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Fanfiction

Lebensfragen - Neue Sorgen?

von One_of_the_Old

XX Neue Sorgen?

Hermine war mit Ginny im Schlepptau gelandet und lief direkt nach der Landung in den Fuchsbau. Nach einem angedeuteten Gruß an Molly, verschwand sie direkt nach oben zu Ron. Atemlos stürmte sie in sein Zimmer und stellte ihn zur Rede. „Was fällt dir ein, mich da einfach sitzen zu lassen?” Ron rappelte sich im Bett auf und starrte sie böse an. „Ach! Wenn Harry das mit Ginny macht, ist es OK, aber wenn ich das mit dir mache, ist es ein Drama oder was?!” „Das hat mit Harry überhaupt nichts zu tun!” „Oh doch, hat es wohl!” Ron sprang zornig auf und Hermine ging ängstlich einen Schritt zurück. „Warum stehst du immer zu ihm? Warum hältst du nie zu mir?” „Wenn du weiter auf dem Thema herumgeritten wärst, hättest du Ginny dazu gebracht etwas zu tun, dass dir hinterher wohl sehr leid getan hätte!” „Mir? Wieso mir?” „Du hättest sie dazu gebracht, sich ohne großes Nachdenken von ihm zu trennen, weil du immer wieder auf dieser Geschichte rumhackst, wenn dir die Argumente ausgehen und sie es einfach nicht mehr erträgt, wenn du dich ihr gegenüber so bescheuert aufführst!” „Und was wäre daran so schlimm? Ich wäre froh, wenn sie das tun würde!” „Du wärst also froh darüber, wenn deine Schwester unglücklich ist?” „Sie ist viel zu jung, um sich mit ihm einzulassen! Sie weiß gar nicht, was sie da macht!” „Sie ist gerade mal ein Jahr jünger als Harry und sie weiß viel besser als du, was sie macht!” Ron packte Hermine an den Armen und drückte fest zu. Sie verzog schmerzhaft ihr Gesicht. „Ron, du tust mir weh!” „Du solltest lieber mir helfen, als auf seiner Seite zu stehen!” „Du solltest lieber hoffen, dass sich das mit den Beiden wieder einrenkt, sonst bin ich die längste Zeit deine Freundin gewesen, Ronald Weasley!” Er zog sie ruckartig herum, schüttelte sie kräftig und stieß Hermine auf das Bett. Als sie landete schlug sie sich den Kopf hart am Bettpfosten an. Mühsam rappelte sie sich wieder auf und sah wütend zu Ron hinüber. Der war blass geworden. Geschockt sah er zu ihr. „Mine, bitte, das wollte ich nicht. Ehrlich, das tut mir wahnsinnig leid.” „Vergiss es einfach!”, stieß sie hervor. Zornig raffte sie ihre Sachen zusammen und wurschtelte sie alle in ihre alte Tasche. Nach einem Blick in die Runde baute sie sich vor Ron auf. „Das hast du nicht umsonst gemacht, Ron. Du wirst schon sehen, was du davon hast!” Sie ging direkt auf ihn zu. „Geh mir aus dem Weg!” „Wohin willst du?”, fragte er vorsichtig. „Zu Ginny und danach hoffentlich zu Harry!” „Mit ihr oder ohne sie?”, kam jetzt wieder deutlich härter. „Diese Entscheidung treffe nicht ich und jetzt lass mich vorbei!”, stieß sie wütend hervor. Wortlos trat Ron an die Seite und ließ sie gehen.

Nachdem Luna und Neville kurze Zeit nach Hermine in die Küche des Fuchsbaus eintraten, wurden sie freundlich von Molly begrüßt. „Das ist aber schön, dass ihr uns mal besuchen kommt.” „Wir freuen uns auch, mal wieder hier sein zu dürfen”, antwortete Luna. „Wo sind denn die Anderen so schnell geblieben?”, wollte Neville wissen. „Hermine ist bei Ron und Ginny ist auf ihrem Zimmer. Arthur und Percy sind noch im Ministerium und Audrey sitzt im Wohnzimmer.” Als die Zwei zu ihr gingen, freute sie sich, sie wieder zu sehen. „Was ist denn bei der Beerdigung passiert?” „Warum fragst du?”, wollte Neville wissen. „Ron kam hier rein gestürmt mit einem Gesicht, als würde die Welt untergehen. Hermine war völlig aufgelöst und Ginny sah aus, als würde sie auch gleich anfangen zu heulen. Wo ist denn Harry abgeblieben?” „Harry bleibt heute Nacht in London, weil Ginny und er wohl Differenzen haben. Ron ist sauer auf Harry, weil er Ginny allein lässt und eifersüchtig, weil Hermine ihm beigestanden hat”, kam eine kurze Zusammenfassung von Luna. „Da bin ich ja mal auf den heutigen Abend gespannt. Das kann ja heiter werden”, unkte Audrey.

