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Fanfiction

Verwandte Fremde - Jemand

von Dr. S

Das englische Wetter versuchte nicht einmal Teddy dabei zu helfen, alles so perfekt wie möglich für Andromeda zu machen. Graue Wolkenberge schoben sich über den Himmel, verbargen die Sommersonne so hinter den ersten Anzeichen eines heranziehenden Gewitters. Teddy schloss die Fenster und drehte sich zu seiner Großmutter in ihrem Bett.

Er hatte ihr nicht von seinem Plan erzählt und fand wirklich, dass es so besser war. Mehrere Tage waren vergangen, seit er die Malfoys besucht hatte, präziser gesagt Draco Malfoy, und seitdem war niemand, der Narcissa Malfoy auch nur ansatzweise ähnlich sah vorbeigekommen. Jeder Gedanke, dass Draco Malfoy vielleicht doch in Ordnung sei, war in Teddys Enttäuschung ertrunken.

„Es wird spät, Grandma“, sagte Teddy und ging langsam zu dem Bett. Andromeda senkte den Tagespropheten und hörte endlich damit auf das neue Wahlsystem zu verfluchen, das jedem Volltrottel ermöglichte eine hochrangige Position im Ministerium zu erlangen – zumindest ihrer Meinung nach. Teddy würde Percy Weasley darum bitten sich mit ihr über Politik zu unterhalten.

„Du gehst schon?“ Andromeda seufzte und schaute auf ihre Uhr. „Ja, es ist spät. Es tut mir leid, Teddy. Ich hab die ganze Zeit geredet und dir nicht die Gelegenheit gegeben mir das Neueste aus deinem Leben zu erzählen.“

„Rede so viel du möchtest, Grandma. Mein Leben ist genauso langweilig wie immer.“ Ausgenommen, dass er das erste Mal seinen Cousin getroffen hatte. Und er hatte erkannt, dass jeder die Wahrheit sagte, der behauptete, dass man Draco Malfoy nicht trauen könnte.

„Nun, dann arbeite daran mir etwas erzählen zu können“, verlangte Andromeda. Sie wollte es nicht laut aussprechen, aber es war offensichtlich, dass sie Angst davor hatte, Teddy würde vergessen zu leben, weil er seine ganze Freizeit im St. Mungos verbrachte.

Teddy lächelte und vergewisserte sich einmal mehr, dass Andromeda ordentlich zugedeckt war. „Du wolltest ja nicht, dass ich mit deinem Heiler ausgehe. Dann hätte ich etwas zu erzählen.“ Andromeda schnaubte, schluckte ihre Antwort aber, als Teddy ihre Stirn küsste. Sie versteifte sich auf eine Art und Weise, die Teddy sofort den Heiler rufen lassen wollte. Mit bleichem Gesicht und ungewöhnlich großen Augen starrte sie in Richtung der Tür, die so leise geöffnet worden war, dass Teddy es gar nicht bemerkt hatte.

„Narcissa?“, hauchte sie, gerade als Teddy sich herumdrehte und die Frau im Türrahmen stehen sah.

Narcissa Malfoy sah viel älter aus, als auf dem Foto, natürlich, aber anders als ihre Schwester viel gesünder. Sie schien nervös, knetete ihre Finger und holte tief Luft, bevor sie das Zimmer betrat. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel glaubte Teddy, einen Schatten dahinter verschwinden zu sehen.

„Du siehst nicht besonders gut aus, Andromeda“, sagte Narcissa mit heiserer Stimme, aber sie schien ihren Kommentar nicht zu bereuen. Er war ehrlich, aber für das erste Treffen nach Dekaden ziemlich unsensibel. Sicherlich ein weiteres Anzeichen für ihre Nervosität.

„Und du bist gekommen um mich zu bemitleiden?“ Zu Teddys Überraschung schien Andromeda verärgert ihre Schwester wiederzusehen. Ihre dünnen Hände zerknitterten den Tagespropheten und die Personen auf den Fotos beschwerten sich über die Falten in ihren Gesichtern, bekamen aber keine Aufmerksamkeit von Andromeda geschenkt.

Narcissa hob ihr Kinn leicht und ihr Gesicht verhärtete sich. „Ich bin gekommen um dich zu sehen.“

Teddy hatte bereits alle Hoffnungen aufgegeben, dass das hier in der rührseligen Wiedervereinigung enden würde, die er sich gewünscht hatte, bevor Andromeda sagte: „Du bemerkst deine Fehler immer nur in der allerletzten Minute, Narcissa.“

„Fehler?“ Narcissa legte den Kopf schräg und Kälte zog langsam jede Emotion aus ihrem Gesicht. Sie sah ihrem Sohn unheimlich ähnlich.

