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Fanfiction

Lebensfragen - Abschied?

von One_of_the_Old

CIII Abschied?

Pansy öffnete nur widerwillig ihre Augen. Äußerst ungern verließ sie ihren Traum, um sich der harten Wirklichkeit dieses verregneten Vormittags zu stellen. 'Na, das passt ja prima', dachte sie niedergeschlagen, als ihr Blick zum Fenster wanderte. Seufzend schlug sie die Decke zurück und setzte sich auf die Bettkante. Ganz automatisch ging ihre Hand an die kleine Tür ihres Nachtschrankes und öffnete sie. Sicher griff sie, ohne hinzuschauen, zu einer der Phiolen, die ihr im Moment ihr Leben erleichterten. Nachdenklich und in Gedanken versunken, schaute Pansy auf das Fläschchen mit der klaren blauen Flüssigkeit. Einen Moment lang, war sie versucht, die Medizin einfach wieder in den Schrank zu stellen und nie wieder zu nehmen. Es kam ihr alles so sinnlos vor. „Warum hast du mich gerettet, Harry? Weshalb hast du mich nicht einfach krepieren lassen? Dann wäre Mum jetzt noch hier”, flüsterte sie vor sich her und wischte sich eine Träne von ihrer Wange. „Weil ich nicht anders konnte, Pans”, antwortete ihr Harrys sanfte Stimme. „Gib mir ruhig die Schuld daran, wenn es dir dadurch besser geht.” Erschrocken schauend riss Pansy den Kopf hoch. „Harry!?”, keuchte sie. 'Oh Merlin! Nicht das auch noch', dachte sie verlegen. Er stand in seinem dunkelblauen Umhang direkt vor ihr, nickte leicht und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Bitte entschuldige, dass ich hier so einfach hereinplatze, aber du hast nicht auf mein Klopfen reagiert.” „Schon … in Ordnung. Reichst du mir … bitte meinen Body?” Harry beugte sich zu dem Stuhl hinüber, auf dem das Kleidungsstück lag und Pansy schluckte ihre Medizin. Er besah sich Pansy, während sie sich vom Bett erhob und den Body überzog. „Sie sind ja sogar noch ein wenig kleiner geworden, Pansy.” Irritiert sah sie ihn an, da sie gerade ihre Brüste bedeckte. „Was meinst du?” „Na deine Narben, was denn sonst?” Pansy nickte langsam. „Die Salbe hilft echt gut.” „Freut mich für dich.” Sein aufmunternder Blick und das kleine Lächeln ließen ihre Traurigkeit ein wenig schwinden.

Sie setzte sich dicht neben ihn und nahm seine Hand in ihre. „Harry, das eben …” Er legte ihr den Zeigefinger seiner anderen Hand sanft über ihre Lippen und unterbrach sie damit. „Ist in Ordnung, Pansy.” Sie schüttelte langsam ihren Kopf. „Ist es nicht”, hauchte sie gegen seinen Finger und er nahm ihn leise seufzend fort. „Hör mal, Pansy. Im Moment ist es mir herzlich egal, solange du die Schuld daran nicht bei dir selber suchst, denn diese Suche führt zu keinem guten Ergebnis. Ich garantiere dir, du wirst hundert Gründe dafür finden, dass es so ist, aber es frisst dich irgendwann auf.” Harrys Blick verriet Pansy, dass er wusste, wovon er da sprach und dies sagte sie ihm auch. Er nickte langsam. „Ich habe lange gebraucht, um das zu kapieren, aber ich hatte Freunde, die mir da hindurch geholfen haben und die hast du auch.” Harry entzog Pansy sanft seine Hand, legte seinen Arm um sie herum und zog sie noch etwas dichter zu sich heran. Pansy seufzte leise, als sie seine beruhigende Nähe und Wärme spürte. „Was würde ich nur ohne dich tun, Harry?” „Dann hättest du jemand anderen, der sich um dich kümmert.” Pansy lachte bitter. „Ja klar! Wenn du nicht wärst, gäbe es mich gar nicht mehr.” Sie spürte, wie er seine Schultern hob. „Es gibt dich aber noch, Pansy und das ist auch gut und richtig so!” Sie nickte leicht. „Wenn du das sagst.” Harry strich ihr über den Rücken. „Na komm, lass uns frühstücken. Ich warte vor der Tür auf dich.” Sie lächelte kopfschüttelnd. „Brauchst du nicht. Abgesehen von den Ärzten und meiner Mum, bist du wohl derjenige, der mich länger als jeder Andere ohne Klamotten oder in Unterwäsche gesehen hat.” Harry strich ihr über die Wange. „Schön, dass du zumindest wieder ein wenig lächeln kannst, Pansy.” Sie stand auf und trat an ihren Kleiderschrank. „Warum wolltest du eigentlich zu mir?” „Luna, Neville, Ginny und Hermine werden uns nachher begleiten. Ich wollte wissen, ob du oder deine Großeltern eventuell etwas dagegen haben könnten.”

Pansy schlüpfte in Rock und Bluse, bevor sie mit ihren Strümpfen wieder zu Harry kam. „Warum sollte ich?” Sie beugte sich hinunter und zog sie über. „Martha und John haben sicher auch nichts dagegen.” Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie missmutig an sich herunter. Sie öffnete die Lade ihres Nachtschrankes und nahm ihren Zauberstab heraus. Nach ein paar Schwüngen damit, waren Rock und Strümpfe tiefschwarz. „Besser! Ich muss nachher unbedingt meine Klamotten holen.” „Wir hätten jederzeit dorthin gehen können, um etwas für dich zu holen.” „Ich bin eigentlich noch nicht mal heute dazu bereit, Harry, aber es geht wohl nicht anders.” Sie schlüpfte in ihre Schuhe und ging zum Schrank zurück. Pansy nahm einen der beiden schwarzen Umhänge, die Harry ihr gekauft hatte heraus und streifte ihn über. Nach einem Blick in den Spiegel, fuhr sie sich durch die Haare und nickte knapp. „Das reicht so. Schminke nützt eh nix und verläuft nachher nur.” Sie drehte sich zu Harry herum. „Ich habe zwar keinen Appetit, aber ich gehe davon aus, dass du es mir nicht durchgehen lässt, wenn ich nichts esse, bevor wir gehen?” Harry schüttelte nur seinen Kopf. Pansy seufzte theatralisch und verdrehte ihre Augen. „Du bist schlimmer als eine Glucke mit ihren Küken!” „Ist mir egal. Du gehst nicht ohne Frühstück aus dem Haus und wenn ich dich füttern muss!” „Ist ja gut!” Harry trat zur Tür und hielt sie ihr auf. „Na komm, Pans.” Sie nickte und ließ sich von Harry nach unten in die Küche geleiten. Als sie eintraten, wurden sie von verhalten lächelnden Gesichtern und einem leisen „Guten Morgen.” begrüßt. 'Ach wie günstig! Jetzt sitzt er auch noch direkt neben mir!', dachte Pansy genervt. Harry ließ sie sich setzen und kletterte als Letzter auf die Küchenbank. Ohne groß zu fragen, legte er Pansy zwei Scheiben Toast auf ihren Teller und tat ihr noch etwas Rührei dazu.

