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Lebensfragen - Verfolgt?

von One_of_the_Old

CVI Verfolgt?


Der Duft von frischem Holz und Politur stieg den Dreien in die Nase, als sie den Laden betraten. Eine Mischung, die Ginny und Harry schnuppern und leise seufzen ließ. „Aah, Guten Tag Mr Potter, Miss Weasley und Miss Granger. Welch Glanz in meinem bescheidenen Laden!”, wurden sie überschwänglich begrüßt. Der etwas untersetzte Inhaber lächelte von einem Ohr zum Anderen. Harry nickte ihm freundlich lächelnd zu und trat an den Ladentisch. „Guten Tag, Sir. Wir bräuchten zwei Anfängerbesen.” Der dunkelhaarige Mann sah ihn überrascht an. „Nach dem, was ich von ihnen und Miss Weasley gehört habe, brauchen sie doch sicher keinen Besen für Anfänger mehr, Mr Potter.” „Über Ginny und Harry gehört? Von wem?”, hakte Hermine misstrauisch schauend nach. „Mr Potters Talente auf einem Besen sind allseits bekannt in Quidditchkreisen. Es gibt Fachleute, die ihn nur allzu gern in den Farben Britanniens als Sucher erleben würden. Ein direkter Vergleich zwischen Viktor Krumm und ihm in einem Match wäre sicher nicht ohne Reiz. Ihr Tränkelehrer Horace Slughorn und ich sind alte Freunde, Miss Granger. Gerade vorgestern, hat er mir einen äußerst lukrativen Werbevertrag mit den Holyhead Harpyies eingefädelt. Horace schwärmte in dem Gespräch mit Miss Jones am Montagabend förmlich von Miss Weasleys Qualitäten …” „Ich hoffe doch aus reinweg sportlicher Sicht!”, warf Ginny bissig ein und unterbrach damit den Redeschwall des Mannes. Dieser sah sie kurz irritiert an. „Sicher! Etwas Anderes würde er sich nicht erlauben”, antwortete er vorsichtig. Ginny lächelte dünn. „Nun, Mr …” „Preston, Ike Preston, Mr Potter.” „Wie gesagt, benötigen wir zwei Anfängerbesen, Mr Preston. Unsere Zwillinge kommen im Sommer in die zweite Klasse von Hogwarts.” „Ihre Zwillinge? … Ach ja! Die Flamel Kinder, richtig?” Der Inhaber lächelte geschäftsmäßig. „Hatten sie eine bestimmte Marke im Sinn?” „Nein, aber etwas Ordentliches, darf es schon sein”, warf Ginny ein. „Wir führen nur qualitativ hochwertige Besen, Miss Weasley.” „Ich weiß, aber kommen sie uns nicht mit einem Sauberwisch 11. Den benutzt meine Mum, um damit den Hühnerstall zu fegen.”

Der Mann hinter dem Tresen schluckte. Dieser Besen war noch immer sehr beliebt bei seinen jüngeren Kunden. „Den … Hühnerstall?”, fragte er leicht beleidigt und Ginny nickte und Harry erwiderte ihr Grinsen. Wusste er doch, dass Molly und Arthur Ron den Sauberwisch 11 erst vor knapp drei Jahren geschenkt hatten und dieser sein ein und alles war. „Nun … ja. Dann kommen sie doch bitte mit zu den Ausstellungsstücken.” Etwa unsicher schauend ging Preston vor. 'Musstest du den armen Mann so schocken?', gluckste Harry in Gedanken. 'Glaubst du vielleicht, ich lasse die Kinder auf einem Besen fliegen, der nicht schneller, als der meines Bruders ist?' 'Geschwister!', seufzte Hermine. Harry nickte ihnen lächelnd zu und sie folgten dem Inhaber zu der mit Besen bestückten Rückwand des Ladens. „Nun … da es kein Sauberwisch sein soll und Nimbus oder Feuerblitz nicht unbedingt etwas für Anfänger sind, bleibt nur der Komet”, meinte Preston vorsichtig. „Den habe ich allerdings in verschiedenen Ausführungen hier. Vom bewährten 2-60, über den 2-80 und den 3-00 bis zu den neusten Modellen, den 3-20 und 3-40. Wenn sie vielleicht mal schauen möchten, Miss Weasley?” Die Mädels gingen direkt beide zu den Besen, wobei Hermine sich die Preise und Ginny sich nur die Plaketten mit den Flugwerten besah. Harry beobachtete lächelnd, wie die Beiden offensichtlich im Stillen einen Kampf ausfochten. Immer wieder trafen sich ihre Blicke für ein paar Sekunden und beide starrten sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ähm … Mr Potter? Wollen sie nicht auch?” „Nein, Mr Preston. Da mische ich mich bestimmt nicht ein. Das sollen die Beiden schön unter sich machen”, lachte Harry leise. Leicht irritiert sah der Inhaber ihn an. „Hermine fliegt nicht so gern und Ginny … Na ja, sie kommt dabei eher nach mir, was Besen angeht. Da wir aber alle drei nur das Beste für die Zwillinge wollen, werden sie sich schon einigen.” „Zahlen dürfen sie dann aber, oder?” Harry nickte schmunzelnd, da Ginny rosa anlief und nun auch verstohlen auf die Preisschilder schielte.

„Da dies wohl noch etwas dauert, dürfte ich ihnen persönlich etwas Besonderes zeigen?” Harry nickte und der Inhaber führte ihn durch eine, hinter einem Regal verborgene Tür in die hinteren Räume des Ladens. Durch einen schmalen Gang, von dem rechts und links eine Tür abging, führte er Harry in eine Art Lagerhalle, deren Decke aber nicht zu sehen war. „Warten sie bitte hier.” Harry nickte und sah sich um. Beleuchtet wurden die verschiedenen Regale von frei darüber schwebenden Lichtern. In den Regalen lagen Besen, Trikots, Fanschals. aufgerollte Poster und andere Dinge, die man so braucht, wenn es um Quidditch geht. Nach einer Weile kam der Inhaber breit lächelnd wieder zu Harry. Neben ihm schwebten drei in Samt eingeschlagene Besen. „Der hier ist mein ganz eigener Gral. Ich habe ihn nach vielen Jahren der Suche und etwas Überredungskunst in Form von vielen Galleonen erstehen können.” Nicht ohne Stolz im Blick, zog er das erste Tuch fort. Harry erkannte den ganz in Silber gehaltenen Besen sofort. „Ein Silberpfeil”, flüsterte er leise. Er kannte natürlich die Geschichten, die Madam Hooch erzählte, wenn sie von diesem Besen schwärmte. Fragend sah er Preston an. „Nehmen sie ihn ruhig mal in die Hand, Mr Potter”, lächelte Preston gönnerhaft. „Es ist nicht irgendein Silberpfeil. Es ist der mit der Seriennummer 01. Er wurde nie geflogen. Ich habe ihn vom Gründer der Firma erworben, als dieser leider Konkurs anmelden musste.” Harry strich sanft über den Schaft des Besens und tastete über den Reisig des Schweifs. So alt dieser Besen war, so viel Energie versprühte er, als er bei Harrys Berührung leicht zu vibrieren begann. Überrascht sah Preston ihn an. „Das sollte eigentlich nicht geschehen können. Ich glaube, ich muss den Sicherungszauber mal wieder erneuern.” Harry hob seine Schultern und sah den Inhaber erwartungsvoll an. „Welche Schätze haben sie mir denn noch zu zeigen?” Der Mann wickelte den Silberpfeil wieder in das Tuch und nahm das Nächste von dem darunter schwebenden Besen.

