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Fanfiction

Verwandte Fremde - Die Frage nach einer Verabredung

von Dr. S

„Du siehst gut aus, heute“, sagte Andromeda, als Teddy neue Blumen an ihrem Bett arrangierte. Sie saß nicht aufrecht und sah außerordentlich krank aus, was durch ihre dünne Stimme unterstrichen wurde. Ihre Laune hatte sich dagegen überhaupt nicht geändert. Sie war die Andromeda, die Teddy sein ganzes Leben lang kannte, und sie konnte ihn so leicht lesen wie ein Bilderbuch.

„Oh… Alle finden, dass es ein wenig farblos ist“, sagte Teddy und fuhr sich durch seine schwarzen Haare, konzentrierte sich dann darauf die bläulichen Highlights deutlicher im Licht der Nachmittagssonne werden zu lassen. Er wusste, dass es irgendwie merkwürdig war, sein Haar so zu tragen, nur weil es Draco besser gefallen hatte, aber er fühlte sich ihm so näher. Sie hatten den Großteil der letzten Nacht damit verbracht zu reden, sich kennenzulernen, und auch wenn sie keine tiefgründigen Gespräche geführt hatten, war Teddy zu der Ansicht gekommen, dass er es mochte sich Draco nah zu fühlen.

„Ich habe nicht deine Frisur gemeint“, sagte Andromeda sanft und hob langsam die Hand. Teddy setzte sich an ihre Bettkante und nahm ihre kalten Finger zwischen seine. „Du siehst aus, als wäre dein Leben nicht mehr langweilig.“

„Grandma –“

„Oh, jetzt sag mir nicht, dass ich zu schwach zum Zuhören bin!“ Andromeda schüttelte missbilligend den Kopf. „Solang du nicht mit diesem Heiler ausgegangen bist, werde ich von dem Schock schon nicht sterben.“ Sie musterte ihn misstrauisch und Teddy musste schon grinsen, bevor sie fragte: „Bist du doch nicht, oder Teddy?“

„Nee“, sagte Teddy mit einem Grinsen, das bereits verriet, was er gerade fühlte. Andromeda hob erwartungsvoll die Augenbrauen, aber Teddy wusste nicht, wie er seine Gefühle mit Worten ausdrücken sollte, und dann hielt ihn ein Klopfen an der Tür ganz davon ab.

„Wer mag das sein?“ Andromeda runzelte die Stirn und versuchte sich aufzusetzen, aber Teddy übte leichten Druck auf ihre Schultern aus um sie zu stoppen, schaute dabei über die Schulter und sah so Draco durch die Tür kommen. Er errötete, als ihre Augen sich trafen, und schaute schnell weg, genau zu seiner Großmutter, die ungehalten schien.

Teddy zuckte entschuldigend die Achseln. „Gib ihm ’ne Chance, Grandma.“

„Störe ich gerade?“ Draco kam näher und stoppte direkt hinter Teddy. Er legte eine Hand auf Teddys Schulter.

Andromeda murmelte etwas Unverständliches.

Teddy drehte sich zu Draco. „Sie wird dir zuhören“, sagte er, bevor er Dracos Hand abschüttelte und auf die Tür zusteuerte. „Ich warte draußen. Und wenn ich deine Stimme im Korridor höre, dann hol ich sofort deinen Lieblingsheiler.“

„Undankbares Kind“, murmelte Andromeda und bekam für diesen Kommentar einen Handkuss von Teddy zugeworfen.

Draußen setzte Teddy sich auf denselben Stuhl wie gestern, aber diesmal mit einem Lächeln im Gesicht. Er hatte das Gefühl, dass Draco das schon hinkriegen würde.

„Hey…“ Teddy erwartete fast Draco, aber als er von seinen Gedanken zurück in die Realität trat, hatte er nur Andromedas ganz und gar nicht Lieblingsheiler vor sich. Teddy hatte seinen Namen einmal gekannt, aber jetzt verdeckte eine Akte, die der Heiler an seine Brust drückte, das Namensschild und er war sich zu unsicher den falschen zu sagen, also kopierte er einfach das „Hey“.

