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Fanfiction

Lebensfragen - Nur Erinnerungen?

von One_of_the_Old

XIV Nur Erinnerungen?

Als Harry am nächsten Morgen erwachte, war er allein. Überrascht sah er sich um. Ginny musste wohl schon nach unten gegangen sein. Da er wusste, dass ihr Vater mit ihr hatte reden wollen, zog er sich an und kramte den Umschlag, den er aus dem Verlies mitgenommen hatte, aus dem Rucksack, in den er ihn gestern gesteckt hatte, bevor er zu Hermine und Audrey gegangen war. Nachdem er am Schreibtisch saß, drehte er langsam den Brief in seinen Händen. 'Nun mach schon auf, du Angsthase!', dachte er bei sich. Langsam riss er den Umschlag auf und schüttete den Inhalt auf die Tischplatte. Neben einigen Dokumenten und Fotos fielen auch zwei Schmuckstücke heraus. Zum einen eine silberne Kette, an der ein fein gearbeiteter Anhänger befestigt war und zum anderen ein goldener Siegelring. Beide waren von Art und Form her wie der Löwe auf dem Wappen der Gryffindors. Harry legte sie beiseite und sah sich die Dokumente an.

Er fand seine Geburtsurkunde, die als Geburtsort Little Whinging, Surrey, England 31.07.1979* auswies. Harry runzelte seine Stirn. Von Onkel Vernon wusste er, dass Muggelbeamte äußerst pedantisch waren. Wie konnte er dann laut diesem Dokument ein Jahr älter sein? Er sah noch ein weiteres Mal auf das Blatt Papier und legte es dann kopfschüttelnd beiseite. Das Nächste war die Besitzurkunde für das Haus seiner Eltern. Er begann damit, sich die Bilder anzusehen. Sie zeigten seine Mum und Dad mal mit ihm auf dem Arm, mal ohne ihn. Sie lächelten glücklich in die Kamera. Harry sah die Bilder langsam durch. Die meisten der Abgebildeten kannte er inzwischen persönlich oder hatte zumindest von ihnen gehört. Beim vorletzten Bild stutzte er. Es bewegte sich nicht wie die vorherigen. Interessiert sah er es sich genauer an. Es war mit einem normalen Fotoapparat aufgenommen worden und zeigte seine Mum, ihn, Dudley und Tante Petunia. Harry sah staunend auf das Foto. Seine Mum und ihre Schwester lächelten! Tante Petunia lächelte freundlich und ungezwungen in die Kamera und sah dabei mit freundlichem Blick auf das Baby im Arm seiner Mutter. Er konnte es kaum glauben und nahm sich vor, sie mit diesem Bild zu konfrontieren, wenn er sie denn jemals wieder sehen würde. Das letzte Bild kannte er schon. Es war das Bild vom Orden, das ihm Mad-Eye damals gezeigt hatte. Als letztes griff er zu einem Bogen Papier, der mit den Worten „Lieber Harry” in der ersten Zeile beschrieben war. Harry atmete tief durch und begann den Brief zu lesen.

Lieber Harry,
Wenn du diese Zeilen in Händen hältst, haben dein Dad und ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt, ihn aus unserem Verlies zu holen, bevor du siebzehn Jahre alt geworden bist. Die meisten Menschen auf den Fotos hast du wahrscheinlich in den letzten Jahren kennengelernt oder von ihnen gehört, falls sie unser Schicksal geteilt haben.

Albus hat versprochen für dich zu sorgen, falls uns etwas zustoßen sollte. Dein Dad meint zwar noch immer, es wäre keine gute Idee von ihm, dich dann bei Tunia und ihrem Mann unterzubringen, aber Tunia und ich haben unsere Differenzen beigelegt. Sie hatte sich sehr von mir distanziert, aber wie du auf dem Foto vielleicht erkennen kannst, ist sie fast genau so vernarrt in dich, wie in ihren eigenen Sohn. Es ist schön, dass eine gemeinsame glückliche Erfahrung bewirken kann, dass sich alte Wunden schließen. Im Moment können wir uns nur heimlich bei deinen Großeltern treffen. Vernon würde sie wahrscheinlich hinauswerfen, wenn er davon wüsste. Er hasst alles, was mit unserer Gemeinschaft zu tun hat. Dies war wohl auch der Grund für Tunias Liebe zu ihm. Ihr Neid, dass ich etwas konnte, was sie nie erreichen würde, ist in Hass umgeschlagen, als sie merkte, dass Mum und Dad es nicht nur tolerierten, sondern auch noch stolz auf meine Leistungen waren. Sie konnte das nicht ertragen und gab mir die Schuld daran. Ihr Mann hält uns alle für abnormale Geisteskranke und dein Dad hat Angst, dass er dich irgendwo in ein Waisenhaus verfrachtet. Ich hoffe, wenn es zum Äußersten kommt, schafft sie es sich gegen ihren Mann durchzusetzten und dich wenigstens auf eine Grundschule zu schicken, damit du lesen und schreiben lernst, bevor du dann nach Hogwarts gehst.

Es schmerzt sehr, wohl nicht erleben zu können, wie du dort Freunde findest, deine Fähigkeiten entdeckst und weiter verbesserst oder sogar deine große Liebe findest. Die Schmuckstücke in diesem Umschlag sind seit Generationen in der Familie deines Vaters immer wieder an den Erstgeborenen weitergegeben worden, wenn dieser siebzehn Jahre alt wurde. Der Siegelring ist für dich und die Kette für die Frau deines Herzens. Diese beiden Dinge sind mehr, als sie auf den ersten Blick zu erkennen geben, aber euch werden sie ihr Geheimnis irgendwann offenbaren. Mehr darf ich nicht verraten.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es mit der Liebe nicht so einfach ist, vor allem, wenn man niemanden hat, mit dem man offen über alles reden kann. Ich habe diese Person in Remus gefunden. Er war ein toller Freund für mich und auch für deinen Vater. Auch du wirst sicher jemanden finden, der dir hilft mit den Irrungen und Wirrungen der Liebe klarzukommen und ich weiß einfach, dass irgendwann eine junge Hexe den SCHLÜSSEL zu deinem Herzen findet und du richtig glücklich mit ihr wirst, damit die Familientradition noch lange fortgeführt wird. Denke immer daran, die FAMILIE ist der größte SCHATZ, den man haben kann. Alles Andere ist immer nur Mittel zum Zweck. Viele in unserer Welt sehen das zwar anders, aber wir, deine Groß- und Urgroßeltern haben immer ein offenes Ohr und Herz für diejenigen gehabt, denen es schlechter ging als uns. Ich hoffe doch sehr, dass es in deinem Herzen trotz aller Widrigkeiten in deinem jungen Leben immer auch einen Platz für diese Menschen gibt.

Du wirst dich sicher darüber wundern, dass in deiner Geburtsurkunde ein anderes Jahr und dieser Geburtsort verzeichnet sind. Albus meinte es wäre sicherer für uns, nicht zu genau bei den Muggeln bekanntzugeben, wo wir denn zu finden wären. Daher haben wir Tunias Heimatort angegeben. Das mit dem Geburtsdatum war eine Idee deines Paten Sirius und mir. Er und auch ich sind davon überzeugt, dass es besser ist, wenn du sowohl als Zauberer, als auch im anderen Teil der Welt im selben Jahr volljährig werden würdest, damit du auch dort frei deine Entscheidungen treffen kannst, falls dies notwendig werden sollte. Geboren wurdest Du in Godric's Hollow, im Haus deiner Familie.

Bitte sei uns nicht böse, dass wir nicht dabei sein konnten, als du aufgewachsen bist. Glaub mir, dieser Gedanke ist für uns schlimmer, als alles, was uns unsere Feinde sonst antun könnten.
In ewiger Liebe
Deine Mum und Dad


Nachdem Harry den Brief gelesen hatte, war er wie betäubt. Das Meiste hatte er schon gewusst oder zumindest geahnt. Es aber jetzt schwarz auf weiß vor sich zu sehen ließ ihn fast den Boden unter seinen Füßen verlieren. Langsam ging er noch einmal die Bilder vor sich durch. Die lächelnden Gesichter der abgebildeten Personen brachten ihn Stück für Stück wieder zurück, ließen aber wieder dieses Gefühl aufkommen. „Was hatte Molly gesagt? Es wird weniger, aber nie wirklich aufhören!”, flüsterte Harry. Traurig besah er sich das Bild, auf dem der Orden abgebildet war. Sie lächelten ihm zu und drängten sich darum mit aufs Bild zu gelangen. „Sie lächeln, obwohl sie wussten, was ihnen geschehen konnte und auch würde.” 'War dies Hoffnung?' Harry schüttelte leicht seinen Kopf. „Es war Freundschaft und die Kunst, die wenigen schönen Momente in einem Leben voller Angst und Terror zu genießen”, murmelte er vor sich her.

Harry nahm noch einmal den Brief zur Hand. An der Stelle, an der seine Mutter über Remus Lupin geschrieben hatte, dachte er zurück an die Zeit, die er mit Ron und Hermine verbracht hatte. „Gab es so jemanden für mich?”, flüsterte er zu sich selbst. Harry überlegte und ihm fielen die Momente ein, in denen er mit Hermine über seine Sorgen und Nöte gesprochen oder in denen sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte. Am Stärksten war der Moment in seinem Gedächtnis geblieben, als er am Grab seiner Eltern gestanden hatte, am Heiligen Abend des letzten Jahres. Noch einmal spürte er den Druck ihrer kühlen Hand, der ihm in diesem Moment so viel Sicherheit gegeben hatte, dass er dem Wunsch widerstanden hatte, dort direkt wieder mit ihnen vereint zu sein. Er flüsterte leise ihren Namen und Tränen liefen über sein Gesicht. „Ist ja gut Harry, ich bin ja hier.” Sie legte ihm ihre Hände auf die Schultern. Er schreckte zusammen. „Wo kommst du denn auf einmal her?” Harry wurde rot und sah sie verlegen an. „Du wolltest heute früh mit mir reden. Weißt du noch?” „Wie lange...?” „Ein paar Minuten. Ich wollte sehen, ob du schon auf bist und da du nicht auf mein Klopfen reagiert hast, habe ich kurz hereingesehen und dich murmeln gehört. Störe ich dich bei irgendwas?” „Du nie! Das weißt du doch.” Er streichelte über ihre Hand und lächelte sie an. „Woran hast du denn eben gedacht, dass du so traurig bist?” „An letztes Weihnachten.” „Warum denkst du im Wonnemonat Mai an Weihnachten und vor allem ausgerechnet an das letzte? So toll war das ja wohl nicht, Harry.”

Wortlos zog er sie auf seine Knie und gab ihr den Brief. Als sie ihn zu Ende gelesen hatte, sah sie ihn mit glitzernden Augen an. „Wo hast du ihn denn nun auf einmal her?” „Er lag in unserem Verlies, so wie es dort steht.” „Nein, Harry, den Gedanken an letzten Dezember.” „Er kam mir in den Sinn, als ich mich mit den Aussagen meiner Mum über Lupin auseinandergesetzt habe.” „Das bringt dich dazu, an Weihnachten zu denken?” Er nahm ihr den Brief aus der Hand und hielt diese dann fest. „Nein, Mine, es hat mir gezeigt, wie sehr du immer für mich da bist. Dies war nur der Moment, der mir das ganz besonders klar gemacht hat. Du bist sogar geblieben, als Ron gegangen ist, obwohl ich wusste, was ihr gegenseitig füreinander empfindet. Außerdem weiß ich nicht, was ich damals getan hätte, wenn ich am Grab meiner Eltern allein gewesen wäre.” Hermine sah ihn lächelnd an. „Das bedrückt dich so sehr, dass es dir die Tränen in die Augen treibt? Ich dachte, du magst mich!”, neckte sie ihn. „Nein, Mine, wie kommst du denn darauf?”, grinste er sie an. Beide lachten darauf.

„Was wolltest du denn so wichtiges von mir, Harry?” „Steh mal auf, dann sag ich es dir.” Er ging zu seinem Rucksack und zählte einen Teil der Pfundnoten ab, stopfte sie lose in eine Seitentasche und hielt den Rest in einem Umschlag vor Hermine. Da sie nicht sehen konnte, was er getan hatte, fragte sie zögernd: „Was ist denn das, Harry?” „Das ist für dich!” „Das hab ich mir schon fast gedacht!”, kommentierte sie genervt seine Antwort. „Nimm es und schau hinein. Ich verspreche dir, es wird nicht explodieren.” Ärgerlich schnappte sie sich den Umschlag und sah hinein. Hermine starrte ungläubig zu Harry. „Was soll das sein?”, stieß sie atemlos hervor. „Ähm … ich habe sie in der Bank als Pfundnoten bekommen und war der Meinung, dass sie echt wären”, gab Harry überrascht zurück. „Hör zu, Harry, das ist mein voller Ernst! Was soll das DEINER Meinung nach sein?” „Das ist dein Geld!” „Das kann nicht mein Geld sein, da es aus DEINEM Rucksack gekommen ist.” „Und ob das DEIN Geld ist! Wer von uns hat denn sein Konto geplündert, damit wir im Notfall Geld haben?! Das warst doch DU! Oder war ich mit einer anderen Hermine auf diesem verfluchten Campingausflug?!” Hermine stand wütend vor ihm und die Hand mit dem Umschlag zitterte. Harry ging langsam auf sie zu und griff nach ihrer freien Hand. „Hermine, warum sträubst du dich so?” „Ich habe das damals für uns getan, Harry, weil ich es wollte. Verstehst du? Ich wollte unbedingt etwas beisteuern, das nur von mir kommen konnte.” „Ich habe dir gleich gesagt, dass ich es zurückzahlen werde. Erinnerst du dich?” Seine Stimme war im Gegensatz zu gerade eben sehr sanft.

„Trotzdem, Harry, ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich es von euch zurückfordern würde.” „Du forderst es ja nicht zurück. Ich gebe es dir freiwillig, Mine.” In einem letzten Aufbäumen sagte sie ärgerlich: „Das ist außerdem viel zu viel, Harry!” Sie sah ihn triumphierend an und wedelte mit dem Bündel in ihrer Hand. „Dann zieh halt Rons Anteil auch gleich davon ab.” „Weiß er etwa Bescheid?” Sie wurde wieder angriffslustig. „Nein. Er wird es auch nie erfahren. Haben wir uns verstanden, Hermine?” „Aber warum denn nicht? Ich kann ihn doch nicht belügen, falls er fragt.” „Er wird nicht fragen und du wirst dieses Thema nie wieder ansprechen! Du weißt doch, wie Ron ist. Was glaubst du wohl, was der für ein Theater macht, wenn er merkt, dass er dir eventuell noch Geld schuldet, das ich schon zurückgegeben habe?” Hermine erinnerte sich nur zu gut an das Debakel mit den falschen Goldmünzen von der Quidditchweltmeisterschaft. „Also gut”, gab sie resignierend nach. „Aber ich werde es nur verwahren, falls du oder Ron es irgendwann brauchen sollten, hörst du?” Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Nein, Mine. Du wirst es für etwas verwenden, das dir sehr wichtig ist und wenn das getan ist, wirst du dich bei mir melden.” Er sah ihr fest in die Augen, aber sie wusste nicht, was er damit sagen wollte. Fragend starrte sie ihn an. „Harry, was…?” Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Nicht jetzt, Hermine. Du gehst am Besten nach oben und verstaust das Geld irgendwo, wo es vor Arthur sicher ist. Sonst will er wissen, was das ist und stößt Ron in seiner Vernarrtheit für Muggelsachen aus Versehen doch noch auf die Wahrheit.” Hermine nickte vorsichtig. „Ich gehe inzwischen mal runter zu Ginny. Dieses Mal ist es wohl an mir, nachzusehen, ob noch alles an ihr dran ist.” Hermine grinste jetzt, wurde aber sehr schnell wieder ernst. „Zwischen Ginny und dir ist doch alles in Ordnung, Harry?” „Sicher! Warum fragst du so komisch?” „Ach nur so.” Sie trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. „Raus damit, du hast doch was.” „Naja, als ich gestern nochmal runter bin habe ich durch Zufall was gehört, als ich hier vorbei kam.” Abwartend sah Harry sie an. „Ich hab wirklich nur Wortfetzen mitbekommen.” „Mine, was ist denn? Ich glaube dir ja, dass du nicht absichtlich gelauscht hast. Du bist schließlich nicht George!” Sie lächelte. „Ich hab nur was von fremdgehen und schwanger mitbekommen … und du klangst sehr ärgerlich.” Sie sprach sehr leise und traute sich nicht ihn dabei anzusehen.

„Mine, es ist alles in Butter. Weder das Eine noch das Andere ist geschehen. Ich habe das nur als Beispiel verwendet, weil Ginny sich solche Vorwürfe gemacht hat, wegen dieser dummen Sache gestern Abend.” „Warum denn als Beispiel?” „Wusstest du, dass Zauberer ihre Partner verstoßen dürfen, wenn sie so etwas tun, wie es Ginny versehentlich passiert ist?” Hermine nickte. „Du wusstest das?” „Habs mal irgendwo gelesen.” „Ich hab ihr halt gesagt, dass noch nicht mal so was für mich ein Grund dafür wäre.” Hermine nickte lächelnd. „Wenn ich das Audrey erzähle, wird sie dich sicher noch mehr auf einen Sockel stellen.” Harry sah sie gequält an. „Muss das sein, Mine?” „Sie will einfach alles von dir wissen und ich war gestern so aufgeregt, dass ich ihr direkt von der Sache erzählt habe.” „Du warst wieder bei ihr, letzte Nacht?” „Ich bleibe so lang, bis sich das mit Percy eingerenkt hat.” „Dann will ich mal für Ron hoffen, dass Percy heute das Richtige tut.” „Wieso für Ron? Für mich etwa nicht?” Beleidigt sah sie ihn an. Harry zuckte grinsend mit den Schultern, nahm den Brief und den restlichen Inhalt vom Schreibtisch, stopfte sie in seinen Rucksack und ging zur Tür, öffnete sie und sah Hermine abwartend an. „Komm schon, Mine! Natürlich auch für dich.” „Dein Glück, sonst hätte ich angefangen Audrey zu verklickern, was für ein widerlicher Mensch du sein kannst, wenn es nicht so läuft, wie du es gern hättest.” „Das wäre vielleicht sogar besser. Es würde sie wohl ein wenig aus ihren Wolken heraus holen Hermine. Jetzt komm, ich will endlich zu Ginny”, sagte er barsch. Überrascht sah sie ihn an, folgte aber seiner Aufforderung und ging zu Audrey.

Gerade als Harry die Treppe herunter gehen wollte, hörte er Ginnys Stimme und blieb stehen. „… und dann hat er noch gesagt, dass nicht einmal das ein Grund für ihn wäre, Dad.” Kopfschüttelnd ging Harry weiter in die Küche zu den Anderen. „Guten Morgen, alle zusammen!” Molly winkte und Arthur nickte ihm leicht zu. Harry ging zu Ginny, legte ihr einen Zeigefinger unters Kinn und betrachtete sie aufmerksam. „Wie ich sehe, sind alle wichtigen Teile ja noch vorhanden und an der richtigen Stelle.” Lächelnd setzte er sich auf einen freien Stuhl. „Na, Schatz? Plauderst du wieder aus dem Nähkästchen?” Arthur lachte leise und Ginny sah ihn schüchtern an. „Tschuldige, Harry. Ich dachte Dad sollte das wissen?” Harry winkte ab. „Mach nur! Aber sieh zu, dass das keiner weiter hört. Für den Tagespropheten wäre das ein gefundenes Fressen, wenn die Kimmkorn erfährt, dass der Auserwählte zu Hause den Softy raushängen lässt.” Molly brachte ihm sein Frühstück und strubbelte ihm lächelnd über den Kopf. „Besser so als anders, Harry! Wo sind denn Audrey und Hermine?” „Gute Frage, Molly. Die werden wohl auch bald hier auftauchen. Hermine war jedenfalls bis vor ein paar Sekunden bei mir und wollte schnell noch zu ihr zurück, bevor sie frühstücken kommen.” „Was wollte denn Hermine von dir?” Ginny sah ihn komisch an. „Wie du weißt, wollte ich ja gestern schon mit ihr reden und sie dachte es wäre ein guter Zeitpunkt, da du ja schon unten warst.”

