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Fanfiction

Roses in the rain - Veränderungen und Entscheidungen

von Schwesterherz

@klothhilde: Danke für dein Lob :). Ja, ich find es auch schön, dass sie für ihn da ist ;). Viel Spaß beim folgenden Chap! :)


Ich würde wirklich gerne mal ein paar mehr Feedbacks bekommen. Ist Klothhilde denn die Einzige, die man fleißig nennen kann? Lasst mir doch bitte mal eure Meinung da, das würde mir viel bedeuten.
Viele Grüße, Schwesterherz

Kapitel 13

Veränderungen und Entscheidungen

Lily traf Damian am Samstag wieder, als sie den Proberaum der neuen Schulband betrat. Er stand in der Ecke und beobachtete die Band beim Einüben der Melodien. Sie gesellte sich zu ihm. „Hi“, sagte sie leise. „Hallo. Schlecht geschlafen?“, antwortete er und meinte damit ihren Gähner, den sie in diesem Moment hinter ihrer rechten Hand versteckte. „Schlecht nicht“, erwiderte sie, „aber ich war erst spät eingeschlafen. Ich hab mir noch viele Gedanken gemacht.“ „Da bist du nicht die Einzige“, sagte er und wandte sich wieder den Leuten auf der Bühne zu. „Sie sind besser, als ich erwartet habe.“, urteilte Lily nach einer Weile. Sie hatte sein Abwenden als Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, nämlich, dass er nicht daran interessiert war, über seine Mutter zu sprechen. „Sie sind noch nicht aufeinander eingespielt. Aber es klingt schon nicht übel.“ Sie schauten eine Weile schweigend zu, und als der letzte Akkord verklungen war, klatschten sie kurz Beifall. „Wenn ihr viel übt, werdet ihr sicher genau so gut wie Louis!“, prophezeite Lily, „klasse, Leute!“ „Danke, Lily!“, strahlte Josh und fuhr liebevoll über die Saiten seiner Gitarre, „wir geben uns Mühe.“ „Das hört man“, sagte Damian und schenkte der Band einen aufmunternden Blick, ehe er kehrt machte und das Zimmer verließ. Lily war ein wenig verwirrt, verstand aber, dass Damian seine Zeit für sich brauchte, um mit seinem Verlust besser umgehen zu können. Also plauderte sie noch ein wenig mit den Bandmitgliedern, ehe sie einen Blick auf die Uhr warf und lächelte: „So, ihr Lieben, ich muss los. Quidditchtraining. Immerhin wollen wir die Ravenclaws im November besiegen.“ „Na dann viel Erfolg!“, lachte die Sängerin, Janina Schmidt, die aus der fünften Klasse stammte und eine Ravenclaw war, „wir sind unheimlich gut dieses Jahr!“ „Besser als wir? Wohl kaum!“, lachte Lily und zwinkerte, ehe sie den Proberaum ebenfalls hinter sich ließ und sich auf den Weg machte.

„Leute… Leute, ihr müsst einfach pünktlicher sein!“, Seans braune Augen schauten jeden von ihnen durchdringend an, „wir sind ein gutes Team, aber ohne Disziplin sind wir miserabel! Kapiert? Wir kommen nur voran, wenn wir die komplette Trainingszeit nutzen können! Aber ich muss jedes Mal fünfzehn Minuten abzwacken, bis auch der Letzte erschienen ist! Das ist schwach und es ärgert mich! Ich lasse das nicht länger durchgehen, verstanden?! Ab sofort steht ihr pünktlich auf der Matte, oder ich muss mich halt nach Leuten umsehen, die vernünftiger sind, als ihr und die euch dann ersetzen! Ich hab euch gewarnt! Jetzt schwingt euch auf die Besen, damit wir heute noch was schaffen!“ Als Sean ihnen den Rücken zukehrte, schnitt Roxanne eine Grimasse, was Sabina und Lorcan zum Schmunzeln brachte. Dem Rest des Teams war jedoch nicht nach lächeln und so zogen sie schweigend aufs Feld hinaus und hoben ab in die Lüfte. Lily spürte den kalten Gegenwind, der ihr Haar durcheinander wirbelte, und fühlte nur eins: Freiheit!

