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Fanfiction

Roses in the rain - Regen im Herzen

von Schwesterherz

RE-Kommi

@annaly: Oh man, daankeeeschööön! *.* Das ist echt ein riesengroßes Lob, das bedeutet mir viel! Ob Lily noch mit Damian glücklich wird.. ich denke, der Schluss des folgenden Kapitels gibt da schon mal einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl ;). Ach und zu dieser Sache, dass Lily nich mal aus Papier ist xD: Ich bin ja der Meinung, dass auch sie existiert auf irgendeiner Art des parallelen Seins oder was auch immer. Denn so lebhaft, wie die Gefühle manchmal sind, wenn man sich in eine Welt hineinsteigert und mit den Charakteren mitfiebert... das kann doch nicht von irgendwoher kommen. :D Also jedenfalls steckt in den Figuren ja auch viel Herzblut drinnen und sie entwickeln sich und haben eben echt Charakter. Naja, okay, ich hör mal auf, zu reden. Also, viel Spaß wünsch ich dir :).


Kapitel 24

Regen im Herzen



32-jährige, an Lykanthropie erkrankte Frau beging Selbstmord!

Am gestrigen Abend, den 18.Januar.2026, wurde die 32-jährige Janine Wilson in ihrer Wohnung tot aufgefunden- ihr Zauberstab lag nur wenige Zentimeter neben ihr und zeigte als letzten Zauber den Avada Kedavra Fluch auf- der unmittelbare Beweis, dass Miss Wilson sich selbst das Leben genommen hat. Wie ein eng Vertrauter der erst vor wenigen Wochen an Lykanthropie erkrankten Frau (wir berichteten) geäußert hatte, war Miss Wilson nicht mit ihrer Krankheit zu Recht gekommen und hatte ihre Zukunftsperspektiven nicht aushalten können. „Obwohl es heute nur noch selten Werwolfangriffe gibt, da es für an Lykanthrophieerkrankte Pflicht geworden ist, den Wolfsbanntrank einzunehmen, kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen.“, erklärte ein Heiler mit belegter Stimme, „wir hoffen, dass die Erforschung der Krankheit vor einem neuen Durchbruch steht. Irgendwann wird man sie besiegen können.“ Doch für Janine Wilson kommt leider jede Hilfe zu spät. Möge sie in Frieden ruhen.

Diana McDonald für die Sphinx

„Das ist furchtbar.“, flüsterte Joceline bestürzt. Wie in Zeitlupe legte sie die Zeitung beiseite. „Es war abzusehen.“, hauchte Lily teilnahmslos, „James hatte mir schon berichtet, wie wenig sie mit ihrer neuen Lebenssituation zurecht kam.“ „Aber… sich deswegen gleich das Leben zu nehmen… wenn ich mir vorstelle, dass Nelson…“, Jocelines Worte verloren sich, als sie bemerkte, dass Lily ihr kaum zuhörte. Diese war mit ihren Gedanken beim gestrigen Abend… beim Streitgespräch mit Sean. Nachdem er den Raum der Wünsche verlassen hatte, hatte sie noch lange in diesem geweint, bis einfach keine Tränen mehr hatten fließen können. Erschöpft war sie dann alleine zum Gemeinschaftsraum zurückgekehrt, in welchem Alice und Joceline noch auf sie gewartet hatten- obwohl es zu dem Zeitpunkt bereits sehr spät war. Ohne ein Wort, war Jo ihr entgegen gekommen und hatte sie in den Arm genommen. Sie hatten nicht über den Ausgang des Gesprächs gesprochen, denn das war ohnehin offensichtlich gewesen. Stattdessen waren sie in ihren Schlafsaal gegangen. Lily hatte sich ohne ein Wort die Klamotten ausgezogen und war ins Bett gestiegen. Joceline hatte an ihrem Bettrand gesessen und gewartet, bis Lily in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Wenige Stunden später hatte sie sie geweckt, und Lily fühlte sich wie gerädert. Wie gern hätte sie geschwänzt, aber sie wusste, das konnte sie sich nicht leisten. Abgesehen davon, musste sie sich ablenken, auf andere Gedanken kommen. Seufzend überblickte sie noch einmal den Gryffindortisch. Er war nicht zum Frühstück erschienen.