Ginny kam zu ihm herum, legte ihren Kopf an seine Schulter und flüsterte: „Was machen wir denn heute, Harry?” „Heute morgen werde ich mich wohl erst mal um meine Post kümmern. Ich bin gespannt, wer mit zu den Creeveys kommt. Magst du mir dabei helfen, Ginny? Oder würdest du lieber etwas anderes machen, ohne mich?” „Von wegen! Ich werde alle Briefe mit eindeutigen Avancen direkt in den Kamin verfrachten!” Ginnys Augen blitzten. „Eifersüchtig auf Hexen, die ich gar nicht kenne? Na, das kann ja heiter werden. Heb dann aber wenigstens die Umschläge auf, damit ich weiß, wer ein Auge auf mich geworfen hat, damit ich ihnen erst einmal eine Absage erteilen kann. Mann kann ja nie wissen.” Arthur gluckste leise, aber als Ginny ihn ansah, versteckte er sein Gesicht hinter einem uralten Tagespropheten, der schon seit Jahren auf der Fensterbank lag und als Fliegenklatsche diente. „Was soll denn das heißen, Harry?” Molly, die gerade mit frischem Tee und Toast herbeikam, schüttelte lächelnd ihren Kopf. „Kind, wie würdest du dich denn fühlen, wenn du Harry deine Liebe gestehst und er sich nie auf diesen Brief hin melden würde?” „Bei mir ist das etwas ganz Anderes!”, gab sie trotzig zurück. Arthur, der sich wieder unter Kontrolle hatte, schaltete sich ein. „Und warum? Nur, weil du ihn länger kennst als sie?” „Nein, Dad. Weil ich ihn schon seit unserer ersten Begegnung liebe und nicht erst, seitdem er Voldemort erledigt hat.” „Trotzdem ist es unhöflich, nicht auf einen solchen Brief zu antworten, Ginny.” „Wenn das so ist, dann würde ich sagen, dass du diese Briefe schreibst und darauf achtest, die Gefühle der Damen nicht zu verletzen, da du dir ihrer nicht vorhandene Gefühle ja so sicher bist!” Molly sah sie sehr ernst an, als sie Ginny diesen Vorschlag machte. „Lass dir ja nicht einfallen nur einen Brief immer wieder zu kopieren. Ich erwarte für jede einen eigenen Brief, den ich auf jeden Fall kontrollieren werde, bevor du ihn in einen Umschlag steckst.” Ginny sah bittend zu Harry. „Bitte nicht! Das kann ich nicht.” Harry sah unbehaglich zu Molly. Deren Blick ließ aber keinen Widerspruch zu.

„Schatz, wenn ich jetzt die Wahl hätte, nochmal gegen Voldemort anzutreten oder gegen deine Mutter, würde ich auf jeden Fall ihn wählen. Du weißt, dass ich was gut zu machen habe bei ihr.” Erschrocken sah Ginny ihn an und Molly lächelte, da sie Harry richtig eingeschätzt hatte. „Da das nun geklärt ist, könnt ihr ja jetzt ins Wohnzimmer gehen und anfangen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.” Harry stand auf und zog Ginny mit sich mit. Als sie im Wohnzimmer ankamen, sahen sie die Bescherung. Auf dem Tisch lagen knapp zweihundert Briefe. Harry seufzte und ließ sich aufs Sofa fallen. Als sich Ginny gesetzt hatte, wühlte sie wahllos durch den Haufen. „Ich möchte mal wissen, was Mum sich dabei denkt.” „Kann es sein, dass sie der Meinung ist, ich hätte dich zu glimpflich davon kommen lassen?” Ginny überlegte kurz und nickte dann. „Sie will mir wohl zeigen, dass ich mir deiner nicht zu sicher sein soll.” „Ich glaub auch. Lass uns einfach anfangen, Schatz.” Die Beiden hatten bis weit in den Nachmittag zu tun. Hermine und Audrey hatten sich inzwischen zu ihnen gesellt und unterstützten Ginny nach Kräften, die verzweifelt versuchte den Maßstäben ihrer Mutter gerecht zu werden, da sie bei fast jedem Brief noch einmal von vorn beginnen musste. Als Ron und George gegen sechs aus dem Kamin traten, kamen sie mit fragenden Blicken zu ihnen. Ron begrüßte Hermine mit einem Kuss und George fragte grinsend: „Fanpost?” Harry stöhnte. „Jepp!” Ginny, die den Tränen nahe aus der Küche kam, ließ sich ärgerlich auf das Sofa fallen. Mit weinerlicher Stimme wandte sie sich an Harry: „Mum macht mich wahnsinnig! Diesen Brief schreibe ich jetzt zum fünften Mal.” „Du beantwortest Harrys Briefe, Schwesterchen? Ist das nicht unter deiner Würde, als seine Zukünftige?” „Halt die Klappe, George!”, fuhr Audrey ihn an.

