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Fanfiction

Lebensfragen - Wie weiter?

von One_of_the_Old

III Wie weiter?

Während Harry wieder zu sich kam, zuckte er mit dem Kopf nach vorn und stieß sich prompt die Stirn an einer harten Kante. 'Ja toll!', dachte er. 'Wo zum …, bin ich gelandet und was zum …, ist da überhaupt mit mir passiert?' Der Geruch von monatelang abgestandener Luft und von Staub stieg ihm in die Nase. Verwirrt versuchte er, etwas zu erkennen. War da nicht so etwas wie ein Spalt, durch den Licht fiel? Er tastete sich vorsichtig in Richtung des schmalen Streifens, fuhr von dort senkrecht nach oben und ertastete einen weiteren Spalt. 'Eine Tür!' Harry fühlte nach seinem Zauberstab „Lumos!”, die Spitze erhellte sich. Durch das Licht erkannte er sofort, wo er sich befand. 'Hier sucht mich garantiert niemand!' Lächelnd machte er sich daran, den altbekannten Verschlag zu öffnen und sah sich neugierig um, was ihn jetzt und hier erwarten würde.

Vorsichtig trat er auf den Flur des Hauses, das er vor ein paar Monaten in siebenfacher Ausfertigung verlassen hatte, um eigentlich niemals wieder hierher zurückzukehren. 'Wenn Tante Petunia das jetzt sehen würde, die würde für Wochen dem Putzwahn verfallen.', er grinste bei dem Gedanken an seine Staubsauger und Mopp schwingende Tante, die aufgrund der Menge von Staub und Schmutz einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen wäre. Langsam ging er in die Küche. Bei jedem Schritt wirbelten kleine Staubwolken auf. Als er den Raum betrat, fiel sein Blick auf die Küchenuhr, deren Sekundenzeiger immer noch gemächlich seine Runden drehte. Sie zeigte drei Uhr. Harry pfiff leise durch die Zähne. 'Dann fehlen mir ja mindestens fünf Stunden.' Inzwischen sollten wohl alle wissen, dass er nicht mehr in Hogwarts war. Die Gesichter seiner Freunde erschienen vor seinem inneren Auge. Er schüttelte den Kopf, um sie wieder zu vertreiben und konzentrierte sich wieder auf die vorhandenen Gegenstände.

Der Teekessel stand wie immer in dem kleinen Schrank neben dem Herd. Er ließ kurz das abgestandene Wasser aus dem Hahn in der Spüle ablaufen und füllte dann den Kessel auf für Tee. Danach stellte er ihn auf den Herd und wartete kurz, ob sich etwas tat. Überraschenderweise funktionierte auch der Herd einwandfrei. 'Muggel sind so was von stur. Die buchen wirklich so lange die Rechnungen vom Konto, bis nix mehr da ist. Glück für mich, dass Onkel Vernon so gut verdient hat. Da können sie noch lange buchen.' Harry freute sich diebisch, seinem Onkel so noch eins auswischen zu können. Auf der Suche nach einer Tasse fiel sein Blick auf den umgefallenen Becherbaum. 'Den hat Tonks damals umgeworfen.', die Gesichter von ihr und Remus kamen in ihm hoch. Er schüttelte sie wieder in sein Unterbewusstsein zurück. Auf der weiteren Suche fiel ihm die alte Zuckerdose in die Hand, in der Tante Petunia ihren Notgroschen verwahrte. Er öffnete sie und fand zweihundert Pfund. 'Das sollte reichen für was zu essen und um mir was zum Anziehen zu besorgen. Fleißiges Tantchen!', er grinste wieder. Dieses Mal darüber, wie es seine Tante geschafft hatte dieses kleine Vermögen vor ihrem Mann und vor allem vor Dudley zu verheimlichen. Hinter der nächsten Schranktür fand er endlich eine Packung mit Tee.

