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Lebensfragen - Durchschaut?

von One_of_the_Old

C Durchschaut?


Früh am Morgen wickelte sich Laura aus ihrer Bettdecke und schlich sich zu ihrem Bruder Nicolas. Er lag schon wieder lesend im Bett. „Hallo, Schwesterchen”, begrüßte er sie. „Rück rüber!” Ohne viel Federlesen schob sie ihren Bruder etwas beiseite und kletterte mit unter seine Decke. Nachdenklich schauend legte sie ihre Wange an seine Brust. „Ob Dad doll schimpfen wird, wenn er davon erfährt?” „Naja … witzig findet er es sicher nicht, dass du durch das Schlüsselloch seines Schlafzimmers geschaut hast”, grinste er. „Du hast dir ja auch die leichtere Sache ausgesucht. Ich wusste doch nicht, dass unsere Mommys bei Licht solche Sachen mit Dad machen.” „Du hast mir immer noch nicht erzählt, was du gesehen hast.” „Tu ich auch nicht. Hättest halt selber schauen sollen”, grinste sie schief. Nicolas begann, sie zu kitzeln. Laura lachte aus vollem Hals, bis die Tür geöffnet wurde. „Guten Morgen, ihr beiden Frühaufsteher. Was ist denn so lustig?” Laura rutschte ihr Lachen aus dem Gesicht. „Morgen, Luna.” Beide Kinder sahen sie beschämt an und setzten sich auf. Die Blonde setzte sich zu ihnen auf die Bettkante. „Na ihr zwei? Nach der kurzen Nacht schon so munter?”, lächelte sie ihnen zu. Laura lief rosa an und ihr Bruder hob seine Schultern. „Hört mal ihr beiden! Ich bin nicht hier, um mit euch zu schimpfen. Mich interessiert auch nicht, dass ihr Mal durch Schlüssellöcher linst. Ich glaube aber, dass zumindest du gern einiges loswerden möchtest. Deshalb bin ich hier. Mit mir kannst du über alles ganz offen reden.” Sie sah zu der kleinen blonden Hexe. „Du weißt das doch, oder Laura?” Das Mädchen nickte langsam. Sie wurschtelte sich an Luna vorbei aus dem Bett. „Kommst du mit?” Luna strich ihr über den Kopf. „Klar, Süße.” „He! Und ich?”, begehrte Nicolas auf. „Du? Du wartest hier, bis wir zum Frühstück runtergehen. Das ist jetzt nur für Mädchen”, bestimmte Luna grinsend. „Och Menno! Das ist gemein!” „Ich kann dir gern Neville rüberschicken”, lachte sie. „Nee, lass mal”, schmollte Nicolas und griff wieder nach seinem Buch.

Laura zog Luna mit in ihr Zimmer, schob die Tür zu und deutete auf ihr Bett. „Legst du dich zu mir und nimmst mich in den Arm?” „Ach Süße! So schlimm?” Laura nickte und Luna tat ihr den Gefallen. Als sie lag, kuschelte die kleine Hexe sich fest an sie. Luna strich ihr über den Rücken. „Hör mal, Süße. Egal, was du gesehen hast …” „Das ist es nicht nur, Luna. Ich hatte solche Angst um sie.” „Aber warum denn nur?” Beruhigend strich Luna ihr über den Rücken. „Weil alle vier so komisch gefühlt haben.” Laura sah sie komisch an. „Darf ich es dir zeigen?” Die Blonde nickte leicht und die kleine Hexe ergriff fest ihre Hand. Großes Verlangen und Lust erreichten sie schlagartig. Ihr Körper reagierte eindrucksvoll darauf. 'Uh, Kleine!' Sie atmete tief durch. Ihre Brustknospen waren verhärtet und ihr Schneckchen war mehr als nur ein wenig erregt. „Was hat dir daran Angst gemacht, Süße?” „Das war nur komisch. Ich kenne dieses Gefühl aber nicht so heftig. Das jetzt hat mir allerdings Angst gemacht.” Wieder drückte Laura ihre Hand. Luna explodierte fast. Animalische Gier, grenzenlose Lust und … 'Verdammt wie geil! Wie zum Geier machen die Drei das? Merlin ich kann doch nicht hier bei der Kleinen einfach so kommen!' Urplötzlich erfasste sie Panik. Luna wurde bleich. „Spürst du es?”, fragte Laura sie flüsternd. Luna konnte nur nicken. Sie schluckte trocken und drückte die kleine Hexe etwas an sich. Langsam beruhigte sie sich und sah das Mädchen lächelnd an. „Hör mal, Kleines. Wenn du das noch mal wieder spürst, brauchst du keine Angst haben. Ich erkläre dir auch gleich warum. Aber das dich ihre Panik geängstigt hat, kann ich sehr gut verstehen, Süße.” „Danke!”, nuschelte Laura und kuschelte sich glücklich lächelnd an Luna. Sie war so froh, dass ihre ''große Schwester'' Verständnis für sie hatte.

Ihr gefiel der Gedanke und fragte Luna auch gleich danach. „Duhu?” „Gleich, Süße. Ich muss mich erst noch ein wenig beruhigen.” „Mach das. Aber ich möchte dich noch etwas anderes fragen.” Luna strich der kleinen Hexe über den Rücken. „Na? Was denn?” „Du musst nicht ja sagen, wenn du nicht möchtest.” „Erzähl mir doch erst mal, was du willst.” „Naja, zu Harry sagen wir Dad, zu Ginny und Hermine, Mommy und zu Molly und Arthur Grandma und Grandpa.” „Ich weiß, Süße. Worauf willst du hinaus?” „Ich …” Sie atmete einmal tief durch. „Also wenn ich eine große Schwester hätte, dann wäre ich glücklich, wenn sie so wäre wie du, Luna.” Laura gab Luna ein Bussi auf die Wange. „Darf ich deine kleine Schwester sein?”, fragte sie schüchtern. Luna drückte die kleine Hexe fest. Die Freude und das Glück, das Laura dabei empfand, ließ sie strahlen. „Ja, Süße. Ich wäre gern deine große Schwester. Ich freu mich grad wie blöd.” „Ich weiß”, grinste das kleine Mädchen. „Nun möchte ich aber wissen, wo dieses Gefühl herkommt, Schwesterchen.” „Aaalso … Ich habe dir doch schon erklärt, wie das mit der Liebe ist.” „Hast du. Und auch, dass Jungs ziemlich begriffsstutzig dabei sein können”, grinste Laura. „Oh ja!”, lachte Luna. „Naja das ist so, Laura. Wenn zwei Menschen sich lieb haben, dann fangen sie irgendwann an, sich auch anders lieb zu haben. Körperlich, meine ich.” „Babys machen?”, strahlte Laura. Luna nickte. „So ist es von der Natur gedacht. Die Gefühle, die du gespürt hast, entstehen dabei. Weil die sich aber so gut anfühlen, wenn man jemanden lieb hat, da macht man das halt gerne öfter. Ein Baby muss dabei nicht zwangsläufig entstehen, Süße.” „Och schade!”, schmollte das Mädchen. Luna lachte leise. „Harry und die Mädels haben noch jede Menge Zeit dafür. Das eilt nicht.” „Granny Molly sagt das auch immer”, grinste Laura.

Sie wurde wieder ernst. „Ich habe gesehen, wie unsere Mommys sich geküsst und gestreichelt haben, Luna. Ist das richtig so?” „Falsch und richtig gibt es dabei nicht, Süße. Oder wollte eine von beiden nicht?” „Sah nicht so aus.” „Es ist ungewöhnlich und einige finden das sicher nicht gut. Aber es ist nicht verboten, wenn du das meinst.” Laura schüttelte ihren Kopf. „Nein, Luna. Ich habe nur überlegt, wenn sie doch Harry lieben, warum küssen und streicheln sie dann nicht nur ihn?” „Das ist ein wenig kompliziert, Schatz. Eigentlich leben Menschen in England als Paare zusammen. Dabei ist es egal, in welcher Zusammensetzung dies geschieht.” „Auch Jungs?” „Ja, auch zwei Jungs oder Mädchen können sich lieben und als Paar leben.” Die kleine Hexe nickte langsam. „Also hat Ginny Harry und Hermine lieb, Hermine, Harry und Ginny und Harry liebt Ginny und Hermine.” Laura pustete leicht. „Oh Mann! Das ist aber wirklich kompliziert.” „Eben! Und deswegen streicheln und küssen sie sich alle gleichzeitig, damit nicht einer oder eine von ihnen das Gefühl bekommt, weniger geliebt zu werden.” „Immer?” „Das weiß ich nicht. Aber ich glaube letzte Nacht war das erste Mal oder hast du es vorher schon von allen Dreien gleichzeitig gespürt?” Laura schüttelte ihren Kopf und spielte nachdenklich mit einer von Lunas Haarsträhnen. „Pansy war doch aber alleine, als wir zu ihr gekommen sind. Wer hat sie denn gestreichelt?” 'Oh Merlin! Mir bleibt aber auch nichts erspart', dachte Luna verzweifelt. Laura verzog ihr Gesicht. „Habe ich etwas Schlimmes gefragt?” „Nein, Spatz! Natürlich nicht.” 'Fuck! Verdammter Mist!' „Worüber ärgerst du dich dann?” „Nichts, Süße. Liegt nicht an dir.” 'Oh Merlin!' „Du schwindelst.” „Ein wenig, Schatz. Ich … Deine Gabe macht es mir nicht so leicht, Laura. Ich denke nicht daran, dass du ja genau merkst, was ich fühle. Ich erkläre es dir. Aber ich hatte halt gehofft, dies nicht auch noch heute zu müssen.”

