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Fanfiction

Roses in the rain - Roses in the rain

von Schwesterherz

@annaly: Dankeschön :). Mir gefällt es auch^.^. Ich kann verstehen, dass du traurig bist...ich bin auch wehmütig, obwohl es auch irgendwie schön ist, dass die FF ihren Abschluss findet. Aber für die meisten Leser ist es immer ein wenig deprimierend, wenn eine ihrer favorisierten Geschichten zu Ende geht. Kenn ich gut :D. Die Szene mit Ben hatte ich schon vor Ewigkeiten zu Papier gebracht. Sie war fest eingeplant ^^. Vielen Dank für das viele Lob, ich bemühe mich, dem gerecht zu werden ;). OK, ich schau mal, wie ich das mit der Fortsetzung regel :). Und nun viel Spaß! :) <3


Kapitel 33

Roses in the rain


„Emma, wenn du jetzt auch noch grandios kochen kannst, nehm ich dich zur Frau!“, rief Sean großspurig über die Köpfe der anderen Gäste hinweg. Die anderen an ihrem Tisch (genau genommen waren es zwei zusammengestellte Tische) lachten. „Ich glaube, Sean ist noch immer nicht vollkommen nüchtern!“, stellte Hugo trocken fest, doch seine Mundwinkel zuckten.

Emma verdrehte bloß die Augen und antwortete: „Wer sagt denn, dass ich dich nehmen will, Mcmillan? Wo du doch bald als gefeierter Quidditchprofi die Welt bereisen wirst und dann keine Zeit mehr für eine Freundin hast? Geschweige denn Ehefrau?“ „Der Punkt ging an dich.“, murmelte Sean halblaut und wandte sich um, um von seinem Kürbissaft zu trinken. Alkohol war heute nicht drin, da der Abschlussball noch keine fünfzehn Stunden her war.

Es war Montag, der 29 Juni, der letzte Hogsmeadbesuch überhaupt für Lily und ihre Freunde und sie hatte sich mit einigen Leuten aus ihrem Jahrgang bei Den Drei Besen zu einem allerletzten Treffen verabredet. „Tja, der Schuss ging nach hinten los!“, witzelte Marik. Er zwinkerte Sean zu. Vorhin nämlich hatte dieser sich lebhaft ausgemalt, wie seine Karriere als Quidditchspieler sich wohl entwickeln würde, was Emma, als sie ihnen die (alkoholfreien) Getränke gebracht hatte, nicht entgangen war. Im Stillen gab Lily ihrem Cousin Recht: Anscheinend war Sean tatsächlich noch nicht ernüchtert. Jedenfalls nicht komplett.

„Und? Wie ist euer Abschlusszeugnis eigentlich ausgefallen?“, wechselte Angela unvermittelt das Thema. Der Abschlussball war nämlich mit der Zeugnisausgabe eröffnet worden. „Ich bin voll im Durchschnitt“, fuhr sie fort, „wo man nur hinschaut, A's. Außer in Zauberkunst und Kräuterkunde, dort hab ich es wahrhaftig zu einem Erwartungen übertroffen gebracht. Aber immerhin bin ich nirgendswo durchgefallen.“

„Ich schon, aber nur in Zaubereigeschichte und ehrlich gesagt kümmert mich das herzlich wenig, das werde ich bei Ollivanders bestimmt nicht brauchen!“, bekundete Hugo. „Sei dir da mal nicht zu sicher!“, warnte Alice ihn, „ich glaube, Zauberstab-Hersteller haben eine ganze Menge mit Zaubereigeschichte zu tun. Immerhin gehen die unterschiedlichen Methoden zur Zauberstab- Fertigung weit in die Jahrhunderte zurück.“ Hugo sah sie entsetzt an. „Aber genau kann ich das nicht beurteilen.“, fügte Alice hinzu und grinste, „vielleicht hast du auch Glück und musst dich nie wieder mit dem Thema abgeben.“ Hugo erwiderte das Grinsen zögernd, offensichtlich nicht überzeugt.