„Diesen Bastard zu heiraten und nie wieder ein Wort mit mir zu sprechen?“

Du hast uns verlassen.“

„Und du bist nie zu mir gekommen! Warum sollte es mich kümmern, dass du jetzt ein bisschen Interesse zeigst, nachdem dein kostbarer Gatte unter der Erde liegt?“ Andromeda hustete und presste eine zitternde Hand gegen ihre sich heftig hebende Brust.

„Grandma, bitte…“ Teddy beugte sich besorgt über Andromeda, aber bevor er sie berühren konnte tauchte ihre Hand vor seinem Gesicht auf und hielt ihn zurück.

„Das war deine Idee, nicht wahr?“ Andromeda schaute ihn nicht an und fügte atemlos hinzu: „Teddy, ich hab dir gesagt, dass das hier… das hier… keine…“ Sie keuchte und schloss die Augen fest.

„Grandma?!“ Teddy packte Andromedas Schultern um sie davor zu bewahren, vorne über zu fallen. Verzweifelt schaute er Narcissa an. „Holen Sie jemanden, bitte.“ Er hatte seinen Satz noch nicht einmal beendet, da stürmte Narcissa bereits aus der Tür.

Teddy hatte gerade noch genug Zeit seine Großmutter flach auf die Matratze zu legen, bevor ein paar Heiler den Raum betraten und ihn zur Seite stießen. Narcissa kam nicht zurück. Teddy wurde aus dem Raum geschoben, und auf dem Gang war sie auch nicht. Einmal mehr war Teddy allein, als er sich auf einen Stuhl in der Nähe des Zimmers seiner Großmutter setzte und darauf wartete, dass ein Heiler ihm sagte, was vor sich ging.

Er konnte den Knoten in seinem Hals nicht schlucken, als er realisierte, dass das hier seine Schuld war. Und wenn Andromeda jetzt starb, dann würde das auch seine Schuld sein.

Teddy vergrub das Gesicht in den Händen und versuchte zu atmen, versuchte einfach in einem normalen Rhythmus zu atmen, der sein Herz nicht so heftig gegen seine Brust schlagen würde. Es funktionierte nicht. Er war sich unsicher, wie lange er in dieser Position blieb, und als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, erwartete er einen Heiler, der ihm das Schlimmste beibringen wollte. Die Hände sinken lassend bereitete Teddy sich auf ein Gesicht voll von Mitleid vor und schaute hoch.

„Hey.“ Statt einem Heiler begegnete er Draco Malfoys Blick. „Kann ich mich setzen?“

Teddy war zu erstaunt um mehr als bloß zu nicken. Draco nahm neben ihm Platz und drückte einen Becher warmen Tees in Teddys Hände, bevor er seinen Blick wandern ließ, als wäre er vor diesem Tag noch niemals im St. Mungos gewesen. Zögerlich hob Teddy den Becher und nahm einen Schluck. Zitrone. Er mochte Zitrone, aber Draco war sich dessen sicherlich nicht bewusst und hatte bloß Glück gehabt, sich nicht für Pfefferminz entschieden zu haben.

„Ich muss mich entschuldigen“, sagte Draco nach einem Moment nicht unangenehmer Stille zwischen ihnen. „Ich hätte dir Bescheid geben sollen, anstatt einfach aus dem Nichts aufzutauchen, aber meine Mutter ist vor Sorge ganz ungeduldig geworden.“

Teddy nickte. „Okay“, sagte er und Draco schien das zu reichen. Teddy erwartete, dass er jetzt gehen würde, nachdem seine Entschuldigung angenommen worden war, aber Draco machte keine Anstalten aufzustehen. Er saß einfach neben ihm und machte es allein durch seine Präsenz unwissentlich leichter zu warten.

Es dauerte nicht viel länger, bis der Heiler auftauchte und Teddy sagte, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Andromeda wäre stark, aber sie müsse sich den restlichen Tag über ausruhen und er solle nach Hause gehen. Als ob er sich dort keine Sorgen mehr machen würde… Teddy nickte dennoch und ging so schnell wie möglich, ließ den leeren Becher neben Draco zurück.

