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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe - Doxyzid

von Kiosk

Hogwarts 1962: Ravenclaw/ Slytherin
Zirkel der Wölfe

6. Doxyzid

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Haarige Angelegenheiten

Personen:
Ulysses Rathburn: Ravenclaw Zweitklässler. Ein frühreifer Trotzkopf

Erinys Norcross: Egoistische Slytherin Drittklässlerin. Beste Freundin von Ulysses

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Zweitklässler. Mustersohn. Ulysses hasst ihn

Klemencia (Klee) Greene: Gryffindor Zweitklässlerin. Munter und sehr vorlaut

Liam Evonshare: Gryffindor Zweitklässler. Still und kühl, aber der beste Freund von Klee

Lindsey Abnoba: Hufflepuff Zweitklässler, sehr talentiert und sehr mädchenhaft…

Aello Rigbey: Hyperaktive Slytherin Zweitklässlerin, stammt von einer Adlerfrau ab

Dilanio Lowell: Ruhiger Slytherin Drittklässler. Der ewige Tischnachbar von Erinys

Garm Antipater: Ein Slytherin, der letztes Jahr von einem Werwolf gebissen und verschleppt wurde

Imbellis Ermay: Die verdorbene Slytherinschönheit, wurde letztes Jahr von der Schule geworfen

Thusnelda (Tussi) Hermengild: Ehemalige Freundin von Imbellis. Jetzt auf dem Anti-mädchenhaft Trip

Nordica Mimosa: Auch eine Slytherin, gehörte zu der Clique rund um Imbellis Ermay

Der Werwolffanklub: Die Slytherins Veikko, Erebus, Prester und Erdoxia gründeten diesen Klub, zu ehren Garms

Bisherige Handlung:
Ein neues Schuljahr hat gerade begonnen, aber schon liegen die einzelnen Schüler im tiefsten Streit. Größtenteils verursacht durch die verhängnisvolle Prügelei zwischen Ulysses und Nathaniel, bei der Nathaniel ein schwerer Gegenstand auf den Kopf gefallen war. Und Erinys rächt sich an Klee, nachdem diese Ulysses eine runterhaute…doch welchen Fluch hat sie angewendet?

