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Fanfiction

Lebensfragen - Ein langer Abschied?

von One_of_the_Old

LXXVIII Ein langer Abschied?

Harry erwachte nach einer unruhigen Nacht. Sieben Tage waren vergangen, in denen eine Menge geschehen war. Das Meiste waren gute Dinge gewesen. Sie hatten so viel um die Ohren gehabt, dass er, Ginny und Hermine selten oder gar nicht an diesen Tag gedacht hatten. Zumindest hatte es für ihn den Anschein gehabt. Wie es wirklich in Hermine aussah, wusste er nicht. Was Ginny fühlte und dachte, wusste er nur noch allzu gut. Ginny war schon aufgestanden. Hermine lag noch genau so neben ihm, wie sie gestern eingeschlafen war. Harry brachte es nicht übers Herz, den schlafenden und sanft lächelnden Engel neben sich zu wecken. Vorsichtig kletterte er aus dem Bett und suchte seine Kleider zusammen. Er schlich mit dem Kleiderbündel auf seinem Arm ins Bad, um sich fertigzumachen. Nach einer knappen halben Stunde war er zumindest äußerlich bereit es mit diesem Tag aufzunehmen. Nachdenklich stieg er die Treppe hinunter. Was würde ihn erwarten? 'Warum war Kreacher zu alt für das, was zu bewältigen war?' Eine innere Kälte breitete sich ganz langsam in ihm aus. 'Was, wenn diese Aufgabe zu groß für mich ist?' Ihm schauderte, als er an das von ihm an Ginny gegeben Versprechen dachte. 'Was hast du verdammter Idiot dir nur dabei gedacht?!', schalt er sich in Gedanken. „Was solltest du denn sonst sagen in diesem Moment?” 'Gute Frage, Godric. Ich hätte dem aber nie zustimmen dürfen.' „Manchmal müssen wir gegen unsere eigene Überzeugung handeln, damit die, die an uns glauben diesen Glauben nicht verlieren, mein Junge.” Harry seufzte leise. 'Meine kleine Rose hätte wohl den Mut verloren, wenn ich ihr mein Wort nicht gegeben hätte.' „Das werden wir nie erfahren. Aber es hätte so sein können. Da hast du ganz Recht, Harry. Was dann hätte geschehen können, wäre sicher nicht erstrebenswert gewesen.” Harry sah in den Salon. Ginny saß einfach nur da und starrte in die knisternden Flammen des Kamins. Laura saß neben ihr und hielt ihre Hand. Als sie Harry bemerkte, lief ein kleines Lächeln über ihr Gesicht. Die kleine Hexe wurde aber schnell wieder ernst, da sie Harrys dunkle Gedanken spürte. „Kommst du bitte zu uns?” Harry nickte und kniete sich vor Ginny. „Wie geht es dir?”, fragte er sie nach einem zärtlichen Begrüßungskuss. „Beschissen!” Harry nickte leicht. „Kann ich was für dich tun, meine kleine Rose?” Ginny nickte stumm. „Verrätst du mir auch was?” „Ich möchte mich verabschieden, Harry.” „Ginny…” Ihr flehender Blick ließ Harry schweigen und sich aufrichten. Wortlos reichte er ihr seine Hand. „Bereit?” „Nein!” Sie verschwanden aus dem Salon. Laura blieb komisch schauend auf dem Sofa zurück und lauschte auf Shuis leisen Gesang.

~o0o~


Sie landeten an der kleinen Mauer, die die Grenze zum Grundstück der Weasleys anzeigte. Stumm liefen die Zwei nebeneinander her. Zwei Schritte vor der Küchentür blieb Ginny wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam um sich selbst. Mit großen Augen besah sie sich das Grün der Obstwiese und ließ ihren Blick langsam über den Gemüsegarten ihrer Mutter wandern. Das harte Licht der frühen Junisonne ließ die Szenerie etwas surreal erscheinen. Alles schien in unnatürlich kräftigen Farben zu erstrahlen. Ginny atmete tief durch. Dann schien ein Ruck durch sie hindurchzugehen und ohne zu zögern, betrat sie gefolgt von Harry, die Küche des Fuchsbaus. Sofort umfingen sie die anheimelnden Gerüche und Geräusche, die beide nur allzu gut kannten. „Zuhause!”, wisperte Ginny leise und ihre Mundwinkel zuckten verräterisch. Harry legte sanft seinen Arm um sie. „Ja, das ist es, Schatz. Für uns beide.” Ginny drückte ihre Wangen nacheinander kurz gegen Harrys Umhang. Gerade als sie sich wieder gefangen hatte, kam Molly gähnend und im Morgenmantel in die Küche. „Habe ich mich also doch nicht verhört. Guten Morgen, ihr zwei.” Ginny sprang auf ihre Mutter zu und drückte sie fest. „Guten Morgen, Mum!” Molly sah fragend zu Harry. Als Ginny von ihr abließ, zog Molly ihn in eine feste Umarmung. „Ist etwas geschehen?”, fragte sie ihn mit kaum hörbarer Stimme. „Noch nicht, Molly”, antwortete Harry ebenso leise. „Die sieben Tage sind um.” Molly nickte langsam und zwang sich zu einem Lächeln. „Dein Dad kommt auch gleich, Ginnyschatz. Setzt euch doch. Ich mache uns einen Tee.” Gerade als Molly den Tee und die Tassen an den Tisch brachte, kam Arthur in die Küche. „Oh? So früh und schon Besuch?” Ginny sprang von ihrem Stuhl auf und fiel ihrem Dad um den Hals. „He! Das fühlt sich ja an, als hätten wir uns einen Monat lang nicht gesehen.” Ginny lief rosa an und Arthur gab Harry die Hand zur Begrüßung. Er nahm sich seinen Tee und setzte sich neben Molly. „Na denn mal raus mit der Sprache. Was habt ihr angestellt?” „Wie kommst du auf die Idee, dass wir etwas anstellen, Dad?” „Ganz einfach, Ginny. Es hat meist nichts Gutes zu bedeuten, wenn eines unserer Kinder an einem Sonntagmorgen um sieben unangemeldet in unserer Küche auftaucht. Das gilt für Bill, Charlie, Fred, George und offensichtlich auch für dich.” Arthur zwinkerte ihr zu. „Also was ist es? Habt ihr einen Hochzeitstermin oder werden wir Großeltern?” Arthur grinste bis an die Ohren.