„Nicht so viel!”, zischte sie ihm zu. „Das waren gerade mal vier Esslöffel voll.” Harry sah sie auffordernd an, bis sie zu ihrer Gabel griff, und lächelte ihr zu. Lustlos stocherte Pansy in ihrem Essen. „Ich würde es essen, solange es noch warm ist, Pansy.” „Ja doch!” Sie schob sich eine Gabel voll Rührei in den Mund und biss auch vom Toast ab. „Zufrieden?” „Fast! Tee?” Sie nickte und er schenkte ihr eine Tasse voll ein. Danach begann er selbst zu frühstücken, hatte allerdings immer ein Auge auf Pansy. Gerade als sie die letzte Gabel Rührei im Mund hatte, tat er ihr noch etwas nach. Ihr Blick ließ die Anderen verhalten lachen. Harry ignorierte dies allerdings. „Aufessen!” „Glucke!” „Zicke!” Sie streckte ihm ihre Zunge heraus, was nicht nur die Kinder äußerst amüsant fanden. „Ihr benehmt euch wie Geschwister”, gluckste Alice. „Auf eine gewisse Art sind wir es auch”, lächelte Harry leicht. Pansy bekam große Augen, weil sie sich an ihrem Rührei verschluckte. „He! Vorsichtig, Pansy.” Harry klopfte ihr auf den Rücken. „Geht es wieder?” Pansy nickte und hustete noch zwei Mal, bevor sie ihn überrascht anstarrte. Harry strich ihr beruhigend über den Rücken. „Wusstest du das nicht? Die vier Gründer sind jeweils direkte Nachfahren der vier Kinder von Merlin und Nimue. Von der Blut- oder Magielinie her gesehen, sind Luna, du und ich sehr weit entfernte Cousinen und Cousin.” Harry bemerkte ein kleines Leuchten in Pansys Augen und lächelte zufrieden, als sie ohne zu murren ihren Teller leerte. Diesmal hatte er ein Einsehen mit ihr und legte nicht noch einmal nach. „Wann seid ihr wieder zurück?”, wollte Nicolas wissen. „Bei Pansy und mir kann es etwas dauern, aber die Anderen werden wohl spätestens zum Mittagessen wieder hier sein”, erwiderte Harry. „Warum fragst du?”, hakte Ginny nach. „Ich … wir würden gern mal wieder nach Grandma und Grandpa schauen”, antwortete der blonde Junge leise. „Wer weiß, wie lange wir sie noch haben.”

Ginny strich ihm über den Kopf. „Klar können wir sie besuchen gehen.” Sie wandte sich Hermine zu. „Was ist mit dir?” Hermine nickte langsam. „Ich komme mit. Ich will Perenelle noch ein paar Dinge zu ihren Notizen fragen.” „Du bleibst also etwas länger im St. Mungos, Mine?” Hermine nickte daraufhin. Sie hatte Harry ganz genau verstanden, dass er nicht wollte, dass sie vor den Kindern über den Stein der Weisen mit ihrer Großmutter sprach. „Habt ihr etwas dagegen, wenn wir euch begleiten? Dann könnten wir Mum und Dad mal wieder besuchen gehen.” „Aber natürlich nicht, Neville. Kommt ruhig mit und danach treffen wir uns alle bei Dimitri. Wir müssen ja noch für die Hochzeit zusagen”, lächelte Ginny. „Versucht doch bitte heraus zu bekommen, ob Katerina und Elias einen besonderen Wunsch zur Hochzeit haben, den wir ihnen erfüllen können.” „Ist gut, Harry. Machen wir.” Bis kurz vor dem Aufbruch zu Pansys Großeltern, blieben sie gemeinsam in der Küche. Irgendwie hatte niemand wirklich Lust in den Salon zu gehen. Eine halbe Stunde, bevor sie los mussten, gingen die anderen Vier sich umziehen. Alice ging mit den Kindern nun doch in den Salon hinüber und so kam es, dass Pansy und Harry, von den Elfen mal abgesehen, an diesem Morgen erneut unter sich waren. Sie lehnte sich leicht an ihn heran. „Das war doch abgesprochen, dass wir nebeneinander sitzen.” Harry legte lächelnd seinen Arm um sie herum. „Du merkst aber auch alles.” „War die Frage, ob sie mitkommen dürfen, auch nur ein Vorwand, um mich im Auge zu behalten?” „Nein, Pansy aber vielleicht sollte ich es tun. Ich finde es nämlich nicht witzig, dass du mit dem Gedanken gespielt hast, deine Medizin nicht mehr zu nehmen.” Ertappt sah sie ihn mit rosigen Wangen an. „Wie kommst du darauf?” „Du meinst außer wegen deines Gesichtsausdruckes im Moment?”, lächelte er nachsichtig. Sie nickte langsam und schaute auf ihre Finger. „Du hast deutlich gezögert deine Medizin zu schlucken und die Phiole angestarrt, als wäre sie dein persönlicher Feind. Daher komme ich darauf.”

