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Fanfiction

Verwandte Fremde - Von Versöhnungen und Verantwortung

von Dr. S

Am nächsten Tag konnte Teddy seiner Großmutter nicht erzählen, was passiert war, weil er sie in eine, für sie sehr hitzige, Diskussion über den neuen Zaubereiminister mit Percy Weasley verwickelt vorfand. Nun, die Diskussion brach kurzzeitig ab, während Percy sicherging Teddys Hand auch so gründlich zu schütteln, dass ihm danach ein wenig schlecht war. Da er nicht in der Stimmung war, sich an irgendeinem Teil der neubeginnenden Konversation zu beteiligen, beschäftigte er sich damit, neue Blumen für Andromeda zu arrangieren und murmelte ab und an eine Zustimmung.

Er war sich unsicher, was sein Benehmen gegenüber Draco gestern anging, und er war sich sicher, dass Andromeda ihm sagen würde, er habe sich wie ein verfluchter Idiot benommen, aber… was er gesagt hatte, war nicht erfunden gewesen. Es mochte barsch gewesen sein, aber ehrlich. Wenn Draco damit nicht umgehen konnte… dann sahen sie sich wahrscheinlich nicht wieder.

Teddy seufzte schwer. Allein der Gedanke fühlte sich an, als würde sein Brustkorb auseinandergerissen werden um sein Herz zu fassen zu kriegen und rücksichtslos gegen die Wand zu schleudern.

„Teddy, hörst du überhaupt zu?“ Percys Stimme zerrte Teddy aus seinen Gedanken.

Er drehte sich um. „Entschuldige, was hast du gesagt?“

Percy tauschte einen Blick mit Andromeda. „Ich habe nur gefragt, ob alles in Ordnung ist. Du siehst müde aus.“

„Und als würdest du eine Aufmunterung gebrauchen können“, fügte Andromeda hinzu. „Warum gehst du nicht los und suchst Lucy und James?“

Teddy runzelte die Stirn. „Was?“

Percy rollte seine Augen in Andromedas Richtung. „Er hat nicht zugehört, Andromeda. Hast du zugehört? Ist das ein Familiending abzuschalten, sobald man nicht mehr angesprochen wird?“

Wenigstens Andromeda fand es amüsant, dass Percy sich so leicht über etwas aufregte. „Ja“, sagte sie frech.

Percy wandte sich wieder Teddy zu, ohne auf Andromedas Kommentar zu reagieren. „Dein Pseudo-Bruder hat es irgendwie geschafft Tentakel aus dem Körper meiner Tochter wachsen zu lassen. Also habe ich sie hierher gebracht und dabei einen Besuch bei deiner Großmutter eingeschoben.“

„Tentakel?“ Teddy wollte nicht einmal ein geistiges Bild davon vor Augen haben.

Anscheinend wollte Percy da auch nicht wirklich drüber reden. „Ich habe die Kinder mit ins Büro genommen. Wie du weißt, interessiert Lucy sich sehr dafür, auch einmal eine Karriere im Ministerium einzuschlagen – meine Abteilung, natürlich.“

„Jaah, ich weiß, dass sie zu gut für meine Abteilung ist, Percy, danke dir“, sagte Teddy mit einem Grinsen, das gezwungen aussehen sollte, sich aber auch so anfühlte. Was machte er hier eigentlich? Über Tentakel und das Ministerium reden, während sein Liebesleben wieder einmal in tausend Scherben zerbrochen war?

„Wie es scheint“, fuhr Percy fort, „hat Ginny mich angelogen, als sie meinte, dass James ebenfalls mehr über meine Arbeit erfahren wollen würde.“

Jetzt hatte Teddy Probleme nicht zu lachen. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie Ginny James zu Percy abschob um wenigstens einen entspannten Tag zu haben. Und er konnte sich genauso gut vorstellen, wie Percys Augen zu strahlen angefangen hatten bei der Gelegenheit auch seinen Neffen auf die bürokratische Seite der Familie ziehen zu können.

„Schande aber auch“, konnte Teddy in einem ernsten Ton sagen und sah zu Andromeda, die ihm, mit einem Wink ihrer Hand, bedeutete zu gehen.

„Wir werden dich nur langweilen, Teddy. Lucy und James sind den Gang runter. Geh und zeig ihnen, wie erwachsen du in letzter Zeit geworden bist.“ Sie grinste wegen Percys verwirrtem Blick und es war auch dem amüsanten Gesichtsausdruck zu verdanken, dass sie nicht bemerkte, wie klein Teddy wurde.

