Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Roses in the rain - Eine schlimme Nachricht, ein neidischer Lehrer & eine interessante Info

von Schwesterherz

RE-Kommis

@klothhilde: Hallo, treue Leserin und ein herzliches Willkommen! :) Ich danke dir für dein Lob. Es freut mich, dass der Prolog so gut ankommt :). Und nein, diese Geschichte hat mit der anderen FF mit Albus keinen Zusammenhang. Es gibt so viele Alternativen, die man sich überlegen kann... dies hier ist eine weitere davon ;).

@Mrs.Black: Oh, dann fühle ich mich besonders geehrt, dass du wieder kommen magst :). Vielen Dank & ich hoffe, die FF entspricht deinen Vorstellungen- auch dir ein herzliches Willkommen! :)


Kapitel 2

Eine schlimme Nachricht, ein neidischer Lehrer & eine interessante Info

Es war schon spät, als Lily das Portrait beiseite schob und in den Gemeinschaftsraum kletterte. Er war leer- bis auf eine Ausnahme: Ein Mädchen mit dunkelblonden, gelockten Haaren saß in einem Sessel vor dem Kamin, welcher nur noch dumpf vor sich hin glühte und schlief mit einem seichten Lächeln auf den Lippen.
Ein Roman lag mit geknickten Seiten auf dem Boden- offensichtlich war er zu Boden gerutscht, nachdem sie eingeschlafen war. Lily lächelte und trat vorsichtig an die Schlafende heran. „Joceline. Wach auf.“, sanft rüttelte sie an ihrer Schulter und diese öffnete langsam die Augen. „Waaas? Wo… oh.“ Lily verkniff sich das Lachen.

„Du brauchst nicht jedes Mal hier unten auf mich zu warten, wenn ich das Schülersprechertreffen habe.
Wie du siehst kann es sehr spät werden…“ „Ja, das hab ich durchaus bemerkt. Egal… erzähl, wie war's?“ Joceline richtete sich gähnend auf. „Nicht schlecht. Damian und ich hatten nur eine kurze, heftige Diskussion bei der Entscheidung, ob wir die Bitte der Schüler, einen Gemeinschaftsraum für alle Häuser einzurichten, bei der nächsten Sitzung vortragen sollten. Er meinte natürlich, dass es Schwachsinn ist…“, Lily rollte die Augen, „aber ich denke, das ist eine wirklich gute Idee. Es nervt ja schon, wenn man welche aus den anderen Häusern treffen möchte und keinen wirklichen Platz hat, wo man gemeinsam hin gehen kann- erst Recht, wenn es draußen in Strömen regnet. Ich erinnere mich noch gut daran, wie es mit Robin war…“ Für kurze Zeit schweiften Lilys Gedanken zu dem Hufflepuff, mit dem sie in der fünften Klasse zusammen gewesen war. Er hatte sie schlussendlich verlassen, weil er sich in eine andere verliebt hatte-eine schmerzhafte Erinnerung für sie.

„Und wie war's mit Sean?“, wollte Joceline grinsend wissen, während sie ihr Buch aufhob und sich die beiden auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machten. „Ausgezeichnet.“, antwortete Lily und lächelte, „ich bin die glücklichste Person auf der ganzen weiten Welt, wenn mich seine Arme umhüllen und wir uns küssen…“ Joceline griente. „Freut mich, das zu hören. Aber ich verrate dir was: heute Abend hast du etwas ganz Entscheidendes verpasst!“ Lily sah ihre Freundin auffordernd an: „Was denn?“ Joceline schmunzelte geheimnisvoll. Dann platzte es aus ihr heraus: „Ben hat Alexa geküsst!“ Lily riss die Augen auf. „Waas? Ist das dein Ernst? Unser Ben?“ „Ja, es ist wirklich wahr! Er war total niedlich, wie er da mit ihr am Tisch saß und fürchterlich zu stottern anfing… du weißt ja, zwischen den Beiden knistert es schon länger… und dann hatte er sie einfach geküsst. Zunächst hatte sie ziemlich überrumpelt ausgeschaut, aber dann…“, aus Jocelines Schmunzeln wurde ein Feixen. „Das heißt, sie sind jetzt zusammen?“, flüsterte Lily aufgeregt, als sie die Tür ihres Schlafsaales öffneten und sich zu ihren Betten schlichen. „Sieht ganz danach aus.“ „Das ist ja klasse! Ich freu mich so für Ben!“ „Es wurde ja auch langsam einmal Zeit… wie lang hat er sich schon in sie verguckt, seit fast nem Jahr, oder?“ „Es ist letztes Jahr zu Weihnachten rum passiert. Aber da war Alexa ja noch mit Darius Mcadams zusammen gewesen.“ Sie redeten noch eine ganze Weile über das frische Pärchen, aber schließlich siegte die Müdigkeit endgültig und schickte sie ins Land der Träume.