„Wenn du nicht möchtest, musst du nicht. Wäre nur schön.” Luna hob ihre Schultern. „Wo wir nun schon so schön dabei sind”, grinste sie schief. „Eben!”, lächelte Laura und sah ihre große Schwester abwartend an. „Nun … Pansy hat sich wohl selbst gestreichelt.” „Aber ich habe kaum einen Unterschied gespürt.” „Hatte sie auch solche Angst?” „Naja … bis auf die Panik war es fast genau so.” „Das ist ja das Gute daran. Wenn man niemanden hat, mit dem man zärtlich sein kann, dann geht das auch mit sich selbst.” Laura sah sie nachdenklich an. „Wie?”, fragte sie nach einer Weile. „Solltest du lieber allein herausfinden, Süße. Wenn du etwas älter bist, vielleicht.” „Hast du das auch schon gemacht?” „Öfter, bevor ich mit Neville zusammen war. Jetzt nicht mehr so oft.” „Du streichelst dich selbst, obwohl du Neville hast?” Luna nickte langsam. „Neville ist sehr lieb zu mir und ich mag ihn ganz doll. Aber manchmal möchte ich ihn spüren und er ist nicht da. Dann denke ich fest an ihn und stelle mir vor, er würde mich streicheln und lieb haben.” „Stört ihn das nicht?” „Weiß nicht. Er ist ja nicht da. Warum sollte es ihn stören?” „Naja, kann ja sein, dass du nicht an ihn denkst. Er weiß es ja nicht.” „Das ist auch nicht wichtig, Spatz. Denken kann man viel dabei. Wichtig ist nur, dass es einem gefällt.” „Glaubst du, Pansy hat dabei vielleicht an Neville gedacht?” Luna hob ihre Schultern. „An ihn, an einen früheren Freund, an ein Foto aus einem Magazin.” Luna grinste dreckig. „Was hast du?” „Vielleicht hat sie ja an Daddy Harry gedacht?” Laura sah sie böse an. „Das ist nicht witzig!” Luna nahm Laura fest in die Arme. „Ach, Süße! Ich sagte doch gerade, dass es darauf nicht ankommt. Was glaubst du wohl, wie viele Hexen in England davon träumen, in seinen Armen zu liegen?” „Du auch?” „Manchmal”, zwinkerte Luna. „Das sage ich Hermine und Ginny”, stieg Laura darauf ein.” „Zu spät, Schatz! Die Zwei wissen das längst.” „Und es stört sie nicht?” „Wie gesagt: Die Gedanken sind frei. Wichtig ist: Realität und Traum nicht durcheinander zu werfen. Denken darf man viel. Nur tun sollte man es nicht unbedingt. Es sei denn, man ist sich sicher, dass man bereit ist, die Konsequenzen zu tragen.”

Laura richtete sich nachdenklich schauend auf. „Aber wenn die Drei sich wirklich nur lieb gehabt haben. Woher kam dann die Panik, Luna?” „Gute Frage. Aber das lässt du besser mich herausbekommen. Hast du sonst noch Fragen, Süße?” Die kleine Hexe dachte darüber nach, was sie gesehen hatte. „Hermine hat Harrys Penis in den Mund genommen. Ist das nicht ekelig?” „Nicht jede Frau mag das tun. Aber ich finde das auch nicht ekelig. Das muss aber jede für sich herausfinden. Den Jungs gefällt es eigentlichen allen sehr gut.” Laura atmete tief durch. „Na? Was hast du noch mitbekommen?” Luna setzte sich neben das kleine Mädchen und legte ihren Arm um sie. Laura sah auf ihre ineinander verknoteten Finger. „Tut es doll weh, wenn so was Großes in einen hinein gesteckt wird? Vielleicht hatten sie ja deshalb Angst.” Luna legte beide Arme um die kleine blonde Hexe. „Glaub mir, Süße. Wenn beide es wollen, tut es nur beim allerersten Mal ein bisschen weh. Aber nie so doll, dass man solche Angst dabei hat. Außerdem sind die schönen Gefühle, die du gespürt hast vorher schon da und kommen ziemlich schnell wieder.” „Also wollten sie es nicht?” „Sah es denn für dich danach aus?” „Nein, Luna. Alle drei haben glücklich gelächelt.” „Na siehst du, Spatz. Alles gut!” Luna streichelte ihr über den Rücken. „Glaub mir, Süße. Harry würde den beiden nie wehtun. Dafür hat er sie viel zu lieb.” Sie sah Laura in die Augen. „Und du brauchst dich nicht davor fürchten. Weder jetzt noch dann, wenn du selbst einen Jungen oder Mädchen findest, die du liebst. Lass den Dingen einfach ihren Lauf. Es ist ein schönes Gefühl und es macht Spaß. DU musst dir dabei sicher sein. Egal was ER oder SIE dir verspricht. Bist du es dir nicht, lass es. Bist du es, dann genieße jede Sekunde.” Luna nahm das kleine Mädchen fest in den Arm. „Aber vorher kommst du zu deinem großen Schwesterchen oder zu Harry und den Mädels und wir reden noch mal wegen der Babys. Ok? Weil für die, hast DU sogar noch mehr Zeit, als Ginny und Hermine.” Laura nickte in ihre Schulter hinein. „Mach ich Schwesterchen.” „Gut! Und jetzt zieh dich um. Wir holen dein Brüderchen zum Frühstück ab”, lächelte sie.

~o0o~


Ginny öffnete langsam ihre Augen. Jede Faser ihres Körpers schrie noch nach Ruhe und Erholung. 'Merlin bin ich noch fertig. Was für eine geile Nacht.' Sie streckte sich vorsichtig und wurschtelte sich aus Harrys Umarmung. Lächelnd hob sie ihren Kopf und sah ihn und Hermine an. Sie lag dicht an Harry gedrängt unter ihrer Decke und lächelte im Schlaf. Ginny machte Licht und sah sich im Zimmer um. Als Erstes fiel ihr Blick auf die kleine Uhr auf dem Kamin. 'Acht Uhr. Wir müssen bald aufstehen.' Suchend sah sie sich um. Ihr Schlafshirt lag auf Harrys Hogwartskoffer. Gähnend stieg sie aus dem Bett und tapste zur Tür, neben der er stand. Auf dem Weg dorthin nahm sie ihren Zauberstab von der Kommode. Sie zog ihr Shirt an und nahm die Zauber von der Tür. Schief grinsend sah sie durch Harrys Schlafzimmer. 'Ich sollte etwas aufräumen, bevor unsere Elfen auf diese Idee kommen!' Leise ging sie durch den Raum und sammelte die Utensilien der letzten Nacht wieder in die kleine Tragetasche. Die dabei entstehenden Geräusche weckten Harry auf. Blinzelnd öffnete er seine Augen und rief seine Brille zu sich. 'Was tust du denn da?', dachte er verwundert. 'Aufräumen! Wonach sieht es denn aus?', erreichte ihn Ginnys gedachte Antwort. 'Unsere guten Geister brauchen ja nicht alles wissen', zwinkerte sie. „Die wissen eh mehr, als du glaubst, Gin”, murmelte Hermine müde. Sie schlang ihre Arme fest um Harry. „Fünf Minuten noch, Hasi”, nuschelte sie. „Mir tun alle Knochen weh.” „Selber Schuld! Ihr konntet den Hals ja nicht voll bekommen”, grinste er frech. Ginny stellte die Tüte mit den sauberen Utensilien in Harrys Hogwartskoffer und kam wieder zu Hermine und Harry ins Bett.