Vor diesem Tag hatte er nie verstanden, was es wirklich bedeutete, wenn Andromeda ihn verlassen würde, und jetzt, als er durch die kalten Korridore des St. Mungos hastete, fing sein Verstand an ihm die schrecklichsten Bilder zu malen. Der Knoten in seinem Hals war zurück, der kurz zuvor von dem Tee weggespült worden war, den Draco ihm gegeben hatte. Teddy hoffte vergeblich, dass der Regen einen ähnlichen Effekt haben würde.

Sobald er ins Freie trat, warf er den Kopf in den Nacken und ließ den warmen Sommerregen auf sein Gesicht prasseln. Über ihm erleuchtete ein gelber Blitz den dunkelgrauen Himmel und teilte die dicken Wolken, die Teddy zu verfolgen schienen, als er die Straße herunterrannte. Er konnte nicht sagen, ob es der grollende Donner oder die Geräusche der Muggel-Autos oder vielleicht beides zusammengemixt war, das seine Kopfschmerzen bis zur Unerträglichkeit steigerte.

Für eine Sekunde wollte er zu Harry gehen, aber dann ging ihm die Luft aus und er musste sein Tempo verlangsamen. Er könnte die kurze Distanz bis zum Grimmauld Place apparieren, aber ein größerer Teil von ihm präferierte es sich auf eine dieser Parkbänke zu setzen, anstatt zu seinem Patenonkel und dessen Kindern zu laufen, die einen weiteren ruinierten Tag ihrer Sommerferien haben würden, weil Teddy niemand sonst hatte, zu dem er hätte gehen können.

Der Regen hatte ihn bereits komplett durchnässt, also machte es keinen Unterschied, dass er sich auf eine nasse Bank setzte. Er versuchte sich abzulenken, indem er die Menschen unter ihren Regenschirmen beobachtete, wie sie an ihm vorbeiliefen, manchmal zu zweit. Er erinnerte sich, wie er mit seiner Großmutter unter demselben Regenschirm gegangen war, als er noch jünger gewesen war, und wie sie ihm immer eingetrichtert hatte, seinen Schirm ja nie zu vergessen, weil es in England immer regnete. Die Erinnerung ließ ihn nicht lächeln; sie machte die Erkenntnis, dass er seinen Schirm mit niemand teilen konnte, nur schwerer.

„Hey…“ Die Stimme mochte sanfter sein, aber bereits vertraut genug, dass Teddy sie auf der Stelle erkannte. Er sah hoch zu Draco Malfoy, der scheinbar Probleme damit hatte, sich auf eine nasse Bank zu setzen. Der Regen ließ seinen Mantel dunkler und schwerer aussehen, aber wegen der Muggel konnte er keinen Impervius benutzen.

„Verfolgst du mich?“ Teddy hatte versucht so zu klingen, als wäre er in der Stimmung für Witze, aber es war hörbar und wohl auch sichtbar, wie deprimiert er war.

„Ich wollte mich nur vergewissern, dass du sicher zu deinem Patenonkel kommst“, sagte Draco und schaute merkwürdigerweise genau in die richtige Richtung. „Was hält dich auf, Ted? Potter wird dich schon nicht rauswerfen.“

„Ich kenn ihn besser als du“, erwiderte Teddy ein wenig barsch und er bereute das. Es war nett, dass Draco sich um ihn sorgte, auch wenn er eher so aussah, als wäre Teddy ihm gefolgt und würde sich wie ein heimatloses Kind an ihn klammern. Er wünschte sich, dass er wüsste, warum Draco ihm überhaupt gefolgt war. „Es ist nur… Ich ruinier ständig ihre Ferien mit meinen Problemen. Sie können nie irgendetwas machen, weil sie sich zu mir setzen und mich trösten müssen… Das ist schrecklich für die Kinder.“ Besonders für den armen James, einer dieser Teenager, die mehr Energie hatten, als gut für sie war – oder für die Gesichter seiner Eltern. Ginny beschwerte sich darüber, dass ihr ältester Sohn verantwortlich für die ersten Falten auf ihrer Stirn war. Teddy seufzte.

