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Fanfiction

Roses in the rain - The Golden Cauldron Competition

von Schwesterherz

@klothhilde: Ja, ich weiß, was du meinst :). Es ist auch einer meiner Favoriten! Ja, im folgenden Kapitel gibt es beinahe ausschließlich Damian-Lily Szenen- und nicht alle sind ganz... risikofrei xD. Ich hoffe, es gefällt dir! Danke für dein regelmäßiges Feedback, das gibt mir immer viel Kraft, die Geschichte fortzusetzen :).

Vorhang auf für:

Kapitel 15

The Golden Cauldron Competition

Auch noch in den folgenden Tagen hatte Lily diesen Abend im Raum der Wünsche in berauschender Erinnerung. Sie und Damian hatten bis tief in die Nacht geredet und sich lustige und weniger lustige Passagen aus ihrem Leben erzählt. Und sie hatten es ganz deutlich gespürt: Ihre Freundschaft hatte eine neue, tiefere und verbundenere Ebene erreicht. Außerdem hatte Lily bemerkt, wie wohl Damian sich im Gemeinschaftsraum gefühlt hatte. Und dass sie es geschafft hatte, ihn wieder zum Lachen zu bringen und diesen Wunsch für ihn wahr werden zu lassen, erfüllte Lily mit Stolz. Und Freude. An diesem Abend hatten sie auch Handynummern und Adressen ausgetauscht. „Für Notfälle.“, hatte Damian gezwinkert.

Im Morgengrauen des zwanzigsten Dezembers fuhr Lily aus dem Schlaf. Wie spät war es?! Sie schaute auf das Ziffernblatt ihres Weckers. Es war kurz nach acht Uhr morgens. Um 14 Uhr würde es beginnen. Lily wusste, dass sie keine zehn Hippogreife dazu bringen würden, noch einmal einzuschlafen, also schlug sie mit einem leisen wusch die Bettdecke zur Seite und schlüpfte mit ihren nackten Füßen in ihre Hausschuhe, ehe sie zum Bad hinüber schlich. Was sie nun brauchte, war eine heiße Dusche und ein ausgedehntes Frühstück!

Die Zeit bis zum Wettbewerb verging schleichend. Lily trieb sich nervös im Gemeinschaftsraum herum. Sean und Joceline versuchten, sie zu beruhigen, während Flora quer über dem nächsten Sessel hing und die Augen verdrehte. „Ihr packt das. Ihr seit so hervorragend! Ich zweifel nicht daran, dass ihr gut abschneiden werdet!“, sagte Joceline. „Was hab ich mir nur dabei gedacht? The Golden Cauldron Competition! Das ist- das ist reiner Wahnsinn!“, rief Lily. „Glaubst du wirklich, dass Professor Boot vorgeschlagen hätte, euch anzumelden, wenn er nicht von euren Leistungen überzeugt gewesen wäre?“, meinte Sean und ergriff Lily an den Schultern, als sie zum dritten Mal an ihm vorbei hastete, um die vierte Runde zu starten. „Was?“, fragte sie verwirrt. Er lachte: „Du bist wirklich mit einem Brett auf der Stirn aufgestanden, was?“ „Nein. Ich habe dich akustisch nicht verstanden!“, erwiderte Lily störrisch. „Äh- Lily?“, rief Flora von ihrem Sessel aus, „es ist zwanzig vor. Am Besten du machst dich jetzt auf den Weg. Und versuch mal wieder runter zu kommen. Du und Damian, ihr seit klasse. Ein Spitzenteam in Zaubertränke. Ihr habt sicherlich gute Chancen, also verdirb sie euch nicht, indem du deine Nervosität extra aufbauschst. Klar?“ „Klar…“, murmelte Lily und schaute Sean noch einmal ins Gesicht. Er lächelte und strich ihr den Pferdeschwanz hinter die Schulter. „Pack den Stier an den Hörnern.“ „Danke.“, flüsterte sie, küsste ihn schnell, umarmte ihre Freundinnen und verließ den Gemeinschaftsraum.

Als sie Damian erblickte, der bereits vor dem Wasserspeier zum Schulleiterbüro wartete, hatte sie sich schon wieder etwas im Griff. „Hi.“, begrüßte sie ihn. „Alles in Ordnung?“, fragte er sie, „du siehst etwas blass aus.“ „Das lange Warten hat mir nicht gut getan. Bin nervös geworden.“, erklärte Lily. „Kann ich verstehen. Mir ging es ja ähnlich.“ Kurz senkte sich Stille über sie, bis Lily plötzlich etwas einfiel: „Sag mal, wirst du die Ferien eigentlich in Hogwarts verbringen?“ „Nein“, entgegnete Damian, „ich fahre nach Hause.“ Verwundert schaute sie auf: „Wieso?“ „Wohl aus demselben Grund, wie du.“, lächelte er, „wegen meiner Familie.“ „Aber dein Vater-“ „-Ist kein Mann, der diesen Titel verdient hätte, das weiß ich. Ich fahr wegen Mum.
Ich …“, er starrte auf den Boden und rieb sich den Nacken, „ich will sie besuchen. Ihr Grab, weißt du. Es wurde symbolisch gelegt. Und ich denke... dass ich mich dort am Besten von ihr verabschieden kann.“ Ehe Lily die Chance hatte, noch etwas zu erwidern, tauchte Professor Boot auf und lächelte ihnen aufmunternd zu. „Da sind Sie ja. Kann's denn losgehen?“ Mit einem mulmigem Gefühl in der Magengegend sagte Lily das Passwort und stieg mit ihren zwei Begleitern die Treppe des Wasserspeiers hinauf.