Die heutige Trainingsstunde bestand für Lily darin, zu üben, den anderen Sucher von der Flugbahn abzubringen. Es war erlaubt, nach unten zu treten, zu drängeln und zu schieben, doch Lily war heute einfach nicht genug in Form, um gegen Sean anzukommen. Er war größer und stärker und nutzte das auch aus- wie es jeder Gegenspieler im November tun würde. „Lily, konzentriere dich!“, fuhr er sie an, als er es zum wiederholten Male geschafft hatte, sie zum Trudeln zu bringen. „Tut mir Leid.“, meinte sie zerknirscht, „ich weiß auch nicht, was heute los ist.“ „Du bist mit dem Kopf woanders, das ist heute los! Du hast Quidditchtraining, hier und jetzt! Mach was draus!“ Sie seufzte und gab sich Mühe, aber sie besaß keine Chance, und als die neunzig Minuten herum waren, und sie mit abgekühlten Händen und Gesichtern landeten, spürte Lily nur eine wachsende Enttäuschung über sich selbst. Sie wusste, dass sie abgelenkt gewesen war, denn Damians Verlust beschäftigte sie, aber trotzdem hatte sie von sich erwartet, dieses Thema jedenfalls für diese wichtigen neunzig Minuten verdrängen zu können. Das musste sie, denn wie sollte sie sich sonst bei einem richtigen Quidditchspiel durchsetzen, was wesentlich länger als 1 ½ Stunden gehen konnte? Sauer schmetterte sie den Besen in die Ecke und begann, sich umzuziehen. „Mach dir nichts draus.“, versuchte Roxanne sie aufzuheitern, „nächstes Mal klappt es wieder besser. Manchmal hat man so Tage, das kenn ich.“ Sie klopfte Lily auf die Schulter und lief hinaus. Doch diese seufzte nur.

Als sie nach draußen trat, wartete Sean bereits auf sie. Sie hatten verabredet, sich heute nach dem Quidditchtraining zu treffen. „Hey“, sagte er und legte ihr sanft einen Arm um die Schultern, „schon gut, Lily. Mach dir keinen Kopf wegen des Trainings. Weißt du… ich habe so das Gefühl, dass das alles etwas zu viel für dich wird. Schulsprecheraktivitäten, Hausaufgaben, Nachhilfe und Quidditchtraining… du hast keinen Abend lang in der Woche frei… mich würde das nach einer Weile auch ganz schön umhauen.“ „Du hast die Vorbereitung auf den Wettkampf vergessen. Du weißt schon, der Zaubertrankwettbewerb im Dezember.“ „Siehst du, das kommt auch noch dazu. Meinst du nicht, du solltest ein wenig… kürzer treten?“, fragte Sean vorsichtig und schaute sie an. „Eventuell“, sagte sie ausweichend und seufzte. „Ich hab mich das auch schon gefragt, Sean, aber… was davon soll ich denn bitte aufgeben? Ich habe das Amt als Schulsprecherin nun einmal angenommen und ich will es nicht abgeben, weil es mir gefällt und es auch super bei Bewerbungen ankommt- damit kann ich zeigen, dass ich was leisten kann und nicht nur die Tochter von Harry Potter bin, weißt du? Und Nachhilfe kann ich auch nicht abschieben, die Schüler und auch Damian sind auf mich angewiesen, ich will sie nicht sitzen lassen. Quidditchtraining und die Vorbereitung für den Wettstreit, das sind Dinge, für die ich mir gerne die Zeit nehme und die mich für gewöhnlich eher entspannen, als dass ich sagen würde, es wäre 'Arbeit'. Naja und Hausaufgaben gehören nun mal dazu und wir sind keine Erstklässler mehr, es kommt halt einiges zusammen. Demgemäß kann ich nichts davon einbüßen. Und auch, wenn ich hin und wieder große Lust dazu hätte, will ich es eigentlich auch nicht. Ich werde mich schon dran gewöhnen, irgendwann.“ „Aber du bist schlechter geworden, fällt dir das gar nicht auf? Ich hab versucht, mit Professor Patil wegen deiner Verweisung zu reden, aber das Einzige, was ich erreichen konnte, war eine Einschränkung auf ein zweiwöchigen Verzicht und-“ „-Was, du hast mit ihr geredet? Na hoffentlich hast du sie nicht genervt!“ „Ein einfaches 'Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast' hätte auch gelangt.“, brummte er verstimmt. „Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast!“, äffte Lily ihn nach und verzog das Gesicht, „aber ich kann selber für mich sprechen! Ich wollte Professor Patil nochmal aufsuchen, aber ich fand noch nicht die Zeit dazu!“ „Und? Konnte ich das ahnen?“, rief Sean gereizt, „Lily, deine Laune ist heute echt zum Kotzen, weißt du das?!“ „Na, dann sollten wir das Treffen wohl lieber verschieben, was?!“, fauchte sie und schob unsanft seinen Arm von ihren Schultern, „bis dann, Sean!“ „Lily- hey, Lily!“ Er rannte ihr nach und fasste sie an der Hand. „Es tut mir Leid. Ich möchte mich heute nicht mit dir streiten.“ Sie seufzte abermals tief und wandte sich zu ihm um. „Mir tut's auch Leid, ich sollte meine Stimmung nicht an dir auslassen… es ist nur, ich bin so enttäuscht von mir, ich hab das Gefühl, als würde ich gar nichts mehr auf die Reihe kriegen- abgesehen vom Zaubertrankmischen.“ Er lächelte und zog sie zärtlich in seine Arme. „Ach, Lily. Du bist einfach gestresst. Hm. Ich habe eine gute Idee, was dich jetzt aufmuntern würde… vertraust du mir?“ Sie lächelte. „Ja, klar.“ Er küsste sie liebevoll. „Gut. Dann schließ die Augen und lass dich von mir führen.“

