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Fanfiction

Lebensfragen - Wieder vereint?

von One_of_the_Old

V Wieder vereint?

Nachdem das Pärchen raus war, pfiff George durch die Zähne. „Mann, Alter! Was hätte sie wohl mit dir gemacht, wenn sie nicht besorgt, sondern sauer gewesen wäre? Vor allem, wie hast du es geschafft, dass sie so schnell mit Ron verschwunden ist?” Harry grinste und zuckte mit einer wahren Unschuldsmiene die Schultern. „George, setz dich bitte auf den Schreibtischstuhl. Ich möchte etwas loswerden, das mir auf der Seele liegt.” „Dir? Was könnte das wohl sein?”, fragte George mit einem sarkastischen Unterton in seiner Stimme. Harry sah nun zu Ginny, die noch immer an derselben Stelle stand. „Ginny, setz dich doch bitte auch! Du siehst aus, als wenn du gleich umfällst.” Widerwillig folgte Ginny der Bitte und setzte sich auf die Kante des Bettes.

„George, es tut mir riesig Leid wegen Fred, aber ich habe mir jetzt stundenlang das Hirn zermartert, was ich …” George hob seine Hand und Harry verstummte sofort. George brauchte einen Moment, in dem er seine Gedanken sortierte. „Hör mir bitte mal genau zu, denn ich werde das was ich dir jetzt sage nicht noch einmal wiederholen! Hörst du?” Seine Stimme duldete keinen Widerspruch, daher nickte Harry einfach nur und machte sich innerlich aus das Schlimmste gefasst. „Was fällt dir ein, dir für alles und jeden die Schuld zu geben? Alle, die an deiner Seite gekämpft haben waren sich des Risikos bewusst, diese Nacht nicht zu überleben. Wir alle haben es aus freien Stücken getan! Harry, es ist zwar nicht ohne Verluste abgegangen, aber wir haben das erreicht, was uns allen das Wichtigste war. Jeder von uns hat irgendwie jemanden verloren und das ist schlimm genug, auch ohne dass wir uns mit hätte, würde, könnte selbst zerfleischen. Komm endlich runter und bekomm gefälligst dein restliches Leben in den Griff, bevor du dich weiter als Erstes um die Probleme der Anderen kümmerst.” Beim letzten Satz glitt sein Blick zu seiner Schwester, die ihn mit großen Augen ansah. George erhob sich, ging zu Harry, nahm ihn kurzerhand in den Arm und setzte, mit einem Augenzwinkern, noch ein leises „Trotzdem danke für alles! Ich sag Mum und Dad Bescheid, dass Ginny bei dir bleibt, um mit dir zu reden”, hinzu und ging, ohne eine Reaktion abzuwarten, aus dem Zimmer.

Harry stand da wie ein begossener Pudel und wusste nicht mehr weiter. Er hätte mit Beschimpfungen klarkommen können oder mit einem Ausraster, wie bei Hermine, aber die Ansprache von Rons Bruder war zu viel für ihn. Geschockt ging er zu Ginny, setzte sich neben sie auf die Bettkante und starrte auf den jetzt leeren Stuhl, auf dem gerade noch George gesessen hatte. Keiner von den beiden wusste, wie es jetzt weitergehen oder was sie sagen sollten. „Tut es noch sehr weh?”, fragte Ginny dann doch irgendwann. „Ähm …, was meinst du?”, kam unsicher seine Antwort. „Dein Gesicht, was dachtest du denn?” „Geht so, Hermine hat 'ne ganz schön kräftige Handschrift.” Harry versuchte ein Lächeln. „Was war das denn eben mit Hermine und dir?” „Warum?” „Glaubst du etwa, dass ich den Versprecher von ihr nicht mitbekommen habe oder dass ich blind bin?” „Sie hat sich halt Sorgen gemacht, weil ich verschwunden bin, ohne dass sie wusste, wohin. Mal ganz abgesehen von Ort und Zeitpunkt meiner … Abreise …” „Musst du dich jetzt schon bei ihr abmelden?” „Nein, aber wir sind uns auf der Reise, die wir gemacht haben halt deutlich näher gekommen als vorher.” „Ach, seid ihr das? Hätte ich jetzt fast übersehen!” Harry bemerkte, dass ihre Stimme mit jeder Antwort, die er gab, kälter zu werden schien. Ginny musterte ihn eindringlich. Er schaute ihr offen ins Gesicht und wusste, dass er die nächste Frage nicht beantworten wollte. Die Antwort wäre entweder die falsche, oder gelogen.

