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Fanfiction

Lebensfragen - Einkaufsbummel?

von One_of_the_Old

Sa. 12.06.1998

CX Einkaufsbummel?


Harry, Pansy und die Zwillinge traten am nächsten Morgen gegen zehn Uhr aus dem Kamin des überraschender Weise leeren tropfenden Kessels. Verwundert sah er zu Tom und Hannah, die mit langen Gesichtern hinter der Bar standen und Gläser polierten, da ja sonst nichts zu tun war. „Guten Morgen!”, grüßte Harry freundlich und ging mit den Anderen zu ihnen. „Ich wüsste nicht, was an diesem Morgen gut ist”, brummelte Tom und warf sein Tuch auf die Theke, bevor er nach hinten verschwand. „Sei bitte nicht so unhöflich. Harry kann nichts dafür!”, fuhr Hannah ihn an, aber der bucklige Mann mit den schiefen Zähnen winkte nur ungehalten ab. Seufzend wandte sich Hanna Abbott wieder der Gruppe zu. „Guten Morgen, ihr vier. Schön, dass ihr hier seid.” Sie versuchte zu lächeln, was aber nicht wirklich gelang. „Was hast du denn? Du bist doch sonst immer so fröhlich?” Hannah hob ihre Schultern. „Schau dich doch mal um, Pansy. So leer sieht das hier schon seit ein paar Tagen aus und die Gästezimmer sind auch nicht belegt. Da vergeht sogar mir das Lächeln.” „Was ist denn nur geschehen?” „Am Mittwochabend kam ein halbes Dutzend Auroren hereingestürmt, Harry. Sie haben Tom, mich und sämtliche Gäste wegen dieses Bastards Piere, den du in Malfoy Manor gefangen hast, befragt und alles durchsucht.” „Deswegen ist niemand hier?”, wunderte sich Pansy und Hannah nickte leicht. „Deswegen, und weil irgend so ein …” Hannah sah zu den Kindern, und unterbrach sich. „Jemand hat Gerüchte in Umlauf gebracht, dass hier im Kessel konspirative Treffen abgehalten werden, um dir zu schaden, Harry. Seitdem ist hier Totentanz.” Harry kochte innerlich. Nicht nur, dass diese Gerüchte dreiste und ziemlich offensichtliche Lügen waren. Nein, die Leute waren wirklich dumm genug diese Verleumdungen zu glauben. „Dad?”, fragte Laura zaghaft und sah Harry ängstlich an. „Bitte entschuldige, aber so viel Dummheit und Ignoranz, macht mich wirklich wütend. Weder Tom noch Hannah haben mir jemals irgendwas getan. Es ist mir unbegreiflich, warum die Menschen diesen Mist auch nur ansatzweise glauben.”

Harry atmete tief durch und zwang sich ruhiger zu werden. Entschlossen sah er zu Hannah, die aufgrund seiner Worte ein kleines Lächeln auf ihren Lippen hatte. „Was kann ich tun?” Hannahs Lächeln wurde breiter. „Nichts, Harry. Über kurz oder lang werden die Leute schon wieder zu uns kommen. Du kannst sie schließlich nicht an ihren Umhängen hier her schleifen.” Harry hob seine Schultern. „Wohl nicht. Tun, würde ich es allerdings liebend gern. Wenn ich die Leute doch nur irgendwie erreichen könnte.” Die Vorstellung darüber, wie das wohl aussehen und ablaufen würde, ließ Hannah leise lachen und Harry lächelte ihr zu. „So gefällst du mir sehr viel besser, Hannah.” Die junge Frau lief rosa an und lächelte verlegen. „Danke, Harry”, murmelte sie ihm zu. „Gern!” Überrascht sah er zu Laura hinunter, die an seinem Umhang zupfte. „Dad? Warum fragst du nicht Lee vom Radio?” Harry starrte sie einen Moment an und lächelte ihr dann herzlich zu. „Das ist eine ganz prima Idee, Laura.” Die kleine blonde Hexe lächelte begeistert, als Harry ihr über den Kopf strich. „Dann lass uns gleich zu ihm gehen, ja?” „Machen wir.” Harry, Pansy und die Kinder verabschiedeten sich von Tom und Hannah und gingen durch die Hintertür hinaus auf den kleinen Hof. Pansy tippte die Steine in der Mauer mit ihrem Zauberstab an und sie öffneten sich zum Durchgang in die Winkelgasse. Überrascht sahen die Vier auf Angelina und George, die beide ein Bündel Pergament, in grellen Farben, in der Hand hielten. Laura sprang auf Angelina zu und umarmte sie. „Hi! Was macht ihr denn hier? Sind das Werbeplakate für den Laden”, sprudelte sie drauf los und sah neugierig auf die Pergamente. „Leider nicht. Hallo zusammen”, antwortete Georges Freundin ernst und sah zu Harry. „Da du durch den Kessel gekommen bist, weißt du es schon, oder?” Harry nickte langsam.

„Wir sind schon auf dem Weg, um etwas dagegen zu unternehmen.” „Was hast du vor?” „Zuerst wollte Dad die Leute an ihren Umhängen in den Kessel zerren, aber Laura hatte eine bessere Idee”, grinste Nicolas. George und Angelina sahen sich erleichtert an. „Warum schaut ihr so?” „Ganz einfach, Laura. Dein Daddy kann echt ganz fies drauf sein, wenn ihm etwas nicht passt.” „Da geht dann gern auch mal was zu Bruch und wir reden hier nicht von einem Teller oder einer Vase, das kannst du uns ruhig glauben”, lächelten die Zwei schief. Laura knuffte George in die Seite. „He! Was redet ihr denn da?” „Nur die Wahrheit, Kleine. Nur die Wahrheit”, grinste Ginnys Bruder frech. „Was habt ihr da überhaupt?”, wechselte Pansy das Thema und griff sich eines der Pergamentblätter, um es zu lesen. Sie überflog die Zeilen und schnaufte danach verächtlich. „Wer glaubt diesen Mist?! Wenn mir das vom Eberkopf gesagt würde von mir aus, aber der tropfende Kessel? Das ist doch völliger Humbug”, bestimmte sie und zerknüllte das Pergament. George nickte zustimmend. „Der Kessel ist ein Gasthaus. Man kann den Eigentümer nicht für die Taten der Gäste verantwortlich machen.” „Was hast du denn jetzt überhaupt vor, Harry?” „Wir sind auf dem Weg zu Lee, Angelina.” „Und dann?” „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Potterwatch sich zu dieser Angelegenheit äußert.” Georges Freundin lächelte Laura zu. „Deine Idee, oder?” Sie zog das nickende Mädchen zu sich heran und drückte es leicht. „Schlaue kleine Hexe. Dein Daddy ist bestimmt stolz auf dich.” Laura nickte eifrig. „Kommt ihr auch mit?” „Nein, wir wollten nur schnell diesen Müll einsammeln.” „An einem Samstag bei solch schönem Wetter haben wir jede Menge Kunden”, ergänzte George und rieb sich die Hände. „Wir wollen nur schnell noch Tom und Hannah Bescheid geben, dass die Winkelgasse für heute sauber ist.” Harry sah interessiert drein.

