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Lebensfragen - Überraschungen?

von One_of_the_Old

LXXXVII Überraschungen?

Mittwoch, kurz vor neun Uhr morgens. Alexandra Fisher saß unruhig in Carrol Bonhams Büro und sah nervös auf ihre Finger. Die Leiterin des St. Mungo hatte ihre Vorzimmerdame zu sich bestellt, nachdem Alexandra vor ein paar Tagen von ihr angewiesen worden war, ihren Arbeitsplatz bis auf Weiteres nicht mehr zu betreten. Carrol Bonham betrat gerade in Begleitung von Griphook den Raum und setzte sich hinter dem gläsernen Schreibtisch nachdenklich auf ihren Platz. Der Kobold blieb mit einer Rolle Pergament in der Hand neben ihr stehen und sah grimmig drein. Miss Fisher seufzte leise bei seinem Anblick. Verhieß er doch wohl nichts Gutes. Der Seufzer ließ Carrol zu ihrer Vorzimmerdame sehen. „Was hast du, Alex?” Die Grauhaarige mit dem Dutt sah langsam zu ihrer Chefin. „Ich rechne damit, dass du mich raus schmeißt.” „Das könnte ich einfacher haben, wenn ich das wollte.” Alexandra nickte leicht und ein Ausdruck der Erleichterung glitt über ihr Gesicht. „Was erwartet mich also?” „Du wirst jeden Sickel, den du das Mungo durch deine bescheuerte Aktion gekostet hast zurückzahlen. Deshalb werde ich dir für das nächste Jahr dein Gehalt um ein Drittel kürzen. Außerdem wirst du dich weiterhin um die Leute kümmern, die du in dieses Haus in der Winkelgasse gebracht hast. Schließlich verlassen die sich auf dich.” „Das hätte ich sowieso getan …”, entgegnete Miss Fisher sehr überzeugt. „Ohne Einkommen?” „… zumindest irgendwie”, stellte Alexandra nach dem zweifelnden Blick von Mrs Bonham klar. „Gut! Ich habe inzwischen von der kleinen Sophie und ihrer Mum erfahren, dass Mr Potter sich darum bemüht, eine Lösung für eine sichere Unterbringung der Leute dort zu finden. Deine Aufgabe wird es sein, Mr Potter bei dieser Sache zu unterstützen. Nicht wie bisher sporadisch sondern täglich nach Feierabend und ganztags an den Wochenenden. Damit dir dafür genug Zeit bleibt, wirst du nur noch vormittags hier arbeiten.”

Überrascht sah Alex zu ihrer Chefin. „Du zahlst mir ein dreiviertel Gehalt für halbe Tage?” „Die Meisten deiner Aufgaben sind eh nur am Vormittag zu erledigen. Ab mittags versiehst du dann deinen Dienst dort, wo du sicher nötiger gebraucht wirst. Immerhin verfügst du über medizinische Kenntnisse, die sicher hilfreich sein werden.” Miss Fisher machte große Augen. „Und was ist daran bitte die Strafe?” „Wer hat hier von Strafe gesprochen?” „Immerhin habe ich dich hintergangen, Carrol.” „Schon, andererseits habe ich es versäumt, Griphook von unserer kleinen Absprache zu erzählen.” Die Frauen sahen sich einen kleinen Moment lang an. „Dennoch wirst du mir dieses Pergament unterzeichnen, Alex. Darin verpflichtest du dich, bis zu deinem Ruhestand hier im St. Mungo zu arbeiten. Sollte es nur noch zu einer einzigen Unregelmäßigkeit kommen, übergebe ich die Sache der Polizei.” Griphook legte den Bogen Pergament auf den Schreibtisch. Alexandra Fisher überflog ihn und setzte ihre Unterschrift auf die Linie, unter der ihr Name stand. Sie reichte Carrol die Feder und auch sie unterschrieb. „So! Und jetzt muss nur noch Mr Potter mitspielen.” „Du hast noch nicht mit ihm gesprochen?” „Er hat es mir überlassen, was wegen dir geschieht. Ich glaube schon, dass er keine Einwände haben wird.” Carrol Bonham sah zu dem Kobold. „Griphook ist übrigens derselben Meinung.” Der Gnom nickte und grinste verschlagen. „Eventuell sollten sie ihn darum bitten, dort einziehen zu dürfen. Bei den Arbeitszeiten lohnt es eh nicht, in ihre eigene Wohnung zurückzukehren, MISS Fisher!” Griphook ging mit dem Pergament und einem hämischen Kichern aus dem Büro. „Mr Potter wird sicher schwer begeistert sein”, hörten die beiden noch, bevor sich die Tür schloss. „Was für ein Ekel!”, murmelte Alex. „Aber rechnen kann er”, seufzte Carrol und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Seine Idee ist jedenfalls gar nicht so übel. Dann wäre immer jemand da, der nach den Kindern sehen könnte. Immerhin werden die ja komischerweise meist nachts krank. Und du sparst dir die Miete für deine Wohnung.” Nachdenklich sah Alex zu Carrol.

~o0o~


„Sir Harry! Eine Nachricht aus dem St. Mungo für sie.” Winky kam in den Salon geeilt. Sie überreichte Harry das Pergament und tapste wieder hinaus. Nachdenklich schauend las er die Zeilen, wobei er von den anderen Anwesenden beobachtet wurde. „Ist etwas mit Sophie?”, fragte Ginny leise. „Nein, meine kleine Rose. Mit den Nigels ist alles in Ordnung. Griphook schreibt mir, das Mrs Bonham eine Regelung Miss Fisher betreffend getroffen hat. Offensichtlich soll die Dame uns bei unserem Vorhaben unterstützen.” „Warum nicht? Immerhin kennt sie die Leute ja besser als du oder die Elfen”, gab Hermine zu bedenken. „Mal sehen, wie sich das so entwickelt.” Harry faltete das Pergament und legte es auf den kleinen Tisch vor ihm. „Und? Wer kommt mit ins Mungo? Ich würde gern die Nigels begleiten, wenn sie wieder in die Nokturngasse zurückkehren.” Luna, Pansy und Lavender kamen in den Salon. „Wer kehrt in die Nokturngasse zurück?” „Alice und Sophie.” „Die Kleine, der du den Löwen gegeben hast und ihre Mutter?” „Genau die, Luna.” Die Blonde sah ihn komisch an. „Was hast du?” „Du kannst doch das süße Mädchen nicht wieder in dieses Loch schicken, bevor sicher ist, ob wir da weitermachen können!” „Ich finde es ja auch nicht gut. Aber wo sollen sie denn sonst hin?” „Na hier her zu uns.” Luna sah Harry eindringlich an. „Wenn alles fertig ist, können sie immer noch zurück.” „Wenn alles fertig ist, haben sie sich eventuell so sehr daran gewöhnt hier zu sein, dass es zumindest Sophie noch schwerer fällt”, konterte Harry. Luna wusste, dass Harry wahrscheinlich richtig lag. Trotz allem versuchte sie, ihn zu überzeugen. „Ach Blödsinn! Die Kleine wird das schon verstehen. Na komm schon, Harry! Gib wenigstens zu, dass du eigentlich auch schon mit dem Gedanken gespielt hast.” Harry seufzte leise. „Natürlich habe ich das. Aber trotzdem weiß ich nicht, ob das eine gute Idee wäre, Luna.” Auffordernd sah er zu seinen Mädels. „Was meint ihr denn dazu?”

