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Fanfiction

Lebensfragen - Einladung zum Abendessen?

von One_of_the_Old

XXX Einladung zum Abendessen?

Nachdem die Mädchen ins erste Schlafzimmer gegangen waren, wandte sich Harry an die Elfen. „Würdet ihr bitte zur Direktorin und Melvin gehen, um ein wenig auf sie zu achten?” Die Elfen verneigten sich. „Sire traut der Direktorin nicht?”, piepste einer der Elfen. „Der Direktorin vertraue ich sogar mein Leben an, aber Melvin sollte nicht noch mehr Gerüchte bestätigt bekommen, glaube ich.” „Sehr wohl, Sire.” Die Elfen tapsten flink in die Bibliothek. „So jung und schon so misstrauisch?” Harry sah zu Glynnis, die ihn mit bedauerndem Blick ansah. „Wissen sie, Madam. In meinem bisherigen Leben waren Informationen über andere und vor allem meine Familiengeheimnisse meine Lebensversicherung. Die Zeiten sind hoffentlich vorbei, aber prägen tut das schon.” „Bitte lass nicht zu, dass diese Dinge dein Herz vor dem Leid Anderer verschließen.” „Dass Melvin keine Gerüchte mehr bestätigt bekommt wird ihn ärgern, aber das ist auch schon alles. Die Geschichte sollte nicht unbedingt zum Schlechten verändert werden.” „Harry, wir sind lange tot. Uns kann er damit nicht mehr treffen.” „Aber die Schule, die ihr mit gegründet habt. Diese Mauern waren mein erstes, richtiges zu Hause, Sir.” Gryffindor sah ihn eindringlich an. Sein Blick schien ihn zu röntgen. „Bist du dir sicher, dass es dir nur um die Schule geht?” Harry sah offen zu ihm zurück. „Worum sonst? Etwa aus Angst um meinen Ruf? Hören sie, mir ist schon vieles nachgesagt worden, aber bestimmt nicht, dass ich eigennützig und selbstsüchtig bin. Zumindest nicht von Menschen, deren Meinung wichtig war.” Man konnte hören, dass er sich beherrschen musste. Der Zauberer lächelte jetzt. „Beruhig dich bitte wieder, ich glaube dir ja.”

„Warum dann die Frage?” „Was ist das für eine Sache mit Miss Granger und Winky?” „Woher wissen sie das?” „Noch ist es mein Kontrollzauber, da du die Tür ja nicht geöffnet hast, sondern Miss Weasley. Du erhältst diese Informationen erst, wenn du den Ring an den Stein hältst.” Harry ging direkt hinaus und wartete, bis die Mauer wieder sichtbar war. Als er den Stein berührte, wurde ihm übel. Er konzentrierte sich auf Ginny und Hermine. „Ah, das ist also der neue Herr über diese Gemächer?”, schnarrte es in seinem Kopf. 'Ja, das bin ich. Lass mich einfach hinein.' „Nicht so schnell, junger Freund! Warum sollte es dir besser ergehen, als ihnen?” 'Was willst du wissen?' „Überlass das mir, dann geht es schneller.” Harry spürte, wie sich etwas in seinen Kopf zu bohren schien. „Bis auf die junge Asiatin vor ein paar Jahren scheinen sich deine Gefühle nur um die Zwei gedreht zu haben, abgesehen von deiner Mum und der Mutter der Rothaarigen, aber die sind hierfür nicht von Bedeutung.” 'Was meinst du?' „Wie du weißt, ersetze ich den Eheschwur. Ich überprüfe einfach, ob du auch treu warst.” 'Warum war das bei Mine und Ginny so unangenehm?” 'Die kleine Rote hatte einiges in ihrem Köpfchen, das mich interessierte. Die hübsche Braune hatte sogar etwas noch viel Interessanteres für mich.” 'Bitte nenn sie Ginny und Hermine. Ich finde es nicht gut, wie du über sie redest.' „Wenn du das möchtest. Was ist das für eine Absprache zwischen Hermine und dir?” 'Sie hat mich gebeten, Winky bei uns aufzunehmen.' „Das weiß ich. Meinst du, dass sie es wert ist, wenn sie sich dafür von dir bezahlen lässt?” 'Das ist meine Sache.' „Also gut. Denk daran, wer dies einmal macht, tut es immer wieder.” 'Aber bestimmt nicht Mine.' „Wenn du das sagst.” 'Lass mich endlich rein und gewöhn dir einen netteren Ton an, wenn du von ihnen sprichst!' „Sehr wohl, Sire.” Die Tür erschien und Harry trat ein. „Wer hat dem eigentlich seinen Wortschatz verpasst?” „Das war Galatea, sie hat einen … sehr eigenen Humor”, antwortete Gryffindor schmunzelnd. „Der klingt wie der letzte Arsch.” „Naja, er macht ja auch einen schmutzigen Job”, kam grinsend von Glynnis.

„Ich hab ihm gesagt, er soll sich bessere Manieren angewöhnen, wenn er von den Mädchen spricht.” Das Trio auf dem Bild zuckte mit den Schultern und Harry betrat das Zimmer, in dem die Mädchen waren. Beide hatten diverse Kleidungsstücke auf dem Bett ausgebreitet. „Da bist du ja endlich, Hase”, begrüßte ihn Hermine lächelnd. „Hast ja ganz schön gebraucht. Was gab es denn Wichtigeres als uns?” Ginny klang beleidigt. „Ich hatte eine interessante Unterhaltung mit einer Tür.” Ginny lief rosig an und kam auf ihn zu. Sie sah ihn mit großen Augen an und strich mit ihrem Zeigefinger über seinen Hals. Harry nahm sie in den Arm. „Schon gut. Er hat mir nur gesagt, dass er ein paar interessante Dinge von dir erfahren hat.” „Willst du sie wissen?” „Nein, denn das ist deine Privatsache und geht mich nichts an.” „Lieb von dir.” Sie drückte sich an ihn und beide traten zu Hermine, die immer wieder zwischen Schrank und Bett hin und her sah. „Schau nur, Harry! Schuluniformen in den Farben der Kleider, verschiedene Abendkleider und sogar Pyjamas und Nachthemden.” „Würdest du sie denn tragen, so auffällig, wie die sind?” Hermine sah mit glänzenden Augen zu ihm herüber. „Da bekommt die Bezeichnung Goldenes Trio doch eine ganz eigene Bedeutung.” „Was haltet ihr davon, wenn wir uns das Bad ansehen? Die Schlafzimmer sind ja mehr oder weniger eingerichtet wie die Schlafsäle.” „Willst du jetzt ein Bad nehmen? Oder hast du mehr vor?” Beide ließen ihre Hände unter seinen Umhang gleiten. Harry schloss kurz seine Augen und straffte seine Schultern. „Wir sind im Moment nicht allein, ihr zwei! Und ich will wirklich nur einen kurzen Blick ins Bad werfen.” „Na dann mal los.” Hermine und Ginny gingen grinsend zum Badezimmer und Harry richtete kurz seine Kleidung, bevor er ihnen folgen konnte.

