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Fanfiction

Roses in the rain - Adieu, Ben!

von Schwesterherz

RE-Kommis


@annaly: Vielen Dank für dein übersprudelndes Lob! Welchen Vorschlag von Damian meinst du? Dass sie eine eigene Fete feiern, oder dass er und Lily segeln gehen? :D Ich musste lachen, als ich "ein paar merkwürdige Formulierungen" gelesen habe xD. Aber dass du in mir eine klasse Autorin siehst, finde ich fantastisch *grinst verlegen* Ich gebe mir Mühe ;). Ich habe diese Fanfiction jetzt schon fertig geschrieben und mir ist dabei aufgefallen, dass Flora die größte Wandlung von allen Charakteren durchlebt hat. Zu Beginn hatte sie keinen Kerl wirklich an sich heran gelassen und mit ihnen gespielt. Außerdem hatte sie ungern Verantwortung übernehmen wollen. Und jetzt ist sie fest vergeben und hat einen Sohn :). Und meistert beides gut :D. Doch leider gibt es nach diesem Chap nur noch ein Kapitel und den Epilog. Jonas hab ich nicht mehr mit reinbekommen- ABER: Ich habe ja bereits eine Fortsetzung geplant, es heißt also keinesfalls "Lebewohl" für alle Zeit ;). Zur Fortsetzung schreibe ich unter dem Kapitel hier noch was ^^. Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Abend & viel Spaß beim folgenden Chapter: "Adieu, Ben!"

@klothhilde: Dankeschön :). Ja, mich freut es auch, dann kann ich in der Fortsetzung da mal reintauchen xD. Diese Geschichte endet zugleich mit der Hogwartszeit, ja. Steht ja auch in der Inhaltsangabe, dass "Roses in the rain" das Abschlussjahr beschreibt ^.^. Aber ich habe eine Fortsetzung geplant... hänge halt doch zu sehr an den Charakteren :D. So, und nun viel Vergnügen! :)



Kapitel 32

Adieu, Ben!



Das erste Wochenende nach Beendigung der Prüfung brach an und somit auch die Vorbereitungen auf die Abschlussparty, die die Siebtklässler eigenständig auf die Beine stellen wollten. Lily verteilte die Flugblätter- die sie mithilfe von Alice im Krankenflügel erstellt hatte- unter ihrem Jahrgang, Angela wurde mal wieder für die Verpflegung, was Essen und Trinken belangte, eingeteilt, Damian informierte die inzwischen beliebte Schulband und besorgte ihnen die benötigten Erlaubnisse, außerhalb der Sperrzeit auf den Ländereien sein zu dürfen, sowie die allgemeine Bewilligung ihrer Schulleiterin, eine Grillparty zu veranstalten.

So vergingen der restliche Freitag sowie der Samstag im rasanten Tempo. Schon war es Sonntagabend und Lily stand gemeinsam mit Joceline im Badezimmer, um sich fertig zu machen. Beide trugen luftige Sommerkleider in grün (Lily) und violett (Joceline), denn der Abschlussball in sieben Tagen war Anlass genug, sich stundenlang im Bad zu verschanzen. Heute sollte es ein gemütliches, Häuser übergreifendes Treffen unter ihrem Jahrgang geben, nicht dieses offizielle, ziemlich gezwungene Ende.

„Schade, dass Alice nicht mitkommen kann.“, seufzte Joceline und fuhr sich mit der Bürste durch das blonde Haar. „Ja, da hast du Recht.“, stimmte Lily ihr zu, „aber Madam Sanchez war konsequent dagegen, sie gehen zu lassen.“ „Naja, die Verletzung an Alice Rückenmark ist ja noch nicht vollständig abgeklungen. Sie kann zwar schon wieder etwas laufen, aber ich verstehe Sanchez Sorge schon. Hauptsache, Alice kann zum Abschlussball kommen.“

„Hm. Madam Sanchez meinte zwar, dass das wohl gehen würde, aber wie würdest du dich denn fühlen, da ohne Verabredung aufkreuzen zu müssen?“, wandte Lily ein und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. Doch über Jocelines Züge glitt ein freches Grinsen. „Ist dir nicht aufgefallen, dass wir Darius Mcadams und Alice gestern offensichtlich bei einer ziemlich privaten Unterhaltung gestört hatten? Jedenfalls waren die puderroten Gesichter der Beiden nicht zu übersehen. Ich wette, er hatte sie gefragt.“ Erstaunt sah Lily ihre beste Freundin an: „Meinst du?“