„Hab ich was verpasst?”, wollte Ron darauf wissen. „Nein, Ron. Das ist eine Strafe von deiner Mum wegen gestern.” George und er sahen mitleidig zu Ginny. „Von wem ist denn der Brief?”, wollte Hermine wissen. „Von Pansy Parkinson. Ich schaffe es einfach nicht, nette Worte für diese falsche Schlange zu finden.” „Gib mal her!” Sie reichte Hermine den Brief und diese brach während des Lesens in schallendes Gelächter aus. „Du bist gut! Der Brief ist eine einzige Karikatur. Da ist klar, dass du den so oft schreiben musst.” Ginny sah sie böse an. „Dann mach es besser!” „Werde ich auch!” Hermine nahm sich Feder und Pergament und begann zu schreiben. Nach einer halben Stunde setzte sie den letzten Punkt und gab ihn ihr. „Das kriege ich bei Mum nie durch!” „Lass mal sehen!” Harry nahm den Brief, stand auf und ging damit zu Molly. „Ja, Harry, was gibt es denn?” „Ich habe hier den letzten Brief, den du Ginny so oft hast schreiben lassen. Hermine hat sich jetzt daran versucht und ich finde ihn ganz gelungen.” Molly nahm den Brief und las ihn langsam durch.

Hallo Pansy,
Ehrlich gesagt halte ich deinen Brief für einen sehr schlechten Scherz! Warst du es nicht, die als Erste lautstark gefordert hat, mich direkt an Voldemort auszuliefern? Du wirst verstehen, dass ich jetzt nicht glauben kann, dass sich deine Einstellung mir gegenüber innerhalb von ein paar Tagen so sehr geändert hat.

Sicherlich ist es nicht einfach fĂĽr eine junge Hexe, wenn ihr Freund in dieser Zeit nicht bei ihr sein kann, aber ich denke es ist jetzt wichtiger fĂĽr euch, zueinander zu halten, als alles Andere.

Solltest Du wirklich jemanden zum Reden brauchen, schreib mir einfach oder wir treffen uns mal in der Winkelgasse. Ich werde sicher antworten oder kommen.
GrĂĽĂźe


Molly lächelte, als sie den Brief zurück an Harry gab. „Den kannst du ohne weiteres an sie schicken, zumindest wenn du vor hast dazu zu stehen.” „Hermine kennt mich halt sehr gut und ich werde ihn sogar noch einmal abschreiben, denn Pansy kennt meine Schrift ja aus dem Unterricht.” „Das ist eine sehr gute Idee. Tu das nur.” Bevor Harry sich umdrehen konnte, hielt sie ihn an den Schultern fest. „Sag mal, Harry, bist du dir deiner Gefühle für Ginny wirklich sicher?” Überrascht sah Harry sie an. „Ja, Molly. Warum fragst du?” „Weil ich den Verdacht habe, dass da im Moment noch zwei Damen um deine Gunst werben.” „Du meinst Audrey und Hermine, oder?” Molly nickte ernst. „Mach dir mal keine Sorgen. Nach heute Abend wird sich das garantiert ändern.” „Wie meinst du das?” „Sobald Audrey und Percy sich ausgesprochen haben und Hermine wieder mehr Zeit mit Ron verbringt wird sich das schlagartig legen. Glaub mir, das war beim letzten Mal genauso.” „Was meinst du damit, Harry?” Unbehaglich sah Harry sie an. Er hatte unbedacht etwas angesprochen, das er niemals hätte erwähnen wollen. „Molly, das was ich dir jetzt sage, muss für immer unter uns bleiben, verstehst du?” „Hat es was mit Ginny und dir zu tun?” „Nein, mit Ron.” Molly entspannte sich und legte einen Schutzzauber über die Küche.

„Setz dich bitte, Harry! Wir können jetzt offen sprechen.” Er nickte und erzählte ihr, was zwischen ihnen vorgefallen war. Davon, dass Ron bei Bill und Fleur untergetaucht war und was Hermine wegen ihm durchgemacht hatte. Harry erklärte ihr genau, wie und warum er sich Hermine gegenüber verhalten hatte. Als Harry geendet hatte, sah er Molly an. Sie saß nur da und schüttelte ihren Kopf, als ob sie nicht glauben konnte, was sie gerade über Ron erfahren hatte. „Molly?” Sie sah ihn an. „Denk bitte nicht zu schlecht von ihm! Er ist ja zurückgekommen und hat mir sogar das Leben gerettet!” „Das ist es nicht, Harry!” Er sah sie fragend an. „Ich habe gewusst, dass es schwer war für dich in den letzten Jahren, aber nach dem was du mir erzählt hast begreife ich erst, was du alles auf dich genommen hast.” „Nicht nur ich, Molly. Hermine, Ron und viele andere auch.” „Sicher, Harry, aber die Allermeisten von ihnen taten das freiwillig. Jetzt begreife ich auch, warum du so vieles so anders siehst. Wieso du immer wieder versuchst, anderen den Weg zu ebnen. Vor allem, warum du so vernarrt in Ginny bist. Sie ist für dich ein Anker zurück in ein ruhiges und normales Leben, habe ich recht?” „Ich denke schon, Molly, obwohl ich glaube, dass ich erst dann wirklich Ruhe habe, wenn der letzte Todesser erledigt oder weggesperrt ist.” „Bitte versprich mir, dass du auf dich aufpasst, mein Junge!” Harry sah sie entschlossen an. „Keine Sorge, Molly. Ginny würde mich umbringen, wenn sie merkt, dass ich zu viel riskiere.” „Glaub mir, Harry, Ginny wäre dann dein kleinstes Problem.” „Also gut, ich bin vorsichtig und du redest nicht mit Ron über die Sache.” „Dann will ich mich mal ans Abendessen machen. Arthur kommt bald aus dem Ministerium und Percy kommt auch zum Essen. Mach doch bitte mit den Anderen im Wohnzimmer für heute Abend alles bereit.” Molly nahm den Schutz von der Küche und ging an die Arbeit. Harry trottete nachdenklich zurück.