Das Bad raubte ihnen den Atem. Nicht nur, dass es dem der Vertrauensschüler sehr ähnlich war, es übertraf an Ausstattung und Luxus dieses Schülerbades bei weitem. Den Mittelpunkt bildete eine poolgroße Wanne. An den Wänden waren dunkelrote Fliesen mit feinen goldenen Verzierungen. Große Ruheliegen luden zum Faulenzen ein. In den Regalen an den Wänden waren dicke, flauschige Bademäntel und Handtücher untergebracht. Der schwarze Marmorboden fühlte sich angenehm warm an, wenn man ihn mit bloßer Haut berührte. Hinter einer Sichtschutzwand gingen vier Türen ab, hinter denen sich Duschen und Toiletten befanden, die genauso gestaltet waren, wie der Hauptraum. Die Decke war verzaubert, wie die in der großen Halle und beleuchtet wurde das Ganze durch unzählige Kerzen, die durch den Raum schwebten. Die Drei starrten mit offenem Mund und strahlenden Augen auf das Bild, das sich ihnen bot. „Oh, Harry, das ist so wunderschön. Was würdest du sagen, wenn wir hier schlafen und nicht in den Schlafzimmern?”, flüsterte Ginny. „Könnte bei einigen Sachen ein wenig unbequem sein,weißt du?”, flüsterte Hermine grinsend zurück. „Wir könnten ja ein großes Bett hier hereinstellen, wenn ihr das wollt?” Harry grinste breit, als er in ihre nachdenklichen Gesichter sah. Hermine schien einen Entschluss zu fassen. „Nein, Harry. Das wäre wohl nicht so gut. Was soll unser Besuch dazu sagen?” „Hast recht, Süße. Mein Bruder und auch einige andere würden eine Krise kriegen, wenn wir das tun”, stimmte Ginny zu. „Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt nach den Anderen sehen?” „Kannst es wohl kaum erwarten, nach Hause zu kommen?”, stichelte Ginny erneut. „Ich bin zu Hause, Süße. Du auch?”, entgegnete Harry bissig und ging in den Hauptraum zurück. „Gin, was soll das? Du bist den ganzen Tag so komisch zu ihm. Einmal fällst du ihm um den Hals und danach zickst du ihn wieder an.” „Ich komme einfach nicht drüber weg, dass er dir das antut. Ich meine, du hast ihn gehört. Er hat dem Zauber verboten, weiter abfällig über uns zu sprechen und von meiner Vergangenheit wollte er auch nichts wissen. Aber das er dir damit wehtut, kommt ihm einfach nicht in den Sinn.” „Wer sagt dir denn, dass ich das nicht will, was ich ihm versprochen habe?” Auch Hermine verließ jetzt mit bösem Gesicht das Bad.

Harry sah sie fragend an. Sie nahm ihn in den Arm. „Lass dich nicht von ihr ärgern, Harry. Ich weiß nicht, was sie hat.” „Glaub mir, Mine, ich weiß es, aber davon lasse ich mir weder den Tag noch den Abend vermiesen.” Hermine gab ihm einen zärtlichen Kuss. „Ich mir auch nicht”, flüsterte sie und lief rosa an. „Na dann lass dich mal überraschen, Hasi.” Beide gingen in die Bibliothek. Hermine machte große Augen und lief aufgeregt an den Regalen entlang. „Harry, das ist einfach überwältigend hier. Sieh dir nur diese Masse an Büchern an.” Hermine zog mit leuchtenden Augen ein Buch hervor und schlug den Deckel auf. „Schatz, sieh nur! Das ist ein Exemplar der ersten Auflage von 'Eine Geschichte von Hogwarts'.” Harry lächelte, als er die roten Flecken auf ihren Wangen sah. „Du kennst es doch schon auswendig.” „Ich kenne nur eine der späteren Ausgaben. Bitte, darf ich diese mit nach London nehmen, um sie in Ruhe zu lesen?” „Warum fragst du? Meine Bücher gehören auch dir. Denk aber daran, es wieder zurückzubringen, wenn du es durchhast.” Heftig nickend hielt sie das Buch fest in ihren Händen und strich sanft über den Einband. „Na Melvin, fündig geworden?” Grinsend sah der Angesprochene zu ihm herüber. „Einiges, obwohl die Elfen mich mit Argusaugen überwacht haben. Kann es sein, dass du daran gedreht hast?” „Natürlich habe ich das. Du weißt, wie vorsichtig ich dem Ministerium gegenüber geworden bin.” Melvin verzog sein Gesicht, sagte aber nichts. „Mr Potter, es wäre langsam an der Zeit ihre Gäste in Empfang zu nehmen. Außerdem kehren die Schüler bald zurück.” „Gern, Direktorin. Wollen sie sich noch ein wenig hier aufhalten?” McGonagall sah ihn überrascht an. „Sie wollen mir freien Zutritt zu diesem Schatz gewähren?” „Warum nicht? Ich wüsste niemanden, dem ich dies lieber gestatten würde. Wenn sie wollen, dürfen sie sich auch Kopien für die Schulbibliothek anfertigen.” „Mr Potter, warum?” „Weil ich es so sehe, dass ich die Originale nur von meinem Nachfolger geliehen habe. Das ist der einzige Grund dafür. Ich würde sie ihnen sonst direkt geben.” „Das meine ich nicht, Mr Potter. Wissen sie, welche große Ehre sie der Schule damit erweisen?” „Es sind die Bücher eines ihrer Gründer. Für mein Verständnis sollten sie ihr auch nützen.”