Ein nagelneuer Nimbus 2010, kam darunter zum Vorschein. „Nett”, lächelte Harry und griff nach dem Schaft des Besens. „Sie sind der Erste nach mir, der die neue Serie zu Gesicht bekommt. Ich darf ihn erst im Herbst in den Verkauf geben. Nimbus hat mir zehn Exemplare vorab zur Verfügung gestellt. Für besondere Kunden. Verkaufsstart ist aber erst an Halloween.” Harry spürte einen deutlichen Unterschied zu seinem letzten Nimbus. Dieser hier strotzte ebenso vor Kraft, wie sein verlorener Feuerblitz. Er seufzte etwas wehmütig, als er an den bei seiner Abreise aus dem Ligusterweg eingebüßten Besen zurückdachte und Preston lächelte verschmitzt. „Wenn ihnen der schon Tränen in die Augen treibt, dann schauen sie sich das Prachtexemplar hier einmal genauer an.” Der Mann zog das letzte Tuch beiseite. „Darf ich vorstellen? Der neue Feuerblitz, Serie II.” Harry gab den Nimbus vorsichtig an Preston zurück und strich über den Schaft des Nachfolgers. Der Feuerblitz bockte kurz, als Harry den Schaft umfasste. Der Schub hatte ihn zwei Schritte nach vorn gerissen, bevor der Besen unruhig und kräftig vibrierend in seiner Hand lag. „Na? Ist das vielleicht etwas für sie?”, lächelte der Inhaber breit. „Ein kleiner Gag der Hersteller. Dieses ''Wildpferd'' muss erst gezähmt werden, bevor es sich auf seinen Besitzer einschwört.” „Wie meinen sie das?” „Eine eingebaute Diebstahlsicherung. Besen und Flieger werden zu einer Einheit, wenn das gute Stück eingeflogen ist, dann reagiert er nur auf sie.” „Die Zwillinge könnten ihn also nicht fliegen, auch wenn sie es versuchen?” „Nein, Sir. Weder die noch jemand Anderer.” Harry grinste mit leuchtenden Augen bis an die Ohren und schwang sich auf den Besen. „Mr Potter?”, fragte Preston vorsichtig. „Gekauft! Und packen sie gleich zwei, weitere ein. Der hier ist meiner.” Damit schoss er, wie von der Sehne geschnellt, davon. Preston starrte ihm fassungslos hinterher, als Harry laut jubelnd immer kleiner wurde.

'Verdammt, Junge! Du kannst doch nicht hier drin …' In diesem Moment schoss Harry knapp über dem Boden an ihm vorbei und zog in engen Kurven einen Slalom um die aufgestellten Regale. Preston kratzte sich am Kopf. So hatte er noch keinen fliegen sehen. Schon gar nicht in seinem Lager. Nach zehn Minuten landete Harry euphorisch grinsend neben dem Inhaber. „So! Und nun sie.” Der Mann griff nach dem Besen, und als Harry ihn losließ, erstarrte der Feuerblitz. Keine noch so kleine Regung. Nicht die winzigste Vibration war zu spüren. Starr wie ein Haushaltsgerät lag er in der Hand des Mannes. „Bei Merlin! Das gibt es doch nicht. Wie haben sie das so schnell geschafft?” Harry hob grinsend seine Schultern. „Also den müssen sie jetzt wohl oder übel kaufen, Mr Potter.” „Hatten sie mir nicht zugehört, Mr Preston?” Harry wurde schlagartig ernst. „Na ja, schon, aber …” Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Kein aber, Sir. Das war mein voller Ernst.” „Sie wollen wirklich drei von denen?” Der Mann klang fassungslos. „Wenn sie nicht gleich liefern können, ist das nicht so schlimm.” „Doch, doch …” Kopfschüttelnd trug der Inhaber die beiden anderen Besen fort und kam mit drei länglichen Kästen zu Harry zurück. „Hier! Originalverpackt. Frisch vom Werk.” „Danke!” Preston legte Harrys Feuerblitz in die oberste der Kisten und tippte diese mit seinem Zauberstab an. Ein Kreuz erschien darauf, bevor er sie verschloss. „Damit sie ihren auch gleich erkennen”, lächelte er schief. „Packen sie bitte auch drei von den Nimbus dazu und die Beiden, die wir vorn aussuchen. Liefern sie bitte alle in den Grimmauldplatz Nummer Zwölf” „Sobald das Geld transferiert ist, Mr Potter.” „Das können wir gleich erledigen. Ich erteile ihnen eine Abbuchungserlaubnis für die Summe.” „Ich hoffe, sie haben ihr Siegel dabei. Eine Summe in der Höhe muss zusätzlich gesiegelt werden.” „Das trage ich immer bei mir, Mr Preston.” Der Inhaber stellte die drei Kisten etwas beiseite und heftete einen Zettel mit der Adresse und dem Vermerk 'Verkauft!' daran.

„Dann wollen wir doch mal schauen, ob sich die Damen einig geworden sind”, lächelte Preston schief. Als sie die Regaltür beiseite schoben, wurden die Beiden bereits von Ginny und Hermine erwartet. „Na endlich!” „Was gab es denn so Wichtiges?” „Einen original Silberpfeil, Ginny”, lächelte Harry ihr zu. „Und? Seid ihr euch einig geworden, Mine?” „Irgendwie schon. Ginny würde gern den 3-20 nehmen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist beim 3-40 aber besser.” „Wie groß ist der Unterschied?” „Einhundertzwanzig Galleonen.” „Nein, Mine. Nicht vom Geld her.” Hermine sah zu Ginny. „Zwanzig Meilen in der Endgeschwindigkeit. Kommt daher, weil der 3-20 etwas schwerer ist.” „Allerdings ist der 3-20 besser ausgestattet, was Komfort und Sicherheit angeht. Der 3-40 ist auf Geschwindigkeit optimiert. Komet will seinen Kunden eben Beides bieten und Ausstattung kostet halt”, warf Preston ein. Harry überlegte einen Moment. „Lasst uns den 3-20 nehmen. Auf die Geschwindigkeit, kommt es in dem Alter noch nicht so sehr an.” Er sah grinsend zu Ginny. „Den Sauberwisch lassen sie mit dem 3-20 sicher hinter sich, oder?” Sie nickte mit einem fiesen Grinsen. „Die Zwei werden ihn in Grund und Boden fliegen.” Harry rieb sich die Hände. „Ein schlagendes Argument.” Er wandte sich dem Inhaber zu. „Dann sollten wir nun zum geschäftlichen Teil kommen.” Preston schluckte leicht. 'So etwas hatte ich bei der Summe schon befürchtet.' „Wie wäre es mit Schutzhüllen als Dreingabe?” „Wollen sie mich beleidigen?”, grinste Harry frech. Die beiden Männer gingen langsam zum Ladentisch zurück. „Wie wäre es mit Pflegesets und fünf Prozent Abzug?”, schlug Preston vor. „Legen sie noch drei Dauerkarten für die Cannons drauf, und zwar, bis die Mannschaft Meister wird, dann werden wir uns einig.” Preston nickte grinsend. Die Cannons waren so schlecht, dass er die Karten praktisch hinterher geworfen bekam. „Sie sind ein Cannons Fan?” „Die Karten sind nicht für mich.” „Ich wollte mich schon wundern.”