Pansy hob langsam ihren Kopf. „Es war … dieser Moment, als ich aufgestanden bin und … der Gedanke daran, mich heute von ihr verabschieden zu müssen, weil …” Sie begann haltlos zu weinen und Harry zog sie fest in seine Arme. „Ich mache mir solche Vorwürfe”, schniefte sie unter Tränen. „Ich weiß, Pans. Das habe ich auch getan, als mir klar wurde, wer alles sein Leben verlor, weil sie mich unterstützt haben. Ich habe ebenfalls mit dem Schicksal gehadert und das mehr als einmal. Eines habe ich inzwischen allerdings begriffen: Jeder Einzelne von ihnen wäre schwer enttäuscht, wenn ich mich aufgegeben hätte, denn damit wäre ihr Tod sinnlos geworden. Deine Mum hat einen hohen Preis dafür gezahlt, dass du weiterleben kannst. Aber sie tat es freiwillig.” Harry strich Pansy sanft über ihren Kopf. „Bewahre ihr Andenken in deinem Herzen und lebe dein Leben. So, wie sie es sich für dich gewünscht hat.” Beschämt sah Pansy ihn an und Harry erwiderte ihren Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Was hast du?” „Ich vergesse immer wieder, was du schon alles durchgemacht hast, Harry.” Er lächelte schief. „Das ist auch gut so. Du hast genug eigene Sorgen, da braucht es meine nicht auch noch.” Sie hob ihre Schultern und sah seufzend auf die Uhr. Harry lächelte ihr aufmunternd zu und nahm sie noch einmal fest in den Arm, bevor er aufstand. „Na komm, Pansy. Wir gehen schon mal in die Halle und warten dort auf die Anderen.” Zu ihrer Überraschung, wurden sie dort bereits erwartet. „Da seid ihr ja”, lächelte Luna. Pansy nickte nur. „Wo müssen wir eigentlich hin?”, wollte Neville wissen. „Wir gehen über das Flohnetzwerk zum Rabennest”, antwortete Pansy ihm etwas abwesend. „Das passt ja”, grinste Ginny. Erneut nickte sie langsam. „Was hast du?”, fragte Hermine sie leise. „Nichts, schon gut.” Langsam folgte die Gruppe Pansy in den Salon. Dort griff die junge Hexe nach dem Flohpulver, stieg sie in die Flammen, benannte ihr Ziel und verschwand.

„Weißt du, was sie hat, Harry? Ich meine … außer dem, was wir schon wissen?” „Soweit ich weiß, geht es nur darum, Luna.” Nach und nach folgten die Anderen durch den Kamin. Harry ging als Letzter. Als er an seinem Ziel landete, sah er sich ein wenig um. Das Mobiliar war betagt. Das Wohnzimmer war wohl einst das Vorzeigezimmer des Hauses gewesen, hatte aber schon deutlich bessere Tage gesehen. Er war sauber und ordentlich, aber man sah ihm den Zahn der Zeit deutlich an. Grün und Silber waren die vorherrschenden Farben. Couchtisch und Schränke waren aus dunkelbraunem Holz gearbeitet. Sessel und Couch waren schwarz bespannt und glänzten an den Lehnen leicht, da der Stoff dort ziemlich beansprucht war. Vitrinen zwischen den Fenstern beherbergten Fotos und Erinnerungsstücke. Harry überlegte, ob wohl schwarz magische Gegenstände darunter waren. Er verwarf den Gedanken allerdings. Immerhin hatte John ja deswegen schon einigen Ärger gehabt und bereute dies auch. Er sah zu Pansy, die ihm unsicher zulächelte. „Kommt bitte mit hinunter. John und Martha sitzen meist in der Küche. Sie benutzen diesen Raum nur noch sehr selten.” Harry nickte langsam. „Wundert mich, dass sie nicht schon hier sind. Immerhin müssten sie die Zauber doch benachrichtigen, dass jemand durch den Kamin gekommen ist”, erwiderte er lächelnd. „Sie wissen, dass ich herkomme und da ich weiß, wo sie sich meist aufhalten, ersparen sie sich die Mühe wohl.” Pansy ging vorweg und führte die Gruppe über eine knarzende Holztreppe ins Erdgeschoss. Im Treppenhaus hingen ein paar Bilder, die wohl Familienangehörige zeigten. Am Fuß der Treppe angelangt, ging es einen schmalen Flur entlang, von dem einige Türen abgingen. Der Haustüre genau gegenüber am anderen Ende lag ihr Ziel. Die Küche. Pansy öffnete die Tür und trat ein.

John erhob sich überrascht, als er sah, dass Pansy nicht allein gekommen war. „Harry!?”, fragte er etwas ungläubig. Dieser lächelte ihm zu. „Guten Morgen, John.” Harry gab ihm die Hand. Pansys Großvater begrüßte auch die Anderen per Handschlag. Er kannte sie ja von seinem Besuch bei Harry am Tag nach der Sitzung des Schulrates. Pansy nahm er in den Arm und drückte sie fest. „Guten Morgen, meine Kleine”, lächelte er ihr zu. „Setzt euch doch bitte. Martha ist gleich wieder hier.” Als alle am Küchentisch saßen, sah John McGuffin leicht lächelnd in die Runde. „Auch oder gerade, weil es so ein trauriger Anlass ist, bin ich froh, dass ihr hier seid.” Er griff nach Pansys Hand und hielt sie leicht fest. „Es freut deine Mum sicher, dass du Freunde hast, die dich auf diesem Weg begleiten.” Sie nickte leicht und lächelte schief. „Wie geht es dir sonst so, Pans?” Pansy hob ihre Schultern. „Dank Harry und den Anderen ganz gut. Die Medikamente helfen und sie sorgen dafür, dass ich etwas um die Ohren habe, damit ich nicht einfach nur herumsitze und Trübsal blase.” „Das ist schön, Pans.” Er strich ihr über den Kopf, als seine Frau in die Küche kam. Martha blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. „Mr Potter?!” Harry stand auf und gab ihr die Hand. „Ihr sollt doch Harry sagen”, lächelte er ihr zu. Sie nickte leicht und sah ihn entschuldigend an. „Dies sind übrigens meine Freundinnen Ginny Weasley und Hermine Granger.” Martha trat zu ihnen und gab ihnen die Hand. „Ich hatte ja leider noch nicht die Gelegenheit sie beide richtig kennenzulernen und bedankt habe ich mich auch noch nicht bei ihnen.” Beide sahen sie nach der kurzen aber kräftigen Umarmung von Mrs McGuffin fragend an. „Heiler Hooper sagte uns, dass sie es waren, die in erster Linie dafür gesorgt haben, dass Maria noch ihren Frieden mit uns machen konnte. Etwas wofür John und ich ihnen und Mr … Harry sehr dankbar sind.” Beide Mädchen nickten mit rosigen Wangen. „Gern geschehen”, hauchten sie.