„Okay. Darf ich sie jetzt öffnen?“ „Noch nicht- Fata Morgana!“ „Was redest du da- Moment, ist das nicht das Passwort für das Vertrauensschülerbad?“ An Seans Lachen hörte sie, dass sie richtig geraten hatte. „Rieche ich etwa?“, grinste sie und ließ sich von ihm durch die Tür führen, ehe sie die Augen öffnete. Sean stand vor ihr und sah sie mit breitem Lächeln an. „Ach weißt du, nach Quidditch ist es doch ganz entspannend, ein heißes Bad zu nehmen, oder irre ich mich da?“ Er ging zum Badewannenrand, ließ das Wasser an und rieb sich das Kinn. „Süße, was möchtest du für Badezusätze haben?“ „Als ob ich schon ja gesagt hätte!“, lachte sie. Seans Mundwinkel zuckten. Er drehte ein paar goldene Hähne auf und zog sich das Sweatshirt über den Kopf. Als er den Gürtel öffnete, warf er ihr einen forschen Blick zu. Er zog Schuhe, Strümpfe und Jeanshose aus und stand nur noch in Boxershorts da. Lily kannte seinen athletischen Oberkörper, sie wusste, wie gut gebaut er war, und trotzdem konnte sie nicht den Blick von ihm wenden. Ein Schauer lief ihr über den Rücken und ihr wurde ganz heiß vor Verlegenheit, als sie ihre offensichtliche Unverfrorenheit bemerkte und den Kopf nach unten senkte. Ein lautes Platschen signalisierte ihr, dass Sean mit einem Hechtsprung ins Wasser gesprungen war. „Oh, Lily, du verpasst was! Es ist so schön warm!“ Sie sah auf, und beobachtete ihn, wie er wieder aus dem Becken kletterte und auf sie zukam. Seine braunen Haare klebten ihm in der Stirn und deren Wassertropfen verfingen sich in seinen Wimpern. Auch auf seinen Schultern und seiner Brust glitzerten die Wasserperlen. Lily war im Sommer ein paar Mal mit Sean schwimmen gewesen, aber dies hier war etwas anderes. Es lag etwas in der Luft, was Lily nie zuvor in den Ausmaßen verspürt hatte. Aber als Sean seine Hand in ihren Nacken legte und sich hinabbeugte, um sie zu küssen, wusste sie, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war. Sie erwiderte den Kuss stürmisch und ließ sich rasch beim Ausziehen helfen. Zusammen glitten sie in die sanft bauschenden Wellen des Wassers. Sie trug nur noch ihr Höschen, fühlte sich aber dennoch nicht unwohl. Sean strich zärtlich über ihre Haut und trotz des warmen Wassers überzog eine Gänsehaut ihren Körper. Sie schmiegte sich an ihn. Ihr Herz pochte. Er hob sie hoch und das Wasser wogte, während sie mit ihren Beinen seine Hüfte umschlang. Sie küssten sich selbstvergessen und die Zeit schien still zu stehen, als er sie runter ließ und sie zum Bund seiner Boxershorts griff. „Lily…“, wisperte er, „ich habe einen Wunsch und ich weiß, dass du ihn mir irgendwann erfüllen wirst, aber- ich will, dass du weißt, dass es ganz an dir liegt. Es ist allein deine Entscheidung, ich möchte dich zu nichts drängen.“ „Das weiß ich.“, flüsterte sie und strich ihm liebevoll durchs nasse Haar, „aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin mir sicher… heute ist ein besonderer Abend. Denn wir haben denselben Wunsch.“ Und sie ließ seine Hose nach unten gleiten, während in ihren beiden Augenpaaren ein Feuer zu entflammen schien und sie mitriss in eine Welt der Zärtlichkeiten und der Wollust.