„Deiner Großmutter geht’s gut. Du kannst zu ihr gehen.“

Teddy deutete auf die Tür. „Jemand anderes besucht sie gerade. Ich hab sie nur kurz alleingelassen. Aber danke.“

Der Heiler erwiderte sein Lächeln und wollte sich umdrehen, zögerte aber. Einen Moment lang schien er unentschlossen, dann räusperte er sich und klammerte sich etwas unbeholfen an seine Akte. „Ich wollte dich das schon eine ganze Weile fragen und… da deine Großmutter gerade nicht in der Nähe ist und es nicht zu einem sehr… ungünstigen Zeitpunkt kommt…“ Die Tür neben ihnen öffnete sich gerade als der Heiler auf den Punkt kam und fragte: „Würdest du mal mit mir ausgehen wollen?“

Teddy drehte den Kopf und entdeckte Draco, der die Augenbrauen hob und langsam versuchte zurück hinter die Tür zu verschwinden. Kurzzeitig überlegte Teddy einfach so zu tun, als wäre er an Männern nicht interessiert, weil diese Offenbarung sicherlich seine noch so frische Beziehung zu Draco gefährden würde. Er wirkte so konservativ und Teddy wollte nichts riskieren… aber letztendloch wäre eine Lüge in dieser Hinsicht schlimmer. Wenn Draco ihn nach seinen Vorlieben fragen würde, dann musste Teddy ehrlich sein. Und er musste ehrlich zu dem armen Heiler sein, dessen Namen er vergessen hatte.

„Tut mir leid“, sagte er und stand mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck auf. „Da gibt es schon jemanden, an dem ich Interesse hab. Das wäre nicht fair.“

„Verstehe…“ Der Heiler seufzte voller Enttäuschung. „Da kann man nichts machen. Na ja, ich muss dann auch wieder… Wir sehen uns.“

Teddy spürte, wie sein Gesicht ganz heiß wurde, als er zusah wie der Heiler um die nächste Ecke flüchtete. Als wäre es nicht schlimm genug ihm eine Abfuhr zu erteilen, hatte Teddy es auch noch vor Publikum getan. Vorsichtig wandte er sich Draco zu, der gerade die Tür hinter sich schloss. Er erwartete eine Menge. Dass Draco ihn fragen würde, wer dieser jemand war, dass er einen Witz über Teddys Verehrer machen würde, oder dass er ihn voller Abscheu ansehen würde, aber er hatte beim besten Willen nicht erwartet, dass Draco das Geschehene einfach ignorieren würde.

„Andromeda wird meiner Mutter eine zweite Chance geben“, sagte er und sah Teddy dabei aus seinen scheinbar kristallenen Augen an, kalt wie Eis und ohne einen Hinweis wie, oder ob überhaupt, die vorigen Ereignisse ihn berührt hatten. „Sie war das letzte Mal zu überrascht und – ein typisch Black’scher Charakterzug – hat gehandelt ohne vorher zu denken. Und sie bereut, was sie gesagt hat. Scheinbar ist das genauso bereits ein paar Mal passiert. Mit ein wenig Hilfe kriegen sie es dieses Mal vielleicht hin und –“

Draco stoppte abrupt, als Teddy die Arme um ihn warf. „Danke“, murmelte er in Dracos Schulter. Sie waren in etwa gleichgroß, aber Teddy lehnte seine Stirn trotzdem gegen die jetzt angespannte Schulter und spürte, wie sich Dracos gesamter Körper anspannte, als er sich gegen ihn drückte. „Du weißt nicht, wie dankbar ich für deine Hilfe bin. Ich wusste, dass du das hinkriegen würdest, Draco. Ich –“

„Keine Ursache“, sagte Draco und tätschelte unbeholfen Teddys Rücken. „Was habe ich über anfassen gesagt?“

Teddy atmete tief ein. Draco roch wie der Sommerregen gestern und Teddy spürte wie das zusammen mit einer kurzen Berührung ausreichte, um all seine Sorgen wegzuwaschen. Trotzdem ließ er los und lächelte schüchtern. „Sorry.“

Draco grinste. „Du solltest dir deine Umarmungen für deinen Schwarm aufheben“, sagte er und zwinkerte Teddy zu.

