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Fanfiction

Lebensfragen - Verwandlungen?

von One_of_the_Old

XCII Verwandlungen

Kingsley saß Samstag früh gemeinsam mit Harry, Mike, Marc und Cho in der kleinen Sitzgruppe im Büro des Zaubereiministers. Auf dem niedrigen Tisch zwischen ihnen lagen die Berichte der drei Auroren über den gestrigen Abend im Malfoy Manor. Harry schloss gerade seinen mündlichen Bericht und legte sein Pergament darüber zu den anderen. „Wir sind dann noch alle in den Grimmauldplatz gegangen und ich habe mit Mike und Marc überlegt, welche Möglichkeiten wir haben.” Shacklebolt hob eine Augenbraue. „War Miss Barnes auch dabei?” Harry und Mike nickten synchron. Kingsley erhob sich und ging kurz hinaus. Als er zurückkehrte, setzte er sich mit verschlossenem Gesicht wieder zu ihnen. Er sah zu Mike hinüber. „Vertraust du ihr?” „Du etwa nicht?”, hakte Harry direkt nach. Shacklebolt sah ihn einen Moment lang an. „Du tust es offensichtlich”, gab er leise zurück. „Sonst hättest du sie ja nicht mit zu dir genommen und solch eine Entwicklung in ihrem Beisein besprochen.” Harry verzog leicht sein Gesicht. „Ähm … Du denkst aber daran, dass sie eh den ganzen Abend miterlebt hat? Außerdem arbeitet sie für dich, Kingsley. Warum sollte ich nicht?” Er lehnte sich in die Polster seines Sessels zurück. „Sie arbeitet nicht für mich, sondern für das Ministerium.” „Was ich von dieser Einschränkung halte, haben wir doch schon besprochen. Solange du das nicht änderst, kannst du niemandem trauen. Keine gute Basis für eine vernünftige Zusammenarbeit, oder?” Harry sah zu Mike. „Ich für meinen Teil glaube nicht, dass du sie gestern dabei gehabt hättest, wenn irgendwas an ihr nicht koscher wäre.” Mike lächelte leicht über Harrys überzeugten Tonfall. Er schüttelte seinen Kopf. „Emily ist in Ordnung. Manchmal etwas unbedarft in ihren Ansichten und Aussagen, aber ehrlich und aufrichtig.” Harry nickte zufrieden schauend. Die Tür öffnete sich und Eve trat mit einer offensichtlich ziemlich aufgeregten Emily ins Büro.

„Danke, Eve. Bringen sie doch bitte Miss Barnes einen Tee, ja?” „Gern! Ist das dann alles?” Kingsley nickte und Eve ging wieder hinaus. Shacklebolt erhob sich, trat zu Emily und reichte ihr seine Hand. „Guten Morgen, Miss Barnes. Bitte setzen sie sich doch zu uns.” „Guten Morgen, Sir”, hauchte die bleiche Frau unsicher. Marc rückte einen Platz weiter, damit sie sich neben Mike setzen konnte. Verhalten lächelte sie zur Begrüßung in die Runde. „Habe ich etwas falsch gemacht, Mike?”, fragte sie leise. „Nein, Emily”, antwortete Harry in beruhigendem Tonfall. „Jedenfalls nicht, dass wir wüssten”, hakte Kingsley ein. „Wir sprachen gerade über den gestrigen Abend, Miss Barnes.” Emily nickte verstehend und wurde zusehends ruhiger. Eve brachte ihr den Tee und ging nach einem aufmunternden Lächeln wieder hinaus. „Ihnen ist bewusst, dass über alles was sie gestern gesehen oder gehört haben Stillschweigen zu wahren ist?”, fuhr Shacklebolt fort. „Aber natürlich …” Sie stockte. „Deswegen bin ich hier?” Sie sah Mike komisch an. „Wir wussten alle nicht, dass Kingsley dich herbeordert hat, Emily”, sprang Harry ein, da er ahnte, was in der jungen Hexe gerade vorging. Verdutzt sah sie ihn an. „Woher wusstest du?” Harry grinste breit und zwinkerte ihr zu. „Weil meine beiden ebenso schauen, kurz bevor sie mir wegen etwas Vorwürfe machen wollen.” Harry und die anderen lachten leise, da Emily einfach nur ihren Kopf schüttelte. Die Bürotür öffnete sich erneut. „Bitte entschuldigen sie, aber dieser Hauself lässt sich partout nicht davon überzeugen zu warten, Sir.” Eve sah entschuldigend zu Kingsley. Tommy kam in seine offiziellen Kleider gewandet, mit einem Brief in der Hand, auf Harry zugeeilt. „Dies kommt gerade von Mrs Malfoy, Sir Harry”, verneigte er sich vor ihm. Harry nahm den Brief entgegen und sah zu Kingsley.