Beide hoben ihre Schultern. „Wenn es wirklich nur ein paar Tage wären …”, meinte Ginny leise. „… vielleicht sollten wir sie dann doch herholen …”, fuhr Hermine nachdenklich fort. „Und wohin mit ihnen?”, fragte Harry leise. „Die Zimmer hier im Haus sind inzwischen alle belegt.” „Naja, nicht ganz”, mischte sich Lavender ein. „Wir benutzen eh nur ein Zimmer und am Wochenende wollten Ron und ich sowieso in unsere kleine Hütte ziehen. Das könnten wir eigentlich auch schon heute tun.” „Schafft ihr das denn?” „Was glaubst du wohl, welche Massen an Sachen ich habe, Harry? Natürlich schaffe ich das. Hab ich wenigstens etwas um die Ohren heute.” Lavender ging entschlossen schauend aus dem Salon. Ginny grinste frech. „Na, da wird sich Brüderchen aber freuen, wenn seine Holde ihn ab sofort selbst bekocht.” „Es wird ihm schon schmecken. Ich trau ihr das jedenfalls zu.” Harry klang ziemlich überzeugt. Auch er ging aus dem Salon, um seine Elfen um die nötigen Veränderungen zu bitten. Laura kam zu Ginny und setzte sich zu ihr auf das Sofa. „Wie alt ist denn das Mädchen?”, fragte sie leise. „Ungefähr fünf. Sie und ihre Mum haben einiges durchgemacht”, erklärte Pansy ihr. Laura nickte langsam und sah nachdenklich drein. Nach einer Weile legte Ginny einen Arm um die kleine Hexe und sah sie lächelnd an. „Was ist? Worüber machst du dir Gedanken?” Laura hob leicht ihre Schultern. „Über ein paar Dinge, Mommy.” Laura drückte sich fester an Ginny und versank wieder ins Grübeln. Nach einer Weile begann sie leise zu sprechen. „Als Mum und Dad nicht mehr bei uns waren, war das sehr schlimm für mich. Ich habe geglaubt, es ginge gar nicht mehr weiter. Jetzt, wo ich hier bei euch bin und mitbekomme, was euch und anderen so alles geschehen ist, da merke ich erst, wie dumm dieser Gedanke war.” Laura lächelte ein wenig. „Es geht immer irgendwie weiter!” Sie sah zu Ginny auf. „Meinst du, Daddy nimmt mich nachher mit?” „Wenn sie eh herkommen, dann braucht ihn wohl niemand zu begleiten, Süße.”

Laura nickte und ging zu ihrem Bruder. Sie zog ihn aus dem Salon. „Komm schon! Ich bin neugierig, was Tammy und die Anderen mit dem Zimmer anstellen.” Widerwillig folgte Nicolas seiner Schwester. Luna sah ihr nachdenklich hinterher. Fragend sah sie danach die anderen Drei an. „Wie kommt sie nur auf solche Gedanken? Das ist doch nicht normal!” Pansy lachte leise. „Das von dir?” „Sicher! Schließlich kenne ich mich damit ja bestens aus.” Auch Luna grinste. „Aber mal ehrlich. So redet doch keine Elfjährige.” „Laura schon, Luna.” Harry kam wieder zurück, setzte sich zwischen seine Mädels. Lächelnd legte er seine Arme um Ginny und Hermine. „Aber daran müssen wir uns alle gewöhnen. Godric hat mir versucht zu erklären, was sie dazu bringt.” Harry erzählte den vier Mädchen, was ihm sein Urgroßvater wegen Laura gesagt hatte und zu welchem Schluss sie gekommen waren. „Worum ging es denn eben überhaupt?” Ginny erzählte Harry, was Laura ihnen gesagt hatte. Harry hob seine Schultern. „Stimmt doch, was sie sagt.” Die Mädchen schüttelten ungläubig schauend ihre Köpfe. „Schaut doch nicht so! Schließlich sind wir das beste Beispiel dafür. Kein Wunder, dass ihr dieser Gedanke kommt.” Er sah erst zu Pansy und danach zu Hermine. Als diese nicht reagierten, wechselte er das Thema. „Ist ja auch egal. Kreacher meinte, ich könnte Alice und Sophie in einer guten Stunde herbringen. Da ich vorher noch Mrs Bonham auf den Zahn fühlen will, werde ich also in ein paar Minuten ins Mungo aufbrechen.” Harry sah in die Runde. „Und was macht ihr?” „Wir gehen dann zu Andromeda. Ich wollte mit ihr wegen der Planung für Teddy sprechen.” „Was planst du denn für Harrys Patenkind, Mine?” „Pansy, Ginny und ich werden uns abwechselnd um Teddy kümmern, damit Andromeda etwas mehr Freizeit bekommt und wir ihn auch mal mehrere Tage nehmen können, Luna.”

Luna sah verträumt drein. „Ich würde den Kleinen auch gern mal wieder sehen.” „Geh doch mit”, schlug Harry vor. Sie lächelte breit und nickte. „Au ja!” „Wo steckt eigentlich Neville?” „Wiedermal bei seiner Oma, Ginny. Aber er meinte, es wäre das letzte Mal. Sie wären dann mit allem fertig.” „Hat er dir immer noch nicht gesagt, was er die ganze Zeit treibt?” Luna schüttelte ihren Kopf. „Ist aber auch nicht schlimm. Ich vertreibe mir hier schon meine Zeit. Das Buch, das ich im Moment lese, ist echt fesselnd.” Sie sah vielsagend in die Runde und zwinkerte Hermine zu. „Im wahrsten Sinne des Wortes.” „Gut! Dann werde ich mal los.” Harry stand grinsend vom Sofa auf, da Hermine rosa angelaufen war und Ginny ziemlich große Augen machte. Er gab den Beiden einen Kuss, bevor er lächelnd verschwand. Pansy sah forschend zu Luna. „Welches Buch lässt Hermine rot werden?” „Das verrate ich nicht.” Luna erhob sich grinsend und trat an den Kamin. „Wollen wir dann?”