„Äh… Jaah…“ Teddy kratzte sich am Hinterkopf und zog Dracos Aufmerksamkeit so auf seine Haare. Fast stolz lächelte Draco und streckte eine Hand aus, zögerte aber, bevor er die Strähnen berührte. Teddys schneller Herzschlag setzte abrupt aus, als Draco seine Hand nur dazu benutzte ihm ein lässiges Winken zu schenken.

„Meine Mutter kommt Morgen vorbei“, sagte er, als er sich zum Gehen wandte.

Teddy wollte seinen Arm greifen, ihn fest- und vor allem bei sich behalten, aber stattdessen fragte er nur: „Begleitest du sie?“

Draco schaute über die Schulter, ein amüsierter Zug um seinen Mund. „Warum sollte ich? Es geht hierbei nicht um mich.“

„Ja, richtig…“ Teddy war sich sicher, dass er etwas falsch gemacht hatte, aber was genau, das konnte er nicht sagen. Während er zusehen musste, wie Draco den langen Korridor herunterging und verschwand, versuchte Teddy eine Antwort auf diese Frage zu finden, aber er blieb immer daran hängen, dass Draco wohl einfach ein Problem mit einem schwulen Mann in seiner Nähe hatte.

Teddy ging zurück in Andromedas Zimmer und hoffte, dass er nicht so enttäuscht aussah, wie er sich fühlte. Aber er hatte es hier mit seiner Großmutter zu tun. Sie wusste immer, wenn etwas nicht mit ihm stimmte.

„Du magst ihn, nicht wahr?“ Andromeda präsentierte ein Grinsen, das Dracos, als er über Teddys Schwarm gesprochen hatte, sehr ähnlich sah.

Teddy tat so, als würde er nicht verstehen. „Wen?“

„Ah, komm schon, Teddy.“ Andromeda wirkte äußerst müde, klopfte aber trotzdem auf ihre Matratze. „Ich habe gesehen, wie du ihn gerade angeschaut hast“, erklärte sie, als Teddy sich setzte. Seine Wangen waren bereits leicht rosa, aber sie wurden knallrot, als Andromeda hinzufügte: „Und ich habe gesehen, wie er dich angeschaut hat.“

„Was?“ Teddys Stimme sprang eine Oktave höher. „Ich weiß nicht, wovon du redest. Du musst müde sein, Grandma. Sehr müde.“

„Wirklich? Und ich habe plötzlich Tagträume, dass Draco Malfoy meinen Enkel anschmachtet?“ Andromeda tat so, als würde sie das für einen Moment wirklich in Betracht ziehen, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, ich denke nicht. Er hat dich angestarrt. Besonders, als du dich umgedreht hast. Sie starren dir immer auf den Hintern, Teddy.“

„Grandma…“ Teddys Verlegenheit war hörbar. „Mach keine Scherze… bitte. Das ist nicht wahr.“

„Oh, und hab ich falsch gelegen, als ich dir gesagt habe, dass der Heiler dich angestarrt hat?“ Andromeda schüttelte den Kopf betont langsam. „Ich mag alt und krank sein, aber ich bin nicht blind. Und ich wette, dass er der Grund dafür ist, dass du so glücklich ausgesehen hast…“ Es schien sie eine Menge Kraft zu kosten, die Hand zu heben, also half Teddy ihr sie auf seine Wange zu legen. „…und jetzt so traurig…“

„Er ist mein Cousin“, sagte Teddy, als er die Bemühungen aufgab seiner Großmutter etwas vormachen zu wollen.