„Jupp. Wir müssen da heute bei einer günstigen Gelegenheit nachhaken... ich will sichergehen! Kann ja sein, dass Alice abgelehnt hat, weil sie nur mit einem zum Ball gehen möchte.“, Jo rollte die Augen. „Ah, ich glaube, so langsam hat sie es geschafft, die Gefühle für Hugo... ähm, in den Griff zu kriegen. Er besucht sie ja auch regelmäßig. Vorgestern hatte er mir erzählt, dass das Jenny zur Weißglut führt. Sie hatten ihren ersten Streit, aber soweit ich informiert bin, ist die erste Versöhnung ebenfalls schon zustande gekommen.“ „Find ich klasse, wie Hugo sich um Alice kümmert. Man merkt, dass die beiden eine starke Freundschaft aufgebaut haben.“, meinte Jo. „Ja, Hugo ist wirklich ein prima Freund, man kann sich immer auf ihn verlassen.“, bestätigte Lily und trug sich Mascara auf. „Okay, wollen wir?“ Joceline öffnete die Tür: „Nach Ihnen, Mademoiselle!“

Auf dem Weg hinunter war Lily schweigsam, was Joceline nicht entging. „Stimmt etwas nicht?“, wollte sie wissen und strich der Anderen über den Arm. „Ach...“, Lily zuckte unentschlossen die Schultern, „ich dachte nur gerade... es ist so unfair, dass Ben dies alles nicht mehr miterleben kann.“ „Ja...“, Jo seufzte, „ja, das ist es. Aber… heute Abend ist ein besonderer Abend. Verstehst du, dieser Abend ist einmalig. So einmalig wie es Ben war. Und er würde es nicht wollen, dass du dich verschließt und den Abend in Trauer verlebst. Ich habe gemerkt, dass du begonnen hast, loszulassen. Heute wäre vielleicht die richtige Nacht, um sich zu verabschieden. Meinst du nicht?“ Lilys Augenpaar war bedenklich feucht geworden, aber keine Träne rollte ihr über die Wangen. „Ich denke schon. Ich denke, du hast Recht.“ Joceline lächelte, erleichtert und mitfühlend zugleich. „Gut.“ Lily erwiderte ihr Lächeln seicht.

In der Eingangshalle überfiel Lily die Erinnerung, wie sie sich gefühlt hatte, als sie das erste Mal durch die Tore von Hogwarts geschritten war. Unglaublich nervös und aufgeregt und erschlagen von dem Glanz und der Pracht dieses Schlosses- und des wundervollen Gedankens, hier die nächsten sieben Jahre leben zu dürfen! Und nun, wie fühlte sie sich nun? Auch aufgeregt und nervös, im Hinblick auf ihre Zukunft. Und traurig, dass die sieben Jahre nun vorüber waren. Doch sie konnte den Lauf der Zeit nicht anhalten oder stoppen, so gern sie das manchmal tun würde. Wenn das gegangen wäre, hätte sie Benjamin jetzt neben sich.

Als sie das Portal nach draußen öffnete, blies ihr ein lauer Windhauch die offenen, glutroten Haare aus dem Gesicht. Es war ein prachtvoller Sommerabend mit milden Temperaturen und einem wolkenlosem Himmel. Der Platz, an dem die Fete steigen sollte, war nicht zu verfehlen. Cedric, Sean, Darius und Hugo hatten sich eine relativ entlegende Uferstelle am schwarzen See gesucht, um alles aufzubauen, jedoch war die Musik von Josh und seinen Bandmitgliedern bereits auf halben Weg dorthin zu vernehmen.

Als Lily und Joceline die Stelle erreichten, wurden sie mit großem Hallo begrüßt. Auf Anhieb entdeckten sie Darius (vor dem Grill stehend), Nicole (heftig mit eben Genanntem flirtend), Marik und Nina beim kleinen Büffet, Sean und Angela (am Rande stehend in ein Gespräch vertieft) und Robin und Jenny, die vor der Schulband standen und sich deren Musik anhörten.