Fragend sah er sie an und Ginny legte grinsend ihren Kopf auf seine Brust. „Da sind die sehr gut aufgehoben! Nicht das Parvati oder Lavender die per Zufall in die Finger bekommen.” „Wie sollten sie? Wir schlafen doch gar nicht im Turm”, nuschelte Hermine und rieb sich den Kiefer. „Zahnschmerzen?”, fragte Harry sie mitleidig schauend. „Eher Muskelkater”, lachte Ginny. „Du solltest heute Morgen lieber auf Brühe oder Rührei umsteigen, Mine.” Hermine schlug ihr auf den Oberarm. „He! Glaubst du davon wird es besser?”, moserte sie. „Nein aber es gibt mir ein wenig Genugtuung”, nuschelte Hermine grinsend, was sie direkt wieder ihren Kiefer streicheln ließ. „Zeig mal her, Hasi.” Harry strich ihr sanft über ihr Gesicht und der Schmerz verzog sich endlich. Dankbar sah sie ihn an. „Noch irgendwelche Stellen?”, fragte er grinsend. „Um die kümmere ich mich selbst. Vielen Dank für den Wink mit dem Zaunpfahl!” „Immer wieder gern, Mine.” Lächelnd nahm er seine beiden Mädchen in den Arm. „So, ihr zwei! Ich muss heute Vormittag mit Pansy zu Kingsley und Alice wird mich wegen ihrer Aussage begleiten. Ihr beide denkt darüber nach, was ihr gestern verbockt habt. Bevor ich aufbreche, werde ich Kreacher bitten euch keine ominösen Tränke mehr herzustellen, die ihr aus der Bibliothek anschleppt.” Beide sahen ihn komisch an und streichelten über Harrys Brust. „Hat es dir …” „… denn gar nicht gefallen?” „Das ist nicht der Punkt, meine beiden Schönen. Das Wie schon. Aber das Warum nicht. Bis ihr mir dieses triebsteigernde Zeug eingeflößt habt, hatte ich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.” Harry verstärkte seine Umarmung. „Freiwillig mache ich gern alles mit. Aber nicht unter Zwang.” „Aber …”, versuchte Ginny dazwischen zu kommen. „Schon gar nicht, wenn ihr irgendwelches Zeug schluckt, das ihr nicht kennt”, überging Harry ihren Versuch. „Ihr habt beide solche Panik geschoben, dass mir alles vergangen ist. So läuft das hier bestimmt nie wieder! Haben wir uns verstanden?!” Beide nickten zaghaft. „Gut! Ich gehe jetzt duschen. Wir sehen uns dann im Speisezimmer.” Hermine öffnete ihren Mund. „Nein, Mine. Erst wieder zum Frühstück.” Damit krabbelte Harry aus dem Bett, suchte sich frische Kleidung heraus, zog seinen Bademantel über und ging ins Bad.

Nachdem Harry leise die Tür geschlossen hatte, kuschelten sich Hermine und Ginny aneinander. „Uh! War der sauer”, flüsterte Ginny. Vorsichtig legte sie ihre Wange an Hermines Brust, die ihr durch die Haare streichelte. „Er hat ja irgendwie recht, Gin. Das war echt leichtsinnig von uns.” Ginny streichelte ihr über den Bauch. „Dass wir ihm den Luststeigerungstrank eingeflößt haben, war im Nachhinein wohl auch keine so berauschende Idee”, stimmte sie leise zu. „Aber was sollten wir denn sonst machen, Mine?!” „Tja, Gin. Da zog ein Übel das Andere nach sich.” Beide sahen sich nun in die Augen. „Was Harry wohl von uns erwartet?” „Na auf jeden Fall, dass wir zukünftig die Finger von diesem Trank lassen.” „Gute Idee. Was noch?” Hermine hob ihre Schultern. „Ich weiß nicht, Gin. Noch eine heiße Nacht mit ihm wäre wohl das falsche Signal im Moment.” „Würde ich wohl so oder so und gleich gar nicht sofort durchstehen.” Ginny überlegte eine Weile. „Was wenn wir in die komplett andere Richtung gehen?” „Ihm die kalte Schulter zeigen!?” „Nein, Mine! Natürlich nicht. Warum sollten wir?” „Was meinst du denn dann?” „Heute Nacht schlafen wir bei ihm. Schätze da herrscht Funkstille. Morgen nach der Beerdigung von Pansys Mum lassen wir ihn allein. Wahrscheinlich wird Pansy bei ihm sein wollen.” „Verständlicherweise. Außerdem hatten wir das ja auch schon angekündigt.” Ginny nickte langsam. „Danach bleiben wir bei ihm, überlassen Harry aber ob und mit wem von uns er sich vergnügt.” „Also wieder Stille- oder Schlafzauber wie am Anfang?” „Nein, Süße. Ganz offensichtlich und dann werden wir sehen, ob er wieder bereit ist mit beiden von uns in den Ring zu steigen”, zwinkerte sie. „Aber auf jeden Fall werden wir ihm versprechen die Finger von diesem Zeug zu lassen.” Ginny nahm Hermine fest in den Arm. „Das fällt mir sicher nicht schwer, Mine.” Sie kuschelten einen Moment miteinander. „Kommst du mit duschen?” „Wie wäre es mit einem entspannenden Bad?” „Aber wirklich nur baden, Ginny.” „Zu etwas Anderem taugt die Wanne hier oben ja eh nicht”, grinste Ginny.

~o0o~


Als die Mädchen in das Speisezimmer kamen, waren die anderen Bewohner des Hauses schon alle versammelt. Hermine und Ginny begrüßten die Kinder mit einem Bussi und setzten sich zu Harry. „Na? Wie habt ihr geschlafen?” „Nicht so toll”, murmelte Nicolas. „Was war denn?” „Laura hat mich geweckt. Sie hat Angst gehabt.” „Oh! Warum denn das?” „Das besprechen wir drei gleich unter uns, Ginny!”, schaltete sich Luna ein. „Das ist kein Thema für den Frühstückstisch, Hermine.” Harrys Mädels sahen sich komisch an. 'Glaubst du Laura, hat etwas mitbekommen?' 'Klingt ganz so, Gin. Warum sollte Luna denn wohl sonst so komisch reagieren?' Beide sahen entschuldigend zu Laura. „Tut uns leid”, nuschelten sie im Chor und begannen zu frühstücken. Harry schüttelte langsam seinen Kopf, sah auf die Uhr und danach zu Alice und Pansy, die nebeneinandersaßen. „Wartet ihr bitte in der Halle auf mich? Ich will noch kurz mit Kreacher sprechen, bevor wir aufbrechen.” „Machen wir”, antworteten sie gleichzeitig und lächelten sich zu. Harry gab seinen Mädchen und Laura ein Bussi. Nicolas strubbelte er über den Kopf „Bis dann!”, lächelte er beim Hinausgehen. Langsam ging er die Treppe hinunter und betrat die Küche. „Fehlt etwas, Sir Harry?” „Nein, Winky. Ich möchte kurz mit Kreacher sprechen.” „Winky holt ihn. Er überprüft die Vorräte im Keller.” „Danke!” Harry setzte sich an den Küchentisch. Als Kreacher erschien, bat er ihn sich zu setzen. „Ist etwas nicht in Ordnung, Sir Harry?” „Mit dem Haushalt ist alles gut, Kreacher. Ihr leistet tolle Arbeit.” „Danke, Sir Harry. Warum wollt ihr Kreacher dann sprechen?” „Es geht um diesen Trank, den du für die Mädchen zubereitet hast. Den von dem Pergament aus der Bibliothek.” Der Hauself verzog leicht sein Gesicht. „Kreacher hat schon befürchtet, dass es damit zu Problemen kommt.” „Aber du hast ihn trotzdem hergestellt.” „Ihr habt selbst gesagt, dass wir auf die Misses hören sollen, als wärt ihr es selbst.”

