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Fanfiction

Lebensfragen - Süße Verführung?

von One_of_the_Old

XXXI Süße Verführung?

Die Direktorin machte ein Gesicht, als ob sie einen Geist gesehen hätte und ließ vor Schreck fast das flache Paket fallen, das sie in Händen hielt. Sie machte zwei Schritte auf die kleine Gruppe zu und blieb dann mit bewundernden Blicken vor Ginny und Hermine stehen. „Harry! Sind die von dir?” „Ja, sind sie. Gefallen sie dir genauso gut, wie mir?” „Gefallen ist gar kein Ausdruck! Sie sind wundervoll. Sag mal Harry, bist du auf eine Goldader gestoßen?” „Warum?” „Na hör mal! Solche Geschenke, Winky und die Spende für die Schule. Das kommt doch nicht aus der Zuckerdose.” „Nö, aber aus dem Verlies meiner Familie. Genau wie der Ring und Ginnys Kette.” McGonagall sah weiter bewundernd zu den Mädchen. Laura zupfte Harry am Umhang. „Du bist mit ihr per du?” „Sie hat es mir vorhin angeboten. Zumindest, solange wir unter uns sind.” „Also so, wie wir mit dir und Grandpa?” „Ganz genau. In der Schule nenne ich sie weiterhin Professor oder Direktorin.” „Fällt dir das nicht schwer?” „Glaub mir, wenn ich das einmal vergessen sollte, werde ich nachsitzen, bis ich es gelernt habe.” „Worauf du dich verlassen kannst, Harry.” Harry grinste verlegen. Irgendwie hatte er das Gefühl, im Unterricht beim Schwatzen ertappt worden zu sein. „Wollen wir vielleicht nach oben? Das Essen müsste gleich so weit sein”, versuchte er seine Unsicherheit zu überspielen.

„Einen Moment bitte noch, Harry. Hermine? Ginevra? Für euch gilt dasselbe, wie für Harry. Wenn wir uns privat treffen, könnt ihr Minerva sagen, wenn ihr wollt.” Die Mädchen machten große Augen. Hermine nickte und nuschelte nur „Danke, Professor.” Ginny bedankte sich auch und setzte hinzu: „Bitte, wenn es dir nichts ausmacht, nenn mich Ginny. Ginevra sagen Mum und Harry immer nur dann, wenn sie richtig sauer sind.” McGonagall lächelte wissend. „Also dann Ginny. Ich habe euch etwas mitgebracht.” Ginny trat neugierig vor. „Was ist es denn?” „Wie ich das hier so sehe, würde es sich über dem Kamin wohl recht gut machen.” Ginny sah mit rosigen Wangen und glänzenden Augen zu Harry und Hermine. „Darf ich?” Hermine nickte und Harry sagte lächelnd: „Wenn es dir Freude macht.” Ginny nahm vorsichtig das Paket aus Minervas Händen und begann es auszuwickeln. Staunend sah sie auf den Inhalt, der sie mit einem freundlichen „Hallo, Ginny!” begrüßte. Als sie das Bild aufstellte, sahen alle in das freundliche Gesicht von Albus Dumbledore. „Das ist für uns?”, brachte Hermine atemlos hervor. „Ja, das ist für euch. Es ist eine Kopie des Bildes im Rektorenbüro, sodass ihr direkt mit mir in Verbindung treten könnt, da Albus in der Lage ist sich gleichzeitig in beiden Bildern ständig aufzuhalten. „Was hältst du von meinem Vorschlag, dich über dem Kamin zu platzieren, Albus?” „Gern, Minerva. Es sei denn, die jungen Leute haben etwas dagegen, wenn ich ihnen von dort aus auf die Finger schaue.” Das Bild zwinkerte und sah fragend in die Runde. Harry zwinkerte zurück, ließ das Bild zum Kamin schweben und befestigte es dort mit einem Dauerklebefluch. Nicolas deutete staunend auf Harrys leere Hände. „Mann Harry, gibt es irgendetwas, das du nicht kannst?” „Jaha, seine Fliege selbst binden”, kam grinsend von Hermine. Harry lief rosa an und alle lachten herzlich.

Timmy erschien mit einem Brief in der Hand vor ihnen und verbeugte sich. „Timmy soll Sir Harry von den Flamels diesen Brief geben und die Anwesenden bitten, ins Speisezimmer zu kommen, da das Essen in ein paar Minuten bereit sein wird.” Harry bedankte sich bei Timmy und nahm ihm den Brief ab. Er verstaute ihn in seinem Umhang und bat alle nach oben zu gehen, damit sie essen konnten. Timmy tapste vorneweg und hielt der Gruppe, zusammen mit Kreacher, die Türen zum Speisezimmer auf. Nicolas und Laura sahen mit glänzenden Augen auf die festlich gedeckte Tafel. „Wo dürfen wir sitzen?”, flüsterte der blonde Junge überwältigt. Winky kam zu ihnen und knickste. „Wenn ich die Direktorin bitten dürfte, sich mit Miss Weasley und Miss Granger am Kopfende zu platzieren und die jungen Zauberer bitte rechts und links von Sir Harry, wenn es genehm ist.” Nachdem sich alle gesetzt hatten, nahm Harry die Tafel in Augenschein. Ihm fiel auf, dass das Silber und die Teller mit dem Familienwappen der Blacks verziert waren. Er bat Kreacher zu sich. „Sag mal, Kreacher. Hatten wir nicht das Geschirr entsorgt, beziehungsweise Mundungus das Silber … anderweitig untergebracht?” „Sir Harry muss entschuldigen, doch das Silber und das Geschirr der Blacks lassen sich nicht dauerhaft aus diesem Haus entfernen.” „Da wird der arme Mundungus aber große Probleme mit seinen Kunden bekommen.” „Kreacher hofft doch sehr, dass dies der Fall ist, Sir Harry.” Grinsend verbeugte sich der Elf und trat einen Schritt zurück, um mit einem Fingerschnippen eine klare Hühnerbrühe mit kleinen Fleischstückchen und Nudeln zu servieren. „Wünscht Sir Harry Getränke?”