Nachdem er das kochende Wasser in die Tasse getan hatte, stellte er sie auf den Küchentisch, schaltete den Herd ab, setzte sich auf einen Küchenstuhl und ließ den Teebeutel hineinhängen. Alle paar Sekunden zupfte er am Faden des Beutels und beobachtete die kleinen Wellen auf der Wasseroberfläche. Harry kam wieder ins Grübeln. Wie sollte er weiter vorgehen? Was sollte er tun? 'Immer wachsam!', zuckte der Wahlspruch von Mad-Eye durch seinen Kopf. 'Danke!', Harry erhob seine Tasse und nickte seinem imaginären Gegenüber wie nach einem Trinkspruch zu und nahm einen großen Schluck Tee. 'Was weiß ich denn schon über Schutzzauber? Die, die ich beherrsche reichen für ein kleines Zelt, aber nie im Leben für ein ganzes Haus.' Und außerdem würde ihn das nicht an das Ministerium verraten? 'Jaha, Hermine', sein Magen krampfte sich zusammen bei dem Gedanken an sie. 'Sie wüsste wohl wie oder hätte zumindest etwas darüber gelesen.', er dachte weiter angestrengt nach. Er brauchte magische Hilfe, aber nicht von einem Zauberer. Harry starrte weiter in seine Teetasse. 'Wenn mir nicht bald was einfällt, muss ich mir erst einmal was zu essen besorgen. Oh Mann! Wäre das schön, wenn Kreacher mir jetzt eine seiner Kreationen servieren würde ...' Harry schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Du bist ja so ein riesen Trottel!”, beschimpfte er sich lautstark. „Kreacher! Komm zu mir und bring was zu essen mit hörst du? Kreacher ich brauch dich dringend hier! Kreacher!” Die Sekunden tickten aus der Küchenuhr, aber nichts geschah.

In dem Moment, als Harry schon die Hoffnung aufgeben wollte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall und in der Küche standen vier, in Hogwartstücher gewickelte, schwer beladene Hauselfen und verneigten sich in seine Richtung. Als sich der von den Hauselfen aufgewirbelte Staub gelegt hatte, begann Harry die Neuankömmlinge genauer zu betrachten. Kreacher erkannte er sofort. Aber wer waren die anderen Drei? Warum hatten sie ihn wohl begleitet? Wieso hatte er sie überhaupt mitkommen lassen? Na gut, er hatte Kreacher nicht verboten, jemanden mitzubringen. Andererseits kannte Harry den Elf nicht als übermäßig kontaktfreudig oder gar als jemanden, der gern von seinesgleichen umgeben war, konnte er sich doch noch gut an die Schwierigkeiten der Eingewöhnung in Hogwarts erinnern. „Hallo Kreacher.”, begrüßte er den Elf vorsichtig. „Guten Tag Meister. Kreacher hofft, es geht ihnen soweit gut?”, antwortete der Angesprochene in seinem gewohnt unterwürfigen Tonfall. „Ja, soweit geht es mir gut. Danke der Nachfrage, Kreacher. Vielen Dank, dass ihr uns während der Schlacht unterstützt habt. Ihr wart uns eine große Hilfe.”, Harry bedachte die Elfen mit einem breiten Lächeln. „Der Meister kennt die Beweggründe für Kreachers Eingreifen nur zu gut und weiß auch, dass Kreacher es nicht in erster Linie für ihn, sondern für Meister Regulus tat.” Der Elf blickte Harry fest in die Augen und dieses Mal hatte seine Stimme alle Unterwürfigkeit verloren. Die drei anderen Elfen sahen fassungslos von Harry, der immer noch lächelte, zu Kreacher, der abwartend und hoch erhobenen Hauptes dastand. Wie konnte der alte Elf nur so mit einem Zauberer, ja mit DEM Zauberer, der sie alle befreit hatte, reden?

Harry machte einen Schritt auf Kreacher zu, nahm ihm sein Bündel mit Lebensmitteln aus den Händen, beugte sich zu ihm herunter, ergriff seine kleine dürre Hand und schüttelte sie. „Wir hatten alle unsere eigenen Gründe, warum wir das getan haben, was wir getan haben. Also warum sollte ich dir nicht auch deine eigenen Gründe für dein Eintreten für unsere Sache zugestehen?” Ein Lächeln glitt über das alte Elfengesicht und Kreacher verneigte sich vor Harry, bis seine Nase fast den schmutzigen Küchenfußboden berührte. „Nun, da zwischen uns alles geklärt zu sein scheint habe ich noch eine Bitte an dich, Kreacher.”, der Elf blickte abwartend in Harrys Richtung. „Bitte nenne mich endlich nicht mehr Meister. Ich hatte dich ja schon damals darum gebeten und jetzt, wo wir praktisch Seite an Seite als Kampfgefährten in derselben Schlacht gestanden haben, finde ich es noch weniger passend, dass du mich so anredest. Sag endlich Harry!” Mit diesen Worten reichte er Kreacher erneut die Hand und wartete, ob dieser sie ergreifen würde, um das Ganze zwischen ihnen endgültig zu besiegeln. Der Elf überlegte kurz, ergriff die ihm dargebotene Hand und schüttelte sie.

