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Fanfiction

Lebensfragen - Warum Ich?

von One_of_the_Old

XIII Warum ich?

Ihr Lächeln erstarb aber nach einem Blick in Ginnys ärgerliches Gesicht. „Ich glaube, es ist besser, wenn ich die Getränke selbst heraushole.” Harry folgte ihr nach drinnen und kam grinsend mit den gewünschten Getränken wieder zu Ginny an den Tisch zurück. „Sie wollte einfach nur ein Autogramm.” Die Beiden saßen noch lange im Lokal und beobachteten die in der Winkelgasse auf und ab laufenden Zauberer. Diese grüßten freundlich, riefen Harry ihren Dank zu oder kamen direkt an ihren Tisch, um sich vorzustellen und ihm die Hand zu schütteln. Einige kamen auch, um Ginny ihr Beileid auszusprechen, aber das waren nur sehr wenige. Harry beobachtete aufmerksam seine Freundin und stellte fest, dass sie die Aufmerksamkeit sogar ein wenig genoss. Sie machte sich einen Spaß daraus, der neuen Bedienung, einem athletischen jungen Mann, dem man seine südländische Herkunft ansah, bei jeder Gelegenheit auf den Po zu schauen, um dann zu Harry zu schielen, der dies lächelnd ignorierte. Keinem der beiden war noch nach einem Bummel zumute und sie ließen es sich einfach nur gutgehen.

Gegen sechs kamen Ron und George an dem Lokal vorbei und setzten sich zu ihnen. Als der Kellner kam, begrüßte George ihn überrascht. „Hallo Elias. Wo steckt denn Katerina heute? Die bedient doch sonst hier draußen.” „Nun, Dimitri hat gesagt, solange Harry Potter unser Gast ist, wäre es wohl billiger für ihn, wenn Katerina drinnen weiter bedienen würde und nicht an diesem Tisch.” „Na gut, dann bring mir bitte zwei Kürbissäfte, Elias.” „Kommt sofort!” Dieses Mal drehte Ginny sogar ihren Oberkörper, um hinter Elias herschauen zu können. George sah fragend zu Harry, der nur lächelnd da saß und seiner Freundin zusah, wie sie sich ganz langsam zurückdrehte und ihm direkt in die Augen sah. Schnell schlug sie die Lider nieder und beschäftigte sich mit ihrem Glas. „Ähm Harry, was meinte Elias mit billiger?”, wollte George wissen. Harry erzählte, was vorgefallen war. George fing an zu lachen. „Und das, wo der alte Dimitri so an seinen Gläsern hängt. Aber was ich nicht verstehe, ist, dass sich Katerina so aufführt. Sie weiß genau, dass sie hübsch ist und versteht es eigentlich sehr gut die Männer von sich einzunehmen. Sogar F…”, er schüttelte seinen Kopf und fuhr fort, „Sogar Fred hat sie schon einmal den Kopf verdreht gehabt und ihn dann ablaufen lassen.” „Tja, in Harry hat sie wohl ihren Meister gefunden”, kam trocken von Ginny. Nachdem Elias die Getränke gebracht hatte und das Spielchen von Ginny sich wiederholt hatte, saßen sie noch eine Weile zusammen und schwatzten miteinander. Gegen Ende der Unterhaltung wandte sich George an Harry: „Wegen der Reparatur, Harry. Wir kommen auf knapp zweitausend Galleonen für eine neue Einrichtung und neues Material für die Warenherstellung.” „Dann sind das für mich zweihundert, richtig?” George nickte. „Gut, ich schreibe dir morgen eine Anweisung, dann kannst du es bar abholen oder übertragen lassen.” „Bar wäre gut, dann kann ich gleich Handwerker beauftragen. Im Moment werden Barzahler schneller bedient, weißt du?” „Alles klar, dann eben in bar.”

„Sag mal, Ron, haben Mine und du Freitag schon was vor?” „Nein, warum fragst du?” „Die Creeveys würden uns gern bei der Trauerfeier sehen.” Ron schien mit sich zu ringen, sagte dann aber zu. „Wir sollen dann auch zur Beisetzung kommen. Da werden es dann aber vielleicht ein paar mehr von uns sein. Willst du auch mit uns kommen, George?” „Sicher komme ich auch. Ich mochte den kleinen Kerl irgendwie, trotz seiner ständigen Knipserei.” „Ich glaube, wir sollten langsam aufbrechen.” Harry winkte und Elias kam an den Tisch. „Was bin ich schuldig?” „Zusammen?” Harry nickte. Elias rechnete kurz und hielt ihm dann einen Zettel vor die Nase. Harry suchte die geforderte Summe zusammen und legte noch ein kleines Trinkgeld drauf. Als Elias gegangen war und sie aufbrechen wollten, bat Harry darum, noch einen Moment zu warten. Er lief noch einmal ins Lokal und kam nach ein paar Minuten grinsend wieder zurück. „Was gab es denn so Wichtiges und Erheiterndes zu erledigen?”, fragte Ginny spitz. „Lass dich überraschen. Du wirst schon sehen.” Langsam gingen sie zum tropfenden Kessel, um von dort zurück zum Fuchsbau zu reisen.