„Na, Harry war das so in Ordnung?”, wollte Ginny direkt wissen. Harry sagte nichts und machte sich daran den Brief noch einmal abzuschreiben. Nachdem er damit fertig war, steckte er ihn in einen Umschlag und legte ihn zu denen, die er morgen in der Winkelgasse versenden wollte. „Redest du nicht mehr mit uns?”, wollte Ginny beleidigt wissen. „Und warum hast du den Brief noch einmal abgeschrieben?”, fragte Hermine neugierig. Harry zog Ginny zu sich heran und nahm sie in den Arm. „Sorry, Schatz, aber deine Mutter und ich haben noch einiges besprochen, über das ich noch nachdenken musste.” An Hermine gewandt fuhr er fort: „Von Pansy kann man vieles sagen, aber sie ist nicht dumm. Sie hätte deine Schrift wohl erkannt, Mine.” „Na und? Hätte ihr ganz gut getan, zu wissen dass ich anstatt deiner geschrieben habe. So wäre sie sicher nicht auf die Idee gekommen, sich noch einmal an dich zu wenden”, gab sie beleidigt zurück. Harry schüttelte seinen Kopf. „Du weißt, was in dem Brief stand, den ich dir oben gezeigt habe und ich habe nicht vor mit dieser Tradition meiner Familie zu brechen.” „Aber Harry, damit öffnest du den Todessern Tür und Tor, dir eine Falle zu stellen!” „Pansy ist zwar eine Slytherin, aber bestimmt keine Todesserin, Hermine, genau so wenig, wie es Narzissa ist. Und bei Mal … bei Draco bin ich mir auch nicht sicher, ob er wirklich aus Überzeugung dabei war, im Gegensatz zu seinem Vater.” Hermine sah ihn böse an. „Ach! Jetzt heißt es schon Draco? Hast du vergessen, welchen Auftrag er fast ausgeführt hätte oder welchen Auftrag er sogar ausgeführt hat? Hast du vergessen, wem er damit alles geschadet hat?” „Mein Gedächtnis funktioniert sehr gut, Hermine, aber du scheinst zu vergessen, dass es jetzt wichtiger ist, eine gemeinsame Basis für ein Zusammenleben zu finden, damit nicht wieder so ein schwarzmagischer Spinner die Gelegenheit bekommt die letzten Todesser um sich zu scharen. Und wenn das für mich bedeutet, mir einen Nachmittag lang die Sorgen einer Hexe anzuhören, deren Freund auf seine Verurteilung wartet, dann werde ich es auch tun, verdammt noch mal!” Seine Stimme war abweisend und zornig. Hermine sah ihn fassungslos an, sprang auf und rannte nach oben. „Musste das sein, Harry?”, kam genervt von Ron. „Im Moment ist es mir lieber, wenn sie böse auf mich ist.” Verwirrt sah Ron ihn an. Harry legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Geh zu ihr und kümmere dich um sie! Wir räumen hier inzwischen um.” „Ich verstehe nicht, Harry.” „Hau schon ab, Ron! Sie braucht dich jetzt.” Zweifelnd machte sich Ron daran, zu Hermine zu gehen. Als Audrey ihm folgen wollte, hielt Harry sie zurück. „Ist besser, wenn die Zwei jetzt mal für sich sind, glaub mir.” Sie nickte und ließ sich wortlos in einen der Sessel fallen.