Preston trat hinter den Ladentisch und zog ein Stück Pergament hervor. Ginny und Hermine sahen Harry über seine Schultern. Als die Mädchen die Zahlen sahen, die der Mann darauf schrieb, wurden sie bleich. 'Was hast du nun schon wieder angestellt, Harry?' 'Hast du etwa den Laden gekauft?' 'Lasst euch überraschen, meine beiden Schönen. Das hat alles seine Richtigkeit.' Schief lächelnd schluckte Harry ihre Rippenknuffe und zog seinen Ring vom Finger. „Wollen sie nicht erst unterschreiben?”, fragte Preston leise. „Brauche ich nicht”, lächelte Harry. Der Mann hob seine Schultern und ließ Siegelwachs auf die Anweisung tropfen. Harry drückte seinen Ring hinein, und als das Pergament aufleuchtete, weiteten sich die Augen des Inhabers leicht. „Sie sind …” Preston sah Harry ehrfürchtig an. „Es stimmt also.” „Ich verstehe ihre Überraschung nicht. Immerhin wurde ja groß und breit darüber berichtet, als wir in der Bank waren.” „Ja, schon, aber hören und es schwarz auf weiß zu sehen, sind doch zweierlei Dinge, Sire.” Harry hob seine Schultern. „Dann wünsche ich noch gute Geschäfte. Mr Preston.” „Danke, ich bringe sie noch zur Tür.” „Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete der Inhaber die Drei an der Tür, die Piere nur ein müdes Lächeln entlockte, als er dies in der Spiegelung im gegenüber liegenden Schaufenster beobachtete. 'Was haben die nur alle mit diesem Bengel? Na ja. Das hat auch bald ein Ende.' Er wechselte unauffällig die Straßenseite und ging direkt an den Dreien vorbei zu Flourish & Blott's. „Willst du dich auf die Meinung des Inhabers verlassen, Mine oder alles selbst aussuchen?”, hörte er Harry sagen. „Waagen und Gewichte würde ich gern selbst auswählen. Auch einiges Anderes, wo es auf Präzision ankommt. Bei den Dingen, bei denen es nicht so wichtig ist, lasse ich mit mir reden.” 'Was haben die vor?', fragte sich ihr heimlicher Beobachter im Stillen. Vor dem Schaufenster des Buchladens stehend, beobachtete er, wie die Drei den Laden betraten. Seufzend machte er kehrt und schritt zügig wieder über die Winkelgasse.

„Sir?” Wie angewurzelt blieb Piere stehen. Hatte man ihn entdeckt? „Bitte entschuldigen sie, Sir.” Angespannt sah er in Richtung der Stimme. Er zwang sich zu einem Lächeln, als er die Muggelfamilie erkannte, die mit ihm in die Winkelgasse getreten war. „Wissen sie zufällig, wo mein Sohn seine Schulbücher bekommt? Mr Ollivander sagte uns nur den Namen des Geschäftes.” Der Franzose deutete auf das Schaufenster der Buchhandlung. „Ich glaube sie suchen diesen Laden.” Nickend und lächelnd gingen die Drei in das Geschäft. 'Muggel!', dachte er abfällig. 'Blind wie sie sind sehen sie das Offensichtliche nicht.' Kopfschüttelnd betrat er den Laden für magische Instrumente. „Waagen und Gewichte finden sie dort in dem Regal, Miss Granger. Ich komme gleich wieder zu ihnen.” Die etwas ältere Hexe kam zu Piere. „Kann ich ihnen helfen?” „Danke, Madame, aber ich will mich nur ein wenig umsehen.” „Tun sie das, Sir. Bei Fragen einfach rufen oder zu mir kommen.” Damit ging sie wieder zu Harry und den Mädchen. „Sie benötigen also eine komplette Ausstattung, Mr Potter?” Harry nickte lächelnd. „Alles, was man für ein kleines aber feines Labor so braucht, Ma' am.” „Bis auf Kessel und Zutaten kann ich ihnen etwas zusammenstellen. Wo sie diese bekommen, wissen sie?” 'Jedenfalls nicht bei Mundungus Fletcher', ging ihm bei seinem Nicken durch den Kopf. Interessiert sah er Hermine dabei zu, wie sie die verschiedenen Kästen mit Apothekergewichten verglich. „Haben sie eventuell auch einen Satz, der sich auf eine Feinunze bezieht? Dann müsste ich nicht alles umrechnen?” „Ich muss mal schauen. Wollen sie Gold und Silber abwiegen?”, lächelte die Hexe. „Nein. Zutaten für einen alten Heiltrank. Ich weiß allerdings nicht, ob der Ersteller des Rezeptes von einer Unze oder einer Feinunze ausgegangen ist.” 'Krank sehen die Drei gar nicht aus. Für wen der Trank wohl ist? Ob vielleicht …' Ein undefinierbares Lächeln lief über Pieres Lippen, als die Hexe an ihm vorbei ins Lager ging. Diese nickte ihm dabei lächelnd zu. „Bin gleich wieder hier.”

'Was, wenn sie den Flamels das Rezept … Das wäre einfach unglaublich. Bevor ich hier weiter mache, muss ich mich wohl oder übel mit Narzissa in Verbindung setzen. Hoffentlich finde ich einen Weg ins Manor ohne, dass mir die Auroren über den Weg laufen.' „Noch nichts gefunden?”, lächelte die Hexe ihm zu, als sie mit einem leicht verstaubten Kasten in der Hand in den Laden zurückkehrte. „Ich komme morgen noch einmal. Ich habe meine Börse vergessen.” „Gern, dann bis Morgen.” Der Franzose verließ den Laden und ging eilig in Richtung des tropfenden Kessels. Sobald der Durchgang sich verschlossen hatte, trat er in den Pub und ging direkt auf sein Zimmer. Er suchte sich Feder und Pergament und schrieb eine Nachricht für seinen Kontakt in Frankreich.

Auftrag aufgeschoben. Zielperson 2 hat eventuell etwas, das uns interessiert und hilft. Brauche etwas mehr Zeit. Werde N. aufsuchen müssen. P.

Er rollte das schmale Pergamentband zusammen und band es an den Fuß einer Brieftaube, die er nach einem Schwung seines Zauberstabes aus ihrem getarnten Käfig nahm. Danach öffnete er das Fenster seines Zimmers. „Flieg, ma petite colombe. Eile dich.” Damit entließ er den graublauen Vogel in die Freiheit. Piere fütterte die anderen Tauben und säuberte deren Käfig per Magie, bevor er ihn wieder mit Zaubern belegte, die ihn als kleinen Handkoffer tarnten. Danach legte er sich auf sein Bett, um ein wenig zu schlafen. Wenn er Pech hatte, würde es eine sehr lange Nacht für ihn werden.