„Wie meinst du das? Für heute?” „Diese Dinger werden nachts aufgehängt. Tagsüber trauen sie sich das nicht.” „War ja zu erwarten”, grummelte Pansy. „Dann lasst uns mal zu Lee gehen”, lächelte Harry den Kindern zu. „Na kommt! Lauft vor.” „Wir wissen doch gar nicht, wo Lee wohnt”, bemängelte Nicolas. „Am Anfang der Nokturngasse. Den Weg kennt ihr doch, oder?” „So haben wir euch besser im Auge, als wenn ihr hinter uns herlauft”, setzte Pansy hinzu. „Grüßt bitte Lee von uns.” „Er macht sich an den Wochenenden ganz schön rar, seit er mit Alicia zusammen ist”, zwinkerte George. Winkend gingen Angelina und er zur Hintertür des Pubs. Harry, Pansy und die Zwillinge schlenderten gemeinsam die Winkelgasse hinunter. Nach ein paar Metern hakte sich Pansy bei Harry unter und drückte sich leicht an ihn heran. „Alles Okay?”, fragte er sie leise und sah sie an. Pansy nickte mit einem Lächeln. „Das Wetter ist einfach herrlich. Ich musste gerade daran denken, wie du mich aus dem St. Mungos abgeholt hast. Da sind wir auch so nebeneinander hergegangen.” Harry lächelte leicht über Pansys glücklichen Blick. „Seitdem ist eine ganze Menge geschehen.” Pansy nickte leicht. „Auch wenn einige Dinge schlecht für mich gelaufen sind, bin ich doch heilfroh, dass du mir geholfen hast.” „Gern geschehen, Pansy.” Er strich ihr mit der Hand über ihren Arm. „Ich freu mich, dass ich dir helfen konnte.” Sie folgten den Zwillingen, die von Geschäft zu Geschäft liefen und sich die Auslagen in den Schaufenstern besahen. Einige Hexen und Zauberer, die ihnen entgegen kamen, grüßten freundlich. Andere ignorierten sie einfach, was Harry ebenso recht war. Nur ein oder zwei blieben stehen und starrten Pansy feindselig an. Wenn Harrys Blick sie traf, gingen sie jedoch eilig und mit gesenktem Haupt weiter. „Schau nicht so grimmig. Sonst fängt es noch an zu regnen”, lächelte sie ihm zu und Harry hob seine Schultern.

„Was meinst du? Würden noch mehr so reagieren, wenn du nicht bei mir wärst?” „Gut möglich, Pansy. Wir können es ja irgendwann mal testen.” Nun war es an Pansy, ihre Schultern zu heben. „Ich weiß nicht, ob ich mir das schon zutraue, Harry.” „Keine Sorge. Ich wäre natürlich immer direkt hinter dir.” „Wie soll das dann funktionieren?” „Ich schaffe das schon, Pansy. Vertrau mir einfach”, zwinkerte Harry ihr zu und sah zu den Zwillingen, die schon beinahe die Nokturngasse erreicht hatten. „Nicht so schnell, ihr zwei. Bleibt bitte bei Pansy und mir.” „Warum denn?”, wollte Nicolas direkt wissen. „Weil diese Gasse nichts für zwei Naseweise wie euch ist. Was macht ihr zwei Lauser denn hier so allein?” Erschrocken wichen die Kinder vor der Frau mit der schmuddeligen Schürze und dem Zigarrenstummel zwischen ihren Zähnen zurück, die aus einem dunklen Hauseingang trat. Ein wenig ängstlich schauend drückten sich die Beiden an Harry und Pansy. „Sie sind nicht allein, Tilly”, antwortete Harry lächelnd und streckte der Frau seine Hand entgegen. Die alte Tilly, die Hermine und Harry bei ihrem letzten Besuch bei Lee hier getroffen hatten, sah Harry und Pansy grinsend an, offenbarte dabei ihre schiefen Zähne und wischte sich ihre Hände an der Schürze ab, bevor sie Harrys Hand ergriff. „Sire, immer eine Freude euch hier zu treffen”, katzbuckelte sie vor ihm und sah mit funkelnden Augen zu Harry auf. „Es ehrt mich, dass ihr meinen Namen noch kennt.” „Nun, eine schöne Frau hinterlässt halt einen bleibenden Eindruck.” Die Alte sah Harry verwundert an und lachte kehlig und rau wie ein gestandenes Mannsbild. „Ihr seid ein Schmeichler, Sire, hat man euch dies schon gesagt?” „Ein oder zwei Mal”, grinste Harry. „Nur damit du es weißt Tilly. Sollten die Zwei Mal versehentlich hier auftauchen, melde dich bei mir. Es soll dein Schaden nicht sein.” „Gewiss doch. Darf ich fragen, wer die zwei Rangen sind?” „Sie heißen Nicolas und Laura. Ich bin ihr Vormund.” „Ist das so?” Die Alte sah zu den Kindern.

„Seid ihr denn brave Kinder, die das auch verdient haben?” Nicolas und Laura nickten zaghaft und streckten ihre Hände vor. „Sind wir.” „Guten Tag, Madam.” Die Alte gab erst Laura und danach Nicolas die Hand. „Ich bin keine Dame. Tilly heiß ich. Wenn es euch hier her verschlägt, einfach nach mir fragen mich kennt hier jeder.” Ihr Blick wanderte zu Pansy. „Und du bist?” Pansy schluckte leicht. „Ich bin Pansy Parkinson”, flüsterte sie und schluckte abermals. Tilly nickte bedächtig. „Nun … ob du ein braves Mädchen bist, brauche ich nicht zu fragen. Du sollst ja ein ziemlich vorlautes und unartiges Ding sein, heißt es.” „Na, na, wer wird denn solche Vorurteile haben, Tilly.” „Ist nicht meine Meinung, Sire. Ist das, was ich so aufgeschnappt habe.” Harry lächelte leicht. „Wo du gerade davon sprichst. Was hört man denn so über den Kessel?” „Nicht viel Gutes, Mylord. Eine Schande ist das, was dem alten Tom und der süßen Hannah da nachgesagt wird.” „Du glaubst nicht daran?” Die Alte schüttelte ihren Kopf. „Man kann viel über den alten Griesgram sagen. Er ist ein sturer Geizknochen und sein Eintopf kann lebensgefährlich sein, wenn man nicht aufpasst, aber er war euch gegenüber immer loyal und das wissen alle hier, aber wer sind wir schon? Unsere Barschaft reicht vielleicht für drei vier Besuche bei ihm im Monat und dann sind es auch höchstens zwei …” Harry hob eine Augenbraue und Tilly grinste dreckig. „Na ja wohl eher fünf Krüge Met”, räumte sie ein. „Aber davon allein kann der Kessel nicht bestehen.” „Das stimmt wohl, aber hast du nicht noch ein wenig mehr für mich?” „Wonach steht euch der Sinn, Mylord?” „Namen oder Personenbeschreibungen wären schön. Vor allem von denen, die hier in der Nacht die Straßen mit Pergament verschandeln.” „Leider habe ich die nicht, aber gegen klingende Münze sind sicher einige von uns bereit sich die Nächte um die Ohren zu schlagen. Wer nachts nicht schläft, kann sein Tagewerk nicht vollbringen, wisst ihr?”, grinste die Alte schleimig und bleckte ihre schiefen gelben Zähne.