„Es ist unnötig, nach ihm Ausschau zu halten.“, erklang eine leise Jungenstimme, die Lily zusammenzucken ließ. Sie wandte den Kopf. Cedric ließ sich auf Jocelines anderer Seite nieder. „Hey, Lily, schön, dass du wieder bei uns bist.“, er schenkte ihr ein halbherziges Lächeln, wandte sich dann jedoch sofort von ihr ab. „Danke, Cedric.“, erwiderte Lily. Sie konnte ihm seine Reaktion nicht verübeln. Sie hatte Sean das Herz gebrochen, hätte Cedric das mit Joceline angestellt, wäre sie ebenso schlecht auf ihn zu sprechen gewesen. „Guten Morgen, Ced!“, mischte Joceline sich betont fröhlich in die Unterhaltung ein, „wie geht es Emily heute? Ich hoffe doch, du hast gestern Abend endlich mit ihr gesprochen?“ Er zuckte schuldbewusst zusammen. Joceline verdrehte die Augen und seufzte genervt. „Ist das dein Ernst?“, murrte sie und zog eine Grimasse. „Sie hatte sich nicht gut gefühlt, gestern.“, erklärte Cedric kleinlaut, „da hatte ich ihr das nicht auch noch aufbrummen wollen.“ „Mein Gott, denkst du, sie ist wirklich so einfältig, dass sie nicht merkt, dass dein Herz ihr nicht mehr gehört?“, fauchte Joceline ungnädig und bearbeitete wütend ihr Spiegelei mit ihrem Besteck. „Ich glaube, sie verschließt ihre Augen vor der Wahrheit. Will es nicht wahrhaben.“, wisperte Cedric.

„Du zögerst den Schmerz nur unnütz heraus!“, erwiderte Joceline ungehalten, „glaube mir, das macht es nicht besser für sie! Im Gegenteil! Abgesehen davon, dass mir langsam der Geduldsfaden reißt!“ „Okay, okay!“, Cedric hob abwehrend die Hände, „heute Nachmittag rede ich mit ihr!“ Joceline sah ihn scharf an und zeigte mit ihrer Gabel auf ihn: „Hab ich dein Wort?“ Er seufzte resigniert und senkte seinen Blick. „Ja, Jo. Du hast mein Wort.“ „Gut.“ Sie legte die Gabel beiseite und schnappte ihre Tasche. „Komm, Lily, wir müssen zum Unterricht. Bis dann, Ced. Wir sehen uns heute Abend…“, sie bedachte ihn noch mit einem vielsagenden Blick, ehe sie aus der Großen Halle ging, Lily im Schlepptau, die ihr lustlos hinterher trottete.

„Seit wann bist du so direkt und unbeherrscht?“, wollte diese von ihrer Freundin wissen, als sie die Treppen zu Zauberkunst hinaufgingen. „Lily, das geht jetzt seit Silvester so, irgendwann reicht es!“, antwortete Joceline, sichtlich bemüht, auf die Frage ihrer Freundin nicht ebenso unwirsch zu reagieren, wie auf Cedric. „Ich möchte endlich, dass unsere gemeinsame Zeit beginnt, und er traut sich nicht, mit ihr Schluss zu machen!“ „Du hast erwartet, dass er ihr gestern alles gesagt hat“, sagte Lily, „deswegen bist du jetzt so schlecht drauf?“ „Ja. Er hatte schon gestern gesagt, dass er mit ihr sprechen würde. Und ich bin davon ausgegangen, dass er das schaffen würde. Stattdessen kam er mit diesem Mist an. Natürlich bin ich jetzt genervt, das ist doch wohl verständlich, oder?“, Joceline atmete tief durch. „Entschuldige, Lily, ich wollte dich nicht so anfahren.“ „Schon okay.“, Lily lächelte ihrer Freundin matt zu. „Ich verstehe dich.“ „Und… das mit Sean und dir tut mir auch ehrlich Leid…“ Lily zuckte mit den Schultern und senkte den Blick. „Das Ende unserer Beziehung stand unmittelbar bevor, weißt du? Ich werde schon damit abschließen können… hoffe ich.“ Joceline umarmte sie flüchtig. „Das hoffe ich auch.“, flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr. Lily seufzte und löste sich aus den Armen ihrer Freundin. „Danke.“