Harry erschien direkt in Carrol Bonhams Vorzimmer. „Fleißig, wie ich sehe?” Erschrocken fuhr Miss Fisher zusammen. „Wo kommen sie denn plötzlich her?” „Von zu Hause”, antwortete Harry grinsend. „Ist sie drin?” Die Grauhaarige nickte nur und starrte sprachlos hinter Harry her, der ohne Umschweife Mrs Bonhams Büro betrat. Die sah ihn überrascht an. „Mr Potter?!” „Derselbe!” Harry setzte sich unaufgefordert in einen der Besucherstühle. „Ich hatte ihnen doch schon gesagt, dass ich es nicht mag, wenn man hinter meinem Rücken über mich entscheidet. Das haben andere schon viel zu lange getan”, begann Harry ohne Umschweife. „Inzwischen bin ich wohl alt genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.” Harrys Unmut klang deutlich an. „Ich hatte bestimmt nicht vor …” „Umso besser!”, schnitt Harry ihr knapp das Wort ab. „Bitte, Mr Potter. Lassen sie es mich ihnen erklären.” Harry lehnte sich zurück und sah abwartend zu der hübschen blonden Frau.

Sie schob ihm einen Bogen Pergament zu. „Wie sie sehen können, war ich gerade dabei ihnen zu schreiben. Ich wollte ihnen mitteilen, was ich wegen und mit Alex zu tun gedenke. Leider war ihr Informand hier im Haus schneller, als ich. Bitte glauben sie mir. Ich wollte wirklich nicht über ihren Kopf hinweg handeln.” Harry sah auf den Bogen und nickte dann langsam. „Entschuldigen sie bitte, dass ich hier so reingepoltert bin.” „Griphook hat mir schon angedeutet, dass mich so etwas erwarten würde.” „Miss Fisher soll mich also unterstützen”, fuhr Harry deutlich freundlicher und ruhiger fort. Carrol nickte und legte ihm in Ruhe dar, was sie mit Alex abgesprochen hatte. „Eine Sache wäre da noch”, meinte sie leise, als sie Harry über das Gespräch aufgeklärt hatte, bei dem Griphook anwesend war. „Der Kobold machte eine zynische Bemerkung, die mich auf eine vielleicht etwas unorthodoxe Idee brachte.” „Welche?”, fragte Harry vorsichtig. „Was würden sie davon halten, wenn Alex mit in dieses Projekt geht, dass sie planen?” „Definieren sie mir bitte, was sie unter Mitgehen verstehen?” Carrol nickte und war froh, dass Harry offensichtlich gewillt war, zumindest in Ruhe über dieses Vorhaben mit ihr zu sprechen und nicht gleich wieder ärgerlich wurde. „Griphook meinte, Alex könnte direkt mit zu Alice und den Anderen ziehen. Immerhin würde sie sich dadurch ihre Miete sparen, meinte er.” „So, so, war er dieser Meinung.” Mrs Bonham nickte langsam. „Im ersten Moment habe ich es als zynische Bemerkung aufgefasst.” „So war sie wahrscheinlich auch von ihm gedacht.” „Seinem Tonfall nach schon. Aber mir kam der Gedanke, dass dies eventuell gar keine so schlechte Idee ist. Immerhin wäre dann immer jemand vor Ort, der medizinische Kenntnisse besitzt.” Harry zog seine Stirn kraus. „Wenn sie die hat, warum sitzt Miss Fisher dann in ihrem Vorzimmer?”

„Weil Alex die Prüfung zum Heiler nicht bestanden hat. Sie leidet unter Prüfungsangst. Mein Mann hat alles Mögliche versucht. Hypnose, leichte Beruhigungsmittel, sogar eine verdeckte Prüfung. Nichts hat geklappt.” Carrol Bonham seufzte leise. „Zu allem Überfluss hat Alex dann auch noch versucht, durch Betrug ans Ziel zu gelangen.” Harry sah nachdenklich drein. „Und trotzdem halten sie an ihr fest und geben ihr eine weitere Chance?” „Sie gehört irgendwie mit zur Familie.” Mrs Bonham lächelte schief. „Sein graues Schaf hat er sie immer genannt.” Carrol lehnte sich in ihrem Schreibtischsessel zurück und sah abwartend zu Harry. „Und? Werden sie der Sache zustimmen?” Harry nickte langsam. „Immerhin hat der Gedanke etwas für sich. Es ist vielleicht wirklich gut, wenn immer jemand da ist, dem die Gruppe dort vertraut.” Auch Harry lehnte sich entspannt zurück. „Wir werden sehen, ob für Miss Fisher ein Plätzchen abfällt. Noch ist ja nicht wirklich klar, dass es auch klappt.” „Alice Nigel sagte mir etwas in dieser Richtung. Sophie ist deshalb im Moment leider ziemlich verängstigt.” Harry seufzte leise. „Ich hätte gern etwas von ihnen gewusst, was die Kleine betrifft, Carrol.” Aufmerksam sah Mrs Bonham zu Harry. „Hermine, Ginny und ich hatten uns überlegt die Nigels vorübergehend bei uns aufzunehmen. Meinen sie Sophie verkraftet es, wenn sie mit ihrer Mum dann wieder zurück muss, wenn wir das Projekt in Angriff nehmen?” „Jedenfalls besser, als wenn sie direkt dorthin zurückkehrt. Im Moment ist jeder Tag, den sie nicht dort verbringen muss, ein guter Tag für sie. Aber können sie die Nigels denn so ohne Weiteres bei sich unterbringen?” „Meine Hauselfen kümmern sich bereits um die Bereitstellung der Räumlichkeiten.” Ein Lächeln stahl sich auf Carrols Gesicht. „Sie werden Sophie damit eine große Freude machen, Harry.” „Das hoffen wir alle sehr.”

Harry erhob sich ebenso wie Carrol. „Das wird schon.” Die blonde Frau lächelte ihm aufmunternd zu und reichte ihm ihre Hand. „Harry? Was halten sie davon, wenn wir die förmliche Anrede weglassen? Hermine und ich sind ja auch schon per Du. Außerdem werden wir vielleicht noch öfter gemeinsam an etwas arbeiten. Schließlich verfolgen wir beide einen Weg, der Anderen helfen soll.” Harry nickte lächelnd und ergriff die ihm dargereichte Hand, um sie zu schütteln. „Kommst du mit zu den Nigels?” „Gern!” Beide verließen Carrols Büro durch ihr Vorzimmer. „Harry und ich verabschieden kurz die Nigels, Alex.” „Bringt ihr sie wieder zurück, Carrol?” „Nein! Sie werden bis zur Klärung der endgültigen Unterbringung bei Harry bleiben.” „Das ist schön. Alice kann ein wenig Ruhe und Unterstützung gut brauchen.” Dankbar sah Alex zu Harry und wandte sich dann wieder ihrer Arbeit zu. Harry und Carrol traten einen kleinen Augenblick später durch die Tür, die den Verwaltungstrakt vom Patientenbereich trennte. Überrascht blieb er stehen, als er sah, wer ihnen auf dem Flur entgegen kam. „Was machst du denn hier? Geht es dir gut?” Vor ihm stand Padma Patil und lächelte ihm verhalten zu. „Ich wollte mich erkundigen, ob ich nach der Schule hier arbeiten könnte, Harry. Am Empfang sagte man mir, ich solle mich an Mrs Bonham wenden. Sie würde mir sicher weiterhelfen. Bei euch ist doch auch alles in Ordnung?” Harry nickte lächelnd. „Ich will nur zwei Gäste abholen, die eine Weile bei uns bleiben sollen.” Er drehte sich zur Leiterin des St. Mungo herum. „Carrol darf ich dir Padma Patil vorstellen? Wir sind seit ein paar Jahren befreundet. Sie, ihre Zwillingsschwester Parvati und ich sind in einem Jahrgang.” Carrol reichte Padma ihre Hand und lächelte ihr zu.