„Und dies sind Luna Lovegood und Neville Longbottom. Freunde von uns und Pansy”, stellte Harry weiter vor. Johns Frau begrüßte auch sie und zog danach Pansy von ihrem Stuhl in ihre Arme. Nach einem Kuss auf die Wange wurde Pansy kräftig gedrückt. Ihre Enkelin erwiderte die Umarmung etwas zaghafter. Martha strich ihr über den Kopf und sah sie einen Moment prüfend an. „Ich bin so froh, dass es dir soweit gut geht, meine Kleine.” Pansy nickte nur und kämpfte ein wenig mit ihrer Fassung. Martha zog sie wieder zu sich heran und hielt sie im Arm. „Ich ahne, was du gerade denkst, Pansy, aber bitte mach dir keine Vorwürfe, Kind”, flüsterte sie ihr zu. „Das hätte deine Mum nicht gewollt.” Pansy seufzte leise. „Etwas in der Richtung wurde mir heute schon mal gesagt.” „Gut! Dann glaubst du mir wenigstens.” Martha strich ihrer Enkelin über den Kopf, als sie nickte. Leise seufzend drehte sie sich etwas von Pansy weg, sah sie an und hielt sie weiter im Arm. „Maria hat mir in unserem letzten Gespräch eine Bitte aufgetragen, Pansy. Sie wollte keine übliche Beisetzung. Sie wollte eingeäschert werden und meinte, du wüsstest, wo sie die Ewigkeit verbringen wolle.” Pansy schluckte leicht, bevor sie nickte. „Mum erzählte mir, dass sie die Werke eines Muggelautors sehr schätzte. Ein weiterer großer Dorn im Auge ihres Mannes.” Auch John und Martha verzogen leicht ihre Gesichter. Sicherlich kannten sie diese Vorliebe ihrer Tochter. Aber als reinblütige Hexe Muggelbücher zu lesen? Dies zu akzeptieren, war auch ihnen zuerst nicht leicht gefallen. „George Gordon Noel Byron, 6. Baron Byron oder besser Lord Byron lebte bis zu seinem Fortgang aus England auf dem alten Familiensitz hier in der Nähe in Newstead Abbey. Sie erzählte mir, es wäre früher ein Kloster gewesen. Daher der Name.” Hermine nickte leicht, als sich Pansy setzte. „Seine Werke gehören der schwarzen Romantik an. Seine Protagonisten waren egoistisch, aber leidenschaftlich, kämpferisch und romantisch, allerdings blieb ihnen das eigene Glück stets versagt.”

Sie lächelte schief. „Deine Mum will doch hoffentlich nicht dort beerdigt werden? Immerhin ist es jetzt ein Museum, in dem Leben und Wirken Lord Byrons gezeigt werden.” Pansy schüttelte langsam ihren Kopf. „Newstead Abbey liegt direkt am Upper Lake. Sie möchte, dass ich ihre Asche dort, genau gegenüber der Abbey, ins Wasser streue. Ein abgelegener Platz, der nur zu Fuß zu erreichen ist. Sie hat ihn mir an dem Tag gezeigt, als …” Pansy unterbrach sich und sah zu ihrer Großmutter auf. „Er soll nicht wissen, wo sie zu finden ist. Mum meinte, sie wolle wenigstens im Tod ihre Ruhe vor ihm haben.” Martha nickte zustimmend. Harry griff nach Pansys Hand und drückte sie leicht. „Die nächsten Jahre hast auch du Ruhe vor ihm. Wer weiß, ob und wann er wieder raus kommt.” „Ich hoffe niemals!”, brummte John. „Wenn doch, wird er sich wünschen, wieder in Askaban zu sitzen.” Martha legte eine Hand auf seine Schulter. Er griff nach ihr und nickte leicht. „Du hast recht, Schatz. Ich bin ja schon ruhig.” John starrte noch eine Weile vor sich her, bis er seinen Kopf hob. „Bis zur Abbey können wir apparieren. Von dort kann Pans uns dann führen.” „Ich habe eine Idee”, lächelte Hermine leicht. „Wir legen anti Muggel Zauber auf uns, dann können wir uns unter ihnen bewegen, als wären wir allein dort. Immerhin werden einige Besucher dort sein, wenn wir ankommen.” „Das geht?”, fragte Martha ungläubig schauend. „Oh, das funktioniert sogar ganz prima. Ginny, Mine und ich haben das schon Mal erfolgreich ausprobiert”, lächelte Luna. „Wann denn?”, fragte Neville sie interessiert schauend. „Als wir in Soho bei Harmonys waren, Großer.” „Ihr wart echt da drin?” „Sicher! Ginny und Mine waren neugierig und ich wollte ja auch mal dort hinein.” „Ach daher hast du das”, grinste er und Luna nickte lächelnd.