Hermine, Ginny und Harry waren inzwischen auf dem Weg zum Laden für Kessel, Tiegel und Töpfe, als Ginny verwirrt nach oben sah. „Wer lässt denn bitte hier eine Taube fliegen?” „Vielleicht ein Verliebter, der seine Botschaft nicht von einer profanen Eule überbringen lassen will”, grinste Harry. „Würdest du so was tun?”, wollte Hermine schmunzelnd wissen. „Wenn ich eine Taube und einen guten Grund hätte”, lächelte er schelmisch und küsste sie sanft. Hermine lief rosa an und lächelte leicht, während auch Ginny geküsst wurde. Lächelnd nahmen die Zwei ihn in die Mitte und gingen langsam in Richtung des Geschäfts, als sie auf eine Familie aufmerksam wurden. „Eine Frechheit ist das. Nicht nur, dass das alles so teuer ist, lässt einen diese Schule auch noch komplett im Regen stehen. Woher soll ich denn wissen, wo hier alles ist?” „Bitte beruhige dich, Marcy. Wir brauchen doch nur noch den Kessel für ihn.” Hermine löste sich von Harry und trat an die Familie heran. „Kann ich ihnen vielleicht helfen?” „Wissen sie, wo wir einen Normkessel Größe 2 herbekommen?” „Wir haben denselben Weg”, lächelte Hermine. „Ich bin übrigens Hermine Granger und das sind Harry Potter und Ginny Weasley.” „Steve und Marcy Hanson und dies ist unser Sohn Jake”, stellte der Mann seine Familie vor. „Muss ein ziemlicher Schreck für sie gewesen sein. Meine Eltern sind auch aus allen Wolken gefallen.” „Dann sind sie auch so hier herein geschubst worden?” „Mehr oder weniger, Mrs Hanson”, lächelte Hermine ihr zu. „Zeig mir mal deine Liste, Jake. Was fehlt denn noch?” „Ein Teleskop, eine Waage aus Messing, Glasfläschchen, der Kessel und eine Grundausstattung Zutaten.” „Was auch immer das bedeutet”, murmelte seine Mutter. „Gute Frage, denn die brauchten wir nicht besorgen, als wir anfingen.” Hermine sah zu Harry. „Wir sollten der Direktorin sagen, dass Slughorn wieder irgendwas dreht.” „Wie kommen sie darauf?” „Ganz einfach, Mr Hanson. Alles, was die Erstsemester kaufen müssen, ist das, was sie später behalten und weiter verwenden können. Trankzutaten werden eigentlich von der Schule gestellt”, erklärte Harry ihm. „Ich kläre das kurz.” Damit war er verschwunden.

Er landete direkt im Büro von Minerva McGonagall. „Harry? Was schaust du so sauer? Wo kommst du überhaupt her?” „Aus der Winkelgasse, Minerva. Sagt dir der Name Hanson etwas?” Sie bot ihm einen Platz an und sah durch einen Stapel mit Namenslisten. „Jake Hanson?” „Jepp!” „Was ist mit ihm? Er ist ein Muggelgeborener.” „Er und seine Eltern irren durch die Winkelgasse. Das geht nicht, Minerva. Aber das nur am Rande. Wer hat die Bücherlisten für das erste Schuljahr verzapft?” „Ich, warum?”, fragte die Direktorin leicht pikiert über Harrys Tonfall. „Seit wann müssen Erstklässler Trankzutaten einkaufen? Die wissen doch gar nicht, was sie besorgen dürfen oder müssen.” „Seit Gründung dieser Schule hat noch kein Erstklässler und schon gar kein Muggelgeborener selbst Trankzutaten gekauft!” „Warum steht dann eine ''Grundausstattung'' Trankzutaten auf der Liste?” „Ich habe dies bestimmt nicht veranlasst.” Sie riss einen der zur Absendung bereitliegenden Umschläge auf und sah auf die beigelegte Liste. Als sie rot anlief, erhob sich Harry grinsend. „Ich gehe dann mal. Wie ich sehe, hast du zu tun.” Damit war er auch schon wieder verschwunden. Minerva McGonagall zählte langsam bis zehn. Danach hallte ihre magisch verstärkte Stimme drohend durch Hogwarts. „Horace Slughorn. In mein Büro. SOFORT!” Harry landete direkt wieder bei seinen Mädels. „Alles klar! Vergesst die Zutaten.” „Sind sie sich sicher, Sir?”, fragte Jake leise. „Bin ich. Wenn nicht, darfst du dich gern auf Harry Potter berufen, wenn Slug … Professor Slughorn Stress macht. Dann komme ich persönlich mit dir her und kaufe mit dir ein. Aber heute brauchst du die Zutaten nicht besorgen.” „Gott sei Dank! Eine Ausgabe weniger”, seufzte seine Mum erleichtert. „Können sie das denn so einfach?”, wollte Jakes Dad wissen. Harry nickte. „Aber lassen sie uns gehen. Sie sind sicher froh wieder nach Hause zu kommen.” „Irgendwie schon”, erwiderte er verlegen.

„Wenn wir etwas mehr Geld hätten, würden wir Jake gar nicht auf diese Schule schicken. Aber die Ausbildung ist gut und kostenlos, hat man uns versichert.” „Naja, bis auf die Bücher und den anderen Kram”, warf seine Frau ein. „Sie haben ja ein Jahr Zeit bis zum nächsten Einkauf”, lächelte Ginny ihr zu. „Für sie ist halt nur das erste Jahr überraschend.” „Für deine Eltern nicht?” „Nein, Jake. Dafür waren wir sieben Kinder und in einem Jahr wurden sogar zwei von uns eingeschult. Allerdings ändern sich die Bücher nicht allzu sehr”, grinste Ginny. „Waren?” Sie nickte leicht. „Einer meiner Brüder ist im Mai verstorben.” „War er krank?” „Nein, Mrs Hanson.” Die Frau nickte und sah betreten drein, als sie weiter gingen. „Da wären wir. Der Kessel-Shop”, lächelte Harry und trat ein, um den anderen die Tür aufzuhalten. „Hier bekommst du auch die Glasfläschchen für Waage und Teleskop … bin gleich wieder da.” Und wieder war er fort. „Wie macht er das?” „Das lernst du auch noch irgendwann, Jake”, lächelte Hermine dem Jungen zu. „Cool!” „Ich weiß nicht, Jake.” „Muhum, bitte!” Seine Mutter lächelte schief. „Ist schon gut, Jake. Ist schon gut.” „Der Nächste bitte!”, rief die junge Hexe von ihrem Tresen her. „Gehen sie schon vor. Bei uns dauert es etwas länger”, bot Ginny den Dreien an und diese nickten lächelnd. „Na? Erstklässler?” Jake nickte. Die junge Frau wandte sich ab und griff ins Regal. „Hier bitte. Ein Kessel und ein Paket Glasfläschchen. Macht dann acht Galleonen und sieben Sickel.” Seufzend zog Mr Hanson die letzten neun Goldmünzen aus seiner Tasche. „Die restlichen Sachen müssen wohl bis zum nächsten Monat warten, Jake.” „Macht nichts, Dad, dann kommen wir eben noch mal her.” „Braucht ihr nicht.” „Mr Potter!” Die junge Brünette bekam einen rosigen Schimmer auf ihren Wangen, als sie ihn sah. Harry nickte ihr lächelnd zu, was die junge Hexe leise seufzen ließ. Ginny und Hermine verdrehten leicht ihre Augen. Harry kümmerte sich im Moment allerdings mehr um Jake.