Harry ging zum Kamin. „Sir, gibt es eine Möglichkeit der Direktorin den Zugang zur Bibliothek zu ermöglichen?” „Ja, Harry, den gibt es. Aber es ist nicht gerade einfach für dich.” McGonagall kam dazu. „Mr Potter, das kann doch warten, bis sie wieder in Hogwarts sind.” „Was muss ich tun?” „Geh durch die sechste Tür und schildere deinen Wunsch dem, den du dort triffst. Er wird dir alles Weitere erklären.” „Mr Potter, ich verbiete es ihnen, sich jetzt irgendeiner obskuren Situation auszusetzen, die sie eventuell in Gefahr bringt, nur wegen ein paar Bücher, die nach der Renovierung immer noch an dieser Stelle sein werden. Sie haben versprochen, sich um Nicolas und Laura zu kümmern, wissen sie noch?” „Also gut, Direktorin. Wir werden das später klären.” „Ginny, Hermine? Kommt ihr bitte? Unsere Gäste warten auf uns.” Hermine kam mit dem Buch aus der Bibliothek und Ginny kam mit roten Augen aus dem Bad. „Wir sehen uns sicher bald wieder, Sir.” Er nickte kurz zum Bild hinüber und Gryffindor erwiderte lächelnd seinen Gruß. „Wo warten die Drei auf uns, Direktorin?” „Am Portal.” Harry sah kurz mit fragendem Blick zu Ginny, doch diese schüttelte ihren Kopf und ging zu Hermine, die sie geflissentlich ignorierte. Seufzend ging sie zu Harry zurück und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Wieso drei, Harry?” „Weil wir Winky auch mitnehmen, Schatz.” Ginny lächelte, doch ihr Lächeln erreichte ihre Augen nicht. „Können wir?”, fragte Harry sie besorgt. „Ja, alles OK.” „Sieht zwar nicht so aus, aber wenn du das sagst.” Mit einem komischen Gefühl im Bauch ging Harry mit Ginny aus dem Raum hinaus. Die Elfen hielten die Türen auf, bis alle auf dem Flur standen. „Benötigen sie uns noch, Sire?” „Gehört ihr zur Schule?” „Ja, Sire. Wir sind nur für diesen Anlass an ihre Seite gestellt worden.” „Gut, dann kümmert euch bitte wieder um eure üblichen Tätigkeiten. Ich habe euch lange genug aufgehalten.” „Sire ist zu gütig.” Die Elfen verneigten sich und verschwanden.

Langsam ging die Gruppe zurück zum Portal. Die Rüstungen benahmen sich natürlich weiterhin so wie die Erste und Harry fing langsam an, Gefallen an dieser Sache zu finden. 'Wenn das alles ist, ist es vielleicht wirklich ganz witzig. Vielleicht kann ich sie ja mal nach ein paar Slytherins schnappen lassen.' Ein Grinsen lief über sein Gesicht und er zog Ginny etwas dichter an sich heran. „Du hast recht, meine kleine Rose. Das mit den Rüstungen gefällt mir wirklich!”, wisperte er ihr zu. „Ich dachte schon, du grinst wegen etwas Anderem, Schatz.” „Solange du so traurig schaust, bestimmt nicht.” „Ich schau doch gar nicht…” Er legte ihr seinen Finger auf die Lippen. „Doch, tust du.” Sie wurden von einem Freudenschrei unterbrochen. „Meister! Meister Potter hat Winky wirklich zu sich genommen.” Die kleine Elfe, die einen von Hermines Hüten trug und einen Kopfkissenbezug hinter sich her schleifte, kam freudig strahlend auf Harry zugetapst. „Hallo, Winky!”, begrüßte Harry sie freundlich. „Was hast du denn in dem Bezug?” „Das sind die Sachen von Dobby und die, die Miss Granger gemacht hat. Winky darf sie alle mitnehmen. Die Anderen haben sie Winky zum Abschied überlassen.” „Das ist ja mal ein feiner Zug von ihnen.” „Ja, Meister, Winky hat sich sehr darüber gefreut.” Hermine sah ärgerlich zu Harry. „Wenn es sie doch so freut? Was hätte ich sagen sollen?” Hermine seufzte und nickte ergeben. „Hast ja recht, ich hab es ja inzwischen kapiert.” Harry ließ Ginny los und ging lächelnd zu Nicolas und Laura.

„Na, ihr zwei? Bereit zur Abreise?” Laura kam freudig auf ihn zugesprungen. „Ja, gleich. Würdest du bitte den Anderen sagen, dass wir wirklich bei dir wohnen? Die Dummies glauben uns das einfach nicht.” „Welche Anderen?” „Denen!”, kam erklärend und mit einem Fingerzeig von Nicolas. Außerhalb des Portals bildete sich eine Gruppe von mindestens zwanzig Erstklässlern und diversen Schülern der verschiedensten Altersgruppen aus allen vier Häusern, die mit staunenden Gesichtern das Trio betrachteten. Harry drehte sich zu Melvin. „Aufsehen wegen einer Unterschrift? Siehst du das da?” „Ist ja gut!”, gab dieser zerknirscht zurück. Harry wandte sich wieder an die Schüler. „Ihr habt den Beiden also nicht geglaubt?” „Nein, haben wir nicht!”, gab ein blonder Erstklässler aus Hufflepuff trotzig zurück. „Wie sollen zwei Waisen dazu kommen, ausgerechnet bei ihnen zu wohnen? Mein Vater würde das nie zulassen!”, spie ein rothaariger Slytherinerstklässler gehässig hervor. „Zum einen, weil ich glücklicherweise nicht dein Vater bin und zum Anderen, weil ihre Großeltern Freunde von mir sind und diese mich darum gebeten haben”, gab Harry spitz zurück und der Junge sah verlegen zu Boden. „Wie können sie mit den Großeltern befreundet sein? So alte Zauberer haben keine Freunde, die so jung sind wie sie”, erwiderte eine rothaarige Zweitklässlerin aus Ravenclaw vorsichtig. Harry lächelte ihr freundlich zu. „Diejenigen von euch, die schon länger auf dieser Schule sind, kennen noch unseren vorherigen Schulleiter. Er war mit ihnen befreundet und ich habe ihm geholfen, seinen Freunden etwas zurückzubringen, das für sie wichtig war.” Die Ravenclaw lächelte zufrieden und sah freundlich zu Laura hinüber.