McGonagall saß hinter ihrem Schreibtisch und erhob sich, als sie in ihr Büro traten. „Ah, ich habe Sie bereits erwartet. Sind Sie bereit? Es ist wirklich eine außerordentliche Ehre, dass zwei Abschlussschüler der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei an einem solch angesehenem Zaubertrankwettkampf teilnehmen dürfen. Professor Boot wird Sie begleiten.“ „Die Beiden werden eine gute Platzierung schaffen.“, kündigte Professor Boot an, „beides hervorragende Talente.“ Lily bemerkte, wie Damian rot wurde und musste schmunzeln. „Also, es ist zehn Minuten vor zwei. Sie sollten Ihre Positionen einnehmen, der Portschlüssel wird jeden Moment aktiv.“ Kaum hatte McGonagall den Satz beendet, leuchtete ein alter Kelch blau auf, der auf ihrem Schreibtisch thronte.
„Nun denn. Viel Glück euch zweien. Wir sehen uns später“, sagte sie. Lily wechselte einen nervösen Blick mit Damian und legte ihre Hand an den Kelch. Professor Boot und der Slytherin taten es ihr nach. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Lily das altvertraute Ziehen im Bauchnabel spürte und sie kurzzeitig in eine Welt aus schlingernden Farben und Formen gezogen wurde, ehe ihre Füße auf festen Boden stießen und sie mit einem leisen 'Uff!' einknickte. Damian hatte sich auch auf den Füßen halten können, aber ihr Mentor hatte das Gleichgewicht verloren und einen sauberen Bauchklatscher hingelegt. Lily musste sich mühsam zusammen reißen, um Professor Boot nicht mit ihrem Lachen zu kränken, als sie ihrem Zaubertranklehrer wieder auf die Beine half. „D-Dankesehr.“, japste dieser, „Portschlüssel! Ich finde, es ist eine ebenso scheußliche Art des Reisens wie das Apparieren!“ Noch während Lily und Damian sich einen amüsierten Blick zuwarfen, drang vom anderen Ende des Raumes eine dunkle Stimme zu ihnen hinüber. „Ah, die letzten beiden Teilnehmer des Golden Cauldron Competition. Willkommen. Mein Name ist Mr. Owen. Ich werde Ihnen alles erläutern, was Sie wissen müssen.”

Aus dem abgedunkelten Teil des Zimmers trat ein dunkelhäutiger Zauberer hervor, der einen marineblauen Umhang trug und einen Zylinder im selben Farbton in den Händen hielt. Lily war froh, dass sie und Damian sich passend eines so großen Ereignisses gekleidet hatten. Sie trug einen mitternachtsblauen Umhang und Damian einen weinroten. Mr. Owen lächelte ihnen freundlich entgegen. „Sie müssen Miss Lily Luna Potter und Mr. Damian Flint sein.“ „Das ist korrekt.“, bestätigten die Angesprochenen seine Aussage. „Und Sie sind…?“, wandte sich Mr. Owen an ihren Lehrer. „Professor Terry Boot, ihr Mentor. Ich habe die Anmeldungen eingereicht. Ich unterrichte Zaubertränke in Hogwarts.“, erklärte dieser würdevoll. Mr. Owen nickte. „Also, was Sie hier sehen, ist nur der Raum, in dem die Portschlüssel landen. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“ Sie taten, wie ihnen geheißen. Mr. Owen führte sie aus dem kleinen Zimmer hinaus in einen breiten Flur, der mit einem dunkelbraunen Teppich ausgelegt war und wesentlich heller war, als das Ankunftszimmer. Neben einer der vielen weißen Türen, mit denen der Gang bestückt war, blieb er stehen. „Hier warten die Teilnehmer auf den Beginn des Wettbewerbes.“, erklärte Mr. Owen. Er deutete auf eine breite, weiße Flügeltür am Ende des Flures. „Und dort müssen sich alle Teilnehmer um zehn vor halb drei Uhr einfinden. Sie haben also noch-“, er schaute kurz auf seine Uhr, „- zwanzig Minuten. Wir sehen uns gleich.“ Der Mann verbeugte sich, setzte seinen Zylinder auf und schritt weiter den Korridor entlang, während Lily, Damian und Professor Boot zurück blieben und zögernd die Tür zu ihrer Rechten öffneten. Damian pfiff leise durch die Zähne und ihr Lehrer wirkte beeindruckt. „Komfortabel.“, nickte er zufrieden. Sie betraten den lichtdurchfluteten Raum, der für gewöhnlich wohl ein Gemeinschaftsraum war.