Harry sah fragend in die Runde. Als alle nickten, sah er zu Kreacher. „Was können wir denn anbieten?” „Kreacher würde für die Erwachsenen einen leichten Weißwein und für die jungen Zauberer Kürbissaft empfehlen.” Nach erneutem Blick in die Runde und einhelligem Nicken trug Harry dem Elfen auf, die Getränke wie vorgeschlagen zu servieren. McGonagall kostete den Wein und nickte anerkennend. „Ich muss sagen, deine Elfen haben wirklich Ahnung. Woher stammt dieser gute Tropfen?” Kreacher verbeugte sich. „Kreacher hat durch Zufall den Schlüssel zum Wein und Vorratskeller wiedergefunden, Direktorin.” „Ist doch gut zu wissen, dass sich dein Gedächtnis merklich verbessert hat, Kreacher”, gab sie lächelnd zurück. „Zu gütig, Direktorin.” Kreacher verneigte sich lächelnd. Nachdem Teller und Gläser geleert waren, tippte Nicolas Harry an. „Was kommt denn nach der Suppe?” „Was hättest du denn gern?” „Am liebsten Nudeln mit Tomatensoße. Die schmecken Laura und mir am Besten.” Harry sah belustigt in die Gesichter der Anderen, die von leichter Abneigung bis zu erschrockenem Kopfschütteln alles zu bieten hatten. „Na mal sehen, was Kreacher für uns Gutes gezaubert hat.” Zwinkernd wandte sich Harry an den Elf. „Ich glaube, Rotwein passt zum Hauptgang besser, Kreacher.” „Sehr wohl, Sir Harry.” „Harry, du hast doch nicht wirklich …”, begann Hermine, die nur schwerlich ihre Abneigung unterdrücken konnte. Er hob seine Hand und lächelte breit. „Lass dich einfach überraschen. Wenn ich dann bitten dürfte, Kreacher?”

Der Elf füllte die Gläser mit Rotwein und Kürbissaft. Ein paar Sekunden später erschienen Tammy und Timmy mit einer großen Schale Nudeln, einer mit Tomatensoße und zwei frischen Tellern, die sie vor Nicolas und Laura abstellten. „Harry!”, zischte Hermine. „Wart doch die Zeit ab, Liebes.” Harry füllte die Teller der Kinder mit Nudeln und Soße. „So und jetzt kannst du unser Essen servieren.” „Sehr wohl, Sir Harry.” Nach einem weiteren Fingerschnippen verschwanden die Suppenteller der Erwachsenen und wurden durch normale ersetzt, auf denen eine dampfende Portion Rinderbraten mit Kartoffel- und Möhrenscheiben lag. Harrys fragender Blick ging zu Hermine, die mit leuchtenden Augen vor ihrem Teller saß. „Besser?” Hermine lächelte breit. „Ich hoffe, ich habe den Geschmack aller getroffen?” Da er keine negative Antwort bekam, widmete er sich ausgiebig seinem Teller, den Kreacher für ihn, wie auch für die Anderen, immer wieder nachfüllte. Als alle satt und zufrieden waren, verschwanden die Essteller und wurden durch Dessertschälchen mit Schokopudding ersetzt. Ginny sah fragend zu Kreacher, als sie ihren Pudding gegessen hatte. „Ja, Miss Weasley?” „Könnte ich eventuell noch etwas bekommen? Der Pudding ist spitze! Sogar noch besser, als der von Mum.” „Es freut Kreacher, dass wir ihren Geschmack getroffen haben.” Lächelnd füllte er das Schälchen nach und sah fragend in die Runde. Bis auf die Kinder lehnten aber alle dankend ab. Ginny lehnte sich zurück und strich grinsend über ihren Bauch. „Also, wenn ihr uns hier weiter so füttert, werde ich echte Probleme mit der Linie bekommen, Kreacher.” Der Elf verbeugte sich mit einem breiten Grinsen. „Miss Weasley ist zu gütig.” Harry sah lächelnd in die Runde.

„Was haltet ihr davon, wenn wir es uns im Salon gemütlich machen?” Laura sah Harry komisch an. „Müssen wir jetzt auf unsere Zimmer?” Harry sah sie irritiert an. „Nein, warum?” „Wenn bei uns zu Hause die Erwachsenen nach dem Essen noch gemütlich zusammensitzen wollen, müssen wir immer auf unser Zimmer, damit wir nicht stören”, erklärte Nicolas. Harry sah fragend zu McGonagall, die aber nur mit den Schultern zuckte. „Hört mal, ihr zwei. Was haltet ihr davon, wenn ihr euch etwas aus euren Zimmern holt, damit ihr was habt, falls euch langweilig wird, wenn ihr bei uns sitzt?” Beide sprangen sofort auf und rannten aus dem Zimmer. Harry erhob sich und wollte auch direkt nach unten , als ihn seine Mädels und die Direktorin aufhielten, indem sie sich vor ihn stellten. Harry sah überrascht in drei lächelnde Gesichter. „Was habt ihr denn?” Hermine und Ginny nahmen ihn in die Mitte und gaben ihm je einen Kuss. McGonagall sah ihn an, wie an dem Tag, als er sein erstes Spiel für Gryffindor gewonnen hatte. „Harry, weißt du eigentlich, wie stolz du mich gerade gemacht hast?” „Warum, Minerva? Ich finde es schöner, wenn wir alle beisammensitzen. Wir müssen ja nicht unbedingt laut über Dinge reden, die nichts für sie sind.” „Du wärst ein toller Vater, weißt du das?” „Naja, ich versuch halt mir Mühe zu geben, damit die Zwei sich hier wohl fühlen.” „Die Beiden werden gar nicht wieder von hier fort wollen”, neckte Ginny ihn. Harry zuckte nur mit den Schultern und ließ seiner Lehrerin den Vortritt auf dem Weg nach unten.