„Guten Morgen!“, Professor Augustin warf ein Lächeln in die Runde, „heute werden wir uns mit dem Zauberschlaf befassen. Erfinder des diesen war George Hamilton, ein reicher Herr aus edlem Hause des 18. Jahrhunderts. Der Zauberschlaf ist ein magischer Schlaf, der die Betroffenen unter Wasser in eine Art Bewusstlosigkeit versetzt. Dazu müssen Sie wissen, dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Nachwirkungen auftreten- vorausgesetzt, der Spruch wurde korrekt angewandt. Beginnen wir also!“

Die erste Stunde zog sich wie Kaugummi in die Länge. Lily machte sich ein paar wenige Notizen, doch viel erfassen tat sie von dieser Unterrichtsstunde nicht. Zu sehr war sie noch mit der Trennung von Sean beschäftigt. Hin und wieder war sie kurz davor, in Tränen auszubrechen, was ihre Sitznachbarin Joceline besorgt zur Kenntnis nahm. Lily hörte ihre Lehrerin vorne nur aus weiter Ferne und durchdachte im Stillen all jene schönen Momente, die sie mit Sean erlebt hatte.

Nach Beendigung der Stunde, mussten sie sich beeilen, um rechtzeitig zu Verwandlung zu kommen. „Lily, ich weiß, die Trennung belastet dich sehr.“, keuchte Joceline, als sie in den Verwandlungskorridor einbogen, „aber dieses Halbjahr besitzt enorme Wichtigkeit. Bitte versuche, dich zu konzentrieren. Abgesehen davon, kann dir ein wenig Ablenkung nicht schaden, meinst du nicht?“ Lily schaute ihrer Freundin ruhig ins Gesicht. „Sicher, du hast Recht. Ich werde mir Mühe geben, dem Unterricht zu folgen.“ Trotz ihrem Versprechen, war es schwierig, nicht in triste Stimmung zu verfallen. Vor Allem, da Sean im selben Klassenzimmer saß, wie sie.

„Im gesamten ersten Halbjahr haben wir uns mit Beschwörungen beschäftigt.“, erklärte McGonagall mit ihrer vertrauten, ernsten Miene, „im zweiten Halbjahr nun, gehen wir vertieft auf die Verwandlung am Menschen ein, welche Sie ja schon oberflächig im sechsten Schuljahr kennen gelernt haben.“ Ein Raunen ging durch die Klasse. „Beginnen tun wir mit ein paar einfachen Veränderungen an Gesicht und Körper. Hierzu wieder die altbekannte Theorie. Holen Sie Pergament und Feder hervor!“

*Cosima Damaris - der unges. Zauber für die fortgeschrittene Verwandlung



Cosima Damaris ist der Grundzauber für jegliche fortgeschrittene Verwandlungszauber. Er wird ungesagt verwendet. Im Folgenden wird darauf eingegangen, worauf überdies noch zu achten ist.

Wie bei allen Zaubern ist es bedeutend, die korrekte Aussprache im Kopf zu haben. Cosima Damaris wird dieserart betont:

Die drei Silben Co-si-ma werden zügig ausgesprochen, gänzlich so, wie es geschrieben wird. Die erste Silbe von Da-ma-ris wird gedehnt, das R von „ris“ wird gerollt.