„Liebst du Hermine?” Genau diese Frage hatte er befürchtet, aber sie war unausweichlich gewesen, so wie das Gespräch zwischen ihnen verlaufen war. „Ginny, ich …” „Lüg mich nicht an, hörst du?” Harry zuckte deutlich zusammen. Ihre Stimme war jetzt absolut eiskalt. „Ja, ich liebe sie …” „Was ist das dann für eine Aktion mit Ron? Habt ihr so 'ne Art Dreiecksbeziehung am laufen oder wie muss ich mir das hier jetzt weiter vorstellen?”, ereiferte sie sich. Er hatte das Gefühl die Zimmertemperatur wäre schlagartig um zehn Grad gesunken. „Ginny, bitte lass mir eine Chance da raus zu kommen. Es waren deine Fragen, die uns an diesen Punkt gebracht haben und ich will dich einfach nicht belügen. Hörst du?” „Das wäre ja auch noch schöner! Also, ich höre?” „Ja, ich liebe sie. Aber nicht so, wie du anscheinend vermutest.” „Sondern?” Harry verdrehte seine Augen. Konnte das wirklich sein? Gerade hatte er sie gesund zurück und jetzt entglitt sie ihm direkt wieder wegen ihrer Eifersucht. 'Was ist nur in der Zwischenzeit passiert? Ich erkenne sie gar nicht wieder.'

„Ginny, bitte begreife doch, es gibt verschiedene Arten, auf die man jemanden lieben kann, denn die Welt ist nicht einfach nur schwarz und weiß.” Harry sah sie einen Moment schweigend an. „Ron und Hermine sind ein Paar und für mich ist sie wie eine Schwester, der ich nur das Beste wünsche und für die ich alles auf mich nehmen würde. Ihr geht es mit mir genauso.” Ginny schnaufte verächtlich. „Denk doch mal nach. Wer von euch hat mich denn gefunden, ohne mich zu sehen? Das warst doch du, oder?” „Das sagt gar nichts!” „Doch tut es, denn es war nicht mein Tarnumhang, der mich verborgen hat. Oder siehst du ihn hier irgendwo liegen?” „Den kannst du sonst wo versteckt haben!” „So gesehen hab ich das auch. Er ist seit etwa sieben Uhr heute Abend in Hogwarts, um McGonagall davon zu überzeugen, dass die Hauselfen mit der Warnung von mir kommen und ernst zu nehmen sind.” Ginny sah ihn erschrocken an. „Heißt das etwa, du hast doch etwas …?” Ohnmächtige Wut stieg in ihm auf. „Du glaubst wirklich, dass ich …?” Er starrte sie mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung im Gesicht an. „Harry, ich … Hermine!”, sie brach abrupt ab und versuchte schüchtern seine Hand zu nehmen. Harry zuckte zurück und verzog das Gesicht. „Also gut, wenn du so von mir denkst, muss ich dich wohl von jemandem überzeugen lassen, dem du mehr traust als mir!” Unglücklich sah Ginny ihn an, befürchtete sie doch, er würde wieder fliehen wollen. „Harry, ich …” Er brachte sie mit einer abwehrenden Handbewegung zum Schweigen und sprang vom Bett auf.