Es gab ein unschönes Geräusch, als die drei jüngeren Hauselfen vor lauter Schreck über Harrys Wunsch und dessen Geste alles, was sie mitgebracht hatten, fallen ließen. Mit großen Augen und schuldbewussten Mienen starrten sie zu ihm herüber. Sicherlich wussten sie von Dobby, wie anders Harry mit ihresgleichen umging, aber dass einem Hauselfen so etwas angeboten wurde, warf sie dann doch völlig aus der Bahn. Kreacher fuhr herum. „Ihr verdammten Tölpel. Man muss sich ja schämen wegen euch. In meiner Jugend musste ich drei Tage mit viermal soviel Gewicht auf den Händen still in der Ecke stehen und ihr schafft das keine halbe Stunde! Was hab ich da bloß für eine unfähige Brut in die Welt gesetzt? Ich bin froh, dass eure Mutter schon vor Jahren geköpft wurde und sie das nicht noch miterleben musste! Ihr könnt froh und glücklich sein, dass Sir Harry so großherzig ist. Bei meiner alten Herrin wärt ihr …”, böse funkelte er die drei verschüchterten Elfen an. „Ähm … Kreacher?” „Ja, Sir Harry?”, Harry verkniff sich ein Grinsen. 'Wenigstens nicht mehr Meister.', dachte er bei sich. Mehr konnte er wohl auf Kreachers alte Tage nicht erwarten. Er setzte sich wieder auf einen Küchenstuhl. „Komm doch bitte mal zu mir und setz dich bitte. Wir beide haben wohl etwas zu besprechen. Oder nicht?”, bei diesen Worten machte Harry eine einladende Handbewegung und klopfte auf das Sitzkissen des zweiten Küchenstuhls.

Kreacher folgte der Aufforderung etwas widerwillig und mit hängenden Ohren, kletterte aber auf den Stuhl und sah Harry fragend an. „Sag mal … war es nicht so, dass das Ministerium, genauer gesagt die Abteilung für die Neuzuteilung von Hauselfen über die Vermehrung und die Vergabe von Hauselfen wacht?” Der Elf zog mit einem Grinsen den Kopf noch etwas weiter zwischen die Schultern. „Die ehrwürdige Mrs. Black hatte Kreacher und seiner Frau, ganz legal, die Anweisung gegeben uns zu vermehren. Sie war es leid jedes Mal, wenn sie einen Hauselfen verloren hatte, den ganzen Papierkram von Neuem zu erledigen. Sie sorgte also durch diese Anweisung dafür, dass für das ehrwürdige Haus der Blacks immer genug Personal vorhanden war. Als dann der missratene Sohn der Familie …” „Kreacher!” „… als dann Sirius Black in sein Elternhaus zurück kehrte, sorgte Kreacher dafür, dass seine Kinder in Hogwarts all das lernten, was sie brauchen würden um, genau wie ihr Vater, in einem ehrwürdigen Haus eine gute Anstellung zu bekommen.”

„Aber warum hast du mich nicht direkt, nachdem du wusstest, dass ich den Besitz der Blacks geerbt habe, darüber informiert, dass zu meinem Haushalt noch drei weitere Hauselfen gehören?” Der Elf ergriff blitzartig Harrys leere Teetasse und schlug sich diese an den Kopf, sodass sie zersprang. Er war von seinem Herrn bei einer Nachlässigkeit ertappt worden und bestrafte sich dafür prompt. „Kreacher, lass das! Sag mir einfach deine Gründe dafür! Hast du dich verletzt?” Der Elf schüttelte den Kopf und blickte auf seine Kinder, die inzwischen begonnen hatten alles Mögliche an Essen zuzubereiten oder einfach nur den Staub und Schmutz der letzten Monate zu beseitigen.