„In der Tat.“ Wieder sah Draco sich um, als wäre die ganze Umgebung viel interessanter als Teddy. Er benahm sich, als würde Teddy ihn überhaupt nicht interessieren, aber warum folgte er ihm dann? „Hör zu, Ted… Meine Mutter mag ausgesehen haben, als wäre sie nicht interessiert, aber sie macht sich Sorgen um deine Großmutter. Und ich denke, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Sie sind einfach sture alte Menschen. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich versuche mit deiner Großmutter zu reden, wenn sie sich besser fühlt?“

„Sie wird sich nicht besser fühlen. Sie wird sterben“, sagte Teddy bitter. Und alles woran Draco Malfoy dachte, war seine Mutter. Allerdings… würde Teddy wahrscheinlich dasselbe tun und wie sollte er Draco dafür hassen, dass er sich wünschte, seine Mutter könnte sich endlich mit ihrer Schwester versöhnen?

„Es ist deine Entscheidung“, sagte Draco und streckte eine Hand nach Teddy aus. „Ich bring dich nach Hause.“

Er wollte diese Hand so gerne nehmen, aber er konnte seinen Körper einfach nicht bewegen. „Es ist nicht meine Entscheidung. Es ist Grandmas. Und sie wollte nicht. Wir müssen das akzeptieren…”

Draco verdrehte die Augen und griff Teddys Handgelenk, zog ihn auf die Füße. „Was hab ich dir gerade über sture alte Menschen gesagt? Lass mich zuerst mit ihr reden, Ted.“

Teddy ließ sich von Dracos intensivem, entschlossenem Blick überzeugen. Er nickte und vermied es dann schnell noch länger in die grauen Augen zu sehen. Sein Herz versuchte schon wieder seinen Brustkorb zu brechen, obwohl er aufgehört hatte zu rennen und seinen Atem längst wieder beruhigt hatte.

„Und jetzt gehe ich sicher, dass du nach Hause kommst und nicht in irgendeinem Pub landest.“ Dracos Finger waren warm um sein Handgelenk, brannten sich durch seine Kleidung und schafften es irgendwie, dass Gefühl von Seit-an-Seit-Apparieren angenehm zu machen.

Teddy nutzte diese Gelegenheit aus um sich gegen Draco zu lehnen und die Stirn für einen kurzen Moment gegen eine schmale Schulter zu drücken. „Woher weißt du, wo ich wohne?“

„Du bist mein Cousin“, sagte Draco, als würde das alles erklären. Der Satz reichte auf jeden Fall aus, um Teddy in Erinnerung zu rufen, dass er nicht das Bedürfnis verspüren sollte, mehr von Dracos Nähe zu suchen, als nötig war. Er befreite sich aus dem Griff und war trotzdem enttäuscht, als Draco nicht einmal versuchte ihn festzuhalten.

„Du bist ganz nass… ähm… Willst du reinkommen?“, fragte Teddy auf der Türschwelle und lächelte hoffnungsvoll, als Draco ihn nur anstarrte. Er wollte nicht alleine sein und anscheinend war das offensichtlich für Draco, der nickte und Teddy ins Haus folgte.

Die Dunkelheit des Hauses wurde durch die Gewitterwolken noch verstärkt, die das Licht der untergehenden Sonne schluckte, aber Teddy verspürte nicht das Verlangen, die Lichter anzuschalten, als er das Wohnzimmer betrat. Draco war es, der mit einem Wink seines Zauberstabes ein Feuer im Kamin entzündete. Bäche von Regen rannen an den großen Fenstern herunter und malten faszinierende Muster auf dem Boden, als die roten Flammen die Intensität der Schatten vergrößerten.

„Nicht…“ Draco fasste Teddys Arm und hielt ihn davon ab, sich auf die Couch vor dem Kamin zu setzen. „Du tropfst. Willst du die Couch deiner Großmutter ruinieren?“

Teddy lächelte und drehte sich um, damit Draco seine Kleidung magisch trocknen konnte, bevor er dasselbe mit seiner eigenen tat.

Alles hier drin roch nach seiner Großmutter und hätte er die meisten Decken und Gegenstände nicht ins St. Mungos gebracht, dann sähe es auch noch so aus, als würde sie hier leben. Normalerweise ging Teddy so schnell wie möglich in sein Zimmer, verließ es nur, wenn er in die Küche oder ins Bad musste, aber er konnte Draco ja schlecht fragen, ob er mit nach oben in sein Zimmer kommen wollte. Es war bereits ein Wunder, dass er sich neben ihn auf die Couch setzte, und nicht so schnell wie möglich wieder ging.

„Setz dich, Ted. Du machst mich nervös“, sagte Draco kalt. Seine Augen legten sich flüchtig auf die Staubschicht, die den Tisch zwischen Couch und Kamin bedeckte. Teddy hatte keinen Hauself, der die Räume für ihn sauber halten konnte, und weil er nicht besonders viel Zeit im Wohnzimmer verbrachte, vernachlässigte er es beim Putzen.