Pansy stand langsam auf. „Dann sollten wir es so machen. Wollen wir dann?” Einhelliges Nicken war die Antwort. Hermine trat an die Küchentür und zog ihren Zauberstab. Jeder, der an ihr vorbei kam, erhielt den anti Muggel Zauber von ihr. Als Letzte war Pansy an der Reihe. „Packst du das, Pansy?”, fragte sie leise. Die hob ihre Schultern. „Weiß nicht. Muss ich wohl. Es war Mums letzter Wunsch.” Hermine nickte langsam, nachdem sie den Zauber auch auf sich gelegt hatte. „Würde es dir mit Harry an deiner Seite leichter fallen?” Pansy schluckte, bevor sie antwortete. „Glaube schon”, nuschelte sie Hermine zu. „Dann frag ihn doch einfach. Er wird sicher nicht Nein sagen.” „Was ist mit euch?” „Frag ihn. Wir halten uns raus.” Sie folgten den Anderen den Flur entlang in eines der Zimmer. Dort stand auf einer Anrichte ein kleines Porträt von Pansys Mum neben einer hölzernen Urne. Eine, dazwischen stehende, brennende Kerze warf ihr Licht auf die beiden Gegenstände im ansonsten abgedunkelten Raum. Pansy trat an den niedrigen Schrank heran und betrachtete das Bild ihrer schlafenden Mutter. „Mum?”, hauchte sie und fuhr mit ihrem Zeigefinger über die gemalte Wange ihrer Mutter, die langsam ihre Augen öffnete. „Ja, Liebes. Ich bin hier und werde es immer sein. Nun bring meinen Körper bitte an den Ort, wo er hoffentlich seine Ruhe findet.” „Ja, Mum. Die Anderen werden dich heute auch begleiten.” „Lieb von ihnen. Harry auch?” „Ja, Maria. Ich bin hier.” Harry trat neben Pansy und das Bild ihrer Mum lächelte über das überraschte Gesicht ihrer Tochter. „Hat er es dir nicht gesagt?” „Nein, Mum.” Maria Parkinson nickte leicht. „Ich war gerade dabei ihm das Du anzubieten, als wir … unterbrochen wurden”, lächelte sie traurig. „Aber er hat offensichtlich verstanden, was ich wollte.” „Habe ich”, lächelte Harry und das Porträt nickte erneut. „Wie spät ist es jetzt?” Irritiert sah Pansy zu ihrer Mum. „Halb elf, warum?” „Dann solltet ihr aufbrechen, damit ihr pünktlich zum Mittagessen wieder in London seid. Ich habe nicht vor, euch länger als nötig aufzuhalten.” „Mum, du …”, setzte Pansy an. Das Porträt hob abwehrend seine Hand. „Nein, Schatz. Bring es endlich hinter dich und hol mich dann zu dir.” Pansy schluckte und nickte zustimmend. Sie zog ihren Zauberstab und verkleinerte die Urne, um sie in ihrem Umhang zu verstauen. „Bis später, Mum.” Das Porträt nickte stumm und sah der Gruppe nach, die den Raum verließ. „Tut mir leid, dass ich dir das zumute, mein kleines Mädchen”, flüsterte Maria, als die Tür sich schloss. „Harry wird dir beistehen, dass weiß ich.”

John, Martha, Pansy und Hermine, hatten die Anderen mit zu der ehemaligen Augustinerabtei gebracht. Gemeinsam schlenderten sie, unbehelligt von den Touristen, durch die, das teilweise verfallene Bauwerk umgebenden, Grünanlagen. „Ziemlich beeindruckender Anblick”, meinte Ginny leise, als ihr Blick auf den langsam verwitternden Teil der Abtei fiel. Eine riesige steinerne Wand mit spitzem Giebel und einem überdimensionalen gotischen Fensterbogen hielt ihren Blick gefangen. „Was das wohl früher mal war?” „Dem Anschein nach ein wichtiger Raum, in dem es viel Licht brauchte, wie die Bibliothek zum Beispiel.” „Typisch, dass du gleich wieder an Bücher denkst”, grinste Luna. Hermine hob ihre Schultern. „Wohin müssen wir jetzt?” „Dort entlang zum Ufer und dann ein Stück nach links, Harry.” Hermine hatte dafür gesorgt, dass Harry neben Pansy ging. Ginny und sie gingen hinter John und Martha her, die den beiden aufmerksam schauend folgten. Neville und Luna machten den Schluss. „Schräg gegenüber der Abtei liegt eine fingierte Wehranlage mit Zinnen und kleinen Türmen. Von dort hat Mum einen herrlichen Blick über den See.” Langsam ging es am Ufer des Sees oder eben durch hohes Gras unter Weiden, Platanen und Ulmen entlang, bis sie ihr Ziel erreichten. „Siehst du das? Sieht wirklich aus, wie eine Minifestung”, flüsterte Hermine Ginny zu, als sie die steinerne Mauer entdeckten, die bis unter die Wasserlinie zu führen schien. Sie stiegen über eine steinerne Treppe zur offenen Seite im hinteren Teil und erklommen den steinernen Wehrgang, der von Zinnen gesäumt wurde. Die Stille war fast perfekt. Nur das Zwitschern der Vögel und das leise plätschern des leicht an die steinerne Mauer schlagenden Wassers waren zu hören. Die Gruppe formierte sich hinter Harry und Pansy und wartete stumm darauf, dass Pansy die ihr zugedachte Aufgabe erfüllte.

Sie hielt die Urne mit der Asche ihrer Mutter fest in beiden Händen und sah mit Tränen in den Augen über den in der Junisonne liegenden See zur Newstead Abbey hinüber. „Es ist so friedlich und schön hier”, flüsterte sie. „Ja, das ist es, Pansy.” Sie spürte, wie sich Harrys Arm um sie legte, während er ihr leise geantwortet hatte. Vorsichtig schob er Pansy bis dicht an die Zinnen heran. „Lass sie gehen”, raunte er ihr zu und drückte sie leicht. „Es war ihr Wunsch.” „Ich kann nicht, Harry. Es ist so endgültig.” Harry drehte Pansy vorsichtig ein wenig zu sich herum. Das hölzerne Gefäß zwischen ihnen, sah er die aufgelöste junge Hexe eindringlich an. „Dies ist nur eine Hülle, Pans. Das, was sie wirklich ausmacht, ist fort und lebt weiter, auch in dir. Gib ihrem Körper den Frieden, den er im Hier und Jetzt nicht finden konnte, so wie sie es sich für ihn wünscht.” „Wie kannst du nur so sicher sein?”, hauchte sie. 'Weil ich es selbst gesehen und erlebt habe, Süße', erklang es in ihrem Geist. Pansys Augen weiteten sich leicht. Sein Blick war fest und entschlossen. Nicht die kleinste Spur von Zweifel war darin. 'Du warst …' Pansy keuchte leise, was John und Martha komisch schauen ließ. Harrys nicken ließ Pansy schlucken. 'Auf der anderen Seite.' 'Oh Merlin!' 'Schon gut, Süße. Lass uns deiner Mum ihren letzten Wunsch erfüllen.' Pansy nickte und beide drehten sich wieder zum See herum. Ihre Hand zitterte leicht, als sie, sie auf das Gefäß legte. Harry legte seine Hand auf ihre. Gemeinsam hoben sie den Deckel von der Urne und Pansy ließ die Asche ins Wasser rieseln. „Alles Gute, Mum. Wir werden uns wiedersehen”, flüsterte sie währenddessen. Harry beschwor eine Schale mit Rosenblättern und griff hinein, um ein paar davon auf die Wasseroberfläche fallen zu lassen. Auch Pansy griff in die Schale und tat es ihm gleich. Die Anderen traten nach und nach zu Harry und folgten dem Beispiel der beiden. „Eine schöne Idee, Harry”, flüsterte Luna ihm zu, die als Letzte an die Mauer trat.