Erwachsen… Er verließ das Zimmer seiner Großmutter mit demselben Gedankenkarussell in seinem Kopf, mit dem er gekommen war. Draco hatte ihn einen Teenager genannt und anscheinend hatte er sich wirklich nicht wie ein zwanzigjähriger Mann benommen. Er hatte überreagiert. Draco hatte eine Weile versucht ruhigzubleiben und selbst, als er die Geduld verloren hatte, war er einfach gegangen, anstatt alles schlimmer zu machen. Vielleicht, weil er gehofft hatte, dass sie noch eine Chance haben würden, nachdem Teddy sich beruhigt hatte…

Teddy hoffte das auch.

Besonders, als er die Tür öffnete und sich Angesicht zu Angesicht mit Draco Malfoy wiederfand, die Knöchel kurz davor gegen Teddys Stirn zu klopfen. Ihre Augen trafen sich und Teddy wünschte sich, dass Dracos übliche Kälte nicht nur vorrübergehend von Überraschung geschluckt worden war.

Teddy lächelte ihn an und trat zur Seite. „Sorry.“ Sein Blick flatterte hinter Draco, von wo Narcissa ihm ein Nicken schenkte, das Teddy nicht erwiderte, denn das wirklich Überraschende war der kleine Junge, der sich hinter seiner Großmutter versteckte. Scorpius lugte vorsichtig um seine Großmutter herum und als er sich versichert hatte, dass es nur Teddy war, der ihn anstarrte, machte er einen zögerlichen Schritt vorwärts.

„Was…“

„Wir wollten Andromeda besuchen.“ Draco schnitt Teddy das Wort mit einer eiskalten Stimme ab. Und er beantwortete nicht einmal Teddys Frage. Er konnte sich denken, dass sie sicherlich nicht hier waren, um die Cafeteria zu plündern, aber Draco war so abgeneigt gewesen, Scorpius her zu bringen und jetzt… Hatte er wegen Teddy seine Meinung geändert? „Kommen wir ungelegen?“

Teddy hob die Schultern. „Wenn ihr in der Lage seid, einer Debatte über Politik zu folgen, bestimmt nicht.“ Er beobachtete geduldig, wie Scorpius damit rang, eine Hand auszustrecken oder nicht. Letztendlich entschloss er sich dazu, Teddy zu winken.

„Ich bin sicher, dass die Debatte warten kann“, sagte Narcissa und legte die Hände auf Scorpius‘ Schultern. „Andromeda war so interessiert daran, dich zu treffen, Schatz.“

Scorpius gab ein leises Geräusch von sich, das Teddy nicht einordnen konnte. Er war offensichtlich nervös und fuhr sich mit dem Handrücken über seine auffällig schimmernde Stirn, dann verknotete er die schwitzigen Hände ineinander.

Draco, zu seiner Rechten, machte ein offensichtlich unzufriedenes Geräusch. „Wir kommen später wieder, wenn –“

„Nein, nein. Ich bin sicher, dass es in Ordnung ist“, unterbrach Narcissa ihn und schob Scorpius vorwärts. Draco und Teddy traten auseinander um die Tür freizugeben. Als Draco seiner Mutter und seinem Sohn folgen wollte, griff Teddy seinen Arm.

„Können wir reden?“ Teddy bemerkte, dass Scorpius über die Schulter zu seinem Vater sah, aber Draco verpasste den hilflosen Gesichtsausdruck seines Sohnes, als er Teddy ansah.

„Ted, ich verstehe. Es ist nicht notwendig zu…“ Draco stoppte bei Teddys flehendem Blick. „Können wir später reden? Ich würde wirklich gerne –“

„Bitte.“ Teddy zupfte an Dracos Arm und zog ihn erfolgreich von der Tür weg. „Ich will nicht… Ich…“ Dass mehrere Türen offenstanden und auch ein paar Heiler in den Gängen herumgingen, brachte Teddy dazu, Dracos Hand zu greifen und ihn um die nächste Ecke zu ziehen.

