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Fanfiction

Lebensfragen - Fürsorge?

von One_of_the_Old

XXV Fürsorge?

Nachdenklich ging Harry in die Küche, um sich einen Tee zu brühen. Nachdem er dann mit der Tasse am Tisch saß, versank er ins Grübeln. 'Warum hab ich mich vorhin bloß nicht unter Kontrolle gehabt? Wenn ich wenigstens gelogen hätte.' Er stellte die Tasse ab und raufte sich die Haare. Nach einer Weile beugte er sich zurück und legte seinen Kopf in den Nacken. Seine Gedanken glitten von Ron zu den Geschehnissen am heutigen Nachmittag. 'Woher wussten die wohl von dem Termin? Wahrscheinlich haben sie den Zeremonienmeister ausgehorcht. So wie es ausgesehen hat, stand er ja unter dem Imperius, als er begonnen hat. Was, wenn er auch den Termin von Tonks und Lupin verraten hat?' Harry wurde wütend bei dem Gedanken, dass Teddy und Andromeda in Gefahr geraten könnten. Kurzentschlossen sprang er auf, hinterließ eine Nachricht an die Mädchen und verschwand zum Anwesen der Tonks. Da die einzige Stelle, die er von außerhalb des Hauses im Gedächtnis hatte, der Garten war, landete er an dem Punkt, an dem er mit Hagrid zusammen abgestürzt war. Langsam ging er von dort zur Vordertür und betätigte den schweren Türklopfer. Es dauerte eine Weile, bis Andromeda an die Tür kam. „Wer ist da?”, rief sie von drinnen. „Harry. Harry Potter.” Einen kurzen Moment geschah nichts. „Welche Form hatte der Patronus von Nymphadora?” „Er hat sich vor zwei Jahren in einen Wolf verändert, weil sie sich in Remus Lupin verliebt hat. Was es davor war, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass sie den Namen Nymphadora gehasst hat und deswegen lieber Tonks gerufen wurde.” Langsam wurde die Tür geöffnet und Andromeda stand mit gezogenem Stab vor ihm. „Junge, was machst du denn hier? Komm schnell rein!” „Du hast es also schon erfahren?” Andromeda nickte und zog ihn direkt durch den Flur ins Wohnzimmer, wo Teddy auf einer Decke lag und vor sich hin brabbelte.

Sie nahm den Säugling hoch und stellte sich mit dem kleinen Bündel vor Harry. „Darf ich vorstellen? Teddy Lupin. Teddy, das ist dein Pate Harry.” Ihr flog eine Mischung aus Trauer und Freude über das müde wirkende Gesicht. „Darf ich?”, fragte Harry vorsichtig. „Setz dich aufs Sofa, dann geb ich ihn dir und zeige dir, wie du ihn am Besten hältst.” Nachdem er sich gesetzt hatte, legte Andromeda ihm das Baby in die Arme und setzte sich neben sie. Als er sich über Teddy beugte, lief ein Lächeln über das Gesicht des Kleinen. Sofort grapschte der Säugling fasziniert nach Harrys Brille und zog sie ihm von der Nase. „He, kleiner Mann, wenn du das machst, sehe ich doch kaum noch dein hübsches Gesicht.” Nachdem Andromeda Harry mit der Brille geholfen hatte, traute der seinen Augen nicht. Auf seinen Armen lag eine Miniaturausgabe seiner selbst. „Er kommt eindeutig nach seiner Mutter.” Harry grinste und Andromeda nickte lächelnd. „Nicht, dass ich etwas gegen Remus hatte, aber ich bin froh, dass er nicht nach seinem Vater kommt, obwohl ich mir manchmal nicht sicher bin. Für einen Säugling ist er schon ziemlich stark behaart.” „Naja, bei einem Mann ist das ja nicht ganz so schlimm. Er wird halt früher als die Anderen mit dem Rasieren beginnen müssen.” Harry grinste und Andromeda zog die Brauen hoch, grinste dann aber doch. „Warum bist du hier und nicht im Fuchsbau?” „Ginny und Hermine haben ein Problem mit Rons Freundin.” „Ich dachte Hermine wäre Rons Freundin?” „Nicht mehr.” „Oh, das tut mir Leid für Hermine.” „Braucht es nicht. Sie kommt eigentlich ganz gut damit klar.” Andromeda sah prüfend zu Harry, dem ein unbedachtes Grinsen übers Gesicht geflogen war. Skeptisch sah sie zu ihm hinüber. „Wie geht es eigentlich mit dir und Ginny?” „Sehr gut. Wir sind seit der Nacht, in der ich euch zu mir geholt habe, wieder ein Paar.” „Das freut mich für dich, Harry.” „Hab sie auch schrecklich vermisst, während ich unterwegs war.” „War Hermine nicht mit dir zusammen unterwegs?” „War sie, genau wie Ron.” Andromeda sah ihn eindringlich an. Harry wurde bewusst, dass dieses Gespräch in einevon ihm ungewollte Richtung abdriftete. „Warum fragen sie mich das alles?” Sein Gegenüber zog die Stirn kraus. „Du!” „Ich?” „Nein, du sollst mich duzen. Wenn wir uns schon gemeinsam um meinen Enkel kümmern, sollten wir nicht so förmlich sein.” Harry lächelte über das Missverständnis. „Also gut. Warum fragst du mich das alles?” „Molly hat mir heute Nachmittag eine haarsträubende Geschichte erzählt.” Harry verzog sein Gesicht. „Das ging ja schnell”, war sein leiser Kommentar. „Wundert dich das, nachdem Ginny sie so aus der Fassung gebracht hat?”