Ginny lag, seit sie nach Hause gekommen war, auf ihrem Bett und war am Grübeln. Immer wieder sah sie sehnsüchtig auf das Foto von Dennis. 'Oh Harry, wenn ich mir doch nur sicher wäre, ob ich die Sache mit Hermine tolerieren kann.' „Welche Sache meinst du?”, hallte eine kleine Stimme durch ihren Kopf. 'Die Verbindung der Beiden miteinander.' „Was ist daran so schlimm?” 'Ich habe Angst, ihn an sie zu verlieren.' „Hat er dir gesagt, dass er sie mehr mag als dich?” 'Nein und selbst heute hat er mir ein paarmal gesagt, dass er mich liebt.' „Warum zweifelst du dann an ihm?” 'Ich zweifele nicht an ihm. Zumindest nicht sehr. Ich zweifele daran, ob ich in der Lage bin, ihm das zu bieten, was er braucht.' „Was braucht er denn deiner Meinung nach?” 'Liebe, Geborgenheit, jemanden, auf den er sich verlassen kann und der zu ihm steht.' „Du meinst das kannst du ihm nicht geben?” 'Doch schon, aber ich weiß nicht, ob das, was ich geben kann, genug für ihn ist.' „So wie es aussieht, ist er von dir aber sehr überzeugt.” 'Woher willst du das denn wissen?' „Wem von euch beiden hat er mich denn umgehängt? Dir oder ihr?” Ginny erschrak, setzte sich auf und starrte auf den kleinen Anhänger an ihrer Kette. 'Was bist du?', dachte sie ängstlich. „Ich bin der Beweis seiner Liebe zu dir. Solange ich eine Verbindung zwischen euch spüre, werde ich dir über jeden Zweifel hinweg helfen können.” 'Spürst du seine Verbindung zu mir oder meine zu ihm?' „Seine zu dir.” 'Könntest du denn auch seine Verbindung zu ihr spüren, wenn sie dich tragen würde?' „Nur, wenn er mich selber an sie weiter geben würde.” 'Also müsste ich ihn heimlich dazu bringen, dich weiter zu geben, um Gewissheit zu haben?' „Törichtes kleines Ding. Wenn du ihn nur aus Neugier dazu bringst, mich weiter zu geben, ohne, dass er die Beweggründe kennt, dann hast du Gewissheit. Aber nicht die, die du dir wünschst.” 'Wie meinst du das?' „Du würdest ihn an sie verlieren, wenn du ihn durch eine Lüge dazu bringst.” 'Was wäre, wenn ich ihn direkt bitte, sie mit dir zu testen?' „Was wäre, wenn auch ihre Verbindung stark genug wäre, um den Test zu bestehen?” 'Dann unterwerfe ich mich seiner Entscheidung.' „Die hat er doch schon längst getroffen!” 'Das ist es ja eben, was ich nicht verstehe.' Ein langer Seufzer war die Antwort.

In diesem Moment klopfte es zaghaft an ihrer Tür. Ginny riss sich aus ihren Gedanken und rief: „Herein!” Als Hermine den Raum betrat, fiel Ginny aus allen Wolken. „Wie siehst du denn aus?”, fragte sie fassungslos. „Ron!”, stieß sie nur hervor, ließ ihre Tasche fallen und ging langsam auf das Bett zu, auf dem ihre Freundin saß. Ohne groß zu überlegen, breitete Ginny ihre Arme aus und Hermine ließ sich in sie hinein fallen. „Was ist denn nur los, Mine?” „Ich wollte ihn zur Rede stellen wegen vorhin und er hat sich aufgeführt wie ein Verrückter.” Behutsam strich Ginny ihr über den Kopf. „Autsch!” „Was hast du denn da?” „Ich bin gefallen und hab mir den Kopf gestoßen.” „Ja klar, ausgerechnet den Hinterkopf. Wie das denn bitte?” „Ich bin rückwärtsgegangen und über den Teppich gestolpert. Dabei bin ich dann an den Bettpfosten geknallt.” Skeptisch sah Ginny zu Hermine. „Und wovon kommen die blauen Flecken an deinen Armen?” „Ron hat versucht, mich noch fest zu halten.” Ginny zog ihren Stab und verarztete Hermines Beule. „Soo, bis zur Hochzeit ist das alles wieder verheilt.” Frech grinsend sah sie Hermine an. Diese schnaufte verächtlich. „Was war denn überhaupt los? Warum ist Ron denn so ausgetickt?” Hermine erzählte ihr von ihrem Wortwechsel mit Ron, blieb aber bei ihrer Version von dem 'Unfall'.

„Du hast ihm echt gesagt, dass wenn er mich und Harry auseinander bringt, du nicht mehr seine Freundin bist?” Hermine nickte stumm. Mit zusammengekniffenen Augen sah Ginny sie an. „Na, wie lange hättest du gewartet, bis du dich ihm an den Hals geworfen hättest?” „Wie bitte?” „Ich weiß von eurem Gespräch im Garten und ich weiß auch, dass er dich geküsst hat! Also, wie lange?” „Wie lange von was an?” „Nachdem Ron dafür gesorgt hätte, dass wir uns trennen.” „Ich hab doch gerade eben erzählt, dass ich das nicht in Ordnung finde, Ginny.” „Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage.” „Ich weiß es nicht. Das wäre ja auch in erster Linie davon abhängig, wie Harry damit klargekommen wäre. Vor allem, ob er das überhaupt gewollt hätte.” „Was gewollt hätte?” „Sich von dir zu trennen. Du weißt, dass Ron kein Gegner für Harry ist. Vor allem weißt du ganz genau, was er veranstaltet hat, nur um bei dir bleiben zu können in der letzten Woche.” Traurig sah Hermine weiter zu Ginny, deren Gesicht sich langsam entspannte. „Entschuldige bitte”, nuschelte diese kleinlaut. Hermines Augen leuchteten auf, als sie endlich verstand, was los war. „Sag mal, Ginny, du bist nicht zufällig ein wenig eifersüchtig auf mich?” „Doch und nicht nur ein wenig!” „Aber warum?” „Was glaubst du denn? Ihr versteht euch blind. Du warst monatelang mit ihm in einem kleinen Zelt unterwegs, teilweise sogar nur zu zweit. Du warst mit ihm am Grab seiner Eltern. Du hast fast bis zum Schluss direkt an seiner Seite gestanden und ihn vorbehaltlos unterstützt. Er erzählt mir sogar, was er für dich empfindet und trotzdem will er mit mir zusammen sein. Ist es da ein Wunder, dass ich schreien könnte, wenn ihr euch auch nur anseht? Von Berührungen ganz zu schweigen.” Schmollend sah sie zu Hermine. „Und warum sollte ich ihn dann heute morgen zärtlich wecken? Sogar mit deinem Parfum auf den Händen?”, gab diese aufgebracht zurück. „Die Frage hat Harry mir auch gestellt und darum ist er jetzt auch nicht bei mir.” Ginny fing an zu weinen und jetzt war es an Hermine, sie zu trösten.