Ginny wurde knallrot und Arthur schlagartig ernst. „Ginny?” „Wir…, ich…” Ginny verstummte und schluckte hart. Harry legte tröstend seinen Arm um sie und antwortete: „Wir gehen heute nach Hogwarts, Arthur. Die Zeit ist gekommen um uns dem zu stellen, was uns erwartet.” Arthur wurde bleich. „Wer ist uns?”, fragte er leise nach. „Ginny und ich.” Arthur nickte langsam und sah Ginny fest in die Augen. „Womit rechnest du, dass du vorher noch hier herkommst, Ginny?” Sie hob ihre Schultern. „Mit allem, Dad.” „Also auch mit dem Schlimmsten”, brachte Molly tonlos heraus. Ginny nickte. „Ich habe meine Entscheidung getroffen, Mum.” „Welche Entscheidung musst du treffen?”, fragte Molly etwas abwesend. „Ich dachte Harry…” Sie brach ab und starrte in ihre Tasse. „Was meinst du damit, Ginny?”, hakte Arthur leise nach. „Sollte Harry keinen Erfolg haben, werde ich nicht von dort zurückkehren, Dad. Denn dann bin ich irgendwann eine Gefahr für mich und alle in meiner Nähe.” „Bist du noch bei Trost, Kind?” Ginny sah ernst zu ihrer Mum. „Ich habe dir erzählt, was ich fast mit Mine angestellt habe, Mum. Überlege dir mal, wie ich mich fühle, wenn es Nicolas oder Laura trifft?” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Diese Schuld lade ich mir sicher nicht auf mein Gewissen, Mum.” Ginny atmete tief durch. „Ich bin hier, um mich von euch zu verabschieden.” Arthur schluckte und Molly schluchzte leise in ihr Taschentuch. Schweigend saßen sie um den Küchentisch herum. Es war gerade so, als wollten alle mit ihrem Schweigen die Zeit aufhalten. Nur die Küchenuhr erinnerte mit ihrem Tick und Tack mahnend daran, dass die Zeit verstrich. Wie zuvor im Garten ging irgendwann ein Ruck durch Ginny und sie erhob sich. Erst trat sie zu ihrem Vater und nahm ihn in den Arm. „Danke für all das, was ihr für mich getan habt, Dad. Ich hab dich lieb.” Danach nahm sie ihre Mutter fest in den Arm. „Ich liebe dich, Mum!” Molly versagte die Stimme. Bittend sah sie zu ihrer Tochter, doch Ginny schüttelte nur leicht ihren Kopf. „Schon gut, Mum. Bitte versuch einfach, mich zu verstehen. Glaub mir, es ist besser so.” Widerwillig nickend ließ Molly ihre Tochter gehen. Arthur brachte Harry und Ginny zur Tür und verabschiedete sich nochmals von ihr. „Bring sie uns bitte heile wieder, Harry.” „Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, Arthur.” „Ich weiß, mein Junge.” „Dad?” Fragend sah er zu seiner Tochter. „Bitte sorge dafür, dass die Anderen Harry und Mine in ruhe lassen. Sie können am allerwenigsten dafür, was eventuell geschieht.” Ginnys Dad nickte und sie disapparierten. Im selben Moment zerschlug klirrend eine Tasse auf dem Küchenboden. Erschrocken eilte Arthur zu seiner Frau. Molly stand kreidebleich und regungslos in der Küche. Mit weit aufgerissenen Augen deutete sie auf die Familienuhr. Ginnys Zeiger war in dem Moment als sie gegangen war auf die Worte 'In tödlicher Gefahr' gerutscht.

~o0o~


Hermine erwachte langsam aus ihrem Schlummer. Sie streckte sich und verzog ihr Gesicht. 'Auweia, tun mir die Knochen weh! Ich bin ja komplett verspannt. Ich muss die ganze Nacht so gelegen haben.' Erwartungsvoll öffnete sie ihre Augen. 'Wo sind denn die Beiden?' Sie fühlte mit ihrer Hand an der Matratze. 'Kalt!' Hermine richtete sich erschrocken auf. 'Die sind doch wohl nicht ohne mich…?' „Winky!” Die Elfe erschien. „Ja, Miss?” „Wo sind Harry und Ginny?” „Sir Harry und Miss Ginny haben vor einer knappen Stunde das Haus verlassen, Miss.” 'Oh nein! Ich kann doch Gin dabei nicht allein lassen.' Sie sprang aus dem Bett und hetzte zur Tür. „Miss sie haben…” Weiter kam Winky nicht. Hermine riss die Schlafzimmertür auf und rannte aus dem Zimmer. Winky seufzte leise und folgte Hermine ins Bad. „Miss, sie können doch nicht einfach nackt hier im Haus umher laufen.” „Du siehst doch, dass ich das kann.” „Was soll Sir Harry von ihnen denken, wenn sie sich so ihren Gästen zeigen?” Hermine hob ihre Schultern. „Ron kennt mich so und Neville ist das von Luna eh gewöhnt. Außerdem habe ich es eilig, Winky.” Hermine stieg in die Dusche. „Holst du mir bitte meine Sachen? Ich muss ganz schnell nach Hogwarts.” „Verzeihen sie die Frage, Miss. Warum?” „Wegen Ginny! Ich kann sie doch nicht allein lassen bei dem, was sie erwartet.” „Sir Harry und Miss Ginny sind nicht auf Hogwarts. Ansonsten wären wir Elfen auch schon dort.” Hermine, die sich gerade die Haare wusch, hielt mitten in der Bewegung inne. „Wohin sind sie dann?” Winky hob ihre Schultern. „Vielleicht weiß Miss Laura Näheres. Sie hat ihrem Bruder beim Frühstück erzählt, dass sie Miss Ginny heute früh im Salon getroffen hat. Miss Ginny soll sehr aufgeregt und traurig gewesen sein.” „Bitte frag Laura und bring mir dann etwas zum Anziehen.” Winky nickte und verschwand. Hermine beruhigte sich langsam und duschte weiter. Nachdem sie sich ganz beruhigt hatte, meldete sich ihr schlechtes Gewissen. 'Winky hat ganz recht. Du solltest dich schämen, so hier herumzulaufen, Hermine. Die zehn Sekunden dir dein Shirt überzuziehen hättest du auf jeden Fall gehabt. Immerhin reichte die Zeit offensichtlich noch fürs Haare waschen.' Hermine seufzte leise. 'Manchmal beneide ich Ginny und Luna darum, dass sie so unbeschwert mit ihrem Körper und ihrem Aussehen umgehen.'