Während Harry aus dem Kamin trat, wurde er von Molly mit einem wütenden Blick empfangen. „Ach? Kommt der feine Herr auch mal wieder zurück?” Ihre Stimme war bedrohlich und Harry zog unwillkürlich den Kopf ein. Ron, Ginny und George, die sowohl Blick als auch Tonlage kannten, verzogen sich mit mitleidigen Gesichtern direkt nach oben auf ihre Zimmer. „Molly, was ist denn los?” Verdattert sah er sie an. „Was los ist? Da fragst du noch?!” Harry wagte ein Nicken. „Was fällt dir ein, Hermine, Audrey und vor allem mich so lange im Ungewissen zu lassen? Sag jetzt bloß nicht, die Eulerei wäre geschlossen gewesen! Es sind nämlich haufenweise Briefe für dich hier gelandet, mein Herr.” Harry wurde bleich. „Oh, fällt dem gnädigen Herrn jetzt ein, was er verbrochen hat?” Harry nickte, nuschelte eine Entschuldigung und starrte bedröppelt auf seine Zehen. Molly kam auf ihn zu und er zog seinen Kopf noch weiter zwischen die Schultern. Sie zog ihn an sich und wuschelte ihm durchs Haar. „Junge, mach das nie wieder! Die Mädchen sind völlig aufgelöst. Heute Mittag habe ich sie sogar weinen sehen draußen im Garten.” „Aber warum denn?” „Wohl wegen dir. Alle anderen hatten ja nichts mit den Kobolden, oder?” „Oh verdammt! Daran hatte ich vor lauter Freude gar nicht mehr gedacht.” Molly sah ihn jetzt ernst an. „Bitte gib das nächste Mal wenigstens ein Lebenszeichen von dir, bevor du wegen Ginny alles andere um dich herum vergisst, hörst du?” Harry wurde rot und grinste verlegen. „Das werde ich mir ganz gewiss hinter die Ohren schreiben. Es tut mir wirklich leid!” „Dann merkst du es dir auch gleich nochmal so gut. Jetzt geh aber rauf und melde dich bei ihnen!” Harry nickte und spurtete die Treppe hoch zu Ginnys Zimmer.

Er stürmte hinein und veränderte fieberhaft seine Kleidung. Ginny sah ihn fragend an. „Wir haben ganz vergessen, Mine und Audrey Bescheid zu geben.” „Oh verdammt, die sind sicher krank vor Sorge. Soll ich mitkommen?” „Nein, da muss ich allein durch. Ich will eh mit Hermine reden und das dürfte nicht besonders schön werden.” „Wenn du mich brauchst, ich bin dann unten und helfe Mum mit dem Essen.” „Danke, Schatz!” Harry küsste sie auf die Stirn, zog sein Shirt zurecht und ging mit gemischten Gefühlen aus dem Zimmer. Leise ging er über die Treppe weiter nach oben und horchte, ob er irgendwo Stimmen hören konnte. Vor der letzten Tür hörte er sie. Harry öffnete langsam die Tür und trat vorsichtig ein. Hermine und Audrey saßen Arm in Arm auf einem der Betten und unterhielten sich leise. Sie hatten nicht bemerkt, dass er hereingekommen war. Vorsichtig ging er zu ihnen und sprach sie an. „Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Molly hat mich auch schon dafür zusammengestaucht.” „Das geschieht dir auch ganz recht, du treulose Tomate!”, schniefte Audrey. Hermine sagte nichts. Sie sah ihn nur aus traurigen Augen an und ihr Blick bohrte sich in Harrys Herz. „Mine, bitte schau nicht so! Du weißt, diesen Blick ertrage ich nicht. Nicht von dir!” „Dann gib mir doch einfach keinen Grund dazu!” Ihre Stimme klang ängstlich. Harry kniete sich vor sie, griff sich ihre Hände und sah sie mit Hundeaugen an. „Liebste Mine, ich werde dir in Zukunft so oft sagen, was ich gerade tue, dass du dir wünschen wirst, ich würde es nicht tun.” „Du elender Schuft! Du weißt genau, wie du mich kriegen kannst.” „Ich weiß. Ich kenne dich halt besser als viele andere. Trotzdem tut es mir wirklich Leid, Mine.” Sie lächelte ihn an und nahm ihn in den Arm. „Ist alles gut gegangen?” „Wie du siehst bin ich noch an einem Stück und die Bank steht auch noch in perfektem Zustand in der Winkelgasse.” Hermine drückte ihn noch einmal und ließ ihn dann los.