Draco schien nicht sehr glücklich darüber zu sein. „Ted, du musst dich nicht… erklären“, sagte er, als sie einen kleineren und vor allem leereren Gang erreichten. „Ich muss zu meinem Sohn zurück.“

Teddy zwang Draco hinter einen mehrstöckigen Abstellwagen für Tabletts, was ihnen ein wenig mehr Schutz vor den Augen unerwünschter Personen geben sollte. „Warum hast du deinen Sohn überhaupt hierher gebracht? Ich dachte, du willst nicht, dass er noch mehr leidet? Wenn du deine Meinung so leicht änderst, dann –“

„Ich habe meine Meinung nicht geändert. Meine Mutter hat das hier ohne mich zu fragen entschieden.“ Draco schüttelte Teddys Hände von seinen Schultern, aber als sie sofort wieder zurückwanderten um Draco festzuhalten, seufzte er. „Ich finde immer noch nicht, dass es eine gute Idee ist. Aber meine Mutter ist scheinbar mit dir einer Meinung.“

„Was ist dann so falsch daran?“ Teddy hoffte, dass Draco nicht so abweisend bleiben würde, wenn seine Mutter es ebenfalls für eine gute Idee hielt. „Es ist vielleicht seine einzige Chance, sie besser kennenzulernen. Warum willst du das nicht?“

„Das hab ich dir schon gesagt“, gab Draco zurück.

„Jaah, aber…“ Teddy ballte seine Hand auf Dracos Schulter zur Faust, krallte sich an den vertrauten schwarzen Roben fest. „Wenn deine Mutter möchte, dass Scorpius Andromeda kennenlernt, dann ist das cool, aber wenn ich dich nur frage, flippst du total aus.“

Draco starrte ihn ungläubig an. „Ich war nicht derjenige, der ausgeflippt ist.“

Verlegen senkte Teddy den Blick. „Es tut mir leid… Ich hätte nicht sagen sollen, dass… Na ja, aber ich hab bloß die Wahrheit gesagt, okay? Ich… Bist du sauer auf mich?“

„Nun…“ Draco legte eine Hand auf Teddys Kopf und begann sein Haar so sanft zu streicheln, dass die nächsten Worte ein immenser Schock für Teddy waren: „Wenn du jemals wieder so über meinen Sohn redest, dann bring ich dich um.“

Auch wenn die Worte heftig waren, nahm Teddy nicht die Hände von Draco. Er verspürte sogar das Bedürfnis, sich ihm zu nähern.

„Es tut mir leid, okay?“, wiederholte er. „Ich mag Scorpius. Ich würde ihm niemals wehtun wollen – oder ihm sowas ins Gesicht sagen. Ich meine… Komm schon, ich war sauer. Ich hab nicht nachgedacht.“

„Ich weiß…“ Dracos Hand legte sich auf seine Wange und brachte Teddy dazu, aufzusehen. Er lächelte nicht, aber sein Ausdruck war weicher. „Du musst nur im Kopf behalten, dass Scorpius das Wichtigste in meinem Leben ist. Ich muss sichergehen, dass ihm nicht wehgetan wird. Und Glück ist so kurzweilig verglichen zu Trauer.“ Er sah unbeschreiblich traurig aus, als er das sagte, und seine Augen hielten unentwegt Kontakt zu Teddys, zwangen so ein grundlos schlechtes Gewissen auf seine Schultern.

„Aber…“ Teddys presste sich dichter gegen Draco, bis sie fast komplett hinter dem Tablettwagen verschwanden. „Glück ist einen Versuch wert, oder nicht?“

Draco runzelte die Stirn ein wenig, aber seine andere Hand legte sich auf Teddys Hüfte. „Reden wir immer noch über dasselbe?“

„Ist mir egal. Alles, was ich will, ist, dass du mir vergibst…“ Teddy küsste Draco dann, presste seine Lippen fest gegen den anderen Mund. „Bitte“, hauchte er, als Draco den Kuss nicht erwiderte. „Ich will nicht, dass es so endet.“

Draco gluckste amüsiert und fuhr mit der Hand in Teddys Nacken, zog ihn zurück gegen seine Lippen. „Definitiv nicht das Ende. Nicht bloß, weil du ausgeflippt bist. Das kann man vergeben.“ Die letzten Worte waren schwer zu verstehen, weil Teddy jede Bewegung von Dracos Lippen für einen neuen Kuss ausnutzte.

Sein Ziel, so seine Worte wiedergutzumachen, Draco alles zu geben, was er wollte, war scheinbar nicht erwünscht. Teddys Hände wurde weggeschoben, sobald sie unter die zahllosen Kleidungsschichten fuhren, die testenden Bewegungen seiner Hüften wurden nicht erwidert, und als er sein Knie zwischen Dracos Beine schob, wurde sogar der Kuss unterbrochen.