Hermine spülte ein letztes Mal den Schaum aus ihren Haaren und stieg aus der Dusche. Gerade, als sie sich abgetrocknet hatte, erschien Winky mit Hermines Kleidung. „Und?” „Miss Ginny wollte sich von ihren Eltern verabschieden. Sir Harry hat sie in den Fuchsbau gebracht.” Hermine ließ sich bleich auf den kleinen Hocker sinken. Bekam sie doch gerade ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. 'Bitte nicht, Gin. Das kannst du Harry nicht antun!', dachte sie verzweifelt. Winky berührte sie sacht an der Hand. „Miss? Ist ihnen nicht gut, Miss Hermine?” Hermine schüttelte ihren Kopf. „Nein…, nein, Winky. Schon gut.” Hermine lächelte gezwungen. „Ich bin nur so sehr über deine Nachricht erschrocken.” „Das wollte Winky nicht, Miss.” „Das weiß ich doch, Winky. Machst du mir bitte einen starken Tee? Ich komme dann gleich in die Küche.” Die Elfe verschwand und Hermine zog sich nachdenklich an. Als sie aus dem Badezimmer trat, begegneten ihr die Anderen. „Guten Morgen, Mine! Gut geschla…” Lavender brach ab und starrte Hermine an. „Was ist geschehen?”, fragte Luna teilnahmsvoll und legte einen Arm um Hermine. „Wo sind Harry und Ginny?”, fragte Ron vorsichtig. „Im Fuchsbau.” „Was wollen sie denn da so früh?”, hakte Neville nach. „Ginny will sich von ihren Eltern verabschieden”, brachte Hermine leise und unter großer Anstrengung heraus, denn ihre Augen schwammen bereits vor Tränen. Ron wurde bleich und Neville und Lavender verzogen schmerzhaft ihre Gesichter. Luna nahm Hermine fest in den Arm. „Schht, Mine. Beruhige dich bitte wieder. Noch ist ja nichts passiert. Zum Trauern und Trübsal blasen haben wir später noch genug Zeit, wenn etwas schief gehen sollte”, flüsterte sie ihr beruhigend zu. „Harry packt das schon!”, versuchte Lavender Hermine aufzumuntern. Die richtete sich abrupt auf und wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen. „Ihr habt doch alle keine Ahnung, was wirklich auf dem Spiel steht!”, rief sie aufgebracht und schob Luna grob von sich weg. Wütend schauend stand Hermine vor den Anderen. „Dann erkläre uns doch einfach, was daran so schlimm ist, Granger! Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.” Pansy trat direkt vor Hermine und sah sie herausfordernd an.

„Dass du nicht weißt, was es bedeutet, wenn Ginny das tut, ist mir völlig klar, Parkinson. Denn dafür muss man wissen, was eine Familie ausmacht!”, spie sie ihr entgegen. „Gut möglich, dass mir dieses Wissen fehlt, Granger. Was ich aber weiß ist, dass du dich hier aufspielst, als wäre es ein riesen Drama, weil Ginny Mum und Dad auf Wiedersehen sagt. Vielleicht wollen sie ja einfach nur mal ohne dich ein paar Tage verreisen?” Pansys herausforderndes Grinsen brachte Hermines Gefühle endgültig zum Überkochen. Sie holte aus und schlug zu. Die umstehenden hielten ihren Atem an. Ungerührt sah Pansy Parkinson zu einer erschrocken dreinschauenden Hermine. „Pansy bitte…, dass… das tut mir unheimlich leid”, stammelte sie drauf los. Pansy hielt sich grinsend ihre Nase. „Glaube ich dir nicht. Die Hauptsache ist aber, dass es dir jetzt bessergeht.” Hermine lief knallrot an und nickte zaghaft. Sie zog ihren Zauberstab und verarztete die Schwarzhaarige. Pansy befühlte ihre Nase. „So gut, wie neu”, stellte sie anerkennend fest. „Für ein Mädchen hast du aber einen ganz kräftigen Bums drauf. Glaub mir, Hermine. Ich weiß, wovon ich rede. Mein alter Herr hat mir auch schon ein paar solcher Dinger verpasst.” „Frag mal Draco. Der hat auch schon Bekanntschaft damit gemacht.” „Du warst das?” Hermine nickte grinsend. „Frühstück?” Pansy nickte und die beiden Mädchen gingen nebeneinander nach unten. Die Anderen starrten ihnen fassungslos hinterher. „Was war denn das?”, flüsterte Lavender in die eintretende Stille. „Wenn es Jungs wären, würde ich sagen der Beginn einer langen Freundschaft”, stellte Luna grinsend fest. „So was Verrücktes kann auch nur von dir kommen!” „Pass bloß auf, was du sagst, Ron, sonst hetzt sie dir Harry auf den Hals”, warnte Neville ihn zwinkernd. „Das wäre das erste Mal. Da mache ich mir wegen Mine im Moment mehr Gedanken.” „Aber nicht, dass du wieder Probleme kriegst, Ron”, neckte Lavender ihn. „Warum sollte er? Schließlich trägt sie heute ja keine Stiefel!”, beendete Luna das Gekabbel und ging mit Neville an ihrer Seite nach unten.