„Hier in der Tüte sind Waage und Teleskop, die du brauchst und noch eine Kleinigkeit für die Zugfahrt.” „Danke, Mr Potter”, strahlte Jake. „Das können wir nicht …” „Doch können sie und jetzt gehen wir zu Hannah und sie bekommen dort einen starken Tee, damit sie sich von der Aufregung erholen können.” Harry wandte sich an Hermine. „Kommt ihr ohne mich klar?” Beide Mädchen nickten, als er Hermine seinen Geldbeutel gab, aus dem er ein Paar Galleonen herausnahm. „Wir treffen uns dann im Kessel.” „Ist gut, Harry”, antworteten beide wie aus einem Munde und küssten ihn demonstrativ, was die Bedienung dumm schauen ließ. „Wollen wir dann?” Die Hansons nickten und ließen sich stumm schauend aus dem Laden führen. „Warum tun sie das?” „Weil ich es kann, Mr Hanson. Meine Mum war auch die erste Hexe in ihrer Familie. Meiner Freundin Hermine ging es vor sieben Jahren ebenso. Mein Dad konnte seinen magischen Stammbaum über viele Jahrhunderte zurückverfolgen. Genau, wie es Ginnys Familie kann. Unsere Gemeinschaft der magisch Begabten ist nur sehr klein und lebt im Verborgenen. Die Gründe dafür kennen oder können sie sich ja denken. Da ist es gut, wenn wir Neuzugänge unterstützen und mit offenen Armen empfangen.” „Das Gefühl hatte ich nicht gerade. Eine obskure Adresse in Soho, eine Liste mit unmöglichen Dingen und eine Fahrkarte waren alles. Ach, und der Hinweis, dass halt kein Schulgeld fällig wird”, beschwerte sich Mrs Hanson. „Und dann noch diese Odyssee heute”, stöhnte Mr Hanson. „Ein Hinweis, dass diese Dinge einen Monatslohn schlucken, wäre auch nicht schlecht.” Harry tippte, in inzwischen lieb gewordener Gewohnheit, die Steine des Durchgangs mit dem Zeigefinger an, was Jake staunend schauen ließ. „Ich dachte, dafür braucht man einen Zauberstab?” „Man schon, ich nicht”, zwinkerte Harry ihm zu. „Aha!”, sagte der Junge und grinste schief. „Hallo Hannah! Machst du mir und den drei Reisenden hier mal einen Tee? Sie können ihn gebrauchen.” „Kommt sofort, Harry!”, lächelte sie ihm zu. „Bitte setzen sie sich.” Die Familie Hanson nickte und setzte sich erleichtert schauend.

Hannah brachte ihnen den Tee. „Hast du eine Minute Zeit”, fragte Harry sie. „Für dich auch zehn”, lächelte sie ihm zu. „Dann hol dir etwas zu trinken und setz dich zu uns.” „Ich sage nur schnell, Tom Bescheid, damit er hinter den Tresen geht.” Unbemerkt von den anderen Gästen schlich sich Piere derweil zur Vordertür hinaus und verschwand im nächsten Hauseingang um zu disapparieren. Hannah kam mit einem Glas Saft zu ihnen an den Tisch und setzte sich mit einem breiten Lächeln. „Na dann schieß mal los. Brauchst du Informationen oder einen Unterschlupf, um dich vor deinen beiden Mädels zu verstecken?” „Hättest du so etwas?” „Vielleicht”, zwinkerte sie ihm zu. „Vielleicht komme ich mal darauf zurück”, lachte Harry kopfschüttelnd. „Immer gern!” Aufmerksam sah sie ihn an. „Na los. Wo brennt es wirklich?” „Die Hansons hätten gut so eine Art Guide gebrauchen können, weißt du? Jemand, der Familien, wie sie, ein wenig an die Hand nimmt. So, wie es Hagrid bei mir getan hat.” „Und da dachtest du an mich?” „Warum nicht? Minerva könnte dir eine Liste mit den möglichen Personen schicken, wenn ein Schwung Einladungen raus geht. Du hakst ab, wer durch kommt und begleitest die Familien und ich kümmere mich darum, dass du es nicht umsonst tun musst. Wäre das etwas?” „Du kommst dafür auf?” „Wer sonst? Die Familien brauchen ihr Geld. Ich kann die paar Galleonen gut verschmerzen. Wer weiß, wenn es gut läuft, könnte man ja vielleicht später das Ministerium in die Pflicht nehmen.” Hannah lachte leise. „Die zahlen nie für etwas, dass sie umsonst haben können.” „Dann halt nicht. Ist mir egal.” Harry lehnte sich lächelnd zurück und sah die junge rothaarige Frau auffordernd an. „Na komm schon. Du bist freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Was überlegst du noch?” „Eine Galleone pro Familie?” „Aber wehe du lässt hinterher einen Hut herumgehen”, lächelte Harry und reichte ihr seine Hand. „Abgemacht, Lord Potter. Immer schön mit ihnen Geschäfte zu machen”, zwinkerte sie. „Apropos Geschäft”, grinste Harry und griff in seine Tasche.

Er zählte ein paar Galleonen auf den Tisch und schob sie ihr zu. „Für den Tee und falls dir mal jemand etwas von blauen Lilien erzählt schick mir eine Eule.” „Lilien sind doch weiß, rötlich oder gelblich”, wunderte sie sich. „Eben deshalb ja.” „Französische Wappenlilien sind blau. Sogar Napoleon Bonaparte trug sie in seinem Banner”, mischte sich Mr Hanson ein. „Bitte entschuldigen sie. Ich bin Professor für Anthropologie und neuere Geschichte.” „Leider ohne feste Anstellung”, seufzte seine Frau leise. „Lord Potter?”, hakte Jake nach. „Ja, Jake. Diesen Titel habe ich geerbt. Ich bin Familienoberhaupt der Familie Potter durch meine Eltern, sowie auch Erbe und damit Oberster der Familie Black durch meinen Paten und auch noch Vorstand des Hauses Gryffindor auf Hogwarts Kraft meiner magischen Blutlinie. Diese ist mit dem Titel Lord of Gryffindor verbunden.” Harry lächelte leicht über Mr Hansons Gesicht. „Bei uns sind die Titel etwas anders gelagert, als im Hochadel Englands. Wir beziehen uns auf Blut- und Magielinien, nicht auf einen Ort, der den Titel begründet.” „Kein Wunder, da sie ja im Verborgenen leben.” „Dafür hat mein Wort deutlich mehr Gewicht in unserer Welt, als das eines Earls von was weiß ich, in ihrer. Meiner Familie stehen allein drei Sitze im Gamot der Zauberer zu. Dem höchsten richterlichen Organ der Zaubererschaft. Sogar einen Sitz im Schulrat von Hogwarts habe ich inne.” „In ihrem Alter?” Harry nickte leicht. „Durch den frühen Tod meiner Eltern und meines Paten konnte ich mir dies nicht wirklich aussuchen.” „Bitte entschuldigen sie.” „Schon gut. Inzwischen kann ich, dank meiner beiden Freundinnen, damit umgehen, Mrs Hanson.” Harry sah lächelnd zur Hintertür. „Da seid ihr ja schon. Gerade habe ich von euch gesprochen.” Ginny und Hermine setzten sich mit an den Tisch, nachdem sie Harry zur Begrüßung geküsst hatten. „Nur Gutes hoffentlich.” „Aber natürlich, meine kleine Rose”, flüsterte er Ginny sanft zu. „Alles bekommen, Hasi?”, wisperte er zärtlich in Richtung Hermine. „Ja, Hase. Danke noch mal.”