Als Letzere die Zwei entdeckte, kam sie ihnen entgegen. „Habt ihr Hugo gesehen?“, fragte sie mit einem gereizten Gesichtsausdruck. „Nö“, erwiderte Joceline schlicht. Obwohl Jenny schon seit mehreren Monaten Hugos Freundin war, gelang es ihr nicht, ihre Abneigung gegenüber der Hufflepuff vollkommen zu überspielen. „Wehe, er treibt sich schon wieder bei dieser Gryffindor rum...“, murmelte Jenny mürrisch und kehrte zu Robin zurück.

Joceline grinste: „Bestimmt tut er das. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was er an Jenny findet. Sie ist...“, sie stockte. „Sie passt einfach nicht zu ihm!“, verbesserte sie sich. „Ich weiß.“, seufzte Lily, „Alice wäre die eindeutig bessere Wahl gewesen. Aber wir müssen seine Entscheidung akzeptieren. Außerdem haben wir glücklicherweise nicht so viel mit Klein-Streberin am Hut, wie ich es anfangs befürchtet hatte.“ „Dem Himmel sei Dank“, sagte Joceline leise. Lily lachte.

Immer mehr Leute aus ihrem Jahrgang erschienen und die meisten grüßten Lily freundlich. Offenbar war sie nicht mehr so unbeliebt, wie sie geglaubt hatte. Doch von Hugo fehlte noch immer jede Spur. Und von Damian auch. Langsam wurde Lily unruhig. Ihm war doch wohl nichts passiert? Sie stand an einem der vielen Stehtische, an dem Joceline und Cedric sie soeben zurück gelassen hatten, um... womöglich hinter dem nächsten Gesträuch hemmungslos herum zu knutschen und trat fahrig von einem Bein aufs andere.

„Wurst gefällig?“, riss Darius sie gut gelaunt aus ihren Gedanken. „Ähm- ja, bitte.“, antwortete Lily. Während er ihr auffüllte, schaute sie sich suchend um. Zum selben Zeitpunkt legte ihr jemand die Hände auf die Schultern. „Da bist du ja, Schatz.“ Sie wirbelte herum. Damian grinste sie an und neben ihm stand, mit blassem Gesicht und getrübtem Blick, Alexa. „Heey“, sagte Lily leicht perplex, gab dem Slytherin einen Begrüßungskuss und schenkte Bens Ex-Freundin ein Lächeln, was diese schlaff erwiderte.

„Entschuldige die Verspätung.“, Damian stellte sich neben sie und ließ sich sogleich ein Nackenkotelett vom Grill-Meister Darius auffüllen, „aber ich musste hier noch wen überreden, mitzukommen.“ Er schaute zu Alexa hinüber, die schweigend neben ihm stand und sich teilnahmslos umsah. „Sie wollte doch tatsächlich den Abend alleine im Schlafsaal verbringen.“, erklärte Damian weiter und schüttelte kurz den Kopf, ehe er Alexa zuzwinkerte.

„Da wäre ich besser aufgehoben, als hier.“, murmelte sie. „Kopf hoch.“, meinte Lily, „nachher machen wir es uns alle vor einem großen Lagerfeuer gemütlich und quatschen. Das wird sicher klasse, und ich vermute, dass die Unterhaltung früher oder später auch auf Ben lenken wird und dann können wir-“ Doch sie stoppte abrupt, als sie Alexas schmerzverzerrten Gesichtsausdruck registrierte. „Ben.“, hauchte sie und Tränen spiegelten sich in ihren Augen. „Ohne ihn ist alles sinnlos.“ Ohne auf die bestürzten Blicke der beiden Anderen einzugehen, kehrte sie ihnen den Rücken und postierte sich am Rande, Abseits des Geschehens.

