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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe - Sir Raubein und Madame Rouge

von Kiosk

22. Sir Raubein und Madame Rouge


Personen:
Erinys Norcross: Egoistische Slytherin Drittklässlerin. Beste Freundin von Ulysses

Ulysses Rathburn: Ravenclaw Zweitklässler. Ein frühreifer Trotzkopf

Klemencia (Klee) Greene: Muntere und sehr vorlaute Gryffindor Zweitklässlerin

Aello Rigbey: Hyperaktive Zweitklässlerin aus Slytherin. Stammt von einer griechischen Adlerfrau ab

Coco Mahiri: Slytherin Zweitklässlerin. Ein schwarzes Mädchen aus der Karibik. Beste Freundin von Aello

Imbellis Ermay: Die durchtriebene Slytherin Schönheit die Ulysses` Kopf verdrehte und zwei Hufflepuffmädchen ernsthaft schadete. Ihr schlechtes Benehmen sorgte dafür daß sie aus Hogwarts flog

Pelamyse Pleantfield: Eine aufreizende Hufflepuff, die unter Imbellis Intrige am meisten zu leiden hatte

Madame Barbette Burgunda: Die übergewichtige Lehrerin des Benimmkurses. War schon ungefähr ein Dutzend mal verheiratet, doch ihre Gatten hatten stets die Angewohnheit, früh zu versterben…

Professor Hellingsgard: Raubeiniger Halbrusse. Er und sein Hauself Kedavra leiten den VgdDK Unterricht

Zsa Zsa Zabini: Barbette Burgundas wunderschöne Adoptivtochter. Arbeitet Ehrenamtlich in afrikanischen Zauberschulen, nun zu Besuch in Hogwarts

Willigis Wulfgard: Ein Magier zur Zeit der Gründer. Ein leidenschaftlicher Jäger, dem einst das Land gehörte, auf dem nun Hogwarts steht. Starb durch eine Rotte von Warzenschweinen. Nun ein Geist

Der weiße Grimm: Der Geist des toten Wolfes Gwydion. Zur Zeit der Gründer der ständige Gefährte Wulfgards. Starb durch eine Rotte von Warzenschweinen

Bisherige Handlung: Obwohl Erinys nicht zu Burgundas Abschiedsfeier eingeladen ist, entschied Zsa Zsa, die Slytherin auf eigene Faust mitzunehmen. Davor entdeckte Erinys jedoch einige seltsame Gegenstände in der zweiten Eulerei, die eventuell in einem Zusammenhang mit Willigis Wulfgard stehen könnten…

XXXXXXXXXXXXXXXXXX

Barbette Burgundas Feier fand in Hogsmeade statt. Der Abend war bitterkalt und auf dem Weg zu dem kleinen Dorf war Erinys der Schnee nur so um die Ohren geweht. Nun brannte ihre Gesichthaut eisig und ihre Hände waren fast völlig taub. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sie am nächsten Morgen krank sein sollte. Von Haus aus war sie es schließlich gewohnt, möglichst viele Lagen Kleidung so zu kombinieren, dass sie auch der frostigsten Winterkälte widerstehen konnte. Doch nun trug sie unter ihren gefütterten Mantel nicht mehr als ein feines Abendkleid, das ihr Zsa Zsa Zabini gegeben hatte. Erinys fröstelte, als eine heftige Bö an ihr zerrte.
Zsa Zsa schritt neben ihr; hatte während ihres Weges nach Hogsmeade jedoch bemerkenswert wenig geredet. Erinys glaubte, dass Zsa Zsa die Ruhe nutzte, eigenen Gedanken nachzugehen, und sie selbst war über das gelassene Schweigen auch ganz zufrieden. Nur einmal hatte sich Erinys zu fragen getraut, was Zsa Zsa ihrer Adoptivmutter geschenkt hatte, denn, abgesehen von der Abschiedsfeier, war der 1. Dezember gleichzeitig auch Barbette Burgundas Geburtstag. Es interessierte Erinys, was Töchter ihren Müttern schenkten. Sie selbst hatte, außer einer blauen Glaskette, ihrer Mutter nie etwas zum Geburtstag geschenkt.
„Dies und das“, hatte Zsa Zsa bloß mit einer leichtfertig wegwischenden Handbewegung gesagt. „Das eigentliche Präsent wird meine Mutter erst morgenfrüh, kurz vor der Abreise, im Empfang nehmen dürfen. Es würde zu viel Aufsehen erregen, es ihr jetzt zu überreichen“.
Und obwohl die Neugierde nur so in Erinys brannte, hatte sie sich jede weitere Frage diesbezüglich verbissen.