Im Salon beschwor Harry eine dicke, flauschige Decke herauf und breitete sie vor dem Kamin aus. Als Nicolas und Laura jeweils mit einem Buch und einem Kuscheltier herunter kamen, legten sie sich direkt dort hin, stützten ihre Köpfe auf die Hände und sahen mit leuchtenden Augen zu den Anderen. McGonagall setzte sich in einen der Sessel und Harry nahm mit den Mädchen auf dem Sofa platz. Kreacher und Winky erschienen mit Getränken und Gläsern, stellten diese auf den kleinen Tisch und verneigten sich. „Ich glaube, wir brauchen euch nicht mehr. Wenn ihr mögt, könnt ihr euch für heute zurückziehen.” „Was ist, wenn Sir Harry noch einen Wunsch hat?”, piepste Winky. „Dann werde ich in die Küche gehen und selbst dafür sorgen.” „Aber …” „Winky, bitte. Macht es euch gemütlich und ruht euch aus. Wir haben morgen eine Menge vor.” „Sehr wohl, Sir Harry.” Kreacher nahm Winky bei der Hand und zog sie aus dem Zimmer. „Sie wird es lernen. Irgendwann wird sie es lernen”, murmelte Harry, während er sich zwischen Ginny und Hermine nach hinten fallen ließ. Die Mädchen griffen nach seinen Händen und sahen ihn liebevoll an. „Was für ein wunderschönes Bild”, erklang es vom Kamin. „So wird es hier also aussehen, wenn ihr drei in ein paar Jahren eine eigene Familie habt.” Alle sahen hinauf in das strahlende Gesicht von Dumbledore. „Was gäbe ich darum, wenn ich jetzt wirklich bei euch sein könnte. Aber so gefällt es mir auch sehr gut.” Ein Schatten lief über die Gesichter der vier Älteren, doch niemand von ihnen wollte sich seine Trauer in diesem Moment anmerken lassen.

Harry zwang sich zu einem Lächeln und bat Minerva um Auskunft nach dem Befinden seiner Verwandten. „Das kann ich ihnen leider nicht genau sagen. Hestia und Dädalus haben sich vor ein paar Monaten zuletzt bei uns gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt waren sie in einem Muggelhotel in Brighton, weil dein Onkel unbedingt mal wieder unter normale Menschen wollte, wie er sagte.” „Ein paar Monate?” „Ungefähr zum Jahreswechsel.” „Wann sollten sie wieder zurückkehren?” „Sobald der Tagesprophet deinen Sieg verkündet.” Hermine wurde hellhörig. „Woran liegt es, dass der Prophet im Moment nicht erscheint? Wäre doch ein gefundenes Fressen für die Kimmkorn, was wir drei so machen.” „Der Verleger wurde verschleppt und seine Starreporterin ist … ” „Na, wo ist dieser Mistkäfer gelandet?”, bohrte Hermine nach. „Du weißt davon, Hermine?” Sie nickte. „Sie ist einem Muggel im wahrsten Sinne des Wortes ins Netz gegangen. Wenn man den Gerüchten glauben darf, hat sie sich zu dicht bei einer Leiche herumgetrieben und wurde von einem Gerichtsmediziner des Yards als Beweisstück konserviert.” „Was soviel heißt, dass sie für einen Schaukasten auf kleine Nadeln gespießt und mit Lack überzogen wurde”, stellte Hermine grimmig, aber mit einer großen Genugtuung in der Stimme fest . Aus Rücksicht auf die Kinder hatte sie den letzten Satz nur geflüstert. Harry beugte sich zu ihr. „Meine Güte, Mine. Da tun sich ja Abgründe auf.” „Nein, Hase. Ich hasse dieses Weib. Überleg dir mal, was die uns mit ihren Schmierereien angetan hat.” Harry sprach in normaler Lautstärke weiter. „Ihre Dumbledorebiografie hat uns aber schon irgendwie geholfen. Und ihrem Bericht vom trimagischen Turnier verdanken wir unser erstes gemeinsames Foto.” „Dürfen wir das Mal sehen?”, wollte Nicolas wissen. „Wenn Hermine nichts dagegen hat?” Diese stand auf und ging nach oben, um die kleinere Version von ihrem Nachtschrank zu holen.

„Wie werden die Dursleys jetzt benachrichtigt?” „Elphias und Mundungus gehen jedem kleinen Hinweis auf sie nach. Sie haben bisher aber nur sehr wenig erreicht.” „Kein Wunder, da sich Mundungus ja eher für seine eigenen Geschäfte interessiert.” „Der wird sich leider auch nicht mehr ändern, Ginny”, gab McGonagall ihr Recht. Hermine kam mit dem Bild in der Hand wieder in den Salon und setzte sich zu Nicolas und Laura auf die Decke, um es ihnen zu zeigen. „Du küsst Harry vor allen Leuten? Wie alt wart ihr denn da?”, wollte Laura überrascht wissen. „Das war in unserem vierten Jahr in Hogwarts.” Nicolas zählte an seinen Fingern ab. „So lang seid ihr zwei schon zusammen?” „Nein, Nicolas. Offiziell zusammen sind wir noch nicht so lange.” „Du küsst ihn einfach so?” „Ich habe ihm viel Glück gewünscht, Laura. Er musste danach eine gefährliche Aufgabe bestehen.” „Was musste er machen?” „Er musste gegen einen Drachen antreten, Nicolas.” Der blonde Junge überlegte kurz. „Dann muss er dich aber sehr gern gehabt haben, wenn er das für einen Kuss von dir getan hat.” Hilflos sah Hermine zu Harry. „Sag mal Nicolas, was würdest du für Laura machen?”, fragte er leise. Ohne nachzudenken, antwortete der: „Einfach alles! Sie ist ja meine Schwester und ich hab sie sehr lieb.” „Siehst du, genau so ging es mir damals mit Hermine.” Nicolas nickte verstehend und Hermine sah dankbar zu Harry, bevor sie das Bild wieder nach oben trug.

McGonagall hatte wieder diesen Blick drauf, der Harry schon im Speisezimmer verlegen gemacht hatte. „Harry, du überrascht mich wirklich, wie gut du auf sie eingehst. Was würdest du davon halten, wenn du in Verteidigung ab und zu für die unteren Klassen den Unterricht übernimmst?” „Harry soll unser Lehrer werden?”, rief Laura freudig. „Zumindest stundenweise, wenn er sich zutraut, euch Rasselbande zu zähmen, Miss Flamel.” Hermine kam zurück und setzte sich wieder zu Harry. Laura kam zum Sofa, sah mit bittendem Blick zu Harry. „Oh, bitte sag ja! Wir werden auch ganz artig sein.” „Das sind ja dann schon mal zwei von ungefähr vierzig oder fünfzig, die keinen Ärger machen”, gab McGonagall zu bedenken. „Ich überlege es mir”, antwortete Harry grinsend und Laura ging zu ihrem Bruder zurück. „Warum so viele?”, wollte Ginny wissen. „Das ist der Grund für die Schließung bis zum neuen Schuljahr für die unteren Klassen. Wir müssen das Schloss darauf vorbereiten, eine bedeutend größere Anzahl an Erstklässlern aufzunehmen, da zu den normalen Neuzugängen die Muggelgeborenen und die Wiederholer dieses Jahres dazukommen.” Die vier Zauberer vertieften sich in ein Gespräch über die Möglichkeiten, die sich der Schule boten, um der Lage pünktlich Herr zu werden. Nach einer knappen Stunde kam eine müde Laura mit kleinen Augen und großem Kuscheltier zu Harry. „Na Laura, möchtest du ins Bett?” Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich bin gar nicht müde.” „Was möchtest du dann?” „Nimmst du mich auf den Schoß?” „Aber klar. Komm her!” Harry zog sie zu sich auf die Knie und nahm sie mitsamt Kuschellöwen in den Arm.” Keine fünf Minuten später kam auch Nicolas zu Hermine und krabbelte ihr auf den Schoß. „He, junger Mann, was wird denn das?” „Nichts, ich will nur bei Laura sein.” „Na dann ist ja gut.” Hermine grinste, als sie in Ginnys verdutztes Gesicht sah, während sie ihre Arme um Nicolas schloss der, genau wie Laura, direkt einschlief. „Das ging ja mal schnell mit den Beiden. Kannst du dir das erklären, Minerva?” „Nein, Ginny, aber Kinder spüren wohl einfach instinktiv, wer es gut mit ihnen meint.” „Na schönen Dank auch.” Ginny zog eine Schnute.