Harry blickte fragend in die Runde. „Na, was wollt ihr noch wissen?” „Warum habt ihr drei so schicke Sachen an?”, wollte der Hufflepuff wissen. „Die sind ein Geschenk der Schule. Unsere Schuluniformen sehen genauso aus, wenn wir uns hier aufhalten.” „Was habt ihr denn schon Tolles gemacht, dass ihr die bekommen habt?”, versuchte der Slytherin noch einmal aufzubegehren. Doch bevor Harry auch nur ein Wort sagen konnte, zerrten ihn einige der älteren Slytherin, die in der Gruppe standen, mit entschuldigenden Blicken aus der Menge. Als sie an McGonagall vorbeikamen, murmelten sie ein geringschätziges „Erstklässler.” und verschwanden in die große Halle. Die Standpauke, die der Junge bezog, war noch vor dem Portal zu hören. Grinsend wandte sich Harry an Nicolas und Laura. „Ich glaube, wir können los. Direktorin? Dürften die Zwei ihren Kamin zur Abreise nutzen? Apparieren ist wohl nicht so angenehm für sie.” „Sicherlich, Mr Potter. Was ist mit ihnen?” „Die Damen, Winky, das Gepäck und ich apparieren direkt von hier.” „Geht ja gar nicht!”, rief die kleine rothaarige Ravenclaw grinsend. „Na dann pass mal auf, kleines Fräulein”, grinste Harry ihr zu. „Winky, du weißt wohin es geht?” „Ja, Meister.” „Nimmst du bitte das Gepäck?” „Jawohl, Meister.” Winky verschwand mit einem Leisen Plopp. „Dürfte ich bitten?” Beide nahmen mit einer gezierten Bewegung seine Hände. „Aber gern, Sir”, antworteten sie im Chor. „Wenn das klappt, verputze ich mein Geschichtsbuch.” Harry sah besorgt zu der Ravenclaw und danach zu McGonagall. „Würden sie das bitte verhindern, Direktorin? Ich möchte nicht, dass sich die junge Dame größeren Schaden zufügt.” „Sie haben mein Wort, Mr Potter.” Nach einem Augenzwinkern von Harry zu der Schülerin, verschwanden die Drei nach London.

Die Zweitklässlerin wurde kreidebleich. „Aber…, aber das kann doch…, das geht doch überhaupt nicht!” McGonagall ging durch die Gruppe von hämisch grinsenden Schülern hindurch und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Sie haben ganz recht, Miss Cornfoot. Niemand außer ihm kann das. Es würde mich freuen, wenn sie davon absehen, ihre Schulbücher zu verspeisen. Gehen sie doch mit den Anderen hier lieber zum Abendessen in die große Halle.” „Ja, Direktorin. Danke!”, flüsterte sie tonlos. McGonagall wandte sich an Nicolas und Laura. „Hatte ich sie nicht gebeten, ihren Aufenthaltsort für die nächste Zeit nicht zu verraten?” Beide sahen verlegen zu Boden. „Was glauben sie, werden ihre Großeltern dazu sagen?” „Sie werden sicher schimpfen”, brachte Nicolas leise hervor. „Ich hoffe für sie, dass das alles ist.” Die Drei gingen in das Büro des Vertreters und standen nun direkt vor dem Kamin. „Direktorin?” „Ja, Miss Flamel?” „Ob Harry etwas dagegen hat, wenn wir Onkel sagen?” McGonagall zog die Stirn kraus. „Wie kommen sie darauf, Miss Flamel?” „Ich weiß nicht genau. Ich finde es nicht richtig, ihn beim Vornamen zu nennen.” „Mir geht es genauso!”, pflichtete ihr Bruder bei. „Aber warum denn nicht? Er hat ihnen doch schon gesagt, dass sie ihn Harry nennen sollen.” „Ja schon, aber wenn ich sehe, was er alles kann…” Laura verstummte. „Hören sie mal. Sie wissen doch, was ihre Großeltern schon geleistet haben.” Beide nickten langsam. „Reden sie die mit Sir oder Madam an?” „Manchmal schon, Direktorin. Grandpa hat uns ja verboten, ihn Harry zu nennen. Das würde sich nicht schicken, meint er”, erklärte Nicolas traurig. „Besprechen sie das am Besten mit Mr Potter und seinen Freundinnen. Die jungen Damen werden sich freuen, von ihnen als Tante Ginevra oder Tante Hermine angesprochen zu werden.” Laura grinste breit. „Würde ja nur die betreffen, die mit ihm zusammen ist.” „Davon sprach ich gerade, Miss Flamel.” McGonagall trat mit den Beiden in den Kamin und die Reise begann.

Harry landete mit den Mädchen in der Eingangshalle. „So ihr zwei, da wären wir wieder.” Etwas enttäuscht sahen die Mädchen an sich hinunter. „Haben euch wohl doch gut gefallen?” „So eine Frage kann auch nur ein Junge stellen”, brachte Ginny gequält hervor. Kreacher erschien vor ihnen und verneigte sich. „Die Herrschaften sind wieder zurück. Kreacher hofft, dass alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen ist.” „Ja ist es, Kreacher. Habt ihr euch um alles gekümmert?” „Die Zimmer für die jungen Zauberer sind bereit. Wenn Miss Weasley und Miss Granger vielleicht nachsehen wollen?” „Lass nur, Kreacher! Tammy und Timmy werden schon ihr Bestes getan haben.” „Sehr wohl, Miss Granger. Darf Kreacher erfahren, wann und wo die Herrschaft zu speisen wünscht?” Harrys Augen blitzten kurz auf, als er zu den Mädchen sah. „Was haltet ihr davon, wenn ihr euch in eure Kleider werft, ich meinen neuen Festumhang raushole und wir alle sechs in einer Stunde im Speisezimmer zu Abend essen?” „Sehr wohl, Sir Harry.” Mit einem Plopp verschwand Kreacher, um alles vorzubereiten. Die Mädchen sahen ihn verblüfft an. „Kopfrechnen schwach. Oder wie kommst du auf sechs?”, neckte Ginny ihn. „Nun, meine Liebe, da sind wir drei und unsere drei Gäste.” „Zwei meinst du wohl.” „Du wirst deine alte Hauslehrerin doch nicht ohne Abendessen fortschicken?” „Wir sollen uns vor McGonagall so herausputzen?” „Könnt ihr euch schon mal daran gewöhnen. In der Schule wird sie euch noch öfter so sehen.”