„Bei dem Gespräch war ich nicht dabei. Mine und ich waren zu dem Zeitpunkt noch in London.” „Ich habe mich vorhin bei Molly gemeldet, weil ich wegen Mittwoch ein paar Fragen an sie hatte. Sie waren wohl gerade von der Beerdigung zurück, als ich sie erreichte. Molly erzählte mir erst von dem Zwischenfall und war so aufgewühlt, dass sie mir direkt alles andere auch erzählt hat.” Harry sah unbehaglich drein. „Der Zwischenfall ist der Grund für mein Herkommen.” „Der Rest interessiert mich aber deutlich mehr.” Da er inzwischen bemerkt hatte, dass es einfacher war, den Leuten ihre Fragen zu diesem Thema zu beantworten, als alles von sich aus zu erzählen, sah Harry sie nur fragend an. „Bist du dir über die Tragweite deiner Entscheidung bewusst?” „So weit ich es bisher überblicken kann, ja.” „Wie weit planst du in die Zukunft?” „Ich habe es mir angewöhnt nicht länger als eine Woche im Voraus zu planen inzwischen.” Andromeda nickte mit ernstem Gesicht. „Bei deinem bisherigen Leben ja auch kein Wunder!” Mitleid sprach aus ihren Augen. „Dir ist bekannt, dass in der Zauberergemeinschaft Ehen mit einem unbrechbaren Schwur belegt werden?” „Ich dachte dieser Schwur bezog sich darauf, die Familien aneinander zu binden, damit die jeweiligen Schutzzauber ohne Weiteres von beiden überwunden werden können.” „Nein, Harry, der willentliche Bruch dieses Schwures wird mit dem Tod geahndet.” Harry wurde bleich. „Das ist doch Wahnsinn. Wie verkorkst sind Zauberer und Kobolde eigentlich? Ich werde schief angesehen, wenn ich meine Freundin in meine Geldsachen einweihe, ihr Vater führt sich auf wie ein Verrückter, nur weil sie im Beisein ihrer Familie dummerweise ausplaudert, wie ich in mein Verlies komme. Sie selbst glaubt, dass ich sie fortjage, weil sie das getan hat. Tränkemeister brauen Verhütungstränke, die die Frauen erst richtig scharfmachen, aber wenn ich eine der beiden heirate, um der Konvention genüge zu tun würde ich mein Todesurteil unterzeichnen, wenn ich mit der Anderen mehr als Händchen halten würde. Und was viel schlimmer ist, wenn meine Partnerin von irgend so einem perversen Todesser vergewaltigt würde, würde sie dadurch sterben und ich sie für immer verlieren.” Andromeda sah ihn ernst an. „Du hast es ganz gut zusammengefasst, Harry. Nur deine letzte Schlussfolgerung war nicht richtig. Deine Ehefrau würde diese Tat erst einmal überleben, da sie ja nicht eingewilligt hat.” Harry zog die Stirn kraus. „Was heißt erst einmal?” „Keine ehrbare Hexe würde nach einer solchen Tat zu ihrem Ehemann zurückkehren.” „Aber wie soll er ihr dann helfen?” „Das bräuchte er nicht mehr.” Auf Harrys verständnisloses Gesicht hin zog Andromeda ihren Stab und fuhr sich mit der Spitze über den Hals.

Teddy fing an zu quengeln und seine Haare wurden knallig pink. Andromeda nahm ihn zu sich. „Oh, ich glaube der junge Mann braucht eine neue Windel. Willst du mir helfen, Harry?” Harry, der froh war von diesem Gespräch wegzukommen, willigte ein. Er ging hinter Andromeda her ins Kinderzimmer, wo sie den Säugling auf einer Wickelkommode ablegte. „Soll ich dir zeigen, wie es geht?” „Gern! Wenn ich auf ihn aufpassen soll, muss ich das schließlich können.” „Dann komm mal her.” Andromeda ließ Harry das Baumwolltuch öffnen und ein sehr eindringlicher Geruch schlug ihm entgegen. „Puh, das ist aber mal ein kräftiges Aroma.” Andromeda grinste. „Du wirst dich schon daran gewöhnen. Pass auf, am Besten nimmst du ihn vorsichtig bei den Füßchen und hebst sie leicht an, damit du den Po saubermachen kannst. Dazu nimmst du mit der anderen Hand ein feuchtes Tuch und wischt ihn sauber. Wenn alles sauber ist, legst du Tuch und Windel an die Seite und legst ihn auf ein neues Dreieckstuch und eine saubere Windel. Bevor du ihn wieder einwickelst, wird er noch abgetrocknet, gepudert und eingecremt, damit seine empfindliche Haut besser geschützt ist. Danach legst du das neue Tuch wieder um ihn herum und fertig ist das neue Baby.” Harry bemühte sich nach Kräften und schaffte es auch ganz gut, Teddy zu versorgen, bis es um das Verschließen der Windel ging. Lächelnd zeigte Andromeda ihm, wie er das Tuch verknoten musste, damit die Windel dort blieb, wo sie hingehörte. „Jetzt nur noch die schmutzige Windel entsorgen und das alte Tuch in die Wäsche.” „Also bei den Muggeln geht das aber anders.” Harry erzählte von der Werbung für Babywindeln, die an den Seiten mit Klebeband zusammengehalten werden. „Die lösen aber teilweise Allergien aus und außerdem finde ich es so einfach richtiger für einen kleinen Zauberer.” „Da muss ich dann noch ein paarmal üben kommen, bevor ich das so gut kann wie du.” „Fürs erste Mal hast du dich aber wacker geschlagen.” Beide grinsten sich an.