„Bist du verrückt?“ Draco klang zumindest belustigt und es folgte sogar ein leises Lachen, als Teddy den Druck seines Knies verstärkte. „Hier sind wir nicht gerade ungestört.“

„Wir könnte sicherlich irgendwo ein ungestörtes Plätzchen finden“, sagte Teddy, angespornt von dem zittrigen Atem, der auf seine Lippen traf. Dracos beschleunigte Atmung fühlte sich unvergleichlich gut auf Teddys Zunge an und war Ermutigung genug, den Kuss zu vertiefen. Es hielt Draco außerdem davon ab, eine neue Zurückweisung zu formulieren, und da er sehr offensichtlich den Druck von Teddys Oberschenkel genoss, drückte er sich enger gegen ihn, bis er glaubte, Dracos Herzschlag an seiner Brust fühlen zu können.

Teddy war sich sicher, dass mehr hätte passieren können, wenn keine herannahenden Schritte ein Ende erzwungen hätten. Die Schritte waren schnell und als Teddy sich fast sicher war, dass die Person, der sie gehörten, wieder verschwinden würde, bewies das quietschende Geräusch von abbremsenden Turnschuhen ihm das Gegenteil. Als er sich von Draco zurückzog hatten die Schritte sich bereits in ihre Richtung gewandt und stoppten jetzt abrupt ab.

„Merlins Unterhosen.“ James Potter war zu schockiert um die Worte wirklich auszurufen, aber er riss sich schnell zusammen und drehte den Kopf über die Schulter. „Da- hmpf!“ Teddys Hand hielt ihn von seinem Ausruf ab. Er presste die Handfläche fest gegen James‘ Mund und zog ihn rückwärts, warf ihn dann kraftvoll gegen die Wand, gleich neben Draco, der ein wenig beduselt wirkte.

„Ein Wort von dir zu irgendwem und ich bring dich um, James Sirius Potter“, knurrte Teddy und gab James den gefährlichsten Blick aus seinem Repertoire, nur war der wohl nicht der Grund für die großen braunen Augen, die immer wieder zu Draco huschten und dann zurück zu Teddy.

„Ted…?“

Etwas strich über Teddys Arm, aber für Dracos Finger war es viel zu schleimig. Teddy sah zu Draco, folgte dann dem Blick der grauen Augen und keuchte auf, als sich der Grund für das schleimige Gefühl offenbarte. Instinktiv ließ Teddy von James ab und wich zurück, starrte voller Ekel auf den violetten Tentakel, den James in der rechten Hand hielt. Ab und an zuckte der Tentakel und an der Stelle, an der er abgetrennt worden war, tropfte Schleim auf den Boden.

„Was trägst du da schon wieder mit dir rum?“, brachte Teddy schließlich heraus, wobei er sich ununterbrochen über die Stelle seines Armes rieb, wo er noch immer die Berührung des Tentakels spüren konnte.

„Das ist ein Tentakel“, sagte James und verdrehte die Augen. „Offensichtlich.“ Er drehte sich langsam um, aber anstatt wegzurennen starrte er Draco durch wirre schwarze Haarsträhnen an. James streckte den Tentakel aus. „Schön Sie zu sehen, Mr. Malfoy.“

Draco drehte den Kopf zur Seite, als der Tentakel fast seine Wange streifte, als er zuckte. „Würdest du das bitte aus meinem Gesicht nehmen.“

James legte den Kopf schief. „Es ist nicht in Ihrem Gesicht. Sondern in meiner Hand.“

„Nun, dann muss ich wohl mein Gesicht aus dem Weg nehmen, vermute ich“, sagte Draco und mit dem Kinn hoch erhoben wandte er sich in einem Wirbel aus Roben zum Gehen.

Teddy versuchte ihn zurückzuhalten. „Draco, ich…“

Draco stoppte. „Wenn du in der Stimmung für ein gemeinsames Abendessen bist… dann warte noch einen Moment.“

Teddy lächelte und nickte, beobachtete dann, wie Draco hinter der Ecke verschwand. Sobald er alleine mit James war, schubste er ihn erneut gegen die Wand.