„Das dürfte interessant werden.” Vorsichtig öffnete er den Umschlag und zog das kleinere Stück Pergament zuerst heraus. Harry überflog den Zweizeiler. Er sah auf das größere Pergament, stockte mitten auf der Seite, zog eine Augenbraue hoch und gab danach den Umschlag an Kingsley. „Du kannst damit sicher mehr anfangen, als ich.” Shacklebolt besah sich die größere Seite aus dem Umschlag und pfiff leise durch seine Zähne. „Da scheint aber jemand gewaltigen Gesprächsbedarf zu haben”, meinte er leise aber deutlich. „Miss Chang? Würden sie bitte ihre diensthabenden Kollegen unterrichten, dass ich sie alle heute Abend um sieben hier sehen möchte?” Cho nickte und ging eilig aus dem Raum. „Mike? Geh bitte und hol Brian her. Er ist mit seiner Familie übers Wochenende bei seinen Eltern in Frinton. Eve hat die Adresse.” Mike und Eve gingen hinaus. Emily wollte ihnen folgen, wurde jedoch von Kingsley aufgehalten. „Sie bleiben bitte noch, Miss Barnes. Ich möchte noch etwas mit ihnen besprechen, bevor sie wieder nach Hause gehen.” Er sah zu Harry. „Ich werde diese Liste Mann für Mann überprüfen lassen, bevor wir weitere Schritte einleiten. Wirst du dabei sein?” Harry nickte entschlossen. „Wann soll es losgehen?” Shacklebolt überlegte kurz. „Heute Nacht. Wir brauchen ein paar Stunden Vorlauf für die Koordinierung.” Harry nickte zustimmend. „Gut! Dann werde ich mal meine Mädels informieren. Kann sein, dass ich nicht allein hier erscheine.” Er stand auf und verschwand mit Tommy zum Grimmauldplatz. Kingsley sah zu Emily. „Haben sie Interesse daran sich beruflich etwas zu verändern?” Die junge Hexe sah den dunkelhäutigen Auror mit großen Augen an. „Wie meinen sie das?” „Wie sie vielleicht wissen, wird Mr Potter wohl schon bald ganz offiziell meine Nachfolge antreten. Was würden sie davon halten, Miss Peacegoods Nachfolgerin bei ihm zu werden?” „Sollte er diese Wahl nicht selber treffen?” Kingsley hob seine Schultern. „Ich denke, diese Entscheidung können wir ihm getrost abnehmen.” Shacklebolt sah Emily fragend an.

„Was erwarten sie dafür von mir?”, wollte diese leise wissen. „Dass sie einen guten Job machen. Ihm den Rücken frei halten und dafür sorgen, dass er sich bei seinem Temperament nicht im falschen Moment um Kopf und Kragen redet. Trauen sie sich das zu?” Beide sahen sich einen Moment prüfend an. „Warum ausgerechnet ich?” „Muggelgeboren, drei Sprachen in Wort und Schrift und durch ihre Familie in den gehobenen Kreisen Muggelenglands zu Hause. Ich glaube doch, dass ihre Talente am Überprüfungsschalter des Ministeriums nicht wirklich vernünftig genutzt werden.” Kingsley lehnte sich zurück. „Sie zögern?” Emily nickte leicht. „Was sind ihre Bedenken?” „Sie meinen außer, dass dieses Angebot doch sehr überraschend kommt?” Kingsley nickte lächelnd. „Nun …” Sie seufzte leise. „Eigentlich fällt mir kein vernünftiger Grund ein.” „Gibt es dann vielleicht einen Unvernünftigen?” Emily nickte leicht und hob gleichzeitig ihre Schultern. „Nicht zufällig ihr Begleiter von gestern Abend?” Die junge Frau nickte erneut. Shacklebolt lächelte leicht. „Harry hat damit sicherlich keine Probleme. Sie beide wären nämlich nicht das erste Pärchen unter seiner Leitung.” „Sie wissen von Frank und Cho?!”, fragte sie überrascht. Kingsleys Lächeln wurde breiter. „Bis eben nicht. Ich meinte eher Mr Croaker und Miss Peacegood.” Sie wurde knallrot. Er sah sein Gegenüber wieder fragend an und lehnte sich in seinem Sessel gemütlich grinsend zurück. Emily sah mit gemischten Gefühlen zu ihm und stimmte schließlich zu. „Gut! Ich werde es versuchen.” Der dunkelhäutige Mann reichte ihr seine Hand. „Also dann ist es abgemacht! Montag früh beginnen sie bei Eve mit ihrer Einweisung.” „Am Montag schon?” Kingsley nickte. „Ich möchte, dass sie mit den organisatorischen Abläufen hier absolut vertraut sind, noch bevor es mit Harry richtig ernst wird. Immerhin kann er jede Hilfe brauchen, wenn er im nächsten Jahr seine schulische Ausbildung absolviert. Ich schätze, seine Zeit ist dann sehr begrenzt und er selber froh über jede Unterstützung.” Emily nickte zustimmend. Sie verließen gemeinsam das Büro und gingen zu Eve. „Und? Machst du`s?”, wurde sie von ihr begrüßt. „Ich versuche mein Bestes”, gab sie vorsichtig zurück. „Super!” Kingsley ließ die Zwei allein und ging wieder in sein Büro.

~o0o~


Als Harry in den Salon trat, sahen ihn die Bewohner des Grimmauldplatzes erwartungsvoll an. „Oh! Hallo, alle zusammen”, bemerkte er überrascht. Nach dem Begrüßungskuss für seine Mädels setzte er sich auf den einzigen noch freien Sessel vor dem Kamin und nahm sich ein Glas Saft vom Tisch. Harry sah auf die alte Standuhr. 'Halb elf. Also gut. Erst Hogwarts und dann die Sache mit Kingsley oder alles gleichzeitig?' Bis auf das Ticken der Uhr und das Knistern des Feuers war es absolut still im Raum. Harry schnaufte durch, weil ihn alle erwartungsvoll ansahen. „Was stand in dem Brief, Harry?”, fragte Hermine ihn mit neugierigem Blick. 'Also dann so herum.' „Es war eine Liste mit Namen und Adressen.” „Wann musst du los?” „Gegen sieben Uhr soll ich, mit den anderen Auroren, bei Kingsley im Ministerium sein.” „Gut! Dann haben wir ja wohl noch Zeit, wenn wir von Hogwarts wieder da sind.” Ginny klang, als wäre es das Normalste der Welt. Alle anderen, auch Hermine, sahen sie fassungslos an. Harry sah eher überrascht drein, während Ginny ihren Arm um Hermine legte. „Schau nicht so, Mine. Gewöhn dich lieber daran nicht mit ihm loszuziehen, sondern hier zu warten, bis er wieder da ist.” „Aber …” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Einer der wenigen Nachteile, mit ihm zusammen zu sein”, grinste sie. Hermine schob schmollend ihre Unterlippe vor und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Harry lächelte leicht. „Eigentlich hatte ich mir überlegt, ob wir sechs Kingsley heute ausnahmsweise unter die Arme greifen sollten.” Sein Lächeln verschwand, als er in Richtung Luna und Neville sah. „Ich will euch nicht überreden, aber es ist ein reiner Aufklärungseinsatz.” Sein Blick wanderte zu Ginny und Hermine. „Ansonsten würde ich euch nicht mitnehmen, da hast du ganz recht, Schatz.”