„Schon, Harry, aber ich habe…”, begann Hermine. Harry ging wieder zu ihr, da sie einige Schritte zurückgewichen war. „Du siehst toll aus in dem Kleid, auch wenn ich dir das noch nicht gesagt habe.” „Schon, aber es ist von ihm.” „Ach ja?” Harry zwinkerte ihr zu. „Ja, sicher ist es das und ich finde es nicht richtig, wenn ich es trage.” Ginny hopste grinsend auf und ab. „Diesmal will ich es ihr sagen! Büdde, Harry.” „Na gut, Schatz, aber bring es ihr schonend bei.” Harry ging in die Küche, um mit Winky und Kreacher zu sprechen. Ginny ging mit Hermine in den Salon. Als sie auf dem Sofa saßen, sah Hermine auffordernd zu ihrer Freundin. „Hör zu, Süße. Ich hab dir doch gesagt, dass ich genau wüsste, dass er dich liebt und auch Informationen habe, die dies beweisen.” „Hast du. Du wolltest aber nicht damit herausrücken, was das für Informationen sind.” „Naja, da wollte ich halt niemanden in eine peinliche Situation bringen.” „Du meinst Harry?” „Nein, Mine.” „Dann kann es ja nur dein Bruder sein.” Ginny nickte. „Was hat er gemacht?” „Er nichts. Was diesmal viel schlimmer war, als wenn er es hätte.” „Gin! Hör auf, in Rätseln zu reden und komm zur Sache!” Ginny atmete einmal durch. „Ich habe Harrys Rechnung für die Kleider gesehen. Er hat sie mir gezeigt, ohne sich etwas dabei zu denken und ich hab ihm deswegen eine Szene gemacht.” In Hermine keimte ein Verdacht auf.

„Warum machst du ihm eine Szene, wegen Dingen, die du weißt?” „Naja, da waren drei Posten auf der Rechnung, von denen ich nichts wusste.” „Welche Drei?” „Deine Umhänge, dein Kleid und das Zubehör.” „Darum hat er die Rechnung gleich versteckt. Aber warum hat er sie dir dann abends gezeigt?” „Du weißt, dass er mir immer alles sagt. Darum war ich ja auch so unsicher wegen dir.” „Das glaub ich jetzt gern. Da schenkt mir dieser Schlingel ein sündhaft teures Kleid und tut einfach so, als wäre es von seinem besten Freund. Dass ich das auch nicht gleich gemerkt habe. Von wegen George zahlt gut im Laden. Der hat ja schon wegen des Umhangs dicke Backen gemacht, als Harry ihm den gegeben hat.” „Bitte nicht böse sein. Er wollte dich halt glücklich machen.” „Hat er ja auch. Jetzt verstehe ich auch, warum er mich im Laden keines Blickes gewürdigt hat, bis mir Ron die Zusage gemacht hat.” „Er hatte wohl Angst, dass du was merkst. Danach warst du auf Wolke Sieben und er konnte ganz gefahrlos weiter sein Gesicht wahren.” Hermine wurde still. „Hey, was ist?” „Hast du die Gesamtsumme gesehen?” „Die hab ich mir verkniffen, genau wie die Preise der einzelnen Sachen. Mein Selbstvertrauen wäre dann wohl wieder mal im Keller gewesen.” Hermine nickte nachdenklich.

„Warum tut er das nur immer? Jetzt versteh ich noch viel weniger, warum er wegen Winky so reagiert hat.” „Hör zu, Mine. Er hat mir gesagt, du müsstest lernen, nur das einzusetzen, was du auch wirklich bereit bist zu geben. Weißt du, was er damit meint?” Hermine sah ihre Freundin überrascht an und wurde bleich. „Ich glaube schon. Ich schätze, er will mir damit zeigen, dass ich vorsichtiger werden muss, mit dem was ich für eine Sache einsetze. Denn ehrlich gesagt hab ich inzwischen nen riesen Bammel vor heute Abend.” „Dann sag es ihm. Er wird es verstehen. Vielleicht wartet er ja auch nur darauf, dass du dir eingestehst, dass es zu viel war.” „Was wird er denn dann von mir denken?” „Dass du zur Vernunft gekommen bist. Sei ein bisschen nett zu ihm, dann schluckt er das schon, obwohl das heute Nacht wohl eher dein Job sein wird.” Ginny grinste frech und ging vorsorglich in Deckung. „Oh, du kleines Biest!”, rief Hermine und warf die Sofakissen nach ihr. Die Mädchen lieferten sich eine Kissenschlacht und bemerkten nicht, dass sie nicht mehr allein im Zimmer waren. McGonagall räusperte sich vernehmlich und die Mädels fuhren erschrocken zusammen. „Wie ich sehe, fühlen sich die Damen hier schon wie zu Hause.” Nicolas und Laura standen grinsend neben der Direktorin. „Ist denn Mr Potter auch da?” Hermine fing sich als Erste. „In der Küche, er bespricht das Abendessen mit Kreacher und Winky.” „Was halten sie davon, wenn sie ihrem Besuch seine Zimmer zeigen, während ich Mr Potter unsere Ankunft melde?” „Gern, Direktorin.” Hermine und Ginny sprangen auf und nahmen Nicolas und Laura mit nach oben. Kopfschüttelnd und grinsend sorgte McGonagall für Ordnung im Salon und ging in die Küche.