Harry nickte leicht, langte in seine Tasche und zog einen klimpernden Beutel hervor. „Ich verstehe euer Dilemma. Gib jedem, der dazu bereit ist, fünf davon als Vorschuss. Aber haltet euch bedeckt. Denkt immer zuerst an eure eigene Sicherheit. Keine übereilten Aktionen. Namen wären schön, aber eine Adresse tut es auch. Ich kümmere mich dann um den Rest.” Die Alte griff eilig nach dem Beutel und wog ihn in der Hand. „Zu gütig, Sire. Seid gewiss, dass wir in den nächsten Nächten eure Augen und Ohren sein werden.” „Mehr kann ich dafür nicht verlangen, Tilly und nun werden wir das tun, wozu wir hier sind.” „Ihr werdet sicher von mir hören, Mylord. Die alte Tilly, wünscht euch einen schönen Tag.” Sie katzbuckelte vor Harry und zog sich in den Hauseingang zurück, aus dem sie gekommen war. Harry winkte ihr nach und setzte seinen Weg mit Pansy und den Zwillingen fort. Überrascht sah Pansy umher. Aus den Schatten der Hauseingänge rechts und links, lösten sich einige Gestalten, die sich bei ihrem Auftauchen leicht vor der Gruppe verneigten und sich dann eilig zu dem Eingang begaben, in dem die Alte verschwunden war. „Wer sind diese Leute, Harry?” „Dumbledore nannte sie die dunklen Kreise. Für mich sind sie allerdings einfach nur Menschen, die nicht so viel Glück gehabt haben, wie wir. Einige haben sicher etwas auf dem Kerbholz, aber die Meisten werden wohl durch widrige Umstände hier gelandet sein.” Pansy lachte leise. „Die nicht so viel Glück hatten wie wir? Du bist echt unglaublich, Harry.” Er hob seine Schultern und deutete auf den nächsten Hauseingang. „Hier sind wir richtig. Lasst mich vorgehen. Das Treppenhaus ist ziemlich duster.” Harry ließ seinen Zauberstab aufleuchten und ging, gefolgt von den Zwillingen und Pansy, die etwas baufällige Treppe hinauf zu Lee Jordans Wohnung. Als die Drei bei ihm waren, klopfte er mehrfach an der Tür.

Nach einer Weile erklang von innen ein verschlafenes „Moment!” Es dauerte wohl noch zwei drei Minuten, bis die Wohnungstür vorsichtig geöffnet wurde und das verschlafene Gesicht von Alicia Spinnet im Türspalt erschien. „Harry!? Was machst du hier so früh am Morgen?” „Guten Morgen, Sonnenschein. Es ist beinahe Mittag und ich würde gern mit Lee etwas besprechen.” Alicia gähnte ziemlich undamenhaft und kratzte sich am Kopf. „Komm erst mal herein. Lee schläft noch wie ein Stein.” Sie schloss eilig zwei Knöpfe von Lees Oberhemd, das sie sich ziemlich nachlässig übergestreift hatte, bevor sie an die Tür gehastet war. „Nett!”, kommentierte Pansy den aufreizenden Anblick grinsend. „Allerdings nicht ganz jugendfrei, oder?”, setzte sie mit einem Seitenblick auf die Zwillinge hinzu. Laura schaute sich Alicia neugierig an. Nicolas grinste etwas verlegen und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. „Setzt euch einfach irgendwo hin.” Verlegen schauend, eilte Alicia wieder ins Schlafzimmer. Schief lächelnd räumte Pansy ein paar Kleidungsstücke beiseite und setzte sich mit den Kindern auf die Couch. Harry nahm, in einem der Sessel platz und sah sich ein wenig um. 'Alicia scheint jetzt öfter hier zu sein. Zumindest sieht es hier nicht mehr ganz so chaotisch aus, wie bei meinem letzten Besuch.' Nach ein paar Minuten kamen Alicia und Lee, in Jogginghose und T-Shirt, aus dem Schlafzimmer. „Ich mache dann mal schnell Tee”, grinste sie verlegen und verschwand in der Küche. Lee begrüßte erst Pansy und danach Harry per Handschlag. Den Kindern wünschte er einfach so einen guten Morgen, bevor er sich in den zweiten Sessel setzte. „Sorry, aber es ist ein wenig spät geworden gestern. Alli hatte Spätdienst, und bis sie dann schlafen kann, braucht es halt eine Weile, um runter zu kommen. Dafür hat sie endlich mal ein komplett freies Wochenende.” „Schon okay, Lee. Sie hätte uns ja auch einfach raus werfen können. Immerhin kommen wir ja überraschend.”