'Wenn mich jetzt Hermine sehen würde', dachte Harry bei sich und krümmte sich, denn da war es wieder, dieses stechende Gefühl in seinen Innereien. Der Elf sah erschrocken auf, suchte flink die Scherben zusammen und lief zu den Anderen, um den Tisch für den Tee vorzubereiten. Beladen mit Tee, Kürbissaft, belegten Broten und Kuchen traten die vier Elfen an den Tisch und hielten ihm auffordernd die einzelnen Leckereien entgegen. „Jetzt fehlen ja nur noch fünf Tassen, dann kann es losgehen.”, entgegnete er der kleinen Gruppe und lächelte wieder. Erschrocken sahen die Vier sich an. Was sollte diese Vertraulichkeit seinen Dienstboten gegenüber? Nach kurzem Überlegen kletterten die drei jüngeren Elfen auf die Küchenbank und Kreacher ging zur Arbeitsplatte mit dem umgeworfenen Becherbaum. „Die bitte nicht, Kreacher. Nimm bitte die Tassen aus dem Schrank, dort sind noch genug. Lasst bitte die Arbeitsplatte und das, was auf ihr steht und liegt so wie sie ist, bis ich es selbst ändere. Danke!”, stieß Harry schärfer hervor, als er gewollt hatte, denn schon wieder kam dieses Stechen. Mit einem verständnislosen Ausdruck im Gesicht tat Kreacher, wie ihm geheißen wurde und ließ fünf Tassen mit Untertasse auf den Küchentisch schweben. Harry griff sich die Kanne und schenkte allen etwas Tee ein. Peinlich berührt sahen sich die Elfen wieder gegenseitig an. Was hatte dies alles zu bedeuten. Wie kam er nur dazu, so etwas zu tun? Nachdem Kreacher wieder auf seinen Stuhl geklettert war, griff Harry zu den belegten Broten und begann zu essen. Die Elfen nippten zaghaft an ihrem Tee und starrten ungläubig zu Harry. Als dieser ihre Blicke bemerkte, fragte er: „Habt ihr keinen Hunger?”, die Vier hoben abwehrend die Hände. „Nun los, greift schon zu!” Einhelliges Kopfschütteln folgte. „Ich befehle euch etwas mit mir zusammen zu essen! Habt ihr das jetzt verstanden?” Auf das Nicken der vier Elfen folgte zaghaftes Zugreifen und langsames Kauen.

„Du schuldest mir noch eine Antwort, Kreacher!”, bemerkte Harry wie beiläufig zwischen zwei Scheiben Brot, fixierte aber den Angesprochenen mit einem forschenden Blick. 'Wir sitzen hier, wie eine richtige kleine Familie.', wieder dieses Zerren im Innern. „Kreacher war der Meinung, dass die neuen Bewohner, die mit Sir Harry und seinem Paten in das Haus der Blacks kamen kein guter Umgang für Kreachers Kleinen waren.”, Harry grinste innerlich. 'Das war jetzt eine Anspielung auf Hermine und Teile des Ordens, schätze ich mal.', ließ sich aber nichts anmerken und fixierte weiter den Elf mit seinem Blick. „Als Kreacher dann seinen Fehler einsah und das Verhältnis zu Sir Harry und seinen Gästen besser wurde, war er einfach froh wieder einem ehrbaren Zauberer dienen zu dürfen und durch die vielen Aufgaben, die mein neuer Herr und seine Freunde zu erfüllen hatten, blieb Kreacher keine Zeit alles zu erklären. Als Sir Harry dann fortging und mich zurück ließ, entschloss Kreacher sich nach einigem Warten dazu, nach Hogwarts und damit zu seiner Familie zu gehen. Aber es wäre nicht klug gewesen etwas davon an fremde Ohren dringen zu lassen, denn Hogwarts war anders geworden … dunkler … schlechter, gerade für die Unsrigen waren harte Zeiten angebrochen.” Kreacher starrte auf das Tischtuch vor ihm und die drei Anderen nickten zustimmend.