Harry nickte zustimmend. „Warum bist du nicht damit zu mir gekommen, wenn du damit ein Problem befürchtet hast?” „Miss Ginny sagte sie und Miss Hermine wollen euch damit überraschen.” „Na das ist ihnen gelungen”, lächelte Harry schief. Kreacher nickte nachdenklich schauend. „Diesen Trank hat der alte Mr Black verwendet. Mrs Black war immer sehr abweisend zu ihm.” „Kann ich mir gut vorstellen nach dem, wie sich ihr Bild gebärdet hat.” Beide grinsten sich an. „Mr Black wollte aber immer Nachwuchs. Schließlich sollte die Familie weiter bestehen. Allerdings war er auch nicht der Typ Mann, der es erregend findet einfach über seine Frau herzufallen, wenn sie schläft oder bewusstlos ist. Also hat er lange gesucht, bis er in den alten Schriften etwas fand, dass ihm aus dieser Misere helfen könnte. Sie kam dann immer sehr bereitwillig zu ihm. Kreacher hat den Trank extra schon nicht so stark gemacht. Er weiß ja um die Liebe der Misses zu Sir Harry. Aber sie wollten nicht auf seine Warnung hören. Meinten, sie hätten eine Idee, wie es nicht ganz so schlimm für sie sein würde.” „Die hatten sie auch, aber leider reichte es ihnen nicht. Sie haben mich dann mit einem deiner anderen Tränke ausgetrickst, um ans Ziel ihrer Wünsche zu gelangen.” „Euch war ihr Verhalten unangenehm, Sir Harry?” „Nein, Kreacher. Die Panik in ihren Augen, wenn sie mich nicht spüren konnten, hat mich geängstigt. Ginny hat schon einmal so reagiert. Aber da war sie nicht freiwillig dazu bereit diesen oder einen ähnlich wirkenden Trank zu nehmen. Ich sah es in ihren Erinnerungen.” „Aber Miss Ginny wusste nicht, was der Trank bewirkt. Erst das Pergament und Kreacher haben es ihr erklärt.” „Ich habe ihr die Erinnerung an diese Erlebnisse genommen. Todesser haben sie benutzt. Ich wollte nicht, dass sie sich daran erinnert, Kreacher. Meine kleine Rose hat viel erlitten, weil ich nicht bei ihr sein konnte.” Kreacher nickte langsam und sah Harry traurig an.

„Kreacher wird diesen Trank nie wieder herstellen und die Reste beseitigen. Wenn Sir Harry wünscht, wird er sich bestrafen.” „Nein, Kreacher. Vernichte einfach den Rest und komm das nächste Mal zu mir, wenn du wieder ein schlechtes Gefühl hast, was die Wünsche meiner Mädchen angeht”, lächelte Harry ihm beruhigend zu. „Ich gehe mit Pansy und Alice ins Ministerium. Wir sind wohl zum Mittagessen zurück.” „Sehr wohl, Sir Harry.” „Habt bitte ein Auge auf Sophie. Nicht, dass der kleine Wirbelwind Schaden erleidet, weil sie sich wieder überschätzt.” „Gewiss, Sir Harry.” Kreacher und die anderen Hauselfen im Grimmauldplatz wussten, dass die kleine Sophie ihrem Herrn inzwischen ebenso am Herzen lag, wie die Zwillinge. Harry verließ die Küche und Kreacher kletterte langsam von der Sitzbank. Tammy, Tommy und Winky kamen zu ihm. Seine Tochter griff nach seiner Schulter. „Es ist nicht deine Schuld, Dad.” „Das weiß ich ja.” Er zog sich trotzdem kräftig am Ohr. „Hätte ich nur auf meine innere Stimme gehört. Ich hasse es, wenn es ihm schlecht geht.” „Das tun wir alle”, piepste Winky. Kreacher sah die anderen Elfen eindringlich an. „Kein Wort zu Miss Ginny, wegen dessen, was Sir Harry mir anvertraut hat.” „Natürlich nicht, Dad”, antwortete Tommy direkt. „Gut! Nun haben wir zu tun. Tammy? Du achtest bitte besonders auf die kleine Sophie. Eine schlechte Nachricht am Tag reicht mir.” Kreacher verschwand wieder in den Keller und die anderen Elfen machten sich daran, das Mittagessen vorzubereiten und in den Zimmern des Hauses Ordnung zu schaffen. Harry traf Alice und Pansy in der Halle und sie apparierten ins Ministerium.

Luna saß inzwischen nur noch mit Ginny und Hermine im Speisezimmer. Neville war auf Lunas Bitte hin mit den Kindern in den Salon hinunter gegangen. Winky war gerade dabei den Tisch abzuräumen. „Hört mal ihr zwei. Neville und ich haben die Zwillinge gestern Nacht auf dem Flur vor eurem Schlafzimmer aufgegabelt.” „Was wollten sie denn da?” „Laura hat durch euer Schlüsselloch gelinst, weil sie wohl die Tür nicht aufbekommen hat, Hermine.” „Also das ist doch wohl …”, begann Ginny sich aufzuregen. „Krieg dich ein! So schlimm ist das auch wieder nicht!”, putzte Luna sie runter. „Hat Laura dir erzählt, warum sie das getan hat?” „Ja, Mine. Was auch immer ihr letzte Nacht getan habt, hat Laura große Angst gemacht.” Luna trank ihre Tasse leer, damit Winky sie abräumen konnte. „Verratet ihr mir bitte mal, was Harry gemacht hat, dass ihr solche Panik schiebt, wenn ihr bei ihm seid? Noch dazu hinter verschlossenen Türen? Ist doch kein Wunder, dass Laura Angst bekommt und wissen will, was los ist!” „Das war nicht Harry. Das waren wir selbst”, nuschelte Ginny mit rosa Wangen. „Hat die Kleine echt gedacht, wir hätten Angst vor Harry?” „Ja, Mine. Was sollte sie denn auch denken, wenn sie vorher Panik spürt und dann sieht, wie du sein Ding in den Mund nimmst. Er Ginny vögelt und ihr euch währenddessen küsst?” Luna schüttelte ihren Kopf. „Natürlich bekommt sie dann Angst. Meine Güte! Sie ist elf Jahre alt. Was hättest du wohl gedacht, wenn du in dem Alter bei deinen Eltern reingeplatzt wärst?” Hermine hob ihre Schultern. „Wahrscheinlich wäre ich schreiend wieder aus dem Zimmer gerannt”, grinste sie schief. „Dachte ich mir”, grinste Luna und sah zu Ginny. „Wie meintest du das: ''Das waren wir selbst''?” „Naja, wir haben dieses Pergament gefunden und wollten diesen Trank mal ausprobieren.” Luna verdrehte ihre Augen, schwieg jedoch. „Da haben wir Kreacher gebeten ihn herzustellen”, fuhr Hermine fort.

„Er kannte den Trank. Der alte Black soll ihn auch benutzt haben.” „Also war er garantiert unschädlich. Außerdem stand da nur etwas von großem Verlangen.” „Wir konnten doch nicht ahnen, dass wir so eine Panik schieben, wenn wir nicht gevögelt werden.” „Wie hat Harry reagiert?” „Als er unsere Panik bemerkte, ist ihm erst mal die Lust vergangen.” „Da haben Mine und ich mit einem Trank nachgeholfen.” „Bitte?!” Harrys Mädels zogen ihre Köpfe ein und Luna schüttelte ungläubig ihren Kopf. „Das ist doch wohl nicht euer Ernst?” „Was sollten wir denn machen, Große?”, jammerte Ginny. „Laura hat dir doch sicher gezeigt, wie wir und gefühlt haben?” Luna beruhigte sich leidlich. Sie konnte einfach nicht fassen, was ihre Freundinnen ihr da gerade erzählten. „Ihr wollt mir echt verklickern, dass ihr zwei, Harry gegen seinen Willen, einen Trank eingeflößt habt? Seid ihr denn noch ganz bei Trost? Dass er überhaupt noch mit euch spricht, grenzt für mich an ein Wunder.” „Nun übertreib doch nicht so, Luna.” „Nein, Hermine. So was geht nicht. Gerade Ginny und du sollten das doch wohl wissen!” Luna stand auf und starrte einen Moment aus dem Fenster. 'Merlin! Der arme Kerl. Wer weiß, was für Erinnerungen das in ihm hochgespült hat.' Draußen schien die Sonne auf den schmuddeligen Platz vor dem Haus. Einige der Nachbarn liefen eilig über das Kopfsteinpflaster. 'Andererseits kann ich sie nach dem, was Laura mir gezeigt hat, gut verstehen. Dieses Gefühl war echt grauenhaft.' Langsam beruhigte sie sich. Seufzend drehte Luna sich wieder herum. „Sorry, Mädels.” Sie ging zu Ginny und Hermine, setzte sich auf Harrys Platz und zog sie vorsichtig zu sich heran. Langsam strich sie über die Seiten der beiden Mädchen. Ginny legte ihren Kopf an Lunas Schulter. „War Harry sehr sauer, Kleines?”, fragte Luna sie leise. „Irgendwie schon. Aber so heftig wie du hat er nicht reagiert.” Luna seufzte leise. „Warum habt ihr euch nicht in euren Keller verzogen, als ihr gemerkt habt, dass das aus dem Ruder läuft?” „Das wollten wir nicht. Außerdem war da ja noch mein Wetteinsatz”, nuschelte Hermine.