George starrte Harry ungläubig an. „Was war denn das jetzt für eine Aktion, Alter? Mir ist lieber, wenn sie böse ist. Was für ein riesen Blödsinn!” „Hilf uns schnell, hier für heute Abend alles klar zu machen, dann erfährst du es vielleicht.” Nach einer ganzen Weile, in der sie mit umstellen und dekorieren beschäftigt waren, setzten sie sich an den Tisch. Ginny, die Harry gegenübersaß, nahm seine Hände und sah ihn eindringlich an. „Jetzt erzähl mal! Warum hast du Hermine so behandelt vorhin? Sie hat doch nur Angst gehabt, dass dir was passieren könnte.” „Das ist es ja eben! Sie sollte sich lieber um Ron sorgen machen. Sie ist schließlich seine Freundin und nicht meine.” „Hey, ich habe kein Problem damit.” „Das weiß ich doch! Aber was glaubst du wohl, wie sich Ron dabei fühlt, wenn sie sich so aufführt, nur wegen so einer Kleinigkeit? Oder wenn er erfährt, dass sie hier im Garten sitzt und Rotz und Wasser heult, nur weil ich mich ein paar Stunden nicht melde? Was veranstaltet sie wohl, wenn ich wirklich mal in der Patsche sitze?” „Woher weißt du davon?”, kam vorsichtig von Audrey. „Molly hat euch gesehen. Die bekommt deutlich mehr mit, als du glaubst.” Audrey wurde rot und sah auf den leeren Teller vor sich. „Habt ihr darüber vorhin gesprochen, Harry?” „Ja Schatz, sie wollte direkt wissen, ob ich mir meiner Gefühle für dich wirklich sicher bin.” „Mums Radar in Sachen Liebe scheint immer noch sehr gut zu funktionieren”, gab George grinsend von sich. Audrey sah ihn böse an und direkt wieder auf ihren Teller. Ginny, die das bemerkt hatte, sah entgeistert zu ihr hinüber. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder etwa doch?” Audrey druckste herum, traute sich aber nicht etwas zu sagen. „Nun sag schon endlich was dazu!”, forderte Harry sie auf. „Es stimmt, Harry war so … fürsorglich und hilfsbereit. Er hat immer zu dir gehalten, was du auch verbockt hast. Du kamst immer an erster Stelle bei ihm. Er ist so ganz anders als Percy …” „Und da hat das kleine Muggelmädchen gedacht, sie könnte mir meinen Freund ausspannen?”, kam sarkastisch von Ginny. „Nein, natürlich nicht!” „Was hast du denn dann vorgehabt? Etwa warten, bis wir uns streiten, um dann die Gunst der Stunde zu nutzen?” „Nein, wirklich nicht. Ich liebe Percy, aber je mehr ich von Harry erfahren habe, desto stärker wurde mein Wunsch, Percy wäre genauso. Damit war bei mir dann das Chaos perfekt.”

„Was glaubst du wohl, was ich schon alles bei Mädchen versaut habe? Ich verhalte mich Ginny gegenüber so, weil ich aus dem, was ich erlebte meine Lehren gezogen habe. Glaub mir, auf einige dieser Erfahrungen würde ich liebend gern verzichten, geschweige denn sie einem anderen zumuten wollen. Frag doch mal George, was ich damals mit Cho oder auf dem Weihnachtsball abgezogen habe. Dann wirst du sehen, dass auch ich Fehler habe, sehr große sogar. Und ich bin froh und glücklich, dass Ginny es schafft, über meine Macken hinweg zu sehen und immer nur den Menschen dahinter sieht. Den Harry, den sie liebt und nicht das Ekel, der seiner besten Freundin vor den Kopf stößt, damit sie wieder zur Vernunft kommt.” George grinste breit und sah mit einem vieldeutigen Blick zum Durchgang zur Küche. Harry wurde kalkweiß. „Sie hat den Rest gehört. Stimmts?” „Jaahaa, jedes einzelne Wort! Und nicht nur den Rest. Ron steht übrigens daneben, Harry.” George rieb sich schadenfroh die Hände und zwinkerte ihm zu. „Oh. So eine verdammte …”, stöhnte Harry. Er stand auf, schlängelte sich mit gesenktem Kopf an dem Paar vorbei und ging wortlos durch die Küche in den Garten.

Dort lief er Percy in die Arme. „Hi, Harry.” „Hi, Percy, wie geht’s?” „Mir soweit gut, aber dir scheint es irgendwie böse die Petersilie verhagelt zu haben.” „Ich hab gerade einen riesen Bock geschossen und warte jetzt hier auf meine Hinrichtung.” „Ärger mit Ginny?” „Schlimmer, Percy. Mit Ron und Hermine!” Percy verzog sein Gesicht wie bei Zahnschmerzen. „Na, dann hoffe ich mal, dass sie dich an einem Stück lassen. Ich brauche dich später nämlich noch.” „Ich kann dir nichts versprechen, werde mich aber bemühen.” „Hast du deinen Zauberstab dabei?” „Ja, aber benutzen werde ich ihn bestimmt nicht.” „Dann mal viel Glück.” „Danke!” Harry setzte sich an dieselbe Stelle, an der Audrey und Hermine gesessen hatten und sah über den in der Dämmerung liegenden Garten der Weasleys. Nur ein paar Minuten später hörte er das Klappen der Tür. Hermine kam mit wehenden Haaren auf ihn zugerannt. Da er ihr Gesicht nicht erkennen konnte, machte er sich auf das Schlimmste gefasst. Als sie vor ihm stehen blieb, sah sie ihn aber nur mit funkelnden Augen an.


*Die Idee zum abweichenden Geburtsdatum habe ich von dieser Seite ĂĽbernommen: http://www.bunkahle.com/Aktuelles/Astrologie/Harry_Potter.html


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