„Das ist keine Ausrede. Ihr seid nicht so eng miteinander verwandt“, versuchte Andromeda ihn zu ermutigen, aber Teddy ließ bloß den Kopf hängen.

„Er war verheiratet und hat einen Sohn. Du erkennst nicht nach einem Vierteljahrhundert Ehe plötzlich, dass du schwul bist, weil Teddy Lupin in dein Leben tritt“, murmelte er.

Andromeda seufzte und Teddy wusste auch ohne sie anzusehen, dass sie die Augen verdrehte. „Du ähnelst deinem Vater so sehr.“

Der Kommentar ließ Teddy aufschauen. Seine Großmutter sprach selten über seinen Vater. Harry hatte ihm erzählt, dass es diverse Gründe dafür geben könnte, dass sie unglücklich mit der Ehe seiner Eltern gewesen war. Sein Vater war zu alt, zu arm und ein Werwolf gewesen. Andromeda hatte es stets geliebt die Unterschiede zwischen ihnen zu betonen und jetzt…

„Remus hat ständig Gründe dafür gefunden, dass er nicht gut genug für den Dreck unter den Fingernägeln deiner Mutter war. Er war ein netter, selbstloser, liebevoller Mann, der leider absolut kein Selbstwertgefühl hatte. Aber du, Teddy… Du weißt, dass du die Leute, die dich mögen, wert bist, oder?“ Andromeda strich zärtlich über Teddys Wange. „Lass mich diese Welt nicht in dem Wissen verlassen, dass du jeden, der dich liebt, wegstößt. Versuch immer dein Bestes, Teddy. Versuch immer zu bekommen, was du willst. Mach das Beste aus deinem Leben, damit du am Ende nichts bereust.“

Teddy schloss die Augen und umschloss Andromedas Hand, kostete das Gefühl ihrer Haut auf seiner Wange aus. „Also…“ Seine Mundwinkel zuckten und er versuchte aus vollem Herzen zu lächeln, als er in das erschöpfte Gesicht seiner Großmutter sah. „Du glaubst, dass er mir auf den Hintern gestarrt hat?“

Andromeda lachte, und es war voller Leben. „Oh, ja“, sagte sie zwischen Glucksern. „Wie ein hungriger Wolf.“

.:T:.

Am nächsten Tag verließ Teddy das St. Mungos früh um seiner Großmutter ein wenig Zeit mit ihrer Schwester zu schenken. Er apparierte nach Malfoy Manor, wo die Sonne immer zu scheinen schien. Alles sah genauso aus, wie das letzte Mal, als Teddy hier gewesen war. Ein perfektes Gemälde, das scheinbar zu teuer für ihn war.

Ein Hauself öffnete ihm die Tür und sagte ihm, dass Draco in seinem Arbeitszimmer und sehr beschäftigt war, aber wenn Teddy warten wollen würde, dann könne er das im Wohnzimmer tun. Teddy stimmte zu, weil er sich für heute nichts anderes vorgenommen hatte und dieser glückliche Zufall gab ihm außerdem etwas Zeit darüber nachzudenken, was er Draco eigentlich sagen wollte.

Nervös setzte er sich auf die Couch, derselbe Ort, an dem er das erste Mal mit Draco geredet und damals noch gehofft hatte, ihn nie wiedersehen zu müssen. Und jetzt saß er hier ohne einen Plan, aber mit den starken Wunsch Draco einfach wiederzusehen. Er hoffte, dass es einfacher werden würde, wenn sie erst einmal angefangen hatten, miteinander zu reden, und dass er nicht herumstottern musste, bis er es endlich schaffte Draco nach einer Verabredung zu fragen.

Teddy seufzte und begann die Nähte der Couch nachzuzeichnen, bis er ein Geräusch von hinten hörte. Wieder erwartete er Draco und drehte sich mit einem großen Lächeln herum, das niemand zu sehen bekam. Das Wohnzimmer war genauso leer wie die Eingangshalle. Aber das hier war ein altes Haus und merkwürdige Geräusche gehörten zur Tagesordnung.