„Also ich habe überall die Bestnote, mit Ausnahme von Muggelkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dort sind's nur E's.“, ließ Jenny verlauten. Sie saß auf Hugos Schoß, der an Lily gewandt leicht die Augen verdrehte. Sie musste sich ein Schmunzeln verkneifen. „Herzlichen Glückwunsch.“, antwortete Damian ihr schlicht.

Weitere Rückmeldungen erhielt Jenny nicht, stattdessen erzählte nun Lily: „Ich bin echt froh, dass ich in Verteidigung ein E erhalten habe. Andernfalls hätte ich mir die Ausbildung zur Vampirologin abschminken können! Ansonsten sieht's auch gar nicht übel aus, in Kräuterkunde bin ich auf ein Ohnegleichen gekommen, was mich selbst verwundert hat!“, sie lachte. „Aber in Arithmantik wurde mir knallhart ein S verpasst. Okay, zugegeben, meine Leistung war auch wirklich grottig.“

„Hättest du nur was gesagt, dann hätte ich dir bei den Vorbereitungen helfen können!“, entgegnete Alice vorwurfsvoll. „Ich weiß, du bist darin ein Ass und du wirst dir auch bestimmt dein Ohnegleichen verdienen, wenn du in den Sommerferien mit Flo nachschreibst, aber ehrlich gesagt nützt Üben und Vorbereiten bei mir einfach nichts... das Fach liegt mir nicht, Punkt.“, entgegnete Lily und zuckte die Schultern. Sie würde sich voraussichtlich nie wieder damit herum schlagen müssen, also war ihr das Ergebnis im Zeugnis nun auch (fast) egal.

„Ich hoffe, ich schaffe ein O in Arithmantik....“, erwiderte Alice nicht überzeugt, „ich brauche es, um kommenden September bei Gringotts anzufangen.“ „Keine Sorge, das packst du“, versicherte Hugo ihr locker. Sie lächelte ihn dankbar an.

Lily wusste, dass Alice sich mit Darius am gestrigen Abend gut amüsiert hatte, aber sie wusste auch, dass in Alice Herz noch immer kein Platz für jemand anderes als Hugo war. Zwar konnte sie inzwischen besser damit um, aber ganz los ließ Alice der Herzschmerz nie. Das hatte sie Lily beim Ball verraten, als diese sie gefragt hatte, was da eigentlich genau zwischen ihr und Darius ablief.

Es war schon unfair, dass Alice nicht mit Hugo glücklich werden konnte. Aber das Leben konnte wohl nicht rundweg perfekt sein. Lily blickte zu Sean, dem es ähnlich ergangen war. Er war mit Angela beim Ball gewesen, aber dem Rotschopf waren die beinahe sehnsüchtigen Blicke aufgefallen, die er ihr hin und wieder zugeworfen hatte. Es tat ihr Leid, dass er noch nicht bereit war, mit jemand anderem glücklich zu werden. Doch auch daran konnte man wohl nichts ändern.

„Ich bin zufrieden mit meinen Noten.“, teilte Joceline mit, „ich bin zwar tatsächlich in Zaubertränke durchgefallen, aber es ist ein M und kein S und ansonsten habe ich fünf E's, zwei A's und sogar ein O in Zauberkunst.“ Cedric legte ihr den Arm um die Schultern und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Darauf kann man doch schon stolz sein.“, antwortete er. „Du hast dein Ohnegleichen in Verteidigung, richtig?“, fragte Joceline und lehnte sich an ihn. „Korrekt.“, bestätigte er. „Streber.“, feixte Sean. „Tjaah!“, erwiderte Cedric grinsend und klopfte sich auf die Schulter. Die anderen lachten. Dann regierte für einen Augenblick eine unbeschwerte Stille.