Besorgt sah Luna sie an. „Wie hast du das nur eine Stunde lang ausgehalten?” „Kleine Helferlein”, grinste Ginny. „Die nützen zwar etwas, aber das Original hilft tausend mal besser”, lächelte Hermine. „Tut mir und vor allem Laura den Gefallen und kippt dieses Teufelszeug in den Ausguss!” „Das hat Kreacher gerade erledigt.” Der Elf stand in der Tür zum Speisezimmer. „Ich wollte es den Misses nur mitteilen. Sir Harry hat ihn vorhin angewiesen, dies zu tun.” Das Gesicht des Hauselfens wurde sehr ernst. „Er hat mir auch die erneute Herstellung untersagt. Kreacher hofft, dass die Misses, dies auch für sich selbst beherzigen. Ansonsten müsste Kreacher Sir Harry davon in Kenntnis setzen.” Der Elf verneigte sich und verschwand. „Das war deutlich”, flüsterte Hermine. Ginny nickte langsam. „Sehr deutlich sogar.” Luna strich den beiden Mädchen über ihren Rücken. „Das hattet ihr doch sowieso nicht vor, oder?” Beide schüttelten ihren Kopf. „Gut! Dann lasst uns zu den Anderen gehen. Neville und ich wollen in Muggellondon Tapeten und Möbel aussuchen. Wollt ihr mitkommen?” „Auch kaufen?” „Wozu, Ginny? Nur gucken und bummeln. Herbeizaubern können wir sie uns später.” „Wir müssen wohl noch mit Laura reden”, meinte Hermine leise. „Habe ich schon erledigt”, grinste Luna. „Sie meinte übrigens, sie wäre gern meine kleine Schwester.” „Was hast du dazu gesagt?” „Natürlich habe ich zugestimmt, Ginny”, strahlte Luna. „Laura ist so ein toller Mensch. Ich freue mich sehr, dass sie mir so sehr vertraut.” Harrys Mädels lachten leise. „Das wird Harry aber freuen, dass dich Laura mit in die Familie geholt hat”, lachte Hermine. „Fehlen nur noch Pansy und Neville”, nickte Luna. „Pansy?” „Ja, Ginny.” Luna erzählte kurz, wie sie Pansy in der letzten Nacht vorgefunden hatte und warum sie überhaupt zu ihr gegangen war. Ginny nickte langsam. „Das wird Pansy freuen. Sie hat mir erzählt, dass sie sehr glücklich wäre, wenn Teddy sie später mit Tante ansprechen würde. Vielleicht tun es die Zwillinge ja bald mal.” „Meinst du nicht, sie hat irgendwann eine eigene Familie?” „Sie glaubt nicht daran, Mine.” Ginny seufzte leise. „Bei ihrer Vorgeschichte und ihrem Aussehen wird es nicht leicht für sie, in nächster Zeit jemanden in unserer Gemeinschaft zu finden.”

~o0o~


Harry, Alice und Pansy landeten im Atrium des Ministeriums. Pansy trat zu dem jungen Zauberer an der Registrierung und gab ihm ihren Zauberstab. „Hat Miss Barnes heute wieder Spätdienst?”, fragte sie den jungen Mann mit einem unglaublichen Augenaufschlag, der gebannt auf ihr Kleid starrte. „Emily ist versetzt worden”, schluckte er. „Sie bekommt den Job in Mr Potters Vorzimmer”, antwortete der Zauberer, abwesend starrend. „Davon weiß ich ja noch gar nichts”, machte Harry sich bemerkbar. Der junge Mann sah zu ihm auf und schluckte, als er ihn erkannte. „Jedenfalls gut zu wissen. Ich denke allerdings, dass diese Interna nicht für alle Ohren gedacht sind, junger Mann.” Der junge Zauberer wurde rot. „Tut mir leid, Sir. Emily … Miss Barnes … hat es mir Sonntag Nachmittag beim Schichtwechsel erzählt, weil ich für sie ab heute den Frühdienst übernehmen sollte. Bitte entschuldigen sie. Das ist mir so herausgerutscht. Ich dachte wirklich, sie wüssten davon.” „Sehen sie zu, dass dies nicht zur Gewohnheit wird.” „Mache ich, Mr Potter.” Harry und Pansy gingen zu den Aufzügen. Erleichtert und laut ausatmend wischte sich der junge Mann über seine Stirn. 'Mann, Pete! Wie blöd bist du eigentlich? Emily hat dir doch extra gesagt, dass du deine Klappe halten sollst!', dachte er bei sich und nahm Alices Zauberstab entgegen. Harry forderte den Aufzug an und Pansy hakte sich bei ihm unter. „Interessant, oder?”, grinste sie und er tippte ihr auf die Nase. „Hast den armen Kerl ganz schön kalt erwischt”, lächelte er. „Tut gut zu wissen, dass zumindest mein Charme noch seine Wirkung hat”, grinste Pansy schief. Harry legte seinen Arm richtig um sie und drückte die junge Hexe leicht. Dankbar sah sie ihn an. Die Kabine kam und einige Zauberer und Hexen sahen sie beim Aussteigen komisch an. Grinsend grüßte Harry sie freundlich und schob Pansy vor sich her in die Kabine. Auch Alice stieg zu ihnen in den Fahrstuhl. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, legte Pansy ihre Wange an Harrys Brust, was Sophies Mum schief lächeln ließ.

„Was hast du?” „Nichts, Harry. Einfach nur ein wenig anlehnen.” „Es geht um Morgen, oder?” Sie nickte seufzend. Der Aufzug hielt und Pansy hob wieder ihren Kopf. Sie traten aus der Kabine und Harry legte beide Arme um sie. Vorsichtig sah Pansy sich um, ob sie jemand Fremdes entdecken könnte. Erst als sie sich sicher fühlte, lehnte sie sich wieder an ihn. Sophies Mum stand derweil komisch schauend auf dem Gang zu Kingsleys Büro. „Was schaust Du so?”, fragte Harry sie leise. „Ich will nicht, dass du Ärger mit Ginny oder Hermine bekommst, weil irgend so ein dummes Gerücht sie erreicht.” „Lass das meine Sorge sein. Wenn Pans sich anlehnen möchte, dann ist es mir egal wann und wo.” Pansy nickte in seine Brust hinein. „Bist du morgen bei mir?”, fragte sie nach einer Weile zaghaft. „Wenn du möchtest, ja. Meine Mädels werden aber wohl nicht mitkommen.” „Ich hätte da noch eine Bitte. Würdest du nach der Beisetzung mit in mein Elternhaus kommen? Ich möchte mir ein paar Andenken an Mum und ein paar Sachen holen.” „Möchtest du nicht wieder zurück?” Pansy hob abrupt ihren Kopf und sah Harry beinahe panisch an. „Setzt du mich … vor die Tür?”, schluckte sie mit großen Kulleraugen. „Blödsinn! Ich wollte nur den Grund wissen. Obwohl ich ihn mir eigentlich denken kann.” Pansy schnaufte erleichtert. „Ich mag da nicht wohnen. Nicht nach dem, was dort alles Schreckliches geschehen ist.” „Schon gut, Pansy. Du kannst bei uns hier in London bleiben so lange du möchtest.” „Auch wenn Ginny oder Hermine etwas dagegen haben?” „Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen sagen. Ihr habt euch doch ganz gut zusammengerauft. Zumindest, was Teddy angeht, seid ihr euch alle vier einig”, grinste Harry. „Vier?” „Naja, du und meine drei Mädels.” „Drei?” „Vergiss nicht wie begeistert Laura von ihm ist”, zwinkerte Harry und ließ Pansy los. „Wollen wir dann? Oder hast du noch etwas auf dem Herzen?” „Nein! Das hat Zeit bis später.” „Gut! Dann lasst uns zu Kingsley gehen.”