„Du weißt, wo er ist. Was hält dich davon ab zu ihm zu gehen?”, flüsterte sie ihr leise zu. „Ich hab ein schlechtes Gewissen wegen dir”, schniefte sie. „Warum wegen mir?” „Ich hab mich in etwas hinein gesteigert und jetzt hab ich es damit sogar geschafft, dich und Ron da mit rein zu ziehen.” „Ron ist ein Idiot. Es tut ihm mal ganz gut, wenn ich wieder auf ein wenig Abstand zu ihm gehe, damit er merkt, was er an mir hat. Außerdem bin ich nicht sein Eigentum. Das muss er endlich mal kapieren. Jedes Mal, wenn ich gehofft hatte, er wäre erwachsener geworden, hat er was Blödes angestellt oder mir wieder vor den Kopf gestoßen.” „Aber Harry tut das doch auch!” „Harry versucht aber nicht, mir direkt danach an die Wäsche zu gehen! Er spricht dann nicht mit mir und ignoriert mich eine Weile, aber wir haben immer einen Weg gefunden, das was zwischen uns stand, aus dem Weg zu räumen.” „Bist du immer diejenige gewesen, die nachgegeben hat?” Hermine schüttelte heftig ihren Kopf. „Es war meist so, dass wir uns miteinander ausgesprochen haben. Irgendwie haben wir immer gegenseitig gespürt, wann wir dazu bereit waren.” „Da siehst du es! Ihr spürt sogar, was der Andere denkt, wenn ihr gestritten habt!” „Ginny, Harry und ich sind seit sieben Jahren fast jeden Tag zusammen gewesen.” „Und trotzdem kannst du damit leben, dass er mich will und nicht dich?” „Sicher, Ginny. Harry würde alles für mich tun, ob er nun mit dir oder mit jemand anderem zusammen wäre, ohne dafür eine Gegenleistung, in welcher Form auch immer, zu erwarten. Tu dir selbst einen Gefallen und gib euch die Zeit, die ihr braucht. Ich garantiere dir, auch bei euch wird sich diese Verbindung einstellen.” Ginny seufzte leise. „Und ich blöde Gans hab ihm nicht geglaubt.” „Was hast du nicht geglaubt?” „Dass er mir vertraut und dass ich das Allerwichtigste für ihn bin.” „Na hör mal! Er hat dir sogar von unserem Gespräch und dem Kuss erzählt. Wenn das kein Vertrauen in deine Liebe zu ihm ist, weiß ich nicht, was er noch anstellen soll, damit du von seiner Ehrlichkeit zu dir überzeugt bist.”

„Weiß Ron von deinen Gefühlen zu Harry?” „Ich habe es ihm erzählt.” „Hast du ihm alles erzählt, was im Garten geschehen ist?” „Nein und das werde ich auch nie tun. Ich hatte es vor, aber nach der Aktion heute lasse ich es lieber sein.” Schüchtern ergriff Ginny ihre Hand. „Würdest du mit mir nachher zu Harry gehen?” „Gern, wenn du mich heute Nacht dabei haben magst?” „Was ist denn in der Tasche, Hermine?” „Meine Klamotten. Wenn du mich nicht mitgenommen hättest, wäre ich nach dem Essen nach Hause appariert.” „Das ist aber keine gute Idee, Hermine.” „Warum nicht? Was können ein paar Todesser denn schon in einem Muggelhaus anstellen?” „Sie könnten wieder kommen und dann?” „Das wäre mir im Moment ziemlich egal, glaube ich.” „Aber Harry ist es bestimmt nicht egal und mir auch nicht!” Hermine lächelte glücklich und tippte Ginny an die Stirn. „Ist der Groschen jetzt endlich gefallen?” „Hat ja leider sehr lang gedauert, aber ich habs jetzt endlich begriffen. Harry gibt es nur mit dir zusammen oder gar nicht.” „Na ganz so schlimm ist es ja auch wieder nicht, Ginny. Ich glaube er legt eher Wert darauf, dass du begreifst, dass nicht jedes Mädchen in seiner Nähe eine Gefahr für dich darstellt. Nicht einmal eins, das er so dicht an sich heranlässt, wie mich.” „Fällt mir aber schwer, wenn sie hübscher sind als ich.” Hermine zog die Augenbrauen hoch. „Lass dir eins gesagt sein. Für Harry bist du die Schönste von allen.” „Und was ist mit dir?” Hermine stöhnte leise. „Geht das schon wieder los?” „Ist ja schon gut. Dann nehme ich es eben als Kompliment und halte meine Klappe.” „Na also, geht doch.” Den Rest des Nachmittags verbrachten die Zwei damit, sich alles Mögliche zu erzählen und sich für den Abend zurechtzumachen.