„Ist es nicht hervorragend, dass das Werwolfrudel, allen voran ihr Boss, endlich gerecht bestraft wurde?“, sagte Alexa urplötzlich und ein fast schon boshaftes Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Der Zeitungsartikel heut früh hatte ordentlich für Wirbel gesorgt.“, vermerkte Nina. „Die haben aber auch ungeheure Verbrechen begangen!“, erwiderte Hugo entrüstet, „sie verdienen es, hinter Gittern zu verrotten!“ Die anderen stimmten ihm zu. Das klang hart, war aber eindeutig die Wahrheit. „Ich bin einfach nur erleichtert, dass das alles jetzt ein Ende hat“, sagte Nina leise, „Elisabeth geht es inzwischen auch wieder gut. Ich freu mich so darauf, sie morgen zu sehen!“

Marik schenkte seiner Freundin ein liebevolles Lächeln und ließ einen sanften Kuss auf ihr Haar fallen. „Das kann ich gut verstehen.“, antwortete Lily ebenfalls lächelnd. „Ein Werwolfrudel erschaffen und mit ihnen das Ministerium stürzen...“, Sean schnalzte ungläubig mit der Zunge, „solche Motive sind wirklich absurd! Und dafür mussten so viele Menschen leiden...“ „Und sogar sterben!“, ergänzte Damian und schnaufte. „Psychopaten gibt es leider immer wieder.“, fasste Alice es treffend zusammen.

Am Abend brach Lily auf, um dem schwarzen See einen letzten Besuch abzustatten. Außerdem hatte sie mit Damian vereinbart, sich dort zu treffen. Ein wenig wehmütig war ihr dabei schon zumute. Nicht nur, dass der Abschied von Hogwarts unmittelbar bevorstand; auch der Abschied von Damian hing unwiderruflich beinahe drohend damit zusammen. Dieser Gedanke verursachte ihr Bauchschmerzen. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie das jetzt zwischen ihnen laufen würde. Dass er nach Irland ziehen würde. Dass die täglichen Treffen der Vergangenheit angehörten, passè waren.

Sachter Nieselregen benetzte ihr Haar und ihre Haut, als sie auf die Ländereien hinaus lief. 'Als würde das Wetter meine Laune widerspiegeln wollen.', dachte sie. Trotzdem war es irgendwie nicht unangenehm. Der Regen kühlte wohltuend und war eine willkommene Abwechslung zu den heißen Sommertagen der letzten Wochen. Lily entdeckte Damian bereits von Weitem. Er stand neben einer Birkengruppe und fixierte mit abwesendem Blick einen unbestimmten Punkt auf der sich von den Regentropfen leicht kräuselnden Oberfläche des Sees. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben. Ob ihn dasselbe beschäftigte, wie sie?

„Hey“, flüsterte sie, als sie neben ihm eingetroffen war und er sah auf und lächelte sein umwerfendes Damian-Lächeln. Doch es erreichte seine Augen nicht, was Lily besorgt zur Kenntnis nahm. „Hallo, Süße.“, Damian zog seine Hände aus den Hosentaschen und umarmte sie zärtlich- und auffallend lange. „Ist alles okay?“, wollte Lily wissen und sah ihn verwundert an. Behutsam glitt sie mit ihren Fingern durch sein feuchtes, blondes Haar.

„Du verhälst dich schon den ganzen Tag so seltsam.“ Damian seufzte und flüchtete mit seinem Augenpaar in die Aussicht. „Wir sind erst seit wenigen Monaten zusammen“, sagte er. „Mir kommt es viel länger vor, aber... es sind dreieinhalb Monate, in etwa.“ „Und?“, hakte Lily nach. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Dachte er, sie könnten es doch nicht schaffen, eine Fernbeziehung zu führen? Wollte er sie verlassen?! Sofort bildete sich ein dicker Kloß in ihrem Hals. Bitte nicht!

„Und?“, Damian schüttelte den Kopf. „Es klingt total lachhaft und es erscheint mir grotesk, aber... ich habe keine Ahnung, wie ich auch nur einen Tag ohne dich an meiner Seite auskommen soll!“, stieß er hervor. Sie blinzelte. Es dauerte einen Augenblick, bis sie verstand, da ihre Gedanken sich so rapide auf das Gegenteilige konzentriert hatten. „Oh, Damian...“ Sie riss ihn an sich und er schlang die Arme um ihre schlanke Gestalt. Immer wieder fuhr sie mit ihrer Hand durch sein inzwischen durchnässtes Haar und er atmete einige Male tief durch. So standen sie da, im Sommerregen.