Das Zimmer war mit sandfarbenen, eleganten Sofas ausgerüstet, auf denen sich sonnengelbe Kissen in symmetrischer Abfolge befanden. Es gab auch sandfarbene, viereckige Hocker, auf denen man Platz nehmen konnte und einige Tische aus glattem, glänzenden Holz, von dem Lily glaubte, dass es aus Mahagoni bestand, die versehen waren mit ein paar Tintenfässern, Federhaltern und Pergamenten. Alles wirkte sehr edel und war im tadellosem Zustand. Der Raum war bereits recht gut gefüllt. „Acht Kontrahenten, also vier Gruppen, die ebenso um den Sieg kämpfen werden.“, informierte Damian sie mit angespannter Stimme. „Wo sind wir hier?“, flüsterte sie zurück und ließ sich zaghaft auf einer Couch nieder. Damian setzte sich neben sie, während ihr Zaubertranklehrer sich noch interessiert umschaute. „Sieht meinem alten Internat sehr ähnlich.“, murmelte Damian, „dort war es auch so fein und herausgeputzt. Ich fühle mich, als würde ich in eine alte Zeit zurückversetzt sein.“ „Du warst vor Hogwarts schon einmal in einem Internat?“, fragte Lily verblüfft. „Ja, kurz nach meinem sechsten Geburtstag kam ich dorthin. Auf Verlangen meines Vaters, der endlich wollte, dass ich lernte, mich durchzusetzen. Aber ich kann dir sagen, für ein Kind ist so ein Internat nichts. Ich war der Jüngste dort und wurde von den größeren Jungs nicht akzeptiert. Nur mit einem Jungen verstand ich mich gut, Alex hieß er, er war zwei Jahre älter, als ich. Wir hatten immer Unfug getrieben, wenn uns langweilig war. Nach zweieinhalb Jahren holte mein Vater mich dann wieder von dem Internat herunter. Wahrscheinlich fehlte ihm der Prügelknabe.“ Damians Stimme hatte bei seinen letzten Worten einen bitteren Ton angenommen. Lily schluckte und wusste nichts Gescheites zu sagen. Schließlich fragte sie nur: „Hast du noch Kontakt zu Alex?“ „Nein.“, antwortete Damian und klang etwas wehmütig dabei. „Ich habe keine Ahnung, was aus dem Kerl geworden ist. Schade eigentlich.“ „Schick ihm doch mal ein Brief.“, schlug Lily vor, „deine Eule müsste Alex doch finden, oder?“ „Wenn ich denn seinen Nachnamen wüsste. Aber als Kinder haben wir uns dafür natürlich nicht interessiert.“ „Ach so.“ „Miss Potter, Mr. Flint. Sind Sie fertig, wir müssen uns in diesen anderen Raum begeben.“, bemerkte Professor Boot. „Wir sind fertig“, sagte Damian fest und stand auf. Lily folgte ihm mit etwas Abstand und runzelte die Stirn. Das mit dem Nachnamen war doch Quatsch. Ihr Vater hatte seinem Patenonkel vor vielen Jahren auch immer geschrieben, und er hatte weder Vor- noch Nachname je erwähnt, sondern nur einen Spitznamen verwendet. Hatte Alex etwas mit einem Teil aus Damians Vergangenheit zu tun, den dieser vergessen wollte? Wahrscheinlich. Nun, sie würde die Wunde ganz sicher nicht wieder aufreißen wollen.

Alle Teilnehmer versammelten sich in dem Raum hinter den Flügeltüren, der sich als riesige, moderne Aula entpuppte. Lily stockte der Atem, als sie mehrere Reporter in der Zuschauermenge entdeckte, während sie zwischen den Sitzen hindurch ging. Es gab bestimmt tausend Sitzplätze, allesamt erhöht, wie in einem Kinosaal. Die Sitze waren mit schwarzen Polstern überzogen, die aussahen, als seien sie aus Samt. Insgesamt ergab die Anordnung der Plätze einen Halbkreis. Einen Halbkreis, der ausgerichtet war auf eine große Bodenfläche, welche nun mit fünf breiten, thekenähnlichen Tischen, auf denen goldene Kessel bereitstanden, und einem riesigen Regal voller Zutaten ausgefüllt war. In der Mitte aller Tische stand eine monströse Sanduhr, wie sie Lily von ihren ZAG-Prüfungen kannte. „Stellen Sie sich bitte auf. Eine Gruppe an einen Arbeitstisch.“, ordnete Mr. Owen an. „Hier rüber, Lily.“, meinte Damian, fasste sie am Arm und zog sie zum hinteren, rechten Tisch. Seine Berührung löste in ihr einen winzigen stromähnlichen Schlag aus, der sie verwirrte. „Ist dir was aufgefallen?“, flüsterte er ihr zu, „mit der Anordnung der Arbeitstische?“ „Nein.“, erwiderte sie atemlos. Was hatte dieser Schlag denn jetzt bitte hier zu suchen?! 'Du bist nervös.', redete sie sich zu, 'lass dich nicht ablenken!'. „Die Reihenfolge ist angelegt, wie bei einem Pentagramm.“, erklärte Damian. „Schau nur. Wir sind oben rechts, neben uns ist der Tisch unten rechts, dann uns gegenüber oben links und unten links und gegenüber des Publikums ist noch ein Tisch aufgebaut, in der Mitte von unserem Arbeitstisch und dem von oben links.“ Sie hörte seinen Ausschweifungen kaum zu. „In fünf Minuten geht es los. Sie werden den Zuschauern vorgestellt und mit den Regeln vertraut gemacht. Das ist der wirkliche Beginn des Wettbewerbes.“, erklärte Mr. Owen. Die Teilnehmer nickten oder zeigten andersweitig, dass sie verstanden hatten. „Hey, Lily.“, flüsterte eine Stimme in ihrer Nähe. Sie drehte den Kopf: „Al!“ Überrascht schaute sie in das Gesicht ihres Bruders. Er grinste sie an. „Was machst du denn hier?“, fragte sie baff und umarmte ihn kurz. „Ein paar Heiler wurden zur Sicherheit herbestellt und ich hab dafür gesorgt, dass ich dazu gehöre.“ Sie strahlte. Dann fiel ihr der Blick ihres Schulsprecherkollegen auf. „Oh- natürlich. Al- das ist Damian Flint. Damian, mein Bruder Albus, du kennst ihn sicher noch.“ „Jedenfalls ist mir sein Gesicht noch vertraut!“, lachte Damian und reichte ihrem Bruder die Hand, „wie geht es Ihrem Kollegen Mr. Malfoy?“ „Er kann sich nicht beklagen.“, schmunzelte Albus. „Bestellen Sie ihm mal einen lieben Gruß von mir. Und Fröhliche Weihnachten. Dieses Jahr werde ich ja nicht dort zu Besuch kommen.“ „Ich werde es ihm ausrichten.“ „Alle Personen, die keine Teilnehmer des Wettkampfes sind, verlassen jetzt bitte das Podium. In zwanzig Sekunden beginnt der Wettbewerb.“ „Viel Glück euch“, sagte Al, drückte Damians Hand und lächelte Lily zuversichtlich zu, ehe er sich umdrehte und in den Schatten der Aula verschwand. „Viel Erfolg. Ich sitze gleich da vorne.“, meinte Professor Boot und verließ ebenfalls das Podium. Lily spürte ihre Nervosität wieder ansteigen. Sie begegnete Damians beruhigendem Lächeln. „Alles wird gut, Lily.“ „Ja.“, antwortete sie zögernd.

„Meine Damen und Herren! Herzlich Willkommen zum diesjährigen Golden Cauldron Competition. Es ist mal wieder soweit! Fünf Zweierteams werden gegeneinander antreten, doch nur ein Siegerteam wird den heißbegehrten Pokal aus reinem Gold, sowie hundertfünfzig Galleonen am Ende des Wettkampfes entgegen nehmen! Und hier sind die zehn Teilnehmer: Mr. Zacharias Brewer und Miss Penelope Shelton!“ Der Scheinwerfer peilte den unteren linken Tisch an und die beiden nickten dem Publikum mit siegessicherem Lächeln zu. Sie waren mindestens Anfang dreißig. „Mr. Matthew Chevrier und Mr. Louis Chevrier!“ Die identischen Kerle des oberen linken Tisches wirkten wie Mitte zwanzig und viel natürlicher, als Penelope und Zacharias. „Miss Lauren Hall und Miss Emily Johnson!“ Das Team, welches gegenüber des Publikums seinen Platz gefunden hatte, wurde angeleuchtet. „Miss Lily Potter und Mr. Damian Flint!“ Der Scheinwerfer wurde auf sie gerichtet. Bei Lilys Namen war ein Raunen durch den Saal gegangen. Sie hörte Sätze wie „Lily Potter? Harry Potters Tochter?“ „Ist die schon so alt?“ „Die müsste doch grad mal volljährig sein!“ „Ist dieser Damian ihr Freund?“ Sie seufzte und lächelte tapfer, in der Hoffnung, dass es nicht verkrampft wirkte. „Und Mr. Marcus Hamilton und Diana Patterson!“ Das letzte Team wurde beleuchtet.

„Das Jurorenteam besteht aus Natalie Brown, James Heft und Kayla Smith!“ Drei Leute in der vordersten Reihe wurden angeleuchtet. Sie sahen alle nicht älter als vierzig aus, machten aber so ernste Gesichter, dass Lily gleich noch nervöser wurde. „Nun zu den Regeln, meine Damen und Herren! Es wird drei Tränke geben, die es zu brauen gilt. Für jeden dieser Tränke wird es eine Zeitangabe geben. Nach jeder Runde, werden die Juroren die Tränke bewerten. Sieger ist das Team, welches zum Schluss die höchste Punktanzahl hat. Die Teams dürfen sich nur um ihren eigenen Tisch kümmern. Keiner darf in irgendeiner Form behindert werden. Und wer nach der festgelegten Zeitspanne noch weiter experimentiert, wird disqualifiziert. In Ordnung. Kommen wir nun zum ersten Trank … der Alraune-Wiederbelebungstrank. Die Durchschnittlichen von uns wissen wohl nur, dass zu diesem Trank Alraunen in irgendeiner Form verwendet werden müssen, aber unsere Kandidaten haben natürlich das gesamte Rezept drauf… das sollten sie zumindest. Sie haben zweieinhalb Stunden Zeit. Fangen Sie an!“ Die Sanduhr wurde umgekippt und Damian und sie schauten sich entschlossen an. „Ich mach das Feuer, hol du die Zutaten“, sagte er und sie nickte und lief zum Regal hinüber. Zweieinhalb Stunden waren für diesen Trank wirklich ausgesprochen wenig Zeit. Aber es müsste ja eine realistische Zeit sein, denn unrealistisches gab es bei dieser Veranstaltung nicht! Also würden Damian und sie das auch schaffen.

Es war anspruchsvoll, aber nicht zu knifflig. Sobald Lily dabei war, die ersten Zutaten zu zerkleinern, war sie vollkommen in ihrem Element. Sie vergaß beinahe, wo sie sich befand (wären da nicht die Kommentare von Mr. Owen gewesen), einfach, weil es für sie jetzt nur eine Priorität gab. Und zwar die, den Trank in bestmöglicher Form zu vollenden- und das schnell. Die zweieinhalb Stunden vergingen in Windeseile. Als Mr. Owen „Und Stopp!“, rief, stellte sie zufrieden fest, dass sie gerade die letzte Zutat- eine Handvoll Kamillenblätter- in den Trank geworfen hatte. Sie ließ die Hand sinken und warf einen Blick hinüber zu ihrem Bruder. Er reckte den Daumen in die Höhe. „Die Juroren werden sich die Tränke im Uhrzeigersinn ansehen und anschließend ihre Bewertungen abgeben. Jeder von ihnen kann höchstens zehn Punkte verteilen, die Höchstpunktzahl wäre also dreißig.“, erklärte Mr. Owen und der Mann sowie die beiden Frauen erhoben sich von ihren Plätzen, um sich Zacharias und Penelopes Trank anzuschauen. Alle drei warfen einen Blick hinein, nickten, und gingen weiter, ohne einen Ton zu sagen. Bei den französischen Zwillingen fächelte sich die eine der beiden Frauen das Aroma zur Nase. Während die Juroren herumgingen, war es absolut still in der Aula. Das Licht war nur auf dem Podium gebündelt, bei den Zuschauern war es gedämpft. Endlich erreichten die Drei Lily und Damian. Sie bebte innerlich vor Nervosität und Erregung und wusste, dass es ihm genauso ging. Das Ergebnis dieses Trankes war mit das Beste, was sie zusammen bis heute je gebraut hatten. Wenn das nicht langte, um hohe Punktzahlen zu erreichen, dann waren sie hier im falschen Wettkampf. Die Juroren beendeten ihren Rundgang.