Langsam drehte er seinen Kopf zu Pansy. „Dass du Nummer sechs bist, hast du dir vielleicht schon gedacht.” Die Schwarzhaarige sah entschlossen lächelnd zu Harry und nickte leicht. Laura kam von Hermine zu ihm herüber. „Ist das auch wirklich nicht gefährlich?” Sie nahm seine Hand und sah ihn einen Moment forschend an. „Nicht besonders, meine kleine Maus. Außerdem sind die magische Polizeibrigade und Auroren dabei”, beruhigte Harry die kleine Hexe. „Ich weiß nicht, ob ich das gut finde, Dad.” Sie setzte sich seitlich auf Harrys Knie. „Können die das nicht ohne euch machen?” „Sicher könnten sie. Aber so geht es schneller. Außerdem habe ich einen Grund dafür, dass ich heute dabei sein möchte.” „Verrätst du ihn mir?” Harry nahm Laura in den Arm, um das folgende Gespräch zu verschleiern. „Wenn du mir einen Gefallen tust?”, flüsterte er ihr ins Ohr. Laura nickte lächelnd, als Harry ihr in die Augen sah. „Ich glaube, Sophies Onkel steht auf der Liste. Deswegen möchte ich etwas mit ihrer Mum besprechen, dass die Kleine nicht hören soll. Versuche bitte, ob du sie überreden kannst, mit euch zu gehen”, wisperte er weiter. Die junge Hexe sah ihn ernst an und nickte dann. „OK!” Sie stand auf und ging zu ihrem Bruder, um ihm etwas zu, zu flüstern. Nicolas' Blick flog zu Harry und auch er nickte kurz. „Sophie? Hast du Lust Hexenmemory mit uns zu spielen?” „Gern, Laura! Aber brauchen wir dafür nicht etwas Platz?” Zweifelnd sah Sophie über den vollgestellten kleinen Couchtisch. „Warum gehen wir nicht in die Küche? Am Küchentisch haben wir jede Menge Platz und bekommen vielleicht auch noch einen Kakao von Kreacher”, schlug Nicolas grinsend vor. „Au ja! Darf ich, Mummy?” Bittend sah Sophie zu ihrer Mutter. „Na gut. Aber nur einen Becher. Es gibt bald Mittagessen.” Strahlend nickte Sophie und lief kurz darauf mit Nicolas und Laura aus dem Salon. An der Tür griff der Junge nach der Klinke und zog sie, nach einem verschwörerischen Zwinkern zu Harry, daran leise ins Schloss, als er hindurch war.

Ginny und Hermine sahen direkt mit hochgezogenen Brauen zu Harry. „Was ist los?” „Was sollen die Kinder nicht mitbekommen?” „Wie kommt ihr darauf, dass irgendwas nicht stimmt?”, wunderte sich Alice. „Sie sind doch nur zum Spielen in die Küche.” „Auf Harrys Bitte hin, schätze ich. Außerdem ist es ungewöhnlich, dass Nicolas die Tür schließt. Immerhin steht sie grundsätzlich offen”, erklärte Luna ernst schauend. Harry nickte und sah zu Alice. „Sagt dir der Name Barberus Nigel etwas?” „Wie kommst du auf den Namen, Harry?”, wollte Pansy wissen. „Er stand auf der Liste, die ich von Mrs Malfoy bekam. Genauer hingesehen habe ich, weil mir der Vorname vom Quidditch geläufig war. Dabei fiel mir auf, dass Alice denselben Nachnamen trägt.” Sophies Mum nickte langsam. „Meine Schwiegereltern waren fanatische Quidditchfans. Es gab kein wichtiges Spiel, das sie nicht gesehen haben. Sie haben ihren Erstgeborenen nach Barberus Bragge benannt. Dem Mann, der den Schnatz im Quidditch eingeführt hat. Er ließ vor dem Spiel einen dieser kleinen Vögel frei und versprach demjenigen, der ihn fängt einen hohen Preis.” „Später wurde der Vogel dann durch den kleinen geflügelten goldenen Ball ersetzt, den wir heute kennen”, wusste Ginny. „Nur, weil klar wurde, dass die armen Tiere fast ausgerottet wurden. Immerhin kamen sie beim Fang meist zu schaden”, setzte Hermine angesäuert hinzu. Harry nickte leicht. „Das war also der Fehler seiner Eltern, den dein Schwager korrigieren wollte. Es ging ums Familienvermögen, dass ihm als Erstgeborenen zusteht.” Alice nickte. „Er ist ein Verschwender und Tunichtgut. Seine Eltern hatten ihn deshalb nur mit dem Pflichtteil abgefunden und das Familienverlies nach ihrem tot an Markus gegeben.” Mrs Nigel wischte sich über die Augen. „Diese Entscheidung hat mich schlussendlich zu dem gemacht, was ich jetzt bin.” Harry sah sie einen Moment aufmunternd an.