Schweigend, das Ticken der Küchenuhr unnatürlich laut in den Ohren, saßen die Fünf in der Küche der Dursleys und hingen ihren Gedanken nach. Als die Stille und das Ticken für Harry unerträglich wurden, richtete er sich auf und sah von einem Elf zum Nächsten. „Ich brauche eure Hilfe, denn ich möchte weder von den Nachbarn noch von Zauberern entdeckt werden. Das Ministerium soll auch nicht merken, wo ich bin. Können Hauselfen so etwas bewerkstelligen? Meine Möglichkeiten reichen höchstens für ein mittelgroßes Zelt.” Die Gesichter der Vier hellten sich schlagartig auf.
Nachdem sie kurz miteinander getuschelt und sich verschwörerische Blicke zugeworfen hatten, begannen die drei Kleinen unruhig hin und her zu rutschen und Kreacher sah Harry ernst ins Gesicht. „Sir Harry weiß sicherlich um die Abweichung zwischen der Magie der Hauselfen und der der Zauberer.” Harry nickte und schaute aufmerksam zu dem alten Elf hinüber. „Kreacher kann den Wunsch von Sir Harry erfüllen. Kreacher muss Sir Harry aber warnen!” Harry runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen. „Wo ist das Problem?” „Sir Harry muss bedenken, dass er, wenn er von niemandem gefunden werden kann, er auch nicht gefunden wird, wenn die dringende Notwendigkeit dafür besteht.” „Was meinst du damit?” „Nun, Sir Harry könnte verletzt werden, oder aber jemand der ihn dringend braucht kann ihn dann auch nicht finden. Noch nicht einmal Eulen wären in der Lage ihn zu erreichen.” Harry schloss die Augen und fing an zu überlegen.

'Wie kann ich das nur sinnvoll in Worte fassen, ohne dass mir Nachteile daraus entstehen?' Das Gesicht von Dumbledore erschien vor seinem inneren Auge. Im Hintergrund konnte Harry den Krankenflügel erkennen. Der Schulleiter stand an seinem Bett. Harry erkannte, dass dies eine Erinnerung an sein erstes Schuljahr war, nachdem er den Stein der Weisen gefunden hatte. „… dies war eine meiner vortrefflicheren Ideen, es sollte ihn nur der aus dem Spiegel bekommen, der nach ihm sucht, um ihn zu finden, nicht aber zu seinem Vorteil zu nutzen …”, das Gesicht Dumbledores zwinkerte Harry zu. 'Genau das war es doch!' Harry schlug die Augen auf und sah Kreacher entschlossen an. „Kreacher, es soll mich nur der finden können, der mich ohne Hintergedanken und nur um meiner selbst Willen sucht!” Der Hauself lächelte. „Eine gute Formulierung, Sir Harry. Bitte stellt euch so hin, dass wir einen Kreis um euch bilden können.” Harry stand auf und stellte sich auf den freien Platz zwischen Tisch und Küchenschrank.

Auf einen Wink von Kreacher bildeten die vier Elfen jetzt einen Kreis um Harry. Jeweils die linke Hand berührte ihn und die Rechte erhoben sie senkrecht nach oben. Kreacher nickte mit dem Kopf und nach dem dritten Nicken schnippten alle vier mit den Fingern ihrer rechten Hand und Harry überlief ein kalter Schauer. Die Elfen traten mit großen Augen und hängenden Ohren zurück und verneigten sich tief vor ihm. Harry sah sie etwas verwirrt an. „Was ist denn? Hat es nicht geklappt? Nun sagt mir doch endlich, was los ist!” Harry wurde ungeduldig und ließ sich unwillig auf einen Küchenstuhl fallen. Er schnaufte verächtlich. Zaghaft trat Kreacher vor, verneigte sich erneut und begann langsam zu antworten: „Sir Harry … es hat funktioniert …, aber nur …, weil ihr es selbst … wolltet!” Harry sah verdattert zu Kreacher hinüber. „Wie meinst du das?!” „Sir, die Magie, die euch innewohnt, ist sehr mächtig und auch sehr alt. Fast so alt, wie die unsere.” „Und?” „Eine solche Macht haben wir schon lange nicht mehr bei einem Ihresgleichen gespürt. Ihr wisst ja, dass Hauselfen sehr alt werden und wir sind meist als Dienstboten in den ältesten und mächtigsten Zaubererfamilien, um ihnen zu dienen.” „Ja, Hermine hat mir davon erzählt als sie ihre BELFER Aktion in Hogwarts durchgezogen hat.” Wieder krampften sich seine Innereien zusammen. 'Was war das nur immer wieder?' Die vier Elfen schüttelten sich und sahen Harry angewidert an. Als Kreacher das säuerliche Gesicht von Harry bemerkte, fuhr er vorsichtig fort. „Bitte nicht falsch verstehen, Sir Harry. Die Befreiungsversuche sind wider unsere Natur. Wir sind geborene Diener!” „Das hat sie wohl inzwischen begriffen.” „Miss Granger ist eine wirklich kluge und talentierte Hexe.”, kam der schmeichlerische Kommentar von Kreacher und ein Lächeln deutete sich in seinem Gesicht an. Auch Harry lächelte, wusste er doch noch sehr gut, wie schwierig der Start zwischen Hermine und dem alten Hauself gewesen war.