Sie traten in den warmen Lichtschein der ersten Häuser. Das Dorf war bereits weihnachtlich geschmückt worden, Girlanden aus Tannenzweigen spannten sich quer über die Dächer und aus dem Vollen Goldtopf drang der Duft von Zimtgebäck.
Zsa Zsa führte sie schließlich zu Madam Puddifoots, einem Café das Erinys bisher stets geflissentlich ignoriert hatte. Sie wusste von der Anziehung, welches das kleine Teehaus vorwiegend auf verliebte Pärchen machte und hatte deshalb nie einen Grund gesehen, den Laden einmal genauer zu inspizieren. Umso mulmiger war ihr also, als Zsa Zsa direkt auf das Café zuhielt und mit angemessener Lautstärke anklopfte. Während sie auf Einlass warteten, hörte Erinys aus dem Inneren des alten, schmalen Gebäudes Stimmengewirr und Gelächter. Es klang nach einer fröhlichen Gesellschaft, aber Erinys konnte sich dennoch nicht für die Tatsache begeistern, ebenfalls zu den Gästen zu gehören.
„Oh, Miss Zabini, willkommen!“, die Tür hatte sich geöffnet und eine stämmige Frau mit hochgesteckten schwarzen Haaren strahlte ihnen entgegen. Sie trug ein unheimlich reichhaltiges Sammelsurium verschiedenster Ketten um den Hals, und an ihren Fingern steckten unzählige bunte Ringe. Erinys musste ihren Blick geradezu gewaltsam von einem Ring lösen, dessen violetter Glasedelstein die Größe einer Wallnuss besaß und das einfallende Licht munter reflektierte. Erinys ahnte, warum sich Madame Burgunda ausgerechnet dieses Café für ihre Feier ausgesucht hatte: Die Professoren und die Inhaberin schienen in Sachen Mode und Schmuck den Selben verquerten Geschmack zu besitzen.
Madame Puddifoot sah zu Erinys herab und lächelte herzlich. „Und Sie sind sicherlich eine weitere Schülerin aus Hogwarts, richtig, kleine Miss?“

Erinys hatte natürlich nicht vergessen, dass Madame Burgunda so gut wie jedes Mädchen, das ihren Benimmkurs besuchte, zu der Feier eingeladen hatte. Die halbe Schülerschaft war also hier versammelt, auch so unerträgliche Gesellen wie Imperia Malfoy oder Klemencia Greene. Erinys` Lust auf diese Feier sank immer mehr gen absoluten Nullpunkt.
„Sie ist eine Zweitklässlerin aus Slytherin“, beantwortete Zsa Zsa schlicht die Frage, fasste Erinys leicht an den Schultern und dirigierte sie so in das Innere des Hauses, während Puddifoot ihnen die Mäntel abnahm. Eine wabernde Wolke, vorwiegend bestehend aus süßlichem Parfüm und herben Zigarrenduft, empfing Erinys. Sie musste ein Husten unterdrücken. Nun stand sie hier, mitten in einem reichgeschmückten Raum, in dem sich die Gäste nur so stapelten. Augenblicklich empfand sie so etwas wie leichte Platzangst und war froh, als Zsa Zsa sie zu einer Ecke führte, die weniger vollgedrängt war. Hier stand ein großer, massiver Tisch, an dem gut ein Dutzend Gäste saßen. Erinys erkannte einige Professoren unter ihnen: Slughorn, den sie mit einem Kopfnicken grüßte, Dumbledore, Binns und auf einem gutgepolsterten Stuhl saß sogar Direktor Dippet. Am Kopfende des Tisches machte Erinys jedoch das eigentliche Übel aus: Professor Hellingsgard und Madame Barbette Burgunda thronten dort wie König und Königin. Hellingsgard sah überraschend fremdartig aus in seinem roten Festumhang und Burgunda hatte es tatsächlich geschafft, sich noch mehr Rouge auf die Wangen zu pudern als gewohnt. Erinys fand, dass sie damit einem braungebackenen Pfefferkuchenmann mehr glich, als einer normalen Frau.