Alicia kam mit einem Tablett aus der Küche und stellte es auf den Couchtisch, bevor sie sich auf Lees Schoß setzte und einen Arm um ihn legte. „Brian würde mir die Hölle heißmachen, wenn ich das tun würde”, grinste sie schief. „Wie läuft es denn mit deiner Ausbildung?” „Ist schon etwas Anderes, als die DA-Stunden mit dir und Hermine, aber der Zusammenhalt ist klasse. Frank, Brian und die anderen Ausbilder sind teilweise ganz schön pingelig, aber sie meinen es nicht böse. Vor allem Brian ist ziemlich stur. Der hat 'ne echt raue Schale, aber er ist ein guter Lehrer und ein toller Mensch.” „Fühlst du dich also gut aufgehoben bei ihnen?” Alicia nickte lächelnd. „Katie, Cho und Angie übrigens auch.” Lees Freundin stand auf, um den Tee zu holen. „Teetassen und sogar gleich mehrere?”, zwinkerte Harry ihm nach einem Blick auf das Tablett zu, nachdem Alicia in der Küche verschwunden war und Lee nickte grinsend. „So langsam macht sie wohl einen ordentlichen Menschen aus mir.” „Oder du verdirbst sie eher”, grinste Pansy und sah vieldeutig auf die Kleider, die sie neben die Couch geworfen hatte. „Wir arrangieren uns beide ein wenig.” Alicia kam, mit der Teekanne in der Hand, lächelnd aus der Küche zurück. „Ich bring ihm ein wenig Schliff bei und Lee sorgt dafür, dass ich bei ein paar Dingen etwas lockerer werde.” „Wobei wäre das?”, fragte Pansy dreckig grinsend. „Früher habe ich morgens immer ewig im Bad verbracht. Lee hat mich überzeugt, dass ich den ganzen Aufwand gar nicht nötig habe. Er meint, ich sei auch ohne Puder und Schminke wunderschön.” „Dem kann ich nur zustimmen”, lächelte Harry ihr zu und griff nach seiner Tasse, die Alicia gerade mit Tee befüllt hatte. Lee warf ein Zuckerstück nach ihm und Pansy stieß Harry in die Seite, sodass er beinahe den Tee verschüttete. „He, lasst das”, monierte er. „Dann hör auf Süßholz zu raspeln”, meckerte Pansy.

Harry zeigte Lee einen Vogel und sah danach Pansy komisch an. „Du hast ja wohl von allen hier am Allerwenigsten einen Grund dich da einzumischen.” Pansy wurde rot und starrte verlegen auf ihre Teetasse, was Alicia leise lachen ließ. „Sie scheint das ein wenig anders zu sehen, Harry.” Der hob seine Schultern und grinste leicht. „Ihr Problem. Und du …” Er sah nun direkt zu Lee. „… solltest deiner Freundin wirklich mehr vertrauen.” Lee starrte ihn einen Moment an. „Was redest du denn da?” „Weshalb solltest du sonst wegen eines kleinen Kompliments eifersüchtig sein?” „Ich bin nicht …” Lee wurde wegen Harrys wissendem Blick verlegen. „Ja okay …” Er kratzte sich am Kopf. „Ist ja nicht so, als hätte ich dich deswegen zu einem Duell gefordert.” „Das solltest du dir auch schön verkneifen.” Alicia gab Lee einen Klaps an den Hinterkopf und Harry lachte leise. „Brians Methoden scheinen abzufärben.” „Leider ist er in dieser Beziehung ziemlich uneinsichtig”, seufzte sie und sah Lee einen Moment liebevoll an. Alicias nun neugieriger Blick wanderte wieder zu Harry. „Warum bist du denn nun eigentlich hier? Dienstlich oder privat?” „Ein klein wenig von beidem, denn die Angelegenheit ist offiziell nichts für die Aurorenabteilung. Noch nicht zumindest.” „Bist du also mal wieder auf eigene Faust hinter einem Geheimnis her?” „Eher hinter einer Riesensauerei, Lee. Es geht um Tom und Hannah.” Lee nickte langsam. „Diese Schmierereien, die jede Nacht in der Winkelgasse auftauchen.” „Laura hatte die Idee, eine Gegendarstellung über Potterwatch zu bringen.” „Wie stellst du dir das vor, Harry?” „Du bist der Mann vom Radio. Wie sollte es deiner Meinung nach ablaufen?” Lee lehnte sich zurück und sah einen Moment zu Alicia, die wieder auf seinen Knien saß. „Wann hast du davon erfahren, Harry?” „Vor knapp einer halben Stunde, als wir im Kessel ankamen.” Lee nickte langsam und lächelte leicht.

„Mittwochnacht sind sie das erste Mal aufgetaucht und du erfährst es erst heute?” „Mittwoch!? Aber da hatten wir den Kerl gerade mal geschnappt”, warf Pansy überrascht ein. „Was wundert dich daran, Lee? Immerhin bin ich nicht allwissend.” „Für den Chef der Auroren aber trotzdem ziemlich schlecht informiert.” „Noch ist er es ja nicht offiziell und außerdem sind solche Sachen etwas für die magische Polizeibrigade”, warf Alicia ärgerlich ein und Lee küsste sie sanft. „Schon gut, Alli. Ich wollte mich nur ein wenig revanchieren.” Alicia seufzte genervt. „Blödmann! Streng dich lieber ein wenig mehr an.” „Lass gut sein. Er hat ja irgendwie recht, Alicia, allerdings liegt es nicht nur an mir. Solche Dinge könntet ihr mir schon ruhig mitteilen, weißt du?” „Ist es jetzt etwa meine Schuld?” „Nein, natürlich nicht.” Harry lächelte ihr beschwichtigend zu. „Aber wir haben so viel um die Ohren, dass nicht alles bis zum Grimmauldplatz durchdringt, was eventuell wichtig ist.” „Das wäre?”, hakte Lee interessiert schauend nach. „Alles Mögliche. Ginny war ziemlich krank, wie du vielleicht von George weißt. Dann die Sache mit den Kobolden. Das St. Mungo und natürlich Dinge, die das Ministerium und Hogwarts betreffen. Du warst doch selbst dabei, als wir losgezogen sind, Lee.” „Außerdem hat er sich auch noch um mich, Teddy, Alice und einige Andere persönlich gekümmert, komm also gar nicht erst auf den Gedanken, Harry würde sich abschotten und auf der faulen Haut liegen, nur weil DU ihn nicht ständig triffst oder er für dich das Zugpferd macht”, ranzte Pansy Lee an. „So habe ich das gar nicht …” „Dann Grins halt nicht so überheblich, als wenn du der Einzige wärst, der sich hier um Probleme kümmert.” „Wäre schon schöner, wenn Harry mehr in Erscheinung treten würde”, versuchte Lee zu punkten. „Wozu? Damit er noch weniger Zeit für sich hat?” „Hast du wirklich so viel um die Ohren?”, hakte Alicia vorsichtig nach und Harry hob seine Schultern.

