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Fanfiction

Lebensfragen - Mehr als eine Wahrheit?

von One_of_the_Old

XXIII Mehr als eine Wahrheit?

Harry trat zu den Beiden und legte seine Arme um sie. „Warum denn nicht gleich so?” „Weil es vorher nicht richtig gewesen wäre.” Ginny sah dabei schüchtern zu ihm auf. „Das sehen viele jetzt wohl eher ganz und gar nicht so.” Ginny verzog ihr Gesicht. „Wie meinst du das?” „Na hör mal! Wir können zwar zusammenleben, aber das wird nicht einfach für uns werden. Wenn das öffentlich wird, gibt das einen ganz schönen Ärger und Tratsch.” „Seit wann kümmerst du dich um die Meinung anderer?” Hermine grinste ihn an. „Wenn diese Menschen mir wichtig sind, kümmert es mich sehr wohl, wie du weißt.” „Hast ja Recht. Aber da gibt es dann nur zwei Möglichkeiten.” „Und die wären, Mine?” „Ignorieren oder überzeugen.” „Bei den Meisten wird mit Überzeugung wohl nichts laufen.” Er nahm seine Arme herunter. Ginny sah schüchtern zu Hermine. „Mine? Was wird jetzt mit der hier?” Sie zeigte auf ihre Kette. „Er hat sie dir gegeben, also trag sie auch. Vielleicht lernst du ja irgendwann, auf den Rat des Anhängers zu hören. Ich für meinen Teil weiß auch so, was Harry braucht und fühlt.” Hermine drehte sich um und nahm Harry in ihre Arme, bevor sie ihn küsste. Ginny stand einfach nur da und beobachtete die Zwei. 'Es macht mir nichts aus, obwohl ich letzte Woche noch so eifersüchtig war. Wie kommt das nur?' Sie wartete, doch die inzwischen vertraute Stimme in ihrem Kopf antwortete ihr nicht. 'He, was ist? Sag was dazu!' Das Lachen erklang wieder in ihrem Kopf. „Entschuldige bitte, aber ich bin im Moment etwas irritiert.” 'Du bist Magie, wie kannst du irritiert sein?' „Ich bin keine Magie, ich bin du. Der Anhänger ist die Verbindung zu deinem Unterbewusstsein.” 'Aber warum hast du mich ausgelacht?' „Das hast du selbst getan, weil du gespürt hast, dass es falsch war, was du gemacht hast.” 'Wie funktioniert das? Du agierst wie eine Person. So kommt es mir zumindest vor.' „Das ist eine lange Geschichte. Ich werde sie dir irgendwann einmal erzählen.” 'Wann?' „Wenn es Zeit dafür ist.” 'Warum nicht jetzt?' „Die Zeit kommt, glaube mir. Ich werde es wissen. Oder besser gesagt du.” Wieder dieses Lachen und danach Stille.

„He, meine kleine Rose. Wo bist du gerade?” Harrys Stimme brachte Ginny in die Wirklichkeit zurück. Sie sah direkt in seine Augen und ohne zu zögern küsste sie ihn. „Tut mir leid. Tief in mir drin wusste ich immer, dass es verkehrt war, was ich tue, aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern.” „Merk dir das für die Zukunft.” „Was geschieht jetzt?” „Zunächst sollten wir runter gehen zum Essen. Deine Mum hat uns gerufen und Mine ist schon mal vorgegangen.” „Ich dachte wir gehen alle drei zusammen.” „Besser wir gehen zusammen und Hermine vor, damit nicht gleich die nächste Katastrophe passiert. Dein Dad und der Rest wissen es schließlich noch nicht.” Ginny nickte und zog Harry hinter sich her in die Küche. Alle, bis auf Ron und George, saßen am Küchentisch und warteten auf sie. „Oh, welch seltener Gast. Konntet ihr euch nach der langen Trennung doch dazu entschließen, uns Gesellschaft zu leisten?” Arthur zwinkerte anzüglich. „Hallo, Arthur.” Harry grinste ihn verlegen an, gab ihm die Hand und setzte sich neben Hermine. Ginny begrüßte ihren Vater herzlich und ließ sich neben Harry fallen. „Wo ist denn Ron? Er verpasst doch sonst keine Mahlzeit.” „Er und George haben sich hingelegt, Arthur. War hier heute morgen ganz schön turbulent.” Ein vielsagender Blick von ihr ging zu Ginny, die schuldbewusst ihren Kopf einzog. Arthur sah fragend zu seiner Frau, die aber nur mit dem Kopf schüttelte. „Wir sollten erst einmal Essen und uns dann umziehen.”

Schweigend löffelten alle ihren Bohneneintopf. „Hast du morgen schon was vor, Harry?”, fragte Arthur beiläufig zwischen zwei Löffeln. „Nö, warum?” „Melvin will sich mit dir und Ginny in Hogwarts treffen. Ihr sollt auf jeden Fall den Schmuck tragen, falls ihr kommt.” „Wozu denn das?” „Er verspricht sich davon neue Erkenntnisse über das Schloss und vor allem über Gryffindor, Hermine.” „Bitte nimm mich auch mit, Harry.” Der seufzte mit verdrehten Augen. „Du glaubst schon wieder etwas lernen zu können, richtig?” „Wie gut du mich doch kennst.” Grinsend klimperte sie mit ihren Wimpern. „Also schön. Noch jemand Interesse an der Geschichte von Hogwarts?” „Für Ron ist das sicher nichts und wir sind morgen ganz früh bei Andromeda und Teddy. Wir wollen versuchen, Verwandte von Remus zu finden wegen der Beerdigung am Mittwoch. Ihr kommt doch auch?” Einhelliges Nicken. „Auf jeden Fall, Molly. Außerdem lerne ich dann endlich mal meinen Patensohn richtig kennen.” Harrys Entschlossenheit brachte Molly und Arthur zum Grinsen.