„Was hast du dir dabei gedacht? Einen Tentakel in ein fremdes Gesicht zu halten?“ Teddy war froh, dass James nicht dasselbe bei ihm probierte. Der Tentakel ließ immer noch die schleimige Substanz auf den Boden tropfen.

„Was hast du dir dabei gedacht, als du deine Zunge in Draco Malfoys Mund gesteckt hast?“ James grinste auf diese dreckige Weise, die Teddy leider viel zu vertraut war. „Du hättest wissen müssen, dass ich dann vorbeikomme. Ich renn dich immer um, wenn du rumknutschst.“

„Na, dann hör auf damit!“

„Ich wünschte, ich könnte!“ James schauderte. „Das ist viel widerwärtiger, als dich meine Cousine knutschen zu sehen. Ich hab schon gedacht, das wäre nah dran an Inzest. Aber… ugh!“

„Dass ich rumknutsche widert dich an, aber ein Tentakel nicht? Wo hast du den überhaupt her?“ Teddy versuchte nicht abzulenken; er wurde selbst von dem violetten Arm abgelenkt, der versuchte sich um ihn zu wickeln. „Lebt das Ding noch?“

„Das ist Magie!“ James knallte den Kopf frustriert gegen die Wand. Er erwartete anscheinend nicht, dass der Aufprall ihm so heftige Schmerzen bereiten würde und zischte auf. James brachte sich die Haare durcheinander, als er sich über den Hinterkopf rieb. „Ich hab ihn von Lucy geklaut. Sie müssen sie freischneiden, bevor man sie heilen kann. Du solltest sie dir ansehen! Diese Tentakel sind überall! Oh, warum genau hast du mit Draco Malfoy geknutscht? Ist das so ein Slytherin-Erpressungsding?“

„Du kannst nicht einfach so das Thema wechseln.“ Trotzdem errötete Teddy und das ließ James grinsen.

„Kein Erpressungsding?“ Es war ein Wunder, dass James‘ Grinsen noch größer werden konnte. „Bist du der Grund dafür, dass er sich von seiner Frau getrennt hat?“

Teddy schüttelte den Kopf. „Weiß die ganze Zaubererwelt von dieser Scheidung?“

„Zumindest Hogwarts“, sagte James mit einem Nicken. „Also, ein paar extra Informationen wären großartig. Weißt du, der beliebteste Schüler zu sein ist harte Arbeit. Man muss –“

„Der König der Gerüchte sein?“

„Gut informiert sein.“ James wedelte mit dem Tentakel und Teddy hörte endlich auf, ihn gegen die Wand zu pressen. Er ging erfolglos auf Sicherheitsabstand.

Teddy musste sich einen Schleimtropfen von der Wange wischen. „Wenn du so gut informiert bist… kannst du mir sagen, was mit Scorpius Malfoy passiert ist?“

„Solltest du das nicht wissen? Du bist sein Cousin… oh, warte, Stiefvater.“ James versuchte nicht einmal sein Schaudern zu unterdrücken. „Wenn du dich um Malfoy Junior sorgst, dann machst du besser Schluss mit Malfoy Senior. Niemand in der Schule würde sich die Chance entgehen lassen, ihn wegen zwei Daddys aufzuziehen.“

„James, ich hab dir bereits gesagt, dass ich dich umbringen werde, wenn du irgendwem davon erzählst. Ich werde diesen Tentakel nehmen und ihn um deinen Hals wickeln, verstanden?“ Teddy wartete auf James‘ Nicken, bevor er fortfuhr: „Jetzt sag mir, was mit Scorpius passiert ist. Draco will mir nicht sagen, warum er so furchtbar beschützend ist, wenn es um seinen Sohn geht.“

James umklammerte den Tentakel mit beiden Händen. „Dann wartest du besser, bis er es dir erzählen will.“ Er schien sich unwohl zu fühlen und vermied Teddys Blick. „Oder frag das Opfer selbst.“

„James, komm schon…“ Teddy schlug sanft gegen James‘ Wange. „Ich hab Angst, dass ich wieder alles versaue, wenn ich nicht mehr weiß. Willst du das?“ Als James bloß die Achseln zuckte, wandte Teddy härtere Methoden an: „Willst du, dass ich Albus frage?“

James grub die Finger in den Tentakel und quetschte eine große Masse Schleim heraus, während er Teddy misstrauisch musterte. Schließlich seufzte er: „Ein paar Sechst- und Siebtklässler, nicht nur Slytherins, haben einen über den Durst getrunken und Scorpius Malfoy war zur falschen Zeit am falschen Ort. Das war’s. Er ist kein wirklich beliebter Schüler, hat aber nie… na ja, irgendwas gemacht. Besonders nichts, das sowas rechtfertigen würde…“ Der Tentakel schlug James gegen die Wange.

