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Lebensfragen - Hilfsbereitschaft?

von One_of_the_Old

LXXXIX Hilfsbereitschaft?

Pansy saß allein in der Küche des Grimmauldplatz Nummer Zwölf und frühstückte. Nervös sah sie immer wieder zur Uhr. „Dürfte Winky erfahren, warum Miss Parkinson so aufgeregt ist? Winky könnte ihr zur rechten Zeit Bescheid geben, wenn sie es wünscht.” Pansy sah die Elfe irritiert an, die ihr lächelnd Tee nachschenkte. „Ich …, ich soll mich heute um Harrys Patenkind Teddy kümmern, weißt du?” „Allein?” „Möglich. Harry und die Anderen sind heute Abend bei Mrs Malfoy eingeladen.” Winky nickte leicht. „Sir Harry hat uns schon instruiert. Tammy und Tommy werden ihn offiziell begleiten.” „Es kann also gut sein, dass ich den Abend allein mit Teddy verbringen werde”, seufzte Pansy. „Wenn Miss Parkinson Hilfe wünscht, braucht sie Winky nur zu rufen. Winky kennt sich mit Zaubererbabys aus, Miss.” Pansy sah sie überrascht an. „Ich kann dich herbeirufen?” „Sicher! Hier im Haus könnt ihr es doch auch.” „Naja …, immerhin wohnt Harry hier und ihr gehört zu diesem Haushalt. Warum aber auch dann, wenn ich nicht hier bin?” „Weil es Sir Harrys Wunsch ist, dass wir jedem der Bewohner dieses Hauses so dienen, als wäre er es selbst. Natürlich nur so lange, wie ihr durch eure Wünsche unserer Familie keinen Schaden zufügt!”, setzte Winky entschlossen schauend hinzu. „Eine Absicherung von ihm? Misstraut er mir etwa doch noch?”, wollte Pansy bedrückt wissen. „Nein, Miss. Würde er dies dürftet ihr nicht allein zu Teddy, denn auch sein Patenkind steht unter dem Schutz der Elfen der Familie Potter.” Überrascht sah Pansy zu Winky. „Wie das?” „Das darf Winky nicht sagen, Miss. Ruft einfach nach Winky, wenn ihr Probleme habt.” Die Elfe ging wieder an ihre Arbeit und Pansy sah ihr nachdenklich hinterher. Sie beendete ihr Frühstück und zog sich ihren Umhang über. Pansy verließ den Grimmauldplatz mit gemischten Gefühlen, freute sich aber auf den kleinen Teddy.

~o0o~


Hermine erwachte langsam. Sie stand vorsichtig auf, um Harry nicht zu wecken. 'Schlaf noch ein wenig, mein Schatz', dachte sie fürsorglich. Lächelnd ging sie aus dem Zimmer, betrat das Bad und schnupperte überrascht. 'Pansy ist also auch schon wach. Ach stimmt ja! Sie sollte ja um sieben bei Andromeda und Teddy sein.' Hermine machte sich zurecht und ging in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Als sie es wieder verließ, kam ihr Harry auf dem Korridor entgegen. „Guten Morgen, Hasi”, lächelte er ihr zu und nahm sie kurz in den Arm für einen Kuss. „Habe ich dich doch geweckt?”, fragte sie leise, nachdem sich seine Lippen von ihren lösten. Er schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Hast du nicht.” Sie gingen gemeinsam hinunter. „Kommst du kurz mit zu Shui? Ich möchte sie füttern, bevor wir frühstücken.” Hermine nickte lächelnd. Harry nahm die Futtertüte vom Fensterbrett und Hermine begrüßte den blauen Phönix. „Guten Morgen, Shui. Gut geschlafen?” 'Guten Morgen, Hermine', erklang die melodische Stimme des Vogels in ihrem Geist. Hermine verharrte mitten in der Bewegung. Mit großen Augen sah sie zu Shui. „Ich …, ich kann sie verstehen, Harry!”, flüsterte sie eindringlich. Harry lächelte ihr zu. 'Du wolltest doch wissen, was ich zu erzählen habe, Hermine.' Hermine konnte nur nicken. Harry säuberte Shuis Becken und gab ihr Futter. Gerade, als er sich herumdrehte, verfärbten sich die Flammen des Kamins ins Grünliche. „Harry? Bist du schon auf?” Eves gedämpfte Stimme erklang aus den Flammen. Der Gerufene trat an die Feuerstelle und antwortete: „Ja, bin ich. Was hast du denn so Dringendes?” „Dürfte ich herüberkommen?” „Aber klar doch!” Nur einen winzigen Moment später stand Eve Peacegood im Salon des Grimmauldplatz Nummer zwölf und klopfte sich den Ruß von ihrem Kleid. „Stimmt es, was Marc mir erzählt hat? Du lässt ihn Dinge annehmen, für die er Informationen über dich weitergibt?”

„Guten Morgen, Eve. Setzt du dich bitte oder kommst mit uns in die Küche? Wir wollten gerade frühstücken”, antwortete Harry, dessen Gesichtsausdruck unergründlich schien. Rosa Flecken bildeten sich auf Eves Wangen. „Sorry, Harry. Aber ich habe, wegen dieser Sache, die halbe Nacht nicht geschlafen.” Sie fuhr sich nervös durch ihre Haare. „Guten Morgen. Habt ihr vielleicht einen starken Tee für mich?” Hermine nickte leicht. Als sie in die Eingangshalle traten, kam Ginny mit Sophie an der Hand die Treppe herunter. „Harry!”, rief sie freudig. Die kleine Hexe riss sich von Ginny los und lief die Stufen herunter. Drei Stufen waren es noch, als sie strauchelte. Harry reagierte blitzschnell und fing das vor Schreck kreischende Mädchen per Magie auf. Sie hing einen Moment in der Luft, bevor er sie vorsichtig auf ihre Füße stellte. Kaum hatte sie festen Boden unter den Füßen, rannte sie weiter auf Harry zu, der auf die Knie ging, um sie in die Arme zu schließen. „Guten Morgen!”, flüsterte Sophie erleichtert. „Guten Morgen, Süße. Geht es dir gut?” Sie nickte eifrig und lief rosa an. „Du sagst Mummy aber nichts, oder?” „Nein! Aber nur, wenn du in Zukunft vorsichtiger sein wirst.” Erleichtert sah Sophie ihn an. „Danke! Mummy macht sich doch sonst wieder Sorgen und schimpfen würde sie auch.” Harry nahm die kleine Hexe auf den Arm und stand mit ihr auf. „Na, du kleine Frühaufsteherin? Hunger?” „Hast du Kakao?” „Laura sagt: Kreachers Kakao wäre der Beste!” „Au prima!”, freute sie sich. Ginny begrüßte Harry mit einem Kuss auf die Wange. „Guten Morgen, Schatz. Die junge Dame wollte dich eigentlich wecken. Du solltest in Zukunft also lieber einen Pyjama tragen, Harry”, flüsterte sie ihm grinsend zu. Im Anschluss sah Ginny neugierig zu Eve. „Du bist aber früh dran.” Eve starrte noch immer zu Harry. „Wie hast du das gemacht?”, flüsterte sie. Harry hob seine Schultern. „Ich habe einfach auf die Situation reagiert”, antwortete er lächelnd. Sie gingen gemeinsam in die Küche.