Der nächste Morgen kam viel zu schnell für Lily. Sie hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein, als sie von Floras Fluchen geweckt wurde. „Bei Merlins geblümten Unterhosen…“ , träge öffnete sie die Augen und sah ihre Freundin im Zimmer herum hüpfen und sich den Zeh halten. „Verdammter Scheißdreck!“, fauchte die Dunkelhaarige und setzte mit verzerrtem Gesicht den Fuß wieder auf. „Flora… hättest du nicht ein wenig leiser Fluchen können…?“ Die Angesprochene funkelte Lily an. „Bedauere.“, zischte sie und verschwand im Bad. Lily, die wusste, dass man Flora in den Morgenstunden besser gar nicht ansprechen sollte, schlug seufzend die Bettdecke zurück. Es nützte ja alles nichts…

Sie hatte beinahe die gesamte Freistunde verschlafen, und musste sich beeilen, wenn sie überhaupt noch etwas frühstücken wollte. In der Großen Halle begegnete sie Joceline, die ihr Müsli schon aufgegessen hatte und nun in der Sphinx* las, eine Zaubererzeitung, die seit ein paar Jahren dem Tagespropheten erhebliche Konkurrenz machte, vor allem, da die Artikel immer korrekt und sachlich waren und nie auch nur eine Behauptung ohne Beweise dargestellt wurde. Würde man eine Erörterung über einen der Berichte aus der Sphinx schreiben, man würde sie wohl nur positiv ausfallen lassen können. Selbst Lilys Mum war vor zwei Jahren zu der Sphinx gewechselt. Dort schrieb diese seither als Korrespondentin Kolumnen rund um das Thema Quidditch.

Lily ließ sich auf den Platz neben Joceline plumpsen und griff lustlos in den Brötchenkorb. „Morgen.“, gähnte sie. Joceline antwortete nicht- sie war in einen Artikel vertieft. „Alles okay?“, hakte Lily vorsichtig nach.

Joceline starrte sie wortlos an. Dann schob sie ihr die Zeitung hinüber. Lily musste nicht fragen, was ihre Freundin meinte- der Artikel überspannte die ganze Seite.

Werwolfangriff in Godric's Hollow

Gestern Abend gegen 20 Uhr kam der schreiende und weinende Nelson Davies ins Haus seiner Eltern gerannt- schwer verletzt. Er zitterte am ganzen Leib und brachte nur unzusammenhängende Sätze hervor. „Wolf- Angriff-Schmerzen- Hilfe.“ Roger und Katie (berühmte Jägerin der Appleby Arrows) Davies starrten ihren Sohn erschrocken an. „Wir waren beide total geschockt.“, erzählte Mr. Davies mir einige Stunden später, „aber Katie behielt zum Glück einen kühlen Kopf und wusste, was zu tun war- der Junge musste schnellstens ins Krankenhaus.“ Im St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen bestätigte der zuständige Heiler Dr. Bloom den Eltern die schreckliche Befürchtung: ihr Kind war von einem Werwolf angegriffen und angesteckt worden. Die Verletzungen sind schlimm, aber nicht lebensgefährlich. Er wird weitgehend wieder gesund werden. „Ich dachte, ich kippe jeden Augenblick in Ohnmacht.“, meinte die populäre Quidditchspielerin mit Tränen in den Augen, „mein kleiner Junge… wieso ausgerechnet Nelson?“

Nelson John Davies befindet sich nach wie vor auf der Dai- Llewellyn- Station und ist nicht bei Bewusstsein.
Der Zehnjährige wird in einem Monat elf Jahre alt und sollte eigentlich am ersten September nächsten Jahres in der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei eingeschult werden. Dieser tragische Schicksalsschlag für den Jungen und seine ganze Familie verhindert dies nun.