„Und ihr habt es wirklich getan?“, hauchte Joceline fassungslos. Überwältigt starrte sie Lily an, die sich ihre feuchten Haare kämmte und ein immerwährendes Lächeln auf den Lippen sitzen hatte. „Ja, wenn ich es euch doch sage!“, bestätigte sie ihre vorab erzählte Geschichte. Joceline strich ihrer Katze über das weiche Fell und seufzte hingerissen. Sie saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und hatte von der Minute an, in der Lily in einem flauschig weichem, kanariengelben Bademantel, mit nassen Haaren und diesem verräterischem Grinsen im Gesicht den Schlafsaal betreten hatte, an ihren Lippen gehangen. „Krass“, sagte Flora erstaunt, die auf dem anderen Bett saß und an ihrem weißen Schlaf- T- Shirt herum puhlte, „hätte gedacht, du brauchst noch ein paar Monate, bis du ihm erlaubst, dir an die Wäsche zu gehen!“ „Tja, ich bin mir sicher, die Entscheidung war richtig. Wie geht es dir übrigens, Flo? Hast du wieder bessere Laune?“ Lily wusste, dass Flora nun am Ende der neunten Schwangerschafts- woche war und sie war im Moment wirklich unausstehlich. Ständig beschwerte sie sich darüber, dass sie müde sei oder sie pöbelte irgendjemand an. Oder aber ihre Laune war so gut, dass sie damit allen auf die Nerven ging. „Noch sechs Tage!“, sang sie dann immer, wenn die Mädchen unter sich waren und meinte damit den Abtreibetermin, der auf den 24.Oktober festgelegt war. Dabei war Lily sich sicher, dass Flora Angst vor der Operation hatte. Eventuell fühlte sie inzwischen sogar doch schon etwas für ihr Baby, denn komischerweise hatte Flora sich in letzter Zeit des Öfteren zurück gezogen und wollte niemanden um sich haben. Da Lily aus sechs Jahren Erfahrung wusste, dass Flo von sich aus kommen würde, wenn sie über ein Thema reden wollte, welches ihr Probleme bereitete, nahm sie sich die Gefühlsschwankungen und das Zurückziehen nicht so zu Herzen. Jetzt jedenfalls schien Floras Zustand neutral zu sein, weswegen Lily es wagte, sie auf die üble Laune vom Morgen anzusprechen.

„Ja, inzwischen geht es. Heut morgen hat es mich nur so genervt, dass ich doch noch Übelkeit gespürt habe- auch, wenn ich nicht kotzen musste- obwohl das eigentlich inzwischen vorbei sein müsste, oder?“ „Ach ja? Und woher hast du diese Information?“, wollte Lily überrascht wissen. Soweit sie das beurteilen konnte, hatte Flora rein gar keine Ahnung von den Phasen einer Schwangerschaft, es sei denn- „Du hast dich schlau gemacht!“, rief sie und schaute der Braunhaarigen forschend in die Augen. Na also, sie senkte den Blick. „Hast du eigentlich verhütet?“, platzte es da aus Flora heraus und sie riss den Kopf wieder nach oben. „Natürlich, wo denkst du hin!“, erwiderte Lily gereizt, „ich nehm schon seit einem Jahr die Pille. Und im Gegensatz zu dir, habe ich mir die Packungsbeilage durchgelesen!“ „Hey!“ „Leute!“, fuhr Joceline beschwichtigend dazwischen, „bitte kein Streit!“ Lily und Flora schauten sich verdrießlich an, ließen den Streit jedoch nicht anschwellen. „In der neunten Schwangerschaftswoche hat der Fötus bereits Fußgelenke, Finger und Zehen. Außerdem sind emotionale Achterbahnfahrten ganz normal.“, erzählte Joceline. „Ich weiß das alles noch von meiner Mum. Obwohl sie vier Kinder hat, hatte sie bei jeder Schwangerschaft ihre ganzen Bücher zu diesem Thema verschlungen. Eigentlich müsste sie sie zu Nelsons Zeit auswendig gewusst haben.“ Sie stockte, als wäre ihr gerade etwas eingefallen, was dann auch der Fall war: „Ach ja, Florentin hatte sich heute übrigens mit Robin angelegt.“ „Ehrlich?“, verwundert runzelte Lily die Stirn, während sie ihren Koffer unter dem Bett hervorzog und einen frischen Pyjama hervor kramte, „was hatte dein Bruder denn gegen ihn?“ „Was für eine dumme Frage!“, zischte Flora, „ist doch klar, oder? Er hat bemerkt, dass Robin Jo schöne Augen macht, also wollte er klarstellen, dass er sie in Ruhe lassen soll, da Joceline ja Florentins Schwester wäre und so weiter.“ „Entschuldige, dass ich gefragt hab!“, fauchte Lily genervt. Joceline seufzte und rollte mit den Augen. „Was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Lilys Ex?“, wollte Flora wissen, während sie die Beine unter ihre Decke schwang und sich einmummelte. „Tja… das weiß ich selbst nicht genau.“, gestand Joceline unsicher, „ich mag ihn und so, aber… es ist auf jeden Fall nicht dasselbe, wie bei Cedric.“ „Lass den Dingen einfach ihren Lauf.“, riet Lily und legte sich ebenfalls hin, „meistens lösen sich solche Probleme ganz von selbst.“ „Genau!“, pflichtete Flora bei und schwang ihren Zauberstab, woraufhin alle Kerzen im Zimmer erloschen. Eine Weile war es still, bis Jocelines leise Stimme die Ruhe durchbrach. „Flo?“ „Mhm.“ „Hast… hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, das Kind zu behalten?“ „Nein!“, kam es aggressiver zurück, als Lily angenommen hätte. Jo seufzte. „Schade.“ Und daraufhin antwortete wirklich niemand mehr etwas.

Die Tage bis zum 24.Oktober flogen nur so dahin und auch, wenn zwischen Lily und Flora hin und wieder ein wenig die Fetzen geflogen hatten, empfand der Rotschopf am Morgen des besagten Tages Mitleid für das muffige Mädchen am Frühstückstisch, was lust- und appetitlos auf seinen Teller starrte. „Hey, iss wenigstens ein wenig. Ich glaube nicht, dass du mit leerem Magen hinkannst.“, versuchte Lily ihre Freundin zu ermutigen. „Ich hab keinen Hunger, das dürfte doch wohl erlaubt sein, oder?“, maulte die Braunhaarige Lily an, doch diese zwang sich, dieses Mal nicht darauf einzugehen. „Immerhin hast du es geschafft, einen Termin an einem Schultag zu kriegen- das ist doch auch ein Vorteil, oder?“, flüsterte sie, „ich muss heute einen Test in Arithmantik schreiben und auf Verwandlung hab ich auch so gar keine Lust!“ „Mhm, hättest vielleicht doch nicht verhüten sollen, was?“, zischelte Flora zurück und grinste kurz, als ein paar Schüler neugierig zu ihnen hinüber sahen. Lily wurde rot. „Bitte, Flo, nicht hier!“ „Schon gut.“, seufzte die Angesprochene und nahm mit äußerst skeptischer Miene eine Tomate in die Hand. „Es muss wohl sein, oder?“ Lily nickte. Also biss Flora- mit einem Gesicht, als ob sie gefoltert werde- in die Tomate. „Hey, seit ihr bereit?“, Joceline, die wie gewöhnlich bereits mit dem Frühstück fertig war, hatte sich hinter die Mädchen gestellt, und schaute Flora besonders eindringlich an, denn natürlich war die Frage an sie gerichtet. „Oh ja!“, entgegnete diese und ließ den Rest ihres kargen Frühstückes mit einem leisen Platschen auf ihren Teller fallen. Sie stand auf. „Also dann… begleitet ihr mich bis zum Büro von Gonni?“ „Natürlich“, sagten Joceline und Lily zugleich und verließen mit ihr in der Mitte die Halle.

„Also, ich habe mir folgendes überlegt: Falls irgendjemand fragt, wo du bist, sagen wir, dass du einen Termin beim Stand Mungos hast, um dir ein Lipom wegoperieren zu lassen. Das ist ein gutartiger Tumor, ein Fettgeschwulst. Lipome treten häufig auf, es ist also nichts weltbewegendes.“, erläuterte Joceline ihren Plan, während sie auf dem Weg zu McGonagalls Büro waren. Flora nickte: „Super, Jo, das ist gut… wär toll, wenn ihr das so machen könntet.“ „Sicher.“, nickte Lily. Sie schwiegen. Floras Gesicht war gräulich und offensichtlich war sie nervös. Lily wäre es an ihrer Stelle nicht anders ergangen. Vor dem Wasserspeier warteten bereits die Schulleiterin und ein Mann mittleren Alters in dem typischen limongrünen Umhang, den Lily schon von Al gewöhnt war. McGonagall trat auf sie zu und begrüßte sie. „Dies hier ist Dr. Schmidt. Er wird Sie zum Stand Mungos begleiten und Ihnen alles erklären, Miss Corner. Sie werden mit einem Portschlüssel zurück reisen, der in exakt dreieinhalb Stunden losgeht. Soweit alles klar?“ Anscheinend konnte Flora nur nicken. „Gut. Sie werden in meinem Büro landen. Alles weitere besprechen wir dann nachher. Viel Glück.“ „Ja, viel Glück, und bis später!“, rief Joceline und umarmte Flora fest. Lily tat es ihr nach und lächelte der Braunhaarigen aufmunternd zu. „Du packst das schon.
Dr. Schmidt, grüßen Sie meinen Bruder Albus Potter von mir, ja?“ „Werde ich tun, Miss Potter!“, lachte der Mann und wandte sich seiner Patientin zu. „Alles klar- dann wollen wir mal, was? Wir müssen die Ländereien allerdings verlassen, da man hier bekanntlich nicht apparieren kann.“ „Gut…“, murmelte Flora und folgte dem Heiler durch den Hof. „Meinst du wir kriegen sie gesund wieder?“, fragte Joceline und schaute den Beiden mit gerunzelter Stirn hinterher. „Aber sicher doch!“, erwiderte McGonagall für Lily energisch, „sie hat es bald hinter sich. Und nun auf- ab in den Unterricht mit Ihnen! Wir sehen uns in Verwandlung.“ Lily und Joceline verabschiedeten sich rasch und gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren. Beide hatten ein etwas mulmiges Gefühl bei dem Gedanken an Flora, aber dieser ging es wahrscheinlich noch viel schlimmer. „Sie wird es schon überstehen!“, meinte Lily zuversichtlich. Jo stimmte ihr zu und gemeinsam eilten sie die Gänge entlang, um noch rechtzeitig zu Kräuterkunde zu gelangen.

In Kräuterkunde arbeitete Lily mit Ben und Alice zusammen. „Ach, Lily…“, wisperte Letztere, als sie gerade dabei waren Affodill- Pflanzen umzutopfen, „du solltest in nächster Zeit Sean gut im Auge behalten.“ „Wieso das denn?“, fragte Lily verwundert. „Sie dachten zwar, ich wäre nicht da… aber sie haben sich getäuscht…“, Alice deutete mit einem kaum merklichen Kopfnicken auf Cynthia Robins und Lara und Mara Summers, die mit angeekelten Gesichtern ihrer Arbeit nachgingen. „Was haben sie vor?“, raunte Lily hellhörig und bekam ein ganz merkwürdiges Magengrummeln. „Sie wollen-“ „-Die Affodill ist eine Pflanze, der in der griechischen Mythologie besondere Bedeutung für den Zugang zum Totenreich zugeschrieben wurde. Eigentlich müssten Sie alle wissen, wofür sie bei uns in der Zaubererwelt verwendet wird- zumindest ein Teil davon.“, Neville schaute auffordernd in die Runde. Lily meldete sich sofort, denn die Antwort hatte mit Zaubertränke zu tun. Auch Alexa, Sean und Joceline hoben die Hand. „Miss Davies, bitte.“, erteilte Professor Longbottom ihr das Wort. „Die fein zerhackte Wurzel von Affodill ist eine Grundsubstanz des Tranks der lebenden Toten.“, erklärte diese. „Absolut korrekt, fünf Punkte für Gryffindor.“ Die Schüler arbeiteten weiter an ihren Pflanzen. „Also, was haben sie vor?“, nahm Lily den Faden wieder auf und schaute Alice erwartungsvoll an. „Sie wollen ihm einen Liebestrank unterjubeln.“ „Was?“, hauchte Lily entsetzt. Sie tauschte einen alarmierten Blick mit Ben. „Pass bloß auf, die drei sind richtige Giftschlangen!“, murrte er. „Allerdings! Das ist total fies! Jetzt wollen sie sich Sean mit unfairen Mitteln krallen, weil er gegen Cynthias 'Charme' immun ist!“ „Und natürlich wollen sie dir eins reinwürgen“, sagte Alice.

Nach Kräuterkunde wollte Lily eigentlich mit Sean sprechen und ihn warnen, aber sie wurden durch die Masse an Schülern getrennt, und sie konnte ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen, ehe er verschwand. Also machte sie sich mit Ben auf zu Arithmantik auf- mit einem unguten Gefühl im Bauch. „Ich weiß ja, dass die Drei total
spinnen … aber ich dachte, sie hätten wenigstens ein wenig Respekt gegenüber dem freien Willen!“ Benjamin zog eine Augenbraue empor. „Die? Lily, warum wohl folgt ihnen ein halber Hofstaat außerhalb der Unterrichtszeiten?“ „Das stimmt auch wieder.“, nickte sie nachdenklich. Sie warf Ben einen Blick zu. „Ich weiß, dass wir nie so viel Kontakt zueinander hatten, wie ich und Jo und ich dich trotzdem meinen besten Freund nenne, aber ich muss ehrlich sagen, dass es mich traurig macht, dich momentan gar nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Ich hab schon beinahe das Gefühl, Alexa hält dich davon ab, was mit mir zu machen. Das stimmt doch nicht, oder?“ Er räusperte sich und wich ihrem Blick aus. „Also doch?“, fragte Lily bestürzt, „aber warum? Und wieso machst du das mit?“ „Es ist nichts, sie ist nur... sie denkt, dass du unsere Beziehung gefährden könntest. Nur, weil ich eventuell deinen Namen ein paar Mal zu oft genannt habe. Dabei hab ich dich nur vermisst.“, er seufzte. „Aber das ist völlig absurd! Wieso sollte ich eure Beziehung gefährden? Ich und Sean sind seit Ende der letzten Quidditch-Saison zusammen und wir sind glücklich.“, rief Lily erzürnt. „Naja, aber das könnte mich ja nicht davon abhalten, mich in dich zu verlieben“, sagte Ben grimmig. Als er Lilys Miene bemerkte, fügte er hastig hinzu: „Ich zitiere hier Alexas Sichtweise, nicht meine. Du weißt, dass ich seit Ewigkeiten auf sie stehe… obwohl ich zugeben muss, dass ich inzwischen nicht mehr sicher bin, was ich will.“ „Wie oft denkst du daran, Schluss zu machen?“, wollte Lily wachsam wissen. „Zu oft, glaube ich. Zwei bis drei Mal am Tag.“ „Hm, das ist schlecht.“ Ben seufzte abermals. „Ja. Aber das heißt nicht, dass ich das tun werde. Ich werde doch nicht gleich beim kleinsten Problem alles hinschmeißen.“ „Weißt du, Sean hatte mir auch nicht vertraut. Er hatte Angst, mich zu verlieren. Vielleicht ist es bei Alexa dasselbe. Du musst sie davon überzeugen, dass kein Grund für Argwohn besteht.“ „Wie soll ich das schaffen?“ „Denk dir was aus“, sagte Lily augenzwinkernd und winkte zum Abschied, ehe sie ins Arithmantik-Klassenzimmer ging.

Nach ziemlich langatmigen 45 Minuten, in denen sie unter anderem den Test geschrieben hatten, der für sie relativ gut gelaufen war, lief Lily die Korridore zurück Richtung Zaubertränke. Gerade als sie die Eingangshalle betrat, öffnete sich das Portal und gab den Blick frei auf- Flora! Erstaunt hielt Lily mitten in der Eingangshalle inne und wandte sich der Freundin zu. „Wieso erscheinst du denn so früh? Du solltest doch erst in ein paar Stunden mit dem Portschlüssel ankommen.“ „Meinetwegen bezahl ich die Rechnung für den Portschlüssel, aber ich hätte es keine Minute länger dort ausgehalten!“, erwiderte Flora und eilte ihr entgegen. „Du redest vom Stand Mungos, als hätten sie dich in eine Folterkammer gesperrt!“, sagte Lily leicht amüsiert. „Glaub mir, so ähnlich war es auch- vom Gefühl her zumindest. Ich konnte es einfach nicht, Lily! Ich konnte es nicht tun!“ Irritiert blinzelte Lily ihren Gegenüber an: „Was nicht tun?“ „Meine Unterschrift auf dieses Blatt setzen… mit dem Wissen, was ich da unterzeichne… es hat Fingernägel und Füße und Finger und flaumiges Haar auf dem Schädel- ja, ein Schädel hat es auch und es hat Nerven und sie hatten ihren Zauberstab an meinen Bauch gehalten- und plötzlich wurde der ganze Raum von so einem komischen Geräusch erfüllt, ein rasches, regelmäßiges Pochen, wie winziger Pferdegalopp! Es war der Herzschlag, Lily! Und ich hab das Baby dreidimensional gesehen, wegen einem Zauber, mit all dem Krams, den ich dir beschrieben hab! Ich konnte es nicht töten lassen!“

Beruhigend legte Lily ihrer aufgeregten Freundin die Hände auf die Schulter. „Flower, ganz ruhig. Du hast einen zehn Wochen alten Fötus in dir drinnen. Natürlich lebt es, das Kleine. Das wusstest du doch, als du einer Abtreibung zugestimmt hast.“ „Aber bis zum heutigen Tag konnte ich mir vorstellen, dass das Fötusteil nur ein labbriger Flubberwurm ist! Aber das ist nicht so und- und irgendwie hatte mich das total geschockt… und jetzt kann und will ich es nicht über mich bringen, es wegmachen zu lassen.“ „Du weißt, was die einzige Alternative ist?“, hinterfragte Lily ernst. „Ja.“ „Dass du in wenigen Monaten ein paar Kilo an Bauch vor dir herschieben musst, dass diese Übelkeit, die du so verfluchst, noch länger anhalten wird und noch einige andere Unannehmlichkeiten auf dich zukommen werden?“ „Ja.“ „Dass du deinen Eltern und allen potenziellen Vätern Bescheid geben musst und dein Image mit der Schwangerschaft ruinierst?“ „Ja, Mann!“ Lily lächelte. „Gut. Dann sage ich herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft, zu der du dich nun entschieden hast, Flo! Ich freu mich für dich!“ Flora sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Wieso das denn?“ „Das wirst du vielleicht verstehen, wenn du in etwa 29 Wochen ein kleines, schreiendes, verschrumpeltes Wesen dein Kind nennen wirst. Also, los jetzt, wegen dir komm ich schon zu spät zu Zaubertränke!“ „Oh nee, Lily, wenn ich ein Fuß dort rein setze, kotz ich euch alle voll! Was Düfte angeht, bin ich momentan gaaanz empfindlich!“ Lily lachte nur und fasste ihre Freundin am Arm: „Netter Versuch! Und jetzt komm, soweit ich weiß, haben wir noch nie giftige Gerüche eingeatmet.“ „Bei ner Schwangerschaft kommt einem alles giftig vor!“, erwiderte Flora, ließ sich aber von Lily die Kerkertreppe hinunter ziehen.

„Ach, und Lily?“ „Ja?“ „Ich denke nicht, dass es verschrumpelt sein wird!“

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TBC


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