„Nun zur Bewertung“, sagte Mr. Owen, „Mr. Brewer und Miss Shelton bekommen… fünfundzwanzig Punkte.“ Lily bemerkte, wie das Lächeln von Penelope in sich zusammen fiel und sich gerade noch so im letzten Winkel halten konnte. Was bitte war ihr Problem? 25 Punkte waren doch ein super Start! „Mr. Chevrier und Mr. Chevrier.“ Ein paar Leute lachten leise. „Sechsundzwanzig Punkte!“ Wie die Teilnehmer zuvor, bekamen auch Matthew und Louis großzügigen Beifall. „Miss Hall und Miss Johnson… 23 Punkte.“ Die Frauen wirkten ein wenig enttäuscht, was Lily gut verstehen konnte. Jetzt kamen sie und Damian dran…
„Miss Potter und Mr. Flint… ganze achtundzwanzig Punkte! Bravo!“ Applaus brandete auf. Damian drückte ihre Hand, was in ihr ein merkwürdiges Kribbeln auslöste. Sie beachtete es nicht. „Wow. Klasse.“, hauchte sie. „Und zum Schluss Mr. Hamilton und Miss Patterson. Neunundzwanzig Punkte! Hervorragend!“ Lily spürte einen leisen Stich der Enttäuschung, der völlig unnötig war. Ein einziger Punkt, das konnten sie sicher noch ausgleichen! „Nun machen wir gleich weiter mit dem zweiten Trank. Der Trank der Lebenden Toten. Ein sehr verzwickter Zaubertrank. Sie haben glatte drei Stunden. Fertig? Beginnen Sie… jetzt!“

Zu ihrem Glück war der Trank der Lebenden Toten ihr und Damians Lieblingstrank. Er war zwar schwierig, aber sie hatten ihn mitunter am häufigsten in Hogwarts geübt, sodass nun jeder Griff saß. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend schnell. „Und Miss Potter und Mr. Flint sind ein eingespieltes Team. Schauen Sie sich diese Präzision an! Es sind erst 90 Minuten vergangen und sie sind bereits im mittleren Stadium. Erkennbar ist dies am brombeerähnlichem Farbton.“, informierte Mr. Owen das Publikum. Die Zeit rauschte, aber Lily bemerkte durchaus die Erschöpfung, die ein schon fast 5 ½ stündiges Brauen ohne Pause mit sich brachte. Ihre Augen brannten, als sie den Saft der Schlafbohne hinzugab und der Zaubertrank zischend heller wurde, bis er dann nach dem Hinzufügen der Baldrianwurzel fliederfarben wurde. Neben ihr fauchte etwas und Diana Patterson rief einen kurzen Schmerzenslaut aus- ihr Trank brodelte, als würde er unter der stärksten Flamme stehen und natürlich hatte sie gerade etwas davon abbekommen. Die Farbe des Trankes war mattes orange, was auf einen Fehler ganz zu Beginn des Brauens hindeutete. Lily musste zugeben, dass ihr das ebenso gut hätte passieren können, wenn sie den Zaubertrank nicht dermaßen trainiert hätte. Damian war gerade dabei, ihren alten Trick anzuwenden, den Lilys Vater damals dem Halbblutprinzen abgenommen hatte. Anstatt ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn zu rühren, rührte er sieben mal gegen den Uhrzeigersinn und einmal mit dem Uhrzeigersinn. Zehn Minuten vor dem Ende der Zeitangabe, legte Damian zufrieden den Rührlöffel beiseite. Ihr Trank war klar wie reines Quellwasser. Wenn das nicht die Höchstpunktzahl geben würde, müssten die Juroren blind sein! „Und das Zweierteam aus Hogwarts hat den kompletten Trank nicht nur innerhalb der Zeitangabe geschafft, sondern sogar darunter! Was für eine gewaltige Konkurrenz für den Rest! Da zeigt sich einmal wieder, dass sich Talent nicht am Alter ermessen muss!“, verkündete Mr. Owen. Lily sah, wie Penelope sie ärgerlich anstarrte. Die sollte sich lieber darauf konzentrieren, den Trank ordentlich zu rühren, bevor- ein lautes Zischen und die Frau verschwand kurz hinter einem hellen, nebelartigen Dampf. „Oh, da war Miss Shelton wohl zu heftig beim Rühren gewesen.“, kommentierte Mr. Owen, „zu viel des Guten. Jetzt hat sich ihr Trank zu einer formlosen, pappigen Masse gebildet. Schade, wirklich schade.“ Penelope sah aus, als würde sie hier gleich alle erdolchen. Sie murmelte leise vor sich hin und versuchte, aus dem verkorksten Trank noch das Beste rauszuholen, während ihr Teammitglied Zacharias stürmisch auf sie einredete. „Stopp, Leute! Das war's! Mr. Heft, die Damen, nun kommt Ihre Kritik zum Einsatz!“ Zum zweiten Mal erhob sich die Juri und ging im Uhrzeigersinn von Teilnehmer zu Teilnehmer. Als sie Lily erreichten, packte diese vor Aufregung Damians Hand. Sobald sie sich wieder entfernten, murmelte er ihr zu: „Willst du meine Hand zu Mus quetschen, Lily?“ „Entschuldige.“, raunte sie und ließ ihn los. Er schmunzelte. „Kein Problem. Ich bin gern dein Ventil, wenn dir die Spannung zu viel wird. Aber es sieht echt gut für uns aus.“ „Die Bewertung, meine Damen und Herren…“