James Potter, Sohn des Leiters der Aurorenzentrale Harry Potter, war mit einigen weiteren Auroren und ein paar Leuten des Magisches Strafverfolgungskommandos noch in derselben Nacht nach Godric's Hollow aufgebrochen, um die gesamte Gegend nach dem Werwolf abzusuchen. Von diesem jedoch fehlt jede Spur.
Es gibt kein Hintergrundwesen darüber, ob der Angriff absichtlich oder versehentlich ausgeführt wurde. Allerdings ist es für alle an Lykanthropie erkrankten Zauberer und Hexen Pflicht geworden, den legendären Wolfsbann-Trank einzunehmen, der zwar die Verwandlung nicht verhindert, aber dafür sorgt, dass das menschliche Bewusstsein erhalten bleibt.


Harry Potter bittet alle, Augen und Ohren offen zu halten und jeden ungewöhnlichen Vorfall dem Strafverfolgungskommando oder dem Aurorenbüro zu melden. Er warnt davor, die Kinder alleine bei Dämmerung heraus zu lassen und empfiehlt, einige zusätzliche Schutzzauber auf die eigenen Häuser zu legen, wenigstens, bis der Übeltäter geschnappt ist. „Die Lage ist Ernst“, sagte er mit ruhiger aber grimmiger Stimme, „machen Sie sich bewusst, dass dieser Werwolf wahrscheinlich aus der Kontrolle geraten ist und eine akute Gefahr darstellt! Deswegen ist jetzt allerhöchste Wachsamkeit gefragt.“

Hoffen wir, dass dieser Überfall der Letzte gewesen ist. Sicher sein, können wir uns allerdings nicht.

Wir bleiben für Sie, liebe Leser, selbstverständlich auf dem Laufenden, und berichten wieder, sobald sich in diesem gewichtigen Fall etwas tut.


Duchesse Lamour für die Sphinx


Lily kam sich gerade so vor, als hätte sie etwas besonders Hartes an den Kopf geworfen bekommen. Beklommen und ungläubig starrte sie den Namen des Jungen an, dem nun ein steiniger und bitterer Weg bevor stand. „Nelson… dein Bruder?“ Sie schluckte und blickte ihrer Freundin ins Gesicht. „Oh, Joceline, es tut mir so Leid!“ Doch ihre Freundin schien sie nicht zu hören. Sie wischte sich über die Augen und erhob sich langsam. „Werde eben nen Brief an meine Eltern schreiben…“, murmelte sie und verließ die Große Halle. Lily bemerkte, dass ihr viele mitleidige Blicke nach draußen folgten- und dass es viel lauter war, als gewöhnlich. Hitzige Diskussionen beherrschten die morgendlichen Gespräche und ein ums andere Mal bemerkte Lily Jungen oder Mädchen, die hastig einen Brief zu schreiben schienen. Offenbar war der Artikel schon von beinahe allen Schülern gelesen worden. Lilys Blick begegnete Damians.

Er sah noch blasser aus als sonst und sein Gesichtsausdruck wirkte ziemlich bestürzt. Das war nun etwas, was Lily verwunderte- gut und schön, Damian war nicht wie der ganze restliche Haufen der Slytherins, aber sie hatte nie miterlebt, dass ein Slytherin offenkundig ebenso betroffen ausschaute, wie die übrigen Schüler und Schülerinnen aus den anderen Häusern. Unangenehm positiv beeindruckt, wandte sie entschieden den Blick ab, stand auf und ging den Gang zum Portal entlang, ohne noch einmal in seine Richtung zu sehen.