Nachdem alle fertig gegessen hatten, ging Arthur zum Kamin, um Melvin zu benachrichtigen. Molly sah jetzt nachdenklich auf die Drei. „Sag mal, Hermine! Wie lange bleibst du bei Harry?” „So lange, bis er mich vor die Tür setzt.” „Wann glaubst du wird das deiner Meinung nach sein?” Hermine sah fragend zu Harry, der die Schultern hochzog. „Was bedeutet diese Frage, Molly? Sie bleibt, solange sie es will.” „Was ist, wenn sie nie wieder fort will von dir?” „Das Haus in London ist groß genug. Ich könnte sogar Teddy und noch ein paar bei mir aufnehmen, wie du weißt.” „So meine ich das nicht, Junge.” „Es geht um das, was Ginny dir erzählt hat. Oder sehe ich das verkehrt?” Molly war überrascht, wie unterschiedlich die Reaktion der Drei auf Harrys Frage war. Ginny zog ihren Kopf ein, Hermines Augen leuchteten und Harry… 'Warum schaut er so…, so herausfordernd?' „Hast du Ginnys … Brief gelesen?” „Ich habe trotzdem alles erfahren.” 'Seine Stimme ist ruhig, aber ich habe das Gefühl seine Augen versuchen sich in meinen Verstand zu brennen.' „Was wird jetzt?” „Mine wird mit mir, wie geplant, heute Nachmittag nach London zurück gehen.” „Ginny?” „Das kann ich nicht sagen. Das liegt bei euch.” „Wie meinst du das?” „Ich kann nicht bestimmen, dass sie mit uns kommt. Ich weiß nur, dass sie es gern tun würde.” „Wann hat sie dir das gesagt?” „Nachdem sie oben mit Hermine und mir gesprochen hatte.” „Worüber hattet ihr gesprochen?” Arthur kam mit dieser Frage aus dem Wohnzimmer zurück. „Ich hatte überlegt, wie es wäre, wenn Ginny eine Zeit lang bei Harry in London bleiben würde.” Molly sah fragend zu Arthur. „Warum nicht? Hermine ist ja auch bei ihm. Schule ist im Moment noch nicht wieder, und ob die drei nun in Hogwarts zusammen hocken und Dummheiten aushecken oder in London ist doch egal.” Molly sah überrascht zu Arthur. „Du hättest nichts dagegen?” „Nein, warum? Wir sind in den nächsten Tagen eh schwer beschäftigt. Wenn selbst Andromeda Schwierigkeiten bei der Suche hat, dann wird uns das sicher noch einiges an Zeit und Kraft kosten.”

Ginny sah ungläubig zu ihrer Mum. „Wie lange…” „Längstens, bis für dich die Schule wieder anfängt oder die zwei von deinen Eskapaden genug haben, junge Dame!” Mollys Blick brachte Ginny dazu, auf ihren leeren Teller zu starren. „Molly, was ist denn passiert?” Arthur sah verwundert zu seiner Frau. „Wenn sie was angestellt hat, geht sie natürlich nicht mit.” „Es ist besser, wenn sie geht und die Drei das untereinander regeln.” „Wieso die Drei?” „Erinnerst du dich an das gestrige Gespräch zwischen Ron und ihr?” „Sicher! War ja nicht zu überhören, was sie ihm…” Arthur stockte und sah mit großen Augen zu Molly. Er wurde erst bleich und dann rot im Gesicht. „Darum war Ron nicht beim Essen?” „Nicht nur darum, aber das erfährst du später. Es ist besser, wenn Ginny und er sich nach heute Nachmittag eine Weile nicht über den Weg laufen. Glaub mir das.” Arthur atmete tief durch. „Du solltest dich jetzt langsam umziehen, Ginny.” Diese sprang sofort auf und schlich sich ohne ein Wort aus der Küche. „Glaubst du, Ron hat sich wenigstens während der Beisetzung unter Kontrolle?” „Dafür haben erst Harry und dann ich schon gesorgt.” „Wieso Harry?” Molly erzählte, was am Vormittag geschehen war und wie Ron auf das Eingreifen seines Freundes und dessen Worte reagiert hatte. „Was war danach?” „Harry hat ihr ziemlich lautstark den Kopf gewaschen. Er hat ihr sogar gedroht, sie übers Knie zu legen.” „Ihr habt das alles gehört?” Molly nickte auf Harrys Frage und grinste. „George hat sofort angefangen sich darüber lustig zu machen, wie das wohl aussehen würde. Ron war komplett fertig. Ihm war klar, dass nachdem Hermine ihn so mit Ginny erlebt hat, sie wohl nicht wieder zu ihm zurück kehren wird.” Beide Weasleys sahen verständnisvoll zu Hermine, die daraufhin ihren Kopf schüttelte.