„Miss Shelton und Mr. Brewer. Acht Punkte. Wirklich schade. Die Chevrier-Brüder. Neunundzwanzig Punkte! Fantastisch!“ Lauter Applaus erschütterte die Halle. „Miss Hall und Miss Johnson… sechsundzwanzig Punkte. Gar nicht übel.“ Nun kamen Lily und Damian an die Reihe! Lily sendete ein Stoßgebet an Gott und- „Miss Potter und Mr. Flint- dreißig Punkte! Phänomenal!“ Der Beifall war ohrenbetäubend. „Und Mr. Hamilton und Miss Patterson… 12 Punkte. Es sieht jetzt also wie folgt aus: Mit 58 Punkten liegen Mr. Flint und Miss Potter auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Louis und Matthew Chevrier mit 55 Punkten. Miss Hall und Miss Johnsen liegen momentan mit 49 Punkten auf dem dritten Platz. Und Mr. Hamilton und Miss Patterson auf dem Vierten mit 41 Punkten. Der letzte Platz mit 33 Punkten wird von Mr. Brewer und Miss Shelton belegt. Die ersten drei Plätze sind auf alle Fälle noch nicht festgelegt, meine Damen und Herren! Es wird noch spannend, das kann ich Ihnen versprechen! Aber zunächst eine Dreiviertelstunde Pause! Jetzt!“

Lily strahlte Damian an. „Ist das nicht klasse?“ „Ja, aber wir sollten uns nicht zu früh freuen. Wer weiß, aus was der letzte Trank besteht, Lily.“ „Denk positiv!“, erwiderte sie nur und lächelte ihn breit an. „Lily! Wunderbar! Ihr seid spitze!“ Albus stürmte auf sie zu und schloss sie in die Arme. „Dass das alles so spannend wird, hab ich gar nicht unbedingt erwartet!“ „Lily!“ Diese Stimme kannte sie doch! Sie wirbelte herum: „Mum! Dad! Wow, ich wusste ja nicht-“ „-Denkst du, wir lassen uns entgehen, wie unsere Tochter bei einem der weltbekanntesten Wettkämpfe den ersten Preis abstaubt?“, lachte ihr Vater und umarmte sie flüchtig. „Das ist so… mir fehlen die Worte!“, lachte Ginny. „Damit will deine Mutter nur sagen, wie stolz wir auf dich sind!“, grinste Harry. „Ganz genau!“, bestätigte Ginny und seufzte hingerissen. „Wo ist denn James?“, wollte Lily wissen. „Er wollte eigentlich mitkommen, aber dann… es gab einen weiteren Werwolfangriff, Lily.“ „Was?“, rief sie erschrocken, „so kurz vor Weihnachten?“ „Ja.“ „Ist es wieder ein Kind?“ „Nein. Eine junge Frau, Anfang dreißig. Sie befindet sich gerade im St. Mungos. Der Werwolf hat ihr die Schulter aufgerissen.“ „Oh, das ist eigentlich meine Station…“, murmelte Al verlegen. „Keine Sorge, die haben alles unter Kontrolle, Albus.“, versicherte Harry ihm. „Al, wo du gerade davon sprichst… hast du was gegen juckende Augen? Ihr glaubt nicht, wie anstrengend es ist, fünfeinhalb Stunden über dampfenden Zaubertränken zu hängen. Damian braucht bestimmt auch etwas- sagt mal, wo steckt er denn?“ Lily schaute sich um, aber von ihrem Schulsprecherkollegen war nicht das kleinste blonde Haar zu entdecken. „Bestimmt ist er kurz zur Toilette gegangen. Ich konnte es gar nicht so lang aushalten.“, schmunzelte Ginny. „Ich hol euch eben was für die Augen, Lily.“, meinte Albus und verschwand, die glotzende Meute um sich herum- wie sie alle- ignorierend. „Dürfte ich auch einmal kurz durch- Harry, hallo! Schön, dich mal wieder zu sehen! Lily, ihr wart hervorragend, einfach brilliant!“ „Danke.“, murmelte sie zaghaft. Harry schaute Lilys Zaubertranklehrer milde überrascht an, bis- „Terry, du bist's? Ich wusste gar nicht, dass du der neue Zaubertrankmeister meiner Kinder bist!“ „Ja, reden wahrscheinlich nur mit Professor Boot von mir, was?“, lachte der Angesprochene. „Ach, das Professor streichen wir manchmal.“, erwiderte Lily frech. Bevor ihr Lehrer etwas erwidern konnte, erspähte Lily endlich Damians dunklen Blondschopf. „Ich sammel mal eben meinen Teamkollegen wieder ein.“, verlautete sie und drückte sich durch die Menschenmenge. „Damian!“ Er blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihr herum.