„Hast du das dunkle Mal bei ihm gesehen?” „Nein, Harry. Ich kann mir bei ihm auch nicht vorstellen, dass ausgerechnet er diesen endgültigen Schritt in Richtung dunkle Seite, getan hat. Er war schon immer jemand, der sich nie festlegte, da ihm ja sonst vielleicht etwas entgangen wäre, aus dem er ohne Anstrengung Profit schlagen konnte.” Harry nickte langsam. „Also ein wahrer Opportunist. Wechselt die Seite, wie es ihm gerade beliebt”, bemerkte Pansy bissig. Hermine lachte leise. „So wie du?” „Nein, Hermine. Ich hatte mich für eine Seite entschieden und die Quittung dafür kennst du.” Beide sahen sich herausfordernd an, bis Ginny einschritt. „Lasst gut sein! Im Moment gibt es wichtigere Dinge.” Sie sah zu Harry. „Du willst ihn dir persönlich greifen?” Er nickte und sah zu Alice. „Lebt dein Schwager allein?” Sie hob die Schultern. „Wechselnde Frauenbekanntschaften hatte er schon immer. Von einer festen Freundin oder Partnerin wusste und weiß ich nichts.” „Kinder?” Mrs Nigel schüttelte vehement ihren Kopf. „Der? Niemals!” Luna sah sie überrascht an. „Warum so sicher?” „Er hat sich schon mehrfach von Frauen getrennt, die von ihm schwanger waren. Ich glaube kaum, dass er dies seit Neuestem anders handhabt.” Neville zog seine Stirn kraus. „Was für ein Dreckskerl!” „Aber dennoch wohl kein Todesser”, stellte Harry abschließend fest. „Trotzdem wird er sich nicht einfach so von dir hopsnehmen lassen”, gab Hermine zu bedenken. „Immerhin hat er genug anderen Dreck am Stecken”, stimmte Ginny ihr zu. „Er hat jedenfalls allen Grund vorsichtig und aufmerksam zu sein”, meinte Luna. „Dumm ist er jedenfalls nicht. Er wird ahnen, dass er in Schwierigkeiten stecken könnte”, gab Alice ihr Recht. Sie stand auf. „Ich hoffe nur, er bekommt, was er verdient und windet sich nicht wieder irgendwie heraus”, flüsterte sie hörbar und sah grimmig drein. Mrs Nigel ging mit den Worten: „Ich schau mal nach den Kindern”, aus dem Raum.

Die Blicke der Anderen folgten ihr durch den Durchgang zur Halle. Luna sah nachdenklich drein. „Weißt du, was sie meint, als sie sagte: Diese Entscheidung hat mich schlussendlich zu dem gemacht, was ich jetzt bin, Harry? Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie nicht nur ihre jetzige Situation meint.” Harry sah Luna einen Moment nachdenklich an und nickte dann. „Ich denke schon. Allerdings möchte ich darüber nicht unbedingt sprechen. Es ist ziemlich verzwickt, Luna.” Nevilles Freundin verzog ein wenig ihr Gesicht. „Na gut”, gab sie widerwillig nach. „Aber wo wir gerade so schön unter uns sind.” Harry ergriff die Gelegenheit, allein mit seinen Freunden sprechen zu können. „Luna, Pansy? Ich möchte euch etwas erzählen und habe eine Bitte an euch.” Harry erzählte ihnen von dem, was er und Ginny von Timmy erfahren hatten. „Uii!”, staunte Luna. „Und das funktioniert einfach so?”, wollte Pansy ungläubig wissen. Harry nickte und lächelte ihr aufmunternd zu. „In was verwandelst du dich denn, Harry?” „In einen pechschwarzen Greif, Luna.” Ginny strahlte über das ganze Gesicht. Lächelnd gab Neville seiner Luna einen Kuss. „Hast du also mal wieder recht gehabt, meine Kleine.” Luna nickte mit leuchtenden Augen. „Was meinst du, Neville?” „Luna hat geahnt, dass etwas Animalisches in Harry schlummert, Pansy. Der Blick, den er ihr an dem Abend zuwarf, als wir von meiner Oma zurückkamen, hat ihn verraten.” „Du meinst, als er sagte, ihr sollt euch melden, falls es Schwierigkeiten gibt, und zwar früh genug?” Luna nickte. „In diesem Moment hatte ich das Gefühl, ein Hippogreif würde mich ansehen. Stolz und unbeugsam. Respekt einflößend, wie ein wildes Tier.” Sie sah lächelnd zu Harry. „Wann können wir es versuchen? Und was möchtest du denn von uns?” „Wir gehen gleich nach Hogwarts. Dort werden wir es dann ein paar Mal üben. Ich brauche nämlich eure Hilfe, um das Dämonsfeuer im Raum der Wünsche einzudämmen und zu bekämpfen.” Harrys Stimme war ernst und entschlossen. Nachdenkliche Stille legte sich über den Raum. Sein Blick wanderte zu Ginny und Hermine.