„Sie wird sich doch wohl nichts antun, oder?“, wisperte Lily und sah mit schreckensgefülltem Blick zu Damian auf. „Ich weiß es nicht.“, erwiderte er und seine Mimik hätte ernster kaum sein können. „Ich habe sie auf dem Weg hierher hinter einem Wandvorhang aufgelesen und sie hatte mir heulend berichtet, dass sie alle Prüfungen verhauen hatte, weil sie die letzten Monate zu nichts mehr zu gebrauchen gewesen war und dass jeder Tag ohne Ben dasselbe, schwarze Elend bedeutete. Es klingt alles andere, als gut. Ich vermute, dass sie depressiv ist. Wir sollten auf alle Fälle auf sie achten, meinst du nicht?“ „Ganz bestimmt.“, pflichtete Lily ihm bei.

„Ich hab's doch gewusst!“, erklang die ausgelassene Stimme Jocelines und einen Moment später stand sie mit Cedric an Lilys Seite. „Darius hat Alice tatsächlich gefragt!“ „Was gefragt?“, wollte Damian ahnungslos wissen, während er sein Kotelett zerschnitt. „Und was hat sie gesagt?“, fragte Lily zurück. Jo schmunzelte breit: „Sie würde gerne mit ihm gehen.“ „Ich würd ja gern mal wissen, wie es in Hugo aussieht“, sagte Cedric. Er stellte sich hinter seine Freundin und legte ihr die Arme um die Hüfte, „ob er für Alice wahrhaftig nur Freundschaft empfindet.“ „Ich komm grad nicht mit.“, meldete Damian.

„Also, soweit ich weiß, bedeutet ihm Alice viel.“, antwortete Lily, „aber... er liebt Jenny aufrichtig. Er wäre nie dazu fähig, eine unehrliche Beziehung zu führen. Hugo, der Optimist und Romantiker, ihr wisst schon.“ „Trotzdem...“, erwiderte Cedric, „vielleicht-“ „-Würd mich mal jemand aufklären, bitte?“, fiel Damian ihm ungeduldig ins Wort. Lily fasste für ihn zusammen: „Darius hat Alice gefragt, ob sie mit ihm zum Ball geht. Sie hat zugesagt. Cedric vermutet, dass Hugo eventuell mehr für Alice empfindet und deswegen gerade noch mehr Zeit mit ihr verbringt, als gewöhnlich. Und dass er eifersüchtig werden würde, wenn er sie mit Darius am Ballabend sehen würde.“

„Richtig?“, setzte sie hinzu und blickte Ced fragend an. Dieser zuckte die Schultern: „Bei mir hat das auch geklappt. Als Jo und Robin sich geküsst hatten...“, er schüttelte sich, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Joceline: „Wie konntest du ihn eigentlich so überzeugend küssen? Ich dachte echt, ihr wärt frisch verliebt!“ „Tja, mein Lieber... da kamen wohl meine schauspielerischen Talente zum Vorschein!“ Joceline lachte und die anderen stimmten in das Gelächter mit ein.

„Hey, was ist so lustig? Dürfen wir mitlachen?“, erklang Hugos Stimme im Hintergrund und Lily drehte sich herum. Ihr Cousin hatte Alice mitgebracht, und stütze sie. „Hallo“, sagte die Braunhaarige und schmunzelte sachte. „Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie die Fete hier verpasst. Also habe ich sie mitgenommen, ohne auf Madam Sanchez Proteste zu achten. Auch wenn es nur ein oder zwei Stündchen sind.“, erklärte Hugo und lächelte Alice aufmunternd zu. „Ich hätte nicht erwartet, dass er uns heil aus dem Krankenflügel bekommt, aber irgendwie hatte er es geschafft, unsere Sanchez weich zu kriegen.“, meinte Alice und kicherte leise. Sofort verzog sie das Gesicht und hielt sich den Rücken. Lily spürte einen Arm, der sich um ihre Taille legte und wandte ihren Kopf lächelnd Damian zu.

„Schön, dass du kommen konntest“, sagte er zu Alice und legte ihr die andere Hand auf die Schulter. „Ja, finde ich auch.“, entgegnete sie recht vergnügt. „Hugo?! Wieso... was macht sie hier?“, ertönte die gereizte Stimme Jennys hinter ihnen. Hugo schloss kurz die Augen und atmete tief durch. „Einen Augenblick, ja?“, murmelte er, ließ Alice behutsam los und nahm Jenny sachte beim Arm, um sie an einen Platz zu führen, an dem sie ungestört sein konnten.