Teddy bedeutete James fortzufahren.

James räusperte sich. „Sie haben ihn im Zaubertrank-Klassenzimmer eingeschlossen. Ich weiß nicht… und ich denke, ich will auch gar nicht wissen, was sie da mit ihm gemacht haben. Aber als wir am nächsten Morgen Unterricht hatten, da war er immer noch drin, lag in dieser Pfütze, ein Mischmasch aus Blut und Zaubertränken und… Die Säure hatte sogar Löcher in den Boden gebrannt, also natürlich… da er die ganze Nacht da drin gelegen hat war es schwer die Verletzungen zu heilen.“

Teddy bereute es gefragt zu haben, als die ganze Farbe aus James‘ Gesicht wich.

„Er ist in Ordnung, weißt du? Ich versteh nicht, wie man einem Jungen wie ihm sowas antun kann“, sagte James mit heiserer Stimme. „Sein Vater war stinksauer. Du konntest ihn noch zwei Korridore weiter brüllen hören. Und Scorpius hat danach in der Schule kein Wort mehr gesprochen. Al hat erzählt, dass er während Zaubertränke sogar mal zu weinen angefangen hat.“ Wieder räusperte James sich, aber hielt sich dabei den Tentakel und nicht die Hand vor den Mund. Er verzog das Gesicht und wischte sich den Schleim von den Lippen. „Ich kann verstehen, dass sein Vater ihn beschützen will… und vielleicht solltest du wirklich darüber nachdenken, wie ernst das für dich ist.“

„Was soll das heißen?“, fragte Teddy mit gepresster Stimme.

„Na ja…“ James schlug den Tentakel unabsichtlich gegen die Wand, als er gestikulierte, und hinterließ einen großen Fleck Schleim. „Ich stolpere oft dazwischen, wenn du wieder jemand neuen zum Knutschen gefunden hast. Und wenn du anfängst mit… alten Menschen… die Kinder haben… zu knutschen, dann… Das ist nicht einfach. Sogar ich weiß das.“ James starrte auf den schleimigen Fleck. „Und die Inzest-Sache ist eklig. Ich würde niemals daran denken, mit Lucy… oder Louis rumzuknutschen…“ James zuckte die Achseln. „Ich würde Tante Fleur in Betracht ziehen, aber wir sind nicht verwandt und sie –“

James konnte seine Lobrede gar nicht beginnen, weil diesmal Dracos näherkommende Schritte ihn und Teddy unterbrachen. Mit einer Hand auf der Schulter seines Sohnes schaute Draco um die Ecke. Bei dem Anblick des Tentakels hob er eine Augenbraue.

„Wenn ihr immer noch damit spielen wollt, dann kannst du auch in ein paar Minuten nachkommen“, sagte Draco, während Scorpius‘ Augen anschwollen, als er entdeckte, was James in der Hand hielt. Weder wirkte er angewidert noch fasziniert, er starrte den Tentakel einfach an. So ein Blick schien alles zu sein, was James gebraucht hatte, um zu bemerken, wie merkwürdig es war, einen Tentakel mit sich herumzutragen.

„Ich…“ James winkte ab. Mit dem Tentakel. „Ich muss sowieso gehen.“ Gehen schien schwierig zu sein, wenn man in einer Pfütze Schleim stand. James machte einen Schritt vorwärts und rutschte dann aus. Mit einem lauten Krachen knallte er flach auf den Rücken und stöhnte schmerzvoll.

Draco sah amüsiert auf James herunter, während Scorpius damit haderte, James aufzuhelfen. Teddy übernahm das für ihn und zog James hoch, indem er ihn an den Schultern packte. Tiefe rote Flecken hatten James‘ Wangen überzogen, als er seine Verabschiedung murmelte und dann davon eilte, sich dabei fest an seinen Tentakel klammerte. Scorpius sah ihm nach und Draco starrte auf die Pfütze mit dem Abdruck von James‘ Hintern.