„Was hat es denn jetzt mit dieser Magiesache auf sich, Kreacher?” Der Elf überlegte kurz. „Wir können spüren, wie stark die Magie in den jeweiligen Personen ist, die wir berühren und da viele Zauberer uns zum Ankleiden oder auch als Kindermädchen gebrauchen, wissen wir, wie stark die Magie in den einzelnen Familien verwurzelt ist, denen wir dienen. Diese, wie auch alle anderen Familiengeheimnisse würden wir aber nie an fremde Zauberer weitergeben. Es ist wie ein Wettbewerb zwischen uns und so kennen wir auch den Verlauf der Machtlinien durch die Jahrhunderte. Viele von uns arbeiten im Ministerium. Wir stellen fest, welche Muggelgeborenen magisch sind und melden sie an das Ministerium zur weiteren Verfolgung ihrer Entwicklung.” „Aber wie macht ihr das? Appariert ihr nachts in die Wohnungen der Muggel und berührt ihre Kinder?” Der Elf nickte langsam. „Die älteren Muggel sehen uns ja gar nicht oder ignorieren uns wie alles andere Magische. Ihre Kinder sind da leider noch deutlich offener.” „So kommt es also zu den Geschichten der Muggelkinder mit den kleinen Monstern in ihrem Schrank oder unter ihrem Bett?” Der Elf nickte erneut. Harry lächelte verstehend und der Elf tat es ihm gleich.

Nach einem langen Moment des Schweigens blickte Harry erneut dem Elfen ernst ins Gesicht. „Warum seid ihr eben so vor mir zurückgewichen? Ist etwas von dem Horkrux Voldemorts in mir zurückgeblieben? Habe ich noch etwas Schlechtes in mir zurück behalten?” Harrys Stimme hatte einen unsicheren und ängstlichen Klang angenommen. Der Elf sah ihn verständnislos an. „Horkrux?” „Ein Seelenteil, das durch eine sehr böse Tat abgespalten wird und danach in einem Gefäß verwahrt wird, um trotz des eigenen Todes das Überleben zu sichern.”, erklärte Harry dem Elf. „Und Sir Harry war solch ein Gefäß?” „Ja, leider!” „Kreacher kann euch beruhigen. In Sir Harry ist nur seine ihm eigene Magie. Es ist nichts von fremden Einflüssen zu spüren.” „Aber warum …?” „Es war nichts Negatives an unsere Reaktion. Es war eine Geste des Respekts, der absoluten Unterwerfung und der Dankbarkeit euch dienen zu dürfen.” „Oh, aber dienen die drei nicht Hogwarts?” „Sie dienen dem Haus ihrer Familie, so wie es sich für ehrbare Elfen gehört, egal wessen Handtuch sie gerade tragen. Durch die Geschehnisse der letzten Jahre haben die Meinen viel ertragen müssen, aber wenn wir nun eure Erlaubnis bekommen dem Hause der ehrbaren Familie Potter zu dienen?” Kreacher und auch die jüngeren Elfen blickten jetzt fragend und hoffnungsvoll zu Harry auf.