„Kreacher, komm sofort zu mir!”, befahl er so laut, dass Ginny erschrak. Mit einem leisen Plopp erschien der alte Elf und verneigte sich vor Harry. „Sir Harry wünscht?” „Kreacher, ich habe einen Befehl und eine Bitte an dich!” Abwartend sah der Hauself ihn an. „Ich befehle dir auf jeden Fall die Wahrheit zu sagen, auch wenn du mich damit in Schwierigkeiten bringen würdest.” „Sehr wohl, Sir Harry”, erwiderte Kreacher zögerlich, aber weiterhin abwartend. Unbehaglich blickte er zu seinem Herrn. „Nun die Bitte: Berichte Miss Weasley hier, was sich in der Zeit von eurem Erscheinen bei mir und jetzt alles ereignet hat, und zwar so genau, wie es dir möglich ist!” Ginny sah Harry geschockt an. Egal was auch in den letzten Jahren zwischen den Beiden geschehen war, noch nie hatte er so distanziert und abweisend von ihr gesprochen, wenn sie in seiner Nähe war.
Kreacher runzelte kurz seine Stirn und begann langsam und bedächtig zu berichten, was sich zugetragen hatte. Harry setzte sich derweil auf den Schreibtischstuhl, drehte den Beiden den Rücken zu und lauschte auf die Worte des Hauselfens, um einzugreifen, falls er ihn doch bei einer Beschönigung von irgendwas ertappen würde.

Er erzählte, dass Harry ihm befohlen hatte, direkt von Hogwarts bei ihm im Ligusterweg zu erscheinen, da er ihn dringend brauchen würde. Er erklärte, dass er diesem Befehl so schnell wie möglich nachgekommen war und dass er drei weitere, in seinen Augen absolut vertrauenswürdige, Hauselfen als Verstärkung mitgebracht habe, da er wegen des Befehls mit dem Schlimmsten gerechnet hatte. Er beschrieb kurz, wie er Harry vorgefunden hatte, ließ aber das geführte Gespräch unerwähnt. Er setzte seine Erzählung bei der Zubereitung des Tees fort, vergaß aber nicht zu erwähnen, dass sie von ihm aufgefordert worden waren, gemeinsam mit ihm zu essen und zu trinken. Harry saß steif auf seinem Stuhl und arbeitete schwer daran, Kreacher nicht zu rügen. 'Der alte Fuchs schafft es trotz der Anweisung immer noch, mich in einem besonders guten Licht dastehen zu lassen.' Harry hatte Mühe nicht zu grinsen.

Kreacher fuhr bei Harrys Bitte fort, von niemandem gefunden zu werden und verwies auch auf seine Warnung. Er wiederholte wortgetreu die Anweisung seines Herrn und berichtete von dem gelungenen Zauber. Weiter ging es dann mit dem Abstecher über Hermines BELFER Episode und der Bitte, in Zukunft der Familie Potter dienen zu dürfen, sowie Harrys Reaktion dazu. 'Gut so, so merkt sie wenigstens, dass du wirklich die Wahrheit sagst!', dachte Harry bei sich. Danach kam er zu dem Zusammenbruch, der nachfolgenden Bergungsaktion und dem, was während der Ohnmacht geschehen war. Aber dieses Mal konnte er sich an die gerufenen Namen erinnern und Harry traute seinen Ohren nicht, als der Elf davon berichtete, dass sein Herr offensichtlich versucht hatte, sich erst schützend vor Fred zu stellen, was aber immer wieder misslang und danach vor Molly, was diese aber nicht wollte. Harry fuhr herum und sah zu Kreacher. „Du hast doch behauptet, du hättest keinen Namen verstanden!” Der Hauself zog den Kopf ein. „Kreacher wollte Sir Harry nicht beunruhigen, denn Kreacher war froh, dass Sir Harry sich so schnell wieder erholt hatte.”

„Ist schon in Ordnung. Ich hatte dir ja befohlen, die Wahrheit zu sagen.” Damit drehte er sich wieder um, ohne Ginny eines Blickes zu würdigen. Der Elf berichtete an dem Punkt weiter, als Harry in die Küche gestürmt kam, um zu erfahren, wann die Feier stattfinden sollte, die er im Traum gesehen hatte. Kreacher schilderte ziemlich bildhaft die Vision, von der Harry berichtet hatte und kam dann zu dem Rettungsplan, der glücklicherweise wie am Schnürchen geklappt hatte. Den Abschluss bildete das Gespräch, in dem Harry versprochen hatte, sein Wort zu halten und die Elfen auf seine Familie übertragen zu lassen, als Dank für die Rettung seiner Freunde. Als Kreacher geendet hatte, drehte sich Harry langsam zu ihm um. „Vielen Dank und gute Nacht, Kreacher. Ich glaube ich werde euch heute nicht mehr brauchen. Habt ihr schon einen Platz für euch gefunden?” „Wenn Sir Harry nichts dagegen hat, würden wir gern für unseren Aufenthalt hier die Kammer unter der Treppe beziehen.” „Ist in Ordnung. Wenn ihr noch etwas braucht, müsst ihr euch melden. OK?” Kreacher verneigte sich und verschwand.