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Die Streitereien und Reibereien zwischen den Häusern bewirkte mit der Zeit, das Ulysses und Erinys den Großteil ihrer Freizeit gemeinsam verbrachten, durch die Gegend zogen, Zauber und Flüche übten oder sich heimlich nach Hogsmeade schlichen.
Ulysses äußerte des öfteren seine Bedenken und wollte nicht Gefahrlaufen Punkte zu verlieren, wo er doch allgemein schon so unbeliebt war. Erinys hörte nicht auf seine Proteste und erwiderte höchstens einmal, das die Professoren durch den momentanen Häuserzwist beschäftigt genug waren und nicht besonders auf einen Zweitkläßler und eine Drittkläßlerin achten würden.
„Ich glaube Liam plant übrigens irgend etwas.“ Sagte Ulysses ihr eines Tages, während sie sich über Seitenstraßen zum Vollen Goldtopf schlichen, einem kleinen Süßwarenladen in Hogsmeade.
„So?“ Erinys zuckte herablassend mit den Schultern: „Ich habe seine Klee geleimt, im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich will er sich rächen. Soll er ruhig kommen, ich habe einen schönen Fluch gefunden, der einem die Augen aus dem Schädel herausplumpsen läßt.“
Ulysses sah sie ziemlich entsetzt an, als könnte er nicht glauben was er gerade hörte, doch seine Widerworte schluckte er hinunter: „Das ist nicht gerade die feine englische Art.“ sagte er nur scheu.
„Ich bin ja auch eine Norwegerin.“ entgegnete Erinys beflissen und machte mit ihrer Tonlage klar, daß das Gespräch damit beendet war. Sie hatte keine großen Gewissensbisse. Nun, daß Klee ihre langen Zöpfe verloren hatte und nun fast ebenso kurze Haare hatte wie Erinys selbst, war eine vielleicht etwas übertriebene Aktion gewesen. Andererseits hatte Erinys auch erwartet das Klee damit sofort zur Krankenschwester laufen würde, die den Leim spielend beseitigt hätte, aber offensichtlich war Klemencia nicht auf die Idee gekommen…was mal wieder die Einfältigkeit der tapferen Gryffindors bestätigte.
Das ist ihr Pech, sagte sich Erinys, wenn Klee auch so dumm ist. Sie hätte kein einziges Haar verloren, wenn sie den Leim sofort mit fachkundigen Händen beseitigt hätte.
Sollte Liam doch sein Glück versuchen und sich an Erinys rächen, sie hatte sich schon vor Tagen in Lauerstellung begeben, den neuen Zauberstab immer griffbereit.
„Die Luft ist rein.“ meldete sich Ulysses, der an der Ecke der schmalen Gasse Wache gehalten hatte. Schnell huschten die beiden Kinder weiter und eilten zum Vollen Goldtopf herüber, es bimmelte freundlich als sie die Ladentür öffnete.
Eine alte Verkäuferin mit Schnurrbart hatte sich an ihren Anblick inzwischen gewöhnt und es schien es zu lieben ihre Kunden zu beraten. Erinys äußerte ihre vage Vorstellung, daß sie Appetit auf Karamel hatte und prompt wurde sie in dem Laden herumgeführt, bis Erinys ihre Papiertüte randvoll mit Karamelsüßigkeiten gefüllt hatte. Ulysses warf ihr einen wehmütigen Blick zu und suchte sich selbst einige magenschonende Leckereien.
„Du solltest wirklich einmal zur Krankenschwester gehen.“ sagte Erinys, als sie den Laden wieder verließen. Ulysses ließ geknickt den Kopf hängen: „Mmhh…ja, mal schauen.“
„Wirklich. Ich kenne niemanden der so viel kotzt und außerdem- hey, ist das nicht Lindsey Abnoba da drüben?“ sagte Erinys und deutete in die entsprechende Richtung. Tatsächlich stand dort, am anderen Ende der Straße, der Hufflepuff Zweitkläßler Lindsey und schien sich nicht im Geringsten darüber zu sorgen, das man ihn hier entdecken könnte. Er strahlte etwas aus, das sich schwer mit einem Hufflepuff vereinigen lassen konnte, es war mehr eine Art selbstsichere Düsternis, die einem Slytherin besser gestanden hätte.
Lindsey schien auf etwas zu warten, vielleicht war er verabredet? Nun, Erinys dachte nicht weiter darüber nach. Mit einem Kopfnicken deutete sie auf eine nahe Gasse, in der sie und Ulysses hineinschlüpften, bevor ein aufmerksamer Erwachsener sie hier sehen würde.
Die Gasse führte sie zu einem kleinen, altsteinernen Brunnen, in dem leise Wasser plätscherte. Sie setzten sich auf den Rand und machten sich über ihre Süßigkeiten her, es war Nachmittag und sie hatten noch Zeit um sich wieder zum Schloß zurückzuschleichen.
„Hat sich Klee in der Zwischenzeit mal bei dir entschuldigt?“ erkundigte sich Erinys irgendwann, während sie auf einer Karamelbanane kaute.
Ulysses schien das Thema unangenehm, er schüttelte nur kurz den Kopf.
Erinys fand es blöde von Klemencia. Sie hatte Ulysses eine gescheuert und ihn als Ex-Fettsack beschimpft, obwohl man Ulysses deutlich ansah das er krank war. Klee sollte sich zuerst entschuldigen, weil sie den ersten Schritt in die falsche Richtung getan hatte. Erst danach würde Erinys sich dafür entschuldigen, das sie ihren Kopf mit einem Leimzauber begossen hatte. Für sie eine vollkommen logische Reihenfolge, dass Klee dies anders sehen könnte, war für sie eine Idee auf die sie nicht einmal kam.
Erinys mochte diese Streitereien irgendwie, es wurde nie langweilig. Insgeheim glaubte sie, das es alle so leicht nahmen wie sie und in Wirklichkeit nicht mehr dahintersteckte als ein halbernstes Theaterstück.
Es war ein ganzes Stück Zeit vergangen, als Lindsey Abnoba den kleinen Platz ebenfalls betrat. Offensichtlich wollte er zurück nach Hogwarts, da war die schmale Gasse eine gute Abkürzung und so kam er auch zwangsläufig an dem Brunnen vorbei.
Lindsey ging etwas steif, nicht gerade humpelnd, aber zumindest steif, vielleicht hatte er Bauchschmerzen? Erinys Blick kroch zu dem Gesicht des Jungen. Nein, Schmerzen hatte Lindsey nicht, er sah sehr zufrieden aus und glücklich. Auf seinen Wangen brannten dunkelrote Flecken.
Lindsey bemerkte das er nicht alleine war und etwas erstaunt drehte er sich zu Erinys und Ulysses um, die ihn ihrerseits aufmerksam beobachteten: „Was schleichst du hier herum?“ fragte Ulysses zögernd, aber keineswegs unfreundlich.
„Das Selbe könnte ich euch doch fragen.“ gab Lindsey gekonnt zurück, antwortete aber dennoch: „Ich ging einer Verabredung nach, mit interessantem Ergebnis.“
Erinys runzelte etwas verwirrt die Stirn und fragte sich ob sie mit ihrer Vermutung richtig lag: „Hast du eine Freundin, Lindsey?“
Der Hufflepuff schien mit dieser Frage gerechnet zu haben, doch als Antwort erhielt sie nur ein linkisches Lächeln und er wandte sich an Ulysses: „Klär deine Probleme mit Nathaniel.“ sagte er ernst, nicht anklagend: „Glaub mir, Nathaniel würde die Sache nur zu gerne aus der Welt schaffen. Ich muss jetzt gehen, machts gut.“ Und so machte sich der Hufflepuff wieder mit steifen Bewegungen auf den Weg und verschwand um die nächste Ecke.
Erinys drehte sich zu Ulysses: „Hat er eine Freundin?“ fragte sie unsicher. Ulysses hatte schließlich mehr Erfahrungen und konnte Dinge herauslesen, die für Erinys manchmal nur unverständlich waren. Doch Ulysses antwortete nicht, sondern hatte sich schon wieder seinem magenschonenden Süßkram zugewandt.