„Warum soll sie denn dann mit nach London? Wäre es nicht besser, sie für ein paar Monate zu Muriel zu verfrachten? Die wird ihr die Flausen schon austreiben.” Arthurs Augen leuchteten wegen dieser Idee. „Vor allem hätten die Zwei sie nicht am Hals.” „Ich glaube, Muriel wird sich bedanken, sie schon wieder bei sich zu haben. Außerdem ändert das nichts am eigentlichen Problem.” „Was wäre das denn?” Er war enttäuscht, dass Molly seiner Idee nicht freudig zugestimmt hatte. „Unsere Tochter hat sich in den Kopf gesetzt, bei ihnen zu bleiben.” „Bei ihnen?” Molly erzählte Arthur grob von ihrem Gespräch mit Ginny. Fassungslos sah dieser zu seiner Frau. „Ich glaube, das sollten sie wirklich miteinander ausmachen.” Er machte ein Gesicht, als wenn er Zahnschmerzen hätte und stand langsam auf. „Ich geh mal kurz in den Garten, Mollyschatz.” Harry, der wusste was das hieß stand auch auf. „Hast du was dagegen, wenn ich mit raus komme?” Arthur sah ihn nachdenklich an. „Ist gut, Harry. Komm ruhig mit.” Schweigend verließen die Zwei die Küche und ließen eine verwirrt drein blickende Hermine zurück. „Wo wollen die beiden denn hin? Es fängt doch gerade an zu regnen.” „Keine Sorge, Hermine. Sie werden da draußen nicht allzu nass werden.” „Aber warum nicht?” „Weil sie nicht im Garten, sondern im Schuppen sein werden.” „Woher willst du das wissen?” „Ich kenne Arthur halt und immer dann, wenn er nur in den Garten geht, geht er in den Schuppen um sich seine Gedanken zu machen.” „Kann ich dir etwas helfen, Molly?” „Lass nur, Hermine. Allein bin ich schneller.”

Als Arthur und Harry in den Raum mit dem Ofen zurückkehrten, setzten sie sich an den kleinen Tisch, nachdem Arthur eine Whiskyflasche und zwei Gläser aus einem der Regalfächer hervor geholt hatte. „Ich gehe mal davon aus, dass du auch möchtest.” Harry nickte. Nachdem sie sich eine Weile angeschwiegen und in die halbvollen Gläser gestarrt hatten, räusperte sich Arthur. „Wie kam es zu dem ganzen Chaos?” „Ich denke das ist meine Schuld.” „Wie kommst du darauf?” Arthur klang neugierig. „Ich war wohl zu voreilig, was die Kette angeht.” „Du warst dir in diesem Moment sicher, dass es richtig ist?” „In dem Moment absolut. Aber nachdem Melvin uns von ihrem Geheimnis erzählt hatte, war Ginny wie besessen von dieser Sache.” „Welche Sache?” „Dass sie damit feststellen könnte, ob Mine mehr als nur einen Freund in mir sieht.” „Warum war ihr das so wichtig? Hatte sie einen Grund, an dir zu zweifeln?” „Ich war wohl viel zu aufrichtig zu ihr.” „Was meinst du damit?” „Ich habe ganz offen mit ihr über mein Verhalten zu Mine gesprochen. Vor allem aber über das, was ich bereit war und bin für sie zu tun.” „Weil sie mit dir die letzten Jahre durch dick und dünn gegangen ist und vorbehaltlos zu dir gestanden hat.” „Ganz genau, Arthur.” „Ich muss dir leider sagen, dass du wirklich zu einem Teil Schuld daran hast.” „Glaub mir, das weiß ich jetzt auch.” „Würdest du es wieder tun?” „Was meinst du?” „Ihr die Kette geben.” „Sie trägt sie noch immer.” Arthur zog die Brauen hoch. „Wieso?” „Mine hat so entschieden.” „Du überlässt ihnen beziehungsweise Hermine die Entscheidung über deine Gefühle?” „Ich komme einfach nicht zurecht damit, dass ich weiß, wie stark die Verbindung der zwei zu mir ist.” „Als du es nicht wusstest, hast du nicht an deiner Entscheidung gezweifelt?” „Nein Arthur, keine Sekunde. Mein Weg mit Ginny stand klar vor mir und mit Hermine hatte ich mich auch arrangiert. Mine und mir war klar, dass wir immer aufeinander zählen können und alles füreinander tun würden.” „Als Freunde?” Harry nickte einfach und trank sein Glas leer. „Möchtest du noch?” „Nein danke.”

„Wie stellst du dir das Leben mit ihnen weiter vor?” „Schwierig, mehr als schwierig sogar.” „Glaubst du, dass du stark genug dafür bist?” „Ich bin es gewohnt, gegen Widerstände anzutreten. Ginny und Mine haben auch schon einige Erfahrung darin.” „Molly sagte mir, dass du großen Wert auf unsere Meinung legst.” „Ihr seid wie Eltern für mich. Natürlich tue ich das.” „Ich finde das, was ihr vorhabt, ist eine sehr schlechte Idee.” Arthur sah ihn ernst an und in Harry machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. „Bist du mitgekommen, um mich notfalls zu überreden, Harry?” „Nein, Arthur, ich würde ein Nein von dir ohne Widerspruch akzeptieren.” Nachdenklich sah Arthur ihn an. „Du würdest nicht für sie und deine Liebe zu ihr kämpfen?” „Ich würde mich nicht zwischen euch stellen, sie aber nach Kräften unterstützen und warten. So, wie sie auf mich. Ihr seid schließlich ihre Eltern!” Harry sah abwartend zu seinem Gegenüber. „Was würdest du tun, wenn sie einfach ohne unsere Erlaubnis zu dir kommt?” „Du meinst, wenn sie durchbrennt, um bei mir zu sein?” Arthur nickte. Harry überlegte kurz. „Ich würde versuchen, sie von der Rückkehr zu überzeugen. Da sie aber ein Sturkopf sein kann, würde ich euch auf jeden Fall eine Nachricht schicken und dafür sorgen, dass ihr nichts geschieht, bis ihr sie abholt.” „Glaub mir, ich weiß wie dickköpfig Ginny ist und dass sie, wenn Molly oder ich es ihr verbieten, nur darauf warten wird, bis sie siebzehn ist, um ihren Kopf durchzusetzen. So eine Sache wie mit Percy will ich aber nie wieder erleben müssen.” „Du willst, gegen deine Überzeugung, nachgeben?” Arthur seufzte und trank aus. „Muss ich wohl. Bei dem, was ihr machen wollt, könnt ihr jede Hilfe brauchen. Ich will weiterhin sicher sein, dass ihr jederzeit zu uns kommt, wenn ihr Probleme habt, und zwar ohne vorher überlegen zu müssen, wie wir reagieren könnten.” Harry sah Arthur dankbar an. „Du glaubst gar nicht, wie wichtig mir das ist.” Arthur lächelte gequält.