Andromeda sah auf die Uhr an der Wand. „Wie lang hast du noch Zeit, Harry?” „Wenn ich den Beiden eine Nachricht zukommen lassen kann, sicher noch eine Weile.” „Schick doch deinen Patronus zu ihnen. Das geht am Schnellsten.” Harry kratzte sich verlegen am Kopf. „Du weißt nicht wie, oder?” „Der Patronus ist kein Problem, aber wie übermittelt er Nachrichten?” „Sag ihm einfach was und wohin er es überbringen soll und denk dabei fest an die Person.” Harry erschuf seinen Patronus und Andromeda fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Aber das war doch mal ein Hirsch!?” Der Löwe tapste schnurrend in Richtung Teddy. Harry grinste breit über ihre und seine Reaktion. „Lange Geschichte, Andromeda.” Harry ging zu seinem Patronus, der sehr interessiert an der Wickelkomode schnupperte und ging neben ihm auf die Knie. „Hör zu, Großer.” Er konzentrierte sich auf Ginny und Hermine. „Ich bleibe noch eine Weile bei Andromeda, um mich um Teddy zu kümmern. Macht es euch gemütlich und wenn etwas ist, ruft nach den Elfen. Ich liebe euch.” Der Löwe stupste ihn an und leckte ihm übers Gesicht. „Ab nach London, Großer, zu Ginny und Hermine.” Das Tier gab ein wohliges Knurren von sich und sprang durch die Wand davon. „Meine Güte, Harry! Du gehst mit ihm um, als wäre er echt.” „Sie haben sich seit dem ersten Tag so benommen, als wären sie richtige Lebewesen. Warum sollte ich den Beiden nicht den Gefallen tun? Es scheint gut für sie zu sein. Vor allem haben sie uns schon sehr geholfen und allein das ist ein Grund für mich, mich ihnen gegenüber so zu verhalten.” „Aber ein Patronus ist doch nur magische Energie.” „Woran merke ich, dass er die Nachricht überbracht hat?” „Warum?” „Weil ich dir dann zeigen werde, dass es bei ihnen anders ist.” Die Beiden gingen mit dem müden Teddy zurück ins Wohnzimmer. „Wenn du ihn wieder erschaffen kannst. Aber wieso sprichst du immer in der Mehrzahl?” „Nun, zu diesem stattlichen Kater gibt es noch eine junge starke Katze.” Andromeda legte Teddy wieder auf seine Decke und setzte sich danach mit Harry wieder auf das Sofa. „Das ist ja wie im richtigen Leben.” Sie zwinkerte ihm zu. Harry grinste und berichtete Andromeda, wie er zu diesem Patronus kam und was er über sein Können bisher herausgefunden hatte.

Nachdem er geendet hatte, sah ihn Andromeda ehrfürchtig an. „Harry, du weißt, fast meine ganze Familie war in Slytherin, aber das jetzt ein direkter Nachfahre von Gryffindor der Pate meines Enkels ist, macht mich unheimlich stolz.” Harry verzog etwas komisch das Gesicht. Andromeda winkte ab. „Ich weiß, dass du nicht auf Ruhm und so was stehst, aber es ist nun mal dein Erbe, das du angetreten hast.” „Was mir viel mehr zu schaffen macht, ist der Gedanke, dass wenn ich das alles schon vor einem Jahr gewusst hätte, wohl einiges schreckliches nicht geschehen wäre.” „Oder noch viel mehr. Was glaubst du, warum Dumbledore dir deine wahre Abstammung erst so spät verraten hat?” „Wie meinst du das?” „Warum hat er dich wohl erst nach seinem Tod mit der Nase auf deine Abstammung von den Peverells gestoßen und das auch noch verschlüsselt, so dass erst als deine Freundin Hermine dir die Geschichte von den drei Brüdern erzählt hat, eine dumpfe Ahnung in dir aufsteigen konnte.” „Woher weißt du, dass sie es mir erzählt hat?” „Albus hat mir von seinem Testament erzählt, Harry, denn das was die Potters für Gryffindor sind, waren die Blacks für Slytherin.” „Ihr … du bist ein direkter Nachfahre von Salazar?” „Teddy ist sein Urenkel.” „Aber was ist mit Narzissa und Draco?” Sie sah ihn komisch an. „Seit wann nennst du ihn Draco?” „Ihn selbst hab ich noch nicht so angesprochen, aber ich glaube er hat eine Chance verdient.” Andromeda lächelte ihn an. „Du bist wirklich ein würdiger Nachfahre Gryffindors. Großer Mut und ein großes Herz. Für seine Freunde und auch für seine Feinde, solange sie sich ehrenvoll verhalten.” „Aber was ist denn nun mit ihnen?” „Er wäre es geworden, wenn dein Pate nicht dich zum Erben eingesetzt hätte. Aus diesem Grund hat Vol … Voldemort auch den Malfoys immer wieder ihr Versagen durchgehen lassen. Er wollte sich der Insignien Slytherins bemächtigen und dafür brauchte er Draco und den Zugang zum Familienverlies.” „Aber sein Vater hätte das doch ohne weiteres gestattet.” „Nicht das der Malfoys, sondern das der Blacks und darauf hattest du ja Kraft Erbschaft deine Hände. Außerdem musste Draco volljährig werden, genau wie du auch. Die Insignien der Gründer werden immer an den letzten männlichen Erben der Familie weitergereicht, wenn er achtzehn Jahre alt wird.” „Aber…” „Damit soll umgangen werden, dass er zu lange die Möglichkeit hat, seine Stellung in Hogwarts auszuspielen.”