Burgunda erblickte ihre Adoptivtochter selbstverständlich sofort und erhob sich mit einem gewaltigen Rums - sie war beim Aufstehen gegen die Tischplatte gestoßen, und das gesamte Besteck klirrte nun geräuschvoll.
„Zsa Zsa, da bist du ja endlich!“, Burgunda kam herübergeeilt, schloss ihre Tochter grüßend in die Arme und nahm sie dann genauer in Augenschein. „Du siehst fabelhaft aus, meine Gute“, lobte sie wahrheitsgemäß. Erinys musste zugeben, dass Burgunda bei dieser Bemerkung Recht hatte. Obwohl Zsa Zsa enorme Zeit aufgewendet hatte, um Erinys für die Feier herauszuputzen, hatte sie es dennoch wie Nebenbei geschafft, sich selbst ebenfalls zurechtzumachen. Zsa Zsas dunkelviolettes Paillettenkleid schimmerte in dem warmen Licht und die langen, schwarzen Haare hatte sie kunstvoll geflochten. Erinys konnte verstehen, warum sich selbst viele der jüngeren Schüler Hogwarts für Zsa Zsa begeisterten. Trotz Schönheiten wie Imbellis Ermay oder Pelamyse Pleantfield, niemand schien an Zsa Zsa Zabinis exotischer Klasse und ihrer Eleganz heranreichen zu können. Und Erinys hatte zum ersten Mal eine Frau gefunden, zu der sie voller Bewunderung aufblicken konnte…auch wenn sie das niemals zugeben würde.
Madame Burgunda ließ von ihrer Adoptivtochter ab, senkte den Blick und glotzte Erinys voll missmutiger Verwunderung an. „Was machen Sie denn hier, Ms. Norcross?“, schnarrte sie. „Habe ich Ihnen nicht verboten, zu -“
„Maman“, schnitt Zsa Zsa ihr ruhig das Wort ab. „Erinys ist auf meine Einladung hier.“
Burgundas dickumrahmte Augen wurden groß. „Du hast sie eingeladen? Kind, was hast du dir nur dabei gedacht?“ Burgunda zog einen Fächer aus ihrer Krokodiltasche und wedelte sich damit aufgebracht Luft zu. „Diese Göre hat mich beleidigt!“
Erinys spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und sie begnügte sich damit, beschämt den Boden anzustarren. Zsa Zsa legte eine Hand auf ihre Schulter und spendete Erinys etwas Trost und eiserne Unterstützung.
„Du hast mich ausdrücklich angewiesen, ein paar meiner Bekannte einzuladen, Maman“, entgegnete Zsa Zsa noch immer mit ruhiger Stimme. „Und ich habe mich für Erinys Norcross entschieden. Ich sehe dabei kein Problem.“
„Oh, du hast es extra gemacht, Zsa Zsa!“ Burgunda schien tatsächlich maßlos enttäuscht.
„Es liegt mir fern, dich zu verärgern. Ich habe Erinys um ihretwillen eingeladen, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt. Du hast damit nichts zu tun.“
„Dann hoffe ich, das Ms. Norcross sich zumindest angemessen benehmen wird!“ Erinys spürte Burgundas mahnenden Blick auf ihrer Haut.
„Meiner Meinung nach ist Erinys alles andere als ein unhöfliches Mädchen, Maman. Nicht wahr, Erinys?“
Erinys zwang sich den Blick zu heben. Zsa Zsa schenkte ihr ein mildes Lächeln und Burgundas Gesicht war vor Abneigung wie zerfressen. Erinys suchte dennoch mit ihr Augenkontakt. „Ich werde mich ordnungsgemäß benehmen, Madame Burgunda. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen“, sagte sie wahrheitsgemäß.

XXXXXXXXXXX

Im Untergeschoss des krummen Häuschens hatte Madam Puddifoot eine riesige Tafel speziell für die jungen Gäste hergerichtet. Wo sich die Tische der Erwachsenen unter dem Gewicht von Meeresfrüchten, Pasteten und edlen Weinen nur so bogen, hatte Puddifoot den Kindern literweise heißen Kakao und viel zu schokoladigen Kuchen bereitgestellt. Erinys war glücklich, ihre noch immer tauben Finger an einer Tasse heißer Vanillemilch aufzuwärmen. Und während sie in kleinen Schlückchen das Getränk genoss, linste sie über den Rand der Tasse und begutachtete die übrigen Gäste. In einem roséfarbenen Kleidchen stöckelte Imperia Malfoy gerade kichernd zu ihren besten Freundinnen. Ihre flachsblonden Haare hatte sie mit allerlei Glitzerschmuck verziert und ein Hauch Rouge flammte auf ihren blassen Wangen. In den Händen hielt sie einen Fotoapparat, mit dem sie ihre glücklich dreinblickenden Freundinnen ablichtete.
In einer anderen Ecke befanden sich die Gryffindormädchen Klemencia und Alyson. Erinys kam nicht umhin, Klee einen langen, prüfenden Blick zuzuwerfen. Sie ärgerte sich, als sie sich eingestehen musste, dass die kleine Klee tatsächlich sehr hübsch geworden war. Mit ihrem schmalen, noch immer leicht gebräunten Gesicht und den großen wasserblauen Augen sah Klee wie eine jüngere Ausgabe dieser typischen, kalifornischen Strandmädchen aus, die Erinys mehrmals im Fernsehen gesehen hatte. Stets gutgelaunte Mädchen, die die heißen Sommertage am Meer verbrachten, badeten, kicherten und immer vergnügt in die Kamera lachten. Kein Wunder also, dass Erinys` bester Freund Ulysses so von Klee eingenommen war.