Desweiteren ist Selbstbewusstsein bei diesem Zauberspruch ein ganz besonderes Gebot. Das Wollen wird hier großgeschrieben! Der Zauberspruch reagiert auf Gehemmtheit, sollten Sie zu zögerlich oder zu unsicher sein, so wird er nicht funktionieren. Cosima Damaris muss mit aller Autorität, die sie aufbringen können, betont werden.


Die Theorie war schnell übernommen, aber obwohl Lily wirklich probierte, sich auf die Praxis zu konzentrieren, so gelang dies nur unvollständig. Immer wieder schweifte ihr Blick hinüber zu Sean, der mit verschlossenem Gesichtausdruck drei Reihen vor ihr saß und offenbar die richtige Betonung übte. Er sah kein einziges Mal zu ihr hinüber. Sie wunderte sich keineswegs darüber, aber es stimmte sie dennoch noch trauriger.

„Noch eine Doppelstunde Verteidigung, dann haben wir Mittagspause“, sagte Hugo vergnügt, als sie das Verwandlungsklassenzimmer hinter sich ließen. „Hm, herrlich.“, erwiderte Lily matt. „Süße, was ist los? Hatten Sean und du Streit?“, wollte Hugo wissen und legte tröstend einen Arm um ihre Schultern. „Wir… haben uns getrennt.“ Hugo sah sie betroffen an. „Oh… das tut mir Leid.“ Sie seufzte. „Ja. Mir auch.“ „Weswegen…? Silvester?“ „Unter anderem, ich möchte aber ungern jetzt darüber sprechen. Aber ich weihe dich noch ein, verlass dich drauf.“ Er drückte sie kurz und herzhaft an sich. „Ist gut. Bei mir gibt es übrigens auch Neuigkeiten.“ „Wirklich?“, interessiert sah sie ihn an. „Ja. Jenny und ich gehen gemeinsam nach Hogsmeade! Am nächsten Samstag!“ Ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf. „Hey, Hugo, das ist spitze!“ „Danke! Ich bin schon nervös, wenn ich daran denke!“ Sie lächelte ihn an. „Du packst das locker. Keine Sorge.“ Er erwiderte ihr Lächeln dankbar.

In Verteidigung gegen die dunklen Künste nahmen sie einen Zauber namens Cave Inimicum durch. Die spitzen Bemerkungen ihres Lehrers ließ Lily desinteressiert über sich ergehen. „Ah, Miss Potter ist wohl der Auffassung, dass eine Woche Fehlen Ihre Schulleistungen keinesfalls beeinflussen würden, wie?“ „Wie kommen Sie denn darauf?!“, giftete Joceline an Lilys Stelle. „Och, ihr gesamtes Erscheinungsbild liefert mir diese Erkenntnis. Schauen Sie doch, wie teilnahmslos sie dort hockt, jegliche Anteilnahme am Unterricht: Fehlanzeige.“ Professor Hopkins stellte sich direkt vor Lilys Pult. „Miss Potter, die Wirkung des Zauberspruches Cave Inimicum, wenn ich bitten darf.“ Lily atmete kurz tief durch, ehe sie gleichgültig antwortete: „Cave Inimicum ist ein Zauberspruch, der gegen bedrohlich nahe kommende Feinde wirkt. Er wird verwendet, um den individuellen Schutzraum transparent wirken zu lassen. Somit hält er diesen verborgen wie einen voluminösen Tarnumhang. Jedoch hat er auch denselben Nebeneffekt wie dieser: hält er beispielsweise ein Zelt verdeckt, so können Feinde noch in dieses hineinlaufen, da das Material nach wie vor vorhanden ist*1.“ „Richtig.“, stimmte ihr Verteidigungslehrer widerwillig zu. „Da sind Sie wohl noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, Miss Potter. Jedoch ist es nicht verwunderlich, dass ich das Gefühl habe, sie seien an meinem Unterricht nicht interessiert, da ihre gesamte Haltung dies verdeutlicht. Es wäre in Ihrem eigenen Interesse ratsamer, aufmerksamer und teilnahmsvoller zu wirken.“ Damit kehrte er ihr den Rücken zu. Lily strich sich eine rote Haarsträhne hinter das Ohr und bemerkte den sorgenvollen Blick von Damian, der schräg hinter ihr saß. Wahrscheinlich würde er sie auf dem Weg zur Großen Halle abfangen, um nachzufragen, ob mit ihr alles in Ordnung wäre. Und natürlich war es so.