Harry blieb auf dem Schreibtischstuhl sitzen, drehte sich aber jetzt so, dass er Ginny ansehen konnte. Sie hatte ihn mit ihrer Fragerei in eine ausweglose Situation manövriert. Hin und her gerissen sah er zu ihr hinüber. Sie lag zusammengekauert auf dem Bett. Ihr Blick war abwesend, ging irgendwie durch ihn hindurch und verlor sich anscheinend in weiter Ferne. Ihre Tränen zogen glitzernde, helle Spuren auf ihren Wangen. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber dieser Anblick war fast zu viel für ihn. Da er sich voll auf Kreacher konzentriert hatte, war es ihm gelungen, Ginny und ihre Reaktionen komplett auszublenden. Dadurch hatte er etwas Abstand zu ihrem Gespräch von gerade eben gewonnen und jetzt verfluchte er sich dafür, sich nicht etwas mehr beherrscht zu haben, schließlich hatte sie ja versucht einzulenken. Harry erhob sich langsam, kniete sich vor das Bett und strich zaghaft über ihre Wange. Da sie nicht zurückschreckte, fasste er etwas Mut und begann flüsternd mit ihr zu sprechen. „Ginny, ich …” Er brach ab, holte noch einmal tief Luft und versuchte es erneut. „… ich habe dich in den letzten Monaten wirklich sehr vermisst und von Woche zu Woche wurde es schlimmer.” Durch seine Stimme schien ihr Blick wieder ins Zimmer zurückzukehren und ihre Tränen versiegten. Dadurch noch mehr ermutigt fuhr Harry leise fort. „Ich habe dir auf Dumbledores Beerdigung sicherlich sehr weh getan, mit dem, was ich gesagt habe, aber es ist für mich das Wichtigste, dass du eine Zukunft hast. Hörst du? Du bist wichtiger für mich, als alles andere auf dieser Welt. Wenn dein Glück bedeuten würde ich müsste für dich sterben würde ich es ohne zu zögern tun!” Ginny sah ihn an und wurde rot. Noch keiner ihrer Freunde hatte erst den Beweis dafür angetreten und dann diese Behauptung aufgestellt. 'Wie auch, du blöde Gans?', schimpfte sie mit sich in ihren Gedanken. Ein Grinsen glitt über ihr Gesicht.

Harry, der das Grinsen als hämisch und abweisend empfunden hatte, wurde wieder unsicherer und ging deshalb wieder auf Distanz zu ihr. „Also gut. Wenn du denkst, du bist ohne mich besser dran, ist das wie gesagt in Ordnung für mich. Nicht in Ordnung ist für mich, dass du wirklich gedacht hast, ich hätte etwas mit dem Anschlag auf Hogwarts zu tun gehabt!” Seine letzten Worte hatte er überdeutlich und langsam, ja geradezu lauernd ausgesprochen. Jetzt wartete er auf eine Reaktion von ihr. Es brauchte einige Sekunden, bis Ginny realisiert hatte, dass Harry nicht mehr seine Hand an ihre Wange hielt. Der Verlust dieser sanften Berührung war schmerzhaft für sie. 'Was habe ich denn jetzt bloß wieder gemacht? Wie mache ich ihm nur klar, dass ich nicht will, dass er geht? Wie kommt er nur jetzt wieder auf diese absurde Idee, dass ich das überhaupt will?' Diese Fragen bohrten sich in ihre Gedanken. Ruckartig setzte sie sich auf. Harry, der sich langsam hatte erheben wollen, weil sie nicht direkt geantwortet hatte, war so überrascht, dass er nach hinten zu fallen drohte.