„Peanuts!”, grinste Harry und wandte sich wieder der Familie Hanson zu. Mr Hanson lächelte wissend und Mrs Hanson tippte ihren Sohn an, der Harry mit kugelrunden Augen anstarrte. „Das tut man nicht”, flüsterte sie ihm zu. „Lassen sie nur.” „Wir sind das schon gewohnt”, lächelten die beiden Mädchen. „Und das nicht erst, seit wir mit Harry zusammen sind”, erklärte Ginny weiter. „Mit Harry befreundet zu sein, hieß früher schon im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.” Hermine nickte zustimmend und machte Hannah ein wenig platz, die ihnen noch zwei Tassen und eine frische Kanne Tee brachte. „Danke, Hannah. Du bist ein Schatz”, lächelte sie ihr zu. „Gern, Hermine!” Damit ging sie wieder hinter den Tresen. Harry strich seinen Beiden über die Wange und griff nach ihren Händen. Ginny sah lächelnd zu ihrem Gegenüber. „Ihrem Gesicht nach haben sie etwas auf dem Herzen, Mr Hanson.” Der Mann nickte langsam. „Ich würde ihnen gern ein paar Fragen über die Art ihrer Beziehung stellen, wenn ich darf.” „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Steve!”, seufzte seine Frau. „Warum denn nicht? Ganz offensichtlich haben Mr Potter und die beiden Damen kein Problem damit, ihre Beziehung zueinander öffentlich zu leben, Marcy. Immerhin befinden wir uns hier in einem Pub und sie gehen miteinander um, als wäre es das Normalste von der Welt.” „Ist es das nicht?”, grinste Harry frech und zwinkerte Mr Hanson zu. „In unserer ''zivilisierten'' westlichen Welt nicht unbedingt”, grinste der und lehnte sich leicht zurück. „Was aber nicht heißt, dass es nicht praktiziert wird. Es gibt Bigamiegesetze, die dies unterbinden sollen. Allerdings gab es in den frühen Zwanzigern dieses Jahrhunderts eine Frau in Sheffield, die gestand, mit über sechzig Männern verheiratet zu sein. Nun haben sich die Zeiten ja seitdem geändert und durch die immer dichter werdende Vernetzung der Behörden wird eine solche Mehrfachehe sicherlich erschwert, aber nicht unmöglich gemacht.”

Mr Hanson sah Harry ernst an. „Nicht zu vergessen, die bis zu zehn Jahre Zuchthaus, die darauf stehen. Oder die empfindlichen Geldstrafen. Allerdings gibt es zu diesem Thema auch eine Anekdote. Ein der Bigamie beschuldigter Mann wurde im 18. Jahrhundert in England angeblich freigesprochen, da sein Advokat nachweisen konnte, dass er drei Frauen hatte.” „In der magischen Welt ist es, zumindest hier in England, aufgrund der während der Zeremonie gewirkten Magie unmöglich, eine solche Beziehung in einer Ehe zu führen”, erklärte Hermine Mr Hanson leise. „Entsprechende Gesetze macht dies also hinfällig.” „Interessant”, lächelte der Mann leicht. „Eine offene Lebensgemeinschaft wird also mehr oder weniger toleriert. Die Bindung zweier Menschen aneinander allerdings speziell geschützt.” Ginny nickte leicht. „Zumindest soweit wir es bisher in Erfahrung bringen konnten, ist das so.” Überrascht sah Harry sie abwechselnd an. „Ihr habt darüber nachgeforscht?” „Ja, Harry. Du hast ja genug andere Dinge um die Ohren.” „Außerdem wollten wir Mum beruhigen, dass wir zumindest im Moment nicht gegen irgendwelche Gesetze verstoßen.” Harry sah seine Mädels dankbar an. 'Ich liebe euch, meine beiden Schönen.' Ginny und Hermine erreichten mit diesem Gedanken eine warme Welle der Zuneigung. Sie drückten leicht seine Hände und lächelten ihm zu. Harry sah zu den Hansons. „Haben sie noch ein wenig Zeit?” „Warum?”, fragte Mrs Hanson. „Ich würde sie gern zum Essen zu uns bitten.” „Einfach so?” Harry nickte ihr zu. „Wenn es keine Umstände macht”, erwiderte sie vorsichtig. „Sonst würde ich nicht fragen. Aber nicht wundern. Sie sind nicht die einzigen Gäste.” Mrs Hanson sah fragend zu ihrem Mann, der lächelnd nickte. „Gern, Mr Potter. Vielleicht können sie das heute gewonnene, etwas schiefe Bild von ihrer Welt ja ein wenig gerade rücken und vertiefen.” „Wir werden uns Mühe geben.” Damit verließ die Gruppe den Tropfenden Kessel nach einem Gruß an Hannah in Richtung Muggellondon, nachdem Harry, Ginny und Hermine ihre Umhänge in straßentaugliche Kleidung verwandelt hatten. Ein Vorgang, den die drei Hansons, stumm staunend beobachteten.

~o0o~


Piere war drei Meilen vom Malfoy Manor entfernt gelandet. Langsam ging er einen verwilderten Fahrweg entlang, der ihn zur Rückseite des Manors führen würde. Dort gab es, in etwa zweihundert Yards Entfernung, einen gut getarnten Zugang zu einem unterirdischen Gang, der ihn unbehelligt von etwaigen Warnzaubern des Ministeriums in das Haus bringen sollte. Sein Ziel, eine kleine Baumgruppe an einem Feldrain, fest im Blick, schritt er voran. Die Junisonne brannte unnatürlich stark und es war trotz der leichten Brise ein wenig schwül. Sein Blick folgte einer Lerche durch den, von milchig weißen Schleiern durchzogenen, blauen Himmel. 'Könnte ein Gewitter geben. Hoffentlich bin ich dann nicht gerade auf dem Rückweg.' Sein Blick wanderte kurz über die Ebene um ihn herum und er beschleunigte seine Schritte. Piere lächelte leicht, als ihm der Wahlspruch seiner Familie 'Sécurité contre hâte' durch den Kopf ging, den man ihm von klein auf eingehämmert hatte. Hier konnte er es sich erlauben, der Eile den Vorzug, vor der Sicherheit zu geben. Er war nun schon in zwölfter Generation in das ''Familiengeschäft'' eingetreten. Piere blickte auf eine lange ''Ahnenreihe'' von erfolgreichen Auftragsmördern zurück. Wenn es jemanden zu beseitigen galt, egal ob auf Zeit oder für immer, rief man in den besseren Kreisen Frankreichs stets die Namenlosen. Piere war einer von ihnen. Geboren wurde er in der Nähe von Calais. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und trieb sich, sobald er laufen konnte, in den schmuddeligen Gassen rund um den Hafen herum. Dort lernte er mehrere Dinge. Stehlen, schnell laufen und sich unsichtbar zu machen, wenn es darum ging, lohnenswerte Touristen zu verfolgen. Mit sechs Jahren griff er einem schlicht gekleideten Herrn in die Tasche, den er schon einige Tage beobachtet hatte, und wollte verschwinden, als dieser ihn direkt packte und in einen Hauseingang zerrte.