„Wenn ihr ein wenig Platz macht, dann werde ich euch erzählen, was war.” Die Mädchen rutschten auseinander und Harry setzte sich zwischen sie. Nachdem er saß rückten sie wieder dicht an ihn heran und verschränkten ihre Arme hinter ihm. Harry, der jetzt ihre Körper stark spürte, war etwas mulmig zumute. „Mädels, wenn Ginny das mitbekommt, weiß ich nicht, was passiert.” „Das ist jetzt egal.” „Erzähl endlich, was los war.” Harry zuckte mit den Schultern und begann seinen Bericht bei den Creeveys, fragte dann auch gleich Hermine, ob sie mitkommen würde zur Trauerfeier. „Aber sicher komme ich mit.” Harry lächelte und fuhr fort mit dem Gespräch bei Slipknot, erzählte von der Eulerei und Mr Midgeon. Besonders detailreich schilderte er ihre Erlebnisse im Lokal mit Katerina, Elias und Ginnys offensichtlichem Versuch, Harry aus der Reserve zu locken. „Und du hast wirklich nur da gesessen und gelächelt?”, wollte Audrey wissen. „Klar, was denkst du denn? Ich mach doch wegen ein paar Blicken keinen Aufriss! Außerdem wurde Ginny verlegen, als sie merkte, dass ich genau mitbekam, was sie tat.” „Ich darf gar nicht daran denken, was Percy mit mir veranstaltet hätte …” Harry sah sie ernst an. „Kann es sein, dass Percy glaubt, er könnte dich an jemanden anderen verlieren, Audrey?” Sie sah ihn erstaunt an. „Er hat mir nie etwas in der Richtung gesagt.” „Frag ihn doch mal. Ich glaube bei ihm ist das mehr Angst als Eifersucht.” Audrey sah ihn durchdringend an. „Sag mal, Harry, wenn das mit Ginny nicht funktionieren sollte, würdest du eventuell jemanden wählen, die keine Hexe ist?” „Sicherlich. Ich glaube aber, da müsste sich diejenige hinten anstellen, denn ich wüsste auf Anhieb eine Hexe, die vielleicht gern an ihre Stelle treten würde, wenn auch sie frei wäre.” Audrey blieb der Mund offen stehen. Harry stand langsam auf und hielt ihnen seine Hände hin, um ihnen behilflich zu sein. „Dürfte ich die Damen bitten, mir zum Abendessen zu folgen und mich mit ihrer Anwesenheit zu erfreuen?” „Aber gern doch, mein Herr.” Mit einer gezierten Bewegung legten sie ihre Hände in seine und er zog sie zu sich heran. Audrey ging als Erste in den Flur und fragte: „Wo ist denn hier überhaupt der Lichtschalter?” „Zauberer brauchen keine Schalter, Audrey.” Harry ließ seinen Zauberstab aufleuchten und ging voraus. Hermine erklärte Audrey noch schnell, dass eigentlich Petroleumlampen oder Kerzen für Licht sorgen. „Sehr romantisch”, kommentierte Audrey.

Während sie zu dritt die Treppe herunter kamen, kam Ginny direkt auf sie zu und begutachtete Harrys Hals und Ohren. „Scheinst ja noch mal Glück gehabt zu haben.” Die Drei sahen sie fragend an. „Als er zu euch rauf ist, hat er mir gesagt, er müsse außer seiner Abbitte noch etwas für ihn Unangenehmes mit Mine besprechen und ich wollte sicher sein, dass er unversehrt zu mir zurückgekehrt ist.” Harry stöhnte auf. „Die Zwei haben mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich das wieder völlig verdrängt habe.” „Soso, die Freundinnen meiner Brüder bringen dich also aus dem Konzept. Das sind ja tolle Aussichten.” Harry wurde rot, fiel ihm doch jetzt direkt wieder ein, wie nah sie sich gewesen waren und welche Frage ihm Audrey gestellt hatte. Auch die Mädchen sahen jetzt schüchtern zu Boden. Molly kam zu ihnen herein. „Ihr könnt Harry nachher noch zerfleischen. Jetzt bekommt er erst einmal seine Henkersmahlzeit und danach kann er dann seine Fanpost öffnen.” Sie zwinkerte und ging voraus in die Küche. Familie und Freunde scharten sich allesamt um den Küchentisch und während des Essens wurden noch einmal die Erlebnisse des Tages aufgewärmt oder weitererzählt. Arthur war beeindruckt von Harrys Nachricht, dass er jetzt auch Zugriff auf das Familienverlies der Potters habe. „Da bin ich ja mal gespannt, was Gringotts dort alles findet.” „Ich auch, Arthur, ich auch.” Harry lehnte sich satt und zufrieden zurück. „Das war wiedereinmal spitze, Molly!” „Ich hab mir auch extra Mühe gegeben, falls es doch das letzte Mahl für dich war.” Schlagartig fielen Harry seine kleinen Sünden des Tages wieder ein und er sah betreten in die Runde.