Sophie setzte sich neben Harry und die Anderen verteilten sich zwanglos um den Tisch. Die Elfen brachten das Frühstück. Winky sah zu Sophie. „Tee, warme Milch oder Kakao, Miss?” „Kakao bitte!”, strahlte die Kleine. „Soll ich dir mit dem Toast helfen, oder möchtest du das allein machen?”, fragte Ginny das kleine Mädchen. „Können würde ich es. Schöner fände ich es aber, wenn du das machst.” Ginny lächelte leicht, bestrich zwei Scheiben Toast nach Sophies Wünschen und schnitt sie in der Mitte durch. „So, Süße. Dann kannst du sie besser essen.” „Danke, Tante Ginny”, lächelte die kleine Hexe. Ginny seufzte leise. „Sag einfach Ginny, Sophie. Das reicht.” Das kleine blonde Mädchen nickte und begann zu essen. Harry sah zu Eve. „Um dich zu beruhigen: Ja! Marc tut das in meinem Auftrag. Du kannst die Spange ganz beruhigt von ihm annehmen und auch behalten. Du solltest sie im Übrigen heute Abend auf jeden Fall tragen. Das ist sehr wichtig.” Eve starrte ihn mit großen Augen an. „Ich soll sie danach wirklich behalten?” „Wenn du möchtest.” „Eigentlich habe ich kein besonders gutes Gefühl dabei, Harry.” Der hob seine Schultern. „Kingsley meinte, die Haarspange wäre frei von Magie.” „Das meine ich nicht! Er hat sie von Mrs Malfoy als Bestechung bekommen.” Harry verstand, was sie meinte. „Hör zu, Eve. Er hat sich mit ihr darüber unterhalten, dass er ein Geschenk für dich sucht. Sie hat ihm die Spange für dich gegeben. Mrs Malfoy erhofft sich davon Vorteile, die sie aber nicht bekommt, da er damit direkt zu Kingsley gegangen ist. So gesehen ist alles OK. Wenn sie dir gefällt dann behalte sie und sieh das in ihr, was sie ist. Ein Geschenk von Marc an dich.” Eve nickte langsam und lächelte leicht. Sie sah auf ihre Uhr. „Habt ihr etwas dagegen, wenn ich mit euch frühstücke? Ich müsste dann bald ins Ministerium.” Nach einer einladenden Handbewegung von Harry griff sie beherzt zum Toast.

~o0o~


Pansy stand vor Andromedas Haustür. Gerade als sie den Türklopfer betätigen wollte, wurde sie gerufen. „Miss? Bitte warten sie kurz.” Überrascht sah sie sich um. Eine untersetzte Frau mittleren Alters mit schulterlangen schwarzen Haaren, die einen Weidenkorb am Arm trug, winkte ihr lächelnd zu. „Guten Morgen!”, grüßte sie fröhlich, als sie Pansy erreichte. Diese starrte sie wie vom Donner gerührt an. „Ich bin Maria”, stellte die Frau sich vor. „Ich …, ich bin Pansy”, brachte sie gerade noch heraus, bevor sie in sich zusammensackte. Maria klopfte hektisch an der Haustüre. „Andromeda!? Bitte komm schnell!” Mrs Tonks öffnete recht zügig die Tür. „Was ist denn, Maria?” „Das Mädchen ist einfach umgekippt, als ich mich ihr vorgestellt habe.” 'Merlin, Pansy!' „Hilfst du mir bitte sie hineinzubringen?” Maria stellte den Korb ab und griff mit zu. Sie brachten Pansy ins Wohnzimmer auf die Couch und Maria ging kurz hinaus, um ihren Korb zu holen. Andromeda streichelte vorsichtig über die Wangen der jungen Frau. „Pansy! Hallo, Pansy. Komm bitte wieder zu dir, Mädchen.” Nach einem Moment rührte diese sich stöhnend. Gerade als Maria wieder das Zimmer betrat, schlug Pansy ihre Augen auf. „Mum?”, flüsterte sie ungläubig. Andromeda sah sie komisch an. „Nein, Pansy. Das dort ist Teddys Amme Maria.” Pansy schüttelte ihren Kopf, um wieder klar zu werden. Seufzend richtete sie sich auf und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. Traurig schauend saß sie auf dem Sofa. Die beiden Frauen setzten sich rechts und links neben sie. „Sie sind meiner Mum wie aus dem Gesicht geschnitten, wissen sie?”, wandte sich Pansy an Maria. „Außerdem tragen sie ihren Namen”, fuhr sie leise fort. Andromeda legte einen Arm um Pansys Körper. „Was hat dich daran so erschreckt, dass du in Ohnmacht fällst?” „Mum ist vor ein paar Nächten gestorben”, seufzte Pansy. Beide Frauen verloren deutlich an Farbe. „Das tut mir sehr leid, Miss.” Pansy nickte langsam. „Danke, Maria.”