Harry schüttelte seinen Kopf. „Aber ich dachte die Riddles beziehungsweise dessen Frau wären die Nachfahren Slytherins? Voldemort hat das immer behauptet und ich habe gesehen, dass Merope Gaunts Familie im Besitz des Ringes war, der Salazar Slytherin gehörte.” „Woher hast du diese Information?” „Dumbledore hat mir gezeigt, was er über Tom Riddle alias Voldemort, herausgefunden hatte. Er hat von den verschiedensten Personen Erinnerungen an Voldemort gesammelt und mir diese zur Vorbereitung auf meine Aufgabe zur Verfügung gestellt.” Andromeda nickte lächelnd. „Merope war eine Hexe mit sehr geringen Kräften, in den Augen ihres Vaters eine Squib. Des weiteren war es eigentlich Morfins Aufgabe, das Blut Salazars fortzuführen. Dieser jedoch verstarb ohne Nachkommen, weit vor seiner Zeit in Askaban. Voldemorts Anspruch auf den Vorsitz des Hauses Slytherin wurde zusätzlich noch durch die Tatsache geschmälert, dass nicht nur er, sondern auch andere in seiner Blutlinie nicht durch Zauberer, sondern über Hexen mit dieser in Verbindung standen. Ganz im Gegenteil zu der unsrigen. Draco und Teddy sind vom Blut her viel näher mit Salazar verwandt, als es Voldemort je war!” Die letzten Worte sprach Andromeda mit unverhohlenem Stolz aus. Harry nickte leicht und überlegte kurz. „Das heißt, Voldemort musste verhindern, dass die Blutlinie vor seiner Machtergreifung durch einen jüngeren Black fortgeführt wurde, damit er sich der Macht dieser Gegenstände durch Draco bedienen konnte.” Harry versank ins Grübeln. „Was meintest du mit Stellung ausspielen, Andromeda?” „Die Erbfamilien geben die Insignien zur Sicherheit meist erst nach dem Verlassen der Schule weiter. Warte es ab, bis du mit dem Ring nach Hogwarts kommst. Du wirst sicher deine helle Freude haben.”

Harry beschäftigte sich nachdenklich mit seiner Teetasse. „Ich war noch nie in dem Verlies der Blacks, Andromeda.” „Du warst noch nie dort?” „Wozu? Geld ist mir nicht wichtig, wie du weißt und alles andere hatte ich auch zur Genüge.” Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. „Hör zu, Andromeda. Nimm dir für dich und Teddy, was immer du brauchst und haben möchtest. Sobald ich das Haus meiner Eltern wieder aufgebaut habe, werde ich aus London fortgehen. Hast du was dagegen, wenn wir drei solange dort bleiben?” Sie sah ihn kopfschüttelnd an. „Bist du verrückt, Harry? Das ist dein Erbe von Sirius. Natürlich bleibt ihr dort.” „Ich werde dafür sorgen, dass Teddy alles überschrieben wird.” „Bitte tu das nicht sofort.” Fragend sah Harry zu ihr hinüber. „Ich nehme dein Angebot gerne an, dass du für mich und Teddy sorgen willst. Aber mach die Übertragung bitte erst, wenn er alt genug ist, denn jetzt sind wir seine Familie und müssen dafür sorgen, dass er erst zu gegebener Zeit Zugriff auf diese Dinge hat. Denn mit der Macht dieser Dinge kommt eine riesige Verantwortung auf ihn zu. Wie schwer Verantwortung auf den Schultern liegt, brauche ich dir nicht zu sagen, Harry. Bitte setz ihn nicht zu früh dieser Last aus.”

„In Ordnung, Andromeda. Hast du Feder und Pergament für mich?” „Sicher, aber wofür?” „Ich werde dir eine Vollmacht für das Verlies der Blacks geben, damit die Kobolde keinen Ärger machen, falls du etwas daraus holen willst. Falls doch, dann bestell ihnen einen schönen Gruß von mir und sag ihnen, dass sie bestimmt nicht wollen, dass ich deswegen persönlich erscheine.” „Ich soll ihnen drohen?” „Nein, nur daran erinnern, dass ich noch mehr bei ihnen liegen hab.” Sie ging an einen antiken Sekretär und brachte ihm das Gewünschte. Harry überlegte kurz und begann das Schreiben aufzusetzen. „Hast du Siegelwachs?” Andromeda nickte und brachte ihm eine rote Wachsstange. Harry zog seinen Ring vom Finger, erhitze das Wachs mit seinem Stab und ließ es unter seine Unterschrift tropfen. Als genug vorhanden war, drückte er den Ring in das heiße Wachs und wartete einen kleinen Moment, bis es erstarrt war. Nachdem er den Ring wieder angesteckt hatte, leuchtete das Pergament kurz auf. Erstaunt sah er auf seine Unterschrift, die sich mit dem Zusatz, Lord of Gryffindor, vervollständigte. Harry verzog das Gesicht. „Oh Mann! Das morgen in Hogwarts wird sicher interessant.” Andromeda nickte lächelnd. „Aber wo wir gerade von Verantwortung reden, Andromeda. Ich war eigentlich zu dir gekommen, um dich zu warnen.” Erschrocken sah sie ihn an. „Harry, was ist denn los?” „Ich habe den Verdacht, dass die Todesser den Zeremonienmeister verhört und unter einen Imperius gesetzt haben, damit er ihnen die Termine für die Beisetzungen derjenigen verrät, die ich zu meinen Freunden zähle, um mich oder die Anwesenden überfallen zu können.” Andromeda sah ihn mit großen Augen an. „Soll ich die Beerdigung absagen?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Ich will versuchen sie frühzeitig dingfest zu machen.” „Wie willst du das schaffen?” „Ich werde Montag mit Kingsley reden und wenn es alles so läuft, wie ich es erahne und hoffe, werden Hermine, Ginny, ich und ein paar Freunde von uns für eure Sicherheit sorgen und sie schnappen.”