„Sie möchten also Heilerin werden?” „Ja, würde ich gern.” Vorsichtig sah sie zu Harry. „Schön, dass du eigene Pläne für die Zukunft hast.” Harry lächelte ihr aufmunternd zu. „Ich hatte nämlich das Gefühl, das du mit eurer Entscheidung vor ein paar Wochen nicht ganz zufrieden warst.” Padma nickte und sah Harry nervös an. „Ich mache zwar bei dem Kurs mit, aber im Gegensatz zu meiner Schwester sehe ich mich später nicht als Aurorin”, plapperte sie aufgeregt drauf los. Harry trat auf sie zu und sah sie beruhigend an. „Sprich in Ruhe mit Carrol. Sie wird dir sicher helfen können.” Padma nickte und sah strahlend zu Harry. „Danke, dass du mir nicht böse bist.” „Ich?! Warum sollte ich? Nur weil du deiner Überzeugung folgst?” Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Jeder soll das tun, was er für richtig hält. Gerade, wenn es um seine Zukunft geht, ist das sehr wichtig. Immerhin ist das eine Entscheidung, die man für eine sehr, sehr lange Zeit trifft.” Padma nickte langsam und atmete einmal tief durch. „Haben sie denn überhaupt Zeit für mich? Ich könnte auch ein anderes Mal …” Sie sah fragend zu Mrs Bonham und wurde freundlich von ihr unterbrochen. „Kommen sie ruhig mit, Miss Patil. Dann kann ich ihnen auch gleich den Grund zeigen, warum ich mich damals für die Medizin entschieden habe.” Padma schloss sich ihnen an. Harry klopfte leicht an der Tür zum Zimmer der Nigels und trat dann ein. „Harry!”, jubelte Sophie und kam freudestrahlend auf ihn zugelaufen. Er nahm die Fünfjährige auf den Arm und drückte sie leicht. „Na, meine Kleine? Alles schön?” Harry trat mit Sophie zu Alice, die direkt versuchte ihm das Mädchen abzunehmen. „Nein, Mummy! Ich bleibe bei Harry. Ich will da nicht wieder hin”, sträubte sie sich. „Sophie, bitte!” Die Kleine schüttelte eifrig ihren Kopf. „Nein, Mummy.” Sie sah zu Harry. „Ich bring euch hin, und wenn es dir dort wirklich nicht gefällt, dann überlegen wir uns ganz schnell etwas Anderes.”

Sophie nickte langsam. „Du bringst uns wirklich?”, fragte sie mit treuem Blick. Harry lächelte leicht. „Bist du schon appariert?” „Schon oft.” „Dann weißt du ja, was gleich geschieht.” Sophie drückte sich fester an Harry. „Hast du dann alles beisammen, Alice?” Sophies Mum nickte langsam und sah nachdenklich auf Harrys Hand, die er ihr hinhielt. „Direkt von hier? Was ist mit den Schutzzaubern?”, fragte sie leise. „Keine Sorge! Wir landen genau dort, wo wir hin wollen.” Zaghaft griff Alice nach Harrys Hand und sie verschwanden mit einem Ploppen aus dem Zimmer. Carrol seufzte lange. „Kinder wie Sophie haben mich zur Medizin gebracht, Miss Patil. Erwachsene können sich meist selbst helfen. Kinder nicht. Gerade in unserer Welt sollte ihnen unsere größtmögliche Sorge angedeihen, bis sie bereit sind, selbst zu lernen.” Padma nickte langsam. „Was meinte die Kleine damit, dass sie dorthin nicht zurück will?” Sie überlegte einen Moment. „Wenn ihr das so zu wider ist, warum um Merlins willen bringt Harry sie dann dorthin zurück? Gerade er, der so viel durchgemacht hat.” Geschockt sah sie zu Mrs Bonham. „Wie lang kennen sie Harry jetzt?” Die Beiden gingen langsam zurück in Carrols Büro. „Wir sind in einem Jahrgang in der Schule. Seit ein paar Jahren kennen wir uns näher.” Carrol lächelte leicht. „Und trotzdem glauben sie, er würde Sophie enttäuschen?” Mrs Bonham bedeutete Padma sich zu setzen, nachdem sie wieder im Büro der Leiterin waren. „Nein, natürlich traue ich Harry das nicht zu. Deshalb war ich ja so …” Padma holte tief Luft. „So überrascht”, beendete sie ihren Satz. Mrs Bonham bot ihr Tee an. „Wie steht es denn um ihre Noten in Kräuterkunde und Zauberkunst, Miss Patil?” „Recht gut. Beides 'E' in den ZAG-Prüfungen.” „Und in diesem Schuljahr?” „Habe ich mich mehr mit Todessern und unterbelichteten Slytherins herumgeärgert. Daher auch mein Wunsch dieses Schuljahr zu wiederholen, Ma' am.” „Dann frage ich wohl besser nicht nach Zaubertränken?” Padma lächelte. „Ich war schlau genug Professor Snape nicht allzu sehr gegen mich aufzubringen, während er mich unterrichtet hat.”

~o0o~


Harry landete in der Eingangshalle des Grimmauldplatz Nummer Zwölf. Sophie klammerte sich noch immer an ihm fest, sah sich aber mit großen Augen um. Auch Alice starrte überrascht in Richtung der Küchentür, durch die Winky auf sie zugetapst kam. „Sind dies unsere neuen Gäste, Sir Harry?” „Ja, Winky. Zumindest für die nächste Zeit.” Sophie sah Harry strahlend an. „Wir bleiben hier?” „Bis wir euch ordentlich unterbringen können, Kleines.” Die kleine blonde Hexe drückte ihm einen Bussi auf die Wange. „Danke”, flüsterte sie ihm zu. Harry stellte sie vorsichtig auf ihre Füße. „Geh doch bitte mit Winky mit, ja? Die zeigt dir dann, wo du schläfst. Deine Mum und ich kommen gleich nach.” Harry nahm Alice die kleine Tasche ab und gab diese an seine Elfe. Sophie nickte und ließ sich von Winky nach oben führen. Die beiden Anderen gingen in den Salon. „Setz dich doch bitte”, forderte er sie mit einer einladenden Geste zu einem der Sessel auf und setzte sich selbst auf die Couch. „Sophie ist bei Winky in guten Händen. Außerdem werden unsere Zwillinge sicher bald heraushaben, dass ihr da seid.” In diesem Moment kam Laura in den Salon gelaufen. Sie sah überrascht drein. „Sagtest du nicht, uns würde ein kleines Mädchen besuchen, Dad?” Sie trat zu Alice und begrüßte sie freundlich lächelnd. „Hallo! Ich bin Laura. Mein Bruder Nicolas ist noch bei Kreacher in der Küche.” „Hallo, Laura”, antwortete Alice nachdenklich. „Winky bringt Sophie gerade in ihr Zimmer”, klärte Harry die Kleine auf. „Meinst du, du könntest ihr ein wenig Gesellschaft leisten, meine kleine Maus?” Laura nickte lächelnd und flitzte aus dem Zimmer. Harry lachte leise über Alices verdattertes Gesicht und rief nach Tammy. „Bringst du uns bitte etwas Saft? Alice und ich können wohl beide eine Erfrischung brauchen.” „Gern, Sir Harry”, piepste die Elfe und verschwand, um das Gewünschte zu besorgen.