„Lily!“ „Hey, Damian.“ Sie hatte keine Kraft mehr, den Grund ihrer trübsinnigen Laune ein ums andere Mal zu wiederholen. Kurz schloss sie die Augen. „Bist du okay? Was ist passiert?“, fragte er verzagt, mit bedrückter, sorgenschwerer Tonlage. „Sean und ich sind nicht länger zusammen. Wir haben uns gestern Abend getrennt.“, erklärte sie beinahe lautlos. Damian blieb stehen. „Ach so. Und… wer genau hat Schluss gemacht? Und weswegen?“ „Ach, Damian…“, Lily seufzte stark und drehte sich zu ihm um, „hör zu, wir haben beide Fehler gemacht, nur ich… schwerwiegendere als er. Obwohl der Angriff auf dich natürlich absolut fatal war.“ „Meinst du- unseren Kuss- hatte Sean-“ „-Ich meine nicht nur den Kuss, aber dies auf einem Korridor zu besprechen, ist glaub ich keine gute Idee. Ich sag es dir heute Abend, nach der Nachhilfe, okay?“ Er nickte.

„Vollkommen okay. Ich bin nur… verunsichert, verstehst du, wie… wie soll es denn mit uns weiter gehen?“ Sie blickte zu Boden. „Ich weiß es nicht. Ich brauche noch Zeit, um die Trennung zu verarbeiten.“ „Sean war nicht der Richtige für dich, Lily. Zu impulsiv.“ Sie spürte Damians Hände auf ihren Schultern. „Mag sein.“, raunte sie und sah kurz auf in seine meeresgrünen Augen, „aber er war und ist meine erste, wirklich große Liebe. Und das Wissen, ihn verloren zu haben, schmerzt wie tausend Nadelstiche.“ Nun war es an Damian zu seufzen und er schloss Lily flüchtig in die Arme. „Ich verstehe.“, murmelte er. „Ich habe alle Zeit der Welt, sei unbesorgt.“ „Mal sehen, ob du mir heute Abend noch dasselbe sagst.“, erwiderte Lily und löste sich unvermittelt aus seiner Umarmung. Er schaute sie nachdenklich an, doch sie setzte nur ein schiefes Lächeln auf, wandte sich um und ging den Rest des Weges zum Mittagessen alleine.

Kräuterkunde und Astronomie zogen ereignislos an Lily vorüber und ehe sie sich versah, war es schon an der Zeit, das Zaubertrankklassenzimmer aufzusuchen. „Wirst du es Damian auch erzählen? Also- alles?“, wollte Joceline wissen, als Lily aufstand und ihren Roman beiseite legte. „Ja“, sagte sie nur. Jo nickte. „Viel Glück, ich warte auf dich.“ Lilys Mundwinkel zuckten. „Danke.“ Sie stieg aus dem Portraitloch und machte sich davon zu den Kerkern.