Als sie dort eintraf, sah Harry überrascht auf. „Wo sind denn Hermine und Ginny?” „Die waren mit einer Kissenschlacht beschäftigt, als wir eintrafen und zeigen jetzt den Flamels ihre Zimmer.” Harry grinste verlegen. „Bitte setzen sie sich doch, Direk …” McGonagall hob ihre Hand. „Bitte sei so gut und nenn mich hier beim Vornamen, Harry. Ich traue dir zu, Privates und Offizielles zu trennen.” „Gern! Also setz dich bitte, Minerva. Möchtest du etwas trinken, bevor wir essen?” „Wir? War das eine Einladung?” „Sicher war es das. Mich interessiert brennend, was noch alles getan werden muss. Was für mich aber viel wichtiger ist, wie es dem Rest des Ordens ergangen ist.” „Könnte ich mich dann vorher etwas zurechtmachen?” „Klar. Die Mädels und ich ziehen uns vor dem Essen auch noch um.” „Dann reise ich noch einmal schnell zurück. Ich möchte schließlich passend gekleidet sein. Was werden sie tragen?” „Die Mädchen haben ihre Abendkleider und ich werde meinen neuen Festumhang einweihen.” „Gut, gut. Dann weiß ich, was ich tragen werde.” McGonagall stand auf und verließ die Küche, um vom Salon aus abzureisen.

Harry wandte sich an seine Elfen. „Ihr habt gehört, dass wir hohen Besuch haben werden. Bitte gebt euch Mühe.” „Gern, Meister!”, piepste Winky. Die Elfe sah Harry erschrocken an, weil er sein Gesicht verzog. Kreacher und die Anderen grinsten, als sie zu ihnen sah. „Was hat Winky falsch gemacht, Meister?” „Bitte sprich mich nicht mit Meister an, Winky.” „Wie soll Winky ihren neuen Herren dann ansprechen?” „Kreacher und die Anderen sagen Sir Harry.” „Das kann Winky nicht. Das wäre eine zu große Ehre für sie.” „Das wirst du wohl können müssen, wenn du hier bleiben möchtest, Winky.” Die Elfe schluckte und machte einen Knicks. „Sehr wohl, Sir Harry.” Harry lächelte ihr zu. „Geht doch ganz einfach, Winky.” Die Elfe knickste erneut. „Was würdet ihr davon halten, wenn ihr heute Abend eure speziellen Tücher tragt?” Kreacher verneigte sich. „Sir Harry meint die aus dem Schrank seiner Tante?” „Ja, Kreacher und bitte gebt Winky auch eines. Welche Farben hättet ihr denn gern für den Alltag? Hogwartstücher scheinen mir hier unangebracht.” Tommy tapste nach vorn. „Wenn Sir Harry erlaubt, hat Tommy schon eine Idee.” Nach einem Fingerschnippen standen alle Fünf in gelbrot gestreiften Tüchern vor Harry, die mit einem kleinen goldenen Löwenkopf über der Brust verziert waren. Winky staunte. „Winky sieht genauso aus, wie die richtigen Elfen von Sir Harry. Winky macht das sehr glücklich!”, piepste die kleine Elfe und eine Träne rollte über ihre Wange. Harry ging vor ihr in die Hocke. „Winky, du bist eine richtige Elfe und ich weiß sehr genau, warum du das alles auf dich genommen hast. Ich bin sehr stolz auf dich. Bitte fühl dich hier wie zu Hause und sei dir gewiss, dass Kreacher und die Anderen dich hier mit offenen Armen empfangen haben.” Winky knickste und ging zu Tammy, die ihr ein Taschentuch gab.

„Kreacher, du hast in der Halle ganze Arbeit geleistet. Sieht viel wohnlicher aus in dunkelblau und silber. Vielleicht könnten wir in der nächsten Zeit ein paar Bilder dort unterbringen.” „Hat Sir Harry bestimmte Wünsche?” „Ich gebe dir morgen eine Liste, auf der mehrere Bilder verzeichnet sind. Bitte hole diese aus meinem Verlies in Gringotts und mach sie ein wenig sauber, bevor wir uns für eine Auswahl entscheiden.” „Sir Harry müsste Kreacher den Kobolden erst vorstellen, bevor er dort Zugang bekommt.” „Ich muss morgen eh nach London, da können wir das gleich erledigen.” „Sehr wohl, Sir Harry. Darf Kreacher fragen, was seinen Herren nach London führt?” „Ich habe eine Unterredung mit dem zukünftigen Minister.” „Dürfte Kreacher vorschlagen, dass Tommy Sir Harry ins Ministerium begleitet? Er ist gut darin, auf Kleinigkeiten zu achten und sehr auf eure Sicherheit bedacht.” „Wer achtet solange auf die Damen?” Kreacher sah zu Winky, die sofort nickte. „Winky wird auf Miss Granger und Miss Weasley achtgeben, während sich Tommy auf Sir Harry und den Minister konzentriert.” „Also gut, wenn du meinst, dass es besser ist, Kreacher, werden wir es so machen, dass ich dich erst bei der Bank absetze und danach mit den Damen und zwei Hauselfen ins Ministerium gehe. Die Leute werden ordentlich schauen, wenn ich da auftauche.” Harry schoss das Bild durch den Kopf, als er Dracos Vater im Ministerium begegnet war. „Kümmert ihr euch bitte jetzt um das Essen und das Speisezimmer im ersten Stock? Ich werde mich umziehen gehen und mal schauen, wie weit unsere Gäste sind.”