„Aber wenn du mich nicht überreden wolltest, warum bist du mitgekommen?” „Ich hatte das Gefühl, dass es besser ist, wenn ich mit dir allein bin, falls du mir eine Strafpredigt halten willst. Außerdem wollte ich dich etwas fragen, das mir vor den Anderen etwas peinlich ist.” „Na hör mal! Du willst mit zwei Frauen unter einem Dach leben und dir ist etwas peinlich?” Arthur grinste von einem Ohr zum anderen, weil Harry knallrot anlief. „Bitte, es ist mir sehr wichtig.” Arthur wurde schlagartig ernst. „Na denn mal raus damit, Junge.” „Ich will, dass die beiden ohne Probleme ihre Ausbildung beenden können.” „Das will ich aber auch hoffen, dass du das willst.” „Aber wenn ETWAS dazwischen kommt, dann könnte das Probleme für sie bedeuten.” „Wenn etwas dazwischen kommt, bedeutet das meistens Probleme, Harry.” „Ich meine, wenn ETWAS UNGEPLANT dazwischen kommt, Arthur.” „Sag mal, Harry, wovon redest du denn da?” Er schnaufte kurz durch. „Ich… ich will nicht, dass die zwei wegen Nachwuchs abbrechen müssen.” Harry zog den Kopf ein. „Ähm… Harry, hast du schon?” Arthur verengte seine Augen zu Schlitzen „Mit Ginny nicht, aber mit Mine wäre es letzte Nacht wohl fast so weit gewesen. Ich hab ja nichts gegen eine Familie, aber das können wir alle im Moment nicht gebrauchen.” Harry starrte in sein leeres Glas und drehte es nervös in seinen Fingern. Arthur, der sich deutlich entspannte, nachdem er erfahren hatte, dass seine Befürchtungen unbegründet waren, überlegte kurz, wie er anfangen sollte.

„Für Frauen gibt es einfach herzustellende Tränke, die sehr sicher wirken.” „Ich würde aber lieber selbst dafür sorgen.” „Traust du ihnen nicht?” „Doch schon… Aber nach dem Theater gestern hab ich Bammel, dass die Zwei so eine Art Wette abschließen, welche zuerst…” „Du glaubst, dass sie im Eifer des Gefechtes nicht daran denken?” „Ja, Arthur.” „Schlaues Bürschchen. Du denkst mal wieder drei Schritte im Voraus, oder?” „Besser als hinterher jammern zu müssen und dabei kann ich mich ja nun wirklich vernünftig verhalten, im Gegensatz zum Rest.” „Also hör zu. Der Spruch heißt Infecundio und es reicht aus, deinen Zauberstab auf deine Hoden zu richten. Krieg aber keinen Schreck. Er lässt sie kleiner werden und schmerzen tut es auch ein wenig.” „Wie lang hält der vor?” „Er wirkt sofort, lässt sich aber erst mit einem Gegenzauber aufheben.” „Wie lautet der?” „Uberto. Aber Vorsicht! Bei einer Frau löst dieser Spruch direkt einen Eisprung aus und sie kann sofort schwanger werden, egal an welchem Punkt ihres Zyklusses sie gerade ist.” „Also immer schön allein im Bad anwenden.” „Richtig, Harry.” Harry zog seinen Stab und richtete ihn auf seine Hose. Nach dem gedachten Spruch verdrehte er seine Augen und sackte keuchend zusammen. „Von wegen ein wenig, Arthur. Das fühlt sich an wie ein Schraubstock.” „Darum sorgen meist Hexen für die Verhütung, da diese Tränke oft auch eine luststeigernde Wirkung haben.” „Wie praktisch diese Tränkemeister doch veranlagt sind.” Arthur grinste über den Sarkasmus in Harrys Stimme. „Gehts wieder, Junge?” Harry stand auf und machte ein paar Schritte. „Scheint so. Alles Andere funktioniert normal weiter?” „Sogar noch etwas besser als vorher. Frag mich aber nicht, warum das so ist.” „Wer hat dir den Spruch verraten?” „Mein Vater, als er mitbekommen hat, dass ich mit Molly zusammen bin.” „Na, das passt ja.” Grinsend machten sich die Zwei wieder auf den Weg in die Küche.

Dort angekommen sahen sie sich mit drei sehr neugierigen Augenpaaren konfrontiert. Molly kam direkt auf sie zu. „Harry, ist alles in Ordnung?” „Klar, Molly. Warum fragst du?” „Ihr habt ganz schön lange gebraucht.” „Es gibt halt Entscheidungen und Fragen, die eine gewisse Zeit brauchen, um getroffen und gestellt zu werden”, antwortete Arthur für beide. Molly sah ihren Mann nachdenklich an. „Über eine Stunde?” Arthur nickte und zwinkerte ihr zu. „Wie hast du dich entschieden?” „Ich halte es immer noch für eine sehr schlechte Idee, Ginevra mit ihnen gehen zu lassen.” Ginnys Gesicht versteinerte und Molly wurde bleich. „Arthur…” Er schüttelte langsam seinen Kopf. „Nach dem was ich von Harry erfahren habe glaube ich aber, dass deine Idee besser als meine ist, Mollyschatz.” Molly trat an ihn heran. „Aber?” „Ich erwarte, dass sie alle drei ab nächsten Sonntag wöchentlich hier erscheinen und sich melden. Sobald die Schule wieder anfängt, wird Ginevra dorthin zurückkehren und ihren Abschluss machen. Egal, wie alt sie in ein paar Monaten wird.” „Noch etwas?” Arthur beugte sich zu Molly. „Du wirst wöchentlich dafür sorgen, dass die Mädchen einen Verhütungstrank bekommen. Sieh zu, dass sie ihn auf jeden Fall einnehmen”, flüsterte er ihr zu. Fassungslos sah sie ihn an. „Harry hat mir gesagt…” „Ihm vertraue ich, aber Ginny nicht. Wenn sie ihn beide nehmen, fällt ihr das aber nicht auf.” „Wieso vertraust du Harry?” „Infecundio.” Molly verzog ihr Gesicht und sah mitleidig zu Harry. „Aber es gibt doch weniger schmerzhafte Methoden.” „Er wollte auf Nummer sicher gehen.” „Er traut ihnen nicht?” „Würdest du?” Molly überlegte kurz. „Nach dem, was er seit gestern erlebt hat? Ich glaube nicht.” „Siehst du? Das brauchen wir ihr ja auch nicht zu verraten.” Molly sah auffordernd zu den Mädchen. „Ihr zwei kommt jetzt mit mir mit und keine Widerrede!”