Andromeda drückte sie etwas fester und Pansy sah sie dankbar an. „Wie ist es denn passiert? So alt war sie doch noch nicht”, fragte Andromeda leise. „Ihr Mann hat sie mit einem Messer erstochen”, flüsterte Pansy. Maria zog ihre Stirn kraus. „Ihr Mann? Also dein Vater!”, stellte sie erschrocken fest. Pansys Blick wurde kalt. „Er hat mich gezeugt, aber mein Vater ist er nie gewesen. Wenn Harry nicht wäre, würde ich dieses Untier wahrscheinlich töten.” Maria wurde bleich. „Teddys Pate?” Pansy nickte. „Ja, Maria.” „Was hat er damit zu tun?”, wollte Andromeda leise wissen. Pansy lehnte sich leicht an Teddys Großmutter. „Er würde es mir nie verzeihen, wenn ich mein Leben einfach so wegwerfe.” Andromeda nickte leicht. „Darauf kannst du Gift nehmen, Mädchen. Er würde dich wahrscheinlich übers Knie legen und dir die Ohren lang ziehen.” Pansy nickte lächelnd. Gerade in diesem Moment meldete sich Teddy aus dem Kinderzimmer. „Na dann mal los!” Andromeda sah Pansy auffordernd an. „Dann kümmere dich mal um den kleinen Mann. Ruf mich, wenn du Schwierigkeiten hast.” Pansy nickte und ging zügig ins Kinderzimmer. „Harry würde sie doch nicht wirklich …?” Maria sah Andromeda fragend an. Teddys Großmutter hob ihre Schultern. „Wenn sie das tun würde, wäre dieses Vorgehen wohl noch harmlos. Soweit ich das aus den Gesprächen seiner Freundinnen heraus gehört habe, hat Harry Pansy mehrere Wochen im Krankenhaus aufpäppeln lassen. Das arme Ding war halb tot, als er sie gefunden hat. Sollte sie wirklich so dumm sein ihrem Vater etwas anzutun, würde er wohl ziemlich sauer werden. Schließlich hat er ihr nicht das Leben gerettet, damit sie es im Gefängnis verbringt.” Maria nickte langsam. „So schlimm es sich auch anhört, kann ich das irgendwie verstehen.” Sie erhob sich und reichte Andromeda den Korb. „Da drin ist Teddys Milch.” „Danke, Maria. Du sagst mir bitte, wenn du irgendetwas brauchst, ja?”

Teddys Amme nickte langsam. 'Sie sagt das jeden Tag. Vielleicht kann sie ja wirklich …' „Da ist vielleicht wirklich etwas, dass du für mich tun könntest.” Maria sah verlegen drein. „Hier im Dorf heißt es, du hättest eine Begabung. Es heißt, du wärst in der Lage Krankheiten zu heilen, an denen die Ärzte sich die Zähne aus beißen.” Andromeda nickte. „Das stimmt. Ich habe schon ein paar der Älteren von Schuppenflechte oder Gürtelrose befreit. Ich muss wohl Zigeunerblut in meinen Adern haben”, lächelte Andromeda. Maria sah Teddys Großmutter bittend an. „Meine Älteste hat seit ein paar Wochen einen schlimmen Ausschlag an Gesicht, Hals und Oberkörper. Sandy ist sechzehn. Du kannst dir sicher vorstellen, wie sehr sie darunter leidet.” Andromeda nickte langsam. „Schicke sie einfach mal her. Ich schau dann, ob ich ihr helfen kann.” Maria nahm die Ältere in den Arm. „Vielen Dank. Ich sag es ihr gleich, wenn sie aus der Schule kommt.” „Mach das ruhig. Ich bin hier.” Maria nickte. Sie ging mit Andromeda zu Pansy, um Teddy zu begutachten. Seine Babysitterin in Ausbildung hatte ihn gerade fertig gewickelt und stand mit dem Säugling auf dem Arm vor dem Bild seiner Mutter, als sie Andromedas Stimme hörte. „So! Dann wollen wir doch mal schauen, ob der kleine Mann in guten Händen ist, Maria.” Tonks wurde sofort stocksteif und brach abrupt ihre Unterhaltung mit Pansy ab. Diese drehte sich mit einem breiten Lächeln herum und ging den beiden Frauen entgegen. Teddy hatte sein Köpfchen an ihre Schulter gelegt und nuckelte am Daumen. „Dem kleinen Knopf geht es gut. Wann bekommt er denn sein Fläschchen?” Andromeda und Maria sahen lächelnd auf das Baby, das in einem blau-weiß geringelten Strampelanzug steckte. „In einer viertel Stunde. Ich zeige dir dann, wie du es warm machst und was dabei zu beachten ist”, erwiderte Andromeda. Pansy nickte leicht.

„Pansy lässt sich von mir zeigen, wie so ein Baby behandelt werden muss”, wandte Andromeda sich zufrieden lächelnd an Maria. Diese sah Pansy prüfend an. „Entschuldige bitte die Frage. Bist du schwanger oder warum lässt du dir von Andromeda alles zeigen?” Pansy lachte leise und wiegte Teddy im Arm. „Nein, Maria. Wir wollen Teddy öfter mal mit zu uns nehmen. Darum machen Hermine, Ginny und ich das.” Teddys Amme zählte an ihren Fingern ab. „Ihr lebt zu viert unter einem Dach?” Pansy schüttelte grinsend ihren Kopf. „Im Moment sind wir zwölf. Fünf Mädels und drei Jungs in ungefähr meinem Alter, ein Junge und ein Mädchen im Alter von elf und eine Frau Mitte dreißig mit ihrer fünfjährigen Tochter. Wobei ein Pärchen am Wochenende und ein weiteres wohl in näherer Zukunft ausziehen werden. Für Mutter und Tochter ist Harry gerade auf der Suche nach einer vernünftigen Lösung für ihre Unterbringung.” „Oha! Das nenne ich mal ein volles Haus. Und Harry bezahlt für euch alle den Unterhalt?” Pansy wurde rot. 'Oh verdammt! So habe ich das noch nie gesehen. Wir leben wirklich alle auf seine Kosten. Merlin, wie peinlich!' „Na ja, er hat von seinem Paten und seiner Familie etwas geerbt”, erwiderte sie leise. „Harry macht das aber alles freiwillig!”, setzte Pansy rechtfertigend hinzu. Maria sah sie komisch an. „Ehrlich gesagt tut Harry mir leid. Ich habe nicht viel. Aber wenigstens habe ich meine Familie.” Pansy nickte verstehend. „Du meinst Harry hat uns zu sich geholt, um etwas zu kompensieren?” „Er wird es nicht unbedingt so sehen, Pansy. Aber es klingt plausibel”, warf Andromeda ein. Sie streichelte Pansy über den Rücken. „Brauchst dich deswegen also nicht schlecht zu fühlen, Mädchen.” Teddy machte sich bemerkbar. „Ich glaube der kleine Knopf hat Hunger”, mutmaßte Pansy und ging mit den Anderen in die Küche.