„Ehekrach auf einer Party?“, Cedric stöhnte, „bitte nicht!“ „Und bitte nicht wegen mir!“, fügte Alice hinzu und warf dem wild diskutierendem Paar einen verzagten Blick zu. „Keine Sorge, die kriegen sich schon wieder ein.“, bemerkte Damian ruhig. Er gab Lily einen Kuss auf den Scheitel. „Wollen wir tanzen?“, fragte er. „Moment, lass mich zuerst einmal meine Wurst aufessen.“, grinste Lily und nahm sich Messer und Gabel zur Hand.

Statt zu tanzen, entschlossen sich Sean, Cedric, Angela und Nicole eine ausgedehnte Wasserschlacht im abgekühlten See abzuhalten. Die Badesachen waren dank dem Accio- Zauber rasch zur Stelle und so hielt sie nichts mehr auf, sich ins nasse Vergnügen zu stürzen. Marik und Nina jedoch gesellten sich zu Damian und Lily auf die improvisierte Tanzfläche, die aus einer größeren, freigelassenen Grasfläche bestand (zwischen den Stehtischen und Bänken). Josh und seine Leute legten sich ins Zeug und so kam richtig Stimmung auf.

Damian und Lily vergnügten sich mit einem übermütigen Tanz und auch Marik und Nina genossen den schnellen Rhythmus des Liedes, indem sie sich ausgelassen zum Takt bewegten. Das Gekreische und Geplansche im Hintergrund amüsierte die Paare nur noch mehr. Lily sah sich um und entdeckte Alice, die einsam auf einer Bank hockte. Gerade war der Rotschopf am Überlegen, ob er sich zur anderen begeben sollte, da wurde die gelöste, heitere Atmosphäre von wütendem Gezanke gestört.

„Jetzt geh doch nicht zu den anderen, du verdirbst denen doch mit deiner Laune alles!“ „Sag du mir nicht, was ich zu tun habe, Weasley!“ „Deine Eifersucht macht alles kaputt, verdammt!“ „Du provozierst das doch! Würde es dir gefallen, wenn ich ständig mit einem anderen Kerl zusammen hocken würde, und ich dir das Gefühl geben würde, nur noch an ihm zu kleben?!“ Mit wutverzerrten Gesichtern, auf denen die Zornesröte prangte, erschienen Jenny und Hugo wieder am Showplatz des Geschehens. Ihr Streit hatte dafür gesorgt, dass alle ihre momentanen Tätigkeiten unterbrochen hatten und jetzt die geballte Aufmerksamkeit auf ihnen ruhte.

"Du übertreibst! Ich kann nichts dafür, dass du mir nicht vertraust! Alice ist eine sehr gute Freundin! Wie würdest du dich fühlen, wenn Fabian im Krankenflügel liegen würde, und es ungewiss wäre, ob er je wieder richtig laufen könnte?!“ „Das wär etwas völlig anderes!“ „Ach? Wär es das?! Ich wär mir da nicht so sicher!“ „Ist mir schnuppe, es ist trotzdem was anderes!“, behauptete Jenny stur. Hugo fuhr sich ärgerlich durchs weasleyrote Haar und brauste auf: „Ich hab kein Bock mehr da drauf, ehrlich! Schönen Dank, dass du mir die Party hier versaut hast!“ Mit großen Schritten stürmte er über die Ländereien davon.

Jenny sah ihm mit geballten Fäusten hinterher, ließ ein leises „Pöh!“ vernehmen und ging langsam zum Büfett hinüber, um sich ein großes Glas Feuerwhiskey einzuschenken. Alexa hatte offenkundig schon Freundschaft mit dem Alkohol geschlossen, jedenfalls hatte sie gleich eine ganze Flasche von dem Zeug in der Hand. „Kann es nicht einmal vollkommen friedlich zugehen auf einer Party?“, flüsterte Marik den drei Anderen genervt zu.