Stumm warteten sie auf seine Reaktion. „Aber du dienst mir doch schon oder nicht?” „Kreacher dient euch, weil er vererbt wurde. Er erhielt aber nie die offizielle Erlaubnis, Sir Harry zu dienen.” Harry fing an nachzudenken.Kreacher wurde ihm von Sirius, dem letzten direkten männlichen Nachkommen der Blacks vererbt. Kreachers Familie fühlte sich aber immer noch diesem Haus und seinen Nachkommen verpflichtet. In diesem Fall also Andromeda, die jedoch in Ungnade gefallen ist, da sie nicht standesgemäß geheiratet hatte. Bellatrix, die tot in Hogwarts lag oder Narzissa und ihrem Sohn Draco Malfoy, der zwar nicht den Namen trug, aber nach der Auffassung der Familie der legitime Erbe der Blutlinie der Blacks ist. Harrys Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. Ausgerechnet diesem unfähigen Idioten Malfoy, der während der Schlacht nur darauf bedacht war, sein Schärflein ins Trockene zu bringen. „Wie der Vater, so der Sohn!” „Sir …?” Harry schreckte aus seinen Gedanken. 'Hab ich das eben laut gesagt?' Harry sah forschend in die Gesichter der vier Hauselfen. Diese sahen immer noch abwartend in seine Richtung. „Wie loyal kannst du danach mir gegenüber sein, wo du doch diesen Wunsch eher den Malfoys antragen solltest, als den wahren Erben des Blutes der Blacks?” „Kreacher ist an Sir Harry durch den Wunsch seines Paten gebunden …” „Und trotzdem hast du damals …” „Kreacher war verblendet und außerdem hatte Sir Sirius ihn aus dem Haus geworfen, für das er sein ganzes Leben gewirkt hatte.” „Also sag mir Kreacher, wie loyal kannst du mir und meiner Familie ...”

Dieses Mal war es ein Gefühl, als wenn etwas in seinem Innern explodierte. Harry stöhnte auf und fiel ohnmächtig nach vorne. Die Hauselfen liefen verschreckt auf ihn zu und versuchten ihn aufzufangen. Besorgt sahen sie sich an und schafften den Bewusstlosen in eines der Schlafzimmer. Als Harry wieder zu sich kam, saß der alte Elf am unteren Ende des Bettes und beobachtete ihn mit einem besorgten, aber auch ehrfürchtigen Gesichtsausdruck. „Wo bin ich?” „In einem der oberen Schlafzimmer.” „Wie lang war ich diesmal …?” „Nur eine halbe Stunde.” „Warum schaust du so?” „Wie lang war Sir Harry das Gefäß?”, fragte der Elf vorsichtig. „Von klein auf bis gestern Nacht, als Voldemort mich getötet hat und dabei sein eigenes Seelenteil vernichtete.” „Dieses Seelenteil scheint in den letzten Jahren eure Magie blockiert zu haben.” „Mir ist nichts aufgefallen. Meine Leistungen waren so wie bei den Meisten. Nur in Verteidigung gegen die dunklen Künste und im Quidditch war ich richtig gut.” „Eure Magie hat sich nochmals verstärkt. Während ihr ohnmächtig wart habe ich es deutlich gespürt, wenn ich euch berührt habe.” „Aber das ist doch gut oder?” Harrys Stimme war unsicher. Der Elf wog langsam den Kopf hin und her. „Kreacher glaubt, dass es wohl nur an der plötzlichen Änderung der Magieverhältnisse im Körper lag.” Harry war nicht wirklich beruhigt, setzte sich aber auf und schaute sich im Zimmer um. Es war sein altes Zimmer. Die Elfen hatten die Zeit genutzt und alles soweit sauber gemacht, sodass Harry alles in dem ordentlichen Zustand vorfand, in dem er es damals verlassen hatte.

Ein Schauer lief ihm über den Rücken. 'Als ob die Zeit stehen geblieben ist.', dachte er bei sich. „Kann sich Sir Harry an irgendetwas erinnern, das er während der letzten Stunde geträumt hat?” „Warum?” „Ihr habt immer wieder nach einer Person gerufen.” „Welcher?” „Das weiß Kreacher nicht. Einen Namen habt ihr nicht genannt. Ihr wart immer nur bemüht die Person von etwas abzuhalten oder sie vor etwas zu bewahren.” „Lass mich bitte allein, Kreacher! Ich muss nachdenken.” Der Elf sprang vom Bett und verneigte sich. „Wie Sir Harry wünscht. Kreacher wird das Abendessen vorbereiten. Wann wünscht Sir Harry zu speisen?” „Danke Kreacher, so gegen neun denke ich mal.” Kreacher verließ ohne Umschweife das Zimmer und ging nach unten.