Harry lehnte sich ein wenig vor und sah Alice fragend an. „Du siehst aus, als hättest du einige Fragen”, sprach er sie grinsend an. „Was wird das, Harry? Warum hast du uns hergebracht?” „Carrol … ähm Mrs Bonham meinte, dass es für Sophie besser wäre, wenn sie erst in die Gruppe zurückkehrt, wenn dort alles für euch bereit ist. Mit euch meine ich natürlich alle, die sich dort aufhalten. Bis es so weit ist, bleibt ihr bei uns.” „Wer ist uns?”, wollte Alice vorsichtig wissen. „Alles Leute in meinem Alter. Freunde von mir.” Harry lehnte sich lächelnd zurück. Er zählte auf, wer alles im Moment bei ihm lebte und warum. „Ron und Lavender verlassen uns aber wohl heute noch.” „Wegen uns?” „Nein, Alice. Die Zwei haben inzwischen etwas Eigenes, wo sie hin wollen.” Tommy brachte den Saft. „Danke, Tommy. Wann soll es denn Mittagessen geben?” „Gegen ein Uhr, Sir Harry. Wissen sie, ob die Misses bis dahin zurück sein werden?” „Ich denke Ginny, Hermine, Pansy und Luna werden wohl erst zum Abend hin zurück sein. Schätze, sie werden sich wohl nicht so leicht von Teddy loseisen können.” Tommy nickte und ging hinaus. „Sag mal, Harry. Welche der Mädchen ist denn nun eigentlich mit dir zusammen? Die Blonde, die neben dir ging oder eine der Beiden, die hinter dir hergegangen sind?” „Welche Farben hatten denn die jeweiligen Kleider?”, fragte Harry grinsend zurück. Alice überlegte kurz. „Nein! Beide?” Harry nickte lächelnd. „Ist das ein Problem für dich?” Sophies Mum hob ihre Schultern. „Nach dem, was ich schon so alles erlebt habe, kommt mir das schon fast normal vor, Harry.” Harry sah nachdenklich drein. „Wollen wir dann mal nach den Kindern sehen?” Alice lächelte leicht und erhob sich. „Wie kommt es, dass Laura dich Daddy nennt?” „Weil ich es für sie bin.” „Na, auf die Erklärung bin ich jetzt echt mal gespannt.” Sie gingen nach oben und Harry erklärte kurz, wie es sich mit ihm und den Zwillingen verhielt.

An der offenen Zimmertür blieben die Beiden stehen und beobachteten, wie sich Nicolas, Laura und Sophie unterhielten. Die Drei Kinder lagen nebeneinander auf dem Fußboden und beschäftigten sich mit den Knieseljungen. „Und Harry ist wirklich euer Dad geworden?”, wollte Sophie gerade wissen. „Ja! Er ist ein toller Daddy”, antwortete Nicolas ihr lächelnd. „Und er kann ganz tolle Sachen machen. Ganz ohne Zauberstab”, setzte Laura hinzu. „Sagt mal, was sind das denn für komische Wesen in den Tüchern?” „Das sind unsere Hauselfen”, antwortete Nicolas auf Sophies Frage. „Was machen die denn so?” „Alles, wozu wir keine Lust haben. Also Wäsche waschen, Zimmer aufräumen, Essen kochen, Tisch decken. Solche Dinge halt.” Laura stieß ihrem Bruder in die Seite. „Hast du etwa Tammy schon wieder dein Zimmer aufräumen lassen?” Nicolas sah seine Schwester herausfordernd an. „Und was wenn? Sie hat es mir doch angeboten.” Laura schnaufte unwillig. „Ich räume mein Zimmer allein auf. Und in der Küche helfe ich auch mal ganz gern.” „Ich aber nicht!” Verdutzt sah Sophie zu den Zwillingen. „Also ich habe mein Zimmer auch selber aufgeräumt. Zumindest, was ich so konnte. Mummy hat das immer sehr gefreut.” Laura strich Sophie lächelnd über den Kopf. „Das ist auch gut so. Immerhin hat man ja nicht immer eine Hauselfe in der Nähe, die einem alles abnimmt.” Nicolas seufzte leise. „Schön, dass ihr euch da einig seid.” Sophie legte ihre Stirn in Falten. „Du sag mal, Laura? Wie viele von diesen Hauselfen gibt es hier denn?” „Vier hier und eine, die in der Schule auf Harry wartet.” „Sind das nicht ziemlich viele?” Nicolas hob seine Schultern. „Winky sagte mal sie dürften nicht so viel für Harry arbeiten und sie hätten viel freie Zeit. Es klang, als wäre es ihr anders lieber.” „Hauselfen wollen so viel wie möglich für ihre Familien tun, Sophie. Sie sind von Natur aus so gestrickt”, erklärte Harry ihr leise.

Sophie kam zu Harry und ihrer Mutter. „Duhu! Warum steht hier nur ein Bett? Bleibt Mummy nicht hier?” „Doch natürlich bleibt sie. Deine Mum schläft nebenan.” Harry betrat Sophies Zimmer und öffnete eine Zwischentür. „Siehst du? Dort wird sie schlafen. Wenn du magst, kannst du also die Tür offen lassen oder eben nicht.” „Und wo schläfst du?” Harry nahm seinen kleinen Gast bei der Hand und sie gingen über den Flur zu seinem Schlafzimmer. Er öffnete die Tür und Sophie lief mitten in den Raum hinein. Sie blieb am Fußende des Bettes stehen und sah sich mit großen Augen um. Nachdem sie sich umgeschaut hatte, ging sie langsam zu Hermines Nachtschrank und besah sich die Bilder darauf. Danach lief sie zu Ginnys Seite und besah sich Dennis Bild mit Ginny und Harry. Sophie drehte sich zu Harry herum und sah ihn strahlend an. „Die Mädchen kenne ich doch. Die waren bei dir, als du mir den Kuschellöwen gegeben hast.” „Stimmt! Sie heißen Ginny und Hermine. Du stehst gerade auf Ginnys Seite.” „Hmm.” Die kleine Hexe sah nachdenklich drein und kam zu Harry zurück. „Und wo schläfst du? Ich dachte, das wäre dein Zimmer.” Harry ging in die Hocke und lächelte Sophie entgegen. „Zwischen den Beiden.” Erschrocken sah die Kleine ihn an. „Weil wir jetzt hier sind?” Er schüttelte seinen Kopf. „Nein, keine Angst, Süße.” Sophie pustete erleichtert die Luft aus ihren Lungen. „Ich dachte schon, wir wären auch für dich eine Belastung und würden alles durcheinanderbringen, weil wir hier sind”, plapperte die kleine Hexe erleichtert. Harrys Blick flackerte zu Alice. Die lief rot an und sah betreten drein. Er ging auf die Knie und nahm Sophie in den Arm. „Für wen könnte ein so niedliches Mädchen wie du eine Belastung sein?” Harry streichelte ihr leicht über den Rücken. „Das hast du sicher nur falsch verstanden, Süße.” Er konnte spüren, wie Sophie ihre Schultern hob und sich an ihm festhielt. Die Uhr auf dem Kaminsims schlug an.