„Wenig ist es nicht gerade und es wird wohl, auch so schnell, nicht abreißen. Heute Abend zum Beispiel sind Pansy und ich auf Minervas Bitte hin unterwegs. Wir müssten im Moment eigentlich in der Winkelgasse einige Einkäufe machen, aber da kam uns ja, wie so oft in letzter Zeit, etwas ungeplant dazwischen.” „Wo du es gerade erwähnst: Was wird jetzt eigentlich mit den Leuten, die am Ende der Nokturngasse untergekommen sind?” „Weiß ich noch nicht, Lee. Im Moment lasse ich sie durch ein paar Hauselfen versorgen. Aber wie lange sie dort noch bleiben können, ist nicht sicher.” „Warum nicht? Ich dachte …” Interessiert sah Harry zu seinem Freund, der sich verlegen grinsend unterbrach. „Du dachtest, Lee?” „Ich habe da so etwas läuten hören.” Sein Blick flackerte zu Alicia und Harry sah fragend zu der jungen Frau auf Lees Knien. Diese lief unter seinem Blick knallrot an. „Ich habe nur erzählt, was ich von Cho weiß. Nämlich, dass du mit Mrs Malfoy deswegen Schlitten gefahren bist.” Harry schüttelte grinsend seinen Kopf. „Nicht nur deshalb, aber das ist jetzt auch nicht so wichtig.” Er lehnte sich leicht vor und rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht. „Jedenfalls hat es nicht geklappt und das wurmt mich doch ein wenig. Im Moment lässt sich das aber nicht unbedingt ändern.” „Warum nicht? Geh zu Kingsley und sag ihm, du forderst eine Wiedergutmachung für das miese Verhalten der Malfoys.” Harry lachte leise. „Das ist nicht so einfach, Lee. Dafür braucht es Beweise und Lucius war schlau genug nicht unbedingt welche zu hinterlassen, weißt du?” Harry nahm seine Hände herunter und sah Lee und Alicia nacheinander nachdenklich an. „Er hat mich nur einmal direkt und persönlich angegriffen. Leider gibt es dafür keine Zeugen mehr.” „Ich dachte Ginny, Hermine und die Anderen waren in der Mysteriumsabteilung auch bei dir.” „Da war er aber auch nicht allein, Alicia.”

Harry lehnte sich im Sessel zurück und legte seinen Kopf in den Nacken. „Ich spreche vom Ende meines zweiten Jahres. Lucius und ich begegneten uns in Dumbledores Büro. Als das Treffen beendet war, bin ich mit Riddles zerstörtem Tagebuch hinter ihm her und habe es ihm in die Hand gedrückt. Er war derjenige, der es Ginny untergejubelt und den ganzen Schlamassel um die Kammer heraufbeschworen hatte.” „Bist du denn verrückt, Harry?”, hauchte Pansy erschrocken. „Ich war einfach nur gefrustet. Warum sollte dieser Mistkerl einfach so davonkommen, wo er doch Ginny, Mine und die Anderen beinahe auf dem Gewissen hatte?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Außerdem wollte ich dem alten Malfoy für seine arrogante Art zusätzlich noch eins auswischen. Ich habe nämlich eine meiner Socken in dem Buch versteckt. Ich hatte darauf spekuliert, dass er das Buch an Dobby gibt, da er selbst sich sicher zu fein wäre, es länger als nötig in der Hand zu halten.” „Und?” „Er hat das Buch wirklich an Dobby gegeben, Lee. Als ich ihm dann sagte, er solle das Tagebuch öffnen, hat Dobby die Socke gefunden und vor Freude gequiekt, dass er Kleidung geschenkt bekommen hätte. Der alte Malfoy hat erst gar nichts geschnallt, aber das liegt bei denen ja in der Familie. Danach hat er auf meinen Knöchel gestarrt, als wäre er das achte Weltwunder. In seinem Rochus, dass ich ihm seinen Hauselfen abspenstig gemacht habe, hat er seinen Zauberstab herausgerissen und war gerade dabei einen Avada zu sprechen, als Dobby mit den Fingern schnippte und Malfoy Senior ein paar Meter weiter unsanft auf seinem Hintern gelandet ist.” Harry lächelte bei dieser Erinnerung. „Der kleine Kerl war echt sauer auf Malfoy. Danach hat sich Lucius, wüste Verwünschungen ausstoßend, aufgerappelt und ist verschwunden.” Harry lächelte noch ein paar Sekunden, bevor er wieder etwas ernster wurde und leicht sich seine Hände rieb. „Seitdem ist viel geschehen. Aber deshalb sind wir nicht hier.” Er sah Lee erneut auffordernd an. „Also? Was denkst du, wie wir die Leute am Besten erreichen?”

~o0o~


„Mine?” Hermine, die skeptisch von den Notizen der Flamels auf den Braukessel geschaut hatte, in dem sich eine zähe rot schimmernde Masse befand, drehte ihren Kopf leicht herum und wischte sich ein paar Schweißperlen von ihrer Stirn, als Ginny die Tür zum Labor öffnete, das seit Neuestem in einem der Kellerräume des Grimmauldplatzes untergebracht war. Sie drehte sich herum und trat zu Ginny, die verschlafen schauend in der Tür stehen geblieben war. Leicht lächelnd umarmte Hermine ihre Freundin und begrüßte sie mit einem Bussi. „Guten Morgen, du Schlafmütze. Endlich aufgewacht?”, lächelte sie ihr zu und strich ihr über die Wange. Ginny hob ihre Schultern und grinste schief. „Wo sind denn alle?” „Wegen Blanca in der Winkelgasse. Das weißt du doch.” „Und du bist hier, weil?” „Weil das hier …” Hermine deutete mit dem Daumen über ihre Schulter auf den Kessel. „In einer ziemlich kniffeligen Phase steckt und du …” Sie stupste mit dem Finger ihrer Linken gegen Ginnys Nase. „Mir ein wenig zu übereifrig bist, was das angeht.” Ginny schob schmollend ihre Unterlippe vor und Hermine küsste sie sanft. „Nu' schmoll doch nicht gleich. Komm, ich zeige dir, wie weit ich bin.” Gemeinsam traten sie vor den Kessel.
„Uii ist das heiß hier”, staunte Ginny und Hermine nickte leicht. „Der Kessel hält die Hitze nur aus, weil er magisch verstärkt ist. Sei bitte vorsichtig.” Ginny besah sich den Aufbau etwas genauer. Der Kessel stand nicht wie gewöhnlich über einem Feuer aus rötlichen Flammen, wie sie es aus der Schule kannte. Er hing über einem Kreis bläulicher Flammen, die die untere Hälfte des Kessels komplett umschlossen. Neugierig sah Ginny an den Schläuchen der Brenner entlang zu zwei großen Gasflaschen, an deren Armaturen sie befestigt waren. Ihr Blick fiel auf die Rundinstrumente, deren Zeiger leicht zitterten.

„Was sind das für komische Dinger, Mine?” „Gasflaschen, die von uns verwendet werden, um Flammen zu erzeugen, die heißer sind, als jedes Herdfeuer.” „Uns?” „Na, Muggel halt.” Ginnys Blick fiel auf die beiden Flaschen. Eine gelbe und eine blaue Stahlflasche, an denen die Schläuche befestigt waren. „Warum benutzt du so etwas?” „Damit kann ich die Temperatur besser kontrollieren. Außerdem ist das sicherer, als ein Holzkohlefeuer, dem ich Sauerstoff zuführe, um die Temperatur zu erhöhen. Immerhin haben wir hier keinen Abzug oder Kamin.” Hermine drehte etwas an dem Ventil der blauen Flasche und sah skeptisch auf die Flammen. „Siehst du, wie die Flamme wieder etwas gelblicher wird, wenn ich den Sauerstoff herunter drehe? Das bedeutet, sie hat jetzt eine kleinere Temperatur, als vorher.” „Wie klein?” „So um die 2.200 Grad. Wenn ich den Sauerstoff wieder aufdrehe, werden es bis zu 3.000.” Ginny schluckte leicht. „Wie hat der alte Flamel solche Temperaturen erzeugt?” „Granit schmilzt bei ungefähr 1.000 Grad. Das bekommt man mit normalem Butangas locker hin. Die Kerntemperatur der Flamme liegt bei 1.900 Grad. Allerdings ist er den magischen Weg gegangen und hat seinen Kessel im Ätna versenkt. Im Jahre 1381 machte er den ersten Versuch. Dann, beim Ausbruch 1408, gelang es ihm, den Stein zu produzieren. Fünf Jahre später zogen Perenelle und Nicolas sich in die Zaubererwelt zurück.” Ginny sah Hermine erstaunt an. „Diese Zeitspanne von damals, bis in unsere Tage, ist kaum vorstellbar für mich. Was sie wohl alles erlebt haben?” Ginny drückte sich leicht an Hermine, die ihr über den Kopf streichelte. „Dieser Stein muss unglaubliche Macht besitzen. Kein Wunder, dass Voldemort so scharf auf ihn war.” Hermine nickte langsam und nahm Ginny in den Arm.

„Wir müssen echt aufpassen, dass niemand von seiner Existenz erfährt, Gin. Wir sollten uns eine gute Geschichte wegen Nevilles Eltern einfallen lassen. Ansonsten bekommen wir wohl noch mehr Schwierigkeiten, als wir eh schon haben.” „Und trotzdem gehst du das Risiko ein, ihn herzustellen.” Hermine sah Ginny entschlossen an. „Ich tu es für Neville. Er hat es einfach verdient, dass wir ihm helfen, seine Eltern wieder zurück zu bekommen.” Ginny nickte zustimmend. Ein trauriger Zug legte sich jedoch um ihre Lippen. „Leider funktioniert das nicht bei allen, die jemanden verloren haben”, flüsterte sie bedrückt und Hermine strich ihr tröstend über den Rücken. „Alles hat seine Grenzen, Gin. Selbst dieser Stein und das Elixier, das man mit ihm herstellen kann.” Ginny seufzte leise und schloss für einen Moment ihre Augen, bis Hermine vorsichtig die Umarmung löste und sich wieder dem Kessel zuwandte. Sie kontrollierte abermals die Temperatur und regelte ein wenig an den Armaturen der Flaschen herum. „Bald ist es geschafft”, murmelte sie und starrte auf die Notizen der Flamels, als wären sie ihr persönlicher Feind. Danach wühlte sie hektisch in einigen Büchern herum, die etwas abseits von Flammen und Kessel auf dem Arbeitstisch lagen. „Was tust du da?”, hakte Ginny nach. „Das sind Übersetzungshilfen. Die Rezeptur ist neben Englisch in vier weiteren Sprachen geschrieben.” Ginny trat zu Hermine und sah ihr neugierig über die Schulter. „Sagtest du nicht, du hättest die Notizen bereits komplett gelesen?” „Habe ich auch, aber die waren nur in Englisch, Deutsch und Französisch. Die drei Sprachen beherrsche ich inzwischen zumindest so weit, dass ich den Sinn des Geschriebenen begriffen habe, aber bei dem Rezept muss ich halt einige Phrasen nachschlagen, denn Nicolas wechselt innerhalb eines Satzes zwischen den drei Sprachen und zusätzlich noch Italienisch und Spanisch hin und her.”

Hermine kratzte sich grinsend am Kopf. „Da reichen meine Kenntnisse gerade mal für einen Badeurlaub am Strand und einen mittelfristigen Hotelaufenthalt.” „Ich wusste gar nicht, dass du so viele Sprachen sprichst.” „Na ja, sprechen ist übertrieben, aber es reicht, um nicht zu verhungern und nach dem Weg zur nächsten Toilette zu fragen”, wiegelte Hermine ab. „Wie kommt das?” „Mit fünf bin ich das erste Mal mit meinen Eltern ins Ausland in den Urlaub gefahren oder geflogen. Wir waren in jedem Jahr in einem anderen Land Europas. Mum, Dad und ich hatten den Ehrgeiz in dem jeweiligen Land auch mit den Leuten dort sprechen zu können. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit ihnen gemeinsam, die verschiedenen Sprachen zu lernen.” Hermine sah Ginny verdattert an, als diese ihr fürsorglich schauend über den Rücken streichelte. Sie brauchte einen kleinen Moment, um zu realisieren, dass sich bei dem Gedanken an ihre Eltern Tränen in ihre Augen geschlichen hatten. Mit einem verlegenen Lächeln wischte Hermine sich über ihre Augenwinkel und sah entschuldigend zu Ginny. „Sorry, aber dieses verdammte Notizbuch spült immer wieder Erinnerungen an sie hoch.” Ginny nahm Hermine fest in den Arm. „Sei nicht dumm, Mine. Dafür musst du dich nicht entschuldigen.” Sie nickte in Ginnys Schulter hinein und atmete ein paar Mal tief durch. Nach einem Kuss für Ginny, wand sich Hermine vorsichtig aus ihren Armen. „Na komm, Gin. Ich bin hier so weit fertig. Die Masse muss jetzt unter Druck langsam abkühlen.” Sie legte einen schweren Deckel auf den Kessel und sicherte ihn mit magischen Ketten und einem Zauber. Danach drehte Hermine die Flammen auf volle Leistung. Nach zehn Minuten, drehte sie die Gasflaschen zu und seufzte erleichtert. „Das sollte es gewesen sein. Die Hitze in dem versiegelten Kessel müsste genügend Druck aufgebaut haben, um die Masse zu verfestigen und die gewünschte Materialveränderung herbei zu führen.”

Hermine räumte schnell ihren Arbeitsplatz auf und sah ein letztes Mal auf den rot schimmernden Kessel, der vor Hitze leise knackend an seinem Platz stand. „Lass uns baden gehen, Ginny. Hier können wir für die nächste Zeit nichts mehr tun.” Sie ging mit ihrer Freundin vor die Tür, verschloss sie und versiegelte sie magisch. „Warum tust du das?” „Nur zur Sicherheit. Der Kessel muss drei Tage ruhen. Ich möchte nicht, dass auf den letzten Metern noch etwas schief geht.” „Hast du alle Zutaten verbraucht, die du von dem Greifen erhalten hast?” „Ja, Gin. Wir haben nur diesen einen Versuch.” „Was, wenn es nicht klappt?” Hermine hob ihre Schultern. „Die Einzigen, die davon wissen, sind wir und der Greif. Wenn es nicht funktioniert, ärgere ich mich wahrscheinlich schwarz und werde mich selbst verfluchen, dass ich nicht genau genug gearbeitet habe, aber für Neville bleibt einfach alles beim Alten.” Die beiden Mädchen stiegen langsam die Kellertreppe hinauf und traten durch die Tür zum Erdgeschoss. „Würdest du versuchen, noch einmal mit dem Greif zu sprechen?” Hermine hob nachdenklich schauend ihre Schultern, als sie die Stufen der Treppe erreichten und in den ersten Stock hinauf gingen. „Jedenfalls nicht, ohne mit Harry vorher darüber zu sprechen”, erwiderte sie leise. „Ich glaube, er kann den Greifen besser einschätzen, als wir alle zusammen. Wenn er sagt, wir können es versuchen, dann ja. Andernfalls werde ich es nicht tun.” Sie hatten Ginnys Zimmertür erreicht und sie umarmte Hermine noch einmal fest. „Ich bin sehr froh, dass du so darüber denkst, Mine. Wer weiß, was dieses Biest sonst mit dir anstellt.” Hermine lachte leise. „Gut möglich, dass er mich an deine Artgenossen verfüttert”, zwinkerte sie Ginny zu. „Allerdings glaube ich auch daran, dass er ein gutes Herz hat. Immerhin hätte er mir die Zutaten gar nicht erst geben brauchen. Er hat es getan, weil er in meinen Gedanken sehen konnte, wie sehr ich Neville helfen möchte.”

Ginny nickte leicht und lächelte hintergründig. „Ich hätte Lust auf ein Bad, Mine. Kommst du mit runter?” Sie streichelte Hermine über ihren Po. „Du willst doch noch etwas Anderes, oder?” Ginny hob ihre Schultern und sah Hermine mit Dackelaugen an. „Och komm schon”, nuschelte sie. „Wir sind eh ganz allein hier. Das sollten wir ausnutzen.” Hermine nickte leicht und Ginny verschwand in ihrem Zimmer. Sie ging in ihr eigenes Zimmer, zog sich aus und ihren Bademantel über. Das Bild von Harrys Paten Sirius, begrüßte Hermine mit einem frechen Grinsen, als sie den Wandbehang davor beiseite zog. „Na? Mal wieder etwas entspannen?” „Mal schauen. Zumindest, gemeinsam mit Ginny, ein morgendliches Bad nehmen.” „Du weißt gar nicht, was für ein Glück ihr habt, Hermine.” „Warum?” „Na, überleg doch mal. Ihr könnt euren Interessen und Neigungen nachgehen, während Andere sich um ihren Lebensunterhalt kümmern müssen. Euer Leben hier ist schon ziemlich angenehm, oder?” Hermine hob ihre Schultern und nickte gleichzeitig. „Wie kommst du jetzt darauf?” „Du hast irgendwie bedrückt ausgesehen.” „Schon, aber dabei ging es weniger um mich persönlich.” Sirius nickte leicht und gab den Durchgang frei. „Na dann ist es ja gut.” Hermine wollte schon in den Gang treten, als sie es sich anders überlegte und noch einmal an das Bild herantrat. „Ja?”, hakte Harrys Pate mit einem Lächeln nach. „Danke, Schnuffel.” „Gern! Und nun beeil dich, sonst ist Ginny vor dir fertig.” Hermine nickte lächelnd und trat eilig in den Gang hinter dem Bild. Lautlos glitt das Porträt wieder an seinen Platz und der gemalte Sirius verschwand mit einem frechen Grinsen aus dem Rahmen.

~o0o~


Harry, Pansy und die Zwillinge, saßen noch immer mit Alicia und Lee in dessen Wohnzimmer, in Lees Wohnung in der Nokturngasse. Der Macher von Potterwatch, war gerade dabei seine Notizen zu vervollständigen, die er sich während des Interviews mit Harry gemacht hatte. Lee hatte ihm vorgeschlagen nicht nur einen Aufruf für den Tropfenden Kessel und seine Betreiber zu machen, sondern Toms und vor allem Hannahs Rolle, die sie in Harrys Bemühungen gegen Voldemort gehabt hatten, in den Vordergrund zu stellen, um die Menschen von ihrer Rechtschaffenheit zu überzeugen. Lee sah ein letztes Mal auf die Niederschrift und nickte leicht. „Sehr schön! Das wird die Leute sicher mehr überzeugen, als deine schlichte Aussage, dass die Plakate einfach nur übelste Nachrede sind und jeder Grundlage entbehren”, lächelte er zufrieden und sah Pansy verdutzt an, als sie sich das Pergament griff und es genauestens beäugte. „Pansy …”, setzte Harry an, doch eine knappe Handbewegung von ihr, ließ ihn verstummen. Harry lächelte leicht und nickte nur. Alicia und Lee sahen ihn deshalb komisch an. Nachdem Pansy mit dem Schriftstück durch war, gab sie es an Harry. „Du solltest sie fragen”, forderte sie schlicht und Harry nickte erneut. „Du hast recht, Pans. Immerhin kommen ein paar Dinge zur Sprache, die sie vielleicht nicht jedem erzählen möchte.” „Aber es hat sich doch alles genau so zugetragen.” „Schon, Alicia. Aber, der Tod ihrer Mutter durch die Todesser und ihre Unterbrechung der Schule auf unbestimmte Zeit, zum Beispiel sind zwar Fakt, allerdings auch eine Sache, die sie vielleicht nicht unbedingt in aller Öffentlichkeit diskutieren will.” Harry stand mit dem Papier in der Hand auf und verschwand. Lee sah Alicia ärgerlich an. „Na, du ist ja ein toller Auror. Ich dachte, du hättest …” „Habe ich auch!”, gab sie barsch zurück. Pansy und die Kinder fingen laut zu lachen an. „Als ob Dad das aufhalten würde”, grinste Nicolas schadenfroh und seine Augen funkelten voller Stolz.