Nach einer kleinen Ewigkeit trafen sich ihre Lippen für einen gefühlvollen und doch betörenden Kuss. Zunächst milde und vorsichtig wurde er allmählich immer fordernder. Gierig klammerten sie sich aneinander, versuchten all ihre Empfindungen und ihr gegenseitiges Begehren in diesen intensiven Kuss zu legen und erst als ihre Körper fast schon verzweifelt nach Luft verlangten, ließen sie voneinander ab. Demzufolge traten beide einen Schritt zurück. Lily spürte ihr Herz hämmern, doch jetzt hatte es einen ganz anderen Grund. Atemlos schauten sie sich an. „Ich habe etwas für dich.“, flüsterte Lily und holte die weiße Rose hervor, die sie in ihrer Manteltasche aufbewahrt hatte.

„Aber-“, setzte Damian an, doch Lily fiel ihm ins Wort: „-Es ist ein Duplikat. Wie zu Bens Beerdigung. Diese Rose... diese fortwährend wunderschön blühende Rose... sie ist für mich irgendwie ein Symbol geworden. Ein Symbol... für die unterschiedlichen Bestandteile des Lebens. Für Liebe. Für Trauer... und nun auch für Abschlüsse. Und unser Abgangsjahr schließt das alles mit ein. Ein Jahr, was wir mit 'Roses in the rain' beschreiben könnten... und wir wüssten, aus was die Haupfäden dieses Jahres bestanden hatten. Wobei ich zugeben muss, dass ich keine Ahnung hatte, dass es auch heute regnet.“ Lily hielt Damian die Rose hin. Er umschloss ihre Hand mit seinen.

„Du bist... außergewöhnlich.“ „Das wusstest du noch nicht?“, erwiderte sie kess. „Das wusste ich vom ersten Moment an, in dem ich dich sah.“, antwortete er offen. Lilys Lippen formten ein Lächeln. Er erwiderte es zart. „Ich liebe dich“, sagten sie zugleich und fanden die Bestätigung ihrer Worte in dem zärtlichen Blick des anderen.

Als Lily am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich schwermütig und bedrückt, aber dieses Mal hatte es nichts mit Bens Tod oder dem Stress der Prüfungen zu tun. Nein, ihre Stimmung war so trübselig, weil es das letzte Mal war, dass sie aus diesem Bett aufstand. Das letzte Mal, dass sie einen Blick auf Jocelines bereits gemachtes Bett warf. Das letzte Mal, dass sie dieses Badezimmer benutzte und sich frisch machte. Der endgültige Weggang drückte ihr zentnerschwer auf der Brust. Sie öffnete ihren Koffer und holte einen frischen Umhang daraus hervor, den sie über ihre Muggel-Alltagsklamotten schwang. Sie strich über das Gryffindorwappen, seufzte und machte sich das letzte Mal auf den Weg hinunter zur Großen Halle.

Wie immer war jene zur Frühstückszeit gefüllt mit ihren schwatzenden, schmatzenden und kauenden Schülern. Nur ihr Abschlussjahrgang, so fiel Lily auf, war ungewöhnlich still und aß nur eine Kleinigkeit. Wie beinahe jeden Morgen setzte sie sich neben Joceline und Damian, der sie wehmütig angrinste und sie zu sich zog, um ihr einen Begrüßungskuss zu geben, der über dem Üblichen Maße an Länge und Intensivität weit hinaus lief. Anschließend versuchte Lily, ihren Magen jedenfalls halbwegs zu füllen. Die Fahrt zum Bahnhof King`s Cross war lang und es gab in der Zeit nur einige Süßigkeiten.