„Ron?” „Ja, Lav?” „Erklärst du mir bitte, was Hermine so aus der Fassung gebracht hat?” „Sie hat Angst um Ginny.” „Aber warum? Immerhin…” Lavender unterbrach sich. 'Ja toll! Wenn ich ihm das sage, kriegt er einen Anfall. Ich und meine große Klappe.' „Immerhin was, Lav?” „Aber bitte nicht sauer werden auf mich.” „Ich bemühe mich.” Lavender seufzte leise. „Na ja, immerhin sind sie nur Freundinnen und was Harry angeht ja wohl eher Konkurrentinnen. Für sie wäre es doch eigentlich gut, wenn…” Wieder unterbrach sie sich. „Wenn was, Lavender?” Die Blonde zog den Kopf ein. „Wenn das mit Ginny nicht klappt. Dann hätte sie Harry für sich allein.” Ron atmete einmal tief durch. Lavender wurde bleich. „Bitte nicht anschreien, Ron.” Ron schüttelte seinen Kopf. „So wie ich das sehe, läuft da zwischen allen Dreien was. Warum ist mein Schwesterchen denn so ausgetickt, als ich sie wegen ihrer Knutscherei mit Hermine angefrotzelt habe an dem Abend als Harry mit Luna beim Schulrat war? Oder ihre Reaktion auf Charlies Bemerkung?” „Ähm, Schatz, du weißt aber schon, das Mädchen…” Ron nickte langsam. „Ich weiß auch, dass Mädchen anders miteinander umgehen als Jungs. Aber so? Nein, Lav! Mine und Ginny haben was miteinander und Harry toleriert das aus irgendeinem Grund.” „Das verstehe ich nicht, Ron.” „Glaubst du ich vielleicht?” „Meinst du das Ginny und Mine deshalb diese Ringe tragen?” „Welche Ringe?” „Na die Goldenen. Die sehen denen auf dem Bild von Harrys Eltern zum Verwechseln ähnlich.” „Sag mal spinnst du, Lav? Du behauptest allen Ernstes, Hermine und meine Schwester tragen die Ringe von Harrys Eltern? Du willst mich auf den Arm nehmen!” „Dafür bist du mir viel zu groß und zu schwer!” Entschlossen schleifte Lavender ihren Freund die Treppe hinunter in den Salon.

„Da! Schau mal genau hin. Sie sind zwar klein aber gut zu erkennen.” Ron trat an das Bild von Harrys Eltern. Überrascht sahen die ihn an. „Haben sie eine Frage, Mr Weasley?” „Ja, Ma' am. Was sind das für Ringe, die sie und ihr Mann tragen?” „Unsere Eheringe natürlich! Harry hat sie in der Nacht ihrer Verlobung mit Miss Brown an ihre Schwester Ginny gegeben. Warum fragen sie?” „Hat er ihr gesagt, was sie damit tun soll?” „Nein! Er gab sie ihr mit der Begründung er wisse, dass sie bei ihrer Schwester in guten Händen wären.” „Am Freitagnachmittag hat Ginny uns dann gefragt, ob sie und Hermine die Ringe tragen dürften”, erklärte James weiter. „Wir haben natürlich sofort zugestimmt.” „Das war sehr großzügig von ihnen beiden. Vielen Dank!” „Das hat ihre Schwester auch gesagt.” Lily und James lächelten strahlend. „Molly und Arthur können stolz auf ihre Kinder sein. Bitte grüßen sie von uns, wenn sie sie sehen.” Ron nickte leicht und wandte sich an Lavender. Komisch schauend kratzte er sich am Kopf. „Na dann komm, Schatz. Ich glaube wir sollten auch frühstücken.” Ron legte seinen Arm um Lavender und ging mit ihr in die Küche. Hermine saß auf ihrem Platz und schaute immer wieder zwischen Küchentür und Uhr hin und her. Laura griff nach ihrer Hand und hielt sie leicht fest. „Sie werden bald hier sein, Mommy. Bitte mach dir keine Sorgen.” Hermine lächelte gequält. „Das sagt sich so leicht, Laura.” Die kleine Hexe zwinkerte ihr zu und Hermine durchströmte eine unglaubliche Ruhe. Seufzend begann sie, endlich etwas zu essen. Zufrieden sah Nicolas seine Schwester an. „Gut gemacht!”, raunte er ihr zu. Nach ein paar Minuten öffnete sich die Küchentür und Ginny betrat gefolgt von Harry die Küche. Sie wünschten einen guten Morgen und setzten sich auf ihre Plätze am Ende des Tisches. Harry beugte sich zu Hermine und küsste sie zärtlich. „Guten Morgen, Hasi. Ausgeschlafen?” „Warum hast du mich nicht geweckt?”, beschwerte sich Hermine. „Ich hab schon sonst was gedacht, als ihr nicht hier wart.” Harry streichelte über ihre Wange. „Du hast so süß ausgesehen, wie du da neben mir gelegen hast. Ich hab es einfach nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken”, flüsterte er ihr zu. Hermine schloss ihre Augen und genoss die sanfte Berührung.

„Ich hab schon gedacht ihr seid ohne mich los. Wo wart ihr nur so lange?” Ginny griff nach Hermines Hand. „Ohne dich setze ich mich dem bestimmt nicht aus. Harry und ich sind in Godric's Hollow gewesen. Ich wollte unbedingt noch sein Elternhaus sehen. Außerdem waren wir noch bei Bill am Shell Cottage. Es war aber niemand zu Hause. Da hab ich Harry zu einem Spaziergang am Strand überredet, weißt du?” „Jetzt schon, Gin.” Hermine führte Ginnys Hand an ihre Lippen. „Warum habt ihr euch nicht gemeldet, Gin?” „Warum hast du nicht nachgefragt, Mine?” „Ich hab zuerst gefragt.” „Weil ich ihn eine Stunde lang für mich haben wollte, Mine. Vielleicht meine Letzte mit ihm allein.” Hermine wurde bleich. „Ginny…” Ginny legte ihren Finger auf Hermines Lippen. „Nicht jetzt, Mine. Bitte nicht.” Hermine nickte und sie beendeten in Ruhe das gemeinsame Frühstück. Die Zwillinge waren die Ersten, die die Küche verließen ihnen folgten bald darauf Luna und Neville. Auch Pansy verschwand irgendwann still und heimlich, so dass gegen zehn Uhr nur noch Ron und Lavender bei Ginny, Harry und Hermine waren. Ron rückte zu seiner Schwester auf und Lavender gesellte sich neben Hermine. „Wann wollt ihr los?”, fragte er leise. Ginny sah fragend zu Harry. „Sobald wie möglich. Die Zeit arbeitet auf Hogwarts gegen uns.” „Wie meinst du das?” „An dem Ort, den wir aufsuchen, läuft die Zeit um ein Vielfaches langsamer ab als für euch.”, erklärte Hermine denen, für die es neu war. „Es kann also sein, dass wir zumindest für euch eine Weile weg sein werden.” „Cool!”, grinste Ron. „Du verkriechst dich dort für ein paar Tage und ein ganzer Monat ist vergangen?” „Wohl eher ein halbes Jahr, Ron.” Rons Grinsen erlosch. „Daher also der Abschied von Mum und Dad, Schwesterchen?” „Auch.” „Wie meinst du das… auch?” „Wenn es nicht klappt, kehre ich nicht zu euch zurück.” Ginnys Bruder verzog ärgerlich sein Gesicht. „Hab ich im Kalender was übersehen? Ist heute etwa der landesweite verarscht den Ron Tag?!” „Das ist kein Witz, Ron!”, fuhr Hermine auf. „Wir wissen nichts über das, was uns erwartet oder was wir tun müssen”, erklärte Harry ihm ruhig. „Kommt mir nur allzu bekannt vor, Harry”, schnaufte Ron unwillig.