Es war Viertel vor eins. Harry stand auf und nahm Sophie auf den Arm. „Was hältst du davon, wenn wir etwas essen? Ich habe jedenfalls Hunger. Du auch?” Die Kleine nickte und legte ihren Kopf an seine Schulter. Als Harry sie ansah, lächelte Sophie verschmitzt. „Ich mag nicht laufen.” „Na dann komm! Ich trag dich ins Speisezimmer.” Harry ging lächelnd an Alice vorbei und sah sie aufmunternd an. „Kindermund!”, stellte er trocken fest und ging voraus. Nicolas und Laura flankierten ihn, als er auf den Flur trat. Grinsend liefen sie neben ihm her. Als die Gruppe das Speisezimmer betrat, waren die Elfen gerade damit beschäftigt, den Tisch zu decken. „Sechs Teller?”, fragte Harry überrascht. „Mr Longbottom ist gerade zurückgekehrt, Sir Harry”, piepste Winky. „Sehr schön! Dann kann ich ihn ja gleich mal fragen, was er so Wichtiges treibt, dass er Luna nicht mitnehmen kann.” Harry setzte Sophie auf ihren Platz. Die Elfen hatten ein dickes Kissen auf ihren Stuhl gelegt, damit das kleine Mädchen leichter an alles herankam. Alice setzte sich neben sie und die Zwillinge nahmen Ginnys und Hermines Platz am Kopfende bei Harry ein. Gerade als die Elfen das Essen brachten, kam Neville ins Speisezimmer. „Oh! Besuch?”, stellte er überrascht fest. Harry nickte. „Das sind Alice Nigel und ihre Tochter Sophie, Neville”, machte Harry bekannt. Neville gab Alice und ihrem Töchterchen die Hand. „Ich bin Neville Longbottom, Mrs Nigel.” Er wandte sich dem kleinen Mädchen zu. „Darf ich Sophie zu dir sagen?” Fragend sah Neville zu der kleinen Hexe. Sophie nickte eifrig. Er setzte sich der Kleinen gegenüber und sah hungrig über den Tisch. „Hmmm! Das riecht aber wieder lecker heute.” Sein Magen knurrte vernehmlich. Neville wartete dennoch, bis Alice Sophie und sich versorgt hatte, und nahm danach selbst von den Speisen. „Scheinst ja ordentlich hungrig zu sein?”, fragte Harry grinsend nach. Neville nickte und kaute ganz in Ruhe aus, bevor er antwortete. „Oma hat mich ordentlich ran genommen. Dafür ist jetzt aber auch alles für uns bereit.”

„Uns?”, fragte Harry ahnungsvoll und mit einem hintergründigen Lächeln nach. „Deshalb habe ich Luna nicht mitgenommen”, erklärte Neville direkt. „Es soll eine Überraschung für sie werden. Ich habe Oma davon überzeugt, dass Luna ein tolles Mädchen ist und das wir uns wirklich lieben. Sie und ich haben das Obergeschoss ihres Hauses für Luna und mich ausgebaut. Küche, Bad und drei Zimmer für uns ganz allein. Ich hoffe doch, Luna freut sich darüber.” „Hast du auch schon Möbel besorgt?” „Nein! Das wollte ich mit Luna gemeinsam machen. Im Moment sind nur die Räume fertig. Tapeten Möbel und alles Andere werden wir zusammen aussuchen.” Neville war anzumerken, dass er sich zwar freute, aber seine Nervosität wurde von Minute zu Minute stärker. „Merlin! Hoffentlich freut Luna sich darüber. Ich könnte verstehen, wenn sie sauer wird, weil ich es ihr verheimlicht habe.” „Keine Sorge, Neville. Luna wird sich sicher freuen. Sie hat dich nämlich ganz doll lieb.” „Danke, Laura. Das beruhigt mich wirklich sehr.” Beide zwinkerten sich zu und aßen weiter. Harry strich ihr lächelnd über die Wange und drückte kurz ihre Hand. Laura lief rosa an. Der Stolz und die große Zuneigung, die sie von ihm spürte, machten sie verlegen. „Toll gemacht, meine kleine Maus”, flüsterte er ihr zu. „Wollt ihr auch vorher Verlobung feiern?”, wandte sich Harry wieder an Neville. „Luna meinte, sie hätte gern ihren Dad dabei. Er kommt Ende Juni wieder zurück.” „Ihr habt darüber schon gesprochen?”, hakte Harry überrascht nach. „Am Abend nach Rons und Lavenders Verlobung haben wir Pläne geschmiedet”, gab Neville verlegen zu. „Warum so verlegen? Das ist doch toll!” „Naja, Luna würde gern auf Hogwarts heiraten. Meinst du das klappt?” Harry hob seine Schultern. „Warum nicht? Ihr Status als Gründererbin sollte da ziemlich hilfreich sein.” Er lehnte sich lächelnd zurück. „So eine verrückte Nudel. Lass mich raten: Am Liebsten wäre es ihr zu Halloween im nächsten Herbst.”