Seine Mädels nickten. Hermine allerdings zaghafter als Ginny. „Ich bin auch dabei!” Pansy klang ebenso entschlossen wie Harry. Dieser nickte ihr kurz zu und sah danach zu Luna. „Na gut. Aber wie wollen wir dieses Inferno heile überstehen?”, fragte sie leise. „Du willst dabei doch wohl nicht mitmachen, Kleine? Es gibt nichts, was diese Flammen in Zaum halten könnte.” Neville sah nacheinander wütend zu Harry, Pansy, Ginny und Hermine. „Wenn ihr lebensmüde seid dann schön! Aber haltet Luna da raus!”, rief er ärgerlich. „Ich kenne einen Trank, der uns vor den Flammen schützen wird.” „Du!?” Neville starrte Ginny ungläubig an. „Ja, ich! Allerdings fehlt mir noch eine Zutat, die Harry noch besorgen muss.” „Glaubst du wirklich, Harry würde Ginny oder mich das machen lassen, wenn er nicht überzeugt wäre, dass es funktioniert?” Neville sah Hermine entgeistert an. „Das … Ihr seid doch alle komplett verrückt geworden!” Er stand auf und ging kopfschüttelnd aus dem Salon. Luna sah ihm hinterher. Seufzend erhob sie sich. „Ich rede mit ihm, Harry. Wann willst du los?” Harry sah zur Uhr. „Professor Flitwick sagte, wir sollen gegen Mittag in seinem Büro sein. McGonagall wird wohl auch dabei sein.” Skeptisch sah Luna ihn an. „Das ist ja schon in einer halben Stunde. Du hättest ruhig etwa früher davon anfangen können, weißt du?” Sie folgte Neville. Harry strich sich grinsend durch seine Haare. „Er hat es eigentlich ganz gut aufgenommen.” Ginny nickte ebenso grinsend. „Wann willst du Griphook zur Ader lassen?” „Zu welchem Zeitpunkt brauchst du denn sein Blut?” „Sein was!?” Pansy war bleich geworden. Sie starrte Ginny mit großen Augen und offenem Mund an. „Was hast du denn auf einmal?” Ginny sah verständnislos zu ihr zurück. „Es sind doch nur ein paar Tropfen, die ganz zum Schluss in den lauwarmen Sud gegeben werden, damit es nicht gerinnt und seine Kraft voll entfalten kann.”

„Merlin, Ginny! Das … diese Art der Magie ist uralt und … und noch stärker geächtet, als die Unverzeihlichen.” Pansy schluckte schwer. „Wenn raus kommt, dass du damit herumexperimentierst, dann bist du geliefert.” „Deshalb wird Ginny den Trank auch unter dem Schutz der Banne Hogwarts herstellen”, beruhigte Harry sie. „Glynnis hat dort geforscht. Sie wird sich schon abgeschottet haben.” „Immerhin wurde diese Magie weit vor vielem Anderen mit einem Tabu belegt. Wir wissen, was uns blüht, wenn das der Falsche mitbekommt, Pansy”, fügte Hermine hinzu. „Aber es gibt keine andere Möglichkeit.” Pansy sah zu Ginny. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass auch ich mich näher mit dem Erbe Rowenas auseinandersetze. Ich werde das Gefühl nicht los, dass mich da noch so einige Überraschungen erwarten.” Ihr Blick wanderte zu Harry. „Du, als der Vorzeigezauberer der Seite des Lichts, hast wirklich kein Problem damit, dass Ginny schwärzeste Magie vollführt?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Magie ist wie so vieles nicht einfach nur schwarz oder weiß, Pansy. Was wirklich zählt, ist die Intension des- oder derjenigen, der sie anwendet. Wenn ich Tom Riddle mit einem Avada Kedavra niedergestreckt hätte, würden die anderen Zauberer und Hexen mir trotzdem als ihrem Retter zujubeln. Magie ist ein Mittel zum Zweck. Darüber, ob sie gut oder schlecht verwendet wird, entscheidet das Ergebnis. Ich glaube doch, dass die Rettung der Schule es verdient, dass man ein Auge zu drückt.” „Wow!”, hauchte Pansy. Ihr lief wegen Harrys eindringlichem Blick ein leichter Schauer über den Rücken. „Flitwick und McGonagall sind auf jeden Fall dazu bereit”, setzte er mit fester Stimme hinzu. „Zu was denn?” Luna kam zu ihnen zurück. „Sie werden uns bei unserem Vorhaben unterstützen”, antwortete Harry ihr lächelnd. „Hat Neville sich beruhigt?”, wollte Ginny wissen. „Leidlich. Ich wiederhole besser nicht, was er euch angedroht hat, falls mir etwas geschieht.” „Ich nehme es ihm nicht übel, wenn er mich dafür verflucht, dich da mit hineingezogen zu haben, Luna. Ich würde an seiner Stelle wohl genau so reagieren.” Luna lächelte ihm leicht zu. „Wollen wir dann? Ich bin neugierig auf unsere Animagusformen.” Sie gingen gemeinsam in die Küche, um sich zu verabschieden und apparierten danach aus der Eingangshalle des Grimmauldplatzes direkt nach Hogwarts.

Vor Professor Flitwicks Büro tauchten sie mit einem leisen Plopp wieder auf. Nur Sekunden nach ihnen erschien ein Hauself neben der kleinen Gruppe. „Monty freut sich, Mylady schon so schnell wieder hier zu sehen. Hat Mylady einen Wunsch?” „Nein danke. Wir wollen Professor Flitwick besuchen, weißt du?” Der Elf nickte leicht. „Bitte ruft nach mir, wenn ihr etwas wünscht.” „Ist gut.” Monty neigte seinen Kopf in Richtung der Anwesenden und verschwand wieder. „Ah, da seid ihr ja!” Minerva McGonagall kam lächelnd den Gang entlang. „Guten Tag.” Sie begrüßten sich kurz und die Direktorin klopfte an Flitwicks Tür. Ein undeutliches Knurren war die Antwort. McGonagall öffnete und erstarrte. Vor ihnen lag auf einem kleinen Podest vor dem Schreibtisch eine Sphinx. Das katzenartige Wesen sah mit funkelnden Augen zu den Ankömmlingen. Harry trat ohne Scheu an seiner Lehrerin vorbei. „Guten Tag, Professor Flitwick. Sind sie mir also während des trimagischen Turniers im Labyrinth begegnet.” Die Sphinx setzte sich auf ihre Hinterpfoten. „Ja, das war ich. Hast du wirklich gedacht, wir würden Schüler einem solchen Wesen wirklich entgegen treten lassen?” Harry hob seine Schultern. „Also ich empfand es als äußerst echt”, gab er grinsend zurück. „So war es auch gedacht.” Der kleine Zauberkunstprofessor verwandelte sich bei diesen Worten zurück und saß nun im Schneidersitz auf dem Podest. „Was hat mich verraten, Harry? Minerva schien jedenfalls von meiner Echtheit überzeugt. Du allerdings scheinst mich sofort durchschaut zu haben.” „Unsere Augen verraten uns, Professor. So gut ich mich auch inzwischen verstellen und kontrollieren kann. Meine Blicke verraten mich manchmal noch immer.” Er sah grinsend zu Pansy und Luna, deren Wangen ein leichtes Rosa überzog. „Auch ihr Blick, als ich sagte, ich würde dem Ministerium erst vertrauen, wenn den meinen von dort keine Gefahr mehr droht, ist mir nicht entgangen”, erklärte Harry in Richtung seines Lehrers. Flitwick nickte zustimmend.