XXXXXXXXXX

Mitte September wurde die Sache mit Lindsey Abnoba immer seltsamer. Ulysses war öfters unten im Kerker, wo er und Erinys immer die geheime Sitzecke belagerten, in der sich einst Imbellis Ermay, Thusnelda Hermengild und Nordica Mimosa getroffen hatten.
Und weil sich Ulysses oft hier unten aufhielt, lief ihm auch oft genug Lindsey über den weg. Was ein Hufflepuff ausgerechnet im Slytherin Territorium machte, war Ulysses schleierhaft, es sei denn natürlich Lindsey suchte die Gefahr verprügelt zu werden.
Eines Tages wollte Ulysses gerade wieder zum Ravenclawturm zurückkehren, als Lindsey durch eine der Kerkertüren trat. Er sah müde aus, wie zerschlagen. Aber er wirkte nicht unglücklich. Hinter ihm trat der Slytherin Emilio Primavera aus der Tür, schulterte seine Schultasche und verschwand mit schnellen Schritten.
„Kriegst du Nachhilfe, Lindsey?“ fragte Ulysss zweifelnd: „Du bist doch unschlagbar im Unterricht.“
Lindsey schenkte ihm ein mildes Lächeln: „Ja, ich kriege Nachhilfe. Du hast doch im letzten Jahr auch Nachhilfe genommen.“
„Ne, da verwechselst du mich mit Erinys, ich war zu faul um Nachhilfe zu nehmen.“ erklärte Ulysses und dachte sich nichts weiter dabei. Doch Lindseys Augen funkelten bedeutungsschwer, er grinste Ulysses nur kurz zu, und machte sich dann auf den Weg ins Hufflepuff Territorium. Erst als Lindsey außer Sicht war, erkannte Ulysses eine versteckte Bedeutung hinter seinen Wörtern.

XXXXXXXXXX

Mit den Gedanken war Ulysses ziemlich weit weg, als er sich auf dem Weg zu seinem Gemeinschaftsraum befand, und wäre sogar beinahe in Nathaniel Deepwood gerannt, der sich vor ihm aufgebaut hatte.
Nathaniel Deepwood?!
Ulysses Herz zog sich zusammen als er sich bewußt wurde das Nathaniel gerade nicht nur wütend, sondern vielmehr stinksauer aussah. Ulysses wollte gar nicht wissen warum, er wollte keine Konfrontation eingehen, deswegen wollte er schnell an dem Hufflepuff vorbei, doch Nathaniel hielt ihn am Arm und Ulysses Kraft reichte nicht aus um sich loszureißen.
„Du bleibst hier Ulysses.“ zischte der andere Junge kalt und Ulysses sah ein, das sein Widerstand ziemlich zwecklos war, also blieb er stehen und sah Nathaniel unwohl und mit aufsteigender Angst an. Er wollte nicht daß die Racheaktion hier und jetzt weiterging und Nathaniel ihm blaugepunktete Haut verpaßte, weil Erinys Klees Haare auf dem Gewissen hatte.
Nathaniel nestelte einen Brief aus seinem Umhang hervor, was schon mal besser war als ein fieser Fluch oder Zauber: „Das hier kennst du bestimmt, oder? Kannst du mir vielleicht erklären was das soll?“
Ulysses blickte zu dem Brief, doch alleine das Äußere kam ihm sehr unbekannt vor. Was wollte Nathaniel ihm damit sagen? Zielte er etwa auf die Briefe die Ulysses in den Sommerferien gefälscht hatte?
„Na was ist, hast du mir nichts zu sagen?“ harkte der Hufflepuff ungeduldig nach.
Ulysses blieb nichts anderes übrig als mit den Schultern zu zucken, Nathaniel könnte sich ja mal zumindest klarer ausdrücken, wenn er ihn hier schon zusammenstauchen wollte: „Ich weiß nicht was das soll Nathaniel. Ich kenne den Brief nicht.“ sagte er ehrlich und beim Anblick von Nathaniels zornglühenden Augen, wünschte sich Ulysses irgendwie Erinys herbei, die über keinerlei Hemmungen zu verfügen schien, den Zauberstab auf alles und jeden zu richten.
„Ulysses ich weiß das du das warst.“ behaarte Nathaniel gereizt. Hä? Ulysses verstand wirklich nicht worauf der andere Junge hinaus wollte, also riß er ihm stöhnend den Brief aus der Hand und las selbst die Zeilen.

Nathaniel Deepwood,

Du kennst mich nicht, also mach dir überhaupt keine Gedanken, von wem der Brief hier stammt. Aber du solltest dir viele Gedanken dazu machen, was ich dir jetzt sagen muss.
Deine Eule, die du Nyx nennst, ist eine eiskalte Mörderin. Und damit meine ich nicht Ratten, Mäuse oder Kaninchen sondern echte Menschen. Hast du dich eigentlich nie gefragt, woher sie wirklich kommt? Egal was man von ihr behauptet, es stimmt nicht. Ich weiß wie es wirklich war und ich rate dir, steck sie in eine Kiste und ertränke sie im See, ehe du ihr nächstes Opfer wirst. Ich werde den See in den nächsten Wochen im Auge behalten. Tust du nicht umgehend was ich dir sage, dann werde ich mich selber um die gerechte Strafe für diese Mörderin kümmern und glaube mir, ich werde wissen, wenn du mich austricksen willst und sie einfach wegschaffst.

Jemand, der es gut mit dir meint

Wie kam Nathaniel denn auf die Idee, das Ulysses seine dämliche Eule umbringen wollte? Das alles kam ihm mehr wie ein schlechter Scherz vor, über den Ulysses nicht lachen konnte: „Ich habe damit nichts zu tun.“ kommentierte er die Zeilen, womit er auch recht hatte. Nach diesem erheiternden Gespräch und Ulysses ehrlicher Antwort, wollte er sich zum Gehen abwenden, aber Nathaniel blieb stur, schnappte wieder seinem Arm und hinderte ihn daran zu Verschwinden.
„Warum denkst du, sollte ich dir überhaupt noch etwas glauben?“ fragte Nathaniel scharf und Ulysses Blick verfinsterte sich. Er hätte den Hufflepuff liebend gerne hier und jetzt zusammengeschrieen, hätte ihm alles erzählt was er wissen sollte, nur um sich danach hundertfach für alles zu entschuldigen, für jedes zerbrochene Spielzeug, für jedes fiese Wort, für alles.
Aber Ulysses Kehle blockierte, wann immer er dazu ansetzte.
„Meinst du nur weil du dich bei mir entschuldigt hast, kannst du jetzt einfach so von vorne mit deinen Sticheleien anfangen?“ fuhr Nathaniel unbeirrt weiter.
„Welche Sticheleien?“ fragte Ulysses genervt: „Ich werd schon nicht an deine Eule gehen, okay? Wie käme ich dazu dem Trauerkloß auch nur eine Feder zu krümmen?“
„Das will ich dir auch nicht raten. Aber du kannst mich nicht täuschen, dumme Briefe zu schreiben ist doch deine spezielle Art Unheil zu verbreiten. Außerdem, so was ähnliches hast du auch von meinen Planetarium gesagt und dann hat sich herausgestellt, das du deine Finger doch nicht bei dir behalten konntest. Ich mein jetzt nicht den Vorfall, aber davor war es bereits einmal kaputt und nur du konntest es gewesen sein.“
Was? Ulysses starrte seinem Gegenüber ungläubig an. Nathaniel hatte ihn die ganze Zeit über verdächtigt?
„Ich war es nicht, mein Haustier ist dafür verantwortlich.“ sagte er bemüht ruhig, erhielt von Nathaniel aber nur ein ungläubiges Schnaufen als Antwort: „Dein Haustier? Ulysses du hast überhaupt kein Haustier. Du hasst alle Tiere.“
Ulysses versteifte sich, als er an „seinen“ Raben Nokturna dachte, von der nicht mehr übrig geblieben war als ein Haufen Federn und ein paar blutige Reste, die in der Sonne vor sich hin dörrten: „Doch habe ich, aber-“
Nathaniel unterbrach ihn grob: „Ach spar dir deine Lügen. Ich sehe es dir an den Augen an das du lügst. Aber weißt du was das schlimmste ist, Ulysses? Nicht das du dauernd lügst, sondern das du zu feige bist. Zu feige um die Wahrheit einzugestehen und deswegen lügst du immer. Und ich habe dir geglaubt, das dir die schlimme Sache wirklich leid tat.“ Nathaniel funkelte ihn hasserfüllt und enttäuscht an, entriss ihm den Brief und nahm seine Sachen wieder auf. Dann drehte er sich schnurstracks um und verschwand.
„Ich hatte ein Haustier, aber es ist tot. Außerdem hat mir alles schrecklich Leid getan.“ rief Ulysses ihm hinterher, doch Nathaniel reagierte nicht auf das Gesagte.
Ulysses stand wie angewurzelt in dem Korridor und der Nachhall von Nathaniels Worten nistete schwer in seinem Kopf. Nathaniel hatte ihn als Feigling und Lügner beschimpft, als so Gewissenlos das ihm der Unfall in den Sommerferien nicht Leid getan hatte. Ulysses mochte nicht der Mutigste sein und er neigte zu Notlügen, aber mehr als all das brannten in ihm Schuldgefühle, weil er beinahe Nathaniels Leben ausgelöscht hatte.
Aber er konnte sagen was er wollte, Nathaniel würde ihn immer als Lügner beschimpfen, oder? Gab es eine Möglichkeit diesen Kreis zu durchbrechen?
Ulysses war voller Kummer und er sehnte sich nach Apathie. Sollte Nathaniel doch sehen wie Leid es ihm, und sollte Nathaniel ruhig auf Knien darum bitten ihm zu vergeben, weil er Ulysses kurzsichtig als Lügner beschimpft hatte. Ja, er würde sich an Nathaniel rächen, für die Worte die heute gefallen waren. Rache auf einem ganz verzweifelten, selbstzerstörerischen Weg.
Ulysses Schlafsaal war leer, das kam ihm gelegen. Er zog seinen Koffer unter dem Bett hervor, wühlte in einer gut versteckten Innentasche und zog eine Flasche hervor. Auf dem Etikett stand Flüssiges Doxyzid.
Die Substanz war giftig, das wußte Ulysses seit er klein war. Giftig genug um den Körper zu verwüsten, und bei großen Mengen sogar zu töten. Ulysses hatte es in den Sommerferien getrunken, nur jeweils einen kleinen Schluck und beim ersten Mal war er überrascht wie stark das Zeug wirkte. Er hatte gedacht er könnte die Aufmerksamkeit seiner Eltern irgendwie auf seinen Gesundheitszustand ziehen, wenn er es trank, doch seine Eltern hatten ihn auch weiterhin ignoriert. Nun war das Mittel Ulysses kleine Rache an die Welt. Genaugenommen hatte er sich nie bewußtgemacht, daß er es war, der das Doxyzid trank, er redete sich ein daß die anderen ihn dazu trieben. Sie taten doch auch nichts anderes, oder? Schließlich waren die meisten gemein zu ihm, schlugen ihn, ignorierten ihn, demnach war es auch ihre Schuld daß sich Konsequenzen daraus entwickelten.
Und nun durfte sich Nathaniel ansehen wie Ulysses wegen ihm halb vor die Hunde ging.
Ulysses schraubte den Verschluß auf und nahm einen Schluck von dem Doxyzid, es schmeckte schrecklich bitter und brennend. Über diesen einen Schluck war Ulysses bisher noch nie hinausgegangen, aber einem plötzlichen Gefühl entsprechend nahm er eilig auch noch einen Zweiten, er war ja kein Feigling. Einer Kurzschlußreaktion folgend nahm er einen dritten Schluck, er konnte nicht genau sagen was ihn dazu bewog, aber er dachte das die Zahl Zwei einfach so nichtssagend war. Doch kaum hatte er den Dritten Schluck hinuntergewürgt, begriff er daß er gerade einen großen Fehler begangen hatte. Ulysses spielte mit seinem Leben und hatte alles getan um dieses Spiel auch zu verlieren!
Drei Schlucke sind zu viel! raste es durch seinen Kopf: Das ist viel zu viel!
Er geriet in Panik, ließ die Flasche fallen und der Inhalt breitete sich schwappend über den Boden aus. Er mußte Hilfe holen bevor das Toxin wirkte! Er konnte die Wirkung eines Schluckes gerade noch bewältigen, aber jetzt hatte er dreimal so viel in sich! Dreimal!
Ulysses sprang auf, und fühlte wie Gift und Todesangst zu wirken begangen. Sein Puls raste vor Furcht! Er stolperte aus dem Schlafsaal und raus aus dem Gemeinschaftsraum. Er mußte zur Krankenschwester, alles andere war unwichtig. In den Korridoren und auf den Treppen rempelte er Schüler zur Seite, egal ob Jüngere oder Ältere. Die meisten riefen ihm wütend etwas hinterher. Zwei Slytherins schienen sich kurz einen Spaß daraus zu machen, ihn nicht passieren zu lassen, doch Ulysses warf sich einfach zwischen sie durch und brachte einen von ihnen zum taumeln.
Aber langsam trübte sich seine Sicht und in dem Moment als er begriff, das er es aus eigener Kraft nicht zum Krankenflügel schaffen würde, und sich an einen der Schüler wenden wollte, befand er sich in einem einsamen Gang.
Nein! dröhnte es in seinem Kopf: Ich muss es schaffen! Ich will nicht sterben! Ich will nicht!
Jemand lief weit vor ihm, ein menschlicher Umriß der von Herzschlag zu Herzschlag schwerer zu erkennen war. Ulysses taumelte darauf zu, doch die Person entfernte sich…Ulysses schlug schwer atmend gegen die Wand und er mußte unwillkürlich weinen. Das war so dumm von mir…ich bin so ein Idiot. Warum hab ich das getan?
Aber er hatte Glück, denn die Person am Ende des Korridors hatte sich zu ihm umgesehen und kam nun eilig auf ihn zu. Es war Lindsey Abnoba.
„Ulysses, stimmt etwas nicht?“ fragte der Hufflepuff alarmiert und versuchte Ulysses zu stützen.
„Hol die Krankenschwester, schnell…ich habe Doxyzid getrunken.“ Ulysses fand diese Information ziemlich hilfreich, weswegen er all seine Kraft in diese Worte legte. Peridot Pomfrey würde wissen was zu tun war und wenn er diesen Tag nicht überleben würde, dann erfuhr wenigstens sein verdammter Vater was mit der verschwundenen Flasche mit flüssigem Doxyzid wirklich geschehen war.

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Es war Abend im Slytherin Gemeinschaftsraum und die Abende waren meistens lustig. Der Werwolfsfanklub hatte seine Banner inzwischen an jede Wand aufgehangen, so das Garms gezeichnete Werwolfsgestallt und sein wildes Zähnefletschen allgegenwärtig waren. Der Werwolfsfanklub erfreute sich inzwischen größter Beliebtheit und die meisten Slytherins bekannten sich mehr oder weniger ernst ein Mitglied zu sein.
Erinys, Aello Rigbey und Dilanio Lowell hatten ein anderes Hobby gefunden: Erinys übte sich an Flüchen und Zaubern und die anderen beiden unterstützten sie, damit sie gegen die eventuelle Racheaktion von Liam Evonshare vorbereitet war. Zu diesem Zweck hatten die drei Kinder ein sehr verkrüppeltes Portrait von Liam gemalt: Ein mißlungener, delliger Kopf mit schiefen, grauen Augen, einer schiefen Nase, schiefem Mund und einer schwarzen Haarpracht, die Erinys von der Form her irgendwie mehr an ein Fußballtor erinnerte.
Eigentlich eine Schande das sie den hübschen Liam - sie mußte wirklich zugeben das er hübsch war - so verunstaltet hatten, aber für ihr Vorhaben reichte es.
Das Portrait hing nun an der Wand und Erinys schleuderte darauf eine Vielzahl Flüche und Zauber. Sie hatten Glück das sie das Bild so oft dupliziert hatten, weil es gelegentlich in Flammen aufging, oder sich eine krustige Hornhaut darüber spannte.
Aello Rigbey kam zumindest aus dem Lachen nicht mehr heraus, die anderen Slytherins warfen ihr schon mißmutige Blicke zu, weil sie hauptverantwortlich für den viel zu hohen Lärmpegel war.
Als sich aber die Erskläßlerin Miserable Getmore pampig dazu äußerte, daß sie bei dem Lärm keine Hausaufgaben machen konnte, wurde sie kurzerhand aus dem Gemeinschaftsraum geworfen. Eigentlich hatte sie nur das ausgesprochen was alle dachten, aber der Ehrenkodex wiegte nun einmal mehr.
Erinys gelang gerade ein äußerst spektakulärer Zauber, der Liams gezeichnetes Abbild dazu brachte sich in eitrigen Schleim zu zersetzen, als jemand sie von hinten antickte. Etwas genervt wandte sich Erinys von ihrer „Arbeit“ ab und drehte sich zu dem Störenfried um.
Es war Thusnelda Hermengild, die sich noch immer auf ihrem Anti-Mädchenhaft Trip befand. Sie machte ein sehr ernstes Gesicht, zog Erinys am Arm in eine etwas stillere Ecke und wählte vorsichtig ihre Worte: „Ich wollte dir nur sagen das dein Freund Ulysses gerade einen Suizidversuch hinter sich hat.“
„Einen was?“ fragte Erinys und dachte im ersten Moment das es vielleicht um gescheiterte Hausaufgaben oder so etwas in der Art ging.
„Er hat versucht sich umzubringen.“ erklärte Thusnelda vorsichtig und tätschelte beruhigend über Erinys Schulter.
Erinys Humor wurde eiskalt aus ihrem Körper gespült und an dessen Stelle trat ein tiefes, panisches Loch. Ihr Herz schlug nicht mehr, es war wie betäubt: „Was?“ stotterte sie, und mußte trocken würgen, sobald sie auch nur den Mund aufgemacht hatte.
„Ein paar Leute haben ihn gefunden, jemand ist zu Pomfrey gelaufen. Ich weiß nur das er etwas geschluckt haben soll.“
„Das würde er nie tun!“ warf Erinys gequält ein. Warum sollte sich ihr bester Freund umbringen wollen? Und noch schlimmer, warum hatte sie nichts geahnt? Sie mußte zu ihm.
Grob schüttelte sie Thusneldas Hand ab, kämpfte vergeblich gegen die Tränen an und rannte los. Argus Filch schien ihre Tränen übersehen zu haben, denn als sie in einem Korridor an ihm vorbeirennen wollte, packte er sie am Arm: „Es wird nicht gerannt!“ fuhr er sie an, seine Stimme verriet das er belustigt war endlich wieder jemandem Strafarbeiten erteilen zu können.
Erinys zerrte wie wild an ihrem Arm: „Lass mich los du Bastard!“ keifte sie gellend.
Filch starrte sie zornfunkelnd an: „Wie nennst du mich?!“
Erinys war es vollkommen egal, sie hatte noch mehr Namen für ihn. Filch schien aber jetzt schon genug zu haben: „Komm mit zu deinem Hauslehrer.“ knurrte er und zog sie in die entgegengesetzte Richtung…weg von dem Krankenflügel…weg von Ulysses…Nein! Erinys zog ihren Zauberstab und kreischte wutentbrannt einen Fluch, ihr war egal welchen Schaden sie damit anrichtete. Sie wollte nur zu ihrem besten Freund. Und noch bevor Filch getroffen zu Boden gesunken war, hatte sie sich schon mit einem Ruck aus seinem Griff befreit und rannte weiter.

Fortsetzung folgt…

Kommentar: Ich sollte mich irgendwie mal mit der Veröffentlichung beeilen, Feelicitas hat auf ff. net und ff. de schon wieder tausend Kapitel auf einen Schlag veröffentlicht. Wenn ihr euch wundert warum ihr Kapitel 8 mitten im Text aufhört…ich wunder mich auch, ich kannte das Kapitel bisher noch nicht einmal, normalerweise schicken wir uns vorher nämlich immer alles zu. Nun, Fragen über Fragen.

@ werder: (Noch ein Bremer?) Erst einmal danke für das Lob. Zu xperts: Nun, es dauert auf dieser Seite meist etwas länger bis ein neues Update erfolgt. Der Grund dafür ist, dass die FFs auf ihre Inhalte geprüft werden, bevor sie freigeschaltet werden.

Henrietty: Erinys` Egoismus kommt auch erst nach und nach an die Oberfläche. Ich lasse mir bei ihrer Entwicklung mehr Zeit, aber da kommt noch eine ganze Menge ;)

Nightwish: Danke für das große Lob. Das mit dem Passwort ist keine schlechte Idee, aber viele möchten einfach erst in eine FF reinschnuppern, wenn sie dafür zuerst ein Passwort bräuchten, machen sich weniger Leute die Mühe. Aber danke für den Tipp :)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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