Gerade als er sich wieder umdrehen wollte, bemerkte er allerdings das Aufblitzen von blondem Haar hinter dem Türrahmen. Teddy klammerte sich an die Rückenlehne und lehnte sich vor, um einen besseren Ausblick zu bekommen. Blasse Finger schlossen sich um den Türrahmen und ganz vorsichtig lugte ein blonder Haarschopf um die Ecke. Als Scorpius Malfoy realisierte, dass er ertappt worden war, zog er sich hastig wieder hinter die Tür zurück.

„Hallo du. Ich tu dir nichts.“ Teddy fühlte sich, als würde er versuchen mit einem scheuen Rehkitz zu kommunizieren. Ganz langsam verließ Scorpius sein Versteck hinter der Tür und kratzte seinen ganzen Mut zusammen um sich Teddy in kontrastreich schnellen Schritten zu nähern. Er musterte Teddy aus großen grauen Augen und schien nur darauf zu warten, dass Teddy auf den Platz neben sich klopfte.

„Du bist Cousin Ted“, stellte Scorpius leise fest. Er sah seinem Vater wirklich außergewöhnlich ähnlich, aber das schien auch alles zu sein, was sie gemeinsam hatten.

„Du kannst mich Teddy nennen.“

Scorpius musterte Teddy immer noch, ganz so, wie Draco immer seine Umgebung musterte. Er trug ein Hemd mit einem ungewöhnlich steifen und hohen Kragen und als er den Kopf schief legte, da bemerkte Teddy, dass ein verworrenes Netz aus Narben seinen Hals bedeckte. Teddy hoffte, dass er es nicht zu offensichtlich anstarrte. George Weasley zwang einen immer, das Loch, wo früher einmal sein Ohr gewesen war, anzufassen, wenn man unhöflich genug war, es anzustarren.

„Vater hat erzählt, dass du ein Metamorphmagus bist“, sagte Scorpius mit seiner kaum hörbaren Stimme und schaute Teddy erwartungsvoll an.

„Äh… jaah. Ich kann meine Haare verändern…“ Teddy schüttelte den Kopf und damit all seine Haare ab. Sie fielen in blauen Kaskaden über seine Schultern und landeten auf dem Sofa. Schockiert legte Teddy die Hände auf seinen kahlen Schädel. „Ups, das sollte jetzt nicht passieren!“

Scorpius‘ Mundwinkel wanderten nach oben und das Lächeln ließ kleine Grübchen in seinen langsam errötenden Wangen erscheinen. Sein Lächeln sah so anders als Dracos aus, dass Teddy sich fragte, ob er Draco einfach noch nicht aus ganzem Herzen hatte lächeln sehen.

„Warte… Einen Moment…“ Teddy schloss die Augen fest, als müsste er sich schwer konzentrieren, um einen feinen Flaum Haare auf seinem Kopf wachsen zu lassen.

Scorpius gluckste leise und hielt sich eine Hand vor den Mund, als Teddy ein Auge öffnete. „Du bist lustig“, hauchte er und rutschte ein wenig näher. Teddy konnte sich ein stolzes Lächeln nicht verkneifen und beobachtete, wie Scorpius nach den ausgefallenen Haaren griff. „Sind die echt? Oder ist es bloß Magie?“

„Na ja, da Magie echt ist, macht das keinen großen Unterschied, nicht?“ Teddy ließ die Haare mit einem Wink seines Zauberstabs verschwinden und ließ Scorpius so mit einem enttäuschten Gesicht zurück.

„Aber…“ Scorpius ballte seine kleinen Hände zu Fäusten. „Aber wie bist du…“

Hinter ihnen räusperte sich jemand. Teddy drehte sich zu Draco um, der eine Hand ausstreckte um Scorpius‘ Schulter zu drücken. „Tu mir einen Gefallen und frag ihn nicht, ob er als Kind in einen Kessel Vielsafttrank gefallen ist, Scorpius.“

„Es wäre möglich!“, rief Scorpius aus und endlich sprach er nicht mehr im Flüsterton. „Vielleicht ist seine Mutter in einen gefallen… oder sein Großvater hat zu viel Vielsafttrank getrunken und seine DNA hat sich verändert oder…“

„Scorpius, willst du das in der Bibliothek nachlesen?“ Draco zog etwas aus seiner Hosentasche.