„Dann dürfte dich das Folgende auch nicht überraschen, Kumpel. Mein Ende liegt auch im Ungewissen.” Lavender riss ihre Augen auf und Ron stöhnte laut. „Warum tut ihr euch das an? Im Moment geht es Ginny doch ganz gut.” „Das sieht nur so aus, Ron. Jeder Tag länger ist für sie eine Qual und für uns ein weiterer Schritt in Richtung der unvermeidlichen Katastrophe. Wenn wir heute gehen, haben wir wenigstens eine kleine Chance heile aus der Sache wieder herauszukommen.” „Kann dich überhaupt irgendetwas davon abhalten, Harry?” „Nein, Lavender. Gar nichts!” „Was ist mit Mine oder den Zwillingen?”, startete Ron einen letzten Versuch. „Mine wird uns begleiten. Luna und Neville werden hier auf die Kinder aufpassen, bis entweder Mine oder wir alle drei zurückkehren.” „Das ist doch Wahnsinn!”, rief Ron aufgebracht. „Dann passt das ja hervorragend in dein Bild, dass du dir von uns machst.” Harry war es leid, seine Energie auf diese in seinen Augen sinnlose Diskussion mit Ron zu verschwenden. Insgeheim gab er ihm natürlich recht. Ron hatte mit schmerzhafter Sicherheit seinen Finger auf die wunden Punkte in seinem Plan gelegt. Nicolas und Laura. Mine war versorgt. Zum einen hatte sie Zugriff auf sein Vermögen und zum anderen hatte er Kreacher schon vor einiger Zeit einen Brief für sie übergeben, in dem er Hermine bat, seine angefangenen Projekte in seinem Sinne zu beenden. Er hatte ihn in einer der nächtlichen Trainingspausen verfasst, die seine Elfen brauchten, um sich zu erholen. Geschrieben, nachdem ihn Godric über die Risiken aufgeklärt hatte, dass Harry sich bei einem Fehler seinerseits in Ginnys Geist verlieren könnte 'Was auch immer er damit gemeint haben könnte.' Harry und Ron starrten sich finster an, bis Ginny ihrem Bruder einen Klaps an den Hinterkopf gab. „Hör auf damit, Ron! Nimm mich lieber noch mal in den Arm, bevor wir losziehen. Glaubst du vielleicht, Harry würde das tun, wenn er sich nicht sicher wäre, dass er es schaffen kann?” „Tut mir leid, Schwesterchen, aber der Harry, den ich kenne, würde sich wegen euch sogar mit dem Tod anlegen. So lang er mit dem Sensenmann Hasch-mich spielt könnte der nämlich seine gierigen Finger nicht nach euch ausstrecken.” Ron drückte seine Schwester fest an sich und wünschte ihr alles Gute. „Was du auch machst, Ginny. Denk bitte an Mum und Dad dabei, bevor es zu spät ist.” Danach ging er ohne sich noch einmal umzusehen aus der Küche.

Lavender sah ihm verdattert hinterher. „Also, das ist ja wohl die Höhe! Jetzt lässt der mich hier einfach sitzen”, echauffierte sie sich. „Nimm ihm das nicht krumm, Lavender. Er macht sich halt große Sorgen.” „Eine schöne Art, andern das zu zeigen, Ginny.” Hermine griff nach Lavenders Hand. „Gib ihm zehn Minuten. Dann sollte er sich wieder so weit gefasst haben.” Lavender machte große Augen. „Du glaubst er weint?” Lavender wollte aufspringen doch Hermine hielt sie zurück. „Lass ihm bitte die Zeit.” „Ich muss ihn doch trösten, Hermine.” „Das kannst und sollt du doch auch. Aber bitte gib ihm die Chance es rauszulassen.” „Du meinst, er verstellt sich auch mir gegenüber? Aber das braucht er doch nicht. Ich weiß doch, dass er ein weiches Herz hat. Außerdem geht es ja um seine Familie. Warum vertraut er mir nicht?” Harry beugte sich leicht vor. „Jungs weinen nicht, Lav. Große Brüder erst recht nicht und schon überhaupt nicht vor ihrem kleinen Schwesterchen. Das hat nichts damit zu tun, dass er dir nicht vertraut.” „Das ist doch komplett bescheuert!” Lavender stand auf, um Ginny kurz in den Arm zu nehmen. „Wirst sehen, Harry packt das schon.” Sie sah eindringlich zu Harry. „Wehe wenn nicht!” Sie drohte ihm grinsend mit dem Zeigefinger und verließ die Küche, um nach Ron zu sehen. Stille breitete sich zwischen den Dreien aus. Hermine griff sich Ginnys Hand und strich sanft mit dem Daumen über ihre Finger. Beide sahen sich an. Ginny zog den Kopf ein. „Bitte, Mine. Schau doch nicht so. Es ist wirklich besser, wenn…” „Halt deine Klappe! Ich will das nicht hören, verdammt!” Hermine liefen Tränen über ihre Wangen. Sie wandte sich mit funkelnden Augen an Harry. „Schönen Dank, dass ich auch mal erfahre, dass du dabei draufgehen kannst! Was fällt dir ein, mir diesen winzigen Umstand zu verheimlichen?” „So war das nicht gemeint, Mine.” „Ich wüsste nicht, was es an deiner Aussage misszuverstehen gab.” „Godric hat mich gewarnt, dass ich Ginny schaden oder mich in ihrem Geist verlieren könnte, wenn ich es zu früh versuche.” Hermine wurde kreidebleich. Sie wusste aufgrund von Harrys Aussage und dessen, was der Greif ihr von Galateas Wissen vermittelt hatte, was ihm bevorstehen würde und auch was passieren könnte, falls er es nicht schaffen sollte zurückzufinden.