Neville blieb der Mund offen stehen. „Woher weißt du das?” „Ich kenne doch Luna. Für sie wäre es ein riesen Spaß, den Halloweenball der Schule zu planen und ihn mit ihrer eigenen Hochzeit aufzupeppen. Das ist wahrscheinlich ein ziemlich einmaliges Ereignis in der Geschichte der Schule und würde absolut zu ihr passen.” „Du hättest nichts dagegen?” Harry wurde ernst. „Was soll denn diese Frage jetzt? Glaubst du etwa, ich würde ausgerechnet euch Steine in den Weg legen?” Neville druckste etwas herum. „Es ist nur, weil doch deine Eltern in dieser Nacht…, da dachten wir halt…” Harry ging ein Licht auf. Er stand auf und ging zu Neville. Vorsichtig legte er beide Hände auf dessen Schultern. „Was meinen Eltern geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen, Neville. Ich werde an diesem Tag sicher an sie denken. Aber das ist für mich kein Grund nicht mit euch zu feiern oder mich für euch auf eine glückliche Zukunft zu freuen. Ganz im Gegenteil.” Neville stand langsam auf, nahm Harry in den Arm und drückte ihn fest. „Danke, Mann! Meine Kleine hat vollkommen recht. Du bist echt das Beste, was Luna und mir je passiert ist.” Harry winkte ab. „Das Kompliment gebe ich gern zurück.” Neville nickte grinsend. „War ja klar, dass du das nicht auf dir sitzen lässt.” Nach einem Moment wurde er jedoch ernst. „Eine Bitte hätte ich aber noch an dich.” „Immer raus damit!” „Ich hätte dich gern als Trauzeugen.” Harry sah Neville nicht ohne Stolz an. „Wird mir eine Ehre sein.” Neville strahlte über das ganze Gesicht. „Cool!” Beide setzten sich wieder auf ihre Plätze. „Wer wird denn mein Gegenpart? Immerhin werden wir Trauzeugen ja mit den Brautjungfern und euch den Ball gemeinsam eröffnen.” „Das hat Luna mir noch nicht verraten. Sie meinte, sie wäre sich noch nicht sicher. Es müsste ja jemand sein, der zu dir passt, denn Ginny und Hermine sollen die Brautjungfern werden.” „Geschickt gelöst. So fühlt sich keine der Beiden übergangen.” Neville nickte grinsend und sie beendeten in Ruhe das Mittagessen.

~o0o~


Hermine sah skeptisch auf die Uhr in Andromeda Tonks Wohnzimmer. „Oha! Schon fast Zeit für den Tee”, stellte sie überrascht fest. „Kinder, wie die Zeit verfliegt”, seufzte Andromeda. „Was meint ihr? Ob eure Gäste inzwischen bei euch eingetrudelt sind?” „Garantiert!”, meinte Ginny sehr überzeugt. Hermine nahm ihr Teddy ab, da Ginny sein Fläschchen holen wollte. „Harry wird sich sicher gut um sie gekümmert haben.” Pansy wandte sich Luna zu. „Sag mal, hast du was? Du bist so still seit einiger Zeit.” Tatsächlich war Luna in der letzten halben Stunde sehr ruhig gewesen. Ganz im Gegensatz zu vorher, als sie sich fröhlich und ausgelassen mit den Anderen um Teddy gekümmert oder mit Andromeda geschwatzt hatte. „Ich frage mich, was Neville die ganze Zeit bei seiner Oma treibt.” Pansy rutschte dichter an sie heran und legte einen Arm um Luna. „Wirst sehen. Er hat garantiert eine Überraschung für dich.” Ginny nickte eifrig. „So wie mein Brüderchen für Lavlav”, grinste sie schief. Luna schüttelte langsam ihren Kopf. „Das haben wir für Ende Juni geplant.” Die drei Mädchen sahen sie mit offenen Mündern an. „Ihr habt gemeinsam geplant, wann er dir einen Antrag macht?”, fragte Andromeda sichtlich überrascht. „Nein! Aber die Feier soll stattfinden, sobald Dad von seiner Reise zurück ist.” Luna lehnte sich nachdenklich schauend an Pansys Schulter. „Ach komm schon, Luna. Neville wird dich schon nicht enttäuschen”, munterte Hermine sie auf. Die Blonde hob ihre Schultern. „Vielleicht hat er ja inzwischen wenigstens mit Harry wegen der anderen Sache geredet. Das hat er mir nämlich fest versprochen und immer noch nicht gemacht.” „Worüber soll Neville denn mit Harry reden?”, hakte Hermine nach. „Es ist doch nichts passiert?”, fragte Ginny leise.

„Nein, Kleine! Alles gut. Er soll Harry wegen unserer Hochzeit fragen.” Stille trat ein. „Warum müsst ihr Harry fragen, ob ihr heiraten dürft?”, sprach Pansy das aus, was allen durch den Kopf ging. Luna lachte aus vollem Hals, was alle anderen ziemlich irritierte. Selbst Teddy begann in Ginnys Armen zu knören und verzog seine Mundwinkel, als würde er gleich weinen. Luna nahm ihn zu sich, wiegte ihn sanft und sprach beruhigend auf ihn ein. „Bitte entschuldige, kleiner Mann. Ich wollte dich nicht erschrecken.” Sofort begann Teddy zu lächeln und quietschte fröhlich. Luna sah grinsend in die Runde. „Es geht uns nicht um das Ob, ihr Nasen. Sondern um das Wann und Wo!” Sie kicherte albern. „Merlin! Ihr solltet eure Gesichter sehen”, amüsierte sich Luna weiter. „Warum braucht ihr denn dann Harrys Erlaubnis?”, bohrte Andromeda weiter. „Wir wollen an Halloween auf Hogwarts heiraten.” Wieder starrten alle zu Luna. Ginny schien ein Licht aufzugehen. „Halloween!”, flüsterte sie in die Stille hinein. Hermine nickte. „Seine Eltern!” „Klärt ihr mich bitte mal auf?” „Voldemort hat Harrys Eltern an Halloween umgebracht, Pansy”, begann Andromeda. „Und während der Schulzeit stand diese Nacht für Harry oder uns nie unter einem guten Stern”, vervollständigte Hermine. „Eben!”, nickte Luna. „Neville und ich wollen diesen Fluch endlich brechen.” Sie herzte Teddy ein wenig. „Wollen doch mal sehen, ob wir deinem Paten nicht endlich mal ein schönes Halloween bereiten können.” „Dann bekommt Laura ja doch noch ihren Willen!”, stellte Andromeda lächelnd fest. Ginny und Hermine nickten ebenso lächelnd. Verständnislos sah Pansy in die Runde. „Habt ihr zwei schon mehr geplant?”, überspielte sie ihre Unwissenheit. „Harry soll Nevilles Trauzeuge werden. Glaubt ihr, er macht das?” Ginny und Hermine nickten langsam. „Wenn er dem Termin zustimmt, wird er es sicher gern für Neville tun, Große”, erwiderte Ginny sehr überzeugt.