Beherzt griff Ginny zu und zog ihn an seinem Umhang zu sich heran. „Wenn du glaubst, ich lasse dich jemals wieder von mir fort hast du dich geschnitten, aber ganz tief mein Lieber!” Flüsterte sie ihm eindringlich entgegen, als sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Irritiert sah Harry sie an. „Aber …”, weiter kam er nicht. Wie damals nach dem Quidditchsieg drückte sie ihm einen heftigen Kuss auf die Lippen und zog ihn noch enger zu sich heran. Als sie sich voneinander lösten, keuchte Harry: „Aber ich dachte du willst, dass ich gehe?” „Habe ich das heute Abend mit einem einzigen Wort gesagt?” „Nein, aber …” „Was aber?” „Naja, als ich dir sagte was ich für dich tun würde bist du rot geworden und ich dachte es wäre dir peinlich wegen … und dann noch dieses komische Grinsen …” „Harry, dass ich rot geworden bin lag daran, dass du der Erste bist, der dieses Versprechen erst in die Tat umsetzte, bevor er es mir gab. Und gegrinst habe ich über meine eigene Dummheit, dass mir so etwas gerade in dem Moment durch den Kopf ging.” Er sah sie glücklich an. „Du bist nicht dumm. Der Depp hier bin wohl eher ich!” Mit diesen Worten verlagerte er sein Gewicht nach vorn und die beiden fielen auf das Bett und sahen sich in die Augen. Harry hätte für immer so liegen bleiben können, so froh war er, dass er endlich wieder bei ihr war. Er wollte seine Gedanken gerade in Worte fassen, als plötzlich Ginnys Gesicht wieder ernst wurde. Sie drückte Harry von sich und er landete neben ihr. Fragend sah er sie an. „Ich schulde …” „Du schuldest mir nichts! Niemand von deiner Familie tut das, ganz im Gegenteil. Ihr wart es doch, die mich bei euch herzlich aufgenommen haben, ohne je irgendetwas zu verlangen oder mir etwas vorzuhalten. Egal, was auch passiert ist. Außerdem hat mir deine Familie das Wichtigste in meinem Leben beschert.” Harry sah sie jetzt an und schien in ihren Augen zu versinken.

Ginny lächelte und schüttelte ihren Kopf. „He, wenn das mit uns was werden soll, solltest du lernen, mich ausreden zu lassen.” Spielerisch drohte sie ihm mit ihrem Zeigefinger. „Gut, du schuldest mir also was?” Harry griff nach ihren Händen und nahm sie zärtlich in seine. Ginny wurde wieder ernster und sammelte sich kurz. „Ich muss mich bei dir und auch bei Hermine entschuldigen!” „Aber wieso das denn?” „Wegen dem, was ich euch vorhin unterstellt habe.” „Vergiss es einfach!” „Nein, ich habe mich benommen wie eine hysterische Kuh. Das kann ich so nicht stehen lassen.” „Sie hat es doch nicht gehört.” „Aber du!” Harry überlegte kurz und spielte dabei mit ihren Fingern. „Pass auf, wir treffen jetzt ein Abkommen.” Er wartete, bis sie mit dem Kopf nickte. „Alles, was zwischen uns gesprochen wurde oder wird, bleibt auch zwischen uns. Einverstanden?” Erleichtert nickte sie erneut. Harry zog sie wieder dichter an sich heran und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Wofür war der jetzt?” „Den habe ICH dir noch geschuldet!” Harry grinste frech. Sie legten die Köpfe aneinander und genossen das Gefühl endlich wieder nah beieinander zu sein. Nach einer Weile setzte sich Ginny wieder auf und sah Harry traurig an. „Ich glaub so langsam muss ich wieder zu Mum und Dad.” „Ach ja?” „Na klar. Die denken doch sonst was, wenn ich mich nicht wieder unten blicken lasse. Außerdem ist das Bett hier oben doch eh zu klein für zwei, um die ganze Nacht hier zu verbringen.” Ginny stand auf und Harry tat es ihr gleich, hielt sie aber von hinten an den Hüften fest und legte sein Kinn auf ihre Schulter. „Harry, was ist?”, flüsterte sie erwartungsvoll. „Nichts Schlimmes”, erwiderte er. „Deine Eltern hat George schon übernommen.” „Wie?”, fragte sie unsicher „Er wollte ihnen sagen, dass wir eine ganze Menge zu besprechen hätten, sie nicht auf dich warten und sich keine Sorgen machen sollen.” „Na wartet! Ihr steckt also unter einer Decke, ja?” „Wieso denn das? Dir steht es natürlich frei, jederzeit den Raum zu verlassen.” Ginny lehnte sich etwas stärker an ihn und schüttelte ihren Kopf. „Du wirst mich heute nicht mehr los, aber wir haben immer noch das Problem mit der Bettgröße.”