Mit dem Gefühl einsetzender Frustration ließ Erinys ihre Tasse sinken. Sie fühlte sich in dieser Gesellschaft alles andere als wohl. Wieder begann sie zu bereuen überhaupt mitgekommen zu sein. Etwas aufgeheitert wurde sie jedoch, als die Slytherins Aello Rigbey und Coco Mahiri sich durch die übrigen Mädchen kämpften, um Erinys zu erreichen.
„Was machst du denn hier Erinys? Ich dachte, die Burgunda hätte dich nicht eingeladen?“, bemerkte Aello verblüfft, als sie schließlich zum Stehen kam.
„Zsa Zsa Zabini hat mich eingeladen“, berichtete Erinys knapp.
„Burgundas Adoptivtochter?“ Coco war hellhörig geworden. „Oh, die Frau finde ich ja so bemerkenswert! Sie arbeitet ehrenamtlich in afrikanischen Zauberschulen als Vertauenslehrerin für die Mädchen! Ist das nicht unheimlich edel und mutig?“
Erinys nickte halbherzig.
„Woher hast du eigentlich das Kleid?“, bemerkte Coco schließlich und fasste Erinys ganz genau ins Auge. „Jetzt sag nicht, dass ausgerechnet du Kleider in deinem Schrank hängen hast. Das kann ich mir nämlich gar nicht vorstellen.“
„Das Kleid hat Zsa Zsa mit geliehen. Ich finde es schrecklich, Kleider sind einfach nicht mein Fall.“
„Ich finde, du siehst hübsch darin aus.“
Über Cocos Bemerkung konnte Erinys nur mit den Augen rollen. Sie war der Meinung, dass sie keinesfalls hübsch war, egal ob mit Kleid oder ohne. Imperia, Klemencia, Pelamyse, das waren Erinys` Meinung nach wirklich hübsche Mädchen. Sie hingegen war, um es in Liams Worten ungeschönt zu umschreiben, bloß ein zu blasses und zu mageres Ding mit dunkelhaarigen Bubischnitt.
Aello schlug vor, dass sie sich etwas Karamell-Erdnussbuttertorte sichern sollten, bevor die übrigen Mädchen auch die letzten Stücke aufgegessen hatten. Kaum erbeutet, zogen sich die drei Slytherins in eine Ecke zurück und Coco schimpfte mit vollen Mund über die VgddK-Hausaufgaben. „Unglaublich, nicht wahr? Professor Hellingsgard stattet Indien einen Besuch ab und uns gibt er dafür viel zu viel Arbeit auf! Ich habe mich schon bei Professor Slughorn darüber beschwert! Schließlich möchte ich in den Winterferien nach Hause und meine Freizeit genießen und nicht meine Hausaufgaben stapelweise abarbeiten!“ Coco Mahiri stammte aus der Karibik, ihre Familie lebte auf einer Insel namens St. Lucia, wie Erinys wusste. Es war ein interessantes Gedankenspiel sich auszumalen, der Insel einmal einen Besuch abzustatten. Bisher hatte Erinys mit ihren vierzehn Jahren nur die kalten Gefilde von Kanada, Norwegen und Schottland kennen gelernt und es fiel ihr schwer, sich tropische Sommerhitze und angenehm warmes Meerwasser vorzustellen.

Doch trotz dieser verträumten Bilder, Erinys` Verstand wanderte immer wieder zurück zu einer Begebenheit, die sich erst vor wenigen Stunden ereignet hatte: Ihre Entdeckung in der zweiten Eulerei. Sie rief sich wieder die zerschlagenen Statuen von Willigis Wulfgard und seinem Wolf Gwydion in Erinnerung; rätselte über die merkwürdigen Phiolen, mit ihrem noch merkwürdigeren Inhalt. Wer um Himmels willen hatte diesen „Nebel“ einst verkorkt und vor allem: Warum? Erinys konnte nicht einmal sagen, um was es sich bei diesem Nebel handeln könnte, aber sie war ehrgeizig, es schnellstmöglich herauszufinden.
Also legte sie ihren Teller beiseite und entschuldigte sich bei Aello und Coco. „Wisst ihr was? Ich werde jetzt Professor Hellingsgard suchen und versuchen, ihn davon zu überzeugen, unsere Hausaufgabenmenge etwas zu drosseln. Heute Abend ist die letzte Möglichkeit, ihn zu überreden. Morgenfrüh werden er und Madame Burgunda schon längst in Indien sein und ihren Spaß haben.“
„Gute Idee!“, lobte Aello und klatschte Beifall. „Zeig es dem alten Professor, Erinys!“
Natürlich hatte Erinys ihre wahren Absichten mit keiner Silbe erwähnt und sie hielt dies auch nicht für nötig. Sie stieg die schmale, knarrende Holztreppe hinauf, der in das Erdgeschoss von Madam Puddifoots führte und überlegte sich, wie sie am besten vorgehen sollte. Wieder sah sie keinen Anlass, einer zweiten Person alle Details ihrer Entdeckung offen zu legen; Fakt war jedoch, dass jemanden finden musste, der ihr weiterhelfen konnte. Einer der Professoren würde sicherlich wissen, was es im Allgemeinen mit diesen mysteriösen Nebelfäden auf sich hatte. Schließlich wurde man nicht dank seines Unwissens Professor auf einer so renommierten Schule wie Hogwarts.
Im Erdgeschoss angekommen, war Erinys augenblicklich umgeben von Lärm und Gelächter. Ganz offensichtlich amüsierten sich die Gäste prächtig, es wurde getanzt, gegessen und edlen Wein getrunken. Sie ließ ihren Blick schweifen und entdeckte Direktor Dippet, der gut gelaunt in im Takt von Deborah d`Eath`s Lied „Ode an den Succubus“ die runzeligen Hände klatschte. Etwas weiter entfernt hockte Madame Sprout an ihrem Platz und nippte an einem Kübel bernsteinfarbenen Mets. Ihre vollen Wangen glühten bereits unübersehbar und ihr Blick wurde von Sekunde zu Sekunde fahriger. Offenbar vertrug sie keinen Alkohol.
Erinys zwängte sich durch die Trauben der Gäste, hinüber zu dem großen Ehrentisch, an dem sich die meisten Angestellten Hogwarts versammelt hatten. Angewidert senkte sie den Blick, als sie sah, wie sich Professor Hellingsgard und Madame Burgunda verliebt küssten. Burgundas roter Lippenstift hinterließ dabei makabere Abdrücke auf seinem Dreitagebart. Sicher, Professor Hellingsgard hätte bestimmt gewusst, was es mit den Nebelfäden auf sich hatte, aber Erinys erinnerte sich noch zu gut an seine „Hilfe“ im letzten Schuljahr. Da hatte der Professor nämlich die verhexten Schädel aus dem Wald gestohlen und damit ein kleines Vermögen gemacht. Ein Vermögen, von dem Erinys noch immer ein Teil zustand, wie sie sich streng erinnerte.

„Oh, hallo Ms. Norcross!“, lallte die Stimme von Madame Sprout zu ihr herüber. Erinys sah sich nach ihr um und stellte fest, dass Sprout vergnügt nach ihr winkte. Etwas unbeholfen trat Erinys näher und wurde augenblicklich aufgefordert, sich zu ihr zu setzen.
„Wer hat dich so hübsch zurechtgemacht?“, erkundigte sich Madame Sprout mit einem freundlichen Lächeln. Erinys, die inzwischen zu ihr auf die Bank gerutscht war, antwortete: „Zsa Zsa Zabini. Sie hat mich auch zu der Feier hier eingeladen.“
„Sie hat nun mal ein gutes Herz“, sagte Sprout anerkennend und wandte sich Professor Dumbledore zu, der gegenüber von ihr saß und vor sich hin schmunzelte. „Sind Sie nicht auch der Meinung, Professor, dass Ms. Zabini eine wunderbare Hufflepuff abgeben würde?“, fragte Sprout.
Dumbledore blickte auf und Erinys glaubte ein nachdenkliches Funkeln in seinen blauen Augen zu erkennen. „Ich glaube, Professor Sprout, über diese Angelegenheit könnte einzig und alleine der Sprechende Hut entscheiden. Aber wenn Sie wirklich meine Meinung hören wollen: Nein, ich denke nicht, dass Zsa Zsa Zabini eine gute Hufflepuff abgeben würde.“
Madame Sprout kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Oh, dass sagen Sie doch nur, weil Sie der Meinung sind, das einzige Haus in das Ms. Zabini gepasst hätte, wäre Gryffindor.“
Eine Weile herrschte Schweigen und Madame Sprout nippte wieder an ihrem Krug Met. Erinys blickte fragend zu Dumbledore hinüber und wartete darauf, dass er seine Mutmaßungen fortsetzte. Irgendwas an seinem Blick sagte ihr, dass er dieses Thema mit großer Vorsicht anging und das erweckte ihren Verdacht. Doch Albus Dumbledore wandte sich stillschweigend seinem heißen Kakao zu, anstatt auf Erinys` forschende Blicke einzugehen.

Die allgemeine Aufmerksamkeit wurde alsbald auf Professor Binns gelenkt, der, leicht beschwipst, Zsa Zsa eine seiner dicken Hände reichte. „Dürfte ich Sie vielleicht zum Tanz auffordern, Mademoiselle?“
Zsa Zsa, die bis eben ruhig neben ihrer Adoptivmutter gesessen und am Rotwein gekostet hatte, hob den Blick und begegnete Binns mit einem anmutigen Lächeln. „Ich denke, Sie haben etwas zu viel getrunken, Professor.“
Binns winkte ab. „Nur soviel, um genug Mut aufbringen zu können. Aber nicht genug, um mich am Tanzen zu hindern. Nehmen Sie mein Angebot an?“
Zsa Zsa zögerte sichtlich, eine Reaktion die Erinys nur zu gut nachvollziehen konnte. Während Binns bereits das fortgeschrittene Alter erreicht hatte, war Zsa Zsa kaum älter als zwanzig Jahre. Es musste anstrengend für eine junge, schöne Frau sein, all die älteren Verehrer im Zaum zu halten. Doch der sonst so langweilige Professor Binns erschreckte nun mit erstaunlicher Pedanterie und bat erneut um ein Tänzchen. Madame Burgunda lehnte sich schließlich zu ihrer Adoptivtochter hinüber. „Wenn ein solch gutsituierter Gentleman dich auffordert, kannst du ruhig einwilligen, mein Schätzchen“, hörte Erinys die wuchtige Frau sagen.

Zsa Zsa nickte, stand auf und legte ihre Serviette ordentlich auf den Tisch zurück. „Natürlich, Maman“, lächelte sie kläglich. Sie ergriff Professor Binns Hand und ließ sich zu der kleinen Tanzfläche führen. Madame Burgunda gab der Sängerin Deborah d`Eath ein Zeichen, die sofort ein romantisches Lied mir ruhigen Tönen anstimmte, das die Tanzpartner dazu verlocken sollte, etwas näher heranzurücken. „Verliebtes Herz auf ruhiger See“ erinnerte sich Erinys an den Titel des Liedes. Madame Burgunda hatte in ihrer letzten Unterrichtsstunde einen langen, geschönten Vortrag über die Balladensängerin Deborah d`Eath gehalten.
„Wer hätte das von unserem Professor Binns erwartet?“, flötete Madame Sprout vergnügt, während sie Binns` seliges Lächeln beobachteten, als er - gemäß des Tanzes - Zsa Zsas schlanke Taille umfassen durfte.
„Ich hielt es nicht für unmöglich, dass er eines Tages dem weiblichen Charme verfallen würde“, stimmte Professor Slughorn mitein. „Ich hätte Ms. Zabini selbst um ein Tänzchen gebeten, aber ich schätze, ich habe mir den Mut dafür einfach noch nicht angetrunken.“
„Ich bitte Sie, Horace!“ Das war die scharfe Stimme von McGonagall, die es wie immer schaffte, alle Anwesenden aufblicken zu lassen. „Zsa Zsa ist eine junge, gebildete Frau und ich bezweifele ernsthaft, dass sie mit euch betagten Herren eine Dauertanzveranstaltung abhalten möchte.“
Slughorn senkte geschlagen den Blick und Professor Dumbledore, der neben McGonagall saß, stimmte ihrer Meinung mit einem stummen Nicken zu. Hinter seinen Halbmondgläsern schimmerten seine Augen warm, aber aufmerksam. Er schien offenbar nicht gewillt, den Tanzenden weitere Beachtung zu schenken, sondern nippte bloß wieder an seinem ausgesprochen schokoladigen Kakao. Erinys überlegte, ob sie es wagen sollte, ausgerechnet Albus Dumbledore nach den Nebelfäden zu fragen. Doch sie entschied, dass der Mann eindeutig zu intelligent für ihre kleinen Tricks war. Wann immer Erinys über ein Thema nicht zu viele Details ausplaudern wollte, verpackte sie ihre Geschichten in kleine, wohlgeplante Lügenmärchen, die von dem eigentlichen Hauptthema ablenken sollten. Doch Dumbledore war einer dieser Menschen, die Lügenmärchen instinktiv zu durchschauen schienen, und Erinys befürchtete, dass er so zu viel über ihre Entdeckung erfahren könnte. Deshalb entschied sie sich wohlwissend gegen Dumbledore und fasste stattdessen Professor Binns genauer ins Auge. Binns` Verstand verband Fachwissen mit geistiger Trägheit und sie bezweifelte, dass er ihr auf die Schliche kommen würde.

Deborah d`Eaths Lied endete mit einem unerträglich hohen Ton. Die Gäste klatschten, Zsa Zsa rückte schnell von der Tanzfläche ab, setzte sich an den Tisch und Professor Binns folgte ihr. Er bestellte bei Madam Puddifoot einen trockenen Sekt für sich selbst, und einen lieblichen Rotwein für die Dame. Zsa Zsa nahm es mit einem höflichen Lächeln hin. Auf Erinys machte sie nicht gerade den Eindruck, einer glücklichen Frau. Vielmehr schien Zsa Zsa ihren Verehrer als lästiges Anhängsel zu betrachten.
Währenddessen erzählte Professor Hellingsgard seinem Kollegen Professor Kesselbrand lautstark von seiner Jugend. „Aufgewachsen bin ich in nahe der Stadt Wolgograd. Mein Vater, Gott hab ihn selig, stammte aus Großbritannien, meine Mutter war stolze Russin. Auf Anraten meines Vaters besuchte ich Durmstrang, die damals noch einen weit besseren Ruf genoss als die russische Zauberschule in Ostsibirien. Nach meiner Schulkarriere schloss ich mich einem Wanderzirkus an. Ich lernte viel und schickte einen Teil meines schmalen Gehalts stets nach Hause. Ich habe geschuftet, bis ich Blasen an den Fingern hatte, aber es war dennoch eine herrliche Zeit.“ Kaum hatte Hellingsgard geendet, wandte er sich schon Madame Burgunda zu. „Aber nicht so schön wie die Zeit, die ich mit dir verbringen darf, meine Teuerste.“
Burgunda gluckste vergnügt und gab Hellingsgard einen dicken Kuss auf den Mund.

„Da sind Sie ja ganz schön herumgekommen“, mischte sich nun auch Professor Binns ein. Seine Stimme besaß noch immer den langweiligen Ton, den Erinys aus dem Geschichtsunterricht gewöhnt war, aber es war offensichtlich, dass Binns sich alle Mühe gab, etwas Spannendes aus dem Ärmel zu schütteln. „Ich bin zwar ein Historiker, aber ich habe zwei Jahre meines Lebens der Suche nach einem wertvollen Schatz gewidmet. Ein Relikt, dass beinahe eintausend Jahre alt ist. Es handelt sich um eine Armbrust.“
Zsa Zsa verzog das schöne Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. „Was ist so besonders an einer Armbrust, Professor?“, warf sie ein.
„Es handelt sich selbstverständlich nicht um eine normale Armbrust.“ Binns schien sein Fachwissen sichtlich zu genießen. „Es ist ein historischer Gegenstand und viele Quellen haben auf seine Existenz hingewiesen. Eine Ewigkeit brütete ich über den Aufzeichnungen, stellte eigene Nachforschungen an. Und dann, zwei Jahre später, konnte ich es endlich mein eigen nennen. Der Gegenstand ist ungemein wertvoll.“
„Und doch, es ist nur eine Armbrust“, entgegnete Zsa Zsa wieder und strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Professor Binns beobachtete die Geste mit ungewohnter Aufmerksamkeit.

„Professor, ich hätte auch eine Frage!“, rief Erinys dazwischen. Kaum hatte sie ihre Chance gewittert, sprang sie gewissermaßen schon von ihrem Platz.
Binns` dröger Blick wandte sich zu ihr. „Ah, Miss Moorecross, was gibt es?“
Erinys ignorierte den falschen Nachnamen - an Professor Binns` Namensgedächtnis stellte sie ohnehin keine hohen Erwartungen mehr.
Sie drängte sich so nah wie möglich heran, um von vorneherein zu verhindern, dass es zu viele unliebsame Mithörer gab. Dann eröffnete sie ihm den ersten Akt ihrer kleinen Lügengeschichte. „Professor, mein Freund Ulysses Rathburn und ich hatten vor einigen Tagen eine kleine Meinungsverschiedenheit.“
„Bezüglich welchem Thema, Miss Moorecross?“
„Wir haben bemerkt, dass viele Fenster Hogwarts schlecht gegen Kälte isoliert sind. Ulysses Rathburn erinnerte sich daran, gelesen zu haben, dass das gesamte Schulgebäude von mehreren Schutzzaubern umspannt ist, inklusive des gesamten Fensterglases. Das erinnerte ihn auch an eine Stunde im VgddK-Unterricht, in der Professor Hellingsgard der Klasse verdeutlicht hat, dass schlecht isolierte Räume immer ein Zeichen dafür sind, dass die Zauberbanne nicht mehr einwandfrei funktionieren. Ulysses Rathburn war besorgt, dass dies auch für Hogwarts gelten könnte, obwohl ich versucht habe, ihn von unserer Sicherheit zu überzeugen. Aber ich denke, unsere Meinungsverschiedenheit kann tatsächlich nur ein Professor wie Sie lösen.“ Erinys ließ zum Abschluss einen schmeichelhaften Ton in ihre Stimme mit einfließen. Professor Binns sollte sich ruhig geehrt fühlen, dass machte es leichter, aus ihm die nötigen Informationen zu locken. Diese Taktik hatte Erinys schon in jungen Jahren von ihrer Mutter übernommen, die so ihren unliebsamen Vermieter und diverse Ordnungshüter gekonnt um den Finger gewickelt hatte.
Professor Binns fuhr sich nachdenklich über das runde Kinn. „Obwohl Professor Hellingsgard durchaus Recht hat, bin ich mir absolut sicher, dass Hogwarts` schlechtisolierte Fenster keine Auswirkungen auf die schützenden Banne haben“, sagte er dann. „Das gesamte Fensterglas hat besondere Eigenschaften, obwohl sie natürlich maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass es im Winter so eisigkalt auf den Korridoren ist. Und dennoch sind in ihnen Dutzende Zauberbanne am Werk, die unsere Sicherheit gewährleisten.“
Erinys legte leicht den Kopf schief und sah Binns fragend an. „Sind Sie sich sicher, Professor? Ich möchte nicht verängstigt wirken, aber wer sagt uns, dass all diese Banne überhaupt noch wirken? Hogwarts ist Eintausend Jahre alt.“

Binns wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, aber Zsa Zsa unterbrach ihn, indem sie eine ihrer Hände auf seine Schulter legte. „Lassen Sie mich es ihr erklären“, lächelte sie entschuldigend und griff nach einer halbleeren Weinflasche, in der eine rosenrote Flüssigkeit schwappte. Zsa Zsa zeigte Erinys die Flasche. „Vergleichen wir Hogwarts hiermit“, sagte sie.
Erinys musste unwillkürlich grinsen. „Ich soll Hogwarts mit einer Weinflasche vergleichen? Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“
Zsa Zsa lachte bloß amüsiert auf und winkte dann ab. „Nein, nein. So meinte ich das nicht. Aber du musst verstehen, dass auf Hogwarts viele mächtige und oft auch Banne liegen. Seit jeher werden Zaubergebäude auf diese Weise geschützt. Hogwarts` Banne wirken nach Innen und Außen, so wie das Glas dieser Flasche. Schau her.“ Sie hob die Flasche auf Augenhöhe, so dass das Glas und die rote Flüssigkeit ihr Gesicht verzerrten zumindest aus Erinys` Blickwinkel betrachtet.
„Das passiert, wenn Muggel Hogwarts erblicken“, fuhr Zsa Zsa fort und senkte die Flasche wieder. „Sie sehen ein Zerrbild, das von der wahren Gestalt des Schlosses ablenkt. Dieser Zauber ist also nach außen gerichtet. Doch, wie schon erwähnt, gibt es auch ganz andere Zauber.“ Nun griff Zsa Zsa die Flasche an dem langen Hals und schwenkte sie, bis der Wein einen Strudel bildete. „Das Glas der Flasche sorgt dafür, dass der Wein im Inneren bleibt, egal wie lange ich schüttele. Genau das gleiche gilt für Hogwarts. Fast die gesamte Kraft der Zauberbanne ist nach Innen gerichtet. Einerseits wird Hogwarts somit versiegelt, andererseits ist es so gut wie unmöglich, etwas unerlaubt aus dem Schloss zu entfernen. Dass ist auch der Grund, warum die meisten Geister in Hogwarts nicht in der Lage sind, dass Schloss zu verlassen. Die unsichtbare Kraft des Zauberbannes fesselt sie an das Innere.“
Erinys nickte, obwohl sie wusste, dass sie vom eigentlichen Thema weit abgedriftet war. Sie musste das Gespräch schnellstmöglich wieder herumreißen. Kurz überlegte sie, dann erkannte sie ihre Chance. Ihr Bruder, der sich seit einiger Zeit leidenschaftlich für die Herstellung von Zauberstäben interessierte, hatte ihr einmal etwas Ähnliches erzählt. Also sagte Erinys: „Ich habe gehört, es gibt Gläser, Netze und Kescher mit fast genau den Selben Eigenschaften. Zum Beispiel um den weltfeinsten Feenstaub zu fangen, der dann in Zauberstäben verarbeitet wird. Kann man diese Banne auch auf ein Behältnis sprechen, um zum Beispiel Mondlicht oder…hm…Nebel zu verkorken?“
„Mondlicht, Nebel, Sonnenschein, Erinnerungen…mit den richtigen Bannen kann man alles in eine Phiole sperren“, bestätigte Professor Binns.
Wieder nickte Erinys, wurde dann aber schlagartig hellhörig. „Erinnerungen?“, echote sie erstaunt, denn von verkorkten Erinnerungen hatte sie bisher noch nie etwas gehört. „Wie funktioniert das?“

Professor Binns zuckte leichtfertig mit den Schultern. „Diverse große Persönlichkeiten haben der Nachwelt einen Teil ihrer Erinnerungen vermacht, als Ergänzung zu ihren Memoiren. Ich weiß auch von Professor Dumbledore, dass er ähnlich vorgeht. Außerdem -“
„Außerdem“, schnitt Zsa Zsa ihm das Wort ab, „wird diese Methode auch in vielen Zauberhospitälern angewandt, um stark traumatisierten Patienten von ihren schrecklichen Erinnerungen zu erlösen, oder um diese Erinnerungen zumindest abzuschwächen. Im London Sanatorium, einer Einrichtung des St. Mungos, ist diese Vorgehensweise gang und gebe.“
Erinys fühlte eine leise Aufregung, die sich in ihrer Brust breit machte. Was wäre, wenn es sich bei den entdeckten „Nebelfäden“ gar nicht um Nebel handelte, sondern um Erinnerungen? Sie musste unbedingt mehr darüber erfahren!
Also fragte sie Binns und Zsa Zsa, wie diese Erinnerungen denn aussehen mochten, wenn sie erst einmal verkorkt waren.
„Silbrigschimmernd“, antwortete Binns dröge und damit schien für ihn das Thema abgehakt. Ach Zsa Zsa konnte keine genaueren Beschreibungen liefern, aber alles im allen hatte Erinys genug Informationen gesammelt. Gleich morgen würde sie der Bibliothek einen genaueren Besuch abstatten.

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: So, die Geschichte nährt sich langsam aber sicher dem Ende. Obwohl die Hauptfrage noch immer nicht beantwortet ist: Warum zum Henker trägt dieses Schuljahr den Untertitel „Zirkel der Wölfe“? Tja…man soll sich das Beste ja bekanntlich bis zum Schluss aufheben ;)

Lijana: Ah, schön wenn ich es schaffe, Leute zum Marathonlesen zu animieren ;)
Den Hufflepuff/Gryffindor Teil würde ich an deiner Stelle aber auch noch lesen. Der Vollständigkeit halber. Obwohl bisher alle (zumindest alle die sich dazu geäußert haben) der Meinung waren, die Ravenclaw/Slytherin Edition wäre besser.

Hac.Potter: Zsa Zsa schlägt Erinys vor, tanzen zu lernen, weil es sich einfach für ein Mädchen gehört (ich meine, wir sind hier in den frühen Sechzigern…). Aber ich denke, Erinys würde das eh nicht mit sich machen lassen :)

Tami9: Ups, das heulende Buch habe ich ganz vergessen. Naja, ich schätze, Madam Pince wird irgendwann darauf aufmerksam geworden sein. Erinys hat ja schon zuvor Reißaus genommen. Es fängt langsam an, dass ich überall kleine Details vergesse.

Bigbred: Joa, obwohl ich denke, dass die Gemeinschaftsarbeit zwischen mir und Feelicitas irgendwann jede Lesergeduld überfordert hätte. Alleine meine 7 Schuljahre dürften nach der Fertigstellung weit über 1000 Wordseiten lang sein…mit Feelicitas zusammen wären wir dann schon bei über 2000…obwohl ich extra niedrig geschätzt habe ;)

Mila: Erinys im Kleidchen…vielleicht freut es dich ja zu hören, dass auf dem Titelbild zu Zirkel der Wölfe Erinys im Kleid zu sehen sein wird. Ja, ja, ein ganz ungewohnter Anblick wird das werden XD


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