Molly dirigierte die Mädchen vor sich her nach oben. Kurze Zeit später kamen Ron und George herunter. Harry sah überrascht zu ihnen hinüber. „Stehen euch aber gut, die neuen Umhänge.” Ron lief rosa an und ging auf Harry zu. „Wegen heute Mittag…” „Vergiss es! Es ist ja nicht wirklich was passiert. Ich an deiner Stelle hätte wohl ähnlich reagiert, wenn es anders herum gewesen wäre.” „Das ist zwar schwer zu glauben für mich, da sie ja meine Schwester ist, aber ich weiß, was du meinst.” „Hör mal, Ron! Das mit Mine … ich weiß nicht, wie ich dir das vernünftig erklären soll.” „Dafür gibt es keine vernünftige Erklärung.” Harry nickte. „Sie hat gesagt, sie bleibt bei mir.” „Ehrlich gesagt hab ich damit schon gerechnet.” „Ginny bleibt auch.” „Das hat sie mir schon brühwarm verklickert, bevor sie mich auf die Palme gebracht hat.” „Wie meinst du, soll es weiter gehen?” „Frag mich das am Besten noch mal in ein paar Monaten.” „Was hast du jetzt vor?” „George hat mir angeboten, bei ihm im Laden zu arbeiten. Damit werde ich mir wohl die Zeit vertreiben, bis die Schule wieder anfängt.” „Du willst wieder nach Hogwarts?” „Wenn ich darf, ja. Wenn nicht, bleibe ich und arbeite bei George.” „Hör zu, ich habe McGonagall gebeten, dich und Hermine wieder in der Schule aufzunehmen.” „Wann?” „An dem Tag, als ich Kreacher dort abgeliefert hab.” „Was hat sie gesagt?” „Das entscheidet der Schulrat.” „Warum hast du wegen uns gefragt?” „Weil ich das für richtig gehalten habe.” Ron überlegte kurz. „Was ist mit dir?” „Ich habe da so eine Idee. Mal sehen, was McGonagall dazu meint.” „Verrätst du sie mir?” Ron sah ihn neugierig an. „Frag mich das am Besten in ein paar Monaten noch einmal.” Harry grinste breit und streckte ihm seine Hand entgegen. Ron ergriff sie zögerlich. „Meld dich bei uns, wenn du so weit bist, Ron. Egal, wann das sein sollte.” Ron nickte und wandte sich ab.

George, der sich das Ganze schweigend angesehen hatte, kam jetzt näher zu Harry. „Sag mal, hab ich das richtig verstanden, dass beide bei dir bleiben?” „Ja, hast du.” „So richtig? Oder lebt Hermine einfach so bei euch, bis sich wieder alles eingerenkt hat?” „Ihre Entscheidung steht fest, was das angeht.” „Sie bleibt bei dir?” Harry nickte. „Mann, Alter! Das ist ja mal nen Klops, den du da ablieferst.” Unbehaglich sah Harry in Georges grinsendes Gesicht. „Wie stehst du zu uns?” Georges Grinsen erlosch, aber sein Blick blieb freundlich. „Hör mal Harry, so lang Ginny das von sich aus macht, halte ich mich garantiert da raus.” „Glaubst du etwa, ich würde sie beeinflussen?” Er schüttelte seinen Kopf. „Das könntest du nur mit einem Imperius schaffen und du wärst der Letzte, dem ich das zutrauen würde.” „Was meinst du dann?” George senkte seine Stimme noch weiter. „Pass auf Hermine auf. Ich traue meinem Schwesterchen einiges zu, wenn es darum geht, ihre Ansprüche an dir durchzusetzen.” Harry zog die Brauen hoch. George seufzte. „Im Moment ist Ginny ihr aufgrund des Alters unterlegen. Aber überleg dir mal, was sie eventuell abzieht, wenn sie in ein paar Monaten volljährig wird und ohne Einschränkungen zaubern darf.” „Du traust deiner eigenen Schwester zu, dass sie ihrer besten Freundin etwas antut?” „Hat sie das nicht schon? Was glaubst du, wie sie getobt hat, dass du Hermine mitgenommen hast und nicht sie? Bei Dumbledore hat sie am Samstag auch versucht, uns einzureden, du hättest sie nach der Beerdigung einfach verlassen.” Harry verfiel ins Grübeln und George wartete mit ernstem Gesichtsausdruck auf seine Antwort.