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Calais im Sommer vor rund fünfundzwanzig Jahren


„Eine schlechte Idee, die du da hattest, Junge.” Aber anstatt ihn den gerade vorbei kommenden Flics zu überlassen, war er mit Piere in die nächste Hafenkneipe gegangen und hatte ihm etwas zu Essen bestellt. „Ginette? Bring meinem jungen Freund eine Suppe und ein Stück Brot. Für mich ein Viertel von deinem Roten.” „Sofort Henri.” „Setz dich da hin und hör mir zu!” Piere nickte langsam und der Mann setzte sich zu ihm. „Du bist Piere. Ein kleiner Tagedieb aus dem Waisenhaus St. Bernadette, in der Rue de la Marne.” Der Junge nickte mit offenem Mund. „Oui Monsieur”, hauchte er überrascht. Sein Gegenüber schüttelte seinen Kopf. „Einfach nur Henri. Nicht mehr nicht weniger. Verstanden?” Erneutes Nicken. Ginette brachte die Suppe und den Wein. „Merci, ma petite sirène”, grinste Henri und strich der Bedienung über die Seite. Die vollbusige junge Frau mit den rotblonden Haaren, gab ihm einen Klaps auf die Finger, spitzte aber zwinkernd ihre Lippen. „Bon appétit!” „Iss, bevor es kalt wird, Piere”, forderte Henri. Der Junge nickte und fiel hungrig über die Suppe her. Nachdenklich schauend beobachtete der Mann ihn dabei. „Du wunderst dich sicher, woher ich das alles weiß?”, fragte er nach einem Moment. Piere nickte und biss in ein Stück Weißbrot. „Ich kannte deinen Vater.” Der Junge riss seine Augen auf und verschluckte sich fast an dem Bissen in seinem Mund. „Ich habe Eltern?” „Dachtest du, der Storch hätte dich gebracht?”, lachte Henri rau. „Er war wie ein Bruder für mich”, fuhr Henri ungerührt fort. „Ein Mann von Ehre. Er stand immer zu seinem Wort.” Piere legte den Löffel beiseite und starrte sein Gegenüber fassungslos an. Warum erzählte er ihm das? „Was ist mit meiner Mutter?”, fragte er vorsichtig. Der Mann hob seine Schultern. „Hat es gerade noch von der Kanalfähre zum Spital geschafft, um dich zur Welt zu bringen.” Henri trank einen großen Schluck Wein. „Wieso von der Fähre?”, traute Piere sich zu fragen. „Deine Mum stammte aus England. Dein Vater hatte den Auftrag sie … Er sollte sich um sie kümmern.”

Verwirrt sah der Junge zu dem Mann an seinem Tisch. „Kümmern?” „Nun ja, wir erledigen Dinge, Junge.” Henri grinste schief. „Dinge, die Andere nicht tun können, oder wollen.” Henri winkte Ginette zu und hob den leeren Krug in ihre Richtung. Sie nickte lächelnd und brachte einen neuen Krug. Als sie gehen wollte, hielt der Mann sie am Arm zurück. „Setz dich kurz her.” Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Ginette schluckte und tat, was sie sollte. „Ich bin hier, damit du eine Entscheidung treffen kannst, Piere.” Der Junge sah noch immer verwundert drein, da die junge Frau ohne zu zögern die Anweisung befolgt hatte. „Welche?”, fragte er vorsichtig. „Wieder ins Waisenhaus zu gehen oder dem Weg deines Vaters zu folgen. Ich habe dich beobachtet. Aus dir könnte etwas werden.” Piere überlegte einen Moment. Das Leben im Waisenhaus war nicht das Schlechteste. Zumal er es geschafft hatte sich bei den Nonnen einzuschmeicheln und auch in der Hierarchie der Jungen stand er, wegen seiner Talente, ziemlich weit oben. „Was bietest du mir Henri?” „Ganz der Sohn deines Vaters!”, lachte der Mann ausgelassen und hob sein Glas. „Ein Leben ohne Regeln. Zumindest ohne die, die du kennst und dir von den Nonnen eingebläut wurden. Du bist nur uns verpflichtet und niemandem sonst. Eine solide Ausbildung, Geld so viel du brauchst und später werden dich deine Aufgaben durch ganz Europa führen.” „Welche Aufgaben?” „Anfangs kleine Botengänge. Du wirst mit deinen Aufgaben wachsen, Junge.” Piere nickte neugierig schauend. „Wo schlafe ich?” „Erst einmal bei Ginette. Alles Weitere findet sich dann. Sie wird mit dir und diesem Beutel zu den Nonnen gehen. Eine … Spende … für das Waisenhaus.” Henri warf einen klimpernden Beutel zu der Kellnerin. „Sag ihnen, Henri schickt dich. Die Obernonne weiß dann Bescheid.” Die dralle Rotblonde nickte und nahm Piere bei der Hand. „Na komm, kleiner Piere. Wir sollten tun, was er sagt.” Henri nickte grinsend und sie verließen die Kneipe.

~ ~ o o 0 0 Flashback Ende 0 0 o o ~ ~


Piere erreichte die kleine Baumgruppe, die den Zugang tarnte. Er brauchte einen Moment um ihn zu finden. Er zog seinen Zauberstab und ließ die schwere, mit Moos überwucherte Steinplatte beiseite schweben. Er stieg die in der Wand verankerten Metallsprossen herunter und verschloss den Zugang wieder. Dunkelheit umfing ihn und er ließ seinen Stab aufleuchten. Den Zauberstab zwischen den Zähnen stieg er tiefer in den muffig riechenden Schacht hinab. Am Boden angekommen, nahm er seinen Stab fest in die Hand. Wasser lief in kleinen Rinnsalen an den mit Feldsteinen gesicherten Wänden entlang und ließ seine Schritte trotz der ihm antrainierten Geschicklichkeit und Vorsicht leise plätschernd widerhallen. Er verzog leicht sein Gesicht. Seine Chancen hier unbemerkt an einem Aufpasser vorbei zu kommen waren gleich null, sollten die Auroren diesen Gang gefunden haben und seine nassen Schuhe würden ihn innerhalb des Mannors verraten. Langsam ging Peiere durch den schwach von seinem Zauberstab erleuchteten Geheimgang. Nach ein paar Minuten stellten sich die Härchen in seinem Nacken auf. Ein sicheres Zeichen, dass er sich nun innerhalb der Schutzzauber des Manors befand. Piere hielt kurz inne und verschnaufte. Er konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Ging im Kopf die Pläne des Manors durch, die er sich stundenlang eingeprägt hatte. Der Gang mündete hinter einem Regal. Der Mechanismus, ein Eisenring mit einer Kette, befand sich in der Decke des Geheimgangs. Hinter der Regaltür erwartete ihn der Weinkeller. Dieser mündete in einen Gang, der an mehreren Gewölben vorbei zu einer Treppe führte, die ihn durch eine Bodenklappe in die Küche brachte. Die Hauselfen waren kein Problem, so hoffte er. Piere atmete noch einmal tief durch, spannte seinen Körper kräftig an und lockerte dann seinen Nacken, bevor er die letzten Schritte in dem mannshohen Gang tat und an dem Ring in der Decke zog.