Andromeda sah ihn traurig an. „Bitte versprich mir, dass du auf dich achtgibst. Wenn nicht für mich, dann tu es wenigstens für Teddy. Sieh auch zu, dass Hermine und Ginny nichts geschieht. Noch mehr Leid und Trauer ertrage ich wohl nicht.” Harry ergriff ihre Hand und drückte sie. „Ich werde dafür sorgen, dass alle sicher da raus kommen.” „Das befürchte ich ja eben. Ich will nicht, dass es dir so geht wie Sirius.” Tränen traten in ihre Augen und Harry schluckte hart. Er wühlte in seinem Umhang nach einem Taschentuch und gab es ihr. „Danke!”, schniefte sie. „Hör zu, ich werde kein unnötiges Risiko eingehen.” Ungläubig sah sie ihn an. „Wenn Ginny was passiert, zieht mir Molly die Haut ab und bei Hermine wird sie ähnlich reagieren. Ich werde schon aufpassen.” „Nagut, aber wehe, wenn nicht!” Harry grinste verlegen. „Warum grinst du?” „Weil du dich anhörst wie Molly.” Auch Andromeda grinste jetzt verhalten. Teddy, der bis eben selig geschlafen hatte, meldete sich lautstark bei ihnen. Harry verzog sein Gesicht. „Wie kann etwas so Kleines nur so laut sein?” „Das ist doch nicht laut. Du solltest ihn mal nachts hören.” Sie wischte sich mit dem Tuch noch einmal über ihr Gesicht und gab es Harry zurück. Der zog seinen Stab, säuberte es mit einem Ratzeputz und steckte es wieder ein. „Oh, Haushaltszauber beherrscht du also auch?” „Für mich reicht es.” Andromeda nahm das Baby auf den Arm und sah auffordernd zu Harry. „Wie wärs? Füttern?” „Klar.” Sie gab ihm Teddy und verschwand in die Küche. Als sie mit einem Babyfläschchen zurückkam, zeigte sie ihm, wie er auf der Innenseite seines Armes die Milchtemperatur überprüfen sollte. „Wenn sie nicht zu heiß ist, brauchst du ihm nur den Nuckel in den Mund schieben und sein Köpfchen leicht anheben, damit er leichter schlucken kann.” Harry wunderte sich, wie schnell Teddy seine Flasche leerte.

„Du musst aber einen Bärenhunger haben und schmatzen tust du wie ein Großer.” Harry grinste zu Andromeda hinüber, die ihn mit einem seligen Gesichtsausdruck ansah. „Ich glaube, du wärst ein toller Dad.” „Später mal, wenn die Mädels ihren Abschluss haben.” „Von beiden? Und warum nur die Mädels?” „Ja, wenn sie das auch wollen und ich weiß noch nicht, ob ich wieder nach Hogwarts zurückgehe.” Sie musterte ihn eindringlicher. „Wovon hängt das ab?” „Von meinem Gespräch am Montag mit Kingsley und vom Schulrat.” „Der Schulrat sollte das kleinere Problem sein.” „Wie meinst du das?” „Warte es einfach ab. Du wirst es sehen.” Harry konzentrierte sich wieder auf Teddy. Nachdem die Flasche leer war, sah er zu Andromeda. Die nahm sie ihm ab und legte ihm ein Tuch auf die Schulter. „Die Luft muss raus aus seinem Bauch. Leg ihn an deine Schulter, halt ihn gut fest und klopf ihm sacht auf den Rücken.” Harry folgte ihren Anweisungen. Nach ein paar Sekunden rülpste Teddy vernehmlich und Harry bemerkte, dass auch ein wenig der Milch wieder mit herauskam. „Dafür also das Tuch.” Andromeda nickte ihm zu. „Jetzt kannst du ihn wieder normal im Arm halten.” Teddy lächelte Harry zufrieden an und quietschte vergnügt, wenn dieser komische Gesichter zog. Besonders gut gefiel dem Kleinen, wenn Harry ihm seinen Zeigefinger hinhielt und er daran nuckeln konnte. „Sag mal, woher hast du denn die Milch für Teddy?” „Ich bekomme sie von einer Amme.” „Was ist das?” „Eine Frau mit sehr viel Milch oder wie in diesem Fall eine, die ihr Kind verloren hat. Diese Frauen geben ihre Milch dann an Babys ab, deren Mütter nicht stillen können oder zu wenig Milch haben.” Harry sah sie bestürzt an. „Hat sie gesagt, wie es geschehen ist?” „Nein, Harry, und ich empfand es als unangebracht, nachzufragen.” Harry nickte. „Es ist sicher so schon schlimm genug für sie. Können wir irgendetwas für sie tun?” „Ich gebe ihr ein paar Pfund für die Milch, damit sie es mit ihren anderen Kindern leichter hat.” „Sie ist ein Muggel?” „Ja, Harry.” „Wenn sie etwas braucht, sag es mir. Ich werde mir dann Gedanken machen, wie sie es bekommt, ohne zu merken dass wir Zauberer sind.” „Mir gehen langsam die Pfundnoten aus, Harry.” „Das ist kein Problem.” Er griff in seinen Beutel und gab ihr seine letzten Pfundnoten. „Ich besorg mir am Montag neue.” „Du sagst das, als ob du sie selbst machst.” „So ungefähr ist es auch.”

Da Teddy wieder knörte und seine Haare pink wurden, kam Andromeda nicht dazu auf Harrys Einwand einzugehen. „Bereit für einen zweiten Versuch, Harry?” „Immer doch.” Sie gingen mit Teddy ins Kinderzimmer und Andromeda staunte nicht schlecht, wie sicher Harry jetzt schon mit dem Kleinen umging. „Meine Güte, Harry! Du bist ja schon fast perfekt.” „Ging mir in der Schule schon so. Dinge, zu denen ich Lust hatte und die eher praktischer Natur waren, habe ich recht schnell gelernt.” „Für die Theorie hattest du ja Hermine, stimmts?” Harry lief rosig an. „Ist wohl so”, flüsterte er leise, während er daran dachte, mit welcher Engelsgeduld ihm Hermine immer in der Theorie unterstützt hatte mit ihren Wiederholungen. „Braucht dir nicht peinlich sein. Ihr ergänzt euch halt perfekt.” „Das jetzt wohl in jeder Hinsicht, Andromeda. Was machen wir mit dem kleinen Mann?” „Den legen wir ins Bett und dann wirst du mir noch schnell deinen Patronus genauer zeigen.” Harry gab Teddy einen Kuss auf die Stirn und legte ihn in sein Bettchen. „Schlaf gut, Teddy. Ich komme bald wieder.” Teddy strahlte ihn an und gähnte danach herzhaft. Harry sah irritiert zu Andromeda. „Versteht er mich schon so gut?” „Nein, Harry, aber Babys spüren, wer es gut mit ihnen meint und wer nicht.” Sie verließen leise das Zimmer, löschten bis auf eine kleine Lampe das Licht und lehnten die Tür an.