Mit großen Augen sah Harry ihn an. „Das glaube ich jetzt nicht! Du meinst, sie hat Mine und mich vorsätzlich in diese Situation hinein manövriert, um uns lenken und kontrollieren zu können?” „Den Verdacht habe ich.” „Ich begreife das einfach nicht, George. Ich war immer ehrlich zu ihr und Mine hat sie immer unterstützt, wenn sie wegen mir oder anderen Liebeskummer oder sonstwie Ärger hatte.” „Weißt du, dass Hermine ihr geraten hat, sich von dir zu distanzieren, damit sie dir nicht weiter auf die Pelle rückt?” „Nein, aber danach bin ich deutlich besser mit ihr klargekommen. Das hat sehr dazu beigetragen, dass ich sie schätzen und lieben gelernt hab.” „Ginny sieht das anders. Sie glaubt, dass Hermine sie aus dem Weg dirigiert hat, um bei dir landen zu können.” „Das ist doch verrückt, George. Mir war spätestens im dritten Jahr klar, dass Ron ein Auge auf sie geworfen hat und damit war sie für mich nur eine Freundin.” George winkte ab. „Mein Bruder hängt immer noch Lavender hinterher.” „Aber warum hat er dann…?” „Du kennst das doch mit dem Spatz in der Hand, oder?” „Du meinst, Mine war für ihn nur ein … Trostpflaster?” „Das wohl nicht, aber er hat mir einiges erzählt, während wir zusammen im Laden waren. Ehrlich gesagt klang das für mich nicht nach der großen Liebe.” Harry schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Lavender und er haben sich Anfang der Woche in der Winkelgasse getroffen. Er war ganz aus dem Häuschen und erzählte mir ständig, wie sehr sie sich positiv verändert hätte und das er es bereuen würde sich von ihr getrennt zu haben.” „Was sollte das dann mit dem Geschenk für Hermine? Ich meine, wenn er sich mehr für Lavender interessiert, warum dann das noch?”

„Lavender kam am Tag nach eurem Einkauf in der Winkelgasse in den Laden und wollte unbedingt etwas haben, mit dem sie sich an ihrem Ex rächen könnte. Als Ron sie dann ängstlich angesehen hat, fing sie schallend an zu lachen und hat ihm unter heftigem Augenklimpern erklärt, dass er nicht gemeint wäre, wie toll sie sich doch verstanden hätten und das er immer noch ihr erklärter Liebling wäre. Danach wollte sie dann wissen, wie es ihm so mit Hermine ergangen wäre und dass Ron der Einzige gewesen wäre, der sie wirklich geliebt hätte.” „Sie hat ihn also angebaggert?” „Aber richtig heftig sogar.” „Ron ist darauf angesprungen?” George nickte und grinste. „Warum grinst du so?” „Weil Ron dann mit ihr zusammen in die Mittagspause verschwunden ist und danach dümmlich grinsend und eine Stunde zu spät zurückkam.” „Du meinst…?” „Jepp!” „Wieso dann das Theater nach der Beerdigung und sein Auftritt als verschmähter Liebhaber gestern und heute?” „Daran bin ich wohl nicht ganz unschuldig.” George zog den Kopf ein und ging auf Abstand zu Harry. „Er hat mich gefragt, wie er es Hermine beibringen soll.” „Und was war dein toller Rat?” „Es war nur ein blöder Spruch, Harry. Bitte glaub mir das. Ich hab ihm gesagt, dass er am Besten aus der Sache heraus kommt, wenn Hermine von sich aus geht. Ich konnte doch nicht ahnen, dass der Trottel das für ernst nimmt und sich dann so aufführt.” „Weißt du, was er damit in ihr ausgelöst hat?” „Ich ahne es.” „Andererseits hat er ihr und mir damit wohl einen Gefallen getan.” George sah ihn fragend an. „Ginny und Ron haben mit ihrem Verhalten Mine direkt in meine Arme getrieben.” „Auf jeden Fall brauchst du dir wegen Ron keinen Kopf zu machen. Der erwartet seine neue Flamme heute Nachmittag. Da werden Mum und Dad die härtere Nuss sein.” „Das ist schon geregelt. Wir drei ziehen ab sofort nach London. Aber woher weißt du, dass Lavender heute dabei sein wird?” „Er hat es Mum und mir heute Mittag verklickert. Aber dass meine Eltern das tolerieren glaube ich jetzt nicht.” Harry zwinkerte ihm zu und ging grinsend zu Percy und Audrey, die gerade in die Küche kamen.