Lily zuckte unbeholfen die Schultern und sah erst zu Alice, die mit schuldbewusstem Blick auf die Stelle starrte, an der Hugo verschwunden war, um dann selber genau jenen Punkt zu fixieren. „Soll ich ihm folgen?“, fragte sie leise an Damian gerichtet. „Ich glaube, er hat sich bewusst von uns entfernt. Gönn ihm seine Privatsphäre. Vielleicht bräuchte ein Mädchen jetzt ein Gespräch mit einer besten Freundin, aber wir Kerle müssen erst mal für uns sein, um so etwas zu verdauen.“, erklärte Damian ebenso leise. Lily seufzte. „Okay.“

Nach und nach gelang es den Siebtklässlern wieder, die heitere Stimmung zurück an die Oberfläche zu holen. Als die Sonne als glutroter Ball am Horizont verschwand, entzündeten Darius und Sean ein imposantes Lagerfeuer, was dank geeigneter Zauber keine Chance dazu hatte, auszubrechen. Im Nu halfen die anderen mit, die Bänke um die Feuerstelle herum zu stellen. Damian fragte Josh und seine Bandmitglieder, ob sie sich zu ihnen setzen wollten, aber sie lehnten höflich lächelnd ab und kehrten zurück ins Schloss. Lily ließ sich neben Damian nieder und lehnte sich an ihn. „Vermutlich sind wir ihnen zu alt.“, mutmaßte sie und zuckte die Schultern.

„Wer weiß, vielleicht wollen sie ja auch noch ihre eigene, kleine Party abhalten!“, grinste Damian. Ihre Mitschüler setzten sich ebenso ums Feuer und schon bald entstanden lockere Unterhaltungen. Einzig und allein Jenny und Alexa schwiegen und schienen jede in eine ganz andere Welt versunken.

„Also, Leute, von Lily wissen wir ja bereits, dass sie im August eine Ausbildung als Vampirologin beginnen wird“, sagte Joceline, nachdem einige Zeit mit gemütlichem Geplänkel verstrichen war, „mich würd jetzt echt interessieren, ob ihr auch Bewerbungen abgegeben habt, und wenn ja, wurdet ihr angenommen?“ Neugierig sah sie in die Runde. „Ich hab mich bei den Auroren beworben.“, antwortete Marik, „wir sollten einen praktischen Test machen, der unser Können in einer unbekannten Situation zeigte. Das war gar nicht so simpel. Aber ich hatte zum Schluss ein ganz gutes Gefühl. Ced, du warst doch auch da, richtig?“

„Stimmt.“, bestätigte Cedric, „hast du schon ein Bescheid bekommen?“ „Nein.“, Marik schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht.“, seufzte Cedric. „Es gefällt mir gar nicht, dass du da einsteigen willst.“, murmelte Joceline und kuschelte sich näher an ihn. „Schatz, mir wird schon nichts zustoßen. Sie mal, Lilys Vater macht das schon seit Jahren, und es ist nichts Schwerwiegendes passiert.“, versuchte Cedric sie zu beruhigen. „Trotzdem...“, widersprach Jo und nahm seine Hand in ihre, um mit seinen Fingern zu spielen.

„Ich hatte in den Ferien ein Vorstellungsgespräch bei den Appleby Arrows.“, erzählte Sean, „Die Unterhaltung war eher kurz, sie hatten mich relativ zügig auf einen Besen gesetzt, damit ich meine Flugkünste beweisen konnte.“ „Und?“, hakte Angela gespannt nach. Auch Lily schaute ihn neugierig an. Dass er Quidditchprofi werden wollte, wusste sie schon lange. Aber sie hatte keine Ahnung gehabt, dass er sich bereits bei unterschiedlichen Mannschaften beworben hatte. „Bei den Europa-Cup-Spielen im nächsten Jahr bin ich erstmal nur Ersatzspieler. Dennoch wollen sie mich sofort ins Training einbinden, sobald ich die Schule komplett beendet habe.“

„Tolle Neuigkeiten, gratuliere!“, erwiderte Damian, ehrlich erfreut. Sean sah ihn einen Augenblick lang an. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich. Schließlich breitete sich ein Lächeln auf seinen Zügen aus und er bedankte sich. „Ich glaube, die Jungen haben gerade stillschweigend Frieden geschlossen.“, wisperte Joceline Lily zu. „Das denke ich auch.“, stimmte sie ihr ebenso leise zu. „Ich würde gerne als Fluchbrecherin in Gringotts arbeiten“, sagte Alice, „aber ich weiß nicht, ob das jetzt noch klappt. Ich hatte zwar die Bewerbungen abgeschickt, aber als mein Vorstellungstermin anstand, war ich noch bewusstlos von dem Fluch-“, sie brach ab und senkte betreten den Blick. Das einzige Geräusch war das Knistern der Holzscheite.