„Alles okay?“, fragte sie, als sie ihn erreicht hatte. „Klar.“, erwiderte er, aber sie erkannte, dass seine Stimme recht dünn klang. „Wo warst du denn?“, fragte sie vorsichtig. „Auf Klo.“, antwortete er einsilbig. Lily seufzte, packte ihn am Armgelenk und zog ihn hinaus vor die Flügeltüren, aber da auch dort alles voll war, brauchte sie etwas, um ein stilles Plätzchen zu finden. „Damian.“ Sie zögerte. „Ich glaub, ich weiß, was los ist. Jedenfalls kann ich es mir vorstellen. Dir fehlt deine Mum, richtig?“ Er wich ihrem Blick aus. „Nicht nur die.“ „Was stimmt dich denn noch so traurig?“, wollte sie zaghaft wissen. Er seufzte tief und blickte ihr ins Gesicht. „Dass ich keine Familie habe, die mich heute unterstützt. Ich muss ehrlich sagen… ich war mindestens genauso überrumpelt, wie du, als deine Eltern eben auftauchten. Und sie umarmten dich und freuten sich und sagten… sagten, dass sie stolz sind auf dich. Ich musste gerade kurz allein sein, weil ich- weil ich es unfair dir gegenüber finde, neidisch drauf zu sein. Tut mir Leid.“ Er schaute wieder auf den Boden. „Meine Güte, Damian!“ Sie stürzte sich in seine Arme und drückte ihn fest an sich.
Mir tut es Leid! Wie hatte ich das nur vergessen können? Natürlich hab ich dir grade das vorgelebt, was du noch nie hattest haben dürfen… Entschuldige bitte. Ich war so von meinen Eltern überfallen worden, dass ich....“ Er löste sich ein wenig aus ihren Armen, bis meeresgrün auf vergissmeinnichtblau trafen. „Natürlich, weil es das Normalste von der Welt…- sein sollte- … dass Eltern ihre Kinder unterstützen und ihnen sagen, dass sie stolz auf deren Leistung sind.“ „Ja, aber-“, sie verstummte, als er ihr einen Finger auf die Lippen legte. „Lass gut sein. Kein Problem.“ Der Blick seiner Augen war sanft. Sie spürte ihr Herz rascher schlagen, als sie das realisierte. Sie kannte diesen Blick. So wurde sie immer aus schokobraunen Augen angesehen. Aber diese meeresgrüne Farbe raubte ihr den Atem. In ihrem Kopf rauschte das Blut und ihr Magen kribbelte. Damian strich ihr zart mit dem Daumen über die leicht geöffneten Lippen - KLICK. Ein blendend heller Lichtblitz ließ sie erschrocken auseinander zucken und die knisternde Spannung, die sie eben noch verzaubert hatte, verpuffen, als hätte es sie nie gegeben. „Lily Potter sind Sie tatsächlich mit-“ „-Verdammter Scheißdreck!“, rief Damian aufgebracht, stürmte auf die Reporterin zu und entriss ihr die Kamera. „Müssen Sie überall Ihre dreckige Nase reinstecken?!“, fauchte er und schmiss den Apparat mit voller Wucht auf den Boden. Er zersplitterte in Tausend Teile. „Junger Mann, das werden Sie mir ersetzen! Und dann auch noch Forderungen stellen, wissen Sie eigentlich-“ „-Nein, wissen Sie eigentlich, dass Sie es mit dem Sohn von Marcus Flint zu tun haben?! Schicken Sie ihmdoch die Rechnung, er wird sich sicherlich bei Ihnen melden!“, unterbrach Damian die Journalistin eisig. Ihr Gesicht erbleichte. „Oh. Ich. Gott, das- ich hatte ja-“ „-Sparen Sie sich ihr Geplapper. Aber das Foto zerstören sie.“, knurrte Damian. Er sah aus, als würde er sich am liebsten auf sie stürzen. „Ja. Natürlich, Mr. Flint.“ „Gut, dass wir uns verstehen. Und sie-“, er deutete auf Lily, die an der Wand lehnte und das Ganze gar nicht erfassen konnte, „lassen Sie gefälligst in Ruhe!“ „Ja, ich- ja.“ Die Reporterin sammelte hastig die gröbsten Bestandteile ihres Fotoapparates auf- offenbar hatte Damian sie so verstört, dass sie ganz vergessen hatte, dass sie einen Zauberstab besaß- und machte, dass sie davon kam. Damian wartete, bis sie weg war, ehe seine meeresgrünen Augen wieder zu Lily wanderten, die ihn fassungslos anstarrte. „Ich-“, er schnitt sich selbst das Wort ab und blickte zur Seite. „Das wird nicht wieder vorkommen, entschuldige bitte.“ Damit ließ er sie stehen. Allein. Erschrocken. Und unendlich verwirrt.

Wie betäubt kehrte Lily in die Aula zurück. Was bitte war das denn eben für ein Desaster gewesen? Sie wusste genau, was passiert wäre, wenn die Reporterin nicht aufgetaucht wäre. Das durfte einfach nicht wahr sein!
Sie- und Damian? Was war denn nur in sie gefahren?! Sie liebte Sean! Nur Sean! Er war der Einzige für sie!
Er war es, der ihr Herz gestohlen hatte…! „Lily? Bist du okay?“, drang die besorgte Stimme ihrer Mutter an ihre Ohren. „Ja.“, antwortete sie geistesabwesend, „ich, ehem. Hab nur noch Kopfschmerzen, so ein Pochen… halb so wild.“ „Dagegen hab ich natürlich auch was.“, meinte Al. „Damian, wie geht es dir? Brennen deine Augen noch?“ „Nein. Es ist weg.“ Sie konnte nur seine Stimme hören, weil sie ihm den Rücken zugekehrt hatte, aber allein seine Stimme reichte schon, um ihren Verstand wieder ins Trudeln zu bringen. Sie war so dermaßen verstört! Wie sollte sie es schaffen, sich gleich auf den alles entscheidenden Trank zu konzentrieren, wenn sie nur diesen Moment vor Augen hatte, der eben zwischen Damian und ihr abgelaufen war? Meeresgrün. Sie atmete tief durch und nahm den Trank an, den ihr Bruder ihr reichte. Während sie ihn hinunter stürzte, dachte sie: 'Schluss damit jetzt, Lily! Weswegen bist du hier? Um zu gewinnen! Also, halt dich ran!' „Die Teilnehmer mögen bitte in fünf Minuten wieder ihre Positionen für das Finale einnehmen!“, drang eine Stimme durch die Mikrophone. Albus nahm ihr die Phiole ab, drückte ihr Kinn nach oben und träufelte ihr jeweils drei Tropfen in jedes Auge. Sofort war der Juckreiz und das Brennen verschwunden. Nur tränten ihre Augen etwas. „Weg?“, fragte Al. „Ja.“ „Gut. Dann geh und hol dir mit Damian den Sieg!“ Mit Damian. „Ich werd's versuchen.“ „Gib einfach dein Bestes, das langt schon!“, lachte Al. 'Ich hoffe, dass ich das kann.', dachte sie. Ihre Eltern und Albus verließen das Podium. Mit klopfendem Herzen stellte Lily sich neben Damian auf. „Meine Damen und Herren, nun ist es soweit! Die dritte, entscheidende Runde ist angebrochen! Nach diesem letzten Trank wird das Siegerteam feststehen!“ Mr. Owen legte eine Kunstpause ein. Lily begegnete dem Blick ihres Tränkelehrers, der ihr aufmunternd zunickte. Sie atmete tief durch. „Das schaffen wir, Damian, oder?“, raunte sie. Kurze Stille, dann: „Davon bin ich überzeugt!“ „Nichts kann uns aus der Bahn werfen?“ Ihre Augen streiften sich. „Gar nichts.“, antwortete Damian ruhig. „Der Trank, um den es sich jetzt handelt, ist das Veritaserum. Zweieinhalb Stunden. Ab jetzt!“

Es war anstrengend und sehr schwierig. Lily hatte Veritaserum erst einmal in ihrem Leben gebraut und zwar in der vorherigen Zaubertrankstunde von Professor Boot. Deswegen konnte sie sich noch an die Zutaten erinnern, aber der Trank war extrem aufwendig und das Rezept komplex. Zweieinhalb Stunden? Reiner Wahnsinn! Hinzu kam, dass sich ihr immer wieder die Frage ins Gedächtnis drängte: Warum? Warum hatte sie das eben gefühlt? War es Einbildung gewesen? Aber die Gefühle waren ihr so vertraut. Sie erlebte sie seit sechs Monaten bei Sean! Es waren gewiss dieselben Gefühle, auch wenn sie bei Damian abgeschwächt waren. Lily war kein Mensch, der sich selber belog, aber zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich, dass es so wäre. Dass sie diese Tatsache, dass sie für Damian abgeschwächte Gefühle empfand, einfach ignorieren konnte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Bis zum heutigen Tag hatte sie ihn als einen reinen guten Freund betrachtet. Und eigentlich wollte sie, dass das auch so blieb! „Lily!“ Damian packte ihr Handgelenk. Sie war gerade dabei gewesen, Jobberknoll-Federn hinzu zu tun, aber offensichtlich hatte sie es beinahe übertrieben. Doch Damian sagte nichts. Vorhin hatte sie ihn einmal anstoßen müssen, um einen Fehler zu verhindern. War er ebenso verwirrt?

„Und die Zeit ist um! Jetzt können wir alle gespannt sein! Die Juri, wenn ich bitten darf!“ Lily war sich sicher, mehr konnte man in der Zeit einfach nicht schaffen! Es war nicht perfekt, aber das Beste Resultat, was man nach zweieinhalb Stunden erwarten konnte, wenn man mit einbezog, wie gedankenverloren sie und Damian hin und wieder gewesen waren. Sie hoffte vom ganzen Herzen, dass es reichen würde. Sie wollte gewinnen!

„Die Endergebnisse…“ Anstatt wie in den Runden zuvor die Tafeln hoch zu zeigen, zielten die Jurimitglieder mit ihren Zauberstäben auf einen Umschlag und überreichten diesen Mr. Owen, der ihn öffnete. Seine Mimik verriet kein Detail. „Louis und Matthew Chevrier… Sie sind auf jeden Fall in der engeren Auswahl. Zacharias Brewer und Penelope Shelton. Sie haben mit fünfundfünfzig Punkten den letzten Platz erreicht… Miss Lauren Hall und Miss Emily Johnsen- mit vierundsiebzig Punkten haben Sie den dritten Platz erreicht, herzlichen Glückwunsch!“ Die beiden Frauen traten nach vorne und ließen sich Bronzemedaillen um den Hals hängen. Die Reporter schossen eifrig Fotos. „Mr. Marcus Hamilton und Miss Diana Patterson. Leider reichte es nur für den vierten Platz. Einundsechzig Punkte. Dankeschön.“ Ein kurzer Applaus brandete auf, ehe es wieder ruhig wurde. Nur das Klicken der Kameras war zu hören. „Es entscheidet sich also zwischen den Teams Chevrier und Potter und Flint. Es ist unglaublich knapp… ein Punkt. Ein Punkt Unterschied, meine Damen und Herren.“

Lily ergriff wieder Damians Hand und drückte sie so fest, dass er zusammen zuckte. „Bitte.“, flüsterte sie. Alle starrten Mr. Owen gebannt an. „Die Sieger…“, sagte dieser langsam mit erhobener Stimme, „ des Golden Cauldron Competition - Wettbewerbes im Jahre 2025… mit dreiundachtzig Punkten sind; Mister Damian Flint und Miss Lily Potter!“ „Ja!“, schrie Damian, packte sie an der Hüfte und wirbelte sie einmal herum. „Wir haben es geschafft!“, jubelte Lily. Er setzte sie ab. Sie tauschten einen kurzen aber einprägsamen Blick, ehe sie gemeinsam zur Mitte gingen und den goldenen Pokal- der natürlich die Form eines Kessels besaß- in Empfang zu nehmen. „Herzlichen Glückwunsch!“, rief Mr. Owen und schüttelte ihnen die freien Hände. Lily konnte es kaum fassen. Sie hatten den Wettkampf tatsächlich gewonnen! Einen der populärsten Zaubertrankwettbewerbe der Welt! Das Grinsen saß wie angegossen, als die Reporter sie umringten und ein Foto nach dem anderen schossen. Diese Glücksgefühle schwemmten alle Unsicherheiten und Probleme hinfort.

Sie strahlte in die Kameras und hielt den Pokal mit dem Geld zusammen mit Damian in die Höhe. Alle Aufregung des Tages hatte sich gelohnt! Was für ein Highlight in ihrem Leben!

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TBC
Feedback ist erwünscht- es würde mir eine Menge bedeuten. Ich bin ab Morgen eine Woche in Paris, deswegen wird es wohl eine kleine Weile dauern, bis das 16 Kapitel online kommt. Ich hoffe, The Golden Cauldron Competition entsprach euren Erwartungen! Mir hatte es jedenfalls viel Freude gebracht, es zu verfassen.

Auf Bald!

Eure Schwesterherz


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