Nachdem er die Tür gegen Lauscher gesichert hatte, ließ sich Harry wieder seitlich auf das alte Bett fallen und kaum hatte er die Augen wieder geschlossen, füllten diese sich mit Tränen. Endlich war er allein und in Sicherheit vor den Anderen. Endlich konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen.
Vor seinem inneren Auge tauchten in wildem Durcheinander die Gesichter der Gefallenen oder Verletzten und deren Familien auf, soweit Harry sie kannte. Jeder Schluchzer, jede geflehte Entschuldigung war wie ein Messerstich in seinem Innern, aber langsam, ganz langsam stellte sich ein Gefühl der Erleichterung ein. Auch die Bilder kamen langsamer auf ihn zu, verweilten dann einen kurzen Moment und es war ihm, als wenn diese sich nach seiner Bitte um Vergebung immer länger in sein Unterbewusstsein zurückzogen. Nur ein Bild kam immer länger und öfter als die Anderen zu ihm zurück. Es war das Bild von Ginny, als der Todesfluch sie nur um Zentimeter verfehlte. Erschöpft schlief Harry mit ihrem Bild im Kopf und ihrem Namen auf den Lippen ein.

Er fiel in einen unruhigen Schlaf. Harry träumte von der großen Halle in Hogwarts. Es war alles zu einer Feier hergerichtet, wie damals beim Weihnachtsball. Der Gesang eines Phönix erklang in seinem Traum. Die Bilder verschwammen wieder. Das Nächste, was er erkennen konnte, war, dass die Anwesenden geschockt und fassungslos in der Mitte des großen Raumes um eine Gruppe Menschen herumstanden, die vor Verzweiflung schrie. Er erkannte Arthur und Molly, die mit versteinerten Mienen auf ein verschnürtes Bündel starrten. Neben und unter dem Bündel erkannte er sieben leblos wirkende Körper, deren Gesichter er nur zu gut kannte, die von Glassplittern durchbohrt zu sein schienen oder unnatürlich verdreht waren. Die um das Paket gewundene Verpackung war zerrissen und es war, als würden ihn zwei bekannte Gesichter durch eine Scheibe hindurch ansehen. Harry schoss mit weit aufgerissenen Augen hoch und sein Schrei klang noch in seinen Ohren. Wie von der Tarantel gestochen sprang er aus dem Bett, rannte die Treppe hinunter und schrie schon auf dem halben Weg nach Kreacher, der ihn mit weit aufgerissenen Augen ängstlich ansah, als Harry wie ein Wilder in die Küche stürmte, sich den Elf schnappte und ihn schüttelte.

„Kreacher, wann beginnt die Feier in Hogwarts?” „In etwas mehr als einer Stunde, Sir …” Harry keuchte laut auf und ließ Kreacher wieder los. „Es wird etwas Schreckliches geschehen, wenn wir nicht eingreifen.” „Sir Harry kann nicht nach Hogwarts. Jedenfalls nicht offiziell.”, piepste einer der jüngeren Elfen. „Warum …?”, sein Kopf flog herum. „Sir Harry liegt mit einer ansteckenden Krankheit im Krankenflügel und niemand darf ihn besuchen.” Schuldbewusst zog der junge Elf den Kopf zwischen die Schultern, weil er eine so schlechte Nachricht überbrachte. Harry sah zu Kreacher. Der alte Elf nickte zur Bestätigung einfach nur. Aber wieso … Ja, natürlich so konnten sie sein Verschwinden vertuschen und gewannen ein paar Tage Zeit um ihn vielleicht doch noch zu finden.

Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf und sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. „Kreacher, der Zeitpunkt mir zu beweisen, welchem Haus sich deine Familie verpflichtet fühlt ist gekommen. Wenn ihr eure Sache gut macht, bin ich bereit euch vorbehaltlos bei meiner Familie aufzunehmen!” Harry sah in vier entschlossene und strahlende Gesichter. „Hört mir bitte gut zu! Zwei von euch gehen zu Professor McGonagall und übergeben ihr als Zeichen dass ihr von mir kommt, meinen Tarnumhang und erzählen ihr alles, was ich euch jetzt sage. Seht zu dass sie allein ist oder höchstens mit Kingsley zusammen und lasst euch auf keinen Fall abweisen! Die anderen Beiden gehen direkt in die große Halle …”


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