„Gräm dich nicht, Ginny. Gut möglich, dass dir Nicolas die nächsten Tage nicht von der Seite weicht.” „Warum ausgerechnet er und nicht Laura, Minerva?” „Weil die Kleine eindeutig einen Narren an unserem Harry gefressen hat. Sieh nur! Sie schläft tief und fest und lächelt dabei glücklich.” „Also, wenn sie nicht so jung wäre, wäre ich jetzt echt eifersüchtig”, murrte Ginny leise. Dumbledore, der den ganzen Abend sehr interessiert dem Verlauf gefolgt war, räusperte sich. „Ich kann dir nur beipflichten, Minerva. Aber leider muss ich dir auch sagen, dass ihr Großvater nicht sehr begeistert sein wird, wenn er davon hört.” „Ich kann mir schon denken, dass ihm nicht schmeckt, dass ein Siebzehnjähriger liebevoller mit seinen Enkeln umgeht, als er selbst. Wenn ich das schon höre. ''Wir müssen dann auf unser Zimmer.'' Was bin ich froh, dass Mum und Dad nicht so sind.” „Vergiss bitte nicht, wie alt ihre Großeltern sind, Ginny.” „Was nützt einem ein langes Leben, wenn man nicht aus seinen Fehlern lernt? Oder sich zumindest bemüht, sich ein wenig anzupassen?” „Glaub mir. Das hat er getan. Ansonsten wären die Zwei nicht bei euch, sondern sonst irgendwo in einem Heim, das dem Ministerium untersteht und wie viele andere soziale Einrichtungen von ihm unterstützt werden.” „Was werden sie ihm sagen, wenn er nach ihnen fragt?” „Die Wahrheit, Ginny. Wir sind Freunde, wie du weißt.” „Was wird er dann tun?” „Er wird sich aufregen, aber Perenelle wird ihn schon wieder besänftigen. Darum soll Nicolas ja auch seiner Großmutter schreiben, wie es ihnen geht und gefällt. Sie wird sehr glücklich sein, dass die Beiden es so gut getroffen haben bei euch. Von Ihr weiß ich auch, dass seit dem Tod der Eltern, unsere kleine Laura hier, keine Nacht mehr richtig geschlafen hat. Sie wird mir kaum glauben, was heute Abend hier geschehen ist.”

Harry wurde nachdenklich. „Wäre es dann nicht besser, sie doch näher bei uns unterzubringen, als mit einem ganzen Stockwerk zwischen uns?” McGonagall schüttelte ihren Kopf. „Wenn Laura wach wird, schleicht sie zu Nicolas und bleibt bei ihm. Die Zwei sind das gewöhnt. Was meinst du, was das für eine Erleichterung bei ihnen war, als du ihnen das mit den Schlafsälen verraten hast?” Verlegen sah Harry zu ihr herüber. „Tut mir Leid, Minerva. Aber in dem Moment ging es nicht wirklich anders.” „Halb so schlimm. Seine Mitbewohner haben es akzeptiert. Ich hoffe nur, dass sich das irgendwann legt. Wenn sie älter ist, könnte das Probleme machen. Bruder hin oder her.” „Kann man ihr nicht irgendwie helfen?”, wollte Hermine wissen. „Ich glaube, das tut ihr schon. Es würde mich nicht wundern, wenn sie im nächsten Schuljahr keine Probleme mehr damit hat.” Ginny sah sie überrascht an. „Was macht dich da so sicher?” „Ich glaube, dass sie ihren Ersatzpapa bereits gefunden hat.” Lächelnd sah sie zu Harry, der mit einem abwesenden Gesichtsausdruck darauf achtete, sich ja nicht zu bewegen. Laura hatte sich inzwischen in seine Halsbeuge gekuschelt. Ginny beugte sich zu ihnen hinüber. „Harry?” „Hmmm?” „Hast du das eben gehört?” „Habe ich.” Er bemühte sich leise zu sprechen, um das Mädchen nicht zu wecken. „Was meinst du dazu?” „Wozu?” „Zu dieser Ersatzpapasache.” „Das ist ihre Sache”, stellte er knapp fest. „Hättest du etwas dagegen, wenn es so wäre?”, wollte Hermine vorsichtig wissen. „Ich weiß nicht, Mine, ich weiß es wirklich nicht. Sicher bin ich bereit einiges für sie zu tun, aber ihren Vater kann ich ihr nicht ersetzen und das weißt du auch.” „Ich glaube nicht, dass dies in deiner Macht steht, Harry. Wenn sich ihr Herz dazu entschließt, kannst du es nur mit Tränen wieder ändern. Würdest du ihr das antun?”, wollte Dumbledore mit einem eindringlichen Blick über seine Brille hinweg von ihm wissen. Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Das wissen sie doch selbst am Besten.” Zufrieden lächelte das Portrait zu ihm zurück.

„Was den Brief angeht, den du erhalten hast…”, wechselte der ehemalige Schulleiter abrupt das Thema. „Lies ihn heute Abend und schlaf eine Nacht über deine Entscheidung. Triff diese bitte erst einmal für dich selbst, bevor du Ginny oder Hermine von seinem Inhalt erzählst.” Harry war überrascht. „Sie kennen den Inhalt?” „Ich weiß grob, worum es sich handelt. Perenelle hat ihn geschrieben, nachdem sie Nicolas' Brief bekommen hat.” „Warum soll Harry erst für sich allein entscheiden?”, wollte Minerva wissen. „Weil das in diesem Fall besser ist. Er muss sich seiner Verantwortung bewusst werden, bevor er den Bitten aus diesem Brief nachkommen kann.” Harry stöhnte leise. „Schon wieder eine Aufgabe, die mich eventuell den Hals kostet?” Bestürzt sahen die drei Frauen zum Bild hinauf. „Eventuell.” Diese Antwort trieb ihnen die Farbe aus dem Gesicht. „Albus verdammt, was soll das? Hat der Junge denn nie seine Ruhe?”, erboste sich McGonagall. „In was für eine Sache hast du ihn da wieder hineinmanövriert?” „Das war nicht geplant, Minerva. Wenn, dann haben seine Elfen dafür gesorgt”, antwortete das Bild ruhig. Nicolas und Laura erwachten. „Was haben Timmy und Tammy gemacht?”, wollte Nicolas müde wissen. „Nichts Schlimmes, Nicolas. Was hältst du davon, wenn ihr jetzt ins Bett geht?”, schlug Hermine fürsorglich vor. Der Junge nickte verschlafen. Er ging zum Kamin und nahm die Bücher und sein Kuscheltier unter den Arm. Nachdenklich sah er zwischen Hermine und Ginny hin und her. „Bringst du uns ins Bett?”, fragte er zaghaft in Ginnys Richtung. Ginny sah zu Laura. „Was ist mir dir?” „Ja, das ist eine gute Idee. Machst du das bitte?” „Na dann kommt mal mit, ihr zwei!” Ginny stand auf und Laura krabbelte von Harrys Schoß, um mit ihr und ihrem Bruder nach oben zu gehen.

Hermine drückte sich mit einem traurigen Gesicht an Harrys Brust. „Bitte sei ehrlich zu dir und lass dich nicht von falschem Pflichtgefühl leiten. Versprichst du mir das?” „Lass mich den Brief doch erst einmal lesen, bevor du anfängst, meine Beerdigung zu planen.” Er hatte versucht, sie mit einem breiten Grinsen und einer gehörigen Portion Ironie in der Stimme aufzuheitern, was aber komplett fehlschlug. Böse sah sie ihn an, stand auf und ging nach einem knappen „Gute Nacht, Minerva.” aus dem Zimmer. Verlegen kratzte er sich am Kopf. „Da bin ich wohl wieder einmal über das Ziel hinausgeschossen.” „Sieht ganz so aus.” Seine Lehrerin sah mit einem tadelnden Blick zu ihm herüber. „Ich hab doch nur versucht sie…” „War wohl der falsche Weg”, entgegnete Dumbledore glucksend. „Für Ironie scheint sie im Moment nicht sehr empfänglich zu sein.” „Wohl eher nicht”, gab Harry zerknirscht zu. McGonagall sah jetzt mitfühlender zu ihm herüber. „Das renkt sich schon wieder ein.” Ginny kam in diesem Moment wieder zurück. „Was renkt sich ein und wo ist Mine?” „Oben. Ich hab versucht sie aufzuheitern, was aber böse misslungen ist.” Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Als Harry fragend zu ihr hinüber sah, grinste sie. „Der ist von Laura. Sie muss wirklich sehr müde gewesen sein.” „Warum das, Schatz?” „Sie hat mich Mum genannt und mich gebeten, Dad einen Gutenachtkuss zu geben, weil sie das eben vergessen hat.” Ginny grinste fies und McGonagall stand der Mund offen. Harry sah völlig verdattert zu Dumbledore hinauf. „Woher wussten sie das jetzt schon wieder? Sie mussten es wissen, bevor sie mich vorhin gefragt haben, ob ich ihr das antun würde.” „Naja, ich habe da so einen Verdacht gehabt”, gab der lächelnd zurück. „In ein paar Jahren wirst du bei solchen Dingen auch deine Verdachtsmomente haben, die sich als Tatsache herausstellen.”

McGonagall fand ihre Sprache wieder. „Harry, bist du dir sicher, dass du dieser Verantwortung wirklich gewachsen bist?” Harry zuckte mit den Schultern. „Wer weiß das schon, Minerva? Wie heißt es so schön? Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Pate bin ich ja nun schon … mal sehen, welche Überraschungen mir meine Ziehkinder bereiten werden. Vor allem würde mich interessieren, was Nicolas von der Entscheidung seiner Schwester hält.” „Oh, der ist an diesem Brief nicht ganz unschuldig, Harry”, bemerkte Dumbledore. „Ich frage mich jetzt doch, was der Junge geschrieben hat. Zumal ich ihm gesagt habe, dass er nicht schwindeln soll.” „Er hat garantiert nicht geschwindelt. Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte, doch das hast du ihm ja nicht erlaubt.” Harry grinste schief. „Als wenn sich ein Elfjähriger an das hält, was ich ihm sage.” „Glaub mir, Harry. Er hat sich sehr genau daran gehalten.” „Oh Mann! Da kommt sicher eine dicke Überraschung auf mich zu.” Dumbledore nickte lächelnd. McGonagall stand auf und sah zu Ginny. „Dann werde ich mich mal in die Schule aufmachen. Würdest du mich zur Tür begleiten, Ginny? Danach könntest du ja vielleicht nach Hermine schauen.” Ginny nickte und stand auch auf. Harry erhob sich und reichte seiner Lehrerin zum Abschied die Hand. „Wenn du für die Schule noch etwas brauchst, dann melde dich bitte.” „Mache ich, Harry. Noch einen schönen Abend wünsche ich euch.” Als Minerva und Ginny gegangen waren, ließ sich Harry aufs Sofa fallen, zog seine Schuhe aus und legte die Beine hoch. Bevor er den Brief öffnete, massierte er seine Schläfen und schloss kurz seine Augen. Er zog das Pergament aus dem Umschlag und begann zu lesen.

Lieber Harry,

Er ließ den Brief sinken und sah überrascht zu Dumbledore hinauf. „Sie beginnt mit lieber Harry?” „Lies nur weiter, dann wirst du es verstehen.” Harry hob das Pergament und las weiter.