„Wo ist Narcissa?“ Teddy trat über die Pfütze und weil Draco keinen Schritt zurück machte, standen sie plötzlich Brust an Brust aneinander. Wenn Scorpius sich nicht wieder in ihre Richtung gedreht hätte, dann hätte Teddy vielleicht dem Verlangen nachgegeben, da weiterzumachen, wo er und Draco vor nicht allzu langer Zeit aufgehört hatten. Aber er bemerkte, wie fest Scorpius sich an den Ärmel seines Vaters klammerte und das erste Mal verstand er, dass er nicht nur Draco wollen konnte. Er musste Scorpius auch wollen. Wie James gesagt hatte, waren manche Dinge viel komplizierter wenn Kinder involviert waren, und in diesem speziellen Fall war es sogar noch komplexer, wie Teddy erkannte, als seine Augen zu den Narben drifteten, die unter Scorpius‘ Kragen sichtbar waren.

„Sie ist bei ihrer Schwester“, sagte Draco und wenn er Teddys Abwesenheit bemerkte, dann zeigte er es nicht. „Sie verdienen sich ein wenig Zeit alleine, nachdem dieser Weasley gegangen ist. Hält der Mann jemals den Mund? Ernsthaft…“ Draco beugte sich zu Scorpius herunter und strich eine lose Haarsträhne zurück. „Fast so eine große Quasselstrippe wie du, nicht wahr?“

Scorpius hustete eher, als dass er lachte, aber sein Lächeln half, das Geräusch einzuordnen. „Isst du wieder mit uns, Teddy?“

Draco richtete sich auf. „Es gibt drei Abende in der Woche, an denen Ted auch etwas essen muss, und ich bin sicher, dass wir eine akzeptable Gesellschaft für ihn sind.“

„Wenigstens du, Vater“, sagte Scorpius und schenkte Teddy ein entschuldigendes Lächeln, für das Teddy keine gute Erklärung fand. „Ich bin die langweiligste Gesellschaft auf der Welt.“

„Oh, bist du nicht!“ Teddy ging zu Scorpius und schnippte ihm sanft gegen die Stirn, bevor er in den nächsten Gang bog. „Du musst mir noch erzählen, ob du herausgefunden hast, warum ich mein Aussehen verändern kann. Ich mochte die Idee, dass mein Großvater in einen Kessel Vielsafttrank gefallen ist.“

Teddy hörte Scorpius diesmal ganz deutlich lachen, aber er drehte sich nicht um. Es fühlte sich so komisch an, wie Scorpius ihn ansah… Es hatte ihn vorher nicht gestört, weil ein Dutzend Weasley-Kinder ihn auf dieselbe Weise ansah, aber bei den Weasleys war alles anders. Er konnte sie nicht verlieren. Er hatte mit Victoire Schluss gemacht und das hatte nicht viel geändert – Bill schien ihn sogar wieder mehr zu mögen, seit Teddy seine Tochter nicht mehr anfasste. Aber wenn er mit Draco Schluss machen sollte… nun, nachdem sie eine richtige Beziehung begonnen hatten und sich dann trennen sollten, wie würde Scorpius damit umgehen? Wie würde Draco damit umgehen, wenn die Sachen zwischen ihnen nicht funktionierte und Scorpius trotzdem Kontakt zu seinem Cousin haben wollen würde?

Teddys Kopf drehte sich. War er bereit für so eine Verantwortung? Erwartete Draco von ihm, Verantwortung zu übernehmen?

Teddy wischte sich Schweiß von der Stirn, als das Geräusch einer zuknallenden Tür ihn aufspringen ließ. Er wirbelte herum und sah Narcissa Malfoy in seine Richtung stürmen, das Gesicht rot vor Zorn oder Scham, was ihr leerer Gesichtsausdruck nicht verriet. Als ihre blauen Augen Teddy entdeckte glühten sie allerdings vor Zorn auf, aber sie hielt nicht direkt vor ihm an. Sie hob das Kinn und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, die sich erst wieder lockerte, als sie Draco anfuhr, der sie am Arm hatte fassen wollen:

„Fass mich nicht an. Wage es nicht, Draco.“

„Mutter?“ Draco nahm die Hand von Scorpius‘ Schulter. „Was ist –“

„Nicht.“ Narcissa richtete einen drohenden Finger auf Draco. „All diese Jahre habe ich dich verteidigt! Gegenüber deiner Frau, deinem Vater – allen! Und du hast mich angelogen. Du hast mich angelogen. Gelogen. Draco!“ Sie sah aus, als wolle sie Draco ohrfeigen, hier und jetzt. Ihre Hand hatte sie bereits gehoben. Vielleicht war es der verwirrte Gesichtsausdruck ihres Sohnes, der sie aufhielt, oder vielleicht die Angst, mehr Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Letztendlich ballte sie die Hand zur Faust und rauschte davon.