Sie gingen den Gang entlang bis zur Vorzimmertür des Ministerbüros. Harry trat ohne zu klopfen ein. Alice und Pansy folgten ihm direkt. „Guten Morgen, die Damen!” Emily und Eve sahen erschrocken auf. „Du … bist aber … früh dran, Harry.” „Kannst du nicht anklopfen wie jeder Andere auch?”, maulte Eve. „Wozu? Damit sich Miss Barnes im Schrank verstecken kann?”, grinste er und Emily wurde rot. „Ich geh dann mal”, nuschelte sie. „Lasst das Theater!”, entgegnete Harry darauf ernst. „Ich weiß eh Bescheid.” „Pete!”, stöhnte Emily. Sie sah aus, als wollte sie sich in einem Mauseloch verkriechen. „Exakt!”, grinste Pansy. „Der junge Mann war etwas neben der Spur, als er mich zu Gesicht gekriegt hat. Da Harry und ich eh schon einen Verdacht hatten, habe ich ihn gefragt, ob sie heute wieder Spätdienst haben. Da hat er freudig drauf los geplappert.” Emily kam zu Harry. „Bitte, Ha … Mr Potter. Das war nicht meine Idee. Aber das Angebot war einfach zu gut, um es abzulehnen.” „Das glaube ich dir sogar, Emily”, lächelte Harry ihr beruhigend zu. Mikes Freundin lächelte erleichtert. „Aber wir werden uns noch mal ganz in Ruhe über alles unterhalten.” Sie nickte und ging wieder zu Eve. „Können wir zu ihm?” „Einen Moment, Miss Parkinson ich frage …” Harry schüttelte seinen Kopf. „Nix da! Du wirst ihn nicht vorwarnen.” „Na dann geht halt durch!” Eve verdrehte ihre Augen. „Nach euch”, zwinkerte Harry und hielt seinen Begleiterinnen die Doppeltür zu Kingsleys Büro auf. „Pansy, Harry!” Der dunkelhäutige Auror kam lächelnd von seinem Schreibtisch auf Pansy zu und begrüßte sie per Handschlag. Irritiert sah er zu Alice. „Sie sind?” „Alice Nigel. Die Schwägerin von Barberus Nigel, den Harry am Samstag festgenommen hat. Harry meinte, ich könnte hier meine Aussage machen.” „Schönen guten Tag! Ich bin Kingsley Shacklebolt. Kommissarischer Minister.” Er gab Alice die Hand.

Als Nächster war Harry dran. „Kann Eve euch einen Tee bringen?” „Warum lässt du das nicht Emily machen? Dann weiß sie gleich, wie ich ihn gern trinke.” Shacklebolt fiel das Kinn herunter. „Woher in drei Teufels Namen weißt du davon nun schon wieder? Kann man vor dir denn nichts verheimlichen?” Harry schüttelte grinsend seinen Kopf. „Also dafür, dass sie demnächst Minister werden wollen, haben sie ein verdammt schlechtes Pokerface”, grinste Pansy. „Wie bitte?” Kingsley kratzte sich am Kopf. „Ihr habt etwas geahnt und mich auflaufen lassen, richtig?” Harry nickte nur. Er wollte Emily und ihren Kollegen nicht bloßstellen. Shacklebolt bat Emily um den Tee und sie setzten sich in die Sitzgruppe. „Was hat es euch denn verraten?” „Die Hexe, die sonst am Registrierungsschalter sitzt, macht dicht, um hier bei der Verteilung der Gruppen zu helfen und ist noch da, obwohl ihre Vorzimmerdame schon weg ist?” Pansy verdrehte leicht ihre Augen. „Sogar Harry hat den Braten gerochen.” „Hey!”, beschwerte der sich grinsend. Pansy winkte nur ab. „Und eben gerade versucht sie sich mit roten Ohren davon zu schleichen, obwohl ihr Kollege dienst tut.” „Tja! Durchschaut, denke ich mal”, grinste Harry. Kingsley nickte langsam. „Sie wäre aber wirklich ein Gewinn für dich. Außerdem hext sie nicht erst und fragt dann, wenn hier jemand unangemeldet auftaucht.” „Wer sollte das tun?” „Ginny, Hermine, Pansy hier. Soll ich noch mehr aufzählen?” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Ginny will Quidditch bei den Harpyies spielen, Hermine hat für solch einen Posten deutlich zu viel Grips und Talent und Pansy ist als Aurorin im Außeneinsatz wohl besser aufgehoben, als hinter einem Schreibtisch.” „Danke, dass du bestimmst, was ich später mal tu”, grinste sie. „Wer hat denn gesagt, sie wolle an meiner Seite stehen?”, lächelte Harry. Pansy lief rosa an. „Ich”, nuschelte sie. „Aber du wirst als Leiter der Auroren eher selten im Einsatz sein.” „Umso mehr möchte ich jemanden dabei haben, auf den ich mich voll und ganz verlassen kann.”

Pansy wurde vollends rot und nippte an ihrem Tee, den Emily ihr gerade gebracht hatte. Harry strich ihr über den Arm und sah sie entschuldigend an. „Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.” Schon gut”, nuschelte sie und starrte auf das Muster ihrer Teetasse. Harry probierte den Tee. „Sehr schön. Absolut gewürzfrei. So kann der bleiben”, zwinkerte er Emily zu. Auf deren fragenden Blick hin erzählte er kurz die Anekdote um den mit Pfeffer versetzten Tee, den er von Lunas Tante Nelly Lufkin bekommen hatte. „Ihr hättet Pansy mal sehen sollen, als wir gegangen sind. Ich dachte, sie frisst die kleine rundliche Frau auf”, lachte Harry. „War ja wohl auch eine bodenlose Frechheit!”, verteidigte Pansy sich halbherzig. „Siehst du? Weißt du jetzt, was ich meine?”, lachte Kingsley. „Das war mir schon klar. Fragen hättest du mich allerdings schon können.” Harry lächelte Emily zu. „Wir werden schon sehen, wie wir zwei zusammenpassen. Ich bin eigentlich recht pflegeleicht.” „Ja klar!”, lachte Pansy. „So lange es nach deiner Nase geht sicher.” „Alles Andere geht ja auch gar nicht!”, grinste Harry und sah dabei zu Mikes Freundin. Die nickte nur knapp und verschwand eilig. Harry rieb sich die Hände und wurde ernst. „So! Da das nun geklärt ist, kommen wir nun zu Samstagabend.” Pansy und Harry legten ihre Berichte vor und Harry stellte zusätzlich die Phiole mit seiner Erinnerung an den vergangenen Samstagabend dazu. „Was ist das?” „Die Erinnerung an den Einsatz. Von Anfang bis Ende.” „Die brauchen wir nicht, Harry. Dein unterschriebener Bericht reicht uns.” Kingsley sah auf die Pergamentrolle. „Was ist das hier unten?” „Die von mir verwendeten Zauber.” Shacklebolt sah ihn einen Moment an. „Auch das ist nicht nötig, Harry.” „Warum nicht? Wir sollten jeden Einsatz so gut wie möglich dokumentieren. Was wenn einer der Festgenommenen behauptet wir hätten unzulässige Mittel angewendet?” „Wir sind nicht bei der Muggelpolizei, Harry. In Notsituationen dürfen Auroren sogar die Unverzeihlichen anwenden, weißt du?”

Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Das muss aufhören, ansonsten wären wir nicht besser, als diejenigen, die wir zu fassen versuchen, Kingsley. Was sollte es mir bringen, einen Cruciatus auf einen Verdächtigen anzuwenden? Das Geständnis wäre wertlos. Unter Folter gesteht jeder, was derjenige vor ihm hören will, damit es endet. Gut! Der Imperius wäre nützlich, um jemanden zu zwingen aufzugeben. Aber ob ich den spreche oder denjenigen direkt schocke, läuft doch wohl auf dasselbe hinaus. Der Avada …” Er unterbrach sich und sah nachdenklich drein. „Ziemlich endgültig”, meinte Alice leise. Harry nickte lächelnd. Er hatte wegen der Diskussion mit Kingsley gar nicht mehr an Sophies Mum gedacht. „Da gebe ich dir recht, Alice. Tote reden nicht mehr.” Kingsley sah zu der jungen Frau. „Vielleicht sollte Mrs Nigel erst ihre Aussage machen. Danach können wir ja weiter diskutieren.” Er rief nach seiner Vorzimmerdame. „Miss Peacegood? Würden sie bitte die Aussage von Miss Nigel aufnehmen?” „Gern! Soll ich zu ihnen kommen?” Shacklebolt sah zu Alice, die direkt nach Harrys Hand griff und ihn bittend ansah. „Natürlich bleibe ich dabei, wenn du möchtest.” Harry sah sie ernst an. „Danke”, flüsterte sie. „Soll ich eventuell …”, setzte Pansy an. „Bitte bleib hier.” 'Setzt du dich bitte auf ihre andere Seite, Pans?' 'Mache ich, aber warum?' 'Das wirst du gleich wissen.' Pansy stand von ihrem Platz an Harrys Seite auf und setzte sich neben Alice. Kingsley verfolgte dies überrascht schauend. „Kommen sie bitte zu uns, Eve. Mrs Nigel möchte nicht allein sein dabei.” „Ist gut. Bin sofort bei ihnen.” Eine Minute später betrat Eve das Büro ihres Chefs und setzte sich mit Feder, Tinte und Pergament zu ihnen an den Tisch und begann direkt zu schreiben.