„Ron hat Recht! Das ist Wahnsinn, denn dieses Risiko besteht auch jetzt noch. Selbst wenn du es schaffst, Ginny zu helfen, könntest du noch immer so enden, wie Nevilles Eltern. Was wird dann aus den Kindern, Harry?” Ginny sprang von ihrem Stuhl auf und wollte aus der Küche laufen. Harry schaffte es gerade noch, sie durch einen magischen Schild daran zu hindern. Wimmernd sackte sie an der Barriere herunter. „Ich hab doch gewusst, dass ich es besser selbst erledigt hätte!”, schrie sie verzweifelt. Die Türe schwang auf und Neville kam mit großen Augen hereingestürmt. Ungebremst rannte er in den Schild. „Was ist denn hier los?!” Harry trat eilig zu Ginny und half ihr auf. Er ließ den Schild verschwinden und hielt seine Freundin fest im Arm. Ginny zappelte und sträubte sich nach Kräften. Inzwischen waren auch Luna und Pansy zurückgekehrt. Luna kam zu Hermine und nahm das bleiche Mädchen wieder in den Arm. „Was ist mit euch beiden los?”, fragte Neville nochmals nach. Harry hatte einige mühe die tobende Ginny zu bändigen. Entschlossen hielt er ihren Kopf fest und presste seine Lippen fest auf ihre. 'Bitte beruhige dich, meine kleine Rose.' 'Den Teufel tu ich! Du hast doch Mine gehört oder etwa nicht?' 'Doch natürlich habe ich das.' 'Dann lass es mich endlich zu Ende Bringen, Harry.' 'Nein! Du bringst hier gar nichts zu einem Ende. Wenn dann bin ich das und ganz bestimmt erst, nachdem ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe!' 'Du hältst dein Versprechen auf jeden Fall?' 'Wenn ich dazu in der Lage bin, ja.' Die Anderen in der Küche starrten auf Harry und Ginny. Der klammerte sich an Ginny fest, die inzwischen ihren Widerstand aufgegeben hatte. Sie hielten ihre Lippen weiter aufeinander gedrückt, obwohl beiden Tränen über die Wangen liefen. Irgendwann lösten sie sich voneinander und sahen sich in die Augen. 'Lass uns gehen, mein kleiner Löwe!' Harry nickte und küsste sanft Ginnys Stirn. 'Aber erst gehen wir zu den Kindern und sagen ihnen, dass es länger dauern kann.' Ginny nickte auch und beide sahen auffordernd zu Hermine. Die befreite sich sanft aus Lunas Armen und kam zu ihnen. Harry begann leise zu sprechen. „Bitte kümmert euch um Nicolas und Laura, bis wir wieder da sind. Es kann eine Weile dauern.” „Was ist eine Weile, Harry?” „Eine Stunde, ein Tag, eine Woche, ein Monat.” Harry hob seine Schultern. „Kommt auf den Standpunkt an, Pans.” Die Drei gingen nach oben.

Pansy ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Wisst ihr, wo die Drei hin wollen und was Harry damit meinte?” Neville und Luna nickten langsam und setzten sich. „Verratet ihr es mir auch?” „Erst will ich von dir wissen, was da zwischen Harry und dir läuft und ob sich Ginny und Hermine Sorgen machen müssen”, forderte Luna eindringlich. Überrascht sah Neville sie an. „Wie kommst du auf die Idee, Kleine?” „Harry bemuttert und betüddelt ausgerechnet die Person, die ihn jahrelang triezt. Er riskiert sogar einen Streit zwischen ihm und den Mädels wegen ihr. Er trägt sie persönlich in ihr Zimmer, als sie zusammenklappt, obwohl das auch seine Elfen hätten, erledigen können und eben gerade benutzt er einen Kosenamen, als er sie anspricht.” Lunas Blick wurde stechend. „Also? Ich bin ganz Ohr, Pans!” „Den Kosenamen hat er von meinem Grandpa übernommen. Der hat mich so genannt, als Harry dabei war. Bitte frag mich nicht, warum er das macht. Schätze er versucht mir damit einen gewissen Rückhalt zu geben. Genau, wie er mir im Mungo zur Begrüßung und zum Abschied grundsätzlich über die Wange gestreichelt hat.” Pansys Blick verklärte sich wegen dieser Erinnerung. „Warum bist du nicht bei deinen Großeltern?” „Das frag sie am Besten selbst, Neville. Sie haben mich nur ein einziges Mal im Krankenhaus besucht. Obwohl ich das Gefühl hatte, er wäre froh mich nach so langer Zeit öfter sehen zu können. Oder ganz bei sich zu haben.” Luna sah Pansy noch immer auffordernd an. Die Schwarzhaarige seufzte leise. „Du gibst vorher ja eh keine Ruhe.” Luna nickte. „Harry war seit langem der Erste, der sich mir gegenüber besorgt und hilfsbereit gezeigt hat. Mehr noch! Er hat mir trotz allem meinen Hals gerettet und sich für mich eingesetzt, Luna. Mein Vater hat mich gehasst und verprügelt, meine Mutter hat…, musste ihn gewähren lassen und mein… Freund.” Sie machte ein angewidertes Gesicht. „Mein angeblicher Freund hat mich auf Anraten seines Vaters als Übungsmatratze benutzt, damit er in seiner wahrscheinlich schon lang arrangierten Ehe gut da steht.”