Im in der Dunkelheit liegenden Garten beschwor Harry seinen Patronus und ließ Andromeda dicht an ihn herantreten. „Fass ihn ruhig mal an.” Zaghaft strich sie der leuchtenden Großkatze durch Mähne und Fell. Dies veranlasste das Tier zu einem wohligen Schnurren. „Das gibt es nicht. Der fühlt sich an wie ein lebendiges warmes Tier.” Harry grinste ihr breit entgegen. „Verstehst du jetzt mein Verhalten?” „Ginnys Löwin ist genau so … plastisch?” „Selbst wenn Hermine die Kette trägt, erscheint bei ihr eine Löwin in dieser Intensität.” „War das der Grund für deine Entscheidung?” „Eher die von Hermine. Aber ja, letztendlich liegt es an mir. Also an meiner innigen Verbindung zu ihr und Ginny.” Andromeda sah ihn lächelnd an, als er den Löwen nach ein paar kräftigen Streicheleinheiten verschwinden ließ. „Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute für die Zukunft. Bring sie das nächste Mal ruhig mit, deine Schmusekätzchen.” Sie winkte Harry lächelnd zu und ging ins Haus. Nachdenklich sah er ihr hinterher und verschwand dann nach London.

Als er das Haus betrat, wunderte er sich, dass nirgendwo ein Licht zu sehen war. Mit leuchtendem Zauberstab ging er langsam in den Salon. Auch dort war kein Licht. Nur die langsam sterbende Glut im Kamin beleuchtete schwach die Gesichter der aneinander gekuschelten Mädchen. Zufrieden betrachtete er eine Weile ihre friedlich lächelnden Gesichter. 'Es ist schon gut, dass ihr euch habt.' Harry schlich in die Küche und kam mit einem Glas Whisky zurück. Nachdem er das Feuer im Kamin wieder angefacht hatte, setzte er sich ihnen gegenüber in einen Sessel und genoss den beruhigenden Anblick, den die beiden Schlafenden vor ihm boten. Durch das verstärkte Licht aus dem Kamin erwachten die Zwei sehr langsam aus ihrem Schlummer. Fasziniert betrachtete er die kleinen Regungen auf ihren, vom flackernden Feuer beschienenen, Gesichtern. Hermine öffnete als erste ihre Augen und als sie die Person, die dort vor ihr im Feuerschein saß erkannte, fingen erst ihre Augen und danach ihr ganzes Gesicht an zu strahlen. Harry lächelte ihr glücklich zu und beobachtete weiter Hermines Verhalten. Sie beugte sich langsam zu Ginnys Kopf herunter und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. „Süße, wach auf! Harry ist wieder da”, flüsterte sie ihr zu. Ginny gab ein leises Knurren von sich. Ein weiterer zärtlicher Kuss folgte und auch Ginny schlug jetzt erwartungsvoll die Augen auf. Als sie Hermine über sich erblickte, ging ein kleines Lächeln über ihr Gesicht. Hermine sah zu Harry hinüber und Ginnys Augen folgten ihrem Blick. Als sie ihn erkannte, hob sie ihren Kopf von Hermines Schoß, setzte sich auf und ging dann zu Harry. Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mit aufs Sofa zu Hermine.

Diese blickte verwundert auf sein leeres Glas und sah ihn fragend an. Harry stellte es auf den Tisch und nahm beide in seine Arme. Er gab jeder einen innigen Kuss und sah dann starr in die züngelnden Flammen des Kamins. „Harry?” „Ja, Ginny?” „Was ist los? Du trinkst doch nicht ohne Grund Alkohol.” Er starrte noch eine Weile in die Flammen und fing dann an zu sprechen: „Ihr müsst mir etwas versprechen.” Seine Stimme klang merkwürdig hohl. Erschrocken sahen die Mädchen sich an. Beide erwiderten jetzt seine Umarmung. „Was ist denn nur geschehen?” „Erst müsst ihr mir schwören, dass ihr, egal was passiert, immer zu mir zurückkommt, damit ich euch helfen kann, Mine.” „Merlin, Harry, was hast du nur?” „Schwört es mir und ihr erfahrt es, Ginny.” Beide sagten: „Wir schwören es!” und gaben ihm einen Kuss auf die Wange. Harry nickte bedächtig und erzählte ihnen, was Andromeda zu ihm über den unbrechbaren Schwur und dessen Bedeutung für sie gesagt hatte. Danach kam er zu dem, was ihn noch mehr aufgewühlt hatte. „Darum habe ich euch eben schwören lassen.” Hermine hob ihren Kopf von seiner Brust. „Ich wäre gar nicht auf diese schreckliche Idee gekommen, Harry. Ich weiß doch, dass ich immer mit allem zu dir kommen kann.” Wortlos küsste er sie, doch seine glücklichen Augen sprachen Bände, als er sich von ihr löste. Beide sahen jetzt zu Ginny hinüber, die nachdenklich auf ihrem Platz an Harrys Brust verharrte. „Warum hat sie dir das nur erzählt?” Ihre Stimme war kaum zu hören und ihre Augen glänzten wässrig im Schein der Flammen. „Sie war der Meinung, dass es wichtig ist, wenn wir weiter zusammenbleiben werden.”