„Lass nur, Harry. Wenn sie es zu bunt treiben werde ich dich schon raus pauken!” Ginny sah grimmig zu Audrey und Hermine, die direkt blass wurden. „Ähm Ginny …” Sie winkte lächelnd ab. „Keine Sorge, ihr werdet vorher sicher auf eure Kosten kommen. Das garantiere ich euch.” Harry sah jetzt entsetzt zwischen den Mädchen hin und her. „Übertreibt es aber nicht!”, mischte sich George jetzt ein. Alle sahen ihn fragend an. „Jetzt, wo er so eine gute Partie geworden ist. Wäre doch schade um das schöne neue, sehr alte, Verlies!” „George!”, donnerte Molly und er zog direkt den Kopf ein. „Lass nur, George! Alles, was ich von ihm brauche, ist dies hier.” Ginny ergriff Harrys Zeigefinger und hielt ihn in die Höhe. „Ginny!”, brüllte Arthur und alle sahen erschrocken zu ihm hinüber. Zornig funkelte er seine Tochter an. Mit kaum unterdrückter Wut in der Stimme wies er sie an, sofort auf ihr Zimmer zu gehen. Noch nie hatte Harry erlebt, dass Arthur so zu seinen Kindern gesprochen hatte und zu Ginny schon überhaupt nicht. „Arthur …” „Nein, Molly. Das war ein Ding zu viel.” Zu Ginny gewandt deutete er mit dem Finger zur Treppe. Als sie sich zu Harry beugen wollte, um ihm einen Kuss zu geben, ging er dazwischen. „Lass das!” George versuchte, die Situation zu retten. „Dad, bitte …” „Du kannst gleich mitgehen, wenn du ihr beistehen willst! Aber in dein eigenes Zimmer.” George sah fassungslos zu seinem Dad. Langsam erhob er sich und schob seine Schwester, die jetzt blass und ängstlich hinter ihrem Stuhl stand, in Richtung Treppe aus der Küche. Niemand der Anwesenden wagte es, auch nur laut zu atmen. Arthur ließ seine Hand endlich sinken und wischte sich über sein Gesicht.

„Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders. Ich werde morgen mit ihr reden und es ihr erklären.” „Arthur, würdest du es mir bitte gleich erklären? So hast du noch nie reagiert, nicht einmal als Fred und George von der Schule abgegangen sind und dabei das halbe Schloss verwüsteten.” „Sicher, Molly. Ich werde es euch allen erklären.” Arthur setzte sich neben Harry und sah ihn ernst an. „Bitte verzeih mir, dass ich eben so grob zu ihr war. Aber sie hat etwas getan, das ich ihr nicht durchgehen lassen konnte.” Harry sah ihn abwartend an. Zu allen gewandt fuhr Arthur fort. „Harry vertraut Ginny so sehr, dass er keine Bedenken hat, alle Geheimnisse, selbst die größten seiner Familie, mit ihr zu teilen” Lächelnd sah er ihn kurz an. „Er hatte also auch kein Problem damit sie sehen zu lassen, wie er das Familienverlies öffnet.” „Aber ich hab wirklich keine Schwierigkeiten damit, dass sie oder einer der hier Anwesenden es weiß. Die Kobolde wissen es doch auch.” Molly, die inzwischen wusste, worauf Arthur hinaus wollte, fuhr fort: „Ginny hat ohne Zwang oder Not und was noch viel schlimmer ist ohne darüber nachzudenken etwas ausgeplaudert, was dich in allergrößte Gefahr bringen kann. Sie hat nur aus einer Laune heraus eines deiner wichtigsten Geheimnisse verraten und dein Vertrauen missbraucht.” Arthur nickte zustimmend. „Darum hat Slipknot …” „Wer sagtest du?”, wollte Arthur wissen. „Slipknot!” „Harry, du weißt nicht, wer das ist, aber ich weiß es. Mr Slipknot ist der oberste Kobold bei Gringotts in London. Der betreut nur Kunden wie die Malfoys. Was hat er gemacht?” „Er hat angewidert sein Gesicht verzogen, als ich ihm sagte Ginny bräuchte beim Öffnen nicht wegsehen, worum er sie gebeten hatte.” Arthur lächelte. „Du hättest ihm auch gleich ins Gesicht schlagen können.” „Bitte?” „Reiche Zauberer und Kobolde sind sich in einem oft einig. Frauen und Geld gehen nicht gut zusammen.” „So ein Blödsinn!”, kam aufgebracht von Hermine. „Beruhige dich Hermine! Ich bin auch nicht dieser Meinung, ganz im Gegenteil. Und unser Harry hier offensichtlich auch nicht.” Hermine lächelte Harry an, was dieser sichtlich genoss.

„Darf ich es ihr heute noch erklären, Arthur? Ich bekomme sonst keinen Schlaf heute Nacht.” „Ich wollte dich eigentlich bitten es nicht zu tun, aber davon kann ich dich wohl nicht überzeugen, Harry?” „Nein!” „Ist schon gut. Gegen Liebe ist halt kein Kraut gewachsen.” Audrey schniefte leise und Hermine drückte sich an Ron, warf Harry aber einen dankbaren Blick zu. „Wenn wir schon bei Geheimnissen sind, kann ich euch ja gleich noch eins erzählen.” Harry blickte abwartend in die Runde. Als ihn alle ansahen, offenbarte er ihnen, wer der geheimnisvolle Geldgeber von Fred und George war und vor allem, was ihn dazu bewogen hatte. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass er an den Einnahmen beteiligt war. Nachdem er geendet hatte, sah er abwechselnd zu Arthur und Molly und wartete auf ihre Reaktionen. Beide sahen ihn an und waren sprachlos. Ron, der es ja schon vorher gewusst hatte, grinste. Hermine quiekte laut, sprang auf und umarmte Harry. „Du bist echt ne Marke, weißt du das? Jetzt ergeben auch die komischen Anspielungen einen Sinn, die Fred und George immer in deine Richtung gemacht haben.” Als sie wieder zu Ron wollte, hielt er sie zurück. „Wir beide haben auch noch was zu bereden, wie du weißt.” Harry sah sie ernst an und ihr Herz rutschte ihr in die Hose. „Das hat doch Zeit bis morgen, Harry. Kümmere dich lieber um Ginny.” „Aber wirklich gleich morgen früh, ja?” Hermine nickte und lächelte erleichtert. An Hermines Stelle trat jetzt Molly und hinter ihr tauchte Arthur auf. Harry stand auf, um ihnen direkt in die Augen zu sehen. „Harry, was sollen wir nur mit dir machen?” Harry zog den Kopf ein und flüsterte: „Bitte nicht wieder so schimpfen wie vorhin.” Arthur gluckste und Molly schüttelte ihren Kopf.