Scorpius‘ Augen wurden noch größer. „Wirklich?“

Draco nickte und öffnete die Faust, offenbarte einen silbernen Schlüssel in seiner Handfläche. Teddy konnte keinen genaueren Blick hinwerfen, weil Scorpius den Schlüssel blitzschnell griff und von seinem Platz sprang.

„Danke, Vater!“ Als hätte er Angst, dass sein Vater seine Meinung ändern könnte, lief er eilig in Richtung der Tür und war schon durch den halben Raum, als Draco sich neben Teddy setzte.

„Taffy wird dir helfen“, rief er über seine Schulter und Scorpius erwiderte etwas, aber Teddy konnte die leise Stimme nicht verstehen.

„Du hast einen Schlüssel für die Bibliothek?“, fragte Teddy misstrauisch.

Draco zuckte die Achseln. „Mein Vater hat ihn benutzt um mich über den Sommer dort einzusperren. Ich benutze ihn um Scorpius von der Bibliothek fernzuhalten. Es funktioniert nicht.“

„Dein Vater… hat dich in der Bibliothek eingesperrt?“

„Er hat den Schlüssel in einem Buch versteckt und ich musste mich durch die Regale lesen um ihn zu finden.“ Er winkte ab, als Teddy ein angewidertes Geräusch von sich gab. Trotzdem würde er Harry vorschlagen, James mit dieser Methode zu drohen, wenn der Kleine weiterhin mehr Unsinn fabrizierte, als dass man mitzählen konnte.

„Na ja…“ Teddy bemerkte, dass Draco müde aussah. Vielleicht war das nicht der beste Zeitpunkt ihn nach einer Verabredung zu fragen. „Manche Leute würden viel dafür geben, ein so wissbegieriges Kind zu haben.“

„Hast du heute schon mal aus dem Fenster gesehen, Ted? Es ist sonnig und warm. Scorpius sollte draußen spielen. Er ist bereits blasser, als jeder Malfoy sein sollte.“ Draco seufzte und wirkte auf einmal um Jahre älter. „Er hat dieses Jahr bereits so viel mitgemacht…“

Teddy rutschte ein wenig näher, bis sein Knie Dracos Oberschenkel berührte. „Diese Narben…“

Ein Blick aus den kalten grauen Augen ließ Teddy den Rest seines Satzes schlucken. Dracos Gesicht verhärtete sich und er bereute es offensichtlich Teddy so viel preisgegeben zu haben. Oder der Funke Zorn in seinen Augen galt vielleicht gar nicht Teddy.

„Ein Zaubertrank-Unfall in der Schule“, sagte Draco zwischen aufeinander gepressten Zähnen. „Soweit Unfälle einem Malfoy passieren können.“ Teddy wollte Dracos Hand greifen, aber vorher wurden sie zu festen Fäusten geballt. „Aber deswegen bist du sicherlich nicht hier, Ted.“

„Ähm…“ Das war definitiv nicht der geeignete Moment Draco um eine Verabredung zu bitten.

„Nette Frisur, übrigens“, sagte Draco spöttisch grinsend.

Teddy errötete und versuchte schnell mehr Haare wachsen zu lassen, aber irgendwie schien er zu nervös zu sein, um etwas Passables zustande zu bringen.