„Die Augen sind der Spiegel der Seele, Harry. Sie geben immer einen kleinen Teil dessen Preis, was in uns steckt. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn ihr mich Filius nennt. Immerhin werden wir bald Kollegen sein und was wichtiger ist: Wir teilen dasselbe Geheimnis.” Der kleine Mann stand auf und kam zu ihnen. „Das gilt für euch alle.” Die anderen nickten lächelnd. „Minerva? Würdest du bitte die Tür schließen und endlich herein kommen? Das, was wir hier gleich tun und sagen, ist nicht für fremde Augen und Ohren bestimmt.” McGonagall nickte und verschloss die Tür hinter sich. „Wusste Albus es? Ich dachte wirklich, es wäre nur eine Illusion.” Der kleine Lehrer kicherte beinahe wie ein kleines Schulmädchen und seine Augen blitzten dabei schalkhaft. „Die Illusion stand vor dem Orchester und hat dirigiert.” „Daher also die kleine Panne mit dem Signalschuss”, stellte Luna grinsend fest. Flitwick nickte. „Ich hatte bemerkt, dass jemand durch das Labyrinth schlich, der dort nicht hingehörte. Das hat meine Konzentration etwas ins Wanken gebracht.” Flitwick breitete seine Arme aus. „Folgen sie mir bitte. Ich habe eine kleine Veränderung an meinen Räumen vollzogen, damit wir ungestört sind und auch genügend Platz haben.” Er sah dabei vieldeutig zu Harry und ging zu einer Tür, die mit seinem letzten Wort in der gegenüberliegenden Wand erschien. Der Professor öffnete sie mit einem Schwung seines Zauberstabes und trat in den Raum dahinter. Die Gruppe folgte ihm neugierig schauend. Vor ihnen tat sich ein Raum von der Größe eines Quidditchfeldes auf. An den groben Steinwänden erhellten Fackeln den mit Holzbohlen ausgelegten Fußboden. Die Decke war wegen der Höhe dieser Halle nicht zu erkennen. „Uii!”, staunte Luna. „Warum so groß?”, wollte Pansy wissen. „Weil ich glaube, dass Harry ein wenig Platz benötigt, wenn er sich hier frei bewegen will.” Flitwick zwinkerte Harry zu und wies ihn mit einer Armbewegung an in die Mitte des Saales zu treten.

„Bitte mach uns doch das Vergnügen und fang an. Immerhin hast du dich ja wohl schon verwandelt.” Harry nickte grinsend. „Richtig, aber woher weißt du davon?” „Hermine hat ziemlich verschreckt reagiert, als du sie wegen der Anmeldung für Animagi beim Ministerium zurechtgewiesen hast und Ginny hat vehement darauf bestanden, nichts darüber zu wissen. Etwas zu sehr, um glaubhaft zu sein.” Wieder trat das amüsierte Funkeln in die Augen des kleinen Mannes. „Aber keine Sorge. Wenn ich aufgrund meiner Natur Geheimnisse nicht so leicht durchschauen könnte, wüsste ich es nicht. Immerhin ist die Sphinx das personifizierte Rätsel.” Harry ging ein paar Schritte in den Raum hinein und drehte sich grinsend zu den Anderen. „Fieri Bestia”, wisperte er. Seine Stimme war wegen der Akustik in diesem Raum trotzdem klar und deutlich zu verstehen. Zügig vollzog sich seine Verwandlung zum Greif. Er spreizte seine Schwingen und reckte den Kopf nach oben. Nach zwei winzigen Schlägen hob er elegant ab und stieg in die Luft, um nach wenigen Sekunden in der Dunkelheit über ihm aus dem Blickfeld der Gruppe zu verschwinden. Zufrieden lächelnd sah Flitwick zu den Anderen. „Wie sie sehen, übernehmen sie ganz und gar den Habitus der Spezies, in die sie sich verwandeln. Der Greif gilt als treuer bedingungsloser Wächter und Beschützer. Allerdings auch als geräuschloser und absolut erbarmungslos tödlicher Jäger, wenn es seine Aufgabe erforderlich macht.” „Aufgabe?”, fragte Pansy leise. „Ein Greif, der sich zum Schutz von etwas entschlossen hat oder mit dieser Aufgabe betraut wurde, erfüllt diese ohne Rücksicht auf sein eigenes Wohlergehen”, erklang Harrys Stimme hinter ihnen. Die Gruppe schreckte zusammen, denn er hatte sich ihnen lautlos genähert und schaute aus entschlossen funkelnden grünen Augen auf sie herab. „Du bist ja sogar noch gewachsen!”, stellte Ginny fest. Der Greif Harry nickte ihr zu. „Inzwischen bin ich wohl genau so groß, wie meine erwachsenen Brüder.”