„Warum sollten wir? Wir wissen nur nicht, wie wir dir all das jemals danken sollen.” „Ihr mir danken? Wofür das denn?” „Wie wäre es mit solchen Sachen, wie Ginny, Arthur und Ron das Leben retten, Fred und George zu einem guten Start, ohne ordentlichen Abschluss verhelfen, Voldemort vernichten, Percy und Audrey vor Ginny beschützen, um dann direkt für ihren Fehler sich wegsperren lassen zu wollen? Reicht das, oder hab ich was vergessen?” „Ja Molly, das hast du. Seit ihr euch um mich kümmert lebt ihr die meiste Zeit in Angst. Arthur hatte wegen mir einen Haufen Ärger im Ministerium. Wegen mir hat die Hochzeit von Bill und Fleur in einem Fiasko geendet. Ich habe Ron und Hermine mitgenommen auf eine lebensgefährliche Suchaktion, ohne zu wissen, was überhaupt zu tun ist. Ich habe Ginny fast das Herz gebrochen. Ginny musste Repressalien erleiden und die Schule verlassen. Die ganze Familie musste sich bei Verwandten verkriechen und das Schlimmste ist, dass ihr Fred verloren habt.” Harry hatte deutlich leiser gesprochen als Molly, aber jedes seiner Worte kam überdeutlich über seine Lippen. Er stand jetzt mit gesenktem Kopf vor ihnen, wie ein Angeklagter vor seinem Richter, der bereit ist, das Urteil zu empfangen. Arthur griff um Molly herum, die mit vor Schreck geweiteten Augen vor Harry stand. Er legte seinen Zeigefinger unter Harrys Kinn und hob es langsam an. „Das war der Grund, oder?” Harry nickte und krächzte ein „Ja.” Molly fand ihre Stimme wieder und wandte sich an Ron, Hermine und Audrey. „Würdet ihr uns bitte mit Harry allein lassen?” „Klar, Mum. Kommt, Mädels, wir gehen nach oben.” Ron zog Hermine und Audrey halbherzig mit sich. Nachdem die Drei mit hängenden Köpfen die Küche verlassen hatten, ließ Arthur Harrys Kinn los und forderte ihn freundlich auf sich zu setzen. „Molly, Schatz, machst du uns bitte einen starken Tee und setzt dich dann zu uns?”

Molly wuselte wortlos in der Küche umher und kam mit einer Kanne Tee und drei Tassen wieder zurück. Nachdem sie sich gesetzt hatte, schenkte Arthur ihnen den Tee ein und setzte sich wieder an seinen Platz. „Harry, wie lang trägst du das jetzt schon mit dir herum?” „Viel zu lang, Arthur. Es kommt mir vor wie eine verdammte Ewigkeit.” Arthur nickte. „Warum hast du denn vorher nie etwas gesagt?” „Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt war oder weil immer diese … diese verfluchte Schnitzeljagd in meinem Kopf gesteckt hat.” Arthur lächelte. „Schnitzeljagd trifft es sehr gut.” „Professor McGonagall hat diesen Begriff heute benutzt, als ich mit ihr über Ron und Hermine gesprochen habe.” „Du hast wegen Ron mit ihr gesprochen?”, wollte Molly wissen. Harry nickte. „Ich habe sie gebeten ihnen zu ermöglichen die Schule abzuschließen, weil sie doch wegen mir …” „Harry, bitte lass das endlich sein. Hör auf, immer nur bei dir die Schuld zu suchen. Es war ihre freie Entscheidung, mit dir zu gehen, genau wie es unsere Entscheidung war dich mehr oder weniger zu adoptieren. So wie es die freie Entscheidung aller war, die auf deiner Seite gestanden haben, um mit dir in den Kampf zu ziehen in der Schlacht gegen Voldemort und seine Todesser.” Arthurs Stimme war warm und väterlich. „Aber warum haben alle diese Risiken auf sich genommen, Arthur? Mir war mein Weg vorbestimmt. Ich wusste, dass ich es tun musste, weil ich es als einziger konnte, aber warum die Anderen?” „Hoffnung, Harry. Du warst derjenige, der uns allen in dieser schweren Zeit gezeigt hat, dass es einen Weg gibt, der uns befreit. Wir vom Orden ahnten natürlich, was dich erwarten könnte. Aber für den Rest der Zaubererwelt warst du immer unbestreitbar derjenige, der uns zum Sieg führen würde und das gab allen die Kraft, das alles auszuhalten, was ihnen widerfahren ist.” „Ich frage mich trotzdem immer wieder, ob ich mich richtig entschieden habe, mit dem was ich getan habe, weil es doch so viel Leid über alle gebracht hat.” „Voldemort ist besiegt, Harry. Endgültig besiegt und du hast es sogar überlebt, obwohl wir dachten, dass dies nicht möglich ist. Das ist das Beste, was du erreichen konntest, also musst du wohl alles richtig gemacht haben.” Molly lächelte ihn an, als sie dies sagte und strich ihm übers Haar. Harry nickte und versuchte seinerseits zu lächeln.