~o0o~


„Ach hier bist du, Kind! Und ich suche dich schon überall.” Alice kam mit diesen Worten in die Küche des Grimmauldplatzes. Sie ging nach einem allgemeinen „Guten Morgen!” zu Sophie und strich ihr über den Kopf. Die Zwillinge waren inzwischen auch am Frühstücken und Eve hatte sie vor gut zehn Minuten verlassen. Auch Hermine hatte sich sichtlich aufgeregt zu Shui in den Salon verdrückt. So kam es, dass Harry und Ginny mit den drei Kindern am Tisch saßen und ihnen beim Essen zusahen. Ginny saß inzwischen auf Hermines Platz, sodass sich Harry um Sophie kümmerte, wenn diese etwas wollte. Gerade legte er zwei frisch bestrichene Toasthälften auf ihren Teller. „Dankeschön!”, strahlte Sophie ihn an. Ihre Mum setzte sich neben sie und sah verblüfft zu Harry. „Meine Kleine kann das aber selber.” „Ich weiß”, lächelte Harry und reichte Alice die Teekanne. „Und? Gut geschlafen?” „Herrlich! Ich musste mich zwingen aufzustehen.” Sie sah zu Sophie. „Du kannst doch nicht einfach allein hier im Haus umher wuseln. Wenn du nun was kaputt machst oder die Treppe herunter fällst.” „Ich bin doch gar nicht herumgelaufen. Ich habe mich angezogen, war im Badezimmer und bin dann zu Harry.” „Du kannst doch nicht einfach zu Harry ins Schlafzimmer laufen.” „Warum denn nicht, Mummy? Zu dir und Dad konnte ich doch auch einfach kommen und du bist ja nicht aufgewacht. Ginny hat sich gefreut, als ich zu ihr gekommen bin.” Alice seufzte leise. „Weil eine artige kleine Hexe nicht einfach in fremde Schlafzimmer läuft.” „Und wieso nicht?” Alice verdrehte ihre Augen. Sophies Gesichtsausdruck und ihr Unverständnis für die Reaktion ihrer Mutter ließen Harry und Ginny verstohlen Grinsen. Laura ergriff für Sophie Partei. „Dad, Mommy Ginny und Mommy Hermine haben kein Problem damit, wenn wir zu ihnen kommen. Wir durften sogar schon bei ihnen schlafen.” Alice gab auf. „Klopf aber bitte das nächste Mal wenigstens an, bevor du in das Zimmer gehst.” „Ist gut, Mummy”, lächelte Sophie.

Ihre Mum nahm sich Toast und begann zu frühstücken. Ginny räusperte sich. „Was machen wir denn heute, Harry?” Der hob seine Schultern. „Ich weiß nicht. Wir haben heute Abend den Termin im Malfoy Manor. Ansonsten liegt nichts an.” „Ihr lasst uns allein hier?”, wollte Alice überrascht wissen. „Nein, nein. Es gehen nur wir drei, Timmy und Tammy. Ihr seid nicht allein. Nur keine Sorge”, erklärte Harry ihr lächelnd. 'So meinte ich das nicht. Danke, dass du uns vertraust, Harry.' „Na dann ist es ja gut.” Ginny sah Harry nachdenklich an. „Was hältst du davon, wenn wir nach Hogwarts gehen. Mine und ich könnten uns von dort für heute Abend etwas Schickes zum Anziehen holen, Schatz.” „Klingt gut. Dann kann ich auch gleich mal schauen, ob meine Bemühungen Früchte tragen.” Harry stand auf und erschuf seinen Hirschpatronus. Er trug ihm eine Nachricht für McGonagall auf und das stattliche Tier sprang davon. „Warum den Hirschen?”, wollte Ginny wissen. Harry hob lächelnd seine Schultern. „Unser Besuch ist ja eher privater Natur. Außerdem wollte ich ihm ein wenig Auslauf gönnen”, zwinkerte er. Ginny küsste ihn grinsend. „Kindskopf!” Gut gelaunt beendeten sie ihr Frühstück. Der Morgen war schon fast vorbei. Die Uhr im Salon schlug elf, als sie ihn betraten. „Harry?” Er wandte sich zum Gemälde über dem Kamin. „Ja, Professor?” „Minerva bittet dich darum bei Professor Flitwick vorzusprechen, wenn du heute kommst.” „Gut, Professor. Ich werde es mir merken.” Dumbledore verharrte wieder lächelnd in seinem Bild. Hermine kam zu ihnen und nahm Harry in den Arm. „Endlich! Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr.” „Du hättest doch auch wieder zu uns kommen können”, entgegnete Ginny verwundert. Hermine schüttelte heftig ihren Kopf. „Shui weiß so vieles über ihre Art. Ich komme gar nicht mit dem Aufschreiben hinterher. Aber nicht nur über die Blauen Phönixe weiß sie etwas, sondern über alle fünf Rassen.” „Fünf?”, fragte Ginny überrascht.

„Wir haben aber doch gelernt es gäbe nur vier. Für jedes der Grundelemente eine Rasse.” Alice nickte bestätigend. „Feuer, Erde, Wasser und Luft. Aber wie kommt es überhaupt, dass ihr den Vogel versteht?” „Das hätte ich auch gern gewusst!” Ginny klang enttäuscht. Harry kratzte sich am Kopf und nahm sie tröstend in den Arm. „Erinnerst du dich an dein erstes Jahr?” Ginny nickte und ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Fawkes hat meine Basiliskenverletzung mit seinen Tränen geheilt. Dabei hat er etwas von seiner Magie auf mich übertragen”, erklärte Harry ihr leise. „Deshalb verstehe ich sie. Und das erklärt auch eine andere meiner Fähigkeiten.” Ginny wollte direkt fragen welche, besann sich aber sofort darauf, dass sie ja nicht allein waren. Sie nickte leicht. „OK! Und warum Hermine und ich nicht?” „Weil ich in ihr etwas gespürt habe, dass dunkel war. Regelrecht böse! Aber es ist inzwischen verschwunden. Wenn sie wünscht, kann nun auch dein zweites Weibchen mein Geschenk erhalten”, zwitscherte es in Harrys Gedanken. Harry lächelte leicht. „Was hast du? Warum antwortest du nicht und lächelst?”, flüsterte Ginny. „Shui meint, dass du sie auch bald verstehen kannst. Geh zu ihr und nimm sie auf deine Schulter. Aber erschrecke nicht, meine kleine Rose”, flüsterte Harry zurück. Er küsste sie sanft und ließ Ginny langsam los. Sie ging vorsichtig zu Shui. Als das Becken erreicht war, schlug der Vogel sanft mit den Flügeln und Ginny streckte ihre Hand aus. Sofort sprang Shui von ihrer Stange und lief langsam Ginnys Arm hinauf. Auf ihrer Schulter angekommen setzte sie sich und schmiegte ihren Kopf an Ginnys Wange. Wie schon bei Hermine hackte sie ihr nach einem stillen Moment ins Ohrläppchen. Ginnys Mundwinkel zuckten nur kurz. Sie spürte Shuis weiches Gefieder und etwas Feuchtes an ihrem Ohr. Das Phönixweibchen schlug kurz mit den Flügeln und flatterte wieder zurück auf ihre Stange. Kaum, dass sie saß, begann Shui ein wenig zu tirilieren. „Danke, meine Schöne”, flüsterte Ginny und strich ihr sanft übers Köpfchen.