„Dreh dich doch mal um.” Ginny drehte sich in seinen Armen und sah an ihm vorbei. Hinter ihnen stand ein großes Himmelbett mit halb geöffneten Vorhängen, einladend dicken Kissen und schon zurückgeschlagenen Decken. Auf dem Bett lagen auch zwei gemütlich aussehende Pyjamas. Ginny sah ihm überrascht ins Gesicht. „Harry, wie hast du … ?” „Ich bin ein Zauberer, weißt du noch?” „Ja na klar! Aber du hast nichts gesagt und ich habe keine Bewegung gespürt, geschweige denn, dass du mich losgelassen hättest, um deinen Zauberstab zu benutzen.” „Das mein Schatz ist noch eines unserer kleinen Geheimnisse, bis ich mir selber klar darüber bin, wie ich das mache und ob ich das auch weiterhin kann. Kreacher hat da so eine Andeutung gemacht und ich will erst mit ihm in Ruhe reden, bevor ich alle noch mehr verwirre. Ich verspreche dir du bist die Erste, die es erfährt, wenn ich was Neues darüber weiß.” „Mit dir wird es echt nie langweilig.” „Danke!” „Ich glaube, wir sollten jetzt aber wirklich schlafen.” Ginny verschwand hinter dem Vorhang des Himmelbettes und warf Harry seinen Pyjama zu. Als beide sich umgezogen hatten, löschte Harry das Licht, zog die Vorhänge des Bettes zu und sie kuschelten sich eng aneinander. Nach einem letzten Gutenachtkuss schliefen sie fast sofort ein, denn die letzten zweiundsiebzig Stunden waren alles andere als leicht gewesen.

Am nächsten Morgen erwachte Harry gut erholt und glücklich, wie seit langem nicht mehr. Er wusste, dass er noch nicht viele solcher Momente erlebt hatte und genoss jede Sekunde davon. Vorsichtig rückte er etwas von Ginny weg und wartete, ob sie aufwachen würde. Ihr Atem ging weiterhin absolut gleichmäßig. Sie schlief weiter und er betrachtete sie eingehend. Sein Blick glitt langsam über die sich unter der Decke leicht abzeichnende Silhouette, ihre langen feuerroten Haare entlang zu ihrem Gesicht mit den niedlichen Sommersprossen. „Du bist so wunderschön. Ich liebe dich!”, flüsterte er. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „He, du bist ja wach!?” Ginny nickte leicht. Ohne ihre Augen zu öffnen, streckte sie ihm ihre Arme entgegen. Als sich Harry wieder näher zu ihr gelegt hatte, schloss sie ihn fest in ihre Arme und flüsterte ihm ins Ohr „Ich wollte den Moment noch genießen.” „Ging mir genauso.” „Schön, dass wir uns da mal wieder einig sind.” Ihr Lächeln wurde noch strahlender. „Dies ist also der erste Sonntag vom Rest unseres Lebens!”, erklärte sie verträumt, aber sehr bestimmt. Harry löste sich vorsichtig aus ihrer Umarmung, was sie nur widerwillig zuließ. Er setzte sich langsam auf und sah sie ernst an. „Was ist denn jetzt auf einmal mit dir?”, fragte sie besorgt und setzte sich auch aufrecht ins Bett. „Ginny, bist du dir damit wirklich sicher?” „Natürlich oder glaubst du ich wäre sonst letzte Nacht bei dir geblieben? Was denkst du denn von mir?” „Was ich von dir denke, hab ich doch gerade eben gesagt. Ich meine, ob du gewillt bist, dir das alles aufladen zu wollen, denn jeder Zauberer und jede Hexe wird in der nächsten Zeit etwas von mir haben wollen, ganz zu schweigen von der alten Kimmkornkuh vom Tagespropheten. Du erinnerst dich ja sicher noch, was sie über Hermine und mich verbreitet hat und da waren wir nicht mal ein Paar. Außerdem sind da noch mein Temperament und die anderen Macken, die ich so habe.” Er sah zu ihr hinüber und schwieg.