„Trotzdem bleibt dieses schlechte Gefühl.” „Ich würde dich belügen, wenn ich dir sagen würde, dass es irgendwann aufhört weh zu tun, Harry, aber ich kann dir versprechen, es wird weniger werden. Das, was du da spürst, ist dein Gewissen und das ist es auch, was die Guten von den schlechten Menschen unterscheidet. Es zeigt dir, dass du genau weißt, wo die Grenze ist und es erinnert dich daran, darauf zu achten, sie nicht zu weit zu überschreiten.” Arthur und Molly lehnten sich zurück und sahen ihn abwartend an. Harry grübelte noch ein wenig und rieb sich dann mit beiden Händen über Gesicht und Augen. Als er die Hände herunter nahm, sah er entspannt zu den Beiden und atmete tief durch. „Ich glaube, jetzt hab ich es begriffen. Ginny hat wirklich Recht. Ihr seid echt toll. Vielen Dank für eure Geduld mit mir.” „Jetzt bedankt er sich schon wieder!”, stöhnte Arthur grinsend. Harry stand auf, nahm erst Molly und danach Arthur in den Arm. „Ich glaube, es ist an der Zeit für mich. Ich wünsche euch eine gute Nacht.” Nachdem Harry verschwunden war, sahen sich Molly und Arthur an und schüttelten lächelnd ihre Köpfe. „Meinst du, er hat es wirklich verstanden, Arthur?” „Vielleicht, Molly. Vielleicht hat er das. Auf jeden Fall haben wir ihm wohl ein wenig diese Last von der Seele genommen, die ihn dazu treibt, sich selbst zu zerstören.” „Wie geht es wohl weiter?” „Keine Ahnung, Molly. Aber wir haben das Beste getan, was wir konnten. Jetzt liegt es an ihm, was er daraus macht.” Molly nickte ihm lächelnd zu. „Lass uns schlafen gehen, Arthur. Percy will sich morgen melden. Das gibt sicher noch was.” Arthur stand auf und half Molly vom Stuhl auf. „Du hast recht. Lass uns schlafen gehen, Molly.” Er gab ihr einen zärtlichen Kuss und nachdem sie das Licht gelöscht hatten, gingen sie zu ihrem Zimmer.

Als Harry vorsichtig Ginnys Zimmer betrat, lag sie auf dem Bett und sah ihn überrascht an. „Haben sie dich doch noch zu mir gelassen oder bist du hier um dich zu verabschieden?” „Sie hatten nichts dagegen, dass ich zu dir gehe, Schatz.” Ginny atmete erleichtert aus, als sich Harry zu ihr aufs Bett gesetzt hatte. „Ihr habt noch lange unten gesessen, nachdem die Anderen herauf gekommen sind.” „Deine Eltern und ich haben uns so etwas wie ausgesprochen, über das, was alles passiert ist in letzter Zeit.” Ginny sah ihn traurig an und nickte. „Hat er auch etwas wegen mir gesagt, warum er so böse auf mich war, dass ich dir noch nicht einmal mehr einen Abschiedskuss geben durfte?”, fragte sie ängstlich. „Wie kommst du nur darauf, dass ich gehen will oder soll?” Harry sah sie fragend an, hielt mit einer Hand ihre ineinander verschränkten Hände und streichelte mit der Anderen zärtlich über ihr Gesicht. „Dad hat mich so böse angesehen. Das habe ich noch nie bei ihm erlebt, egal was auch immer ich falsch gemacht hatte. Sicher hat er mit mir geschimpft, aber nie so geschrien. Und dann diese Wut in seinem Gesicht, es war schrecklich.” Ginny fing an zu weinen. „Ich habe fest damit gerechnet, dass er mir verbietet, dich jemals wieder zu sehen.” „Dein Vater hat uns direkt nachdem George und du fort waren erklärt, was ihn so maßlos aufregte. Es tat ihm auch direkt leid, dass er so die Fassung verloren hat. Er wollte mir sogar verbieten mit dir darüber zu sprechen, bevor er es getan hätte.” „Bitte sag jetzt nicht, dass du dich daran hältst. Bitte, Harry, tu mir das nicht an! Ich krieg sonst kein Auge zu heute Nacht.” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Das hab ich ihm auch gesagt und er hat es eingesehen.” Sie atmete noch einmal erleichtert auf. „Erzählst du es mir denn jetzt?” Sie setzte ihren Dackelblick auf und sah ihn an. Harry lachte leise. „Was hältst du davon, wenn wir uns vorher für die Nacht fertigmachen?” Ginny sprang sofort auf und streifte Jeans und T-Shirt ab, um direkt wieder unter der Bettdecke zu verschwinden. „Ich wäre dann soweit”, kam frech grinsend von ihr. Harry schüttelte nur seinen Kopf. Nachdem er dann ihre und seine Oberbekleidung auf einem Stuhl verstaut hatte, legte er sich zu ihr unter die Decke und sah sie abwartend an.