„Montag 8. Juni 1998.” Sie sah auf die Uhr über dem Kamin. „Zehn Uhr dreißig. Aussage von Mrs Alice Nigel. Betreffend der Geschehnisse am:” Sie sah fragend zu Sophies Mum. „In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 1997 kamen sie in unser Haus. Mein Schwager Barberus und noch drei Männer, die ich nicht kannte.” „Würden sie die Männer wiedererkennen?”, fragte Kingsley vorsichtig. Alice kniff die Lippen zusammen und nickte. Harry griff nach ihrer Hand und strich mit der Anderen beruhigend über ihren Rücken. „Ja, Sir. Diese drei Gesichter vergesse ich wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr”, flüsterte sie heiser. Sie räusperte sich und sprach leise weiter. „Barberus hatte sich unter einem Vorwand den Zugang ins Haus erschlichen. Es wäre Weihnachten, meinte er und ob wir nicht etwas Warmes zu trinken für ihn und seine Freunde hätten. Markus ließ sie ein und brachte die Drei ins Wohnzimmer.” „Wo war Sophie da?”, hakte Pansy ein. „In ihrem Kinderzimmer.” „Wer ist Sophie?” „Meine Tochter, Miss Peacegood. Sie wird im September sechs.” Eve nickte langsam. „Markus bat mich in der Küche Tee und Glühwein zu machen und ich ging hinaus. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, hielt mein Schwager meinem Mann einen Zauberstab an seinen Hals. Ich wurde von hinten gepackt und festgehalten. Um Sophie und mich zu schützen, hat Markus seinem Bruder gesagt, was er wissen wollte.” „Welche Informationen waren das?” „Der Zugang zum Familienverlies. Außerdem zwangen sie ihn eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, Mr Shacklebolt.” Eine Träne löste sich aus Alices Auge und Pansy reichte ihr ein Taschentuch. „Danach haben sie mich gezwungen dabei zuzusehen, wie sie ihn verprügelt haben. Als er leblos am Boden lag, hat mein Schwager das Wohnzimmer verlassen und seinen Begleitern viel Spaß gewünscht.” Sophies Mum stockte und atmete schwer durch.

Alice sah zu Harry, der ihre Hand leicht drückte. „Willst du mit Pansy und Eve allein weiter machen? Dann gehen Kingsley und ich vor die Tür.” „Du kennst meine Geschichte doch eh und für Mr Shacklebolt wird es nicht die erste Schilderung dieser Art sein.” Pansy griff nach Alices Hand und sah sie mitleidig an. Sophies Mum schnaufte durch und sprach monoton weiter. „In einem letzten Aufbäumen habe ich mich losgerissen und bin in Richtung Kinderzimmer geflüchtet. Gerade als ich die Tür erreicht hatte, packten sie mich wieder. Ich habe gebettelt und gefleht, dass sie wenigstens mein kleines Mädchen in Ruhe lassen sollen.” Tränen rannen über die Wangen der jungen Frau. „Da meinte der eine von ihnen, wenn ich artig mitspielen würde, hätten sie eventuell keine Lust auf so junges Gemüse. Ich warf einen Schlafzauber auf Sophie und danach meinen Zauberstab beiseite. Ich wollte ihnen nicht den kleinsten Grund liefern, doch noch über meinen kleinen Engel herzufallen.” Sophies Mum schilderte emotionslos, was die drei Männer ihr bis zum Morgengrauen angetan hatten. Eve und Pansy waren bleich geworden. Kingsleys Vorzimmerdame war zeitweilig sogar am Würgen, während sie mit zitternder Hand protokollierte, was über Alices Lippen kam. Pansy hatte wie auch Harry einen Arm um Sophies Mum gelegt. Die andere Hand fest um die der jungen Frau geschlossen, liefen ihr Tränen über die Wangen. Als Alice kurz unterbrach, um sich zu fassen, reichte Harry ihr und Pansy ein frisches Taschentuch. Alice zog ihre Hand aus Harrys Griff, putzte sich die Nase und strich tröstend über Pansys Rücken. „So ist das eben. Die einen tragen ihre Narben offen und die Anderen auf ihrer Seele, Pansy.” Sie wandte sich wieder Eve zu.

„Im Morgengrauen hatten die Drei endlich genug. Dass sie meine Kleine nicht anfassen, solle ich als Weihnachtsgeschenk sehen, höhnten sie und verschwanden. Ich schleppte mich zur Quelle hinter dem Haus und wusch mir so gut es ging die Spuren der Nacht vom Körper. Ich weiß nicht, wie lange ich in der Kälte lag und vor mir her träumte. Als ich wieder zu mir kam, kroch ich ins Haus zurück und fand meinen Mann mehr tot als lebendig vor. Ich wusste, dass die Bilder, die ich in meinem Kopf sah, vom Eheschwur kamen. Da habe ich mir ein Kissen genommen und ihn erstickt. Danach habe ich ein paar warme Sachen gepackt, habe Sophie geweckt und ihr schonend beigebracht, dass ihr Vater im Himmel sei und von nun an von dort aus über uns wachen würde. Sie hat bitterlich geweint. Ich habe mich mit ihr in ihrem Kinderzimmer eingeschlossen und gewartet, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Danach sind wir zu meiner Cousine gegangen.” Alice sah zu Kingsley Shacklebolt. „Was wird jetzt mit mir, Herr Minister?” Der dunkelhäutige Mann rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht. Danach sah er Alice unverwandt an. „Kommissarischer Minister, Mrs Nigel. Warum haben sie Miss Peacegood und mir diesen Punkt nicht verschwiegen?” „Weil ich nicht will, dass sie erst vor dem Gamot davon erfahren und er deswegen vielleicht nicht verurteilt wird. Was ist die Aussage einer Mörderin schon wert?” „Ich sehe hier keine Mörderin”, sagte Harry eindringlich. „Nur eine Mutter, die für die Sicherheit ihres Kindes gesorgt hat”, stimmte Pansy ihm zu. Kingsley nickte bedächtig. „Bitte streichen sie die letzten Sätze aus dem Protokoll, Miss Peacegood. Für die Akten reicht es, dass die Männer das Haus der Nigels im Morgengrauen des 25. Dezembers verlassen haben. Mrs Nigel gibt zu Protokoll, dass ihr Mann in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen ist, die ihm die drei Männer beigebracht haben. Mrs Nigel war wegen eben dieser Männer und ihrer beschriebenen Taten an ihr nicht in der Lage ihm früher zu Hilfe zu eilen.” Eve schrieb Kingsleys Worte auf das Pergament.

„Sie sollten doch den Absatz streichen, Eve.” Sie lief rosa an. „Die Aussage von Mrs Nigel endete, als die Männer das Haus verließen, Sir. Den anderen Teil hatte ich nicht mitgeschrieben.” „Dürfte ich erfahren warum nicht?” „Weil ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, dass diese Frau für etwas bestraft wird, dass sie selbst nicht zu verantworten hat.” Kingsley nickte langsam. „Gute Antwort, Eve. Aber in Zukunft warten sie bitte auf meine Anweisungen, wie mit Protokollen und Aussagen zu verfahren ist.” „Jawohl, Sir!” „Sie können dann gehen.” Eve nickte, stand auf und verließ eilig das Büro. Als sie die Tür geschlossen hatte, wandte sich Kingsley an Harry. „Verstehst du nun, warum wir die Erinnerungen nicht archivieren?” Harry seufzte leise. „Gut! Du hast mich überzeugt. Aber wegen der Unverzeihlichen müssen wir noch mal reden, Kingsley.” Harry steckte die Phiole wieder in seinen Umhang und Shacklebolt sah zu Sophies Mum. „Wenn sie wollen, können sie uns verlassen, Mrs Nigel. Ich würde gern mit Miss Parkinson und Mr Potter einige Dinge besprechen. Gehen sie doch inzwischen zu Miss Peacegood und unterschreiben sie ihre Aussage.” Alice nickte und stand auf. „Danke für alles.” Sie sah zu Harry. „Soll ich warten oder kann ich zu Sophie?” „Wie du möchtest. Wir kommen dann bald in den Grimmauldplatz.” Alice nickte und verabschiedete sich. „Dann werde ich mal zu Sophie. Meine Kleine wird sich freuen, dass ich wieder da bin.” Sie ging aus dem Büro des Ministers. „Mrs Nigel? Sie müssten noch unterschreiben.” „Mache ich gern und danke, Miss Peacegood.” „Gern! Alles Gute für sie und ihre Tochter.” „Das können wir brauchen, Miss. Sehr gut sogar. Schließlich können wir Mr Potter nicht ewig auf der Tasche liegen.” „Bei der Registrierung ist eine Stelle frei geworden”, lächelte Emily. „Schicken sie doch einfach ihre Unterlagen an das Personalbüro des Ministeriums und berufen sie sich auf mich.” „Danke, Miss Peacegood.” „Pete ist ein netter Kerl und die Anderen auch. Vielleicht wäre das ja etwas für sie, Mrs Nigel.” „Mal sehen. Das war doch Schichtdienst, oder?” „Da lässt sich sicher etwas regeln.” Lächelnd verließ Alice das Vorzimmer des Ministers. 'Heute ist trotz allem ein guter Tag', dachte sie bei sich.