Ginny kam zu Harry zurück, der inzwischen mit Hermine auf dem Sofa saß. „Ich habe nie kapiert, wie das gehen soll. Ein Luft-Phönix? Alle anderen Prozesse der Auflösung hinterlassen Rückstände, aus denen der Vogel neu entstehen kann. Aber Luft?!” Harry sah fragend in die Runde. Shuis amüsierte Stimme erklang melodisch in seinem Geist. „Jedem Lebewesen wohnt etwas Unvergängliches inne, Harry. Ich habe in deinen Erinnerungen gesehen, dass du dies aus eigener Anschauung weißt.” Harry nickte langsam und wandte sich zu dem im Moment tiefblauen fast schwarzen Vogel mit den intensiv grünen Augen um. „Schon, aber wie soll etwas, das sich in Luft auflöst, wieder manifestieren?” „Wie war es denn bei meinem roten Bruder, Harry?” „Fawkes ist verbrannt und in seiner Asche lag eine Eierschale, aus der er gerade geschlüpft war.” „Siehst du, Harry. Ebenso funktioniert es bei allen Phönixen. Wir tragen unser neues Selbst in uns, bis die Hülle vergeht. Im selben Moment, wenn dies geschieht, beginnt der Zyklus von vorn.” Harry verstand. „Also werdet ihr, wenn das Ei in euch herangereift ist zu dem Element, das eurer Natur entspricht?” „Richtig, Harry”, flötetet Shui. „Aber welchem Element entspricht die fünfte Rasse?”, hakte Hermine nach. Ihre Augen funkelten vor Wissensdurst. „Die fünfte Rasse verkörpert alle Anderen in einer, Hermine. Aus der Erde tritt das Wasser hervor und vergeht durch das Feuer zu Luft. Sie sind der perfekte Lebenszyklus. Soweit ich in Harrys und euren Erinnerung sehen kann, bekommt ihr eventuell die Möglichkeit sie und ihre Lebensweise zu erforschen.” Shui raschelte mit ihrem Gefieder und richtete sich mit gespreizten Schwingen auf. „Ihr werdet vielleicht die Ersten seit Merlin sein, die der obersten Kaste unserer Art gegenüberstehen. Aber nun ist es an der Zeit für den Neubeginn.” Nach einem letzten Triller zerfloss ihre anmutige Gestalt.

Alles, was blieb, war ein zerbrochenes Ei im Wasser des Beckens, zwischen dessen gezackten Schalenresten ein mit stacheligen Federkielen übersätes Küken hockte. Sophie und die Zwillinge sahen erschrocken drein. „Dad?”, flüsterte Laura mit kugelrunden Augen. „Alles in Ordnung, meine kleine Maus”, lächelte er ihr zu. „Ich habe mich auch sehr erschrocken, als Fawkes, der Phönix von Professor Dumbledore, in Flammen aufging, nachdem ich ihn gestreichelt hatte.” Harry stand auf und reichte ihr eine Hand. Gemeinsam gingen sie mit Nicolas und Sophie zu Shuis Becken. „Seht ihr? Das dort ist Baby Shui. Sie wird schnell wachsen und bald genau so schön sein, wie sie es war.” Harry entfernte vorsichtig die Reste der Eierschale aus dem Wasser. Danach nahm er das Küken behutsam auf seine Hand. Shui fiepte leise, und nachdem er ihr über den Schnabel gestrichen hatte, setzte Harry sie auf eine trockene Stelle am breiten inneren Rand des Beckens und sah nachdenklich drein. Er rief nach Winky. „Sir Harry wünscht?”, verneigte sie sich. Harry ging in die Hocke. „Was weißt du über Shui und ihre Lebensweise?” „Wir alle wissen sehr viel über unsere magischen Mitgeschöpfe, Sir.” Der Blick der Elfe wanderte zu Shuis Becken. „Oh! Bitte verzeiht Winky, Sir Harry. Winky hat nicht aufgepasst.” Irritiert sah Harry zu der verlegen schauenden Elfe. „Was hast du?” Sie sah verlegen zu Boden. „Es wären eigentlich noch ein paar Tage Zeit gewesen. Winky und die Anderen hätten Vorkehrungen treffen müssen.” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Es ist gerade erst geschehen, Winky”, schaltete sich Hermine ein. „Ihr braucht euch keine Vorwürfe machen”, ergänzte Ginny. Harry grinste verstohlen. 'Sie tun es schon wieder.' Er hob Winkys Kopf etwas mit seinem Zeigefinger an. „Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ihr die Möglichkeit habt Shui ein wenig artgerechter unterzubringen.” Die Elfe strahlte übers ganze Gesicht. „Wir werden alles bereit machen, Sir Harry. Eurem magischen Begleiter wird es an nichts fehlen, Sir”, piepste Winky aufgeregt. Sie wurde abrupt ernst.

„Wir müssten allerdings den Salon dafür etwas verändern, Sir. Zumindest den Bereich, den ihr für Shui gedacht habt.” „Wie groß wären denn die Veränderungen?” Winky kratzte sich am Kopf. „Na ja, Miss Ginny. Ziemlich groß würde Winky sagen.” Hermine nickte zustimmend. „Ihr Lebensraum liegt schließlich hoch oben in den Bergen. Da wäre einiges zu bedenken. Ein See, felsiger Untergrund, Pflanzen, Temperaturen und natürlich daran, dass es immerhin große Vögel sind, Hase.” Harry erhob sich und sah nachdenklich drein. „Hmm …, das sind wirklich viele Änderungen.” Er trat wieder an Shuis Becken und nahm das inzwischen mit deutlichem Flaum überzogene Küken wieder auf seine Hand. 'Shui? Verstehst du mich schon?' „Ja, Harry. Meine Gestalt ist zwar die eines Babys. Aber mein Geist ist voll entwickelt.” Der Jungvogel kuschelte sich enger in Harrys Hand. „Mir ist kalt.” Harry setzte sich mit Shui auf der Hand dicht beim Kamin in einen Sessel. Die Kinder folgten ihm und standen im Halbkreis um ihn herum. „Besser?”, fragte Harry leise. „Oh ja. Sehr schön”, zwitscherte das Küken zufrieden. „Was sagt sie?”, wollte Sophie neugierig wissen. „Shui war kalt. Jetzt geht es ihr aber besser.” Er sah dem Vogelkind direkt in die Augen. „Was hältst du von meiner Idee, es dir ein wenig angenehmer zu machen?” „Das wäre wirklich schön. Vergiss aber nicht, dass ich die freie Natur nicht kenne. Hermines Einwand wegen der Temperatur war nicht so toll. Ich weiß, ich komme aus den Bergen. Aber kalt mag ich es nicht. Ich bin es halt nicht gewohnt”, tschilpte der Vogel. „Bitte entschuldige, Shui”, meldete sich Hermine zu Wort. Auch Ginny kam zu Harry. „Was habt ihr denn?” Harry strich ihr sanft über die Wangen. „Nichts Schlimmes, meine kleine Rose. Shui hat Mine nur darüber aufgeklärt, dass sie es lieber etwas wärmer hat.” Ginny grinste. „Klar! Immerhin ist sie Zimmertemperaturen gewöhnt.” Sie strich dem Küken sanft übers Köpfchen. „Draußen würdest du dir sicher einen ordentlichen Schnupfen holen”, flüsterte sie fürsorglich. Shui zwitscherte leise und drückte sich in Ginnys Berührung hinein.

~o0o~


Am späten Nachmittag klopfte es an Andromedas Haustür. Sie ging nachsehen und kam mit einem schwarzhaarigen Mädchen zu Pansy und Teddy zurück ins Wohnzimmer. Pansy sah von dem Baby auf und grüßte freundlich. „Hallo! Bist du Sandy?” „Ja”, nuschelte die Angesprochene. Sie hatte ihr Gesicht hinter einem dunkelblauen Tuch verborgen. „Ich bin Pansy und dieser kleine Knopf hier ist Teddy”, stellte Pansy vor. „Setz dich doch zu uns”, forderte sie Sandy auf. Teddy beobachtete das Mädchen mit neugierigem Blick und verzog sein Gesicht. „Würdest du bitte das Tuch abnehmen? Du erschreckst ja den Kleinen.” „Ich glaube, wenn ich es abnehme, erschrecke ich ihn noch mehr”, antwortete Sandy bedrückt. Pansy hob ihre Schultern. „Versuch es doch einfach. Wenn Andromeda es sich ansehen soll, musst du es sowieso tun.” „Mum wollte, dass ich herkomme. Ich selbst glaube nicht an dieses mystische Zeug mit besprechen und Hand auflegen, musst du wissen.” Pansy lächelte verständnisvoll. Andromeda setzte sich genau gegenüber von Sandy auf einen Stuhl, den sie aus der Küche geholt hatte. „So, Mädchen. Nun zeig mal her. Glaub mir! Ich habe schon so einiges in meinem langen Leben gesehen. Mich erschreckt so schnell nichts mehr.” Sandy sah unsicher zu Pansy. „Ich …” Pansy nickte leicht und ging mit Teddy auf dem Arm in dessen Zimmer. Das Mädchen seufzte leise und nahm das Tuch von ihrem Gesicht. Andromeda besah sich den pusteligen Ausschlag, der sich von Sandys rechtem Auge, über die Wange bis tief in den Ausschnitt ihres Shirts zog. Ernst sah sie das junge Mädchen an. „Hast du Schmerzen?” Ihr Gegenüber nickte leicht. „Nicht sehr starke, aber doch unangenehm.” „Hast du Schminke oder Puder benutzt?” Sandy schüttelte langsam ihren Kopf. „Mum möchte das nicht”, nuschelte sie und sah schnell zu Boden. Andromeda seufzte leise. „Aber deine Freundinnen tun es?” Erneutes Nicken. „Und du hast welches von ihnen benutzt?” Sandy sah bittend auf.

„Sie verraten doch nichts, oder?” Andromeda strich ihr beruhigend über den Kopf. „Nein, mein Kind. Ich bin zwar kein Arzt aber verschwiegen wie ein Grab.” Erleichtert pustete Sandy die Luft aus. „Hast du dich in letzter Zeit schlapp gefühlt oder hattest du Fieber?” „Ein paar Tage, nachdem …” Das Mädchen, schluckte schwer. „Nachdem dein Geschwisterchen gestorben ist?”, hakte Andromeda vorsichtig nach. Sandy nickte erneut. „Können sie etwas tun?”, fragte sie hoffnungsvoll. „Vielleicht kann ich das. Ich hoffe es sogar sehr, denn wenn der Ausschlag dein Auge erreicht …” Andromeda unterbrach sich und fragte weiter, denn sie hatte inzwischen einen für Sandy sehr unangenehmen Verdacht. „Hatten du oder eine deiner Freundinnen die Windpocken?” „Ich als kleines Kind. Melanie bekam sie erst vor ein paar Wochen. Anfangs dachte sie, es wären normale Pickel und hat sie deshalb einfach über schminkt.” „Und du hast ihre Sachen benutzt?” Sandy nickte. „Auch später, als dann herauskam, dass es Windpocken sind?” „Ja! Immerhin hatte ich die ja schon gehabt.” „Das war ziemlich leichtsinnig.” „Warum?” Andromeda seufzte leise. „Weil du dir durch die Reaktivierung deiner Windpocken eine Gesichtsrose geholt hast, Mädchen. Und wenn wir nicht bald was unternehmen, wird sich dein Auge entzünden.” Sandy seufzte schwer. „Aber wie?” Andromeda hob ihre Schultern. „Dein Immunsystem war angegriffen. Dein Körper war durch deine momentane Situation einfach zu sehr geschwächt, um den Ausbruch zu verhindern.” Andromeda wandte sich zum Kinderzimmer. „Pansy? Würdest du bitte Teddy kurz in sein Bettchen legen und zu mir kommen?” „Kleinen Moment!”, rief sie fröhlich zurück. Pansy kam nach einem kurzen Augenblick ins Wohnzimmer. „Was kann ich tun?” „Holst du mir bitte einen Liter lauwarmes Wasser mit zwei Spritzern Essig? Dazu bitte ein sauberes Geschirrtuch aus Baumwolle, ja?” Pansy nickte und ging hinaus. „Das soll helfen?”, wollte Sandy ungläubig wissen.