Nachdem Molly die Mädchen in ihr Schlafzimmer bugsiert und die Tür geschlossen hatte, ging sie an eine alte Kommode und suchte umständlich zwei kleine Fläschchen hervor. „So, ihr zwei. Das werdet ihr jetzt trinken!” Sie gab jeder eine der Flaschen und sah sie streng an. Hermine sah zweifelnd durch das Glas. „Was ist das, Molly?” „Erst trinken und danach setzt ihr euch aufs Bett und hört mir genau zu!” Ginny öffnete ihre Flasche und roch vorsichtig daran. „Puh, das riecht aber komisch, Mum.” „Das ist egal! Schmecken tut es genauso.” Ginny und Hermine sahen sich angewidert an, tranken den Inhalt und schüttelten sich kurz. Nachdem sie sich gesetzt hatten, sahen sie abwartend zu Molly, die sich mit den Händen in den Hüften vor ihnen aufbaute. „Das, was ihr gerade getrunken habt, war ein Verhütungstrank. Den werdet ihr jetzt jeden Sonntag von mir bekommen, bis ihr eure Ausbildung beendet habt.” Ginny grinste frech. „Wie willst du das denn machen, wenn wir in Hogwarts sind?” „Poppy wird dafür sorgen, Ginevra!” Ginnys Grinsen erlosch und sie zog ihren Kopf ein unter dem strafenden Blick ihrer Mutter. „Ähm … Molly …” „Ja, Hermine?” „Muss der so schmecken?” „Nein, der hier war nur als kleine Strafe für euch so eklig.” Genervt zog Molly die Augenbrauen hoch. „Aber ich habe mal gelesen, dass diese Tränke eher gut schmecken, so wie Bonbons oder Eis.” „Die haben aber auch noch eine etwas andere Wirkung, kleines Fräulein. Und die ist im Moment hier nicht erwünscht.” Hermine zog den Kopf ein und schwieg. „Also ihr Zwei, da ich nicht vor habe von dir zur Großmutter gemacht zu werden oder von deinen Eltern Vorwürfe zu bekommen, weil du die Schule nicht beenden kannst, werdet ihr bis auf Weiteres unter Aufsicht diesen Trank einnehmen. Das geschieht, wie gesagt, jeden Sonntag hier bei mir oder bei Poppy im Krankenflügel.” „Für wie lange?” „So lange ich das bei dir für richtig halte, Ginevra.” „Aber …” „Du kannst auch gern zu Muriel, anstatt zu Harry!” Ginny riss die Augen auf. „Dann trink ich lieber weiter das Zeug.” Molly nickte und ihr strenges Gesicht wurde freundlicher. „Habt ihr beide noch Fragen wegen irgendwas?” Hermine überlegte kurz, schüttelte aber den Kopf. „Gut, dann geh doch schon mal nach unten! Ich habe mit Ginny noch etwas zu bereden.” Hermine verließ den Raum und stand noch einen Moment vor der verschlossenen Tür. Mitleidig sah sie auf die Klinke, da sie bruchstückhaft mithörte, dass Molly ihrer Tochter wieder einmal das berüchtigte Weasleysche Aufklärungsgespräch angedeihen ließ. Als sie dann aber mitbekam, dass Molly Ginny zusätzlich noch einmal wegen ihres Verhaltens maßregelte, schlich sie leise nach unten, in ihrem Innern sicher wissend, dass solche Vorwürfe wohl auch von ihren Eltern zu erwarten seien, wenn sie jetzt hier wären, egal ob volljährig oder nicht. Mit diesem unschönen Gedanken im Hinterkopf gesellte sie sich zu Harry, der sich angeregt mit Audrey und Percy unterhielt.

„Hermine, was ist denn?” Besorgt zog er sie direkt mit sich mit und von den Andren fort. „Ich musste gerade an Mum und Dad denken.” Er legte fürsorglich seinen Arm um sie. „Montag gehen wir zu Kingsley und lassen durch ihn anfragen, ob man in Australien nach ihnen suchen lassen kann.” „Das ist es nicht. Mir fiel gerade ein, dass zumindest Dad nicht sehr begeistert sein wird von unserem Vorhaben.” „Warum denn nur dein Dad?” „Mum glaubt schon ewig, dass ich mit dir…” „Wie kommt sie denn darauf?” „Das Foto vom Nachtschrank, weißt du?” „Du hast das nie richtiggestellt?” Hermine schüttelte ihren Kopf. „Sie war immer so glücklich, wenn ich von dir erzählt habe. Sie hat einen echten Narren an dir gefressen.” „Aber sie kennt mich doch überhaupt nicht richtig.” „Persönlich nicht, aber sie hat immer gesagt, dass ein Junge, der mich so ins Schwärmen bringt und durch dick und dünn mit mir geht einfach perfekt sein muss.” „Und dein Dad?” „Für den werde ich immer zehn sein, mit Zahnlücke und Kuscheltier. ” „Macht die Sache sicher nicht einfacher.” „Der sieht in jedem Jungen über fünfzehn eine potenzielle Bedrohung für mich.” „Er wird mich lieben. Dafür sorge ich schon, Mine.” „Da bin ich ja mal gespannt, wie du das machen willst.” „Ich werde ihn einfach verzaubern.” Geschockt sah sie jetzt in sein ernstes Gesicht, aber als sie das Blitzen in seinen Augen bemerkte, wusste sie, dass er sie aufzog. „Du bist ein solches Scheusal”, rief sie lachend. „Siehst du, Mine? Du bist viel hübscher, wenn du lächelst.” Nach einem Kuss gingen sie zurück ins Wohnzimmer.

Charlie, Bill und Fleur waren inzwischen auch eingetrudelt. Ginny, die gerade mit Molly herunterkam, rannte auf Charlie zu und fiel ihrem Lieblingsbruder um den Hals. „Hallo, Schwesterchen. Scheint dir ja recht gutzugehen im Moment. Du strahlst ja so.” „Tu ich doch immer, wenn wir uns sehen.” Ihr Bruder hielt sie ein Stück von sich weg und sah sie prüfend an. „Schick siehst du aus.” „Das werdet ihr auch gleich, wenn ihr wollt.” Fleur zog die Brauen hoch und Bill sah ärgerlich zu Ginny. „Willst du damit andeuten, wir wären unpassend gekleidet?” Ginny wurde verlegen. „Natürlich nicht. So war das nicht gemeint.” Ginny zerrte die drei mit hinüber zu Harry und Hermine. Nachdem sie sich bei Harry eingehakt hatte, sah sie strahlend zu ihnen hinüber. „Wir haben da noch was für euch.” „Aber nur, wenn ihr wollt”, erklärte Harry vorsichtig. Charlie sah skeptisch zwischen Harry und Hermine hin und her. „Sag mal, junger Mann, was hat das zu bedeuten?” „Was meinst du Charlie?”, wollte Bill wissen. Der deutete wortlos auf Harrys Hand, die fest um Hermines geschlossen war. Bill und Fleur, die seinem Blick gefolgt waren, bauten sich nun auch mit ausdruckslosen Gesichtern vor ihnen auf. „Dafür bin ich verantwortlich”, kam kleinlaut von Ginny, die sich direkt vor Harry stellte. „Aber nicht allein!”, setzte Hermine entschlossen hinzu und stellte sich neben Ginny. „Ähm … Mädels? Ich glaube, wir sollten das den dreien in Ruhe erklären.” Harry schob sich zwischen sie und nahm beide in seine Arme. „Das glaube ich allerdings auch.” Charlie und Bill starrten ungläubig auf die drei hinunter. Nur Fleur machte große Augen und ein breites Grinsen ging über ihr Gesicht. „Oh, isch versteh ganz gut.” Ihr Mann und sein Bruder sahen sie überrascht an. „Du verstehst das?” „Sischer, Bill. Sie haben eine ménage à trois. Sie führen eine Beziehung zu dritt.” „Das ist nicht euer Ernst?” Charlie sah geschockt zu seiner Schwester. „Du hast sogar noch dafür gesorgt?” Er hatte Mühe, nicht zu brüllen. „Also isch find' das sehr interessan'. Moi hätte gern gewusst, wie es dazu kam, bevor wir uns zu eine' Eklat hinreißen lassen.” Bill nickte. „Fleur hat recht. Wir sollten zuhören, bevor wir ihnen den Kopf abreißen.” „Ihnen? Wenn, dann wohl ihm.” Charlie sah drohend zu Harry, der ihn seinerseits ärgerlich ansah. Als er gerade den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, ging Hermine dazwischen. „Das machen Ginny und ich. Du hast vorhin Arthur übernommen, Harry.” „Dad weiß davon?” „Ja, Bill. Er und Molly wissen es.” „Was sagt er dazu?” „Er toleriert es, sonst würden wir hier wohl nicht so einträchtig nebeneinanderstehen.” „Ohne Vorbehalte?” „Nein, Charlie. Er hat mir Auflagen gemacht, die ich einzuhalten gedenke.” Ginny sah flehend zu ihren Brüdern. „Bitte, es ist mir wichtig, dass ihr versucht, mich zu verstehen.” „Na, dann lass mal hören, was dich dazu veranlasst hat.” „Isch werde mich so lang mit 'Arry unter'alten.” Fleur griff ihn sich und verschwand mit ihm in die Küche, während Ginny und Hermine bei Charlie und Bill blieben.

„So! Jetz' will isch wissen, was du für uns hast. Ginny meint' doch sischerlich nicht die Nachricht von eure' Beziehung, als sie sagt', dass ihr etwas für uns habt.” „Nein, Fleur. Ich hab ein paar Umhänge für euch besorgt. Bevor das alles passiert ist, hatte ich die Idee dazu, dass wir in einheitlichen Umhängen zur Beerdigung gehen.” Fleurs Augen leuchteten. „Die gleische, wie Ginny und 'Ermine?” Harry nickte. „Oh, was für eine wundervoll' Idee. Gibst du mir meine'?” Harry ging an einen der Küchenschränke und holte die letzten Pakete von Madame Malkin. Die junge Französin riss ihr Paket auf und fiel Harry um den Hals. „Oh danke, 'Arry. Der is' wundervoll.” „Warte aber mit dem Anziehen, ob sich Bill und Charlie von Hermine und Ginny überzeugen lassen. Ich möchte nicht, dass du deswegen mit Bill Ärger bekommst.” „Ach, iwo. Bill ist sischer leichter zu überzeugen als Charlie. Außerdem kann isch ja immer noch bei dir bleibe', wenn er mir dumm komm'” Sie zwinkerte ihm zu und schlüpfte kurzerhand in ihren neuen Umhang. Harry stöhnte auf. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Fleur?” „Non, 'Arry, natürlisch nicht. Aber aufnehmen würdest du mich bei dir, oder?” „Das dürfte kein Problem sein. Platz hab ich ja genug.”

„Wofür hast du genug Platz, Harry?” Bill kam grinsend in die Küche. „Isch 'abe gefragt, ob wir evetuell ein paar Tag' in London bei 'Arry bleiben könnten”, log Fleur ohne rot zu werden. Sie zwinkerte Harry zu und gab Bill einen Kuss. „Woher hast du den denn, Schatz?” „Der ist von 'Arry. Er hat für jede' von uns eine' besorg'” „Willst du uns bestechen?” „Nein, Bill. Die Idee dazu hatte ich schon, bevor das Chaos über mich hereingebrochen ist.” „Chaos trifft es echt gut. Charlie ist tierisch sauer auf unsere Schwester.” Harry sprang vom Stuhl auf und wollte direkt ins Wohnzimmer. „Das lass mal sein, sonst reißt Charlie dir auch noch den Kopf ab.” „Der und welche Armee?” Harrys Stimme war schneidend und Bill sah ihn erschrocken an. „Beruhig dich, Harry! Er wird ihr schon nichts tun.” „Das will ich ihm auch geraten haben.” Harry ließ sich wieder auf den Stuhl fallen und warf Bill sein Paket zu. „Für dich, Bill.” „Danke, Harry.” Bill öffnete das Paket und zog sich den Inhalt über. „Warum bist du schon hier, Schatz?” „Ich hatte Angst, dass du auch noch mit Harry durchbrennst, nachdem mir Ginny und Hermine alles erzählt hatten.” Bill grinste dabei bis an beide Ohren und Fleur fiel ihm direkt um den Hals. „Das würd' isch nie tun. Abe' bei mein' klein' Schwester wär isch mir nicht sischer.” Harry seufzte, als er an seine Rettungsaktion während des trimagischen Turniers dachte. „Sollte ich da irgendetwas wissen?” „Kein' Panik, 'Arry. Gabrielle ist in Frankreisch und hat eine' feste' Freund.” „Das hat Hermine auch nicht abgehalten.” Bill sah Harry nachdenklich an. „Sie hat sich wegen dir von Ron getrennt?” „Eher wegen seines Verhaltens zu ihr. Aber das soll er dir selber erzählen und wenn er einen auf armer verlassener Junge macht, hau ihm von mir eine rein.”


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