Harry und Pansy saßen derweil noch bei Kingsley und brüteten über den Listen mit Namen, die sie in Barberus Nigels Versteck gefunden hatten. „Ich habe gestern den ganzen Tag damit zugebracht irgendeinen Sinn in diese Papiere zu bekommen”, seufzte Kingsley. Harry sah auf die Blätter. „Welche Personen hast du gestrichen?” „Alle, deren Ableben uns sicher bekannt ist.” Harry sah genauer hin. Auf jeder der Seiten waren ein paar Namen gestrichen. Andere waren mit Kreisen oder Kreuzen versehen. „Was bedeuten die Zeichen?” „Ein Kreuz steht für jeden, der im Moment nicht auffindbar ist, Pansy. Der Kreis bedeutet, dass die Person bedroht oder erpresst wurde.” „Also eher kein Mitglied der blauen Lilie”, vermutete Harry. „Auch bei den Verschwundenen müssen wir vorerst mal davon ausgehen, dass sie eher Opfer als Täter sind.” „Also zumindest, was die Suche nach den verbliebenen Todessern angeht, eine Sackgasse”, seufzte Harry. „Das schon, aber die sind eh nicht so leicht zu finden. Da hat die Lilie ganze Arbeit geleistet. Moreau kannte nur die ersten Decknamen und Adressen. Die Geflohenen waren allerdings schlau genug diese Identitäten inzwischen abzulegen.” „Was ist mit der Liste, die wir Samstag abgearbeitet haben?” „Alles nur kleine Fische, Pansy. Handlanger, Botenjungen und so was.” „War ja klar, dass die olle Malfoy uns nur ködert!”, moserte Pansy. „Nigel war allerdings ein Treffer. Der hat wohl diese Daten gesammelt, um irgendwann Profit daraus schlagen zu können.” Pansy tippte mitten auf eines der Blätter. „An die Familie Greengrass kannst du einen Kreis machen. Laut Astoria wurden sie wegen der Verlobung unter Druck gesetzt.” „Hmm …” Harry legte einen Finger an seine Lippen. „Vielleicht sollten du und ich bei ihnen mal vorbei schauen.” „Warum?” „Was muss man in der Hand haben, um einer Familie ihre Tochter abzupressen und vor allem was hätte den Malfoys diese Heirat gebracht?” „Gute Frage, Harry. Vielleicht sollten wir uns bei allen Erpressungsopfern zuerst diese Frage stellen, anstatt nutzlos darüber zu sinnieren, wer sie unter Druck setzt und wo diese Leute sind”, meinte Kingsley.

Harry nickte zustimmend. „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Mrs Malfoy deutlich mehr weiß, als sie mir am Freitag bei ihrem Auftritt verraten hat.” „Das hat sie ja auch schon geschrieben.” „Das meine ich nicht Kingsley. Die Namen, die sie uns gab, waren mehr oder weniger wertlos.” „Naja, bis auf Nigel.” „Richtig, Pansy. Allerdings konnte sie das ja nicht unbedingt wissen.” Harry zog seine Stirn kraus. „Warum riskiert sie das? Immerhin muss sie damit rechnen, dass ich mich nicht wieder von meinen Mädels zurückpfeifen lasse, wenn sie mir auf der Nase herumtanzt.” „Vielleicht glaubt sie ja, du stehst unter dem Pantoffel oder denkst mit deiner Hose?”, grinste Pansy. Harry beugte sich grinsend zu ihrem Ohr. „Gut, dass zumindest du es besser weist”, raunte er ihr zu. Schlagartig lief Pansy knallrot an und boxte ihm auf den Arm. Dies ignorierend sah Harry fies grinsend zu einem kopfschüttelnd grinsenden Kingsley. „Vielleicht sollten wir den Einsatz etwas erhöhen. Was hältst du davon, wenn wir die nächtliche Überwachung abziehen. Unerwartet natürlich, damit weder sie oder unsere Gegenspieler zu früh darauf reagieren können. Mal sehen was wir bekommen, wenn sie überraschend zwei, drei Nächte allein in diesem alten Kasten verbringt.” Shacklebolt lachte schallend. „Dir macht es wirklich Spaß, dich mit ihr zu kabbeln, oder?” „Es gibt doch nichts Schöneres, als eine schwitzende Mrs Malfoy an der langen Leine. Die Frau muss offensichtlich wirklich erst lernen, was es heißt sich mit mir anzulegen”, lachte Harry. Er legte einen Arm um Pansy. „Na komm! Kreacher wartet mit dem Essen und heute Nachmittag will ich mit Luna in den Raum der Wünsche.” „Was wollt ihr denn da?” „Gemeinsam mit McGonagall ein wenig stablose Magie üben.” „Darf ich mit?”, fragte Pansy mit rosigen Wangen. „Wenn Luna nichts dagegen hat, gern.” Sie verabschiedeten sich von Kingsley und gingen in sein Vorzimmer.

„Emily?” „Ja, Harry?” „Bitte sei heute Abend gegen acht zum Essen im Grimmauldplatz.” „Kann Mike mitkommen?” „Sicher! Wenn er sich aus dem Gespräch heraushält, gern.” „Ich sag es ihm. Ich komme auf jeden Fall.” „Gut!” Harry disapparierte mit Pansy an der Hand aus dem Büro. Shacklebolt kam in sein Vorzimmer und sah Emily lächelnd an. „Keine Sorge, Miss Barnes. So schlimm wird es wohl nicht.” „Ihnen hat er ja auch nicht gesagt, dass sie nach seiner Pfeife zu tanzen haben, weil sie sonst Ärger bekommen.” „Reg dich ab. Harry ist ganz verträglich”, lächelte Eve.” Emily hob ihre Schultern. „Als Bekannter vielleicht. Aber als Vorgesetzter? Frag doch mal deinen Freund, wie er von ihm denkt.” „Marc? Ich gebe zu, der Anfang war etwas holperig. Aber jetzt ist er von ihm ebenso begeistert wie Brian oder dein Freund.” Emily lief rosa an. „Mike ist nicht …” „Red nicht so einen Mist! Natürlich mag er dich und du ihn offensichtlich auch.” „Und was mache ich, wenn ich hier arbeite?” „Keine Sorge, Miss Barnes. Sie wären nicht das einzige Pärchen unter seiner Leitung”, zwinkerte Shacklebolt. „Nu warte doch erst mal ab, was er mit dir besprechen will”, lächelte Eve aufmunternd. Emily sah zu Kingsley. „Na was schon? Er wird befürchten, dass ich für SIE die Zuträgerin spiele”, seufzte sie. „Haben sie das denn vor?” „Nein, aber insgeheim erwarten sie es doch von mir.” „Nein, Miss Barnes. Was ich von ihnen erwarte, habe ich ihnen offen und ehrlich in unserem Gespräch gesagt. Sie sollen auf ihn aufpassen und ihm Arbeit abnehmen. Nichts Andres.” Emily nickte und seufzte erleichtert. 'Merlin sei dank! So kann ich Harry heute Abend wenigstens offen in die Augen sehen.' Da Emily nichts mehr sagte, ging Kingsley Shacklebolt kopfschüttelnd wieder in sein Büro.

A/N: 100 Kapitel sind eine ziemlich große Zahl für den kurzen Zeitablauf (2. Mai - 8. Juni), aber ich hoffe ihr hattet genau so viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben. Wir lesen uns dann Ostern ;)


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