„Willkommen zurück, Miss Potter!“ „Schön, Sie wiederzusehen!“ „Gut, dass Sie wieder wohlauf sind!“ Solche und ähnliche Sätze begleiteten den Beginn des Nachhilfeunterrichts. „Vielen Dank.“, erwiderte Lily gerührt und zauberte das erste, ehrliche Lächeln des Tages auf ihre Lippen. „Ich muss sagen, ich bin froh, den Unterricht kein zweites Mal allein durchführen zu müssen. Letzte Woche waren meine Nerven doch ein bisschen überstrapaziert.“, grinste Damian und zwinkerte ihr aufmunternd zu. „Tja, das Mungos kann Wunder bewirken. Nun denn, lasst uns anfangen. Mr. Flint, was haben wir denn für die Klasse geplant?“ „Wir nehmen heute ein starkes Gift durch.“, erklärte Damian, „die meisten Zutaten sind Ihnen bekannt, bis auf eine: es nennt sich Warzhautpulver und ist eine giftige Substanz. Schon bei leichter Berührung sorgt sie für eine dunkle, lederartige Verkrustung auf der Haut. Es ist also Vorsicht geboten, meine Damen und Herren.“, Damian schnippte kurz mit dem Zauberstab, „die Zutaten und alle benötigten Schritte finden Sie an der Tafel. Falls es Fragen gibt, stehen Miss Potter und ich Ihnen zur Verfügung. Viel Erfolg.“

Die Dritt- bis Sechstklässler machten sich selbstbewusst und schaffensfreudig an die Arbeit. Während sie mit abwiegen, Flammen entzünden oder klein schneiden beschäftigt waren, beugte Lily sich zu Damian hinüber.
„Seit wann fordern wir denn so eine ausgeprägte Selbstständigkeit von ihnen?“ „Seit letzter Woche. Anders ging es da nicht, und obwohl häufig Fragen gestellt worden waren, denke ich, dass diese Unterrichtsart nach einem halben Jahr Nachhilfe durchaus effizient ist. Meinst du nicht?“ „Wir werden es ja heute sehen.“, wich Lily mit einem Schmunzeln aus. Damian erwiderte es. „Ich muss sagen, ich hätte nie erwartet, dass diese Lehrertätigkeit so einen Spaß bereiten kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, einmal als Lehrer hierher zurückzukehren.“ „Wirklich?“, sie sah ihn erstaunt an, „hast du das auch mit Professor Boot bei der zweiten Berufsberatung besprochen?“ Damian nickte. „Wow. Mir gefällt es, ein wenig Lehrerin zu spielen, aber… ich hege einen anderen Berufswunsch.“ „Und der wäre?“, lächelte Damian. Lily öffnete den Mund, um ihm zu antworten, als Malcom ihr zuvor kam: „Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich brauche hier eben Hilfe, Mister Flint!“ Damian warf Lily einen Blick zu, der soviel hieß wie 'das verschieben wir auf später' und eilte hinüber zu Malcoms Pult.

Die Nachhilfe verging rasch. Im mittleren Mischstadium kamen ein paar Schüler in Schwierigkeiten, so dass Lily sehr beschäftigt war. So beschäftigt sogar, dass sich der Knoten in ihrer Magengegend, der sich schon seit dem vorherigen Abend stark bemerkbar gemacht hatte, für kurze Zeit aufzulösen schien. Am Ende der eineinhalb Stunden war sie ein wenig erschöpft, aber durchaus zufrieden. „Großartige Leistung.“, lobte sie die Schüler, denen sie unter die Arme gegriffen hatte und sie strahlten vor Stolz. Einer von ihnen war Robin. „Lily…“, zögernd hielt er inne und räumte die letzten Zutaten beiseite, „kann ich dich kurz sprechen- unter vier Augen?“ „Robin, ich weiß, was du mir sagen willst.“, kam Lily ihm zuvor, „Joceline hatte mir eure verrückte Idee mitgeteilt, was diese Beziehung vor den Weihnachtsferien anging. Aber ich muss dich enttäuschen: ich empfinde rein gar nichts mehr für dich. Tut mir Leid.“ Robin stockte kurz der Atem und er senkte betreten den Blick. „Gut. Danke.“ Er nahm seine Tasche und hastete aus dem Klassenzimmer. Lily sah ihm mitfühlend hinterher- gerade jetzt konnte sie so gut nachvollziehen. „Huch, mit was hast du ihn denn vergrault?“, fragte Damian schmunzelnd, als Lily sich seufzend umdrehte. Er lehnte am Lehrerpult und betrachtete sie aufmerksam. „Nicht der Rede wert.“, entgegnete Lily, die es unnötig fand, ihn über Robins Gefühlslage in Kenntnis zu setzen. „Wie du meinst. Aber… was du heut Mittag angedeutet hast, das ist schon der Rede wert, oder?“ Sie seufzte abermals. „Ich fürchte ja.“