Pansy sah verzweifelt zu Luna. „JA verdammt! Ich habe mich in Harry verliebt und weiß auch, dass es völlig abwegig ist, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden er würde das irgendwann erwidern. Aber ich kann im Moment einfach nicht anders.” Lunas verständnisvolles Lächeln ließ Pansy ein Licht aufgehen. „Darum wolltest du das alles von mir wissen. Du hast Angst, ich schade ihm damit, weil ich versuchen könnte, eine von ihm gezogene klare Grenze zu überschreiten.” Luna nickte leicht. „Wenn mir das passiert, kann ich mir schon mal einen Sarg aussuchen. Das hat mir Hermine gestern sehr eindrucksvoll zu verstehen gegeben.” „Hermine?”, stieß Neville ungläubig hervor. „Ja! Warum fragst du?” „Weil dafür in diesem Haus eigentlich Ginny zuständig ist. Wenn Mine was dazu sagt, dann ist es wirklich fünf vor zwölf”, erklärte Luna ihr leise. Pansy schluckte. „Aber ich kann doch nix dazu, wenn Harry so mit mir umgeht.” „Das weiß Mine auch. Sie schafft es offensichtlich trotz aller Bemühungen um deine Gesundheit nicht, dir deine alten Fehler zu verzeihen.” „Irgendwie kann ich sie sogar verstehen”, seufzte Pansy. Nach einer Weile sah sie zu Neville. „Stört es dich nicht, dass Luna sich so sehr um Harry sorgt?” Der lächelte verschmitzt. „Nein, Pansy. Luna hat mir haarklein auseinandergesetzt was und warum sie für Harry so empfindet.” „Und du akzeptierst ihre Gefühle für ihn?” „Sicher! Immerhin ist sie nicht die Einzige, die Harry mit seinem Bann belegt hat.” Er zwinkerte Pansy zu, woraufhin diese knallrot anlief. „Percys Freundin kann dir auch was dazu erzählen und sogar Laura war hin und weg, als sie ihn zum ersten Mal in Aktion erlebt hat. Du befindest dich also in bester Gesellschaft.” Neville nahm Luna in seine Arme und küsste sie zärtlich. „Meine kleine Luna gehört zu mir, solang es nicht darum geht, für Harry in den Kampf zu ziehen. Da wir aber in diesem Punkt gleicher Ansicht sind, werden wir eine lange und glückliche gemeinsame Zeit haben. Mit Harry ist das so eine Sache, Pansy. Wenn du ihn erst mal näher kennst, dann bist du bereit alles für ihn aufzugeben. Nicht, weil er es von dir erwartet, sondern weil du spürst, dass er es für dich tun würde und auch schon getan hat. Ohne seine Opferbereitschaft säßen Luna du und ich nicht an diesem Tisch. Bitte halte dir das immer vor Augen. Dann werden auch Mine und die Anderen dich akzeptieren.” „Ihr tut das?” Pansy lächelte leicht. Beide nickten ihr zu.

~o0o~


Harry, Ginny und Hermine fanden die Zwillinge in Lauras Zimmer. Nachdenklich lagen die Beiden Kinder auf Lauras Bett und starrten aus dem Fenster. „Wir werden gleich nach Hogwarts aufbrechen und wollten uns verabschieden”, begann Ginny leise. Nicolas und Laura setzten sich komisch schauend auf. „Wir werden vielleicht eine Weile fort sein, wisst ihr?”, fuhr Harry fort. „Aber wir versprechen euch uns zu beeilen und sind bald wieder bei euch”, setzte Hermine hinzu. „Ihr alle oder nur du, Mommy?” Hermine schluckte leicht. „Harry ist fest davon überzeugt, dass wir alle zurückkehren, Nicolas.” „Aber du bist es nicht?” Hermine sah hilfesuchend zu Harry. „Nein, Laura! Mine ist nicht so sehr davon überzeugt. Da hast du ganz recht, meine kleine Maus.” „Warum nicht?” „Weil sie weiß, was geschehen könnte aber nicht muss.” „Wer passt so lang auf uns auf?” „Ron, Lavender, Luna und Neville sind hier und natürlich Kreacher.” „Pansy nicht?”, fragte Nicolas überrascht. „Doch, die auch, Großer.” Die Zwillinge standen vom Bett auf. Nicolas ging erst zu Hermine und Laura zu Ginny, um sie zu drücken. Danach tauschten sie. Nicolas trat vor Harry und wünschte ihm Glück. Abschließend nahm Laura ihn fest in den Arm. „Bitte versprich mir, dass du zu mir zurückkommst, Daddy. Egal wie lang es dauert. Hauptsache, du kommst wieder. Ich werde auf dich warten. Ich brauche dich doch hier bei mir.” Harry erwiderte ihre Umarmung. „Wenn es irgendwie geht, komme ich zu dir zurück. Ganz fest versprochen, meine kleine Maus.” Harry ging auf die Knie und Laura verstärkte ihre Umarmung. „Hast du etwa doch Bedenken? Wenn du die nämlich hast, lasse ich dich nicht gehen!” „Nur ganz kleine, Laura und die auch nicht wegen mir, sondern weil ich Ginny vielleicht doch nicht so helfen kann, wie ich es gern würde.” Harry hielt sie ein Stück von sich weg und sah der kleinen Hexe fest in die Augen. „Du glaubst mir doch oder etwa nicht?”

Laura legte ihre Hand an seine Wange und sah ihn ernst an. „Du hast mich noch nie belogen, Harry. Im Moment bin ich mir aber nicht sicher, ob du dir nicht selbst etwas vormachst, damit es mir leichter fällt, dich fortzulassen.” Sie strich ihm über den Kopf und gab ihm einen Abschiedskuss. „Pass bitte auf dich auf.” Harry erwiderte ihre Geste. „Und du bist artig, bis wir wieder zurück sind.” Harry küsste ihre Stirn und erhob sich. „Wollt ihr noch mit runter?” Beide schüttelten ihren Kopf und setzten sich wieder aufs Bett. Harry trat, gefolgt von den Mädchen, auf den Flur und schloss die Tür. Langsam gingen sie nach unten. Als sie in der Halle ankamen, sah Harry sich ein letztes Mal um und rief nach seinen Elfen. Als seine vier Hausgeister bei ihm waren, sah er sie ernst an. „Wir wären dann bereit. Kümmere dich bitte gut um die Zwillinge und unsere Gäste, Kreacher.” Der alte Elf verneigte sich. „Sehr wohl, Sir Harry. Kreacher wünscht ihnen und den Damen viel Glück für diese schwere Aufgabe.” „Wer von euch begleitet uns?” „Kreacher bleibt allein zurück. Sir Harry kann jede Hilfe brauchen auf seinem Weg.” Harry nickte. „Bring uns bitte direkt zum Geheimniswahrer meines Großvaters, Tommy. Wir sparen uns den Umweg über das Schloss.” Tommy verneigte sich und streckte Winky und Tammy seine Hände entgegen. Nachdem der Kreis geschlossen war, verschwanden die Sechs aus London. Kreacher kehrte nachdenklich in die Kammer der Elfen zurück. In Gedanken versunken starrte er auf die Köpfe seiner Ahnen. 'Macht eurem alten Vater keine Schande, Kinder. Ihr wisst, was für unseren Herrn auf dem Spiel steht.' Der Zauber über den Küchenschränken rief ihn wieder an die Arbeit. Er erschien vor Luna und verneigte sich. „Darf ich sie erneut daran erinnern, dass sie Gäste in diesem Haus sind, Miss Lovegood?” Luna lief rosa an. „Was ist bitte so schlimm daran, wenn ich uns ein wenig Saft hole, Kreacher?” „Nichts, solang sie es mich tun lassen, Mylady.” Luna setzte sich schmollend an den Küchentisch. „Ich mach das aber gern!”, brachte sie trotzig hervor. Neville nahm sie grinsend in den Arm. „Na, Kleines? Schlägt die Verwandtschaft wieder durch?” Luna lächelte leicht, wegen seiner Anspielung und nickte, bevor sie sich an ihn kuschelte.