„Fein! An euch hätte ich übrigens auch noch eine Bitte. Ginny, Mine? Euch hätte ich gern als Brautjungfern.” „Uns?!”, entfuhr es Harrys Mädchen im Chor. „Natürlich nur, wenn ihr wollt.” Die Beiden strahlten und nickten um die Wette. „Wer wird denn deine Trauzeugin, Luna?”, wollte Andromeda lächelnd wissen. „Gute Frage! Immerhin ist diese Person ja Harrys Tischdame für den Abend.” Luna lächelte verschmitzt über Hermines sauertöpfisches Gesicht. „Keine Sorge, Mine. Cho fällt eh weg.” Luna legte lächelnd einen Finger an ihre Lippen, als Hermine gleichgültig schauend ihre Schultern hob. „Pansy? Bringst du bitte den Kleinen zu Bett?”, bat sie leise. „Gern!” Pansy nahm Teddy auf den Arm. Sie griff vorsichtig nach seinem Arm. „Soo, jetzt mach schön winke, winke und dann geht es in die Heia.” Die Beiden gingen gemeinsam mit Andromeda ins Kinderzimmer. Luna beugte sich zu Ginny und Hermine. „Ich weiß echt noch nicht, wen ich frage. Aber irgendwie spiele ich mit dem Gedanken, Pansy zu bitten. Hätte doch was, wenn Neville und ich jeweils einen der Gründererben als Trauzeugen hätten.” Ginny lächelte verschlagen. „Na das gibt einen Trubel, wenn Sie und Harry mit euch den Halloweenball eröffnen.” Luna nickte grinsend. „Eine tolle Idee, oder?” „Du hattest aber schon bessere!”, gab Hermine zu bedenken. „Immerhin müssen Gin und ich uns für diesen Abend eigene Partner suchen. „Ach komm schon, Mine. Bei Pansy wissen wir wenigstens, woran wir sind”, versuchte Ginny sie zu überzeugen. „Hast ja recht, Gin. Ich freu mich schon auf die dummen Gesichter der Anwesenden, wenn Harry Potter und Pansy Parkinson eine rauschende Ballnacht feiern.” Hermine legte ein diabolisches Grinsen auf. „Jetzt tut es mir fast leid, dass die Kimmkorn das Zeitliche gesegnet hat. Das gäbe eine fette Schlagzeile.” „Das könnte ja Dad mit dem Klitterer übernehmen”, schlug Luna vor. „Wann wirst du Pansy fragen, Große?” „Ich möchte noch ein wenig abwarten, Süße. Bis ich mir wirklich sicher bin.”

Hermine schüttelte lächelnd ihren Kopf. 'Witzig, dass die Beiden immer mal wieder in alte Gewohnheiten abdriften.' Ginny setzte sich um und kuschelte sich an Hermine. „Warum schaust du so, Mine?” „Mir ist etwas an euch aufgefallen, Gin. Manchmal geht ihr miteinander um, als wärt ihr noch im Raum der Wünsche”, wisperte Hermine ihr zu. Ginny zog grinsend ihren Kopf zwischen die Schultern. „War auch ganz schön heftig zwischen uns. Das schüttelt Frau nicht so einfach ab”, flüsterte sie zurück. „Du machst mich wirklich neugierig, Gin.” Ginny knabberte kurz an Hermines Ohrläppchen und tat dann so, als würde sie ihrer Freundin den Kragen ihrer Bluse richten. Sie nutzte die Gelegenheit und blies ihr sanft über ihre Nackenhärchen. Schelmisch grinsend registrierte Ginny die Gänsehaut auf Hermines Armen, als sie sich wieder ordentlich hinsetzte. „Ist dir kalt, Mine?”, fragte sie in unschuldigem Ton. Hermine schüttelte sich leicht und sah Ginny mit funkelnden Augen an. „Geht schon!” Pansy und Andromeda kamen wieder zu ihnen. „So, Mädchen! Teddy schläft und ihr habt euch recht gut gemacht für den ersten Tag.” Pansy lächelte zufrieden über Andromedas Worte. „Habe ich dich richtig verstanden Hermine, dass ab sofort jeden Tag eine von euch hier bei mir sein wird?” Hermine nickte lächelnd. „Natürlich nur, wenn es dir Recht ist.” „Eigentlich wäre es mir lieber, wenn ihr in der Woche ein um den anderen Tag herkommt. Dann ist es für Teddy nicht ganz so viel Trubel. 'Und für mich ist es auch deutlich ruhiger', dachte sie bei sich. Lächelnd setzte sie sich in ihren Lieblingssessel. „Es ist nicht so, dass ich euch nicht gern hier habe, Mädchen. Aber die Umstellung auf ein volles Haus fällt mir im Moment etwas schwer.” Hermine stand auf und ging vor Andromeda in die Hocke. „Bitte entschuldige, dass wir dich damit so überfallen.” Teddys Grandma ergriff Hermines Hände.

„Ihr meint es gut und das ist das Wichtigste, Hermine. Ich freue mich wirklich über euer Engagement.” Andromeda sah zufrieden in die Runde und strich Hermine über die Wange. „Ich wünschte Ted, Remus und Nymphadora könnten sehen, mit welcher Begeisterung ihr dabei seid, wenn es um Teddys wohlergehen geht. Ihr glaubt gar nicht, wie stolz mich das macht.” Die Mädchen lächelten geschmeichelt. „Aber nun solltet ihr nach Hause gehen. Immerhin habt ihr Gäste.” Andromeda erhob sich und die Mädels folgten ihrem Beispiel. „Pansy? Wir sehen uns dann am Freitag so gegen sieben. Passt dir das?” „Aber natürlich!”, strahlte die Schwarzhaarige und verschwand in den grünlichen Flammen. Teddys Großmutter nahm die drei Mädchen kurz in den Arm und hielt Ginny danach an den Schultern fest. „Grüß bitte Harry ganz lieb von mir.” „Mach ich”, lächelte Ginny. „Wir sehen uns dann am Montag?” „Nein, schon am Sonntag. Deine Mum hat mich und Teddy in den Fuchsbau eingeladen.” Ginny verzog ihr Gesicht. „Was hast du?” „Ich musste gerade wieder an diesen ekligen Verhütungstrank denken, Mine.” Luna lachte leise. „Wieso eklig? Die, die ich von Kreacher bekomme, sind sogar richtig lecker!”, grinste sie frech und stieg in den Kamin. Ginny verzog ihr Gesicht. „Na toll!”, murrte sie. „Ich rede mal mit Molly. Vielleicht lässt sie sich ja erweichen”, versprach Andromeda. „Das wäre echt klasse!” Auch Hermine sah erleichtert drein. „Der, den wir bisher bekommen haben, ist nämlich echt fies.” „Ich werd sehen, was ich tun kann.” Die Mädchen verschwanden durch den Kamin und Andromeda ließ sich kopfschüttelnd wieder in ihren Sessel fallen. „Mit den Beiden hast du vielleicht einen Fang gemacht, Harry!” Lächelnd zog sie sich dünne Handschuhe an, griff nach dem Buch, dass Harry vor einiger Zeit mit dem Verwechslungszauber belegt hatte, und las weiter in der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.


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Solche Menschen gibt es viele: Äußerlich sind sie ausgesprochen charmant, aber unter der Oberfläche brodelt es. Für mich als Schauspielerin eine schöne Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass Dolores ihr Vorgehen für absolut korrekt hält. Sie tut, was sein muss, und das sind die Schlimmsten, denn sie haben kein Verständnis für die andere Seite. Kompromisse gibt es nicht.
Imelda Staunton ĂĽber Umbridge