Nach dem Frühstück erhob Professor McGonagall sich von ihrem Platz. „Wieder einmal ist ein Jahr vorüber gezogen. Ein Jahr voller Ereignisse und einiger Höhepunkte- im positivem, wie im negativem Sinne. Ein Jahr, was vielen von uns sicherlich im Gedächtnis bleiben wird. Vor Allem unserem Abschlussjahrgang. Meine lieben Schüler, die sich zu eben diesem Jahrgang zählen...“, die Direktorin stoppte und schenkte ihnen ein bei ihr so seltenendes Lächeln, „sieben Jahre lang habe ich euch auf eurem Weg begleitet. Habe euch unterrichtet, euch gelobt oder bestraft. Sei es wie es sei, ein jeder von euch ist in diesen Jahren ein Teil von Hogwarts geworden- so wie Hogwarts ein Teil eures Lebens geworden ist. Jetzt ist die Zeit gekommen, Lebewohl zu sagen. Von der Schule, die euch solange ein zu Hause war und natürlich von euren Freunden und Lehrern. Während ihr einen neuen Lebensabschnitt beginnen werdet, kann ich die anderen Schülerinnen und Schüler am ersten September zu einem neuen Jahr begrüßen. Doch bis dahin habt ihr alle natürlich Sommerferien, in die ich euch jetzt auch entlassen will! Und nun pronto, die Kutschen warten nicht!“ Einige jüngere Schüler applaudierten, aber ausnahmslos alle aus Lilys Jahrgang spendeten Beifall. Die letzte von ihnen gehörte Rede ihrer Schulleiterin hatte einen Abschiedsgruß an sie enthalten und das bedeutete ihnen viel.

Kurz darauf liefen alle Schüler hinaus auf die Ländereien und verteilten sich auf die Kutschen. Es war ein warmer, sonniger Tag. Der Regen hatte sich verzogen, allerdings hatte er auch dafür gesorgt, dass die Schwüle fort war, was Lily durchaus begrüßte. Sie kletterte mit Joceline, Cedric, Damian und Alice in eine Kutsche, die sie zum Bahnhof brachte. Sie suchten sich ihr Gepäck zusammen und stiegen in den Hogwarts-Express. Die Fahrt an sich kam Lily, trotz ihres knurrenden Magens und der wenigen Unterhaltungen, viel zu kurz vor. Vielleicht lag es daran, dass sie den verpassten Schlaf der letzten Nacht ein wenig nachgeholt hatte, denn sie hatte Probleme beim Einschlafen gehabt.

Schon war es an der Zeit, den Zaubererumhang abzulegen und zu verstauen und sich die Jeansjacke überzuziehen. Und dann trafen sie auf Gleis 9 ¾ in den Bahnhof von King`s Cross ein.

Mit dem üblichen Schwall an Schülern geriet Lily auf den Bahnsteig. Sie spürte, wie Damian nach ihrer Hand griff, während sie nach ihrer Familie Ausschau hielt. Und da waren sie! Albus mit seiner hochschwangeren Fiona, James, der sie breit angrinste und ihre Eltern, die sie sogleich freudestrahlend in die Arme schlossen, als sie sie erreichte. „Willkommen daheim.“, murmelte Ginny und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ihr habt es geschafft, euer Abschlussjahr liegt nun hinter euch“, sagte Harry zu ihnen beiden, ehe er sich direkt an Lily wandte und ihr die Schulter drückte. „Ich bin stolz auf dich, Lilyschatz.“ „Danke, Dad.“, murmelte sie.

Obwohl der Abschied schwer war, obwohl der Gedanke, nächsten September nicht nach Hogwarts zurückzukehren, so unendlich abwegig und ungewohnt war, spürte sie, wie ein Stück dieser Last, die ihr heut Morgen noch auf den Schultern geruht hatte, genommen wurde. Glückselig lächelte sie ihrer Familie zu.

„Lily, dort drüben steht mein Vater.“, raunte Damian ihr ins Ohr. Sie wandte den Blick und erkannte den streng ausschauenden Marcus Flint, der gar nicht glücklich über die Freundin seines Sohnes zu sein schien. Sein Gesicht war von Unzufriedenheit und Groll gekennzeichnet, als ihre Blicke sich begegneten. Lily schluckte und löste ihre Hand aus Damians seiner. „Dann…ist es wohl an der Zeit fürs Erste Abschied zu nehmen, was?“, wisperte sie und trat unruhig von einem Bein auf das andere.

Damian nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie zärtlich.„Ich werde mit meinem Vater reden, wegen uns. Er kann sich uns nicht in den Weg stellen, ich bin volljährig. Und ich werde diese Sommerferien fortziehen, in eine kleine Wohnung in Irland. Dann bin ich endlich frei. Und wir Zwei, Lily, wir schaffen das. Ich bin da ganz zuversichtlich.“ Lily nickte beruhigt. „Ich auch.“, murmelte sie.

Ein letztes Mal nahm sie seinen Geruch tief in sich auf und schmiegte sich noch einmal in die Arme ihres Freundes. „Bis bald.“, flüsterte sie und löste sich von ihm. „Bis bald.“, erwiderte er und küsste sie noch einmal auf die Stirn, ehe er kehrt machte und Mr. Flint entgegen ging, der mit verschlossener Miene auf ihn wartete. „Denk immer an unsere Segelwoche!“, rief Damian ihr noch zu. Lily schmunzelte. „Das werde ich...“, raunte sie.

Albus legte ihr einen Arm um die Schultern. „Können wir dann?“ „Ja. Wo ist Joceline?“ „Dort drüben!“, antwortete Fiona und sie folgte ihrem Fingerzeig und entdeckte ihre beste Freundin am anderen Ende des Bahnhofes, umringt von ihren Eltern und Geschwistern. Joceline erwiderte ihren Blick, lächelte und zeigte von sich auf Lily. Der Rotschopf hatte verstanden, und nickte. Joceline wollte nachher noch einmal zu Lily herüber kommen. „Gut, wir können“, sagte Lily und legte einen Arm um Albus und einen Arm um James Hüfte.

Auf dem Weg zum Ausgang begegnete Lily immer mal wieder einem ihrer Leute, die ihr eine schöne Zeit und alles Gute für die Zukunft wünschten. Sie erwiderte die Grüße und dachte, dass es doch wirklich ein Vorteil gewesen war, dass sie sich schon gestern Abend von allen richtig hatte verabschieden können. „Ist ein komisches Gefühl, nicht? Das alles zum letzten Mal zu erleben?“, fragte James sie und lächelte ihr verständnisvoll entgegen.

„Ja, das ist es. Und ich werde die Zeit auf Hogwarts auch bestimmt sehr vermissen- aber eigentlich bin ich gerade ganz neugierig auf meine Zukunft. Das Kapitel Hogwarts ist nun abgeschlossen, aber ich kann mich ja immer mal wieder daran zurück erinnern und bestimmt ergibt sich irgendwann einmal die Gelegenheit, an die Schule zurückzukehren. Für den jetzigen Moment aber heißt es: Von der Schulbank ins Leben. Und das werde ich nun auch durchsetzen. Aber erst einmal möchte ich zu Hause ankommen und den Abend ausklingen lassen. Mit meiner Familie. Ihr kommt doch mit zu uns, oder?“, hakte sie nach und blickte ihre Brüder skeptisch an.

„Natürlich.“, erwiderte James und grinste ihr zu, „Mum und Dad haben heute Abend ein kleines Festessen vorbereitet. Für den Beginn deines neuen Lebensabschnittes und sowieso für den gelungenen Abschluss. Joceline soll mit ihrer Familie ebenfalls kommen. Und auch Flora und Fred wurden eingeladen. Dann kann ich den Wunderknaben Anthony endlich mal kennen lernen, Fred schwärmt pausenlos von ihm.“ Er lachte. „Das wird bestimmt ein fantastischer Abend.“, freute sich Albus. „Da stimme ich dir vollkommen zu“, sagte Lily, „ein Abend mit meinen Lieben, der mir aufzeigt, wie schön das Leben doch sein kann!“ Al begegnete ihrem Blick und nickte verstehend.

Er drückte sie kurz an sich und beugte sich hinab, um ihr ins Ohr zu flüstern: „Ich wusste, dass du mir das zum damaligen Zeitpunkt nicht geglaubt hattest, aber es ist schön zu sehen, dass du es geschafft hast, Lebewohl zu sagen.“ „Ja, finde ich auch.“, raunte sie zurück, „mir ist dasselbe über Ben klar geworden, wie dir über Linda. Außerdem bin ich überzeugt, dass wir uns irgendwann wieder begegnen werden. In einer anderen Welt des Seins.“ Sie lächelte ihm zu und ließ ihn und James los, um alleine durch die Absperrung zum Muggelbahnsteig zu gehen.

Der erste Schritt auf dem Weg von der Schulbank ins Leben.

TBC

°~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~°

Der Epilog steht unmittelbar bevor, ihr Lieben! ;)


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Zitat
Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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