„Nein, Kind!” Andromeda lächelte aufmunternd. „Es beruhigt die Haut und lindert den Juckreiz.” Sandy sah sie dankbar an. „Das wäre wirklich schön.” Pansy kam zurück und Andromeda legte das durchfeuchtete Tuch auf Sandys Gesicht. „Riecht zwar komisch, tut aber wirklich gut”, bemerkte das Mädchen überrascht. „Das muss jetzt zwanzig Minuten drauf bleiben. Bleib bitte hier sitzen. Ich gehe derweil und rühre dir eine Salbe an.” „Sie?!” Sandy starrte Andromeda ungläubig an. „Sicher! Ich habe da so meine Erfahrungen.” Pansy folgte Andromeda, die sich in der Spüle gründlich die Hände wusch. „Was hast du jetzt mit ihr vor?” Teddys Grandma grinste breit. „Das, was ich gesagt habe. Ich rühre ihr eine Salbe an. Auftragen tu ich sie allerdings mit meinem Zauberstab. Den Episkey kennst du?” „Klar! Aber wie willst du die Wunderheilung erklären?” „Ich lege ihr einen Verband an, den sie erst am Sonntag abnehmen darf.” „Trotzdem sind zwei Tage sehr kurz, so wie sie aussieht.” „Das Risiko muss ich eingehen. Wenn erst ihr Auge betroffen ist, ist es vielleicht zu spät.” Pansy nickte verstehend. „Kann ich helfen?” „Nein! Du sieh zu, dass du wieder zu Teddy kommst. Vorher wasch dir bitte gründlich die Hände.” „Kann er sich anstecken?”, fragte Pansy besorgt. „Nein! Das geht nur, wenn er den Ausschlag direkt berührt und die Windpocken schon hatte. Nimm ihm bitte sein Fläschchen mit.” Pansy bereitete alles vor und ging aus der Küche. Andromeda sah nachdenklich in ihr Kräuterfach im Küchenschrank. 'Johanniskraut wird die Schmerzen etwas lindern und auch ihr Gemüt etwas beruhigen, falls es doch ihre Seele ist, die sie krank macht.' „Denn dann hilft auch keine Magie”, seufzte sie leise, tat das Kraut in ihren Mörser und gab noch einiges an Hahnenfuß bei. Als der Geruch der zerstoßenen Kräuter stärker wurde, tat sie diese in einen kleinen Tiegel und vermengte sie mit ein wenig Öl und Vaseline, die die Haut des Mädchens noch zusätzlich entspannen würden.

Sie roch an dem Töpfchen und zog zufrieden schauend ihren Zauberstab. Andromeda nahm Verbandsmaterial und einen Spatel aus einer der Schubladen. Sie verbarg die Spitze ihres Stabes unter dem flachen Holzstück. Lächelnd betrat sie wieder ihr Wohnzimmer und setzte sich vor Sandy, die brav das Handtuch an ihr Gesicht und ihren Hals drückte. „Was ist da drin?” „Vaseline und ein paar Wiesenkräuter. Nichts, was dir schaden kann.” Andromeda lächelte dem Mädchen aufmunternd zu. „Schließe deine Augen, Kind und denke ganz fest daran, wie du vorher ausgesehen hast.” Sandy nahm die Salbe und roch vorsichtig an der angenehm duftenden Tinktur. „OK! Schlimmer kann es wohl wirklich nicht mehr werden.” Seufzend schloss sie ihre Augen und spürte, wie etwas angenehm kühles auf die betroffenen Stellen gestrichen wurde. Direkt darauf trat wirklich Linderung ein. Das Mädchen konzentrierte sich auf Andromedas leise, monotone Stimme, konnte aber nicht verstehen, was diese immer wieder vor sich her murmelte. 'Ob sie ein Alkoholproblem hat? Das klang eben wie Whisky', dachte Sandy irritiert. Nach einer Weile spürte sie, wie ihr Verbände und Pflaster angelegt wurden. „Kann ich wieder gucken?” „Gleich, Kind. Nur noch den Verband festmachen. So! Der bleibt bitte bis Sonntag drauf. Ich gebe dir den Rest Salbe mit, dann kannst du dich damit einreiben, wenn die Haut nach der Verbandsabnahme zu sehr spannt.” Sandy öffnete ihre Augen. „Mrs Tonks?” Andromeda sah sie fragend an. Sandys Blick wurde verlegen. „Sie haben wirklich eine Gabe, oder?” „Warum?” „Weil keine der Pillen, Salben oder Pasten, die mir Doc Morrison gegeben hat, vom Gefühl her so schnell und gut geholfen haben, wie ihre Kräutersalbe.” Sandy lächelte leicht und ihr Blick wurde hoffnungsvoll. „Wird es wirklich helfen?”

„Ganz fest daran glauben, Kind. Vor allem versuche bitte, dein seelisches Gleichgewicht wieder zu finden. Der Ausbruch dieser Krankheit hat oft Geschehnisse, wie du sie erlebt hast als Auslöser.” Sandy nickte langsam. „Mum sagt, sie hätten innerhalb eines halben Jahres Mann und Tochter verloren, wie kommen sie damit zurecht?” „Ich habe Freunde, mit denen ich darüber reden kann und eine Aufgabe, die mich ablenkt und mir zeigt, dass es immer auch Hoffnung gibt.” Das schwarzhaarige Mädchen seufzte schwer. „Meine Freundinnen scheuen sich das Thema anzusprechen und Mum … Mum hat so viel um die Ohren, dass ich mich nicht traue, sie mit meinen Gedanken und Gefühlen zu behelligen. Mein kleines Schwesterchen war quietschfidel. Ich habe sie wirklich sehr gern gehabt. Abends habe ich sie in ihr Bettchen gelegt, weil Mum einen dringenden Termin hatte. Sie wollte sich auf eine Putzstelle bewerben und bat mich auf Cloe aufzupassen. Als ich am nächsten Morgen nach ihr sah, war sie …” Sie schluchzte und brach in Tränen aus. Andromeda setzte sich mit auf die Couch und nahm Sandy fest in den Arm. Stumm wartetet Teddys Großmutter, bis das junge Mädchen sich leidlich beruhigt hatte.

„Hat dir denn niemand gesagt, dass so etwas leider geschehen kann?”, fragte sie leise. „Doch schon”, näselte das Mädchen. „Mum, der Doc, der Reverend. Alle haben mir immer wieder gesagt, dass mich keine Schuld daran trifft.” „Glaubst du ihnen nicht?” „Ich war doch für Cloe verantwortlich.” Andromeda nahm Sandy bei den Schultern und sah sie ernst an. „Warst du weg, während deine Mum nicht da war. „Nein, Mrs Tonks. Ich war zu Hause und habe mit meinen anderen Geschwistern Hausaufgaben gemacht.” „Dann hör bitte auf dir etwas vorzuwerfen, Sandy, dass niemand verhindern konnte. Cloe ist eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Weder du noch deine Mum hätten daran etwas ändern können. Was geschehen ist, ist sehr traurig, aber es konnte auch niemand vorhersehen. Deshalb heißt es ja auch plötzlicher Kindstot. Du warst genau dort, wo du an diesem Abend hättest sein sollen, Kind. Bitte versuch das zu akzeptieren, ja?” Andromeda nahm sie wieder in den Arm. „Ich weiß, es ist nicht leicht. Aber bitte versuch es wenigstens.” Sandy nickte in ihre Schulter hinein. „OK, Mrs Tonks”, schniefte sie. Sandy sah Andromeda dankbar an. „Sie sind eine tolle Frau. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube ihnen.” „Gut! Und wenn du jemanden zum Reden brauchst, komm einfach vorbei. Ich verspreche dir, ich werde zuhören und versuchen dir zu helfen.” Sie stand auf und rief nach Pansy. „Kommt ihr bitte? Es ist Zeit für den Tee. Du weißt doch, dass ich heute Abend zu meiner Schwester muss.” Pansy kam ohne Teddy ins Wohnzimmer. „Der kleine Knopf schläft. Soll ich Tee machen?” Andromeda nickte lächelnd. „Möchtest du bleiben, Sandy?” „Wenn ich darf, gern.” „Also dann Tee für drei bitte”, forderte Teddys Großmutter grinsend. Pansy ging lächelnd in die Küche. 'Hermine hat doch recht. Es ist angenehm, jemanden hier zu haben, der einem etwas unter die Arme greift.'

Sandy sah sich ganz in Ruhe um. „Haben sie keinen Fernseher?”, fragte sie neugierig. „Nein, Kind, keinen Fernseher und auch keinen Strom. Ich bin es von klein auf so gewohnt und habe es nicht geändert.” „Uiii!”, staunte das Mädchen. „Sie leben hier also ganz wie zu Großmutters Zeiten?” Andromeda nickte leicht. „Wie vertreiben sie sich denn ihre freie Zeit?” Die Ältere lachte leise. „Freie Zeit habe ich recht wenig. Kamin und Öfen wollen befeuert, Petroleumlampen befüllt und Leuchter mit Kerzen bestückt werden. Essen müssen Teddy und ich ja auch noch was und Staub wischen, ist auch eine nützliche Beschäftigung. Mein Garten will gepflegt werden …” Sie lehnte sich lächelnd in ihrem Sessel zurück. „Und ich lese für mein Leben gern Bücher.” Pansy kam mit dem Tee aus der Küche und setzte sich zu Sandy. Die sah sie neugierig an. „Gehst du auch noch zur Schule?” Pansy nickte leicht. „Ein Jahr noch. Danach muss ich mal sehen, was ich anfange”, antwortete sie vorsichtig. „Also ich möchte irgendetwas mit Kindern machen”, bestimmte Sandy. „Zur Lehrerin reicht es bei mir leider nicht. Aber vielleicht nimmt mich der Kindergarten hier im Ort, für eine Ausbildung.” Pansy sah Hilfe suchend zu Andromeda. „Das ist eine prima Idee, Sandy. Erfahrung im Umgang mit kleinen Kindern hast du ja schon einige, bei so vielen kleinen Geschwistern”, antwortete diese für sie. Das Mädchen nickte lächelnd.

„Und in welche Richtung treibt es dich so?” Die Schwarzhaarige sah neugierig zu Pansy. „Was sind denn deine Interessen. Irgendeine Idee musst du doch wenigstens haben?” Pansy hob ihre Schultern. „Mal sehen, wie es für mich in der Schule so läuft.” „Du wirst schon das Richtige für dich finden, Pansy.” Andromeda sah sie aufmunternd an. Teddy meldete sich lautstark in seinem Bettchen. Froh über diese Ablenkung sprang Pansy auf und eilte ins Kinderzimmer. 'Ein Glück! Ich hätte nicht gewusst, wie ich Sandy verklickern soll, dass ich gern mit Harry zu den Auroren gehen würde', dachte sie erleichtert. Sie nahm Teddy auf den Arm und sprach ihn leise an. „He, kleiner Mann. Ausgeschlafen?” Das Baby lächelte strahlend und legte sein Köpfchen an Pansys Halsbeuge. 'Du bist so ein süßer Fratz. Schade, dass ich wohl nie ein Eigenes haben werde', dachte sie traurig. „Du machst dich richtig gut!” Andromeda hatte Sandy zur Tür gebracht und kam nun auch ins Kinderzimmer. Sie sah Pansy fragend an. „Verrätst du mir, warum du so traurig schaust?” „Na ja …, ich dachte eben, dass mir das Glück ein Kind zu bekommen wohl verwehrt bleiben wird.” Andromeda wurde ernst. „Rede nicht solch einen Unsinn!” „Das ist kein Unsinn”, beharrte Pansy leise. „Doch natürlich ist es das. Du wirst schon den Richtigen finden, Kind. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann wird er dir über den Weg laufen. Du darfst nur nicht aufgeben, hörst du?” Pansy hob nur ihre Schultern und strich Teddy sanft über den Rücken.


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Meike Bruhns, Berliner Zeitung