Jeder spürte, dass die Stimmung umgeschlagen war. Plötzlich lagen die Geschehnisse aus jener Nacht, in der Ben starb, wie eine düstere Wolke über ihnen. „Vertrag dich wieder mit Hugo, Jenny.“, durchbrach die kraftlose Stimme Alexas die unheimliche Atmosphäre. „W-was?“, Jenny blickte zur Gryffindor, die neben ihr saß und die Flasche Feuerwhiskey mit einem dumpfen Knall auf der Bank absetzte.

„Ich hatte dasselbe Problem wie du- ich war zu eifersüchtig gewesen und damit hatte ich alles, was mir etwas bedeutet hatte, zerstört! Ich sage dir nur, dass es das nicht wert ist. Wir wissen doch alle, dass Hugo ein feiner Kerl ist, dem man garantiert trauen kann. So, wie Ben es war...“, Alexa schluckte. Tränen liefen ihr über die Wangen. Mit zitternder Stimme fuhr sie fort: „Er liebt dich, das ist offensichtlich. Also gehe ihm nach, ehe es zu spät ist, und versöhn dich mit ihm. Denn... du weißt nie, ob du eine zweite Chance erhälst...vielleicht kommt es anders, als du denkst, und dich trifft es, wie der Schlag. Und du bereust... so sehr.“ Alexa verstummte, schluchzte, sprang auf und lief davon am Seeufer entlang.

Bestürzt sahen ihr die anderen nach. Alice war die Erste, die wieder sprach. Sie erhob sich und hielt Jenny die Hand hin: „Los. Geh zu ihm. Ich begleite dich, ich muss sowieso zurück in den Krankenflügel, sonst läuft Madam Sanchez noch Amok.“ Wortlos brachte Jenny ein Lächeln zustande. Sie richtete sich auf und gemeinsam liefen die beiden Mädchen über die Ländereien zurück zum Schloss. Bald waren sie nur noch als schwarze Gestalten auszumachen. Lily wusste, dass Alice das alleinig für Hugo tat. Am Wichtigsten war ihr nur, dass er glücklich war.

„Lily...“, Damian sah sie eindringlich an, „bitte folge mal Alexa, ehe sie sich noch was antut.“ Lily zuckte zusammen und stand rasch auf. „Natürlich. Bis nachher.“, sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und begab sich auf denselben Weg, den Alexa vorhin entlangeschritten war, ohne auf die verwirrten Gesichtsausdrücke der Übrigen zu achten.

Sie ging gedankenversunken am See entlang, dorthin, wo sie Joceline zu Beginn des Schuljahres auf dem Steg aufgelesen hatte. An jener Stelle saß nun eine andere Person, die ihr weitaus weniger vertraut war. Doch sie hatten etwas gemeinsam. Sie beide hatten einen Menschen verloren, der ihnen am Herzen lag. Denselben.

„Hi“, sagte sie leise, ließ sie sich nun neben Alexa nieder, zog ihre Schuhe aus und ließ ihre Füße vorsichtig ins Wasser sinken. „Angenehm. Das tut gut, das solltest du ausprobieren.“ „Was möchtest du, Lily?“, fragte Alexa mit erstickter Stimme.

Lily senkte den Blick aufs Wasser. Der Sternenhimmel spiegelte sich darin. Sie hatte ihn schon immer geliebt. Er faszinierte sie und war so märchenhaft. „Eine meiner engsten Freundinnen… hatte mir geraten, dass heute Abend… der richtige Abend wäre, um sich endgültig zu verabschieden. Ich wollte fragen, ob du dich anschließen willst.“ Alexa sah sie aus tränengefüllten Augen an. „Das kann ich nicht.“, hauchte sie.