Nützen tat es dennoch nicht viel, denn heute hatten die Gryffindors drei Stunden mit den Slytherins zusammen. In ihrer ersten Stunde heute- Verteidigung gegen die dunklen Künste- konnte sie sich jedoch weder auf den Unterricht, noch auf Damians slytherinuntypische Reaktion konzentrieren, denn Sean und sie waren in einer Gruppe und es war klar, dass ihre Augen nur auf ihm ruhten. Dadurch nahm ihr E diese Stunde erheblichen Schaden an, da Professor Hopkins keine Gelegenheit ausließ, Lily eins reinzuwürgen und sie heute somit ständig dran nahm, wenn sie mal wieder dabei war, ihren Freund träumerisch anzustarren. „Aha, Miss Potter ist anscheinend bereits fertig mit den Aufgaben, wie schön. Dann können Sie mir doch sicherlich sagen, welche Methode man gegen einen Werwolfangriff am ehesten einsetzen kann.“ Der kleine, dickliche Professor stand nun genau vor ihrem Pult und sah sie mit süffisantem Grinsen an. Lily hatte natürlich keinen Schimmer, was der beste Verteidigungszauber gegen einen Werwolfangriff war- sie glaubte nebenbei bemerkt nicht, dass sie zufällig ausgerechnet heute dieses Thema bearbeiteten- denn sie hatte das Arbeitsblatt, was vor ihr lag, weder durchgelesen, noch die Lektionen darunter bearbeitet (schließlich war Sean tausendmal interessanter als so ein stinklangweiliger AB!) aber etwas Besseres als keine Ahnung würde ihr allemal einfallen. „Also, die beste Methode wäre natürlich, sich in seine Animagus- Gestalt zu verwandeln, da der Werwolf nur für Menschen gefährlich ist. Da die meisten allerdings keine Animagi sind, würde ich vorschlagen, den Racton- Zauber zu verwenden.“, meinte sie und lächelte ebenso spöttisch zurück. Professor Hopkins schnaubte- die Antwort war keinesfalls verkehrt, auch wenn im Arbeitsblatt ein anderer Zauber genannt wurde. Der Racton- Zauber schleuderte einen Werwolf zurück und ließ ihn ohnmächtig werden- lang genug, dass das Opfer fliehen konnte.

„Hat Ihnen wohl alles der Papi beigebracht, was?“, erwiderte der Lehrer gehässig. Lily hatte den Verdacht, dass ihr V.g.d.d.K.- Lehrer eifersüchtig auf die Berühmtheit und den Erfolg ihres Vaters war, schon gehegt, seit sie ihm in ihrer ersten Stunde in dem Fach begegnet war. Jetzt war mal wieder einer dieser Momente, in denen sich diese Vorahnung zu bestätigen schien.

„Selbstverständlich.“, entgegnete sie und schaute Professor Hopkins gerade ins Gesicht, „er kann seine drei Kinder ja wohl kaum ohne den angemessen Schutz herum laufen lassen, wo er doch Leiter der Aurorenzentrale ist und es vermutlich noch immer irgendwelche halb verreckten Todesser-Anhänger oder ähnliche Dreckskerle gibt, die sich gerne an ihm rächen würden, dafür dass er Voldemort zur Strecke gebracht hatte.“ Abermals schnaubte Professor Hopkins- dieses Mal klang es wie ein tollwütiges Nashorn und Lily glaubte zu sehen, wie ein Popel an den Rand ihres Tisches flog- igitt! „Jaja, wir wissen alle, was der große Harry Potter in seinem Leben schon alles vollbracht hat- das brauchen Sie nicht auch noch in meinem Unterricht erläutern, Miss Potter! Und ich würde Ihnen dringend raten, jetzt wirklich mit Ihrer Arbeit zu beginnen, weil Sie sich nicht darauf verlassen sollten, dass Ihnen alles in den Schoß fällt, nur weil Sie die Tochter des Auserwählten sind! Vitamin B zählt in meinem Unterricht keineswegs, verstanden?!“

Er kehrte ihr den Rücken im selben Augenblick zu, wie Sean aufsprang. „Sie haben doch auf ihren Vater gelenkt, Sir!“ „In der Tat, aber ein einfaches Ja hätte durchaus als Antwort ausgereicht. Stattdessen musste Miss Potter natürlich noch einmal auf all die Heldentaten ihres Daddys anspielen- bedauerliche Arroganz, befürchte ich.“ „Sie neidischer Spast, was fällt Ihnen ein, Lily arrogant zu nennen?! Sie würden Arroganz ja noch nicht einmal erkennen, wenn es Ihnen ins Gesicht spuken würde!“ In der Klasse war es totenstill. „Nachsitzen, Mr. Mcmillan! Ich dulde diese Respektlosigkeit nicht, verstanden?! Heute Abend, 20 Uhr in meinem Büro! Und sehen Sie zu, dass Sie pünktlich sind! Und jetzt- arbeiten Sie gefälligst weiter!“, mit giftigem Blick starrte er in die Runde, „Sie alle!“
Sofort begannen die Federn wieder über das Pergament zu kratzen.