Überraschenderweise war es Scorpius, der die Stille brach. „Was ist los?“

Draco schüttelte den Kopf. „Ich gehe ihr nach. Ted, könntest du Scorpius bitte nach Hause bringen?“

„Ja, sicher.“ Teddy fasste Scorpius an der Schulter und zog ihn an seine Seite. Draco nickte ihm dankbar zu, bevor er Narcissa folgte. Und Teddy mochte vielleicht nicht wissen, was los war, aber er wusste jetzt, dass Draco wollte, dass er Verantwortung übernahm. Er schenkte Scorpius ein Lächeln und als Scorpius es schwach erwiderte, realisierte er, dass Draco ihm wirklich vertrauen musste, wenn er Teddy auf seinen geliebten Sohn aufpassen ließ.

Und plötzlich fühlte Verantwortung sich gut an.

„Scorpius, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich kurz nach meiner Großmutter sehe?“ Teddy lächelte, weil Scorpius den Kopf schüttelte, aber er bezweifelte, dass irgendetwas anderes hätte passieren können. Er nahm sich selbst das Versprechen ab, sich zu beeilen, und Scorpius dann sicher nach Hause zu bringen. Das war die perfekte Art, Draco zu zeigen, dass er sein Vertrauen wert war.

„Könntest du hier eine Minute warten?“, fragte Teddy, als sie Andromedas Zimmer erreichten. Scorpius nickte und setzte sich auf einen Stuhl im Gang. Als Teddy das Zimmer betrat, saß Andromeda ähnlich wie Scorpius auf ihrem Bett, die Hände in ihrem Schoß gefaltet und die Augen stur auf die Wand fixiert.

„Grandma, was ist passiert?“ Teddy setzte sich zur Abwechslung nicht hin, aber er nahm wie üblich die Hand seiner Großmutter. „Narcissa…“

„Sie ist ausgeflippt. Total.“ Andromeda atmete scharf aus.

„Jaah, aber warum?“

„Weil ich… vielleicht einen falschen Kommentar über deine Beziehung zu ihrem Sohn abgegeben habe“, gab Andromeda zu und dass sie Teddy dabei entschuldigend ansah, war eine Seltenheit. Nicht dass Teddy das jetzt zu schätzen wüsste.

„Du hast was?!“

„Ich wusste nicht, dass sie es nicht weiß! Sie hat unentwegt darüber gesprochen, wie gut ihre Beziehung zu Draco ist und dann hat sie nicht den geringsten Schimmer, dass er schwul ist?“

„Er ist nicht schwul! Er hat seine Frau geliebt. Und Narcissa glaubt jetzt, dass er sie für… was weiß ich wie lange angelogen hat…“ Teddy seufzte und beugte sich zu seiner schmollenden Großmutter herunter. „Ach, Grandma…“ Er drückte einen Kuss zwischen ihre Brauen und richtete sich wieder auf. „Ich fange an zu glauben, dass du deine Versöhnung mit Narcissa absichtlich sabotierst.“

„Wenigstens glaubst du nicht, dass ich deine Beziehung zu Draco sabotieren will.“ Andromeda schlüpfte unter ihre Decke. „Entschuldige bitte, aber ich bin müde. Das war viel zu viel Action für mich heute.“

„Okay.“ Teddy versuchte nicht besorgt auszusehen und küsste Andromeda noch einmal. „Liebe dich, Grandma.“

„Das ist alles, was ich hören muss, um gut zu schlafen“, lächelte Andromeda, bevor sie sich hinlegte. Teddy deckte sie zu und strich durch das angegraute Haar, hoffte dabei wirklich, dass Andromeda nicht nur so tat, als fühle sie sich gut. Sie hatte gerade erst angefangen, sich besser zu fühlen – zumindest ein bisschen. Teddy war nicht so naiv zu glauben, dass sie sich vollkommen erholen würde, aber vielleicht hätten sie noch ein paar Monate länger. Nur um ein paar Angelegenheiten zu klären. Andromedas Angelegenheiten. Er sollte das nicht vergessen, nur weil plötzlich etwas Interessantes in seinem Leben passierte.


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