Mit einem leisen Knirschen öffnete sich der Durchgang. Der drahtige Mann trat in das mit Fässern bestückte Gewölbe und trocknete als Erstes seine Schuhe. Danach verschloss er den Durchgang und verwischte seine nassen Spuren auf dem Steinboden. Langsam und vorsichtig schritt er im Licht seines Zauberstabes durch das Gewölbe. An der Holztür angekommen lauschte er, ob sich etwas auf dem Kellergang regte. Da nichts zu hören war, öffnete er die Tür und sah sich einem Hauselfen gegenüber. Der kleine Kerl hielt einen Krug in der Hand und wollte wohl gerade Wein holen. Beide starrten sich einen Moment an. Piere legte einen Finger auf seine Lippen und bedeutete ihm damit still zu sein. „Ich will mit deiner Herrin sprechen. Es ist wichtig!”, flüsterte der Franzose scharf und der Hauself nickte langsam, als er den Ring an Pieres Finger erkannte. Er trug das Zeichen der Lilie. „Ist sie allein?” Erneut nickte der Elf. „Keine Bewacher?” „Seit gestern nicht mehr.” „Wo ist sie jetzt?” „Im blauen Salon.” „Lass dich nicht aufhalten. Ich finde allein hinauf.” Damit ging Piere deutlich entspannter seiner Wege. Ein Geräusch auf dem Flur ließ Narzissa den Umschlag mit den Dokumenten wieder im Geheimfach des Sekretärs verstauen. Als sie aus dem Zimmer trat, blieb sie erschrocken stehen. „Was machst du hier drin?” „Ganz allein hier?”, fragte der drahtige, ganz in schwarz gekleidete junge Mann mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme. „Es lief leider komplett anders als geplant, Piere.” „Das habe ich schon gemerkt!” Die Beiden gingen ins Speisezimmer. Der Franzose setzte sich an den Tisch und nahm sich ein Glas Weißwein. „Also? Ich bin ganz Ohr.” Narzissa berichtete, was sie wegen der Carrows in Erfahrung gebracht hatte. „Merde!”, fluchte Piere leise. „So viel dazu, dass die beiden Verrückten alles unter Kontrolle haben, was Potters kleines Täubchen angeht.” Der junge Mann leerte sein Glas und schenkte sich nach. Nachdenklich sah er danach hinein.

„Glaubst du, wir könnten ihn eventuell trotzdem für unsere Sache gewinnen? Immerhin ist er jung. Es muss doch verlockend für ihn sein, hier in England ganz oben mitzumischen.” Narzissa schüttelte ihren Kopf. „Du verkennst etwas die Lage, Piere. Harry Potter ist schon ganz oben. Und er weiß das auch.” „Dann müssen wir den Druck eben noch weiter erhöhen und notfalls direkt agieren.” „Vergiss es! Wie ich von meiner Quelle erfahren habe, beruft er sich beim Ministerium wegen eurer Drohungen auf ein uraltes Gesetz, dass ihn dazu berechtigt jeden unschädlich zu machen, der ihn oder seine Familie angreift.” „Ich denke, der Bengel ist Vollwaise. Welche Familie soll das sein?” „Er zählt jeden dazu, der unter seinem Dach lebt. Glaub mir, Piere. Weder mit ihm noch mit seinen Freundinnen sollten wir uns in näherer Zukunft offen anlegen.” Der Franzose grinste dreckig. „Wie viele hat er denn?” „Zwei und die Beiden sind fix bei der Hand, wenn es darum geht, sich zu wehren.” „Du meinst nicht zufällig das braunhaarige Schlammblut, die ihn heute begleitet hat?” „Granger? Wann hast du sie gesehen?” „Als ich in der Winkelgasse war. Sie war mit ihm und seinem Täubchen unterwegs und haben eingekauft.” Er trank sein Glas leer und stellte es auf den Tisch. „Nenn sie besser nicht so, wenn ihr euch trefft. Potter weiß wohl, was im Schloss mit der Kleinen geschehen ist.” Der Franzose hob überheblich schauend seine Schultern. „Was will der Bengel schon gegen mich ausrichten?” „Potter trägt Gryffindors Insignien, Piere. Er hat gelernt, sie zu nutzen. Selbst so ein abgebrühter Bastard, wie du einer bist, kostet ihn nur ein müdes Lächeln.” Der Franzose sprang katzengleich auf und legte seine Hände in einer geübten Bewegung um Narzissas Hals. „Pass auf, was du sagst!”, zischte er kalt. Ungerührt sah Narzissa ihn an. „Ist doch nur die Wahrheit!”, spie sie ihm entgegen und zog ruckartig ihr Knie hoch. Überrascht ließ Piere los und griff sich zwischen die Beine. Er war sich seiner Sache einfach zu sicher gewesen.

„Du fasst mich nie wieder an!”, hisste Narzissa ihm drohend zu. „Du bist nur ein verdammter Müllmann und ein schlechter noch dazu!” Sie stand auf, stieß den Mann in seinen Sessel zurück und drückte ihm ein Stilett zwischen seine Beine. „Ich brauche keinen Zauberstab, um dich zu kastrieren. Leg noch einmal unaufgefordert deine Finger an mich und du wirst den Tag verfluchen, als du aus dem Bauch deiner Schlammblutmutter gekrochen bist!” Piere schluckte seine Wut herunter und nickte nur zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Dieses verdammte Hexenweib war ihm im Moment einfach über. „Also? Was hast du jetzt vor?”, fragte Narzissa ihn kalt und setzte sich wieder. 'Dich umbringen!' „So wie es für mich aussah, will die Granger ein Labor einrichten. Da ich, wie auch halb England weiß, dass die Flamelbälger bei Potter hocken, habe ich eins und eins zusammen gezählt. Schätze er hat das Rezept der Falmels für den Stein der Waisen.” „Ich wusste gar nicht, dass du rechnen kannst, Piere”, grinste Narzissa süffisant und verfiel dann ins Grübeln. „Angenommen, du liegst richtig …”, fuhr sie nach einer Weile fort. „Warum sollte er ihn herstellen wollen? Geld hat er mehr als genug. Gesundheitlich geht es ihnen auch gut. Also was sollen sie damit?” Ihr Gegenüber hob seine Schultern. „Vielleicht für die alte Flamel?” „Meine Quelle im Mungos sagt, sie sei schon zu weit, als das dies noch etwas nutzen würde.” „Deine Quelle?”, hob Narzissa abschätzig eine Augenbraue. „Gehört zum Pflegepersonal. Niedlich die Kleine. Ein wenig naiv, aber niedlich.” „Also genau dein Beuteschema.” „Warum nicht das Angenehme, mit dem Nützlichen verbinden?”, grinste Piere. „Frag sie doch mal, ob Potter oder seine Freunde in letzter Zeit jemanden besucht haben.” „Wäre eine lohnenswerte Idee. Ich melde mich wieder bei dir.” „Tu das und jetzt verschwinde!” „Nicht, bevor du mir sagst, warum du plötzlich keine Bewacher mehr hast.” Der Franzose hatte sich ruckartig erhoben und sein Gesicht verhieß nichts Gutes. „Potter hat meine Pläne wie gesagt durchkreuzt. Ich wollte ihn mit nutzlosen Namen und Adressen ködern. Allerdings sind der Bengel und seine Freundinnen nicht auf den Kopf gefallen.” Sie seufzte leise. „Eine eklatante Fehleinschätzung. Allerdings auch von ihm. Er glaubt, mich damit unter Druck setzen zu können.” „Kann er nicht?”, grinste Piere kalt. Er verbeugte sich leicht und ging zügig zur Treppe, um das Manor durch die Tür zu verlassen.


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