„Das wäre nicht nötig gewesen, Sean!“ Lily lief ihrem Freund voran in die Eingangshalle. „Und wie das nötig war- er hatte schon längst eine Abreibung verdient- und er hat meine Freundin beleidigt, also bitte!“ „Diese Freundin…“, knurrte Lily, „kann sich ganz gut selbst zur Wehr setzen. Jetzt können wir den Abend schon wieder nicht gemeinsam verbringen!“ „Ich denke ohnehin, dass Joceline deine Anwesenheit im Moment eher braucht, als ich. Meinst du, sie taucht zu Zaubertränke wieder auf?“ Lilys Wut war bei Jocelines Namen augenblicklich verraucht- Sean hatte Recht, ihre Freundin brauchte sie. „Ich denke nicht…“, meinte sie langsam.

Sean schaute betrübt aus. „Sie tut mir echt Leid. Das muss wirklich hart sein.“ Lily schmiegte sich an ihn und küsste ihn sanft. „Das ist es sicherlich. Aber wir schaffen es schon, ihr darüber hinweg zu helfen.“ „Da bist du ja, Lily!“, rief eine männliche Stimme hinter ihr. Sie wirbelte herum. „Ben!“ „Du warst so schnell abgedampft, wir dachten, du wolltest Joceline suchen.“, meinte Flora hinter ihr, die sich durchs braune zerstruffelte, volumige, schulterlange Haar fuhr. „Ich war etwas… zornig.“, erklärte Lily und warf Sean einen Blick zu, „ach übrigens, herzlichen Glückwunsch, Ben!“ Sie bemerkte, wie er rot wurde. „Wofür?“ „Na, dass du es endlich geschafft hast, Alexa deine Gefühle zu gestehen! Ich freu mich wirklich für euch beide.“ „Danke…“, murmelte er und wurde noch röter. Lily musste lächeln.

Ben sah für einen Siebtklässler recht dünn und schmächtig aus- er war nur 1,70 m groß(also einige Zentimeter kleiner als sie), hatte rotblonde, lockige Haare, die des Öfteren an ein chaotisches Vogelnest erinnerten und eine durchschnittliche Figur. Was Lily- außer seinem wunderbaren Charakter- aber immer noch am meisten bei ihrem besten Freund gefallen hatte, war dessen türkisfarbenes Augenpaar. Flora, die neben ihm stand, feixte übers ganze Gesicht. In ihren braunen Augen glänzte der Schalk. „Oh ja, aber das Küssen müssen wir noch ein wenig üben, was, Ben?“, sie stieß ihm den Ellenbogen in die Seite und lachte. Er warf ihr einen Blick zu, gemischt mit Zorn und Belustigung. Lily schaute in die Runde.
„Okay… also… ich bin die Einzige von uns, die riskieren kann, in der Zaubertrankstunde zu spät zu kommen … ich geh und guck nach Joceline und ihr sagt Professor Boot Bescheid, ja?“ „Alles klar.“, nickten sie und ihre Wege trennten sich- während Sean, Flora und Ben in die Kerker hinab stiegen, trat Lily aufs Eichenportal zu und öffnete es. Warme Sonnenstrahlen fielen auf ihr feuerrotes Haar und wärmten ihr sommersprossiges Gesicht. Sie hatte eine ziemlich gute Vorahnung, wo ihre beste Freundin steckte…

„Hey.“ Erschrocken sah Joceline auf. Sie hatte sich auf den Steg gesetzt, der in Lilys und ihrem zweiten Schuljahr gebaut worden war und inzwischen von hüfthohen Gräsern und Gesträuch halb verborgen wurde und ließ die Füße im Wasser baumeln, obwohl es sicherlich nicht mehr so warm war, wie man anhand dieses herrlichen Sommertages vermuten würde. Lily setzte sich im Schneidersitz neben sie. „Wie geht es dir?“, fragte sie behutsam. „Besser“, sagte die Angesprochene nur. Die Rothaarige legte einen Arm um ihre Schultern und Joceline ließ ihren Kopf auf Lilys Schulter sinken. So saßen sie schweigend da. Sie brauchten keine Worte, um einander zu helfen. Sie hatten sich schon immer mit der bloßen Anwesenheit des anderen helfen können.
Ein besonderer Aspekt ihrer innigen Freundschaft.