Harry ging langsam ins oberste Stockwerk. Als er vor der Tür zu Lauras Zimmer stand, horchte er kurz. 'Wo wohl die Mädels sind? Werden sich wohl auch fertigmachen.' Leise klopfte er an die Tür und wartete kurz, bevor er vorsichtig den Kopf durch die halb geöffnete Tür schob. Laura saß auf ihrem Bett und kuschelte verträumt mit einem großen Plüschlöwen. Sie zwirbelte nachdenklich eine Strähne ihres langen blonden Haares zwischen ihren Fingern. Der Blick ihrer stahlblauen Augen war irgendwo zwischen hier und nirgendwo. „Laura? Darf ich rein kommen?”, flüsterte Harry leise. Der Blick des Mädchens kam ins Zimmer zurück und sie lächelte glücklich, als sie Harry sah. „Natürlich darfst du. Ist ja dein Haus”, grinste sie frech. „Aber es ist dein Zimmer und ich komme hier bestimmt nicht ohne deine Erlaubnis rein.” Sie klopfte mit der flachen Hand auf die dunkelgrüne Tagesdecke ihres Bettes. „Setz dich bitte. Ich möchte was mit dir bereden.” Harry war überrascht, dass eine fast Zwölfjährige so ernst solch einen Satz sagen konnte. Er setzte sich vorsichtig zu ihr und sah sie abwartend an. Laura drückte den Löwen etwas fester an sich und schnaufte durch. „Grandpa will, dass wir dich Mr Potter oder wenigstens Onkel Harry nennen. Ich weiß aber, dass du das nicht willst. Jetzt wissen Nicolas und ich nicht, was wir machen sollen. Wir wollen Grandpa natürlich gehorchen, aber dich und deine Freundinnen nicht ärgern. Erst recht nicht, wo wir hier so schöne Zimmer bekommen haben.” „Die Zimmer gefallen euch also?” „Und wie! Die sind klasse.” „Das wird Tammy und Timmy aber freuen, wenn ich ihnen das sage.” „Sie haben das für uns gemacht? Du hast ihnen bei allem freie Hand gelassen?” „Sicher habe ich das. Die Zwei kannten euch ja auch am Besten.”

„Aber das sind doch Dienstboten. Du vertraust ihnen so etwas ohne Bedenken an?” „Na hör mal, Laura. Ich dachte ihr hättet euch gut verstanden auf Hogwarts?” „Wir sind ja auch Kinder und nicht ihr Meister.” Harry verzog bei diesem Satz wieder sein Gesicht. Laura sah ihn erschrocken an. „Hab ich was falsch gemacht?” „Nein, hast du nicht”, beruhigte Harry sie. „Entschuldige bitte. Ich mag es nur nicht, wenn sie mich Meister nennen.” Laura nickte und sah ihn komisch an. „Ich habe ein ziemlich eigenwilliges Verhältnis zu den Hauselfen. Einem von ihnen verdanke ich, dass ich heute hier neben dir sitzen kann.” „Ist er noch bei dir?” „Nein, Laura, leider nicht. Aber seine Freundin ist seit heute hier im Haus.” Laura nickte mit einem nachdenklichen Gesicht. „Was wird jetzt wegen Grandpa?” „Solang er es nicht hören kann, bleibt alles so wie bisher. Wenn wir ihn besuchen gehen oder er hier ist, sag von mir aus Onkel, aber wirklich nur dann.” Laura lächelte verschmitzt. „Was ist mit deinen Freundinnen?” „Das fragt sie am Besten selbst, bevor wir essen.” „Wo essen wir denn, Harry?” „Heute ausnahmsweise im Speisezimmer im ersten Stock. Ansonsten unten in der Küche.” „Warum denn heute nicht?” „Wegen euch und weil die Direktorin zum Essen kommt.” „Was soll ich denn anziehen?” „Hast du ein Kleid oder einen Festumhang?” „Ich habe sogar drei Kleider. Grandma meinte, die könnte ich in Hogwarts vielleicht brauchen, wenn es festlich wird. Mein Lieblingskleid ist ein gelbes, das Mum mir noch geschenkt hat.” „Dann zieh es doch an, wenn du magst.” Laura lächelte strahlend. „Soll ich dir Tammy schicken, damit sie dir hilft?” „Lass mal, Harry, ich kann das schon.” Laura hopste vom Bett und angelte das Kleid aus dem Schrank hervor. Sie hielt es vor sich und schaute ihn keck an. „Na, was meinst du? Kann ich das anziehen?” Harry legte die Stirn in Falten und sah abschätzend zu ihr hinüber. „Ich würde mal sagen, meine Damen bekommen heute Abend echte Konkurrenz.” Grinsend strich er Laura übers Haar und ging zu Nicolas.

Auch hier klopfte er leise an, bevor er eintrat. Nicolas saß an seinem Schreibtisch und schrieb einen Brief. „Darf ich rein kommen?”, fragte Harry auch ihn. Der Junge sah ihn verständnislos an. „Aber sicher!” „Ich hab gerade schon deiner Schwester gesagt, dass ich nicht einfach so in eure Zimmer komme.” Nicolas nickte. „Hat sie dir von Grandpa erzählt?” „Hat sie. Solange er nicht dabei ist, bleibt alles wie bisher. Ansonsten von mir aus Onkel. Was Mine und Ginny angeht, fragt sie selbst vorm Essen.” Nicolas grinste genau wie seine Schwester. „Hast du eine Eule, Harry?” „Noch nicht, Nicolas. Aber bald. Warum fragst du?” „Ich hab hier einen Brief für Grandma. Sie wollte unbedingt wissen, wie es uns hier gefällt.” „Und? Wie gefällt es dir?” „Was für eine Frage. Es ist super hier.” „Was hältst du davon, wenn wir Timmy bitten, ihr den Brief zu bringen?” Nicolas nickte eifrig. „Hast du einen Festumhang fürs Abendessen?” Nicolas verzog sein Gesicht. „Habe ich, aber muss ich den jeden Abend tragen?” Harry grinste breit. „Nein, Nicolas. Nur heute, weil die Direktorin zum Abendessen kommt und wir im Speisezimmer essen werden. Normalerweise ist hier im Haus Freizeitkleidung und Essen in der Küche angesagt.” Der Junge pustete vernehmlich. „Merlin sei Dank. Ich dachte schon, wir hätten hier besondere Auflagen. Wäre ja nicht verwunderlich bei dem Haus.” „Das habe ich nur geerbt, Nicolas. Ich wohne hier, bis ich mein Elternhaus wieder aufgebaut habe. Danach überlasse ich dieses wohl meinem Patenkind und seiner Großmutter.” Nicolas sah Harry nachdenklich an. „Hast du so viel Geld, dass du einfach so ein Haus an dein Patenkind geben kannst?” „Bist du dir sicher, dass man einen Zauberer so etwas fragen darf?” Harry versuchte ärgerlich auszusehen, doch er schaffte es nur sehr schlecht. Nicolas sah ihn verdattert an und wurde rot. „Nein, natürlich nicht. Entschuldige bitte, Harry.” Der legte ihm eine Hand auf die Schulter und sein Grinsen brach durch. „Es reicht für uns alle, bis wir nicht mehr sind und noch für meine Enkel und Urenkel, schätze ich mal grob.” „Also hat Grandpa recht gehabt. Du machst das wirklich, um uns zu helfen und wegen nichts anderem?” „Ja, da hat er recht.” Nicolas wurde jetzt noch dunkler. „Darf ich ihm das schreiben?” „Du kannst alles schreiben, was du möchtest. Nur schwindeln solltest du nicht.” „Willst du den Brief vorher sehen?” „Natürlich nicht. Was denkst du denn von mir?” „Im Moment muss ich mir darüber erst noch klar werden, glaube ich.” Harry nickte und lächelte freundlich. „Ruf Timmy, wenn du fertig bist und komm dann mit Laura ins Speisezimmer.” „Ist gut, Harry. Bis gleich.”

Harry ging nachdenklich zu seinem Schlafzimmer, um sich noch kurz seinen Bademantel zu holen, da er duschen wollte. Als er dann ins Bad trat, staunte er nicht schlecht. Hermine stand, in ein Handtuch gewickelt, mit dem Zauberstab vor dem Spiegel und versuchte krampfhaft ihre Haare zu bändigen. „Der spinnt doch! Er weiß ganz genau, wie lange ich für meine Haare brauche und dann lädt er eine Stunde vor dem Essen die Direktorin ein. Verdammt, ich sehe aus wie ein Mopp!”, zischte sie böse in den Spiegel hinein. Harry griff ihr seitlich um die Hüfte und zog sie zu sich. Hermine quiekte laut auf. „Du bist der hübscheste Mopp, den ich je gesehen habe, Hasi”, raunte er ihr ins Ohr. „Das ist zwar nur die Meinung eines Spinners, aber vielleicht zählt die ja etwas für dich?” Hermine lief rosa an. „Du weißt hoffentlich, dass das nicht so gemeint war?” „Ach nein? Klang aber ziemlich ernst gemeint.” Sie küsste ihn zärtlich. „Darf ich weitermachen? Sonst werden wir nie rechtzeitig fertig.” „Übertreib es nicht, Mine. Das ist nur ein Abendessen und nicht der Weihnachtsball.” „Hast ja recht, Hase. Ich möchte trotzdem schön sein für dich.” „Das bist du auch ohne diesen ganzen Rummel.” Nach einem gehauchten „Danke!” ging Harry duschen und Hermine ging in ihr Zimmer, um dort weiter an ihrer Frisur zu basteln. Harry beeilte sich und stand nach zehn Minuten leicht tropfend in seinem Schlafzimmer und begann sich mit dem Zauberstab abzutrocknen. Nachdem er es in seinen neuen Festumhang geschafft hatte, stand er ratlos vor dem Spiegel und hielt eine noch zu bindende Fliege in der Einen und eine Bindeanleitung in der anderen Hand und zog die Stirn kraus. 'Jedes Mal das Selbe. Immer vergesse ich, wie das funktioniert. Beim Weihnachtsball hat mir Neville damit geholfen, aber jetzt?' Seufzend stand er vorm Spiegel.

Die Tür zum Schlafzimmer wurde vorsichtig geöffnet und Hermine kam herein. „Schatz, kannst du mir mal bitte mit dem Kleid helfen?” „Was soll ich tun?” „Machst du mir bitte die Verschlüsse zu? Ich komm da so schlecht ran.” „Wenn du mir mit der Fliege hilfst, gern.” Sie sah ihn breit grinsend an. „Das ist mal wieder so was von typisch.” Harry stellte sich hinter sie und machte ihr Kleid zu. Nach einem Kuss auf ihren Nacken drehte sie sich herum. „Was ist typisch?” „Naja, du kannst ohne Worte und Zauberstab ganze Horden von Dementoren vertreiben, aber an einem einfachen Bindezauber für Krawatten und Fliegen scheiterst du glorreich.” „Kannst du ihn denn?” „Sicher!” „Dann brauche ich mich damit ja nicht zu belasten.” „Du wirst ihn lernen, Süßer. Könnte ja sein, dass das Schicksal der Welt irgendwann von einem Krawattenknoten abhängt.” „Na dann mal los. Zeig mir, wie es geht!” Hermine legte ihm die Fliege um den Hals, tippte mit ihrem Zauberstab dagegen und murmelte: „Circumvincio Musca!” Zufrieden betrachtete sie ihr Werk und löste den Knoten wieder auf. „Hey! Die sah perfekt aus.” „Eben. Nun weißt du, wie es aussehen muss.” Unglücklich sah er sie an. „Ich soll das jetzt üben?” „Sieh es als Strafe für deine Missetat.” Bestürzt sah er sie an. „Aber ich habe doch gar nichts gemacht! Was meinst du?” Anstatt einer Antwort sah sie an sich herunter und drehte sich einmal um sich selbst. „Das nennst du nichts?” „Mine, das war nicht…” Weiter kam er nicht, denn sie verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Als sie sich löste, waren ihre Augen feucht. „Hasi, was hast du?” „Gibst du mir eine ehrliche Antwort?” Harry nickte. „Hättest du sein Geld genommen?” „Nie im Leben.” Hermine wischte sich über die Augen, richtete seine Fliege wieder und ging wortlos hinaus. Harry sah verdutzt in den Spiegel. „Kannst du mir verraten, was das jetzt war?” Sein Spiegelbild zuckte mit den Schultern und es grinste verlegen vor sich hin. Hinter ihm ploppte es und Kreacher erschien. „Sir Harry? Die Direktorin wäre jetzt im Salon.” „Danke, Kreacher. Biete ihr doch etwas zu trinken an. Schick bitte Tammy zu Laura. Sie und Nicolas sollen zu uns herunter kommen. Wir kommen dann gleich.” „Sehr wohl, Sir Harry.” Kreacher verschwand und Harry ging erst zu Ginny und danach zu Hermine, um dann zusammen mit ihnen, Nicolas und Laura, in den Salon zu gehen.


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