Die Ereignisse in den restlichen Ferien waren schnell berichtet. Nachdem Lily ihre Erzählung beendet hatte, hüllte Schweigen sie ein. „Ähm, also…“, Damian fuhr sich befangen durchs Haar, „bist du jetzt lesbisch und hast eine Beziehung mit Cameron, weswegen du Sean verlassen hast?“ „Was? Nein! Bei Merlins geblümten Unterhosen, ich bin garantiert nicht lesbisch! Dieser One Night Stand ist eine Bereicherung für mein Leben, aber… ich könnte eine Frau nicht so lieben, wie… euch.“ Die Frage, ob sie damit die Jungs im Allgemeinen meinte, oder Sean und Damian, blieb unbeantwortet.

Lily bemerkte die Erleichterung, die über Damians Gesicht blitzte, ehe dieses wieder ernst wurde und er vermutete:
„Dann… hat Sean dich verlassen, nachdem du ihm alles gebeichtet hast, weil er den Gedanken, dass du mit Cameron geschlafen hast, nicht ertragen konnte.“ „Ja.“, meinte Lily schlicht. „Ich muss zugeben, es ist echt… seltsam. Aber interessant. Ich würde diese Cameron ja gern mal kennen lernen, sie scheint ein bemerkenswerter Mensch zu sein.“ „Das ist sie. Aber ich möchte ungern wieder Kontakt mit ihr aufnehmen, was du sicher verstehen kannst.“ „Oh ja, das tue ich.“, er lächelte Lily an. „Es macht dir nichts aus?“, fragte sie unsicher. „Wieso sollte es?“, stellte er die Gegenfrage, „es ist dein Leben und deine Erfahrungen, die dich weiser und kenntnisreicher machen. Außerdem ist es sicherlich völlig normal, gleichgeschlechtliche Erfahrungen zu sammeln. Also, mit simplen Worten: Nein, es macht mir nichts aus.“, er zwinkerte ihr zu, „wobei ich natürlich hoffe- sollten wir zusammen kommen- dass sich so eine Erfahrung dann nicht bei dir wiederholt. Ich glaube, diesen Schmerz könnte ich nicht ertragen.“ Vergissmeinnichtblau traf auf Meeresgrün.

„Falls wir zusammen kommen.“, flüsterte Lily. „Ist diese Möglichkeit denn in Erwägung zu ziehen?“, wollte Damian wissen und er konnte die Nervosität nicht aus seiner Stimme verbannen. Sie nickte kaum merklich. „Das denk ich schon. Noch häng ich zu sehr an Sean, aber… wenn der Trennungsschmerz überwunden ist… ich befolge Mums Rat, Damian: Ich lasse mir etwas Zeit. Bis sich meine aufgewühlten Gefühle beruhigt haben. Und dann werde ich in mich hineinhorchen; und auf das hören, was mein Herz mir rät. Kannst du das akzeptieren?“ Sie spürte ihren raschen Herzschlag, dieses meeresgrün zog sie einfach in seinen Bann. „Das denk ich schon“, sagte Damian leise mit dezentem Lächeln und seine Augen blitzten auf.


°~~~~~~~~~~~~~°

TBC


*Cosima Damaris und der dazugehörige Text sind frei erfunden und mein Eigentum.


*1 Cave Inimicum war einer von Harry und Hermines Schutzzaubern, die sie auf ihrer Reise/Flucht wie auch immer im siebten Band errichtet hatten. Die exakte Wirkung dieses Zaubers ist unbekannt, dementsprechend sind Lilys weitere Erläuterungen eine frei ausgedachte Alternative.


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