Draco versuchte seine Belustigung zu verstecken und fragte in einem ernsten Tonfall: „Bist du wegen deiner Großmutter hier? Sag mir nicht, dass sie es schon wieder in den Sand gesetzt haben.“

„Keine Ahnung…“ Teddy fuhr sich durch sein langsam wachsendes Haar. „Ich… Ich bin gegangen, bevor Narcissa gekommen ist. Dachte ich lasse sie besser alleine.“

„Und du verbringst deine Zeit lieber mit mir, als…“ Draco stoppte mitten im Satz und schüttelte den Kopf. Ohne Teddy anzusehen stand er auf und ging zu einem der bodenlangen Fenster. „Natürlich ruinierst du meinen Tag nicht…“

Teddy holte tief Luft und folgte Draco, der sich gegen den Fensterrahmen gelehnt hatte. Er beobachtete einen Pfau, der seine Federn präsentierte, als hätte er nur darauf gewartet, dass sein Herr am Fenster erschien. Aber Dracos Aufmerksamkeit wanderte schnell zurück zu Teddy.

Eine Hand auf Dracos Schulter legend sagte Teddy leise: „Ich bin hier, weil ich gerne Zeit mit dir verbringe.“

Draco antwortete nicht auf dieses Geständnis. Er sah Teddy nur an; seine stechend grauen Augen bohrten sich in ihn und zwangen ihn seinen Blick zu senken, was wohl ein Fehler war, weil er direkt auf Dracos leicht geöffneten Mund schaute. Definitiv der verführerischste Teil seines Körpers.

Er lehnte sich vor und fühlte, wie Dracos Muskeln sich unter seinen Fingern anspannten.

„Was hab ich über anfassen gesagt?“, wisperte Draco gegen Teddys Lippen.

„Ist mir egal.“ Teddy schloss die letzte Distanz zwischen ihnen und presste seinen Mund gegen Dracos.

Ein unangenehmer Moment, in dem sich keiner von ihnen rührte, folgte, aber als Dracos Hand in sein neugewachsenes Haar wanderte, brachte es eine Welle Mut mit sich, die Teddy benutzte um Leben in den Kuss zu bringen. Draco erwiderte die zarten Bewegungen seiner Lippen und schob seine Hand in Teddys Nacken, zog ihn noch näher.

Teddy machte einen Schritt vorwärts gegen die harte Brust und war sich sicher, dass Draco seinen beschleunigten Herzschlag fühlen konnte, als er sich immer dichter gegen ihn presste, bis er ihn schließlich gegen die Wand neben dem Fenster presste. Sein Haar war zu kurz, als dass Draco daran hätte ziehen können, also glitt die schlanke Hand zurück in seinen Nacken und bemerkte dort sicherlich die Gänsehaut, die sich zusammen mit einem sanften Kitzeln über Teddys ganzen Körper ausbreitete.

Der Kuss wandelte sich von unbeholfen zu leidenschaftlich. Teddy wollte verzweifelt mehr schmecken, biss in Dracos Unterlippe und nutzte das leise Keuchen aus um seine Zunge in den warmen Mund zu schieben. Seine Hände wanderten über Dracos Brust zu den Knöpfen seines Hemdes und gerade als er sie öffnen wollte, löste Draco sich aus dem Kuss.

Schwer atmend drehte er den Kopf zur Seite und umklammerte Teddys Handgelenke. „Mein Sohn ist zu Hause.“

Teddy grinste gegen Dracos Wange. „Dann gehen wir in eines der vielen, vielen Zimmer hier und schließen die Tür ab.“

„Das war ein Euphemismus dafür, dass das nicht passieren wird“, erwiderte Draco. Seine Worte wischten Teddys Grinsen aus seinem Gesicht.