Harry landete gekonnt auf der obersten Treppenstufe vor dem Eingang zum Haus der Blacks. Er tippte mit dem Zauberstab auf den Türknauf und die Tür sprang ächzend auf. Vorsichtig betrat er die Eingangshalle. Innerlich darauf gefasst den Abwehrzaubern entgegen zu treten, stand er abwartend da. 'Warum passiert nichts?' Langsam ging er weiter durch die einzelnen Räume. 'Warum fängt die alte Schachtel nicht an zu keifen?' Verwundert betrachtete er eine Weile das starre Bild der alten Mrs Black. In der Küche stellte er seine Besorgungen auf den Tisch und machte danach ein Feuer im Herd. 'Bin ja mal gespannt, ob sie kommt und wenn sie kommt, mit wem.' Er stellte den Teekessel auf den Herd und ging langsam in den Salon. Als Erstes stellte er die umgeworfenen Möbel wieder auf und was defekt war, reparierte er kurzerhand. Danach befreite er den Raum von Spinnweben und Staub. Nachdem er den Kamin entzündet hatte, rief ihn der pfeifende Teekessel in die Küche zurück. Nach einer großen Tasse Tee überlegte er, was noch zu tun wäre. 'Ich sollte wohl als nächstes oben weiter machen.' Frisch gestärkt machte er sich daran, ein Schlafzimmer wieder bewohnbar zu machen. 'Ich weiß nicht warum, aber ich glaube es ist besser, zwei Schlafzimmer herzurichten. Ich hab da so eine dumpfe Ahnung, dass Ginny jemanden mitbringt, der gern bleiben würde.' Die ganze Sache gestaltete sich deutlich schwieriger, als er gedacht hatte. Harry musste noch dreimal in die Winkelgasse apparieren, bis er alles zusammenhatte, damit man ohne Gesundheitsschäden in diesen Räumen übernachten konnte. Müde schlich er ins Badezimmer, um sich, nachdem er auch hier aufgeräumt und sauber gemacht hatte, unter eine heiße Dusche zu stellen. Nachdem er sich frische Klamotten angezogen hatte, besah er sich seine Vorräte in der Küche. 'Kürbissaft, Butterbier und eine Flasche Feuerwhisky für heute Abend. Milch, Bananen, Äpfel und Müsli fürs Frühstück und Kürbispasteten und Schokoladenkuchen zum Abendessen. Und dann noch etwas, das ich nur für Ginny und mich besorgt hab, eine riesige Packung Vanilleeis und Schokoladensoße.' Nachdem er noch ein paar Gläser abgewaschen hatte, aß er sein Abendessen und setzte sich dann müde auf das Sofa im Salon, um zu warten.

Das Abendessen im Fuchsbau war zwar reichhaltiger, aber die Stimmung war dort um einiges angespannter als in London. Nachdem Molly alle zum Abendessen gerufen hatte, gab es drei Reaktionen. Luna, Neville, Percy und Audrey kamen fröhlich schwatzend aus dem Wohnzimmer zu Molly und Arthur in die Küche. Ron drückte sich wie ein geprügelter Hund mit eingezogenem Kopf auf seinen Platz und Ginny kam mit Hermine herausgeputzt, aber schweigend von oben. Hermine hatte mit Ginny abgesprochen, dass sie sich möglichst neben ihren Bruder setzen würde, falls das nötig sein sollte. Neville sah überrascht zu den Beiden hinüber. „Habt ihr heute noch mehr vor?” „Joa, Ginny und ich wollen nachher noch was unternehmen.” „Wollt ihr also doch noch nach London?”, schaltete sich Molly mit einem Lächeln ein. Beide nickten. „Na dann wünsche ich euch gutes Gelingen und viel Spaß.” „Den werden wir garantiert haben, Mum.” Ginny zwinkerte ihrer Mutter zu und beobachtete die Reaktion ihres Bruders darauf. Sie konnte erkennen, dass er innerlich kochte. „Findet ihr das gut, dass ihr allein nach London wollt, Mädels?”, wollte Percy wissen. Rons Augen wanderten dankbar zu seinem Bruder. „Keine Panik, Percy. Sie sind garantiert nicht allein in London”, kam lapidar von Arthur. „Woher willst DU das denn wissen?”, fuhr Ron seinen Vater an. „Ich weiß es eben, Ron”, gab der ruhig zurück. Missmutig warf Ron einen Blick auf seinen Dad und schaufelte wortlos Essen in sich hinein.

„Kann mir mal jemand erklären, was das jetzt war?”, wollte Percy wissen. „Dein Bruder hat im Moment Probleme damit, dass seine kleine Schwester erwachsener ist, als er selber”, kommentierte Hermine trocken. „Sag mal, Hermine, was hast du denn in der Tasche, die du vorhin im Wohnzimmer abgestellt hast?”, wollte Luna neugierig wissen. „Ich werde die nächsten Tage wohl bei Harry in London bleiben. Oder, wenn er das nicht möchte, halt bei mir zu Hause. Wird Zeit, dass ich anfange, dort aufzuräumen.” „Hat das einen bestimmten Grund, Hermine?”, kam vorsichtig von Arthur. „Ron!”, gab jetzt Ginny mit verdrehten Augen von sich. „Wann hast du dich denn dazu entschlossen zu gehen?” „Er hat sich heute Nachmittag wieder völlig bescheuert ihr gegenüber benommen. Und ich habe sie daraufhin gebeten, mich zu begleiten.” „Was meinst du damit?”, wollte Neville besorgt wissen. „Erinnerst du dich an den Weihnachtsball mit Victor?” „Ja sicher, Hermine.” „Heute war es viel schlimmer als damals.” „Oh!” Besorgt sah Molly sie an. „Wie lange bleibst du denn weg?” „Morgen bin ich wieder mit Ginny und Harry zusammen zurück. Danach gehe ich dann aber für länger. Entweder direkt nach Hause oder eben vorerst zu ihm, falls er oder Ginny nichts dagegen haben.” „Warum sollte ich was dagegen haben? Es ist sein Haus, wie du weißt.” „Es ist ja nur so, dass ich dann mit Harry allein dort wäre. Deine Eltern finden das garantiert nicht witzig, wenn du nicht wieder hier auftauchst.” Molly und Arthur nickten daraufhin ernst. „Du kannst aber auf gar keinen Fall allein bei dir zu Hause bleiben. Da ist es mir deutlich lieber, wenn Harry bei dir ist. Ob nun in London oder bei dir zu Hause”, stellte Ginny ernst klar.