Harry lächelte ihr kurz zu. „Wenn ihr möchtet, lassen wir euch jetzt allein, Pansy.” Sie schüttelte leicht ihren Kopf. „Lass uns einfach gehen, Harry.” Sie wandte sich Ginny, Hermine, Luna und Neville zu, die etwas abseits von John und Martha standen. Pansys Großeltern hielten sich traurig schauend im Arm. „Danke, dass ihr mitgekommen seid, Leute.” Sie drückte erst Luna und Neville und danach Harrys Mädels. „Dürfte ich mir Harry noch ein wenig ausborgen?”, fragte sie die Beiden leise. „Mach nur, wir finden schon allein nach Hause.” „Aber nur bis morgen zum Frühstück”, zwinkerte Hermine. „Wie jetzt?” „Du hast schon verstanden, Pansy”, raunte Ginny ihr zu. Beide gingen zu Harry und küssten ihn sanft zum Abschied. „Kümmer dich gut um sie.” „Wir sind heute Nacht bei Mine, mein kleiner Löwe”, flüsterten sie ihm zu und ließen ihn stehen. Die Vier verabschiedeten sich auch von John und Martha, bevor sie nach London verschwanden. Pansy kam langsam wieder zu Harry zurück und nahm ihn in den Arm. „Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Danke, Harry.” „Schon gut, Pansy. Was hast du denn nun vor?” Sie lehnte sich etwas zurück und sah ihn einen Moment an. 'Am liebsten würde ich mich unter einer Bettdecke verkriechen und mich von dir im Arm halten lassen', dachte sie bei sich, seufzte leise und löste sich langsam von Harry. „Ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich ja noch ein paar Sachen holen und Mums Bild wartet auch darauf, dass ich es mitnehme. Sie zog Harry zu ihren Großeltern und ließ sich von ihrer Grandma in den Arm nehmen. „Lass uns ins Rabennest gehen und etwas essen, Kind. Dann sehen wir weiter.” Pansy nickte und damit verschwanden die beiden Frauen. John trat zu der hölzernen Urne und hob sie vom Boden auf. Harry griff nach dem Deckel, den er auf eine der Zinnen gelegt hatte, und gab ihn an Pansys Großvater. Der nahm ihn stumm und legte ihn wieder auf das Gefäß. Nachdenklich hielt er die Urne in der Hand und starrte über den See zur Abtei hinüber.

„Wie ist sie gestorben, Harry. Die Wahrheit!” Harry trat zu ihm und ließ die Schale mit den Rosenblättern verschwinden. „Sie hat sich gequält.” Harry strich sich über seinen Arm. Es war ihm, als könnte er den krampfhaften Griff von Marias kalten Fingern noch immer dort spüren. „Erst, als es fast vorbei war, konnte sie beruhigt gehen.” „Pans weiß das nicht, oder?” „Natürlich nicht, John. Ich habe Maria den Schweiß vom Gesicht gewischt, sie gekämmt und ihre Hände gefaltet, bevor ich Pansy geholt habe. Sie sollte sie nicht so sehen.” Harry spürte die Hand des alten Mannes an seiner Schulter. „Daran hast du gut getan, Junge. Meine Kleine braucht das nicht zu wissen, zumal ihr dank dir, dieses Schicksal wohl erspart bleibt.” Beide sahen nun über den Upper Lake. „Was war da eben zwischen dir und meiner Kleinen? Sieht für mich aus, als wäre sie schwer in dich verliebt.” „Ist sie auch, aber sie weiß auch, dass ich es nur bedingt erwidern kann.” „Was stört dich an ihr? Ich meine: Wo du doch schon mit Zweien lebst, warum dann nicht auch noch eine Dritte?” Harry sah Pansys Grandpa von der Seite an und der alte Mann sah offen zu ihm zurück. „Ich kann ihr Freund sein, sie trösten und beschützen, aber mehr nicht, John, und bevor du sagst, es läge an ihrem Aussehen: Vergiss es!” McGuffin nickte langsam. „Aber heute wirst du bei ihr sein, oder?” „Wenn es Pansys Wunsch ist, werde ich für sie da sein.” John wandte sich vom See ab, stellte die Urne auf den steinernen Wehrgang und zog seinen Zauberstab. Nach einem gemurmelten Zauberspruch ging das hölzerne Gefäß in Flammen auf und verbrannte zu Asche. Nach einem weiteren Schlenker mit seinem Stab verschwanden die Asche und die Brandspuren vom grob behauenen Stein. „Ich wollte sie eigentlich für ihren Mann aufbewahren, aber die brauche ich für ihn nicht, wenn wir uns auf der Straße treffen sollten.” Harry legte Pansys Großvater seine Hand auf die Schulter.

„Überlasse ihn dem Gamot und den Dementoren in Askaban. Die werden ihre helle Freude an diesem Wicht haben.” „Schon gut, Junge. Du hast ja recht. Genau wie meine Frau.” Schief grinsend sah John ihn an. „Entschuldige, dass ich versucht habe, für meine Kleine den Kuppler zu spielen, aber ich will, dass es ihr gut geht, weißt du?” „Keine Sorge, John. Ich nehme dir das nicht krumm.” McGuffin legte freundschaftlich einen Arm um Harrys Schulter. „Lass uns gehen. Martha kann es nicht leiden, wenn ich zu spät zum Essen komme.” Harry grinste und sie verschwanden zum Rabennest. Dort angekommen gingen die Beiden direkt in die Küche. Beide Frauen sahen sie leicht verärgert an. Wobei Pansys Blick von rosigen Wangen begleitet wurde. John trat zu seiner Frau und nahm sie direkt in den Arm. „Bitte entschuldige. Harry und ich hatten noch etwas zu besprechen.” „John McGuffin! Du hast doch nicht wirklich!?” „Zumindest versucht habe ich es.” Pansys Grandpa hob grinsend seine Schultern und fing sich einen Nackenschlag von seiner Frau. „Bitte entschuldige, Harry. Diese fixe Idee trägt er schon einige Zeit mit sich herum.” Martha sah beschämt zu Harry herüber, als er sich neben Pansy an den Tisch gesetzt hatte. Harry hob leicht lächelnd seine Schultern. „Er konnte ja nicht wissen, dass Pans und ich wissen was wir füreinander empfinden und bereit sind zu tun.” Er strich sanft über Pansys Wange und sie griff direkt nach seiner Hand, um diese unter den Tisch zu ziehen und festzuhalten. Martha tat ihnen Eintopf auf und stellte den beiden ihre Teller hin, bevor sie ihren Mann und sich selbst versorgte. Nachdem sie saß und die ersten Löffel gegessen waren, sah sie Pansy fragend an. „Wirst du jetzt wieder zurückgehen oder bleibst du bei Harry?” „Wohin werde ich wohl zurückkehren, Martha? In das Haus, in dem ich völlig entstellt, fast totgeschlagen und meine Mum ermordet wurde oder zu einem Freund, der mir Halt und Stütze war und ist?”, fuhr Pansy auf.