„Harry, ich habe nicht so lange auf dich gewartet, weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Verstehst du? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich es zulassen werde dass sich nochmal irgendjemand oder irgendetwas zwischen uns stellt?” Ihr Gesicht nahm einen sehr entschlossenen Ausdruck an. „Ja, ich bin mir alldem absolut bewusst und glaub mir, ich kann mich wehren, wenn es sein muss!” Freudentränen schossen Harry in die Augen. Er fiel ihr um den Hals und schniefte. „Du glaubst gar nicht, was mir gerade für ein riesen Stein von der Seele gefallen ist.” Sie strich ihm über das strubbelige Haar. „Versprichst du mir etwas, Harry?” „Alles was du willst!” „Falls doch mal etwas sein sollte, möchte ich es nicht zuerst aus der Zeitung erfahren müssen, hörst du?” Harry richtete sich wieder auf. „Was meinst du?” „Du weißt genau, was ich meine beziehungsweise du wirst es dann schon wissen!”, flüsterte sie ihm zu. „Versprochen!”, kam direkt von Harry und um sein Gelübde zu besiegeln, gab er ihr einen langen Kuss.

Nachdem sie sich wieder ins warme Bett gekuschelt hatten, war die Welt zwischen ihnen mehr als in Ordnung. Sie war perfekt. Leider haben solche Momente die Angewohnheit sehr schnell zu vergehen und diesem erging es nicht besser. Auf der anderen Seite des Vorhangs ertönte ein leises Räuspern. Harry fuhr herum, tastete nach seiner Brille, setzte sie auf und lugte zwischen den beiden Stoffbahnen hindurch nach draußen. Vor dem Bett stand Tammy und schaute schuldbewusst auf ihre Füße. „Was ist denn so wichtig, dass du mich so früh an einem Sonntag störst?” „Entschuldigung Sir Harry, aber unten in der Küche …” Harry schlüpfte aus dem Bett und bemühte sich darum, dass die Hauselfe nicht allzu viel von Ginny mitbekam, obwohl das egal gewesen wäre, denn Harry vermutete, dass der alte Kreacher schon Bescheid wusste und deswegen seine Tochter geschickt hatte und nicht selbst gekommen war. „Ja?”, fragte er freundlicher. „Nun Mrs Weasley will unbedingt Ordnung schaffen und Sir Harry hat doch gesagt, dass die Arbeitsplatte …” „Oh, ich verstehe. Ich zieh mir nur schnell was an und komme runter.” Tammy knickste und verschwand. Überrascht stellte er fest, dass die Hauselfen schon für frische Kleidungsstücke gesorgt hatten und er lächelte über die Fürsorglichkeit, die die vier an den Tag legten.

Harry schob seinen Kopf zurück hinter den Vorhang. „Sorry, aber ich muss deine Mutter vor der Rache der Hauselfen beschützen.” Verständnislos sah Ginny ihn an und zog eine Schnute, sagte aber nichts. „Unsere guten Geister haben für frische Klamotten gesorgt. Wenn du magst, zieh dich doch auch an und komm nach.” Er warf ihr noch eine Kusshand zu und zog den Kopf wieder zurück. 'Unsere guten Geister hat er gesagt', dachte Ginny und ihr Herz machte einen Hüpfer. 'Wenn ich mag? Na, mal sehen was passiert, wenn ich nicht mag.' Glücklich lächelnd drehte sie sich auf die Seite und schloss wieder ihre Augen, denn ihr war im Moment absolut nicht nach Aufregung zumute.


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Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
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