Hermine sah sie verwundert an. „Du willst mich jetzt veralbern?” „Harry würde mir den Kopf abreißen, egal wie sehr er mich liebt, wenn dir etwas passieren würde, das ich mit so etwas Einfachem hätte verhindern können.” Ginny sah sehr entschlossen erst zu ihr und dann zu Ron hinüber, der sie wütend anstarrte. „Wenn du nicht bald aufhörst, dich in meine Angelegenheiten zu mischen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass sich Harry und Mine näher kommen als dir lieb sein würde, Brüderchen!” Das war zu viel für Ron. „Das würdest du mir antun?”, schrie er sie an. „Warum nicht? Du würdest es mir ja auch antun, wenn du es schaffen würdest.” „Harry würde das nie tun”, versuchte Hermine die Situation zu retten. „Nicht mit Vorsatz, das weiß ich auch. Aber nach einem fingierten Streit mit mir und ein wenig Amortentia im Kürbissaft sollte diese feine aber feste Linie zwischen euch schnell überschritten sein.” „Du hast sogar schon geplant, wie du es anstellen wirst?”, flüsterte Ron heiser. „Sicher! Und nur zur Auffrischung, Brüderchen. Ich bin bei weitem keine solche Niete in Zaubertränke, wie du. Es wird auf jeden Fall klappen. Dafür werde ich sicher sorgen!” Ron stand kreidebleich auf und ging wortlos in sein Zimmer. „Ginny, was sollte das denn jetzt?”, fragte Arthur ärgerlich. „Wenn du gesehen hättest, wie aufgelöst Hermine vorhin bei mir ins Zimmer gekommen ist, würdest du bestimmt nicht fragen, Dad.”

„Was war denn damals beim Ball?”, wollte Molly wissen. Hermine berichtete ihr leise von den Geschehnissen, die dazu geführt hatten, dass sie weinend in ihren Schlafsaal zurückgekehrt war, von einem eigentlich recht schönen Abend. „Jetzt kann ich ungefähr verstehen, warum du von hier fort willst”, stellte Molly bedrückt fest. Hermine ergriff ihre Hand. „Es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht wieder aufwärmen.” „Ist schon gut, Hermine”, kam versöhnlich von Arthur. „Ihr seid ja morgen Mittag wieder bei uns und wer weiß, vielleicht sieht dann einiges schon wieder ganz anders aus.” Molly sah zur Uhr. „Oh, schon fast acht! Wenn ihr wirklich noch zu Harry wollt, dann lasst ihn nicht mehr länger warten.” „Ich glaube nicht, dass er schon mit mir rechnet, Mum.” „Egal. Du hast dich doch eh schon entschlossen, was du tun willst. Also warum noch warten? Ich geb euch was vom Abendessen mit, dann könnt ihr drei zusammen in Ruhe essen und wir werden uns hier noch ein wenig die Zeit vertreiben, oder?” „Sehr gern, Mrs Weasley. Neville und ich haben noch einen Haufen Fragen an Audrey und Percy”, antwortete Luna prompt und stieß Neville in die Seite, der daraufhin grinsend nickte. Nachdem Molly das Paket gepackt hatte, verabschiedeten sich Ginny und Hermine von allen und apparierten nach London zu Harry.

Nachdem die Zwei die Eingangshalle betreten hatten, blieb Hermine kurz stehen und hielt Ginny am Arm fest. „Was ist denn?”, fragte diese unwillig. „Ersteinmal vermisse ich unsere altgewohnte Begrüßung und zweitens will ich was von dir wissen, bevor wir zu Harry gehen, Ginny.” „Was möchtest du denn unbedingt vorher wissen?”, kam etwas genervt von ihr. „Würdest du wirklich wahr machen, was du Ron angedroht hast?” Ginny dachte kurz nach. „Sollte es mein Bruder wirklich schaffen uns zu trennen, werde ich mich bei ihm revanchieren. Ich kann dann damit leben, dass du mit Harry zusammen bist, aber er sicherlich nicht.” „Warum willst du mir das antun?” „Dir? Glaub mir, Süße, wenn ich mit allem fertig bin, wirst du dich nicht einmal daran erinnern, dass es irgendwann anders war zwischen Harry und dir. Mir wird es gehen wie dir jetzt, aber Ron wird darunter leiden, denn ich werde dafür sorgen, dass nicht nur du, sondern alle ihn hassen werden.” „Ginny, bitte! Er ist zwar manchmal ein Blödmann und ein ungehobelter Klotz, aber das hat er nicht verdient.” „Du hörst dich an wie Harry, weißt du das? ”Ihre Stimme klang abfällig „Was ist daran denn jetzt wieder so schlimm?” „Hör mal gut zu! Das heute Nachmittag war kein Unfall und das werde ich Harry auch sagen.” „Woher weißt du?”, gab Hermine erschrocken zurück. „Bis eben wusste ich es nicht. Ich habe es nur vermutet.” Ginny grinste jetzt böse. „Bitte nicht, Ginny. Wenn Harry das erfährt, weiß selbst ich nicht, was er tun wird. Außerdem tat es Ron ja auch direkt leid.” „Bist du dir sicher?” „Er hat es zumindest gesagt und so, wie er aussah, glaube ich ihm das auch.” Ginny zuckte nur mit den Schultern. „Warten wir ab, was morgen wird. Lass uns das Essen in die Küche bringen und danach Harry suchen.”

Als sie in die Küche kamen, betrachteten sie belustigt Harrys Vorräte. „Wofür wohl die Flasche Whisky gedacht ist?”, grinste Ginny. „Schätze mal als Beruhigungsmittel, falls du nicht aufgetaucht wärst.” „Oder um mich betrunken zu machen für etwas ganz Bestimmtes.” Sie zwinkerte anzüglich und hielt ihr die Schokoladensoße vor die Nase. „Also bitte, Ginny! Das kannst du wirklich nicht ernst meinen. Das würde er nie tun!” „Man darf doch noch träumen, oder?” Hermine sah die Jüngere ernst an. „Hast du schon mal?” „Nicht bis zum Schluss. Aber ich hab schon heraus bekommen, was den Jungs gefällt.” „Was meinst du damit?” „Naja, mit Michael Corner war es so wie mit Harry im Moment noch. Also viel Kuscheln und ein wenig zärtlich sein. Aber mit Dean war es schon deutlich heftiger. Du glaubst gar nicht, was man mit Mund und Zunge gegenseitig für Gefühle auslösen kann.” „Oh doch! Ich hab eine ganze Menge darüber gelesen. Es soll einfach fantastisch sein.” Ginny schnaufte verächtlich. „Gelesen? Ich dachte eigentlich nach deiner Aussage von heute Nachmittag, du und Ron wären schon deutlich weiter.” „Welche Aussage?” „An die Wäsche gehen, zum Beispiel?” Hermine wurde verlegen. „Naja schon, aber irgendwie war das immer nicht so das, was ich mir davon erhofft hatte.” „Hast du schon mal bis zum Schluss mit ihm geschlafen?” „Nein, wir sind auch noch nicht so weit.” „Lass mich raten! Du glaubst es liegt an dir, oder?” „Was meinst du?” „Dass es für dich nicht so schön ist, wie in deinen Büchern.” „Ich weiß nicht.” „Also ja!” Hermine starrte jetzt sehr interessiert auf einen Punkt zwischen ihren Füßen. Ginny trat dicht an sie heran und flüsterte ihr ins Ohr: „Für heute hab ich was Anderes vor, aber demnächst werde ich dich vom Gegenteil überzeugen, Süße.” Hermine starrte ihr überrascht ins Gesicht. „Aber…” „Nix aber! Wäre doch gelacht, wenn wir zwei das nicht hin bekommen.” Sie zwinkerte ihr zu und zog sie aus der Küche, nachdem sie die Flasche mit der Soße wieder an ihren Platz gestellt hatte.

Im Salon fanden sie einen verdreht auf dem Sofa sitzenden und schlafenden Harry vor. Ginny bedeutete Hermine, hinter ihr stehenzubleiben. Sie schlich sich ans Sofa heran und drückte ihre Lippen auf seine. Als Harry seine Augen aufschlug, sah er direkt in ihre glänzenden Augen. Er schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich auf das Sofa. Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, sah er sie glücklich an. „Schön, dass du hier bist, Schatz.” „Allzu sehr scheinst du mich ja nicht vermisst zu haben, so selig, wie du hier geschlafen hast”, neckte sie ihn mit gespielter Enttäuschung. „Und wie ich dich vermisst habe, meine kleine Rose.” Ginnys Augen leuchteten wie am Nachmittag. „Wovon bist du denn so müde, Harry?” „Ich hab hier Ordnung geschaffen, falls du kommst.” „Wo hast du denn Kreacher versteckt? Der hat uns gar nicht begrüßt.” „Der ist in Hogwarts. Und wer ist uns?” Hermine trat mit ihrer Tasche in der Hand in Harrys Blickfeld. „Hallo, Mine. Schön, dass du Ginny hergebr…” Er brach ab und sah fragend zu seiner besten Freundin. Harry richtete sich auf, behielt Ginny aber im Arm. Nachdem er etwas Platz gemacht hatte, hielt er ihr die freie Hand hin. Hermine kam langsam auf ihn zu und ließ sich von ihm aufs Sofa ziehen. Ginny, die auf seinem Schoß saß, beobachtete ganz genau seine Reaktionen. Besorgt sah er in Hermines Augen und strich über ihren Arm. „Habt ihr euch wieder einmal gestritten?” Hermine nickte. „Wegen mir?” Erneutes Nicken. Harry seufzte leise. „Schlimm?” „So schlimm wie noch nie”, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. „Tut mir Leid, Mine.” „Du kannst nix dafür, dass mein Bruder so bescheuert ist, Harry.” „Wenn ich dich gleich mitgenommen hätte, wär aber wohl nichts passiert. Oder sehe ich das verkehrt?” „Woher weißt du, dass es darum ging?”, fragte Hermine überrascht. „Alles Andere hatten Ron und ich inzwischen geklärt. Zumindest, soweit ich das von ihm weiß.” Hermine zog die Schultern hoch und sah ihn mit feuchten Augen an. „Darf ich hier bleiben?”

Harry grinste sie frech an. Ginny wurde böse. „Das ist gar nicht zum Grinsen, du Holzklotz!” Sie knuffte ihm in die Rippen und auch Hermine sah ihn komisch an. „Bitte nicht böse sein, aber ich bin dir schon Meilen voraus.” „Wie meinst du das?” „Unser heißer Draht hat wohl wieder zugeschlagen.” „Wieso das denn, Harry?”, wollte Ginny wissen. „Naja, als ich heut hier aufgeräumt habe, hatte ich das dumpfe Gefühl, dass es besser wäre, zwei Schlafzimmer herzurichten.” Hermine sah ihn ungläubig an. „Du hast geahnt, dass ich mitkomme, um hier zu bleiben?” „Scheint wohl so, Mine.” Ginny sah abwechselnd zwischen den Beiden hin und her. „Ihr zwei seid mir im Moment echt unheimlich.” „Was hältst du davon, wenn du deine Tasche nach oben bringst und du dich etwas häuslich einrichtest, bevor wir unseren gemeinsamen Abend hier verbringen? Nimm bitte das Zimmer links neben dem Bad. Das rechte ist für uns reserviert.” Nachdem Hermine gegangen war, sah Harry zu Ginny. „Ist das in Ordnung für dich?” „Sicher. Ich hab sie ja sogar eingeladen, weil sie sonst in ihr Elternhaus gegangen wäre.” „Soso, du lädst also die Person, die du für deine größte Konkurrentin hältst, dazu ein mit mir unter einem Dach zu wohnen, in meinem Haus?” Ginny sah ihn unbehaglich an, hatte sie doch gehofft, Harry würde allein durch das Auftauchen Hermines das Thema begraben. Erleichtert stellte sie aber fest, dass er sie jetzt, im Gegensatz zu morgens und nachmittags, offen und mit strahlenden Augen ansah. „Ich konnte sie ja nicht dorthin gehen lassen. Du hättest mich sicher dafür gehasst, wenn ihr deswegen etwas passiert wäre.” Erschrocken sah er seine Freundin an. „Das stimmt nicht, Schatz. Ich wäre vielleicht böse gewesen, aber hassen würde ich dich nie können.” Ginny legte nach diesen Worten ihre Stirn an seine. „Mum hat uns was zu Essen mitgegeben. Hast du Hunger?” „Aber nur, wenn ihr auch noch etwas mitesst.” „Mine und ich sind eh kaum zum Essen gekommen. Zum einen kein richtiger Hunger und zum anderen haben wir uns über Ron geärgert.” „Dann lass uns mal in die Küche gehen, damit wir essen können, wenn Mine so weit ist.”

Kurz, nachdem sie den Tisch gedeckt hatten und das Essen aufgewärmt war, kam Hermine mit leuchtenden Augen und rosigen Wangen in die Küche. Lächelnd fiel sie Harry um den Hals und gab ihm ein Bussi auf die Wange. „Wofür war der denn jetzt?”, fragte er sie ehrlich verdutzt. „Frag nicht so doof. Du weißt genau, wofür.” Glücklich ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Ginny setzte sich ihr gegenüber und sah sie fragend an. Als Harry keine Anstalten machte die Sache zu erklären, sprudelte sie hervor: „Er hat wirklich jede Kleinigkeit kopiert, Ginny.” Verwirrt sah diese jetzt zwischen ihnen hin und her. „Er hat mein komplettes Zimmer kopiert. Da oben sieht es nicht mehr so aus wie früher, sondern wie bei mir zu Hause.” Nach einem fragenden Blick von Ginny kratzte sich Harry verlegen am Kopf. „Ich dachte das wäre eine schöne Idee, damit nicht noch mehr schlechte Erinnerungen hochkochen, wenn sie da schlafen muss.” „Na dann bin ich ja mal gespannt, wie unser Schlafzimmer aussieht.” Harry setzte sich neben Ginny und zuckte nur grinsend mit den Schultern. „Lass dich überraschen, Schatz.” Nach dem Essen lehnten sich alle drei zufrieden zurück. „Jetzt mal ehrlich, Harry! Hast du das wirklich alles ohne Hilfe hinbekommen oder hat dir Kreacher unter die Arme gegriffen?” Hermine sah ihn bei dieser Frage eindringlich an. „Kreacher oder seine Familie waren heute nicht eine Sekunde hier.” „Das muss doch wahnsinnig anstrengend gewesen sein, so viel Magie aufzubieten.” „War schon etwas anstrengend. Deshalb bin ich wohl auch auf dem Sofa eingeschlafen, nachdem ich zur Ruhe kam.” „Woher hast du denn die ganzen neuen Sachen für die Schlafzimmer?” „Einiges hab ich in Muggelläden besorgt, bevor ich hierher bin und dann war ich noch ein paar Mal in der Winkelgasse, bis ich alles zusammenhatte.” Ginny sah ihn mit großen Augen an. „Aber allein das Apparieren kostet doch schon eine Menge Energie.” „Ich hab ja nicht für alle Arbeiten zaubern müssen. Ich hab bei Onkel und Tante ja gelernt, wie man mit Lappen und Eimer saubermacht. Vieles hab ich von Hand erledigt. Nur die schwierigen Dinge, wie die Teppiche, Möbel und die Tapeten habe ich mit Magie verändert.” „Trotzdem eine ganze Menge. Man könnte glauben, du hättest einen Hauselfen in deinem Stammbaum”, versuchte Hermine einen Witz zu machen. Als sie jetzt aber in die nachdenklichen Gesichter ihrer Freunde sah, stutzte sie. „Ach, hört auf! Das war ein Scherz.” Harry sah fragend zu Ginny, die ihm einfach nur zunickte.

„Hör mal, Mine. Da gibt es etwas, was ich bisher nur Ginny anvertraut habe und es wäre schön, wenn du das, was ich dir jetzt sage und zeige, im Moment noch für dich behalten würdest.” Jetzt machte Hermine große Augen, als er ohne eine Bewegung oder irgendein Wort das Eis dazu brachte, sich in die hohen Glaspokale zu portionieren. Danach schwebte die Soßenflasche über die Gläser und gab einen Teil ihres Inhaltes auf das Eis. Nachdem noch ein paar Löffel ihren Weg gefunden hatten, segelten die Eisbecher langsam auf die ihnen zugedachten Plätze auf dem Esstisch. „Ich dachte, das mit den Kissen bei den Dursleys wäre nur ein Trick gewesen”, stieß sie atemlos hervor. Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Kreacher hat festgestellt dass sich meine Magie, nachdem sie nicht mehr durch Voldemort eingeengt war, sich deutlich verstärkt und auch verändert hat.” „Willst du mir erzählen, dass du deine Ausbildung im Endeffekt nur mit einem Teil deiner magischen Fähigkeiten absolviert hast?” Hermine war fassungslos. „Genau danach sieht es im Moment aus. Ich werde demnächst noch einmal mit Kreacher sprechen und danach werde ich entscheiden, was ich weiter tun werde.” „Aber warum ausgerechnet mit ihm?” Harry erzählte Hermine vom Wissen und den Möglichkeiten der Hauselfen. „Weißt du, was das bedeutet?”, fragte sie ihn ängstlich.”Es wird mir irgendwann so gehen, als hätte ich den Elderstab bei mir behalten”, gab er ernst zurück. „Was bedeutet denn das?”, kam ängstlich von Ginny. „Lasst uns das Eis essen und danach gehen wir in den Salon und ich werde es dir erklären, Schatz.”

Hermine, die wusste, welche Bedeutung Harrys Worte hatten, starrte mit traurigen Augen auf ihren Eisbecher und brauchte auch am Längsten, bis sie fertig war. Harry schickte die Mädchen in den Salon und kümmerte sich schnell um den Abwasch. Als er mit Getränken und Gläsern zu ihnen kam, saßen beide stumm auf dem Sofa und starrten in die Flammen des knisternden Kamins. Mit fragendem Blick blieb er vor ihnen stehen. „Da stand doch vorhin noch was Stärkeres auf der Anrichte, oder?”, fragte Hermine leise. Ginny sah erschrocken zu ihr hinüber. Harry nickte und ging den Whisky holen. Nachdem er zurück war, reichte er ihr lächelnd ein halbvolles Glas, das sie in einem Zug herunterstürzte und ihm wieder hin hielt. „Aber nicht wieder so schnell! Hörst du?” „Ja, Dad!”, gab sie genervt zurück. „Das ist mein voller Ernst, Mine!” Widerwillig nickte sie und er füllte nach, diesmal aber nur zu einem Viertel. Als sie den Mund öffnete, sah er sie ärgerlich an. „Du kannst noch bekommen, aber langsam, verdammt!” Resigniert ließ sie sich nach hinten fallen und starrte in ihr Glas.” Ginny stand auf und bedeutete ihm sich zu setzen, damit sie auf seinen Schoß konnte.

„Also was ist so schlimm, dass Mine sich deswegen betrinkt?” Harry, der sich auch einen kleinen Whisky gemacht hatte, drehte langsam das Glas hin und her und hielt sich an Ginny fest. „Kennst du die Geschichte von den drei Brüdern, Schatz?” „Sicher! Das ist ein altes Märchen, das Zaubererkindern vor dem Einschlafen erzählt wird.” „Es ist kein Märchen, Schatz. Es ist alles wahr.” „Sag mal! Glaubst du vielleicht ich bin naives Kleinkind?” „Nein, Ginny, sonst würde ich dir das alles nicht erzählen.” Sie sah ihn skeptisch an. „Die Gegenstände aus dieser Geschichte gibt oder besser gab es wirklich. Wir haben das während unserer Reise herausgefunden.” Ginny drückte sich fester an ihn und sah ihn überrascht an. „Der Stein der Auferstehung war ein Horkrux, den Dumbledore zerstört hat. Dabei hat er sich diesen elenden Fluch zugezogen, der ihn dazu gebracht hat, sich von Snape töten zu lassen.” Ginny erschauderte beim Gedanken an diese Tat. „Der letzte wirkliche Besitzer des Elderstabes war Dumbledore selbst. Er hat es aber verstanden, diese Tatsache vor der Welt geheim zu halten.” „Aber wieso hat er das getan?”, wollte Ginny wissen. „Der Elderstab ging durch Mord von Hand zu Hand. Jeder seiner Vorbesitzer verlor ihn durch die Anwendung von Gewalt, weil jeder davon überzeugt war, dass er nur dann seine wahre Macht entfalten würde.” „Darum hast du ihn nicht behalten?” „Genau, Schatz. Ich wollte meinen eigenen Stab zurück und das war die letzte Tat des Elderstabes. Daher wohl auch die komischen Werte bei der Überprüfung im Ministerium.” „Also der Stein und der Stab sind zerstört, aber was ist mit dem Umhang des dritten Bruders?” „Der, meine kleine Rose, ist unser Eigentum.” „Dein Tarnumhang ist der des dritten Bruders?” Ginny quiekte laut auf und küsste Harry stürmisch. Kurz darauf wurde sie aber nachdenklicher. „Was meintest du damit, als du sagtest du hättest dann auch gleich den Stab behalten können?” „Wenn herauskommt, dass ich mehr als nur normale Kräfte habe, werden immer wieder Zauberer versuchen sich mit mir zu messen. Das heißt für mich, dass ich weiterhin ständig damit rechnen muss, getötet zu werden. Ganz egal, ob nun von Todessern oder normalen Zauberern.” Hermine schniefte laut auf und auch Ginny standen Tränen in den Augen.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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