„Hast du mich erschreckt!”, rief Hannah überrascht und fing gerade so eben das Glas auf, das ihr beinahe aus der Hand gefallen war. „Sorry, grinste Harry ihr zu und trat an den Tresen heran, während der alte Tom aus seiner Küche geeilt kam. „Alles okay bei dir?” „Ja danke, Tom. Harry hält sich mal wieder nicht an die Regeln und erscheint einfach mal so mitten im Raum anstatt, wie jeder normale Mensch, durch die Tür zu kommen.” Besorgt sah der bucklige Mann zwischen Harry und seiner Bedienung hin und her. „Die Schutzzauber …” Harry lächelte Tom beruhigend zu. „Sind intakt und stabil wie eh und je. Beeindruckend übrigens. Nicht ganz so stark, wie die der Schule, aber dennoch ziemlich wehrhaft, Tom.” „Kunststück!”, spie der alte Wirt mit einem dreckigen Grinsen. „Die wurden auch noch auf die gute alte Art gemacht und nicht, wie dieses neumodische Zeug, einfach nur mit einem Zauberstab beschworen. Blut und Runen schützen diese Mauern seit über dreihundert Jahren vor allerlei Ungemach.” Der Wirt des Kessels ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Nur gegen fehlenden Umsatz habe ich noch keinen Zauber gefunden”, grinste er schief. „Oh, ich glaube, dagegen habe ich etwas, Tom.” Harry trat zu Hannah und reichte ihr das Pergament. „Was ist das; Harry?” „Lies es bitte in Ruhe durch. Lee und ich werden es dann über Potterwatch verbreiten, wenn du und auch Tom damit einverstanden sind.” Hannah nickte leicht, legte Glas und Tuch beiseite und stützte sich beim Lesen auf die Theke. Harry beobachtete sie dabei, wie ihr Blick langsam über das Pergament wanderte. Der alte Wirt kam zu Harry und zupfte ihn am Umhang.

„Sire?”, fragte er leise. „Nicht doch, Tom. Sag einfach Harry, okay?” Der bucklige Mann schüttelte seinen Kopf. „Das wäre zu viel der Ehre.” „Ach Quatsch! Sag einfach Harry und gut is'” Tom, atmete tief durch. „Ahm … Warum zeigst du ihr das, Harry?” „In dem Interview geht es unter anderem um Hannahs und meine gemeinsame Schulzeit. Lee meinte, wir sollten ein paar Hintergründe liefern, damit den Leuten klarer wird, dass ich einen besonderen Grund habe, warum ich dir und Hannah nach diesen Gerüchten öffentlich mein Vertrauen ausspreche.” „Das hättest du aber auch einfach so gekonnt. Schließlich sind deine Antworten und Erzählungen alle korrekt.” „Schon, Hannah, aber ich … wir wollten trotzdem dein … euer Einverständnis, es genau so zu senden, wie es dort steht.” „Wir?” „Pansy hat mich darauf hingewiesen, dass es vielleicht besser ist, dich vorher zu fragen.” „Pansy Parkinson?”, fragte Hannah überrascht und reichte das Papier an Tom, der es direkt und ohne darauf zu schauen an Harry gab. „Das brauche ich nicht zu lesen. Es wird schon alles stimmen.” Damit verzog er sich wieder in seine Küche. „Ich lass euch dann mal allein, ihr zwei.” Anzüglich grinsend verschwand der bucklige Mann im Durchgang zur Küche. Komisch schauend sah Harry hinter ihm her. „Möchte ich wissen, was er gerade gedacht hat?”, fragte er an Hannah gewandt und sie schüttelte verlegen grinsend ihren Kopf. „Glaub mir, Harry. Das wollen wir beide sicher nicht wissen.” „Und weshalb bist du jetzt so verlegen?” Hannah Abbott griff nach dem Tuch auf dem Tresen und drehte es in ihren Händen. „Deine Schilderung über mich ist ziemlich … So mutig war ich doch gar nicht!” Harry trat zu ihr und legte eine Hand auf ihre. „Doch das warst du und genau so werde ich mich immer an dich erinnern, Hannah.” Er strich ihr mit der anderen Hand über die Wange und verschwand mit einem Zwinkern aus dem Pub. Leise seufzend griff sich Hannah an ihre Wange und starrte auf den Punkt, an dem Harry gerade noch gestanden hatte. Toms dreckige Lache, riss sie aus ihren Gedanken und sie ging mit wütendem Blick in die Küche. „Hat die unnahbare Hannah, also doch ein Herz”, gackerte der bucklige Wirt. „Na? Wie sieht es aus? Eine mehr oder weniger ist ihm doch sicher egal, oder?” „Halt die Klappe oder du landest als Sonderangebot auf der Karte!”, drohte sie ihm mit rosigen Wangen und langte nach dem Tranchiermesser, um den Braten aufzuschneiden, den Tom gerade aus dem Ofen gezogen hatte. „Schmutzige alte Männer und ihre dreckigen Gedanken”, fluchte sie leise und Tom feixte sich eins, während er in seinem Eintopf rührte.

„Da bist du ja wieder”, freute sich Laura, als Harry in Lees Wohnzimmer wieder auftauchte. Er setzte sich in seinen Sessel und reichte Lee das Manuskript. „Ist genehmigt”, grinste er ihm zu. „Warum grinst du so?” „Ganz einfach, Alicia. Hannah war ein wenig überrascht, wie positiv sie mir im Gedächtnis geblieben ist.” Lee rieb sich seine Hände. „Jedenfalls können wir das Ganze jetzt aufnehmen und ich sende es dann vom Band. Heute Nachmittag und heute Abend in den Nachrichten und Morgen dann noch ein Mal in der Früh. Danach wird es wohl jeder mitbekommen haben.” Er stand auf und sah Harry auffordernd an. „Na komm, Alter. Mein Equipment steht auf dem Dachboden. Da können wir das Ganze, in aller Ruhe, auf Band sprechen. Wäre doch sicher peinlich, wenn wir das live machen und du verhaspelst dich irgendwo.” Lee und Harry verließen die Wohnung und stiegen die Treppe zum Dachboden hinauf. Pansy und Alicia unterhielten sich derweil weiter im Wohnzimmer. „Und? Wie lebt es sich so bei Harry?” Pansy hob ihre Schultern. „Ich fühle mich jedenfalls ganz wohl bei ihm. Aber wenn ich ihn lieb bitte, könntest du vielleicht ein paar Tage zu uns ziehen, Alicia. Wie wäre das? Dann könntest du es live und in Farbe miterleben und es selbst herausfinden.” „Ach, lass mal. Lee und ich haben uns hier gut arrangiert.” Interessiert sah Alica Pansy an. „Sag mal, Pansy. Wie lange willst du denn überhaupt noch bei Harry bleiben?” „Weiß ich noch nicht.” Grinsend legte sie einen Arm um Nicolas. „Ich habe mich jedenfalls für länger bei ihnen eingerichtet.” Lächelnd lehnte sich Nicolas an Pansy heran. „Und das ist auch gut so. Immerhin haben wir jede Menge Spaß miteinander.” Alica lächelte leicht wegen der fröhlichen Gesichter, die die Drei machten. „Na dann scheint ja wirklich alles im grünen Bereich zu sein, was das angeht.” Nach einer knappen halben Stunde waren Lee und Harry zurück. Kurz darauf brachen die Vier wieder in die Winkelgasse auf, um endlich das zu tun, was sie eigentlich vorgehabt hatten.


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