Harry drückte leicht ihre Hand, um sie wieder zu beruhigen. Ruckartig zog sie ihre Hand fort und sah ihn wütend an. „Nein, ich werde mich nicht abregen, Harry! Allein der Gedanke dort heute hin zu gehen, treibt mir das kalte Grauen ins Genick und sie fragt mich allen Ernstes, ob ich dort leben werde? Ich bitte dich. Am Liebsten würde ich ins Ministerium gehen, mir die Papiere für das Haus besorgen und es an den erstbesten Penner in der Nokturngasse verschenken, damit ich es vom Hals habe.” „Brauchst du vielleicht gar nicht”, lächelte Harry ihr beruhigend zu und Pansy sah ihn irritiert an. Er schüttelte leicht seinen Kopf und sie sah wieder zu Martha. „Natürlich gehe ich nicht wieder dorthin zurück”, antwortete sie etwas ruhiger. „Wo willst du denn dann bleiben? Ich meine: Du kannst ja nicht ewig bei Harry leben”, versuchte es nun ihr Grandpa. Pansy hob ihre Schultern. „Bis zum ersten September werden Hermine und Ginny mich wohl noch in London ertragen. Danach gehe ich wieder nach Hogwarts. Ich werde wohl später eine Ausbildung zum Auror beginnen, wenn sie mich denn nehmen.” „Warum sollten sie nicht?”, fragte Harry sie mit einem Zwinkern. „Ach du!”, lächelte sie und knuffte ihm auf den Arm. „Du bist schließlich nicht der Einzige, der darüber zu entscheiden hat.” „Das nicht, aber durch deine Teilnahme an dem Programm für zukünftige Auroren kannst du dir ein wenig Geld sparen und wirst bei entsprechender Leistung sicher genommen.” „Du glaubst also, meine Kleine taugt zum Auroren?” „Ja, John. Ihr Temperament geht zwar ab und an mit ihr durch, aber ansonsten hat sie wohl gute Chancen ihren Weg dort zu gehen.” „Na das sagt der Richtige!”, moserte Pansy gespielt ärgerlich. Innerlich freute sie sich allerdings über das, was Harry ihr zutraute. „Ich weiß schließlich, wovon ich spreche”, lächelte er und Pansy wurde dabei ganz warm ums Herz. Aus diesem Gefühl heraus fasste sie etwas Mut und sah Harry auffordernd an.

„Wollen wir dann?” „Ich warte nur darauf, dass du sagst, dass du aufbrechen willst.” „Ich hole nur schnell Mums Bild und dann können wir los.” Sie stand auf und ging aus der Küche. Kaum war sie durch die Tür, wurde ihr wieder ein wenig klamm ums Herz. Nachdenklich schritt sie über den Flur und betrat das abgedunkelte Zimmer mit der Anrichte, auf der noch immer die Kerze brannte und ihr flackerndes Licht auf das Gesicht ihrer Mutter warf. „Ich wollte dich abholen, Mum”, flüsterte sie. „Das ist schön, Kleines. Wohin gehen wir?” „Ich muss noch ein paar Dinge holen, bevor wir zu Harry nach London gehen.” Ein kleines Lächeln schlich sich über die Lippen der gemalten Mrs Parkinson, bevor sie wieder etwas ernster schaute. „Hab keine Furcht, Pansy. Es ist nur ein Haus. Schlimme Dinge sind uns dort widerfahren, aber sie können dir nichts mehr anhaben, mein Kind. Denke fest daran, wenn du gleich über seine Schwelle trittst.” „Ist gut, Mum.” Pansy nahm das Bild vorsichtig an sich und schob es in ihren Umhang. Nachdem sie die Kerze gelöscht hatte, trat sie auf den Flur und schloss leise die Tür. Seufzend sah sie sich um. 'Warum fühle ich mich hier nur so unwohl? Martha und John haben mir nichts getan … na ja zumindest fast nichts. Schließlich haben sie sich so gut wie überhaupt nicht um mich gekümmert, als ich im Krankenhaus lag.' Zaghaft ging sie wieder in Richtung Küche. 'Ich glaube ihnen ja, dass sie mich mögen und gern hier hätten, aber ich kann einfach nicht. Sie besuchen von mir aus, aber hier leben?' Pansy schüttelte ihren Kopf. 'Ich weiß ja, dass es nicht ihre Schuld war, dass ich nichts von ihnen wusste, aber es geht einfach nicht.' Pansy drückte seufzend die Klinke der Küchentür herunter und öffnete sie. Ihre Grandma stand direkt auf und nahm sie in den Arm. „Tut mir leid, Pansy.” „Mir auch. Ich hätte dich nicht so anfahren sollen.” Beide sahen sich einen Moment an. „Was ich eigentlich wissen wollte, war, ob du nicht vielleicht zu uns kommen und hier leben möchtest?”