Ginny schloss ihre Augen. „Ich werde mich an das Versprechen halten, das ich dir eben gab.” „Warum siehst du uns nicht an, Ginny?” „Dieser Schwur kommt aus einer Zeit, in der das Recht des Stärkeren galt. Der Ehemann hat den Täter immer versucht zu töten. Meist sind diese Taten aber von denen verübt worden, die sicher wussten dass sie demjenigen überlegen waren.” „Sodass die Frau hinterher allein und ohne Schutz gewesen wäre.” „Genau, Mine und darum wurde der Schwur so ausgelegt.” „Was bewirkt er?” „Vergessen, Harry. Er lässt einen alles Schlimme vergessen.” „Aber was meinte Andromeda dann mit ihrer Geste?” „Es dauert eine Weile, bis die volle Wirkung eintritt. Während dieser Zeit führt er einem noch einmal die glücklichsten Momente vor Augen. Dadurch vergisst du zu essen, zu trinken und zu schlafen.” „So lange dauert es?” „Es kommt darauf an, wie lang die Ehe glücklich war, Mine.” „Man erlebt alles noch einmal?” „Ja, Harry, bis zum letzten glücklichen Moment. Danach vergisst man dann einfach zu atmen.” Hermine sprang abrupt auf. „Wie krank ist denn so was? Eine solche Tat zu vergessen ist sicherlich eine gute Sache, aber der Rest?” „Du darfst nicht vergessen, über wie viele Jahrhunderte unsere Bräuche schon existieren.” „Es ist trotzdem abartig, eine Ehefrau nach solch einem Erlebnis als einzigen Ausweg schön sterben zu lassen.” Geschockt sah Harry zu Ginny. „Gibt es noch mehr solche aberwitzigen Bräuche bei euresgleichen?” 'Ich hör mich gerade an wie Vernon, aber das ist mir im Moment egal.' Ginny sah ihn verdutzt an. „Aber du bist doch auch…” „Was das anbelangt bin ich glücklicherweise deutlich mehr und lieber ein Muggel, als ein Zauberer.”

„Wann wollte man uns davon erzählen?” „Kurz vor der Hochzeit. Das gehört zu den Vorbereitungen, bei den Muggelgeborenen wie dir. Die Anderen, also Halb- und Reinblüter wissen durch ihre Eltern davon. Außerdem, wie groß ist das Risiko denn noch, jetzt wo die meisten Todesser tot oder gefangen sind, Mine?” „Es gibt immer Verrückte, die so etwas tun, gerade auch unter Muggeln und wenn ich mir diesen Bezirk von London so anschaue, wüsste ich was Besseres, als hier im Dunklen und allein herumzulaufen.” „Ich weiß übrigens auch nichts davon. Mich hat fast der Schlag getroffen bei Andromedas Andeutung.” Harry sah nachdenklich zu Ginny, während er ihr und Hermine, die sich wieder gesetzt hatte, über den Rücken streichelte. Nach einer Weile verfinsterte sich sein Gesicht. Abrupt stand er auf und fing an, im Salon auf und ab zu laufen. Hermine strich Ginny über ihre Wange und sie drückte sich in diese sanfte Berührung hinein. „Was glaubst du, woran er gerade denkt?” „Gute Frage, Mine. Du bist diejenige, die seine Gedanken liest.” Ginny grinste frech und stupste Hermine in die Seite. „He! Lass das sein! Nimm mich lieber in den Arm, damit er in Ruhe nachdenken kann.” Ihre Augen blitzten auf, als sich Ginny zu ihr herüber beugte, um sie in ihre Arme zu schließen. Beide sahen jetzt mit gemischten Gefühlen zu Harry. Während er wiedereinmal am Sofa vorbei kam, streckte Ginny ihre Hand aus und hielt ihn am Umhang fest. „Bitte, Harry, schau nicht so grimmig. Wir können doch nichts dafür.” „Darum geht es mir nicht, Schatz. Den Einzigen, denen ich im Moment glaube, dass sie wirklich vorbehaltlos zu uns stehen, sind deine Familie, Dennis und Andromeda.” „Was ist mit den Anderen?” „Wen meinst du, Mine?” „Neville, Luna und Lee zum Beispiel.” „Das werden wir wohl erst am Montag genau wissen.”

„Warum vertraust du Mum und Dad?” „Weil er mir gesagt hat, dass es ihm nicht passt, was wir vorhaben. Und Andromedas Erzählung nach, deiner Mum wohl auch nicht wirklich.” Ginny machte große Augen. „Aber warum haben sie mich…” Harry ergriff ihre Hand und zog Ginny vorsichtig zu sich hoch. „Weil es deine Eltern sind und sie wollen, dass du glücklich bist. Bevor sie noch einmal etwas wie mit Percy erleben, haben sie deiner Forderung nachgegeben.” Ginny wurde bleich. „Ich weiß ja nicht, was du ihr genau angedroht hast, aber es scheint gewirkt zu haben.” Er küsste sie sanft, setzte sich auf ihren Platz und zog sie auf seine Knie. „Ich muss mit Mum und Dad reden. Ich muss ihnen sagen, dass ich nicht ohne ihre Erlaubnis gegangen wäre.” „Werden sie dich zu uns zurücklassen?” „Das werden sie, Mine.” „Was macht dich da so sicher, Harry?” „Ich müsste mich schon sehr in ihnen täuschen, wenn sie es nicht tun würden.” „Begleitest du mich?” „Nein, Schatz. Das ist allein deine Entscheidung und deine Aufgabe.” „Wartest du auf mich?” „Wir warten so lange es eben dauert.” Ginny gab ihm einen Kuss, stand auf, umarmte Hermine und trat lächelnd in den Kamin, um zum Fuchsbau zu reisen.