Lieber Harry,
du wunderst dich vielleicht über die vertrauliche Anrede, doch zum Einen bin ich mehr als dreißig Mal so alt, wie du und zum Anderen haben mir mein Enkel und Albus mitgeteilt, dass es dir besser gefällt, mit Harry angesprochen zu werden, als mit Mr Potter.

Du wirst dich sicher noch mehr wundern, dass ich mich gleich am ersten Abend an dich wende. Doch so lang mein bisheriges Leben auch gewesen ist, so kurz ist es jetzt, wo es seinem Ende zugeht. Mein Enkel hat mir voller Begeisterung mitgeteilt, wie du sie bei dir aufgenommen hast. Es freut mich sehr, dass du es offensichtlich geschafft hast, ihn von deinen guten Absichten zu überzeugen. Ich weiß nicht, wie du es so schnell fertig gebracht hast, denn er ist in dieser Beziehung genauso eigen und stur wie sein Großvater, aber das erleichtert mir, meine Bitten an dich heranzutragen.

Es würde mich sehr beruhigen, wenn ich wüsste, dass du sie im Notfall auch für länger, eventuell für immer, unter deine Fittiche nehmen könntest, da ihre Paten schon vor ihren Eltern starben.

Deine Ablehnung, etwas für ihre Unterbringung von uns zu nehmen, hat uns zwar beruhigt, aber auch ein wenig traurig gemacht, da du der Einzige bist, dem wir es zutrauen, unsere zweite Bitte zu erfüllen. Wir wollen unseren Enkeln ein genauso langes und erfülltes Leben ermöglichen, wie wir es hatten. Wir wissen, dass mit dieser Bitte eine große Verantwortung und auch eine nicht unerhebliche Gefahr auf dich zukommt, denn die Erstellung des dafür notwendigen Gegenstandes hat meinem Sohn und seiner Frau das Leben genommen. Natürlich würdest du diesen Gegenstand auch für dich nutzen dürfen, wenn du es denn wolltest. Überlege dir gut, ob du gewillt bist, eine oder sogar beide Bitten zu erfüllen. Meine Enkel wissen nicht, welches Geheimnis wir wahren. Also kannst du beruhigt auch nur die Erste der Beiden oder eben garkeine erfüllen.
Liebe Grüße
Perenelle Flamel


Harry ließ das Pergament sinken und starrte in die langsam schwächer werdenden Flammen des Kamins. Als das Feuer fast nur noch rote Glut war, stand er auf und versiegelte den Kamin, gegen unbefugtes Eintreten. Mit einem leisen „Gute Nacht, Professor.” ging er in die Küche und nahm sich eine große Schale Pudding vom Abendessen mit, die Kreacher auf seine Bitte hin zusätzlich vorbereitet hatte. Er ließ seinen Stab aufleuchten und schlich leise nach oben ins Schlafzimmer. Dort angekommen stellte er die Schale auf den Nachtschrank, zog sich aus und kuschelte sich unter die Bettdecke, bevor er die Puddingschale auf seine Knie nahm und langsam zu Essen begann. Der flackernde Kamin war die einzige Lichtquelle im Zimmer. 'Oh Mann, was mache ich nur? Auf die Zwei weiter aufzupassen ist eindeutig die einfachere Sache für mich. Aber darf ich ihnen ein so langes Leben verweigern? Vor allem nicht nur ihnen, sondern auch Ginny und Mine?' Harry seufzte. 'Dumbledore hat recht. Darüber muss ich mir erst einmal selbst klar werden, bevor ich die Mädchen da mit reinziehe.' Plötzlich merkte er, dass ihm der Pudding nicht mehr schmeckte und er stellte die Schale auf dem Nachtschrank ab. 'Tja, wenn die Mäuse satt sind, schmeckt das beste Mehl bitter.' Gedankenverloren legte er die Arme hinter den Kopf und starrte einen Moment auf den schwarzen Himmel des Bettes. Er nahm seinen Zauberstab und ließ kleine leuchtende Punkte auf dem Stoff erscheinen, sodass es aussah, als würde man auf einen Nachthimmel schauen, der über und über mit Sternen besetzt war.

Lächelnd ließ er einige von ihnen heller strahlen, andere ließ er unregelmäßig flackern und als Letztes fielen in ungleichmäßigen Abständen Sternschnuppen durch das Bild. 'Hmm, irgendwie fehlt da noch etwas.' Harry grübelte ein wenig über seinem Werk. 'Ja, das ist es! Tante Petunia hatte doch mal diese alten Ansichtskarten mit Sternzeichen drauf.' Harry grinste bei dem Gedanken, dass sie fast einen Anfall bekommen hatte, als er ''Die guten Stücke.'' mit neun fast zum Altpapier gegeben hatte, weil Tantchen gesagt hatte, dass alles aus der Schublade dorthin könnte. Harry konzentrierte sich auf diese Bilder, die ihm damals zu schade erschienen, um sie fortzuwerfen. Es waren Schwarzweißdrucke, die im oberen Teil das Sternzeichen am Himmel zeigten und darunter eine, ihrer Bedeutung entsprechende, Zeichnung eines Künstlers. Der Löwe zum Beispiel lag mit erhobenem Kopf auf einem Felsplateau, das von stilisierten Flammen eingerahmt wurde. Er brachte das Bild seiner Erinnerung auf den schwarzen Stoff. Harry besah sich das Ergebnis zufrieden. 'Aber so auf den Sternen passt das nicht wirklich.' Harry ließ die Punkte auf der Mitte des Himmels verschwinden und setzte die schimmernde Zeichnung auf die linke Seite des entstandenen Ovals. 'Ne, auch nicht gut.' Er schob den Löwen in die Mitte und ließ das Tier den Kopf ein wenig drehen, sodass sein Blick von den Felsen herunter zu schauen schien. 'Viel besser!', lobte er sich selbst. Als Nächstes stellte er sich den originalen Löwen ohne Mähne vor. Diese Löwin kam auf Ginnys Bettseite, unterhalb des Löwen zu liegen.

'Hermines Sternzeichen ist die Jungfrau. Wie sah die noch mal aus?' Harry konzentrierte sich auf seine Erinnerungen. „Warum hat die Frau mit den Blumen nichts an?”, hallte seine jüngere Stimme durch sein Gedächtnis. „Hat sie doch, du kannst das durch die Haare nur nicht sehen, weil sie auf der Wiese kniet”, hallte die entrüstete Stimme seiner Tante durch seinen Kopf. Langsam kam das dazugehörige Bild in sein Gedächtnis zurück. 'Sie war hübsch, lange, wallende Haare, trug einen Blumenstrauß in den Händen und hatte auf gar keinen Fall etwas an. Ach ja und sie hatte den hellsten Stern ihres Sternbildes vor ihrem Kopf. Er hing an einer Art Stirnband', rief er das Bild in sich auf. Lächelnd projizierte er es auf Hermines Bettseite an die schwarze Stelle. Nach ein paar Veränderungen zogen die Flammen des Löwen am Rand des Ovals ihre Bahn und Löwin und Jungfrau lagen, beziehungsweise hockten auf der Wiese, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Sehr zufrieden legte er den Zauberstab beiseite und betrachtete lächelnd das schimmernde Bild über sich. Harry wusste nicht genau, ob und wie lange er vor sich hingegrübelt hatte, als ihn eine zärtliche Berührung und eine unsichere Stimme in die Wirklichkeit zurückbrachten. „Harry? Warum liegst du hier allein?” „Ich habe nachgedacht, Mine”, flüsterte er leise. „Darf ich mich dazu legen?” „Na klar, sei aber vorsichtig, dass du die Schale nicht vom Nachtschrank stößt.” „Ich leg mich auf meine Seite. Da ist ja wohl alles wie immer.” „Nicht ganz, aber leg dich erst einmal hin. Du wirst schon sehen.”

Nachdem Hermine neben ihm lag, sah sie ihn fragend an. „Also ich bemerke keine Veränderung.” „Dann schau mal nach oben.” Hermine legte ihren Kopf auf seine Brust und besah sich stumm und staunend den Stoff über ihr. „So etwas machst du, wenn du nachdenkst?”, flüsterte sie erstaunt. „Nein, Mine. Es sollte mir helfen, mich auf das Wesentliche in meinem Leben zu konzentrieren, bevor ich meine Entscheidung treffe”, flüsterte er zurück. „Ginny hat mir erzählt, dass du den Brief noch liest. Sie hat mir auch ziemlich deutlich gesagt, was sie von meiner Reaktion auf deinen Kommentar hält.” „Die beruhigt sich schon wieder. Bist du noch böse?” „Wäre ich sonst hier?” „Ich glaube schon.” Hermine richtete sich auf und sah ihm in die Augen. „Du hast recht, aber böse bin ich nicht mehr.” Harry legte ihr eine Hand auf den Rücken und drückte sie sanft wieder zu sich herunter. Er strich ihr durchs Haar und versank wieder in das Bild über seinem Kopf.

„Harry?” „Hmm.” „Wir… Ich habe da noch etwas, was ich dir gern sagen würde.” „Na dann mal los, Hasi. Wir sind hier ganz ungestört.” „Ich weiß nicht, wie oder wo ich anfangen soll.” Harry sah sie an und grinste breit. 'Irgendwie kenne ich diesen Anfang von Ron', ging ihm durch den Kopf. „Machen wir es einfach. Um wen geht es?” „Ersteinmal um Laura und ihren Bruder.” „Ginny hat dir erzählt, was sie vor dem Einschlafen gesagt hat?” „Hat sie. Ich kann es nicht fassen, dass du so etwas bei ihr auslöst.” „Was meinst du?” „Verdammt, Harry! Das weißt du ganz genau.” „Bist du eifersüchtig auf eine Elfjährige?” „Fast zwölf und nein, bin ich nicht. Weißt du, was es heißt, wenn du ihr das erlaubst?” „Dass ich schneller Vater werde, als ich es wollte?” Harry grinste von einem Ohr zum Anderen. „Oh Harry, das ist nicht lustig. Was wird mit uns? Was wird mit der Schule?” „Nun, ich war bei vielen Dingen früh dran. Ich war der jüngste Sucher, habe mit unter siebzehn das trimagische Turnier gewonnen, habe mit siebzehn den schlimmsten Zauberer Englands unschädlich gemacht und nun bin ich vielleicht der Erste in Hogwarts, der ein gemeinsames Schuljahr mit seiner Ziehtochter dort verbringt, wobei ich ihr eventuell sogar ein paar Unterrichtsstunden geben werde.” Harry nahm Hermine fest in seine Arme. „Was soll sich ändern zwischen uns, Mine? Sicher ist es eine große Verantwortung. Aber sieh es doch einfach so, als hätten du und Ginny ein paar gemeinsame Geschwister.” Hermine sah ihn an, als wäre er von einem anderen Planeten. „Schau bitte nicht so entgeistert. Wir werden uns bis zum September um sie kümmern und danach gehen wir alle zusammen wieder zur Schule. Dort wird sich mit Sicherheit vieles relativieren und im Jahr darauf sind die Zwei eh nur in den Ferien bei uns, falls es dazu kommen sollte, dass ihre Großeltern sich nicht wieder erholen sollten.” „Was stand in dem Brief, Harry?” „Warum fragst du? Ich habe ihn gelesen und werde mich nicht vor morgen über den Inhalt mit irgendjemandem unterhalten, da ich mir wirklich erst selber sicher sein will, was ich tun werde.” „Ich habe gefragt, weil das, was du sagst, darauf hindeutet, dass die Zwei länger als bis zum September bleiben. Das klang alles nach einem fertigen Plan von dir.” „Ihr werdet die Ersten sein, die alles erfahren werden, Mine.” Sie gab ihm einen Kuss und sah ihn unschlüssig an. „Was wäre das Zweite, um das es geht?” „Woher willst du …” „Weil bei meiner Mine nach einem Ersteinmal immer ein zweitens kommt, sonst wärst du einfach nicht du.” Er tippte ihr zärtlich auf die Nase.