Pansy widerstand dem Drang, einfach nur ihren Kopf zu schütteln. „Später, Martha. Im Moment fühle ich mich dazu noch nicht bereit. Aber regelmäßig besuchen werde ich euch, damit es euch mit mir nicht irgendwann so ergeht wie mit Mum. Ich weiß, ich kann jederzeit herkommen und bin herzlich willkommen und auch ihr könnt euch jederzeit bei mir melden, wenn etwas ist. Ihr werdet immer wissen, wo ich bin oder was ich gerade tu.” Martha strich ihrer Enkelin über den Kopf und nickte resignierend. „Schade, aber ich kann dich verstehen, Pansy. Nach der langen Zeit ohne uns musst du dich wohl erst an uns gewöhnen.” „Danke, Grandma.” Pansy drückte Martha fest und ging dann zu ihrem Großvater. John stand auf und schloss sie in seine Arme. „Mach es gut, meine Kleine und pass auf dich auf.” „Werde ich, Grandpa, und wenn doch etwas ist …” „Kümmert sich Harry um dich. Ich weiß, Pans.” Die Beiden sahen sich lächelnd an. „Mach keine Dummheiten, John. Ich will dich nicht irgendwann nach Askaban bringen müssen, hörst du?” „Wäre mir aber eine Ehre, meine Kleine.” „Mir aber nicht!”, warf Harry ernst ein. „Du gehörst hier her zu deiner Frau und deiner Enkelin und nicht ins Gefängnis. Merk dir das!” John ließ Pansy los und verbeugte sich leicht in Richtung Harry. „Wie ihr wünscht, Sire”, grinste er schief. Harry rollte mit seinen Augen und deutete mit der Hand auf Pansys Großvater. Eine kleine goldfarbene Magiewelle löste sich von ihr und traf den alten Herrn mitten in die Brust. John lächelte, als er das warme und beruhigende Gefühl spürte, das von diesem Zauber auf ihn wirkte. „Was hast du getan, Harry?!”, fuhr Pansy ihn an. „Lass nur, meine Kleine. Alles ist gut. Harry hat nur die Wut in meinem Herzen gebannt, damit die Liebe zu dir mich nicht auf dumme Gedanken kommen lässt.” John sah Harry mit einer Mischung aus Neugierde und Ehrfurcht an.

„Woher kennst du diese Magie? Es braucht viele Jahre und ein sehr reines Herz, um den Solamen animae so perfekt zu beherrschen.” „Ein Erbstück”, lächelte Harry verschmitzt. „Aber woher kennst du ihn, John?” „Würdet ihr mir bitte endlich erklären, worüber ihr redet und was war das für ein Zauber?”, begehrte Pansy auf. Martha kam ebenfalls zu ihr und ihre Großeltern nahmen sie in die Mitte. „Der 'Trost für die Seele' ist ein sehr alter und kaum noch bekannter medizinischer Zauber, der einst entwickelt wurde, um schwer kranke Hexen und Zauberer vor sich selbst zu schützen. Ihre unkontrollierten Wutausbrüche führten oft dazu, dass sie sich sogar selbst in Lebensgefahr brachten”, erklärte Martha leise. „Leider war die Zahl derjenigen, die diese Magie meistern konnten verschwindend gering. Daher begann man nach Tränken zu forschen, die dies ohne großes magisches Können und Wissen bewerkstelligen konnten.” „Woher weißt du das?” „Ich habe mal eine Ausbildung zur Heilerin begonnen, bevor ich deinen Grandpa kennenlernte, Pansy. Allerdings merkte ich schnell, dass dieser Beruf nichts für mich ist. Als dann auch noch ein Mädchen in meinem Alter an Drachenpocken in meinen Armen starb, habe ich den Beruf aufgegeben.” Martha seufzte leise. „Deshalb waren wir auch nur ein Mal bei dir. Nachdem ich wieder aus dem Zimmer war, fiel ich in ein seelisches Loch und John hat jede Sekunde darauf verwandt, mir da wieder herauszuhelfen.” „Ich habe versucht, diesen Zauber zu erlernen. Bin allerdings gescheitert und musste dann doch zur Apotheke gehen.” „Warum habt ihr euch nicht bei mir gemeldet? Eine einfache Nachricht hätte es doch getan. Aber es kam kein einziges Wort mehr von euch.” „Ich habe mit keiner Silbe mehr daran gedacht, wie es dir damit vielleicht geht, Pans. Du warst in Sicherheit und versorgt, aber Martha …” John sah seine Enkelin traurig an. „Es tut mir leid.” Pansy nickte langsam. „Wir müssen wohl alle erst wieder lernen, dass wir nicht mehr allein sind.”

Sie trat zu Harry und versuchte sich an einem Lächeln. „Sorry”, flüsterte sie ihm zu. „Schon in Ordnung, Pansy.” Harry reichte den McGuffins seine Hand zum Abschied. „Macht es gut und lasst von euch hören.” Sie nickten ihm lächelnd zu, als er Pansy bei der Hand nahm und mit ihr direkt aus der Küche verschwand. John stand neben seiner Frau und hielt sie im Arm. „Der Junge ist echt gut.” Martha nickte leicht. „Unsere Kleine ist bei ihm in guten Händen.” „Schade, dass sie so gar nicht sein Typ ist.” Martha sah ihren Mann an, als wäre er geisteskrank. „Würdest du es etwa wirklich gutheißen?” „Warum denn nicht? Sie will im Moment eh keinen Anderen und er macht und tut für sie, als wären sie bereits ein Paar.” Er setzte sich wieder an den Küchentisch und seine Frau stellte das Geschirr in die Küchenspüle. „Schau dir Miss Granger und Miss Weasley doch mal an. Wie soll Pansy da mithalten?” „Er meinte, das wäre nicht das Problem und ehrlich gesagt kenne ich einige Paare, deren Ehen auf weniger basieren, als dem was Harry als freundschaftlichen Umgang bezeichnet.” Martha setzte sich zu ihrem Mann und nahm seine Hand. „Stimmt schon. Ich bin nur glücklich, dass es uns nicht so geht.” Sie seufzte leise. „Ich hoffe inständig, dass Pansy jemanden findet, der sie glücklich macht.” „Leider hat sie diese Person schon gefunden.” „Lass sie doch erst mal wieder zur Schule gehen. Vielleicht ergibt sich dort ja etwas für sie und wenn nicht, dann eben später.” „Du weißt aber schon, dass sie eine gewisse Verantwortung trägt?” „Noch lange kein Grund sie und ihn zu verkuppeln. Pansy hätte sich vor Scham am Liebsten verkrochen, als mir das herausgerutscht ist.” „Warum? Sie liebt ihn doch.” „Männer!”, seufzte Martha und verließ kopfschüttelnd die Küche. „Weiber!”, grinste John und machte sich einen Tee.


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