„Es gibt noch andere?”, wollte McGonagall wissen. „Ich weiß nur von einem. Aber warum sollte es nicht noch mehr geben? Nur, weil man sie nicht sieht, müssen sie ja nicht mehr existieren.” Flitwick nickte zustimmend. Harry verwandelte sich in einer flüssigen Bewegung zurück und trat dichter zu den Anderen, da er als Greif deutlich mehr Masse gehabt hatte. „Wer will als Nächster?”, fragte er mit einem Leuchten in den Augen. „Vielleicht solltest du den Anderen erst erklären, was sie erwartet, Harry.” Er nickte zustimmend. „Es ist nicht leicht und bei den ersten Malen auch ziemlich schmerzhaft.” Er stellte sich zwischen seine Mädels. „Es erfordert einiges an Konzentration und eine ziemliche Menge Willenskraft, um sich zu wandeln. Allerdings besteht, zumindest für uns, nicht das Risiko auf halbem Weg in der Transformation stecken zu bleiben oder nicht wieder daraus zurück zu finden. Das ist nämlich das eigentlich Gefährliche an der Ausbildung zum Animagus. Mal ganz davon abgesehen, dass eine gewisse Veranlagung dazu schon vorhanden sein muss, um überhaupt dazu in der Lage zu sein.” Filius und Minerva nickten zustimmend. „Sehr gut zusammengefasst”, stimmte Minerva ihm zu. „Ich habe fünf Jahre gebraucht, bis ich mich in mein tierisches Pendant verwandeln konnte.” „Eine grau getigerte Katze, wie wir in unserer ersten Verwandlungsstunde erleben durften”, lächelte Hermine. „Ganz recht! Und: Offiziell angemeldet, wie ich hinzufügen möchte.” „Das verkneifen wir uns besser”, meinte Pansy trocken. „Zumindest unsere magische Form sollten wir für uns behalten. Ich will heute allerdings versuchen, ob nicht auch noch ein anderes Tier in mir schlummert”, erklärte Harry lächelnd. „Gut! Dann werde ich dich beaufsichtigen und Filius wird sich um die Damen kümmern.” „Ich glaube nicht …” Harry schwieg nach einem strengen Blick seiner Lehrerin und folgte ihr in eine Ecke des Raumes. Flitwick ging mit den Mädchen in die Mitte des Saales und erklärte ihnen Spruch und Zauberstabbewegung.

„Woher hast du das Wissen über diese magische Verwandlungsformel, Harry?” „Godric”, war seine trockene Antwort. „Wie oft hast du dich schon gewandelt und wo?” „Drei Mal, hier im Schloss.” Verdutzt sah McGonagall ihn an. „Erst drei Mal und dann geht es schon so flüssig?” Harry nickte. „Warum willst du das wissen?” „Mich interessiert, ob du nach deiner Verwandlung noch du selbst bist.” „Ich bin ein Greif oder wie meinst du das?” „Ich rede nicht vom Körperlichen, Harry. Ich will wissen, ob du dich mental unter Kontrolle hast oder ob deine magisch-animalische Seite dein Tun und Handeln bestimmt.” „Nein! Warum auch? Oder verspürst du als Katze den Drang, Ratten und Mäuse zu fangen und zu fressen?” „Manchmal schon.” McGonagall grinste schief. Harry grinste ebenfalls. „Ich kann dich beruhigen. Bisher hatte ich nie das Gefühl meine Menschlichkeit zu verlieren. Allerdings fielen mir einige Dinge im Schutz der Verwandlung leichter, als sonst.” McGonagall seufzte leise, als sie Harrys harten Blick bemerkte. „Wen hat es getroffen?” „Eine Furie und ihren Bruder!” Die Direktorin straffte sich. „Du meinst die Carrows?” Harry nickte nur. „Nun gut. Uns war allen irgendwie klar, dass es mit den beiden kein gutes Ende nehmen würde. Nicht nach dem, was wir von Severus, Molly und Arthur erfahren haben.” Sie sah ihn nachdenklich an. „Musstest du es denn unbedingt selbst tun?” Harry nickte erneut und ein unheimliches Glimmen lag dabei in seinen Augen. „Und ich würde wieder so handeln, wenn es sein müsste.” McGonagall seufzte erneut. „Nun, wir wollen hoffen, dass dies nicht nötig wird.” Harry hob seine Schultern. Sein Blick blieb jedoch entschlossen. „Du kennst den Spruch zur animagischen Wandlung?” Harry nickte und ging zwei Schritte von seiner Lehrerin weg. 'Fieri Animalis!', dachte er entschlossen. Nicht ohne ein wenig Neid sahen die Anderen zu ihm herüber. In einer fließenden Bewegung verwandelte sich sein Körper in einen stattlichen rotbraunen Hirschen. Der Achtzehnender trabte flink über den Holzboden, wobei seine Hufe ein wirbelndes Trommeln erklingen ließen.

Nach drei großen Runden durch den Saal trottete er langsam zu Ginny und Hermine, die sich nun sicher genug fühlten, ihren ersten Versuch zu wagen. Ginny sah ihn überrascht an. „Braun? Warum ist dein Gefieder denn schwarz? Ich dachte, die Fellfarbe richtet sich nach der Haarfarbe der Person!?” Auch Hermine sah ihn überrascht an. „Auch deine Augenfarbe ist die eines richtigen Hirschen”, staunte sie. Ihr Gesicht spiegelte sich in den großen schwarzen Pupillen. Breit grinsend verwandelte sich Harry zurück. „Ich glaube doch, dass ein schwarzer Hirsch mit grünen Augen im Wald für ziemliches Aufsehen sorgen würde.” Beide bekamen einen Kuss von ihm und sie nahmen ihn in die Mitte. Die drei traten zu Professor Flitwick. „Ein nachtschwarzer Greif hingegen, ist da doch zu einigem nütze.” Der kleine Lehrer nickte zustimmend. „Aber wie kommen sie auf die Idee, dass die Haarfarbe des Zauberers oder der Hexe die Farbe von Fell oder Gefieder bestimmt?” Ginny lief rosa an. „Naja …, Schnuffel war ebenso schwarz, wie es Sirius' Haare waren. Und Minerva wird zu einer grauen Katze mit brillenartigen Rändern, um ihre Augen.” „Das war aber schon so, als ich noch keine Brille trug und meine Haare noch ihr leuchtendes Rot hatten, Ginny.” Nachsichtig lächelnd kam die Direktorin zu ihnen. „Na, dann zeigt mal, was aus euch wird.” Ginny und Hermine traten ein paar Schritte in den Raum hinein. Beide nickten sich entschlossen zu und zogen ihre Zauberstäbe. Mit fester Stimme sprachen sie die Verwandlungsformel und die Transformation begann. Ihre Gesichter spiegelten deutlich wieder, was für eine Belastung diese Wandlung für sie war. Hermine schrumpfte mit verzerrtem Gesichtsausdruck und panischem Blick in sich zusammen. Ihr gesamter Körper verformte sich zu dem eines Vogels. Mund und Nase bildeten einen scharfen Schnabel. Ihre Arme wurden zu gefiederten Schwingen und ihre Beine verkürzten sich, bevor sich aus den Füßen scharfe Krallen bildeten. Am Ende hockte ein braun gefiederter Phönix auf dem Boden und zwitscherte leise.

Ginnys Körper wandelte sich nur teilweise, aber nicht weniger spektakulär. Aus ihrem Rücken brachen kräftige weiße Schwingen hervor. Die Muskeln an Armen und Oberkörper wurden größer und kräftiger. Deutlich zeichneten sie sich unter ihrer Haut ab. Von den Hüften abwärts bildeten sich auch bei ihr kräftige Vogelbeine aus, die in messerscharfen Krallen endeten. Erschöpft pustend aber leicht grinsend betrachtete sie ihre von wallenden roten Haaren umrahmten nackten Brüste, was Nadel spitze kräftig ausgeprägte Eckzähne entblößte. Als angriffslustig schauende Harpyie stand sie vor den Anderen. Harry, der Hermine in ihrer Phönixgestalt vom Boden auf seine Schulter gesetzt hatte, trat neben sie und legte einen Arm um Ginnys schlanke Taille. „Wie geht es euch?”, wollte Luna wissen. „War echt heftig!” Ginnys Grinsen verschwand, denn Harry strich, tröstende Worte murmelnd, sanft über Hermines Gefieder. „Was hat Mine?” „Sie ist ziemlich fertig. Immerhin muss sie jetzt fliegen, um sich fortzubewegen”, lächelte Harry. „Autsch!” Hermine hatte ihn ins Ohr gezwickt, da er für ihre Begriffe viel zu amüsiert klang. Er rieb sich die Stelle und sah schief grinsend zu den Anderen. „Sehr beeindrucken!”, stellte Professor Flitwick fest. „Offensichtlich sind sie also in der Lage untereinander auch ohne Worte zu kommunizieren, Harry?” „Ich bin durch den Kontakt mit Phönixtränen dazu in der Lage diese Tiere zu verstehen, Filius. Fawkes hat mir dies durch meine Rettung ermöglicht.” „So kommst du also durch sämtliche Schutzzauber”, stellte McGonagall trocken fest. Harry lächelte ihr zu. „Ein weiteres Geschenk von ihm.” Sie machte ein ernstes Gesicht. „Noch eine Information, die wir lieber für uns behalten sollten. Immerhin könnte dies bei einigen Zauberern Begehrlichkeiten wecken und zu großen Problemen für das Ministerium und unser aller Sicherheit führen.”

Harry nickte und sah Pansy auffordernd an. „Willst du es als Nächste versuchen? Oder soll Luna vor dir?” „Ich weiß nicht. Irgendwie habe ich Angst vor dem Ergebnis. Was, wenn ich mich in etwas verwandele, das euch schadet?” Harry ging auf sie zu und sah ihr fest in die Augen. Pansy bekam direkt wieder dieses flatterige Gefühl in ihren Innereien und lächelte ihn unsicher an. „Du veränderst nur dein Äußeres, Pansy.” Er strich ihr über den Kopf und legte seine flache Hand danach über ihr Herz. „Da drin, wirst du immer du selbst sein.” Im selben Moment begann Hermine auf Harrys Schulter, leise zu tirilieren. Anfangs sah Pansy unsicher zu ihnen auf. Doch Harrys überzeugter Blick und Hermines Gesang ließen nach einem Moment große Zuversicht und ihre Entschlossenheit es zu schaffen wieder zu ihr zurück kehren. „Danke, ihr zwei”, flüsterte sie und ging ein paar Schritte von der Gruppe weg in den Raum hinein. Harry wandte sich um und sein Blick traf den fragenden seiner Lehrerin. Er hob seine Schultern. Leicht lächelnd schüttelte McGonagall ihren Kopf. Ginny kam zu ihnen und alle sahen abwartend zu Pansy. Diese stand ihnen zugewandt und mit auf sich gerichteten Zauberstab im flackernden Schein der Fackeln. „Fieri Bestia!”, rief sie entschlossen. Ihr Körper streckte sich in kürzester Zeit um ein Vielfaches und sie fiel auf die Knie. Ihre Haut wurde pechschwarz und Schuppen bildeten sich an den zu Pranken werdenden Händen und Füßen. Pansy schrie wie am Spieß, was zuletzt in ein ohrenbetäubendes Brüllen über ging. Harry reagierte keine Sekunde zu früh. Eine scharlachrote Stichflamme schlug in seinen magischen Schild. Stoßweise stoben kleine Rauchwolken aus Pansys Nüstern und ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten angriffslustig. Alle außer Harry starrten erschrocken zu dem Punkt, an dem eben noch Pansy gestanden hatte. Vor ihnen auf dem Holzboden lag ein knapp acht Meter langer und drei Meter fünfzig hoher, ungarischer Hornschwanz.


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