„Ich habe mich in Cedric verliebt.“, meinte Joceline unverbindlich. Lily blinzelte überrascht. „Oh.“ Cedric war Seans bester Freund und ebenfalls in der Quidditchmannschaft von Gryffindor. Er war- wie einst sein Vater Oliver Wood- Hüter und beherrschte diese Position ausgezeichnet. Und nebenbei gesagt war er auch noch mit Sean einer der bestaussehensten Schüler ihres Jahrgangs. Das alles sprach also durchaus für den Schwarm Jocelines. Das Problem war nur: er war vergeben. Und zwar an Emily Adams, die beste Freundin von Lilys fünfzehnjähriger Cousine Roxanne (Roxanne war übrigens auch in ihrem Quidditchteam- sie war eine Jägerin).

„Seit wann?“, fragte Lily in die Stille hinein. Joceline zuckte die Schultern. „Weiß nicht genau…“, erwiderte sie zögernd, „vor ein paar Wochen hab ich's bemerkt.“ Die Rothaarige musterte ihre Freundin prüfend: „nicht etwa seit dem Moment, als wir Emily und Cedric beim Knutschen erwischt hatten?“ Joceline zuckte zusammen. Also doch. Lily seufzte. „Na toll.“ „Das war auch mein erster Gedanke, als ich es herausgefunden hab“, sagte die Blonde und ein leichtes Schmunzeln huschte über ihre blassen Züge. Lily sah sie von der Seite an. „Und was willst du nun tun?“ „Nichts.“

„Nichts?“ „Lily, bitte- was für Alternativen gibt es denn? Ich könnte es Cedric gestehen, klar, aber das bringt mir nichts ein, außer vielleicht einer mittelgroßen Blamage. Ich bin auch nicht der Typ, um Emily und ihn auseinander zu ekeln, dafür würd ich mich nur selber hassen. Ich mische mich nicht in Beziehungen ein. Also bleibt mir nichts übrig außer zu warten- und das wer weiß wie lange, denn Em und er sind nach wie vor sehr glücklich zusammen. Deswegen…“, sie seufzte tief, „hab ich Robin auf ein Date zugestimmt.“ Lily starrte sie an. „Bitte was? Redest du vom selben Robin wie ich?“ „Ja, ich mein dein Ex.“ „Wie … wann?“ „Vor ner Viertelstunde, als ich mich gerade auf den Weg hierher befunden hatte. Aber dass er an mir interessiert ist, wusste ich schon früher. Du nicht?“ „Nein.“ Joceline blickte ihrer Freundin ins Gesicht. „Wenn es dir was ausmacht, dass ich-“ „-Ganz und gar nicht!“, unterbrach Lily die andere hastig, „wer weiß, vielleicht wird das Date ja sogar ganz nett … magst du ihn denn?“ „Hm. Schon irgendwie. Aber ob sich daraus was entwickeln könnte…?“

„Niemand weiß, was das Schicksal für einen bereit hält.“, antwortete Lily geheimnisvoll lächelnd, „auf jeden Fall wird dich Robin ablenken, von-“, sie stockte kurz. „Allem…“, endete sie lahm. Joceline wusste genau, was Lily eigentlich hatte sagen wollen. „Ich denke, ich bin bereit.“ „Bereit?“, verwirrt sah Lily ihre Freundin an, die sich aufrichtete und ihr auf die Beine half. „Bereit für den Unterricht. Zaubertränke.“ „Oh… ja. Dann los!
Mann gut, wir haben eine Doppelstunde.“ „Für dich wird's vielleicht noch reichen, aber für mich nie und nimmer!“, grinste Joceline und zog Lily mit sich hoch zum Schloss.
°~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~°

TBC

* die Sphinx ist eine von mir erfundene Zeitung, daher ist sie natürlich mein Hab & Gut xD


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung