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Fanfiction

Roses in the rain - Zweisamkeit, Betroffenheit, Heiterkeit

von Schwesterherz

RE-Kommis

@klothhilde: Ich danke dir für dein Feedback :) Deine Fragen werden noch gelüftet werden, keine Sorge ^.^ Hoffe, das Kapitel gefällt dir ebenso ;)

Kapitel 6

Zweisamkeit, Betroffenheit, Heiterkeit

„Nein… du veräppelst mich!“, Lily ließ sich aufs Bett fallen- nach wie vor völlig entsetzt. Flora schaute sie aus geröteten Augen an. „Ohne Witz, Lily. Seh ich etwa so aus?“ „Oh, Flo!“ Flora senkte den Blick und ließ sich neben Lily auf ihr Bett plumpsen. „Was soll ich jetzt nur tun? Ich habe keine Ahnung, wie… weit es ist… oh Gott!“

Die Dunkelhaarige vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Warst du schon bei Madam Sanchez?“, wollte Lily vorsichtig wissen. „Nein…“, antwortete die gedämpfte Stimme ihrer Freundin, „ich hab es gerade erst mit dem Magic- Pregnancy Test herausgefunden…“ Sie sah auf und atmete tief durch. „Ich habe Angst, Lily. Ich will nicht schwanger sein. Ich habe keine Lust, n` paar Kilo an Bauch vor mir herzuschieben… ich will den Blicken der anderen nicht ausgeliefert sein… ich will mein Image wegen diesem Quak nicht sausen lassen müssen!“ „Das alles spricht für eine Abtreibung…“, sagte Lily leise. Ein unangenehmer Schauer jagte ihr den Rücken hinunter- sie wusste nur, dass sie es nicht könnte. „Soll ich dich zu Madam Sanchez begleiten?“ Flora schaute sie an: „Das würde mir viel bedeuten.“ Lily lächelte matt, griff nach der Hand ihrer Freundin und drückte sie. „Wir schaffen das schon, Flower.“, meinte sie ruhig. Mit diesem Spitznamen hatten Lily und Joceline Flora früher immer angesprochen, bis diese im fünften Schuljahr darauf bestanden hatte, entweder mit ihrem richtigen Namen angeredet zu werden oder mit „Flo“. Doch nun, wo sie diesen vertrauten Kosenamen aus unkomplizierteren Zeiten hörte, leuchteten ihre braunen Augen auf.


Nachdem Flo ihr Gesicht einigermaßen wieder hergestellt hatte, machten sie und Lily sich auf dem Weg zum Krankenflügel. Doch bereits im Gemeinschaftsraum stellte sich ihnen ein Hindernis in den Weg- in Gestalt von Sean. „Hey, Lily, wo warst du? Ich wollte noch einmal mit dir reden. Es-“ Lily seufzte und schob ihn beiseite. „Tut mir Leid, aber ich hab da jetzt keine Zeit für, Sean. Später. Versprochen.“ Sie kletterte durch den Ausgang und ließ den verblüfften Kerl zurück. Sie konnte deutlich spüren, wie ein paar empörte Blicke ihr nach draußen folgten- alle sicherlich von Mädchen, die nicht begreifen konnten, wie Lily den gutaussehenden, beliebten Quidditchspieler so einfach stehen lassen konnte. Lily grinste nur. Die hatten doch keine Ahnung. Zu einer Beziehung gehörte wesentlich mehr als der Beliebtheitsbonus.

„Bist du noch sauer auf Sean?“, fragte Flora, als sie die Treppen hinunter stiegen. „Nein.“, meinte Lily schlicht.
„Und wieso-“ „-Weil ich dennoch etwas ausführlicher mit ihm über diesen Streit sprechen wollte und sich sowas nie zwischen Tür und Angel klären lässt- außerdem bist du jetzt erst mal dran. Die Wir- müssen- reden- Unterhaltung wird mir schon nicht davon laufen.“

Vor der Tür zum Krankenflügel atmete Flora noch einmal tief durch, dann öffnete sie die Flügeltür mit einem energischen Stoß. Lily folgte ihr. „Guten Tag.“, begrüßte sie die junge Krankenschwester. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Erm…“, Flo räusperte sich, „Sie könnten mir sagen, ob es eventuell noch ein winziges Fünkchen Hoffnung gibt, dass mein Schwangerschaftstest fehlerhaft war oder etwas in der Art… andernfalls… bin ich geliefert.“ Madam Sanchez blinzelte. „Oh, okay. Kommen Sie erst einmal hier hinüber.“ Die Zusicherung, dass Flora tatsächlich schwanger war, brachte ihnen ein sonnengelber Trank ein. Madam Sanchez hatte ihnen erklärt, dass Flo grün aufleuchten würde, wenn der Test positiv ausfallen würde- und rot, wenn er negativ wäre. Natürlich war er positiv. Flora stöhnte und fuhr sich fahrig mit den Händen durch die Haare. „Das hat mir gerade noch gefehlt! Wie konnte das nur passieren…? Ich nehm doch die Pille…“ „Hatten Sie irgendwelche anderen Tränke eingenommen? Oder waren Sie krank? Erbrechen oder Sonstiges?“ „Nein, nicht das ich wüsste. Aber…“, sie räusperte sich, „das Gegenteil von Erbrechen, wenn Sie verstehen, was ich mein.“ „Tja, daran wird's gelegen haben… Wann hatten Sie das letzte Mal Ihre Periode?“ „Vor sechs Wochen… andernfalls hätte ich den Test nicht gemacht.“ „Das bedeutet, Sie sind in der sechsten Schwangerschaftswoche.“ „Wieso…hä?“
Madam Sanchez lächelte. „Warum das so berechnet wird? Oft ist es schwierig, den letzten Eisprung genau zu bestimmen und demnach auch, wann das Sperma Ihr Ei befruchtet hat. Deshalb nutzen die medizinischen Fachleute Ihre letzte Periode als sicheren Ausgangspunkt für die nächsten neun Monate. Das bedeutet, die erste offizielle Woche Ihrer Schwangerschaft ist eigentlich die Woche, in der Sie Ihre letzte Periode hatten.“ „Ich verstehe… und…“, Flora schluckte, „ist denn eine Abtreibung noch möglich?“

„Schwangerschaftsabbrüche werden meist in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft durchgeführt. Also, ja ist es. Sie sollten sich aber genau überlegen, ob Sie diesen Schritt tatsächlich wagen wollen.“ „Hören Sie, ich habe keine Lust, mit einer Kugel als Bauch herum zu laufen, das kann ich gerne entbehren. Ganz abgesehen von all den anderen Nebenwirkungen.“, Flora verzog das Gesicht, „also… wie funktioniert so ein… Schwangerschaftsabbruch?“
Madam Sanchez seufzte: „Bei den Muggeln werden Schwangerschaften im Anfangsstadium überwiegend durch Absaugung oder eine durch Hormongabe ausgelöste Ausstoßung des Embryos beziehungsweise des Fötus aus der Gebärmutter abgebrochen. Bei uns müssen Sie für diesen Vorgang ins St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen verlegt werden. Dort werden Sie mit einem gewerblichen Trank in einen Narkose-artigen Zustand versetzt und das Embryo oder der Fötus wird von professionellen, erfahrenden Heilern auf humanste Weise entfernt.“ „Kapiert… ähm, ab wann wird es denn Fötus genannt?“ „Wenn Sie die achte Schwangerschaftswoche erreicht haben. Es bedeutet das Kleine.“

Lily senkte den Kopf. Das wollte sie alles gar nicht so genau wissen. Wenn das Baby in der achten Schwangerschaftswoche bereits das Kleine genannt wurde, dann musste es doch schon recht gut entwickelt sein… sie wusste nicht, wie Flora es über sich bringen konnte, über eine Abtreibung überhaupt nachzudenken. Für sie war der Gedanke grausam. Er berührte sie auf ganz eigenartige Weise, doch sie konnte sich gerade nicht erklären, weswegen das so war. Aber ihre Freundin schien sich eindeutig dafür entschlossen zu haben. „Alles klar… wann kann ich einen Termin haben?“, fragte sie und klang einigermaßen gefasst und selbstbewusst. „Ich denke, Sie müssen mit mindestens drei Wochen Wartezeit rechnen.“ „Das heißt… der Fötus ist dann schon in der neunten Schwangerschaftswoche?“ „Genau. Es kann aber auch passieren, dass Sie bis zur zehnten Schwangerschafts- woche warten müssen.“ Flora legte den Kopf in den Nacken. „Na toll. Noch ein Monat schwanger. Ich will gar nicht wissen, was dann mit mir schon alles passieren wird…“ „Wenn das Ihre Entscheidung ist, werde ich mich mit den Heilern des St. Mungos in Verbindung setzen. Sollen Ihre Eltern informiert werden? Da Sie bereits 17 sind, ist das keine notwendige Maßnahme.“ „Dann verzichte ich liebend gerne darauf.“, antwortete Flora prompt.
„Sie würden mich steinigen.“, fügte sie halblaut hinzu.

„Also gut. Ich werde allerdings mit Professor McGonagall sprechen müssen- am Besten wäre es, Sie würden dieser Unterredung auch beiwohnen. Immerhin geht es um Ihre Zukunft.“ „Ja.“ „Okay… sagen wir heute Abend, 21 Uhr vor dem Büro der Schulleiterin. Bis dahin werde ich Ihnen wohl auch verraten können, wann der Schwangerschaftsabbruch erfolgt. Der Termin wird voraussichtlich an einem Wochenende sein, damit Sie keinen regulären Unterricht verpassen.“ „Wie aufmunternd.“, als Flora Madams Sanchez Gesichtsausdruck sah, fügte sie rasch hinzu: „Ich danke Ihnen. Dann… sehen wir uns heute Abend.“ „Das tun wir.“ Flora stand auf. „Gut, ähm… dann bis später.“ Die Krankenschwester nickte und blickte den beiden Siebtklässlerinnen nach, als diese den Krankenflügel hinter sich ließen.

Flora fuhr sich durch die Haare. „Danke, Lily.“
„Kein Problem.“ „Ähm… ich habe mich nun mit David verabredet… also…“ „Ich wollte sowieso Jo suchen… du hast sie nicht zufällig gesehen?“ „Nein, tut mir Leid.“, Flora runzelte die Stirn, „hoffentlich geht es ihr gut.“ „Ich denke schon.“ „Okay… wir sehn uns beim Abendessen.“ „Tun wir. Bis dann.“ Flo winkte und trabte die Treppen hinab, während Lily überlegte, wo Joceline wohl stecken könnte.
Sie fand sie in der Bibliothek über einen dicken Wälzer gebeugt. „Hallo, Jo“, sagte Lily und setzte sich zu ihr an den Tisch. Die Blonde schreckte auf. „Oh, du bist's. Hi.“
„Wie lange übst du denn schon?“, wollte Lily wissen. „Wir sollen doch diesen Aufsatz über den Wolfsbanntrank schreiben. Ich informiere mich gerade über den Erfinder.“

„Damocles Belby, ja. Er ist 2007 an Herzversagen gestorben. Wirklich erschütternd. Die Werwölfe haben ihm eine Menge zu verdanken. Und die restlichen Menschen auch… sag mal… hatte Flo schon mit dir gesprochen?“ Joceline blätterte eine der vergilbten Seiten um und fuhr mit dem Finger eine lange Liste mit Namen entlang. „Nein. Worüber?“, fragte sie beiläufig. „Jo… sie ist…“, Lily schaute sich um, ob andere Schüler in ihrer Nähe saßen. Doch an einem Freitagabend hatte anscheinend niemand Lust in einer staubigen Bibliothek zu sitzen. Was ihr Vorteil war. „Sie ist schwanger.“ „Du veralberst mich!“ Doch der Rotschopf schüttelte nur den Kopf. „Verdammt!“, zischte Jo, klappte das Buch zu und schob es zur Seite, ehe sie Lily ratlos ansah: „Und nun?“ „Ich war eben mit ihr bei Madam Sanchez. Flora will einen Schwangerschaftsabbruch. Heute Abend soll sie sich mit Madam Sanchez und McGonagall in Gonnis Büro treffen… und dann steht die Sache wohl. Allerdings wird Flo ein paar Wochen warten müssen.“ „Wow. Ziemlich krasse Sache.“, Joceline wickelte eine lockige Strähne um ihren Zeigefinger und starrte ihre Freundin an. Diese nickte.

„Ja. Und das Merkwürdige ist, dass mir jedes Mal kalte Schauer über den Rücken laufen, wenn ich daran denke, dass… dass dieser Embryo, in ihr drin… ich meine, er ist lebendig… ich weiß nicht, warum mich das so fertig macht, es ist doch nicht mein Baby.“ Joceline sah sie aus großen Augen an: „Aber ich weiß, weswegen dich das so fertig macht! Und du weißt es eigentlich auch… erinnerst du dich noch an diese eine Nacht, als wir aus Versehen ein Gespräch deiner Eltern mitbekommen hatten? Da waren wir sieben gewesen…“ „Was meinst du?“ „Versuch dich zu erinnern! Es war schon spät, nach Mitternacht, aber wir wollten uns zwei Gläser Milch und eine Tafel Schokolade aus der Küche stibitzen. Und als wir an der Wohnzimmertür-“ „-Ja!“, unterbrach Lily sie. Sie schloss die Augen und versuchte, die eisigen Schauer zu ignorieren, die ihr über den Rücken flossen. Die damalige Unterhaltung tauchte plötzlich in ihren Erinnerungen auf, obwohl sie sich dagegen sträubte.

„Komm weiter, Lily. Ich möchte lieber nicht von deinen Eltern erwischt werden.“ „Moment…“, Lily drückte ihr Ohr an die Wohnzimmertür. Sie hatte eben ein Schluchzen vernommen. Stritten ihre Eltern etwa? „Ich h-hab einfach das Gefühl, dass es meine Schuld ist, Harry… d-dass ich irgendetwas verkehrt gemacht habe.“ „Bitte, Ginny. Du weißt, dass das Unfug ist. Du konntest nichts dafür… vielleicht war es… nicht lebensfähig-“ Harry hielt kurz inne, scheinbar, um einen schrecklich ausgiebigen Seufzer auszustoßen, „…wir wissen es nicht, aber du bist nicht daran Schuld!“ Eine Weile war nur das leise Weinen Ginnys und das beruhigende Gemurmel Harrys zu vernehmen. Dann atmete Lilys Mutter tief durch und meinte todtraurig:
„Es ist so grausam, dass wir Emmeline nie wirklich kennen lernen konnten…“ Ein unzumutbares Schweigen nahm von ihnen Besitz. Und Lily hob atemlos den Kopf und starrte Joceline mit schreckensgeweiten Augen an.
Und diese starrte nicht minder erschrocken zurĂĽck.


Jo fasste Lily am Arm: „Am nächsten Tag waren meine Eltern doch mit uns allen zum Jahrmarkt gefahren, weißt du noch? Sie hatten Nelson, der damals gerade mal drei Monate alt war, bei Grandma abgegeben und hatten meine Geschwister, dich und deine Brüder eingepackt, um erst ins Kino und dann dahin zu juckeln. Und nur wir beide wussten, dass sie das für deine Eltern taten… damit sie abschalten konnten… und sich mit der… Fehlgeburt auseinander setzen konnten.“ Lily blieb still. Wie hatte sie das vergessen können? Sie hätte beinahe eine Schwester gehabt. Emmeline. Emmeline Potter. Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie versuchte angestrengt, gegen die aufmüpfigen Tränen anzukämpfen.

„Deswegen bin ich innerlich so dagegen, dass diese Abtreibung durchgeführt wird…“, brachte sie hervor, „weil das Baby nichts dafür kann. Aber weil es sicher leben will. Und man ihm diese Chance einräumen sollte. Außerdem war meine Mum schwanger gewesen und sie hatte das Kind bekommen wollen… wie unfair ist die Welt bitte, wenn …“ Ihr Satz verlor sich, doch er brauchte auch gar nicht beendet werden. Joceline verstand auch so. Wie immer ohne Worte. Behutsam nahm sie Lily in den Arm. „Wein ruhig.“, meinte sie sanft, „das hilft. Wein um das Leben deiner Schwester, welches sie nie hatte leben dürfen.“
Und Lily nahm ihren Rat an- gegen diese vertraute, wärmende Umarmung kam sie sowieso nicht an.

Viel später brachen die beiden Mädchen zum Gemeinschaftsraum auf. Sie hatten sich noch lange über gemeinsame Kindheitserinnerungen unterhalten und dabei wieder fröhlicher werden können. „Uns verbinden zahlreiche Erinnerungen“, sagte Lily mit einem wagen Lächeln. „Und noch so viel mehr.“, fügte Joceline bei, „du warst und bist meine beste Freundin, Lily. Und ich bin unendlich froh darüber, dich kennen und lieben zu dürfen, weißt du das?“ Sie hielten an und schauten einander ins Gesicht. Lilys Lächeln wurde breiter. „Auch du bist meine beste Freundin seit ewigen Zeiten, Joceline. Und ich bin ebenfalls unfassbar dankbar, dass es dich gibt und ich dieses Glück habe, dich so nennen zu dürfen.“ Sie grinsten sich an und umarmten sich fest.

„Mal ehrlich, wir waren selten so schnulzig, oder?“, kicherte Jo, als sie ihren Weg fortsetzten. „Ach, hin und wieder muss sowas halt gesagt werden.“, grinste Lily, „aber du hast Recht, wir haben Shakespeare eben ganz schön Konkurrenz gemacht.“ Sie hielten vor dem Portrait der fetten Dame. „Darf man mit lachen?“, fragte diese und zwinkerte ihnen schelmisch zu. „Eisvogel.“, entgegnete Lily nur grinsend und das Bild schwang zur Seite. Sie zwängten sich durchs erschienene Loch und wurden offensichtlich schon sehnlichst erwartet.

„Lily! Na endlich! Ich dachte schon, der Riesenkraken hätte dich verschluckt! Du warst gar nicht zum Training erschienen! Was war los?“ Lily, völlig überrumpelt von ihrem Freund, schaute blinzelnd zu ihm auf. „Training? Heute? Oje, das hatte ich total vergessen! Tut mir Leid, Sean! Es wird nicht wieder vorkommen, versprochen!“ „Das will ich auch hoffen…“, knurrte Sean, „und hast du
jetzt Zeit, um dein anderes Versprechen einzulösen?“ „Klar. Reden wir. Wo?“ Ein wenig besänftigter nahm Sean ihre Hand. „Nicht hier.“, meinte er nur mit einem Schmunzeln und führte sie zurück auf den Korridor.
„Kannst dich wohl nicht entscheiden, junge Dame, was?“, rief die fette Dame ihr hinterher, als sie Sean hinterher stolperte. „Wohin geht's?“, prustete sie. „Zum Raum der Wünsche.“, entgegnete ihr Freund nur. Lily schluckte. Sie hoffte, sie würde kein Himmelbett im Da-und Fort Raum vorfinden.

Ihre Hoffnung wurde erfüllt. Ein Himmelbett gab es nicht- nur ein prasselndes Kaminfeuer mit einer knautschigen, cremefarbenen Couch davor, die mit dicken sonnenblumgelben Sofakissen bestückt war und einfach nur unheimlich einladend und gemütlich ausschaute. „Angenehm.“, kommentierte sie anerkennend.
„Und wir sind hier ungestört.“, Sean führte sie an der Hand zum Sofa, ließ sich darauf nieder und zog sie auf seinen Schoß, ehe er ihre Lippen mit seinen verschloss. Sie erwiderte diesen soften Kuss, doch als er unter ihr
T-Shirt griff, nahm sie den Kopf zurück und sah ihn an. „Sean.“ „Bist du etwa immer noch böse auf mich?“, fragte er bestürzt. „Nein. Aber ich wollte trotzdem mit dir über diesen Vorfall sprechen, da ich weiß, dass deine letzte Beziehung an diesen Eifersuchtsmacken gescheitert ist. Und das möchte ich ungerne miterleben und erst Recht nicht wiederholen müssen.“ Sean starrte sie an. Sie seufzte und ließ sich von seinem Schoß auf die Couch rutschen.

„Ich sage es dir von vornerein: deine Eifersucht ist völlig unbegründet. Falls der unwahrscheinliche Fall, dass ich mich in jemand anderen verlieben sollte, passieren sollte, werde ich dich darüber in Kenntnis setzen, darauf kannst du dich verlassen. Ich will und ich werde dich niemals betrügen, Sean. Du weißt, diese Zusicherung hatten wir uns zu Beginn unserer Beziehung gegenseitig gegeben.“ „Ich verspreche dir, dass ich dich lieben, achten und gute und schlechte Tage mit dir durchgehen werde.“, wisperte Sean leise und lächelte. „Ja, ich erinnere mich an unsere kleine Privathochzeit.“ Lily schnappte sich ein Kissen und schlug es ihm an den Kopf. „Das war keine Privathochzeit und das weißt du ganz genau!“ Im Nu brach eine rasante Kissenschlacht zwischen ihnen aus. Lily ergab sich erst, als er sie mit seinem Gewicht aufs Sofa drückte und sie keinerlei Chancen mehr hatte. „Das ist unfair!“, gluckste sie, als er sie mit Küssen übersäte. „Du bist so stark!“
„Na und? Das gleichst du doch mit Schönheit wieder aus.“, erwiderte er gelassen und saugte sich an ihrem Hals fest. „Was nützt mir Schönheit, wenn du mich hier einfach so festnageln kannst?“, erwiderte sie keck. „Sie kann dir eine ganze Menge nützen…“, raunte er, während er sanfte Küsse auf ihre Halsschlagader drückte- und dadurch nur zu genau mitbekam, wie wuschig er sie gerade machte. „zum Beispiel könntest du mich in Null-Komma-Nichts verführen, ohne auch nur mit den Fingern schnipsen zu müssen.“
Sie lachte.

„Du weißt, dass ich dafür noch nicht bereit bin.“ „Wirklich nicht? Auch nicht an diesem wunderschönen Freitagabend hier, in dem Raum, in dem dir fast jeder Wunsch erfüllt werden kann?“ Er vereinte ihre Münder zu einem weiteren, innigen Kuss. Als sie sich schnell atmend voneinander lösten, lächelte sie ihn offenherzig an: „Auch dann nicht, nein.“ Er seufzte und schien etwas enttäuscht zu sein. „In Ordnung. Du weißt, du kannst dir bei mir alle Zeit der Welt lassen.“ Er ließ sie ein Stück nach oben rutschen, sodass sie ihren Kopf auf seine Brust legen konnte und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich weiß.“, murmelte sie und küsste ihn lange und hingebungsvoll.

Als sie mit Sean um Punkt elf Uhr den Gemeinschaftsraum betrat (Siebtklässler durften bis um diese Uhrzeit außerhalb ihres Gemeinschaftsraumes bleiben), rief Flora ihr von einer kleinen Gruppe- alles Klassenkameraden- aus zu: „Hier, ihr zwei! Kommt mal rüber.“ Als sie mit Sean zu ihren Mitschülern stieß, bemerkte sie Ben und Alexa bei einer wilden Knutscherei in einem der favorisierten Sessel vor dem Kamin. Sie grinste Sean verschmitzt zu. Flora erklärte ihnen: „Wir haben uns gerade überlegt, ob wir nächsten Freitag eine kleine Fete starten sollen. Was sagt ihr dazu?“ „Feten sind immer zu gebrauchen.“, meinte Sean und Lily stimmte ihm lachend zu. „Damit ist die Sache entschieden! Jetzt die Einteilung. Wer wird für Snacks und Getränke sorgen?“ „Ich!“, rief Angela Weston und grinste breit, „wenn ich den Auszubildenden beim Honigtopf anspreche, bekomme ich sogar Rabatt. Er ist total scharf auf mich.“ Die anderen lachten. „Ich kümmere mich um den Raum!“, warf Sean ein. „Aber bitte einer außerhalb des Gemeinschaftsraumes.“, bat Marek Brown. Lily wusste, dass er seine Freundin Nina einladen wollte, die aus Hufflepuff stammte. „Ja, das wäre wirklich nicht schlecht.“, unterstützte sie ihn, „das wäre doch viel cooler, wenn Leute aus allen Häusern kommen könnten. Ich würde auch gerne Hugo dabei haben.“ „Einverstanden. Ich werde einen Raum auftreiben, bei dem euch die Spucke wegbleibt!“, rief Sean. Auch die Restlichen nahmen den Vorschlag mit Begeisterung an. Schon bald war geklärt, wer sich um welche Angelegenheiten kümmern würde. Lily sollte mit Alice Richardson zusammen ein Flugblatt erstellen, den sie dann unter den Schülern ab der vierten Klasse verteilten. Sie grinste der Braungelockten zu und diese erwiderte es freundlich. „Na das wird ja was werden…“, dachte die Rothaarige amüsiert. Sean legte seinen Kopf auf ihre Schulter und sah sie mit schrägem Blick an. „Ich liebe dich, Lily“, sagte er und lächelte. Sie fuhr ihm zärtlich durch die braunen Haare.

„Ich liebe dich auch, Sean. Erst Recht, wenn du diesen Hundeblick aufsetzt.“

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TBC


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