Sie lächelte ihn an. „Dieser Punkt ist noch schwieriger, denn es geht um mich und … und einen sehr guten Freund von mir.” Harry spürte, wie sich ihre Nervosität körperlich bemerkbar machte. Ohne etwas zu sagen, sah er sie beruhigend an und schob ihren Kopf so auf seine Brust, dass ihr Ohr über seinem Herzen lag. Sie schloss ihre Augen und schnaufte erleichtert durch. „Ich habe ihm etwas versprochen, weißt du?” „Das ist ja nichts Schlimmes.” „Ich hab ihm etwas versprochen, damit er etwas für mich tut.” „Und hat er es getan?” „Ja, hat er und jetzt habe ich Angst, mein Versprechen einzulösen.” „Was hast du ihm denn versprochen?” „Etwas, das ich auf jeden Fall bereit bin zu tun, aber im Moment kann ich es einfach nicht.” „Dann sag es ihm doch einfach. Er wird es sicher verstehen, wenn er so ein guter Freund ist. Also ich würde, wenn ich er wäre.” Hermine hob ihren Kopf und sah Harry mit feuchten Augen an. „Harry, bitte denk nicht schlecht von mir. Ich bin froh, dass Winky bei uns ist, aber ich kann mein Versprechen heute Nacht nicht einlösen.” „Warum sollte ich schlecht von dir denken? Ich habe gewusst, dass du noch nicht so weit bist, trotz unseres gemeinsamen Duschabends. Versprich mir nur, dass du das nächste Mal vorsichtiger mit deinen Versprechungen bist.” „Du wusstest es und hast mich den ganzen Tag trotzdem im Glauben gelassen, du würdest es durchziehen?” Er nickte und sah ihr in die funkelnden Augen. „Ich wollte, dass du dir bewusst wirst, was du für eine Entscheidung getroffen hast.” Sie legte ihren Kopf wieder neben seinen und sie sahen sich eine Weile einfach nur an. „Was erzählen wir Ginny?”, wollte Hermine wissen. „Wo ist sie überhaupt?” „Sie fühlt sich nicht besonders.” „Was Ernstes?”, seine Stimme klang besorgt und er war schon dabei aufzustehen, als sie ihn zurückhielt. „Bleib hier, sie kommt schon klar. Was glaubst du wohl, warum sie heute teilweise so zickig war?” „Weil sie davon überzeugt war, dass ich ein ekliger Egoist bin?” „Nein Harry, weil sie eben so reagiert, wenn Ginny ihre Tage hat. Ich kann dann auch ganz schön fies drauf sein.” Harry verstand und entspannte sich wieder. „Was erzählen wir ihr denn nun morgen?” „Ist das wichtig, Mine?” „Mir schon. Ich hab sie ganz schön runter geputzt, weil sie sich so aufgeführt hat.”

Harry überlegte kurz. Er setzte sich auf, drehte sich zum Nachtschrank und nahm den Pudding wieder auf seine Knie. „Wie wäre es damit, dass wir zwei uns die halbe Nacht mit einer riesen Schüssel Schokopudding vergnügt haben?” Hermine sah ihn flehend an. „Bitte, Harry. Jedes Mal, wenn ich Schokopudding esse, bekleckere ich mich. Das weiß sie auch. Sie wird uns nie glauben, dass ich mit dir im Bett davon gegessen habe.” „Hast du deswegen kaum etwas davon gegessen, heut Abend?” „Der schmeckt wirklich toll, aber ich wollte mir mein Kleid nicht ruinieren.” „Das trägst du jetzt ja nicht.” „Aber mein Nachthemd.” „Hast du Lust auf Pudding?” „Schon, aber…” Harry gab ihr einen langen Kuss und schlug währenddessen ihre Bettdecke zurück. Hermine spürte eine sanfte Berührung, während er über ihren Körper strich und ein leichtes Kribbeln auf ihrer Haut. Nachdem er sich von ihr löste, sah er sie grinsend an. „Jetzt kannst du so viel kleckern, wie du magst.” Verdutzt sah sie an sich herunter. „Hey, wo ist mein Nachthemd und warum ist mir nicht kälter geworden?” „Dein Nachthemd liegt in deinem Zimmer auf deinem Bett und das Kribbeln war ein einfacher Wärmezauber.” „Du Schuft, mich einfach ohne zu fragen auszuziehen. Zur Strafe wirst du mich jetzt füttern.” Sie stopfte sich noch ein Kissen in den Rücken und legte sich halb aufrecht in Positur, damit er sie mit dem Löffel füttern konnte, ohne dass sie Gefahr lief, sich zu verschlucken.

Harry stellte die Schüssel auf ihren Bauch und drehte sich zu ihr herum. Ein Löffel voll Pudding nach dem Anderen wanderte langsam in ihren Mund. „He, ich sagte doch ICH würde kleckern. Warum passt du nicht auf?” „Weil ich auch was ab haben möchte.” „Dann nimm doch den Löffel.” Frech grinsend kam ein „Nö” und ein weiterer Löffel zog eine Klecksspur über ihre Brust. Nachdem die Schale fast leer war, sah er sie fragend an. „Möchtest du noch mehr?” Hermine pustete leicht. „Lass mal gut sein. Ich kann mich eh schon kaum noch rühren. So satt bin ich.” „Dann bekomm ich den Rest?” „Von mir aus, aber…” „Zu spät.” Mit einem Schwung leerte er die Schale über ihren Bauch und stellte sie wieder auf den Nachttisch. Als er sich wieder neben Hermine gestützt hatte, besah er sich sein Werk und leckte über seine Lippen, während er mit seinem Zeigefinger die süße, klebrige Masse noch ein wenig weiter verteilte. „Du siehst wieder einmal zum Anbeißen aus, Hasi”, flüsterte er in ihr Ohr. „Was hast du vor?” „Wenn du ihr schon von einer tollen Nacht erzählst, solltest du nicht lügen müssen.” Hermine seufzte und drückte sich ein wenig mehr in ihre Kissen. Er schob ihr vorsichtig seinen Schokofinger in den Mund und sie fing direkt an, an ihm zu saugen und ihn sauber zu lecken. Er nahm den Finger wieder zurück, beugte sich über sie und leckte über ihre Lippen, an denen noch Reste der Schokolade waren. „Ist das OK, wenn ich dich so sauber mache?” „Du glaubst gar nicht, wie ich mich darauf freue.” Harry drückte seine Lippen sanft auf ihr Kinn und begann unendlich langsam Hermine mit Mund und Zunge von Kreachers Meisterwerk zu befreien. Als er an ihren Brüsten ankam, fing sie schon heftig an zu keuchen. Harry spürte ihre Erregung und unterbrach seine Tätigkeit, was ihm ein böses Knurren einbrachte. „Nicht aufhören! Ich war doch schon fast so weit.”...

~o0o~


... „Du bist verrückt, weißt du das?”, wisperte Harry. „Das liebst du doch so an mir.” „Das und vieles Andere an dir.” Glücklich lächelnd schloss Hermine ihre Augen und legte ihren Kopf auf seine Brust. 'Ich werde morgen ein ernstes Wort mit Kreacher reden müssen. Da war was im Pudding. Garantiert!', waren Harrys letzte Gedanken, bevor er schlief.


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