„Doch.“, erwiderte Lily entschieden. „Ich bin mir sicher, dass du das kannst.“ Stille umgab sie. Lily wartete ab. „Was willst du tun, um dich zu verabschieden? Einfach Lebwohl sagen?“ Alexas Stimme bebte. Lily spürte Mitleid. Für sie war der Verlust ihres besten Freundes ja schon schlimm, aber Alexa empfand wahre Liebe für ihn und dementsprechend musste es ihr nun ohne ihn auch gehen.

„Nein.“, sagte sie schlicht.

Ihre Mitschülerin sah abermals auf und Lily holte andächtig ihren Zauberstab hervor. Sie drehte ihn langsam in den Händen und streichelte ihn liebevoll, ehe sie ihn auf ihren Schoss richtete und wisperte: „Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden.“ Sie atmete kurz durch und schloss die Augen. 'Corestum', dachte sie und zugleich formte sie in ihrem Kopf ein sehr genaues Abbild einer roten Kerze, die in einem gläsernen Kerzenhalter steckte und auf einem Seerosenblatt deponiert war. Als sie die Augen wieder aufschlug, fand sie genau diese Darstellung auf ihrem Schoss.

Alexa machte große Augen. „Ich habe Beschwörungen nie ganz beherrscht, ich fürchte, ich schaff das nicht…“ „Lass dein Herz sprechen. Und ich sage dir, es wird funktionieren.“, flüsterte Lily und legte Alexa sanft eine Hand auf den Arm. Einige Minuten verstrichen, dann atmete Alexa tief durch und schloss konzentriert die Augen. Sie zauberte eine weiße Kerze mit gläsernem Halter und Seerosenblatt herbei. Sie blickten sich an und lächelten milde, ehe sie ihre Beschwörungen vorsichtig aufs Wasser setzten und sie mit den Zauberstäben antippten.

„Incendio“, sagten sie zugleich und die Dochte ihrer Kerzen begannen zu brennen. Schweigend schauten sie zu, wie sie immer weiter auf den See hinaustrieben, bis sie nur noch die flackernden Flämmchen in der Finsternis ausmachen konnten. "Adieu, Ben!", murmelte Lily bewegt. "Adieu...", hauchte es neben ihr.

Alexa lehnte sich an Lilys Schulter und schluchzte auf. „Er fehlt mir so.“, flüsterte sie mit schwacher Stimme. Lily strich ihr durchs lange Haar.

„Ich weiß. Mir auch.“

TBC

°~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~°

So, jetzt gibt es noch ein Kapitel und den Epilog, dann ist diese Fanfiction beendet! ;)

Ich habe allerdings geplant, eine Fortsetzung zu schreiben. Ich habe dazu schon einige Ideen und Lebensläufe, aber ich bin mir noch nicht sicher, auf welche Art ich die Fortsetzung aufschreiben soll...

...a) wie ich es ursprünglich geplant hatte, die Geschichte würde vermutlich an Lilys erstem Arbeitstag ansetzen, um dann immer weiter voranzuschreiten in den Jahren. Ähnlich dem Stil von "Die Aurorenzentrale" nur nicht so extrem lang & ausführlich (obwohl- wer weiß? Ein genaues Ende dafür hab ich noch nicht im Kopf xD). Das wäre allerdings auch um einiges mehr Arbeit, als für b.

...oder b) es sind Momentaufnahmen aus ganz unterschiedlichen Jahren und aus verschiedenen Charaktersichten. Es ist der passende Weg, um Dinge, die ich noch gern aufschreiben möchte, zum Beispiel Lilys Beruf oder sie als Mutter, zu Papier zu bringen und ich kann hin und her springen zwischen den Jahren, ohne eine 100-Seitige FF schreiben zu müssen. Außerdem kann ich dann auch mal in andere Charaktere der Next Generation schlüpfen- oder in die Kinder der diesen. Ihr würdet dasselbe wie bei a) erleben, nur auch mal aus anderen Sichten und nicht unbedingt in einer strikten Reihenfolge der Jahre und meiner Meinung nach wäre das flexibler.

Es würde mir bestimmt helfen, wenn ihr mir eure Meinung mitteilen würdet! Danke im Vorraus ;).

So, das war's erstmal von mir. Ich muss jetzt Mathe lernen *brech*

Bis demnächst!


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