„Oh…“ Er trat zurück und wünschte sich, dass Draco seine Handgelenke festhalten würde, aber er ließ Teddys Hände einfach von seiner Brust gleiten. „E-Es tut mir leid.“

„Ted…“ Draco rieb sich die Schläfen und biss sich auf die geschwollene Lippe, blieb eine ganze Weile still, bevor er sagte: „Wie lange kennen wir uns? Eine Woche? Das geht ein wenig schnell.“

„Und das ist ein Euphemismus für was?“ Teddy wollte nicht so bitter klingen, aber er fühlte sich, als hätte er gerade alles ruiniert, und wenn er das hatte, dann wollte er das wissen, anstatt zuzuhören, wie Draco einen klischeehaften Satz nach dem anderen aufsagte. „Liebst du deine Frau noch? Ist es, weil ich dein Cousin bin? Glaubst du, dass du zu alt für mich bist?“

Draco hob die rechte Augenbraue. „Ich bin achtunddreißig. Ich bin nicht zu alt für irgendwas.“

„Fuck, dann halt verflucht nochmal die Klappe und küss mich!“

Dracos andere Augenbraue gesellte sich zu der rechten. „Das ist eine ganz neue Seite an dir, Ted. Und sie könnte zu vulgär für mich sein.“ Er grinste, als Teddy verzweifelt aufstöhnte, schloss den Abstand zwischen ihnen und legte eine Hand auf Teddys Wange. „Ich sage nicht, dass ich nicht will. Nur nicht jetzt.“ Damit gab er Teddy den Kuss, um den er gebettelt hatte.

„Ich versteh’s nicht“, sagte Teddy, bis zum Bersten mit heißer Anspannung gefüllt. „Wo ist der Unterschied, ob wir warten? Ich will dich jetzt. Scheiße, ich wollte dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe.“

Draco fühlte sich offensichtlich geschmeichelt. „Der Unterschied besteht darin… ob ich wieder verletzt werde. Du könntest jeden Moment mit dem nächstbesten Heiler davonrennen.“

Teddy legte seine Hand in Dracos Nacken und lehnte seine Stirn gegen Dracos. „Wie deine Frau?“

„Nun… Es war ihr Fitnesstrainer.“ Draco gluckste um zu überspielen, dass ihn das wirklich verletzte. Teddy küsste ihn und hob Dracos Mundwinkel so erfolgreich wieder an. Und er war nicht derjenige, der den Kuss nicht mehr unterbrechen wollte.

„Ich bin nicht so“, murmelte Teddy zwischen den heftiger werdenden Lippenberührungen und schlang seine Arme fest um Dracos Hüfte. „Lass es mich beweisen.“

„Beweis mir, dass du warten kannst.“

Teddy zog sich zurück, aber seine Hände blieben auf Dracos Hüften liegen. „Jaah… sicher. Es ist nicht so, als wäre ich dafür gekommen bin.“

„Ach?“ Draco bedeutete Teddy weiterzusprechen und runzelte die Stirn leicht, als Hitze Teddys ganzes Gesicht rot malte.

„Ich… ähm… wollte dich fragen, ob du vielleicht mal mit mir ausgehen willst?“ Teddy vermied Dracos Blick. Er war sich nicht sicher warum, immerhin hatten sie gerade einen sehr schönen Kuss geteilt. Draco würde ihn jetzt nicht abweisen. Hoffentlich… Vielleicht wollte er damit aber auch warten.

„Du kannst zum Abendessen mit Scorpius und mir bleiben“, sagte Draco. Er nahm Teddys Hände in seine, aber bloß um sie von seinen Hüften zu ziehen, sie gleich loszulassen und sich wieder zum Fenster zu drehen. Der Pfau hatte sich dem Fenster genähert und stand jetzt direkt vor ihnen, nur getrennt durch dünnes Glas, das in die alten Mauern eingelassen worden war.

„Das war nicht ganz, was ich mir für ein erstes Date vorgestellt hatte.“ Teddy gesellte sich zu Draco ans Fenster, fasziniert vom sturen Blick des Pfaus.

Draco gluckste, aber nicht darüber, dass der Pfau ihm sein Federkleid präsentierte. „Lass uns abwarten, wie es läuft, und wenn Scorpius dich am Ende des Abends noch mag, dann kriegst du ein Dinner ganz mit mir alleine.“

„Okay…“ Teddy grinste. „Ähm… weißt du, der Pfau ist…“

„Ich weiß“, sagte Draco mit einem schweren Seufzer. „Ich hoffe, du magst Geflügel.“


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