Teddy setzte sich auf die andere Seite der Couch, nicht nur eine große Distanz sondern fast eine richtige Kluft zwischen Draco und ihm lassend. Er wollte etwas sagen, wollte sich darüber amüsieren, dass er Draco nervös machte, aber er starrte einfach in das knisternde Kaminfeuer und kaute auf seiner Unterlippe. Nicht fest genug um Blut zu schmecken, aber offensichtlich genug damit Draco schnaubte.

„Ted“, sagte er, bloß der Name fast eine Drohung. Es funktionierte. Draco seufzte, als Teddy sich nicht einmal mehr traute zu atmen. „Also, du bist ein Metamorphmagus?“

Die Frage überraschte Teddy, weil er sie seit einer ganzen Weile nicht mehr gehört hatte. All seine Freunde, Bekannten und Kollegen wussten seit Jahren, dass er sein Aussehen nach Lust und Laune verändern konnte, aber Draco, natürlich, wusste nichts über ihn, also nickte Teddy.

„Ich mochte deine Frisur neulich mehr“, sagte Draco und hob eine Hand. Teddys Augen weiteten sich, als die eiskalten Finger seine Schläfe berührten, weil Draco eine knallig türkisfarbene Strähne aus Teddys Augen streichen musste. Er war näher gerutscht und sein Oberschenkel streifte fast Teddys, aber trotz dem noch vorhandenen Abstand versteifte Teddy sich schon. Auch als Dracos Finger sich lange zurückgezogen hatten, schien die Stelle, die sie berührt hatten, noch zu prickeln, und auch wenn es kein schlechtes Gefühl war, die Tatsache, dass es sein Cousin und ein Mann, der fast doppelt so alt wie er war, es verursacht hatte, war ihm doch irgendwie unangenehm.

Aber er musste sich keine Sorgen machen. Selbst wenn er sich zu einem sicherlich gutaussehenden Mann hingezogen fühlte, bestand absolut keine Gefahr. Draco hatte einen Sohn und war… geschieden. Nun, selbst wenn er auch nur das kleinste Interesse an Männern zeigte, dann empfand er doch sicherlich nur elterliche Gefühle für das Häufchen Elend, das Teddy gerade war.

„Ähm…“ Er konnte zumindest fragen. „Warum hat deine Frau dich verlassen?“

Draco vergrößerte den Abstand wieder, aber seine vollen Lippen zogen sich zu einem Grinsen. Teddy hatte schon gemerkt, dass Dracos Mund außerordentlich verlockend war, und sah lieber in die grauen Augen, die absolut keine Emotion zeigten.

„Ziemlich direkt, Ted.“ Draco verschränkte die Arme vor der Brust.

Teddy zuckte die Achseln. „Du musst nicht antworten. Ich versuche nur Konversation zu machen.“

„Und weil du nicht weißt, wie man das macht, suchst du dir das schmerzlichste Thema aus?“ Draco hob fragend die Augenbrauen und tötete so nicht nur Teddys Hoffnungen, sondern ließ ihn sich auch schuldig fühlen.

„Sorry, ich wusste nicht… Ich meine, du siehst nicht aus…“ Teddy rieb sich über die Stirn und schüttelte entschuldigend den Kopf.

„Als könnte ich jemanden lieben?“ Draco schien amüsiert über die Frage, als würde er sie ständig hören und deswegen auch sofort daran denken. Teddy hatte etwas anderes sagen wollen. „Glaub mir, ich kann. Und ich empfinde viel für meine Familie. Du bist Familie, Ted.“

Teddy errötete leicht und war froh, dass Draco das nicht bemerkte, weil er sich einmal mehr umsah. „Es ist komisch… so plötzlich einen Cousin zu haben. Ich meine, ich hab immer gewusst, dass es dich gibt, aber nie den Wunsch verspürt dich zu treffen. Oder deinen Sohn. Ich hab eine Familie. Grandma, die Familie meines Patenonkels und die Weasleys, das ist meine Familie. Ich hab deine nicht gebraucht, denke ich.“

„Du denkst?“ Draco schenkte ihm ein Lächeln, verursacht von demselben Déjà-Vu, das auch Teddy lächeln ließ.

„Danke“, sagte Teddy und jetzt schien Draco verwirrt. „Dass du geblieben bist.“


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