„Nun mach es nicht so spannend, Harry! Erzähl doch endlich.” Harry schüttelte langsam seine Kopf. Ginny zog ihre Brauen zusammen. „Warum nicht?” „Erst du!” „Was sollte ich dir erzählen?”, fragte sie ungeduldig. „Zum Beispiel über dies und das, was dir heute Nachmittag durch den Kopf gegangen ist, das du mir aber erst abends erzählen wolltest. Da wir Abend haben und wir unter uns sind dachte ich, ich lasse dir den Vortritt.” Ginny, die gehofft hatte, dass die Ereignisse des Abends ihn von ihrer Grübelei am Nachmittag abgelenkt hätten, sah ihn komisch an. „Harry, ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.” Er legte leicht seine Arme um sie und sah sie aufmunternd an. „Wie wäre es mit dem Anfang?” „Du bist doof, Harry. Es fällt mir wirklich nicht leicht.” „Also gut, Schatz, dann fange eben doch ich an.” Dankbar sah sie ihn an und strich zärtlich mit ihrem Zeigefinger über seine Brust. Harry schloss seine Augen. Dieses Gefühl, das sie bei ihm auslöste, machte ihn ganz kribbelig. „Deinen Vater hat es sehr verärgert, dass du ohne triftigen Grund leichtfertig ein Geheimnis ausgeplaudert hast.” „Aber was habe ich denn gesagt?”, fragte sie Harry bestürzt. „Naja, gesagt nicht viel, aber etwas gezeigt.” Ginny sah ihn verzweifelt an und er konnte förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Nach einem langen Moment schüttelte sie ihren Kopf. „Ich komme einfach nicht dahinter, Harry!” Lächelnd küsste er sie auf die Nase und stupste dann mit seinem Zeigefinger dagegen. Ginny wurde aschfahl und klammerte sich an ihn. Sie zitterte am ganzen Körper und fing an zu schluchzen. Harry, der damit nicht gerechnet hatte, war völlig perplex. „Ginny, beruhige dich bitte! Es ist doch alles gut.” „Nichts ist gut, Harry. Jetzt kann ich Dad auch voll und ganz verstehen!” „Aber was habt ihr nur alle?” „Mir ist das Schlimmste passiert, was einer ehrbaren Hexe nur passieren kann. Ich habe meinen Partner verraten und sein Vertrauen schändlich missbraucht. Es wäre dein gutes Recht, mich fortzujagen.” „Ach hör schon auf, Ginny! Was soll denn dieser Aufriss jetzt? Du tust ja gerade so, als wärst du fremd gegangen und würdest mir beichten, dass du schwanger bist!” Ginny sah ihn erschrocken an. „Was würdest du denn dann tun?”, schniefte sie. Harry überlegte kurz. „Ich hätte im ersten Moment sicher daran zu knabbern, weil ich mich nach dem Grund fürs Fremdgehen fragen würde, aber es wäre bestimmt kein Anlass für mich, dich dann auch noch mit Schimpf und Schande aus dem Haus zu jagen, um dich einem ungewissen Schicksal zu überlassen.”

Ärgerlich ließ Harry sich zurückfallen, verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und starrte auf die Sterne über sich. „Was ist das bloß für eine bescheuerte Auffassung? Meine Freundin zu bestrafen, nur weil sie der eigenen Familie erzählt, wie ich in mein Verlies komme! Ich glaube, ihr habt zu lang in eurer eigenen Welt gelebt. Es wäre vielleicht besser gewesen, sich nicht zu weit von den Muggeln zu entfernen.” Ginny sagte nichts. Sie saß nur da und schluchzte vor sich hin. Nach ein paar Minuten war sein Ärger verraucht und ihr Schluchzen tat ihm weh. Langsam richtete er sich auf und zog sie zu sich heran. „Bitte beruhige dich doch wieder, Ginny.” Sie drückte sich an ihn, hörte aber nicht auf zu weinen. „Bitte Schatz, was kann ich tun, dass es besser wird?” „Nichts, Harry. Du hast schon so vieles getan.” Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an, aus denen immer weiter Tränen kullerten. „Sind das Freudentränen, Schatz?” Ginny nickte und er küsste sie erleichtert. „Worüber freust du dich denn so sehr, dass du so viele Tränen dafür vergießt?” „Deine Liebeserklärung an mich.” „Aber ich habe doch gar nicht von Liebe gesprochen.” „Das ist es ja eben, Harry. Jedes kleine Kind sagt zu seiner Mutter diese Worte und auch jedes frisch verliebte Paar sagt es sich ständig.” „Aber ich habe …” Ginny schüttelte lächelnd ihren Kopf. „Du und einige andere haben mir auch schon gesagt, dass sie mich lieben und ich hoffe, es noch sehr oft von dir zu hören. Deine Worte und, was noch wichtiger war, deine Reaktionen haben mir gezeigt, wie tief du mir verbunden bist. Das hat mich so glücklich gemacht, Harry.” Sie fiel ihm um den Hals. „Jetzt traue ich mich auch, über heute Nachmittag mit dir zu reden.”

Harry hielt sie ein Stück von sich weg und sah sie bestürzt an. „Ginny, ich dachte du wüsstest, dass du mir alles sagen kannst?” Sie sah ihn verlegen an. „Jaha, aber es fällt mir jetzt trotzdem leichter.” Harry ließ sich wieder fallen und zog sie mit sich. Er sorgte dafür, dass er sich über sie beugen konnte, um sich für ihr Ablenkungsmanöver von vorhin zu revanchieren. Auch sie schloss ihre Augen, ließ sich aber sehr viel mehr Zeit. Harry wurde ungeduldig und stupste ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. Unwillig öffnete sie ihre Augen. „Hey, nicht aufhören.” Harry grinste ihr frech entgegen. „Nur, wenn du endlich anfängst zu erzählen.” Ginny sah beleidigt zu ihm auf. „Mieser kleiner Erpresser.” „Wenn du meinst.” Harry tat so, als wollte er sich einfach auf die Seite drehen, um zu schlafen. Ginny hielt ihn zurück und schob seinen Finger wieder unter den Rand ihres Unterhemds. Harry schob seinen anderen Arm unter ihren Nacken und sah sie abwartend an. Ginny schloss wieder ihre Augen. „Als wir vorhin in die Bank gingen, sind mir die Blicke des Portiers und von Slipknot aufgefallen.” „Du bist halt eine sehr hübsche kleine Hexe, selbst Elias hat geschaut, als er dich das erste Mal sah.” „Das hast du bemerkt?” „Das und einiges anderes auch.” Ginny lächelte. „Damit habe ich auch kein Problem.” „Was war es denn dann?” „Die Reaktionen Slipknots auf meinen …” Ginny brach ab und sah jetzt unbehaglich zu Harry. „Deinen Familiennamen”, half Harry ihr weiter und küsste sie zärtlich. Ginny schloss wieder ihre Augen und nickte. „Er sah mich in diesem Moment an, als hätte ich eine ansteckende Krankheit oder so was. Unten vor dem Verlies war es dann noch schlimmer.” „Das hat mir dein Dad erklärt. Kobolde denken, Frauen haben die Finger von Geld zu lassen.” „Oh, … wie rückständig diese kleinen Biester doch sind.” Ginnys Gesicht wurde ärgerlich, entspannte sich aber direkt wieder, weil sie sich auf Harrys Berührungen konzentrierte.

„Während ich dann mit dir in dem Verlies stand, war ich absolut überwältigt. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Noch nie in meinem Leben hatte ich so viele wertvolle Dinge auf einem Haufen gesehen. Damit begannen meine Zweifel.” Harry, der ahnte in welche Richtung es ungefähr weiter gehen würde ließ ihr Zeit. Nach einer Weile hielt sie seine Hand fest und schob sie über ihr Herz. Harry spürte die warme weiche Wölbung unter seiner Hand und konnte jeden Schlag ihres Herzens spüren. Ihre Finger waren im Gegensatz dazu eiskalt und zitterten leicht. Nach einer Weile sah sie ihn an. „Ich war mir so unsicher, ob ich wirklich zu dir passe, Harry.” „Nur wegen dem bisschen Zeug?” „Bisschen Zeug? Harry, das war nicht ein bisschen. Da in diesem Verlies lag mehr, als du in deinem Leben ausgeben kannst. Mal ganz abgesehen von den Wertgegenständen.” „Ist doch gut zu wissen, dass WIR uns zumindest darüber in unserer Zukunft keine Gedanken machen brauchen, Schatz.” „Harry, versteh doch …” „Ich verstehe glaube ich ganz gut. Du denkst, du wärst auf einmal nicht mehr gut genug für mich, obwohl du mehr besitzt, als ich mir jemals von dem Trödel kaufen kann.” „Ich? Harry, hast du in den letzten Jahren bei einer anderen Familie Weasley gelebt, als meiner?” „Nein, sicher nicht, aber du verstehst mich jetzt nicht.” Sie sah ihn fragend an. „Im Gegensatz zu mir hast du eine Familie, die dich liebt und sogar bereit ist einen Fremden wie mich ohne Vorbehalte bei sich aufzunehmen. Das, Ginny, ist so viel mehr wert als alles Gold der Welt!” „Aber die Anderen ...” Harry unterbrach sie mit einem Kuss. „Liebst du mich oder mein Geld, das ich heute durch Zufall erhalten habe?” Erschrocken sah sie ihn an. „Dich natürlich! Von dem Verlies wusste ich genau so wenig wie …” Ginny wurde rot. „Siehst du jetzt, dass es komplett unnötig war, sich wegen etwas die Laune verderben zu lassen, das wir beide nicht beeinflussen konnten?” Ginny nickte, sah aber immer noch unbehaglich drein. „Was macht dir noch Sorgen, Schatz?” „Mir graut vor dem Gespräch mit Dad.” „Tja, das kann ich dir nicht abnehmen, aber er wird dich immer liebhaben, genau wie ich.” „Immer ist eine lange Zeit, Harry. Da kann viel passieren. Aber trotzdem lieb, dass du es sagst.”


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