„Verratet ihr mir bitte, wo Harry hin will und was er gemeint hat?” „So wie ich ihn verstanden habe, gibt es einen Ort, den man von seinen Gemächern aus erreichen kann, an dem die Geheimnisse seiner Familie und die der Schule verwahrt werden”, begann Luna zu erzählen. „Es ist ein mystischer und sehr gefährlicher Ort. Er wird von Harpyien, Drachen, dem obersten der Hauselfen und einem goldenen Greif geschützt, Pansy. Die Magie über diesem Ort ist so alt und stark, dass nicht nur andere magische Wesen ihm ihre Geheimnisse anvertrauen, sondern auch die Zeit verläuft dort nach anderen Gesetzen.” „Wie meinst du das?” „Je länger sich Harry dort aufhält desto mehr Zeit vergeht für uns. Sie steht fast still an diesem Ort.” „Darum sprach Harry von Tagen oder Wochen.” Pansy wurde bleich. „Merlin! Er setzt sich für Ginny einer solchen Gefahr aus?” „Dieser Ort ist für ihn und uns beide nicht das Gefährliche an dieser Sache, Pansy.” „Aber was ist dann der Grund für Ginnys und Hermines komisches Verhalten den Vormittag über?” Luna hob ihre Schultern und sah zu Neville. „Du warst doch bei Ginny, als Harry wegen ihr in den verbotenen Wald verschwunden ist. Weißt du mehr, als ich?” „Ginny wird von etwas beeinflusst, dass ihr die Carrows im letzten Schuljahr angetan haben ohne, dass einer auf Hogwarts mitbekommen hat, was sie mit ihr und einigen anderen Schülern gemacht haben.” Neville holte tief Luft. „Von Lavender weiß ich, dass Ginnys Ausraster davon herrühren.” „Welche Ausraster?” „Es gab eine Zeit, in der Ginny wegen der kleinsten Auslöser völlig ausgeflippt ist. Sie hat wegen jeder Kleinigkeit getobt und geschrien. Harry beschimpft, bedrängt und beleidigt. Ihrem Bruder Charlie hat sie vorgeworfen, dass er keine Freundin hat, weil er was von ihr will und alles solche Sachen. Besser ist es erst geworden, nachdem Harry ihr gedroht hat, sie endgültig vor die Tür zu jagen. Nur mit einem Koffer in der Hand aber mit dem Versprechen sein ganzes Gold zu bekommen, wenn er Mine und die Zwillinge damit vor ihr bewahren könnte.”

„Das hat Harry getan?”, fragte Pansy ungläubig. „Oh ja! Glücklicherweise kam Ginny dadurch so weit zur Vernunft, dass sie angefangen hat, von sich aus zu kämpfen. Als sie und Mine dann von einem Handlanger der Carrows entführt wurden, haben die irgendwas mit ihr angestellt, was Harry und Ginny wohl in größte Gefahr bringt. Zumindest ist bei dem Versuch herauszubekommen was es ist der oberste Elf so schwer verletzt worden, dass Timmy dessen Position einnehmen musste.” „Das meinte Mine also mit der neuen Aufgabe, die er für Harry und seine Leute übernommen hat.” „Ja, Pansy. Das war am letzten Sonntag und heute sind sie um, die sieben Tage, nach denen sie zurückkehren sollten, um Ginny von ihrem Problem zu befreien.” Misstrauisch horchte Pansy auf. „Was hast du?”, fragte Neville nach. „Hört ihr das nicht?” Beide horchten angestrengt. „Da ist nichts, Pansy!” „Eben! Es ist totenstill im Haus. Bis vor ein paar Minuten waren noch irgendwelche Geräusche im Hintergrund. Aber jetzt könnte man eine Stecknadel fallen hören.” „Ach, du spinnst doch! Lavender ist bei Ron und die Zwillinge sind oben ist doch klar, dass es hier dann nicht zugeht wie im Affenstall.” „Und, wo bitteschön sind, Harry, Ginny und Hermine?” „Wo wohl? Oben bei den Kindern?” „Sie müssten längst wieder hier sein, Luna!” „Woher willst du denn wissen, wie lang die Drei bei den Zwillingen brauchen?” „Ja, schon gut.” Ärgerlich schauend sah Pansy sich um. „Und wo bitte sind die Elfen?” Luna sah sie ihrerseits ärgerlich an. „Sie tun das, was sie immer machen oder sind in ihrem Zimmer. Meine Güte! Was hast du denn auf einmal?” „Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht!” Luna seufzte leise. „Bitte beruhige dich wieder, Pansy.” Sie wandte sich an Kreacher, der am Herd stand und schon einiges für das Mittagessen vorbereitete. „Kann uns hier etwas geschehen, Kreacher?” Der Elf drehte sich herum. „Nein, Miss Lovegood. Wie immer, wenn Sir Harry nicht im Haus ist, sind alle Vorkehrungen für den Schutz der anwesenden Gäste getroffen.” Pansy wurde bleich. „Harry ist fort?” „Ja, Miss Parkinson.” „Was wird geschehen?” „Das kann Kreacher nicht beantworten, Miss.” Der Elf kümmerte sich wieder um den kochenden Topf vor ihm.


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