„Warum hast du sie fort gelassen, Harry?” „Ich möchte nicht, dass sie im Streit von ihnen geht.” „Aber Molly und Arthur haben doch…” „Weil sie sie unter Druck gesetzt hat.” Hermine zog ihn zu sich heran. „Das war aber nicht der einzige Grund, oder?” „Nein, Hase, was weißt du über die Blutlinien der Gründer von Hogwarts?” Sie sah ihn im ersten Moment komisch an, lächelte dann verschmitzt und sah danach strafend zu ihm herüber. „Wenn, dann bitte Hasi!” Auf seinen fragenden Blick hin erzählte sie ihm vom Zwischenfall mit Peeves. Etwas verlegen kam sie zum Schluss: „Als er dann abgezogen ist, hab ich ihm hinterher gebrüllt, dass mich so nur einer nennen dürfte.” Wie damals lief ein rosiger Schimmer über ihre Wangen. Zärtlich sah Harry sie an. „He, es muss dir nicht peinlich sein, dass Ron damit gemeint war.” „Ich dachte, ich hatte dir gesagt, dass ich diesen Namen nicht hören will, wenn wir allein sind?” Harry machte eine beschwichtigende Geste. „Wenn er doch aber gemeint war?” Sie versteckte ihr Gesicht an seiner Schulter. „War er ja gar nicht”, nuschelte sie. „Ich erlaube es nur einem Menschen mich so zu nennen und das bist du.” „Aber warum?” „Weil der Hase, den du mir gebracht hast, deinen Namen trägt.” Er nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. Ihr Gesicht war leuchtend rot und das lag sicher nicht an den Flammen des Kamins. „Seit wann hast du ihn?” „Mum hat ihn mir in unserem ersten Jahr zum Trost geschickt. Ich hatte ihr geschrieben, dass ER ziemlich gemein zu mir war und dass du dich zumindest nicht lautstark über mich auslassen würdest, wie ätzend ich doch wäre. Ich hatte ihr erzählt, dass ihr Freunde wärt und eben all das, was ich über dich in der kurzen Zeit in Erfahrung bringen konnte.” „Wie lang war der Brief?” „Zwei Rollen Pergament.” „Du hast in der Zeit vom Schuljahresanfang bis kurz vor Halloween fast zwei Rollen an Informationen über mich herausgefunden?” Beeindruckt sah er zu ihr hinüber und ihre Verlegenheit verflog. „Ich bin spitze, nicht?”, lächelte sie stolz. „Oh ja, das bist du.” Er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und das in jeder Hinsicht”, flüsterte er weiter.

„Hey, woher willst du das wissen?” Ihre Augen blitzten angriffslustig. „Ich kenn dich halt.” Seine Augen glänzten im Schein der Flammen. „Ach?” „Sag mir lieber, wie er zu seinem Namen kam.” „Die Eule mit dem Päckchen kam in der Nacht des Trollangriffes. In dem Brief, der dabei lag, erzählte sie mir, dass McGonagall ihr berichtet hatte, wer mich gerettet hat. Sie hatte vorgeschlagen, ihm deinen Namen zu geben.” „Warum ausgerechnet meinen? Er hat doch genau so viel dazu beigetragen.” „Ich hatte ihr geschrieben, wie sehr ich mich für dich interessiere.” „Deine Mum glaubt, dass dich seit diesem Tag mehr mit mir verbindet?” „Tut es auch, aber wirklich eingestanden, hab ich es mir ja so richtig ehrlich erst vor ein paar Tagen.” „Aber bei deiner Mum hast du das nie richtiggestellt?” „Nein, aber das hab ich dir ja schon gesagt.” Harry wurde nachdenklich. „Sag mal, Mine, warum hast du ihn bei dir zu Hause gelassen?” Hermine sah ihn verlegen an. „Was glaubst du, wie ER darauf reagiert hätte, wenn ich ein Kuscheltier mitgenommen hätte?” „Ich traue ihm zu, dass er es akzeptiert hätte.” „Er hätte mich damit aufgezogen und ihn mir weggenommen, um mich zu ärgern.” „So kindisch war er doch gar nicht mehr.” „Wenn schon, aber wenn mir der Name des Hasen herausgerutscht wäre, wäre er wohl nicht begeistert gewesen.” „Das nicht, aber wenn du es ihm erklärt hättest, von wann er ist, könnte ich mir vorstellen, dass er es verstanden hätte.” „Ach hör auf! Und wenn du 'Eine Geschichte von Hogwarts' gelesen hättest, wüsstest du, was du über die Gründer wissen willst”, zickte sie. Überrascht von diesem plötzlichen Themenwechsel und Stimmungswandel, gab er barsch zurück: „Dann wüsste ich, dass die Gründer sich wegen der Auswahl gestritten haben und nicht wegen eines unfreiwilligen Schäferstündchens zwischen Salazar Slytherin und Glynnis Gryffindor!” Hermine sperrte den Mund auf. „Wie, woher…?” „Melvin und ich sind in unserem Gespräch im Ministerium darauf gekommen, als Ginny und ich ihm den Schmuck gezeigt haben. Du wirst ihn morgen in Hogwarts treffen.” „Warum interessieren dich die Blutlinien? Hast du vor, in Voldemorts Fußstapfen zu treten?” Harry überging den Vorwurf. „Erinnerst du dich an meinen Verdacht gegen Malfoy, als wir nach dem Erben Slytherins gesucht haben?” „Du warst überzeugt, dass er es ist.” „Ich hatte Recht damit!” Harry erzählte der erstaunten Hermine, was er von Andromeda erfahren hatte.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck