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Fanfiction

Lebensfragen - Warum tut er das?

von One_of_the_Old

X Warum tut er das?

Arthur kam mit Harry und Ron ins Wohnzimmer zu Hermine und Audrey, nachdem Professor McGonagall nach Hogwarts abgereist war. „Was haltet ihr davon, wenn ihr mal nach Ginny schaut, während Kingsley uns alles berichtet?” Audrey sah mit einem ungewissen Blick zu ihm herüber. Er trat zu ihr heran und strich ihr beruhigend über den Arm. „Ich weiß, dass Percy manchmal sehr … schwierig ist. Mach dir keine Sorgen! Du kannst so lange bleiben wie du möchtest.” Er lächelte aufmunternd und ließ die Vier allein im Wohnzimmer zurück.

„Ron, deine Familie ist echt super. Schade dass Percy so …” „So ein Idiot ist?”, ergänzte Ron grinsend. Audrey nickte, schaute aber traurig. „Wollen wir dann?”, fragte Hermine, die sie skeptisch beobachtete, zaghaft. Ron, der Hermines Blick jetzt bemerkte, bekam rote Ohren und legte ihr einen Arm um die Schultern. Beruhigt drückte sie sich an ihn und sah abwartend in die Runde. „Einen Moment bitte noch. Ich möchte Harry noch etwas fragen.” Audrey sah einen Augenblick zum Kamin und überlegte. „Ja, was möchtest du denn wissen?” „Du wusstest doch genau, was passieren könnte, oder?” Harry ahnte, was kommen würde, stimmte aber trotzdem zu. „Wieso hast du es dann getan?” „Weil ich sie, dich und ihre Familie vor Schlimmerem bewahren wollte.” Audrey sah ihn verwundert an. „Mich? Aber du hast mich doch heute erst kennen gelernt!” „Du bist ein nettes Mädchen. Das ist für mich Grund genug!” Sie lächelte strahlend. „Vielen Dank!” „Keine Ursache.” Harry winkte müde ab und ging jetzt entschlossen die Treppe hinauf zu Ginny. Er wartete vor ihrem Zimmer, bis alle bei ihm angekommen waren. Harry klopfte sachte an. Von drinnen kam die zögerliche Aufforderung, einzutreten. Harry steckte seinen Kopf durch den Türspalt. „Dürfen wir herein kommen?” „Wer ist denn wir?” „Ron, Hermine, Audrey und ich.” „Ist Audrey sehr böse?” „Nein!”, kam es zur Antwort von irgendwo hinter Harry. Ginny winkte Harry auffordernd zu und er betrat mit den anderen Ginnys Zimmer.

Audrey sah sich mit großen Augen um. Ginny hatte ihr Zimmer mit schwebenden Kerzen beleuchtet und an der Decke sah es so aus, als wäre dort ein riesiges Dachfenster, durch das man auf die Sterne sehen konnte. Harry fiel auf, dass sie alle sonstigen persönlichen Dinge fortgeräumt hatte. Das Zimmer war bis auf die Möbel frei von jeder eigenen Note, keine Bücher im Regal, keine Poster und Bilder mehr an den Wänden. Es war nichts mehr da, das irgendwie an sie erinnerte. Harry setzte sich zu ihr aufs Bett und sofort kuschelte sie sich fest an ihn. Er schloss sie besorgt in seine Arme. „Schatz …” „Bitte nenn mich nicht so! Das habe ich nicht verdient. Ich bin ja schon froh, dass du mich überhaupt noch berühren magst.” Harry schluckte hart und fing an, ihr über den Kopf zu streicheln. „Schatz, bitte sei nicht so hart zu dir. Es ist doch nichts Schlimmes geschehen.” „Nichts passiert?” Sie versuchte aufzuspringen , doch er hielt sie zurück. „Ich habe mich aufgeführt wie einer dieser miesen Todesser. Ich habe fast einer Unschuldigen einen unverzeihlichen Fluch aufgehalst, mal abgesehen von meinem Bruder, diesem Arsch.” Ron und Hermine drückten sich bei diesen Worten langsam aus dem Zimmer. „Schatz …” „Du sollst mich nicht mehr so nennen, verdammt noch mal!” Diesmal schaffte sie es, sich loszureißen und sprang wütend auf. Ginny stand zornig vor Harry. Ihr Gesicht war verzerrt, aber ihre Augen waren traurig und hatten etwas flehendes. Audrey griff ihr an die Schulter und drehte sie zu sich herum.

Als sich ihre Blicke trafen, verlor Ginny die Fassung. Sie fiel vor ihr auf die Knie und klammerte sich an ihren Beinen fest. Dicke Tränen kullerten über ihr Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. Harry saß wie paralysiert auf dem Bett. Der Anblick seiner verzweifelten Freundin war wie eine eiskalte Hand in seine Brust gefahren, die sich schmerzhaft um sein Herz schloss und es zu zerdrücken schien. Audrey strich der schluchzenden Ginny unbeholfen durch das Haar. Durch die sanfte Berührung beruhigte sie sich langsam wieder. Die junge Frau befreite sich von Ginnys Armen und kniete sich jetzt neben sie. „Ginny?” Ein zaghaftes Nicken. „Bitte Kleines, erkläre mir mal, warum du dich hier so aufführst, nur weil Harry dich davon zu überzeugen versucht, dass er eben nicht das in dir sieht, was du zu sein glaubst!” Ginny sah sie überrascht an. „Harry ist egal! Der ist parteiisch!” Audrey verdrehte ihre Augen. „Du kannst froh sein, dass er so ist. Denn er hält zu dir, wenn es darauf ankommt!” Ginny senkte ihren Blick. „Du bist ja nur so nett zu mir, weil du gar nicht beurteilen kannst, was ich dir fast angetan hätte!”

„Das wohl nicht. Aber George hat mir erklärt, was du DIR angetan hättest, beziehungsweise, was mit dir hätte geschehen können, wenn sich Harry nicht zwischen dich und uns gestellt hätte.” „Du weißt also, dass ich eigentlich ins Gefängnis gehöre und trotzdem …?” „Du gehörst nur an einen Ort und der ist im Moment hier bei uns!” Verständnislos starrte Ginny zu Audrey. Diese schüttelte ihren Kopf und stand auf. Direkt im Anschluss zog sie Ginny zu sich hoch und nahm sie in den Arm. Harry, der den Blick nicht von den beiden jungen Frauen abwenden konnte, spürte, wie langsam die Kälte aus seiner Brust verschwand und sein Herz wieder freier schlug. Hörbar atmete er aus und Audrey sah ihn fragend an. „Hast du etwa geglaubt, ich reiße deiner Freundin den Kopf ab oder mache hier in ihrem Elternhaus einen riesen Aufstand wegen etwas, das längst keine Bedeutung mehr für mich hat?” „Nein, natürlich nicht. Ich bin nur heilfroh, dass sich Ginny wieder gefangen hat, denn ich bin ja nicht zu ihr durchgekommen.” Audrey nickte lächelnd und sah Ginny dann ernst an. „Oh Mann, Kleines! Was hast du nur mit diesem armen kleinen Jungen da auf dem Bett gemacht? Liegt das nur an dir oder hast du ihn ein wenig mit deinem Zauberstab bearbeitet?”

Ginny befreite sich ruckartig aus der Umarmung und sah Audrey böse an. „Was denkst du denn von mir … nur, weil mir dieses … Missgeschick passiert ist glaubst du wohl, ich würde ständig mit unverzeihlichen Flüchen um mich werfen, oder was!?”, rief sie aufgebracht. Audrey sah erst verständnislos zu Ginny und danach Hilfe suchend zu Harry. „Ginny, bitte! Ich glaube nicht, dass Audrey das gemeint hat. Woher sollte sie den Imperiusfluch kennen, auf den du anspielst?”, rief Harry. Ginny sah verschämt zu Audrey. „Tut mir leid!” „Ist nicht das erste Mal heute, dass ich in ein Fettnäpfchen getreten bin. Ich gewöhne mich langsam an diesen Dauerzustand!” Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. Ginny ergriff zaghaft Audreys Hand und zog sie mit zu Harry hinüber. Nachdem sich Audrey neben Harry gesetzt hatte, blieb Ginny mit fragendem Blick vor ihm stehen. „Darf ich?”, fragte sie schüchtern, aber mit einem unglaublichen Augenaufschlag. Harry lächelte und zog sie auf seinen Schoß. „Weißt du jetzt was ich meine, Ginny? Wenn ich Percy so eine Szene gemacht hätte, wie du eben Harry, dann hätte er direkt das Zimmer verlassen und geschmollt, weil er sich ungerecht behandelt gefühlt hätte. Nicht nur einen Abend, sondern wohl eine ganze Woche. Harry aber sitzt hier und sorgt sich um dich, obwohl er allen Grund hätte, dir deine Ohren lang zu ziehen, nach dem was du dir heute geleistet hast.” Ginny lächelte hintergründig und sah Audrey mit blitzenden Augen an. „Das, meine liebe Audrey, bleibt mein süßes kleines Geheimnis. Aber ich könnte dir schon zu einigen netten kleinen Hilfsmittelchen verhelfen, damit mein Brüderchen ein wenig umgänglicher und vor allem rücksichtsvoller dir gegenüber wird.” „Was kannst du mir denn da nettes empfehlen?” „Oh, da wäre zuerst …” „Ähm, Mädels? Soll ich solange raus gehen?” Harry sah unbehaglich zwischen den Beiden hin und her. Kichernd sahen ihn die Mädchen an. „Bitte entschuldige, Harry. Aber es ist schon faszinierend für mich, zu erfahren dass es wirklich so etwas wie einen Liebestrank gibt, mit dem es wirklich funktioniert seinen Auserwählten zu beeinflussen.” „Es ist aber auch sehr gefährlich, mit den Gefühlen anderer herumzuexperimentieren !”, gab Harry ernst zu bedenken. Das Kichern erlosch abrupt und beide sahen mit roten Wangen zu Boden.

Als es leise an der Tür klopfte, wurden die Drei aus ihren Gedanken gerissen. Ginny sagte entschlossen: „Kommt schon rein, ihr zwei! Ich hab mich wieder im Griff.” Und wirklich nur eine Sekunde später traten Ron und Hermine in Ginnys Zimmer. Beide waren blass und sahen vorwurfsvoll zu Ginny hinüber. Ginny zog den Kopf ein und verbarg ihr Gesicht an Harrys Schulter. Audrey sah jetzt in ihre Gesichter und zog die Stirn kraus. „Lasst das, ihr beiden! Wenn hier einer das Recht hätte, so zu schauen, wäre das ja wohl ich, aber bestimmt nicht ihr!” Hermine wurde direkt rot und senkte ihren Blick. Ron aber öffnete den Mund, um etwas zu sagen. „Halt die Klappe, Ron! Du weißt ja gar nicht, wie es zu dem Ganzen überhaupt gekommen ist! Ich übrigens auch nicht.”, kam jetzt etwas angesäuert von Harry und Ron klappte geräuschvoll den Mund wieder zu. Etwas verloren standen die Neuankömmlinge jetzt mitten in Ginnys Zimmer und sahen sich erstaunt um. „Ginny, wo sind denn deine ganzen Sachen hin?”, wollte Hermine neugierig wissen. Ginny drehte sich zu ihr herum und sah sie traurig an. „Ich habe sie beiseite geräumt. Ich wollte es Mum nicht zumuten hier aufräumen zu müssen, wenn ich in Askaban sitze.” Hermine riss die Augen auf und Ron stöhnte leise. „Aber Ginny, wieso kommst du nur darauf, dass du dort hin musst?”, fragte Audrey jetzt. „Ich habe als minderjährige Hexe versucht, einen unverzeihlichen Fluch auf einen Muggel abzufeuern und das praktisch vor den Augen des Ministeriums. Das ist doch zurzeit ein gefundenes Fressen für das Zauberergamot. Die werden an mir garantiert ein Exempel statuieren und mich wahrscheinlich sogar für immer nach Askaban verfrachten, als Warnung für die anderen Zauberer.” Ginny vergrub wieder ihr Gesicht und fing an zu weinen. Audrey starrte von Ron zu Hermine „Bitte sagt mir, dass das nicht wahr ist!” Hermine und Ron nickten nur stumm. Sie sah zu Harry, der versuchte Ginny wieder zu beruhigen.

„Harry, können wir nicht etwas dagegen unternehmen? Ich meine, ich hätte nicht einfach … ich könnte doch …” Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Wenn Kingsley zu der Ansicht kommt, dass Ginny es wirklich versucht hat, dann kann er nicht anders, als den Vorfall zu melden.” „Aber ihr seid doch so was wie Freunde. Das Gefühl hatte ich eben zumindest. Außerdem haben dir doch die Anderen eine Menge zu verdanken. Zählt das denn nichts?” Audreys Stimme wurde immer verzweifelter. Harry dachte über ihre Worte nach und eine Idee keimte in ihm auf. „Dass wir uns gut leiden können hat nichts mit seiner Arbeit zu tun. Als Auror muss er einfach nach dem Gesetz handeln, wenn er das meint. Was er eventuell tun kann, wäre einen anderen Namen in seine Meldung zu schreiben. Dazu könnte ich ihn bringen und das notfalls mit Gewalt.” Audrey sah Harry in sein zu allem entschlossenes Gesicht. „Aber wer soll es denn dann gewesen sein?” Hermine, die ahnte, worauf er hinaus wollte, rief laut: „Harry, nein! Verdammt, nicht das!” „Doch, Hermine. Ich sehe leider keinen anderen Weg.” „Nein, nicht das! Bitte …” Ron sah seine Freundin, die mit einem verzweifelten Gesicht zu Harry starrte, verständnislos an. Der beugte sich jetzt dicht an Ginnys Ohr und begann zu flüstern: „Schatz, lässt du mich bitte mal aufstehen?” Ginny, die ihr Gesicht immer noch in seinen Umhang presste, schüttelte ihren Kopf. „Bitte, ich möchte mit Kingsley reden. Verstehst du?” Ginny nickte und rutschte widerwillig von seinem Schoß herunter auf ihr Bett. Harry stand auf und beugte sich zu ihr hinunter. „Ich bin gleich wieder zurück. Versprochen!” „Was hast du vor?” Ginny vermied es, ihn bei dieser Frage anzusehen. „Ich habe dir in der letzten Nacht etwas wegen deiner Zukunft gesagt und ich stehe zu meinem Wort, wenn es nötig ist!” Ginny bewegte sich nicht. Harry strich ihr über den Kopf, drehte sich um und ging ohne jemanden anzusehen wortlos aus dem Zimmer. „Hoffentlich macht er jetzt nichts dummes oder greift Kingsley sogar noch offen an in seinem Frust!”, ächzte Hermine. Audrey rutschte zu Ginny hinüber und legte ihre Arme um sie. „Ginny, was hat er da eben gemeint?” Ginny lehnte sich an sie. „Er hat mir gesagt, er würde alles dafür tun, damit ich eine glückliche Zukunft habe.” Audrey verstand jetzt auch und Tränen liefen über ihr Gesicht.

Als Harry in der Küche ankam, saßen die Erwachsenen mit verschlossenen Gesichtern am Küchentisch und starrten auf die Tischplatte. „Hallo, Harry!”, begrüßte ihn Kingsley müde. „Was ist mit euch? Warum schaut ihr so?” „Ich habe Arthur und Molly von dem Grund für Ginnys Ausrutscher berichtet. Hat sie euch nichts erzählt?” „Wir hatten andere Sorgen als Percy!” Molly sah besorgt zu Harry. „Was war denn bei euch?” „Ginny sieht sich schon mit einem Bein in Askaban und ist dementsprechend verzweifelt.” Molly wurde kreidebleich. „Aber warum denn das, du meine Güte?”, wollte Arthur wissen. Harry erzählte von Ginnys Befürchtungen. Er schloss direkt mit den Worten „Deshalb bin ich herunter gekommen. Ich wollte wissen, was du wegen ihr tun willst, Kingsley.” Shacklebolt sah Harry durchdringend an. „Bevor ich dir das sagen kann, hätte ich gern von dir gewusst, ob du dich wirklich direkt vor sie gestellt hast, um den Fluch notfalls auf dich zu nehmen.” „Ja, das habe ich.” Molly stöhnte auf. Harry ignorierte sie aber und hielt Kingsleys Blick offen stand. Shacklebolt nickte jetzt. Arthur fragte leise: „Warum denn nur, Junge?” „Weil ich Ginny etwas versprochen habe, Arthur, und ich halte das, was ich verspreche für gewöhnlich ein. So oder so!” Arthur sah besorgt zu Kingsley. „Ich habe nichts von einem Fluch gesehen. Ich weiß nur von George davon, dass sie zaubern wollte. Was du ja verhindert hast, Harry. Ich habe also keinen Grund etwas anderes als einen Familienstreit in der Sache zu sehen, zumindest was Ginny angeht.” „Dann werde ich jetzt wieder zu ihr gehen, um sie zu beruhigen!” „Tu das nur, Harry. Ich hoffe sie hat sich nicht zu sehr aufgeregt. Grüß sie von mir. Ich werde dann bald aufbrechen.” „Mache ich gern. Danke!” „Ach, Harry! Ich hätte da gern noch etwas gewusst. Was wäre denn gewesen, wenn ich einen Bericht hätte machen wollen?” „Dann hätte ich darauf geachtet, dass du auch den richtigen Namen in dein Formular schreibst!” „Ach!? Und welcher Name wäre das deiner Meinung nach dann gewesen?” „Meiner, Kingsley. Und glaube mir, du würdest ihn eintragen, dafür hätte ich gesorgt!”

Nachdem Harry die Treppe hinauf gegangen war, blickte Molly bestürzt zwischen den Männern hin und her. Kingsley sah Arthur halb belustigt, halb ernst an. „Sowohl Albus als auch Minerva hatten voll und ganz recht mit ihren Hinweisen an mich.” „Welche waren das?”, wollte Molly wissen. „Er sagte mir sinngemäß, Harry würde für Ginny bis zum Äußersten gehen, um sie zu schützen und falls das nicht gelingen würde, würde er diejenigen zur Verantwortung ziehen, von denen er glaubt, dass sie die Schuld daran tragen. Egal, wer auch immer das sein würde. Sie hat mich gewarnt, dass es nicht einfach wäre, Harry hinter sich zu wissen, aber es wäre viel schlimmer ihn gegen sich zu haben.” „Sollten wir uns Sorgen machen wegen Ginny?” „Nein, Arthur. Nicht wegen ihr, denn er wäre sogar für sie nach Askaban gegangen, egal wie lange das auch gewesen wäre. Das hatte er schon beschlossen, bevor er hier aufgetaucht ist.” „Aber woher willst du das denn wissen?” „Nun, Molly, Harry wusste nicht, was Percy getan hatte und wollte es auch nicht wissen, denn sonst wäre er nicht so einfach darüber hinweggegangen.” Molly nickte. „Er hat auch direkt am Ende seiner Erzählung mich nach meinen Plänen wegen Ginny gefragt. Dies war also der Grund für sein hier sein. Als er dann wusste, dass ihr nichts geschieht, war für ihn wieder alles in Ordnung. Und wenn ich es dabei belassen hätte, hätte er kein weiteres Wort über seinen Plan verloren. Leider konnte ich nicht aus meiner Haut und habe nicht locker gelassen.” Kingsley wischte sich über Kopf und Nacken. „Was hältst du von seiner … seiner Aussage wegen des Berichtes?” „Das war keine Aussage, Arthur. Es war ein Versprechen.” „Wie meinst du das?” „Ich WÜRDE ihn eintragen, hat Harry zu mir gesagt, nicht hätte! Er hat mir damit zu verstehen gegeben, dass er auch in Zukunft zu allem bereit sein wird, was nötig ist, um ihr aus der Patsche zu helfen.” „Wie weit würde er sie wohl gehen lassen?” Kingsley erhob sich. „Das, meine Lieben, wird die Zeit uns zeigen. Aber glaubt mir, Harry kennt die Grenze zwischen Recht und Unrecht wohl besser als wir alle.” Shacklebolt grüßte kurz und verschwand durch die Küchentür in den Garten, um zu disapparieren. Die drei Weasleys blieben schweigend in der Küche zurück.

Harry trat ohne anzuklopfen in Ginnys Zimmer und sah in vier beklommene Gesichter, die ihn vom Bett aus ansahen. Ginny sprang sofort auf und fiel ihm um den Hals. „Bitte sag mir, dass alles gut wird!” „Es wird alles gut, Schatz!” Jetzt kamen auch die Anderen zu ihnen und bildeten einen engen Kreis um das Pärchen. „Oh, Harry! Ist das wirklich wahr?”, wollten auch Audrey und Hermine wissen. Harry nickte und sah in überglückliche Gesichter. Nur Ron stand nachdenklich in der Runde und als sich alle wieder irgendwie auf das Bett setzten, war er deutlich stiller und abwesender als sonst. „Sag mal, Harry! Was war da unten los, als du runter gekommen bist?” „Sie saßen nur da und haben auf den Tisch gestarrt.” „Haben sie dir nichts wegen Percy erzählt?” „Nein. Deswegen war ich aber auch nicht runter gegangen. Es interessiert mich im Moment auch nicht wirklich, Ron.” Ron sah ihn nachdenklich an, akzeptierte aber Harrys Einwand.

Audrey sah ernst zu Harry. „Und? Musstest du dem Teufel deine Seele verkaufen oder hat er sich mit einem Stück deines Herzens zufriedengegeben, damit Ginny nichts geschieht?” „Woher weißt du?” Ginny, die wieder auf Harrys Knien saß, sah ihn entschuldigend an. „Ich habe ihnen erzählt, was du mir gesagt hast, nachdem Hermine uns ihre Befürchtungen mitgeteilt hatte. Böse?” „Nein, natürlich nicht. Gegen Hermines scharfen Verstand ist kein Kraut gewachsen. Lass mich raten. Sie hat gedacht ich lege mich offen mit Kingsley an oder so etwas ähnliches?” Hermine wurde rot und Harry grinste ihr frech ins Gesicht. „Wie kannst du das wissen, Harry? Du warst doch schon auf dem Weg nach unten”, staunte Audrey. „Das mit Mine und Harry ist so eine Sache für sich. Die wissen irgendwie mehr voneinander als sich erklären lässt”, erläuterte Ron grinsend. „Aber ihr seid nicht zusammen, oder?” Audrey schaute skeptisch zwischen Harry und Hermine hin und her, die sich jetzt an ihre jeweiligen Partner kuschelten. „Nein. Wir haben schon eine Menge Mist miteinander durch, aber ein richtiges Paar zu sein war uns immer ein zu großes Risiko!”, kam todernst von Harry und Hermine im Duett. „Ein zu großes Risiko!”, wiederholte Audrey fassungslos und alle mussten herzhaft lachen. Sie erzählten Audrey kleine Geschichten über ihre Zeit in Hogwarts, bis es an der Tür klopfte und Molly lächelnd hereinkam.

Sie sah sich im Zimmer um, sagte aber nichts weiter zu den von Ginny vorgenommenen Veränderungen. „Das ist ja mal ein schöner Anblick nach dem Chaos der letzten Stunden.” Sie ging zu ihrer Tochter und strich ihr über den Kopf. „Ich glaube es ist an der Zeit für euch, schlafen zu gehen.” Enttäuscht sahen die Fünf sie an, aber niemand sagte etwas. Langsam standen sie vom Bett auf und Harry verabschiedete sich von Ginny mit einem Kuss. „Gute Nacht” und „Schlaf gut”, flüsterten sie sich zu. Auch Ron und Hermine trennten sich nur schweren Herzens voneinander. Audrey, die an der Tür gewartet hatte, sah ihnen lächelnd zu. Als Ron und Harry sich anschickten zu Audrey zu gehen, um mit ihr das Zimmer zu verlassen, steckte Arthur den Kopf durch die Tür. „Wo willst du denn hin, Harry?” Verdutzt sah dieser ihn an. „Ähm, wie immer mit in Rons Zimmer, wo ich sonst auch schlafe, wenn ich hier bin.” „Ich weiß zwar, dass ihr in der letzten Zeit meist zu dritt in einem Zelt geschlafen habt, aber diese liebgewordene Angewohnheit solltet ihr langsam wieder ablegen.” Arthur zwinkerte Harry zu. Der aber stand auf dem Schlauch und verstand nur Bahnhof. Ginnys Dad sah ihn grinsend an. „In dem Zimmer steht nur noch ein Bett, Harry. Ein größeres zwar, aber für DREI ist es wohl etwas klein geraten.” Arthur hatte die Zahl extra betont und nun fiel der Groschen bei ihm. „Oh! Dann bleibe ich wohl …” „Hier bei Ginny!”, ergänzte Molly den Satz, da sie befürchtete Harry wollte im Wohnzimmer übernachten. Überrascht sah Audrey jetzt an Harry vorbei. Als dieser sich umsah, wusste er, woran dies lag. Molly veränderte mit einer Bewegung ihres Zauberstabes Ginnys Bett. Vor ihnen stand jetzt ein großes Himmelbett, dessen nachtblaue Vorhänge mit schimmernden Sternen besetzt waren. „Ui, wie schön”, flüsterte Audrey jetzt begeistert. „Vielen Dank für das Kompliment.” Ginny ging zu ihrer Mutter und drückte sie. „Mum, ihr seid einfach Spitze. Vielen Dank … für alles!” „Gern, meine Kleine.”

Molly strich ihr liebevoll über den Kopf. Ginny lächelte jetzt zu ihrem Vater hinüber. „Aber dass mir keine Klagen kommen, hörst du?” „Aber Dad!” Arthur winkte ab und grinste schelmisch. Molly wandte sich an Hermine. „Wie ist es mit dir, Hermine? Bei Ginny waren wir uns sicher, aber du kannst dir aussuchen, ob du lieber bei Audrey oder bei Ron schlafen möchtest.” Hermine überlegte nicht lang und ging zu Audrey. Ron lächelte, sagte aber nichts. Audrey sah sie überrascht an. „Hermine, bist du dir sicher?” Hermine nickte und ergriff ihre Hand. „Ich glaube es ist besser, wenn du heute Nacht jemanden bei dir hast.” Audrey sah sie dankbar an. Ron, der ahnte warum sich Hermine so entschieden hatte, gab ihr einen Kuss und flüsterte: „Kümmere dich bitte gut um sie.” „Keine Sorge, das werde ich sicher.” Auch Harry sah zu Hermine, die ihm lächelnd zuwinkte und mit Audrey im Schlepptau hinter Arthur her zu ihrem Zimmer ging. Molly stand jetzt mitten im Raum und sah Ron fragend an. „Aber ich dachte …” „Sind wir auch, Mum. Aber glaub mir, Audrey hat heute so viel erfahren und auch durchgemacht, dass es besser ist, wenn sie jemanden bei sich hat, dem sie vertraut und der sich auch in ihrer Welt gut auskennt. Ich habe Hermine extra noch gesagt, dass sie sich gut um sie kümmern soll.” Molly ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. „Ich bin so stolz auf dich, mein Junge!” Ron wurde rot und war froh, dass Hermine ihn so nicht sehen konnte. „Deine Schwester braucht jetzt ihre Ruhe.” Mit diesen Worten schob sie Ron zur Tür hinaus, lächelte ihr noch einmal zu und wünschte eine gute Nacht.

Ginny ließ sich geräuschvoll aufs Bett fallen und streckte Harry ihre Hände entgegen. „Kommst du zu mir?” „Ich muss nochmal zu Ron ins Zimmer. Mein Rucksack liegt noch dort.” „Den hat Dad vorhin schon mitgebracht, bevor er auf so subtile Art versucht hat, dich vom Hierbleiben zu überzeugen.” Harry grinste, als er an Arthurs kleine Hinweise dachte, die er erst verstanden hatte, als er direkt von Molly mit der Nase darauf gestoßen worden war. „So subtil, dass ich fast schon auf dem Weg nach unten war, um auf dem Sofa zu nächtigen, wenn deine Mum nicht eingeschritten wäre.” Harry legte sich jetzt neben Ginny und betrachtete die Sterne über ihren Köpfen, die kunstvoll auf den Stoff gestickt waren. „Du hättest mich also heute Nacht allein gelassen, nach allem, was passiert ist?” Harry sah ihr jetzt in die Augen und grinste. „Zumindest, bis deine Eltern schlafen gegangen wären. Denn du bist ja immerhin noch minderjährig, meine Liebe. Es wäre also nur legitim, wenn sie offiziell dafür sorgen, dass wir getrennt schlafen!” „Die paar Monate, die das noch sind. Gestern haben sie ja auch nichts gemacht dagegen.” Ginny zog eine Schnute. „Gestern hat uns auch dein Bruder den Rücken frei gehalten. Vor allem hatten sie anderes im Kopf und waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt.” „Na und?” „Heute bist du in den Mittelpunkt ihrer Sorge gerückt und ehrlich gesagt nicht nur in ihrer. Ich hätte es also nur allzu gut verstanden, wenn sie noch mehr als sonst versuchen würden, dich zu schützen.” „Glaubst du, sie vertrauen mir nicht?” „Das hat mit Vertrauen nichts zu tun. Wenn sie dir nicht vertrauen würden, hätten sie das hier wohl nicht getan.” Harry zeigte mit der Hand um sie herum. „Da hast du wohl recht!” Ginny lächelte glücklich. Sie war froh so tolle Eltern zu haben. Harry, der ihr Lächeln förmlich in sich aufsog, seufzte zufrieden und streckte sich jetzt genüsslich. „Ich glaube, es ist wirklich Zeit zum Schlafen. Dann werde ich mich mal umziehen.”

Harry erhob sich und holte einen Pyjama aus seinem Rucksack, den ihm Kreacher vor seiner Abreise von Hogwarts noch aufgenötigt hatte. Als er sich dann bis auf die Shorts ausgezogen hatte und er gerade dabei war in die Pyjamahose zu steigen, hielt Ginny ihn zurück. „Für mich ist das OK so! Für dich auch?” Harry sah sich zu ihr um und nickte. Er stopfte den Schlafanzug wieder in den Rucksack und ging zu Ginny zurück, die jetzt auch nur in Unterwäsche vor ihm stand. Mit großen Augen sah sie ihn an. „Was ist denn da passiert, Harry?” „Das ist ein weiteres kleines Andenken an Voldemort. Dort hat einer seiner Horkruxe versucht, sich in mein Innerstes zu brennen.” Ginny fuhr vorsichtig mit ihrem Finger über die scharlachrote, ovale Stelle auf Harrys Brust. „Tut es noch weh?”, fragte sie vorsichtig. „Nein. Es fühlt sich nur komisch an, wenn du es berührst. Aber schmerzen tut es nicht mehr.” Ginny küsste sanft den roten Punkt und Harry genoss das weiche Gefühl ihrer Lippen auf seiner Haut. „Was hast du nur alles ertragen müssen?” „Wir, Ginny. Wir haben vieles auf uns genommen, um an unser Ziel zu kommen.” Sie sah ihn jetzt traurig an und Harry schloss sie in die Arme. „Lass uns zu Bett gehen. Es wird langsam kühl mit so wenig an.” Nachdem sie unter der Bettdecke lagen, kuschelte sich Ginny an Harry und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Du sag mal, Harry! Was war denn das genau, was du mit Kingsley besprechen wolltest?” Harry verzog sein Gesicht. Hatte er doch gehofft, dass er es geschafft hatte dieses Thema nicht mit ihr besprechen zu müssen.

„Müssen wir das jetzt bereden? Dir geschieht nichts und das ist doch das Wichtigste. Oder?” „Schon und ich bin auch überglücklich, aber ich habe einen schlimmen Verdacht, was du getan hättest.” Harry streichelte ihr über Haare und Gesicht. Ginny hob ihren Kopf und drehte sich so, dass sie ihm direkt in die Augen sehen konnte. „Na, was denkst du schlimmes?” „Du wärst für mich gegangen, oder?” „Wenn es hätte sein müssen, ja!” „Aber warum denn nur?” „Weil ich dich liebe!” „Aber das bedeutet doch nicht für etwas unschuldig nach Askaban zu gehen.” „Für mich wäre es aber nicht so hart geworden wie für dich. Mir hätten sie, wenn überhaupt, nur ein paar Jahre verpasst und danach hätte ich mich von den Zauberern zurückgezogen und von meinem Ersparten gelebt, das noch in meinem Verlies bei Gringotts liegt. Vielleicht hätte ich angefangen Bücher über all das hier zu schreiben und sie dann unter einem anderen Namen bei den Muggeln verkauft. Die stehen auf so Sachen, habe ich mir sagen lassen. Zumindest in Märchen und Romanen mögen sie Zauberer und Hexen ganz gern.” „Und was wäre dann mit mir geworden?” „Du hättest in Ruhe deinen Abschluss gemacht, mit ein wenig Hilfe von Hermine wahrscheinlich sogar einen sehr guten und hättest dann alle Chancen gehabt, die du für ein glückliches Leben gebraucht hättest.” „Hermine hätte mich wohl eher zum Teufel gewünscht, als auch nur einen Finger für meine Ausbildung zu rühren. Wenn ich ihren besten Freund in solche Schwierigkeiten bringe!” „Wenn ich es wirklich geschafft hätte, einen Auror dazu zu bringen, gegen seinen Willen meinen Namen in einen Bericht zu schreiben, wäre eine junge Hexe wie Hermine wohl das kleinere Problem!” „Du machst mir Angst, Harry! Das klingt für mich alles so … so durchgeplant, als ob das alles schon in deinem Kopf war, bevor du zu Kingsley gegangen bist.” „Das Meiste schon!” Ginny stöhnte leise auf und ihre Augen wurden feucht. „Bitte nicht weinen, Schatz. Es ist doch alles nur ein Plan gewesen, den wir nicht brauchen!” „Eins hast du mir noch nicht erzählt von deinem tollen Plan.” Ihre Stimme zitterte. „Was fehlt denn?” „Hättest du mich gefragt, ob ich mit dir gehe, wenn du zurück bist?” Harry überlegte, was er sagen sollte, entschied sich aber für die Wahrheit. „Wenn du jemanden Anderen gefunden hättest, mit dem du glücklich wärst, nicht.”

Ginny sah ihm jetzt mit feuchten Augen an und erkannte an seinem Blick, dass er es absolut ehrlich meinen musste. „Dumbledore hatte wirklich recht mit dem, was er mir über dich gesagt hat und ich habe deswegen noch einen Scherz gemacht.” „Du hast mit Dumbledore über mich gesprochen? Wann?” „Vorgestern. Und nicht mit ihm, sondern mit seinem Bild.” „Was war das denn für ein Scherz?” „Dumbledore sagte, ich hätte die Möglichkeit alles von dir zu fordern, beziehungsweise dich so zu lenken, dass du tust, was ich will.” Harry sah sie überrascht an. „Und?” „Ich habe Dad damit gedroht sie müssten immer schön das tun, was ich will, sonst würde ich dich auf sie hetzen.” „Das ist nicht dein Ernst, oder?” Harry fuhr abrupt auf und starrte sie ungläubig an. Ginny sah ihn bestürzt an. „Das war wirklich nur ein Scherz und Dad wusste das auch.” Harry entspannte sich wieder und strich ihr sanft über das Gesicht. „Dumbledore wusste von deinen Gefühlen zu mir und eben erst ist mir bewusst geworden, was er wirklich gemeint hat.” „Was hat er denn WIRKLICH gemeint?” „Dass du mich sogar aufgeben würdest, wenn du glaubst, dass es für mich das Beste ist!” „Es ist, wie ich vorhin zu Audrey sagte. Ein sehr guter Menschenkenner unser Professor Albus Dumbledore!” Ginny klammerte sich jetzt an Harry fest. „Bitte versprich mir, dass du mich nie einfach so verlässt! Hörst du, Harry? Bitte erklär mir wenigstens den Grund, bevor du daran denkst zu gehen!” Harry sah sie abwartend an. „Aber nur, wenn du mir versprichst, mich nicht auf deine Eltern zu hetzen. Hörst du?” Ginny wurde rot, nickte aber. Sie rollte sich jetzt neben Harry und beide betrachteten die Sterne über sich. „An deiner Mum ist wirklich eine Künstlerin verloren gegangen.”

Ginny kicherte leise. „Ich hoffe doch mal nicht nur an ihr oder was hältst du von meiner Zimmerdecke?” „Das warst du?” Harry drehte sich überrascht zu ihr herum. „Ja, das war ich. Gefällt es dir denn?” „Ähm, ich hatte noch nicht so die Möglichkeit es mir in Ruhe anzuschauen.” „Ach, was hat dich denn so sehr beschäftigt?”, neckte sie ihn jetzt. „Eine versteckte Künstlerin”, gab er lächelnd zurück und küsste sie zärtlich. „Willst du dir mein Werk ansehen?” „Jetzt?” „Sicher, wir haben doch endlich Ruhe!” „Da hast du recht, aber dann sollten wir uns was überziehen.” „Wozu denn? Wir wickeln uns zusammen in die Decke, dann wird uns so schnell nicht kalt.” Harry stand auf und wartete, bis sich Ginny mit der Decke neben ihn gestellt hatte. Sie wickelten sich fest ein und traten gemeinsam unter die verzauberte Stelle der Zimmerdecke. Harry sah sich die Einzelheiten genau an. Es war ein Abbild einer sternenklaren Nacht bei abnehmendem Mond, wodurch die Sterne besser zur Geltung kamen. Interessiert betrachtete er die beiden Sternbilder rechts und links neben der Mondsichel. Aus Astronomie wusste er, dass es das Sternbild des Löwen war, das Ginny dort oben dargestellt hatte. Sie hatte mit feinen glänzenden Linien eine Art Federzeichnung eines zum Sprung ansetzenden Löwen und einer Löwin über die hellen Punkte im Himmel gelegt. Ein Zauber ließ es so aussehen, als würden die Bilder aufeinander zuspringen. Harry drehte sich zu Ginny und sah in ihre glänzenden Augen. „Und? Was sagst du dazu?” Sie drückte sich fest an ihn und sah weiter zu ihm auf. „Hat es einen Grund, warum es zweimal das selbe Sternzeichen ist, nur mit verschiedenen Zeichnungen?” Ginny lächelte und strich ihm zärtlich über den Rücken. „Rate doch mal!” „Mit Hogwarts und Gryffindor hat es aber nichts zu tun, oder?” „Nein!”, sie schlug ihre Augenlider nieder.

Harry lächelte jetzt, denn er hatte wahrscheinlich die Lösung. „Ich weiß genau, dass dein Sternzeichen der Löwe ist, also wirst wahrscheinlich du die Löwin in diesem Bild sein. Aber was könnte der zweite bedeuten?” „Schau doch mal genau hin”, flüsterte sie und stupste ihn leicht in die Seite. Harry konzentrierte sich auf die Köpfe der Tiere, da alles andere an ihnen identisch war. Nach einigem Betrachten fiel ihm der kleine Unterschied endlich auf. Das sichtbare Auge der Löwin war ein schimmernder brauner Punkt. Das Auge des Löwen jedoch war grün. „Du meinst doch nicht etwa mich?” „Wen denn sonst?” „Ich weiß ja nicht, denn ich war ja länger nicht da!” „Viel zu lang und genau darum habe ich es auch erschaffen. Immer wenn ich an dich denken musste oder traurig war habe ich dieses Bild für mich erscheinen lassen. Damit ist mir vieles leichter gefallen.” „Es ist wunderschön und irgendwie bin ich neidisch auf deine Idee.” Ginny sah ihn glücklich an und schob ihn langsam zurück zum Bett. Nachdem sie wieder aneinander gekuschelt unter der Decke lagen, fragte Ginny leise: „Warum bist du neidisch? Du könntest das doch sicher auch.” „Können sicher, aber die passende Idee wäre mir nicht gekommen, glaube ich.” Stolz sah er sie an. Ginny genoss die Bewunderung, die in seinem Blick lag. Die Beiden legten ihre Köpfe aneinander und sahen sich lange an. Irgendwann strich Harry über ihre Wange und flüsterte „Danke.” „Du bedankst dich bei mir? Bist du verrückt? Für das, was du für mich getan hast, müsste ich dir die nächsten hundert Jahre jeden Wunsch von den Augen ablesen!” Sie sah ihn ungläubig an und tippte mit ihrem Zeigefinger an seine Stirn. „Das ist mein süßes kleines Geheimnis!” Ginny wurde verlegen, verstand sie doch seine Anspielung auf ihre Antwort, die sie vorhin Audrey gegeben hatte, als diese wissen wollte, wie sie Harry so sehr von sich einnehmen konnte.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling