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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe - Im Slug-Klub

von Kiosk

Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe
Ravenclaw/ Slytherin Edition

12. Im Slug-Klub

Personen:
Ulysses Rathburn: Ravenclaw Zweitklässler. Ein frühreifer Trotzkopf

Erinys Norcross: Egoistische Slytherin Drittklässlerin. Beste Freundin von Ulysses

Elicius Norcross: Erinys` jüngerer Bruder. Besucht Espengard, die norwegische Zauberschule

Tantalus Lestrange: Der Vater von Erinys und Elicius

Klemencia (Klee) Greene: Muntere und sehr vorlaute Gryffindor Zweitklässlerin

Liam Evonshare: Gryffindor Zweitklässler. Still und kühl, aber der beste Freund von Klee

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Zweitklässler. Guter Schüler, aber äußerst merkwürdig. Er und Ulysses hassen sich

Lindsey Abnoba: Hufflepuff Zweitklässler. Hochintelligent und Jahrgangsbester. Auffallend mädchenhaft…

Nekoda Arkwright: Ravenclaw Zweitklässler. Pockennarbig. Der Kumpel von Ulysses

Sybill Trelawney: Drittklässlerin aus Slytherin. Neigt zu düsteren Weißsagungen…

Raymond D`oily: Schöner Slytherin Erstklässler mit Autoverkäufer-Lächeln. Ulysses verabscheut ihn

Garm Antipater: Ein Slytherin. Wurde im letzten Jahr von einem Werwolf gebissen und verschleppt

Die Klobande: Bestehend aus den Slytherins Veikko Johnson, Erebus Nott und Prester Penkins. Diese drei Gesellen ziehen Jüngeren das Geld aus der Tasche, indem sie Nonsens-Steuern auf alle möglichen Tätigkeiten erheben, z B die Klobenutzung.

Willigis Wulfgard: Ein Geist. Sybill soll ihn observieren

Bisherige Handlung:
Erinys steht vor einem schwierigen Projekt. In Geisterkunde soll sie den „weißen Grimm“ observieren, ein überaus scheuer Tiergeist…und dank Slughorns toller Ideen, darf sie ausgerechnet mit Sybill zusammenarbeiten. Der einzige Hinweis: In der Erstausgabe des Buches „Die Gründer Hogwarts“ soll es wichtige Informationen geben. Währenddessen wird Ulysses, dank seines Großvaters, von Slughorn eingeladen, demnächst den elitären Klub zu besuchen…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Es dauerte volle drei Tage, bis Madam Pince es endlich geschafft hatte, die komplette Liste aller Exemplare des Buches „Die Gründer Hogwarts“ aus einer ihrer unergründlichen Schubladen herauszukramen. Sie rückte ihre Brille zurecht, musterte die gesuchte Pergamentrolle noch einmal mit einem kritischen Blick und schob sie dann zu Erinys herüber: „Hier steht alles drin, was ihr drei wissen müsst. Die Bibliothekare haben über die Jahrhunderte hinweg alles notiert, was sich als nützlich erweisen könnte, welche Bücher es in Hogwarts gibt, wer sie wann ausgeliehen hat, oder ob sie verschwunden oder beschädigt sind.“
„Danke.“ zwang sich Erinys zu sagen. All diese Mühe, nur damit Madam Pince ihr nach so vielen Tagen eine schäbige Rolle Pergament überreichen konnte? Der Zeitdruck, unter dem sich Erinys nun befand, lastete schwer auf ihr.
Sie dirigierte Ulysses und Sybill zu ihrem üblichen Plätzchen, dem großen runden Tisch am bleigefassten Fenster. Sybill zupfte an ihrem lila Seidenschal herum, während Erinys das Pergament aufrollte und mit Ulysses den Kopf zusammensteckte um zu lesen.

Titel: Die Gründer Hogwarts
Autor: Gustav Longbottom
Buch erstmals erschienen am: Dreizehnten August Siebzehnhundertneunundneunzig
Anzahl der von Hogwarts erworbenen Exemplare: Sechs

Genaues zu den einzelnen Exemplaren:
1. Erstausgabe von 1799
2. Erstausgabe von 1799 (1814 von der Slytherin Ruth Scamander verbrannt)
3. Zweite, verkürzte Aufgage von 1850
4. Zweite, verkürzte Aufgage von 1850
5. Zweite, verkürzte Aufgage von 1850
6. Zweite, verkürzte Aufgage von 1850 (im Jahre 1912 durch Unachtsamkeit im See versunken)

Erinys blickte auf und stieß einen frustrierten Seufzer aus: „Dank der guten Ruth gibt es tatsächlich nur noch ein einziges Exemplar der Erstausgabe in Hogwarts.“
„Das aber nirgends zu finden ist.“ warf Ulysses ein.
„Weil ihr nicht mit euerm Inneren Auge sucht.“ entgegnete Sybill, die so verträumt die Maserung des Tisches betrachtete, wie andere Menschen liebreizende Flusslandschaften.
Erinys warf ihr einen finsteren Blick zu, versuchte ihre Aufmerksamkeit mit mehrmaligem Räuspern wieder auf sich und die Hausarbeit zu ziehen, doch das stellte sich als vergebliche Mühe heraus.
Ulysses rollte währenddessen das Pergament weiter aus und stieß Erinys an: „Das solltest du lesen. Wann immer eines der Bücher aus der Bibliothek entfernt wurde, hier steht das Datum und der Grund.“
Tatsächlich, die Daten begangen Ende des Jahres 1799, als eine Schülerin namens Ursel McProud die Erstausgabe ausgeliehen hatte, als Grund wurde „Für die Arbeit büffeln“ angegeben. Die niedergeschriebenen Daten zogen sich durch die Jahrhunderte, hin zu Gottlob Lindenfeld, der im Jahre 1876 einen Popelfluch über das Buch gesprochen hatte (Sehr schwer zu entfernen, hatte der damalige Bibliothekar in die Spalte für sonstige Bemerkungen geschrieben); oder einem Schüler namens Tom V. Riddle, der im Januar 1940 das Exemplar „Für private Zwecke“ entliehen hatte. Aber die sorgsamgeführte Niederschrift endete schlagartig im Jahre 1955, mit dem Vermerk: Buch sehr stark beschädigt. In die Elfen Werkstatt zur Reparatur gebracht, niedrige Priorität.
„Oh!“ Ulysses sah auf und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn: „Aber natürlich!“
Erinys sah ihn erwartungsvoll an, in der Hoffnung gute Neuigkeiten zu erfahren, und selbst Sybill schreckte hoch und blickte zu Ulysses.
„Ich wusste doch, dass mir der Titel bekannt vorkam! Im letzten Jahr waren Nekoda und ich in dieser Werkstatt, er hatte das Buch sogar noch in der Hand! Dann ist die Klobande reingestürmt und Nekoda hat das Buch schweben gelassen, um sie abzulenken.“ Als er geendet hatte, wurde es ziemlich ruhig in der Bibliothek und er schien wohl selbst zu bemerken, dass er sein Gedächtnis besser mal vorher in Gang gesetzt hätte.
„Tut mir Leid, Erinys-“
„Schon gut.“ würgte Erinys ihn ab. Sie musste zugeben, dass sie etwas verbittert war. Wenn ihm die Geschichte früher eingefallen wäre, dann hätte sie viel, viel Zeit gespart. Aber gut, Ulysses war nun mal Ulysses und nicht berühmt für sein hervorragendes Gedächtnis, also beschloss Erinys, ihm zu verzeihen.
Sie rollte das Pergament wieder auf und legte es im Vorbeigehen auf Madame Pinces Schreibtisch zurück, Ulysses und Sybill folgten ihr aus der Bibliothek.
„Es ist sechs Uhr.“ bemerkte Sybill: „Teezeit. Erinys, wäre es nicht besser erst einmal einen schönen, heißen Kräutertee zu trinken? Das stärkt die Innere Kraft.“
„Sybill, sei ruhig.“ Erinys griff ihre Klassenkameradin bei den mageren Schultern und schob sie voran, den Korridor hinauf. Ulysses tapste hinterher und nieste lautstark, als Sybills wehender, langer, lila Seidenschal ihm die Nase kitzelte.
Zumindest konnte Ulysses sich noch an die ungefähre Lage der Bücherwerkstatt erinnern. Im vierten Stockwerk schließlich, hielt er abrupt an und öffnete eine der Türen. Die drei Kinder betraten einen überschaulichen Raum, der über und unter mit Büchern gefüllt war, die sich auf altehrwürdigen Regalen stapelten, welche sich teilweise schon unter der schweren Last bogen. Der Geruch nach staubigem Dachboden hing in der Luft.
Beim Anblick der vielen Bücher rückte Sybill trotzig ab und setzte sich auf einen alten Stuhl: „Ich bereue es, dass wir zusammenarbeiten müssen. Ich würde anders an die Sache herangehen.“
„Klar!“ schnappte Ulysses: „Deswegen hast du Professor Slughorn auch um Rat gefragt!“
Sybill warf ihm einen bitterbösen Blick zu, der sich durch ihre dicke Brille allerdings in ein lächerliches Glotzen wandelte: „Das war völlig anders als du glaubst! Ich habe ihn lediglich gefragt, ob er weiß wo Willigis Wulfgard einst genau verstarb. Wenn ich den Ort gefunden hätte, dann wäre mir sein Geist zweifelsohne auch erschienen!“
Ulysses stieß einen hoffnungslosen Seufzer aus.
„Ich gewöhne mich langsam schon an ihre Marotten.“ zischte Erinys ihm leise zu: „Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen?“
Sie ließen Sybill Sybill sein und suchten die Regale nach dem verschwundenen Buch ab. Es herrschte keine nennenswerte Ordnung unter den hier gelagerten Werken, aber Erinys entdeckte ein kleines Bronzeschildchen, dass zumindest verriet, dass die kaputten Bücher mit der Priorität: Niedrig im Regal ganz links zu finden sein mussten.
Und kaum war sie diesem Hinweis nachgegangen, fiel ihr ein dickes, altes Buch auf, dass so schwer beschädigt und zerrissen war, dass wahrscheinlich selbst der kleinste Luftzug ausgereicht hätte, um seine vergilbten Seiten in alle Winde zu verstreuen. Und tatsächlich, silberne Lettern formten den gesuchten Titel „Die Gründer Hogwarts“.
„Ich hab es gefunden!“ rief sie, zog das Exemplar so vorsichtig wie möglich heraus und trug es zu dem staubigen Tisch, an dem Sybill gelangweilt saß.
Sie klappte das Buch behutsam auf, stellte aber schnell fest, dass die Schrift so klein und schlecht lesbar war, dass es fast den Einsatz einer Lupe - oder Sybills Hornbrille - rechtfertigen würde. Hochkonzentriert lehnte sie sich über die Seiten und versuchte die verblasste Schrift der Inhaltsangabe zu entziffern, bis sie tatsächlich über den Namen Willigis Wulfgard stolperte. Sie blätterte auf die entsprechende Seite, räusperte sich und las langsam und bedächtig den alten Text vor.

Willigis Wulfgard der Wölfische

Fast vergessen ist die Geschichte von dem alten Willigis Wulfgard, der der Gründung Hogwarts mehr als nur beiwohnte, jedoch früh verstarb und dessen Spuren von Jahrhundert zu Jahrhundert weiter verblassen.
Willigis kam im Jahre 867 zur Welt, als Sohn eines schottischen Lords, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Muggel gehandelt hatte.
Willigis war ein großer Magier, unterrichtet wurde er von dem Hexenmeister Ogus (siehe Ogus der Friedfertige). Willigis war bekannt für seine Predigten über Einigkeit und Gerechtigkeit in der Zauberwelt und er streifte von Dorf zu Dorf und von Magier zu Magier, um seine Ideen zu verbreiten. Berühmt war er auch für seinen treuen Gefährten, einen weißen Wolf mit Namen Gwydion, von dem behauptet wurde, er würde das Böse vertreiben (das Zaubermärchen vom weißen Grimm könnte sich darauf beziehen).
Willigis soll ein leidenschaftlicher Jäger gewesen sein, der in seinem Land exotische Tiere ansiedelte, um sie dann zu Pferd und mit einer Meute Wölfe nieder zu jagen. Zumindest weis man, dass er eine große Rotte Warzenschweine besaß, die in seinen Wäldern lebten.
Irgendwann muss Willigis auf die zukünftigen Gründer Hogwarts gestoßen sein, die nach einen geeigneten Ort für die Erbauung der Schule Ausschau hielten. Historiker gehen davon aus, dass Willigis von ihren Ideen so begeistert war, dass er ihnen sein Land zur Verfügung stellte (was vielleicht auch den eigentümlichen Namen Hogwarts erklären könnte, benannt nach den Warzenschweinen, die Willigis angesiedelt hatte). Willigis ließ auch seine Ideale in die Planung Hogwarts mit einfließen: Auf die Frage, welche Schüler zukünftig die Schule besuchen dürften, soll er geantwortet haben „Alle. Und alle werden sie gleich behandelt“.
Es scheint eine Tatsache zu sein, dass die vier Gründer diesen Rat zumindest anfänglich befolgten, selbst der Grundriss der Schule lässt darauf schließen, dass zu Beginn keine Einteilung in verschiedene Schulhäuser geplant gewesen war.
Willigis starb kurz nachdem Hogwarts zum ersten Mal seine Tore öffnete. Es wird behauptet, er und sein treuer Wolf Gwydion seien bei der Jagd im Wald, von einer Rotte Warzenschweine getötet wurden. Der Streit der übrigen Gründer folgte kurz danach, die Idee von einer einheitlichen, brüderlichen Ordnung wurde verworfen und man verfolgte wieder eigene Ideale.
Der Rest der Geschichte ist der gesamten Zauberwelt bekannt.
An der Stelle, wo sich einst das Unglück zutrug, errichteten Gryffindor, Hufflepuff und Ravenclaw ein Mausoleum im Wald.

Der Text endete und Erinys wurde plötzlich vieles von dem klar, an das sie vorher kaum einen Gedanken verschwendet hatte und noch mehr Zusammenhänge entwirrten sich von selbst: „Der weiße Grimm gehörte Willigis...und beide wurden von einer Rotte Warzenschweine getötet!“
„Ziemlich würdelos.“ warf Ulysses ein.
Erinys schnippte zweimal mit den Fingern, als ob sie dadurch den Gedanken beschwören könnte, der sich gerade in ihrem Kopf bildete: „Bei Salazars Klauen, jetzt weiß ich es! Ich habe den Geist von Willigis Wulfgard schon einmal gesehen! Letztes Jahr ist er im Slytheringemeinschaftsraum aufgetaucht, als ich gerade Hausaufgaben gemacht habe. Sein ganzer Körper war zerfurcht, als hätte ihn etwas aufgeschlitzt und an seiner Seite war der weiße Grimm! Oh man, warum habe ich nicht früher daran gedacht, dass die beiden etwas miteinander zutun haben könnten, wo der weiße Grimm doch genau die gleichen Verletzungen hat!“
In ihrem Kopf tummelten sich noch mehr Ideen und Erinnerungen, doch noch waren diese zu trüb und unfassbar, um aus ihnen klare Schlüsse zu ziehen. Aber sie war sich sicher, schon einmal dem Zeichen des Wolfes begegnet zu sein und dass obwohl Hogwarts vier völlig andere Wappentiere besaß…
„Und was hat uns das alles jetzt gebracht?“ fragte Sybill schleppend und abwertend: „Unseren Aufsatz haben wir trotzdem noch lange nicht fertig geschrieben.“
„Sagtest du nicht, Sybill, Geister treiben sich häufig genau dort herum, wo sie gestorben sind?“ fragte Ulysses pampig.
„Allerdings.“
„Gut, denn laut Text wurden beide in einem Wald getötet. Eigentlich verständlich, schließlich laufen Warzenschweine nicht auf dem Astronomieturm herum und töten Jäger.“
„Ob das Ganze wohl in dem Wald passierte?“ sagte Erinys nach einer düsteren Pause: „Im Verbotenen Wald?
Sybill wurde etwas blass um die lange Nase herum und zupfte wieder nervös an ihrem Seidenschal herum: „Vom Verbotenen Wald gehen keine guten Schwingungen aus.“ murmelte sie unwohl.
Das musste sie niemandem erst erklären. Im letzten Jahr hatte der Wald das Leben von drei Schülerinnen gefordert und ein vierter Schüler war von einem Werwolf geschnappt wurden, fast direkt unter ihrer aller Augen. Der Verbotene Wald trug seinen noch jungen Namen zu Recht…
In der kleinen Bücherwerkstatt breitete sich eine kühle Stimmung aus, die fast schon so paranoid auf sie zu wirken schien, als ob das Irrlicht selbst durch die Gänge ziehen und mit seinen Totenstimmen nach ihnen rufen würde…
„Okay, es reicht!“ Ulysses sprang von seinem Platz auf und schlug das Buch zu. Er wandte sich zu Erinys, seine Augen flackerten hell: „Erinys, wir werden niemals wieder einen Schritt in diesen Wald setzen. Ich weiß, es wäre sicher wichtig für eure Aufsätze, aber dein toller Professor Binsfeld kann nicht verlangen, dass wir nur deshalb den Wald betreten.“
Erinys sah ihm seine Angst an, während sie versuchte ihre eigene Angst unter einer Schicht blinden Mutes zu begraben. Die Frage die sie sich nun stellen musste, war, wie wichtig es überhaupt sein würde, genau den Ort zu finden, an dem Willigis und sein Wolf einst vor so langer Zeit gestorben waren? Wäre dieser Schritt unabdingbar um eine gute Note zu erhalten? Und was wäre, wenn dieser Ort direkt am Waldrand liegen würde? Vielleicht hundert Meter davon entfernt? War sie mutig genug diesen Weg zu riskieren?
Und plötzlich schlossen sich all diese wirren Erinnerungsfetzen zu einem einzigen Strang zusammen, den sie nur noch greifen und aussprechen musste:
„Da gibt es einen Platz im Wald …“, begann sie langsam: „ … letztes Jahr haben wir ihn gefunden, bei dem Waldausflug, wo wir auch zum ersten Mal das Irrlicht gesehen haben. Es war ein kleines, altes Haus und in der Tür gab es ein Wappen, es zeigte Wölfe bei der Jagd…das Haus ist nicht allzu weit vom Waldrand entfernt.“
Ulysses schüttelte den Kopf, als könnte er nicht glauben was er da hörte: „Ohne mich, Erinys. Wirklich, wir gehen zu weit, wenn wir uns in dem Verbotenen Wald herumtreiben. Es ist gefährlich dort, wir wissen nicht ob das Irrlicht vielleicht wieder hungrig ist und was ist mit diesem Werwolf der Garm geschnappt hat?“
Bei Ulysses konnte sie keine Hilfe finden. Er war zwar treu und loyal, aber er besaß keinen Mut. Er würde immer auf der sicheren Seite bleiben und sich nie von dort wegbewegen wollen.
Erinys sah zu Sybill, die durch ihre lila Hornbrille linste und dabei einen so dämlichen Eindruck machte, dass Erinys die nächsten Worte einfach aussprechen musste, auch wenn sie sich selbst dafür hasste: „Kommst du mit, Sybill? Das Haus ist wirklich ganz nah. Es ist nicht der Rede wert.“ Eine glatte Lüge. Das Häuschen war einen guten Fußmarsch weit entfernt, aber das brauchte die andere Slytherin ja nicht wissen.
Sybill sah aus, als hätte sie in eine saure Zitrone gebissen: „Ich habe kein gutes Gefühl dabei!“ sagte sie schnell, schien sich schon bei dem Gedanken zu fürchten.
Aber Erinys wusste, wo sie nun ansetzen musste um sie zu manipulieren, wie sie es schon so oft getan hatte, bei Elicius zum Beispiel: „Sybill, ich brauche dein Gespür.“ sagte sie eindringlich: „Deine hellseherische Begabung wird uns vor allen Gefahren schützen.“
Und wie immer bewirkte der Stolz wahre Wunder, man sah Sybill an, dass ihr Entschluss ins Wanken geriet.
Mit Fingerspitzengefühl tastete Erinys sich weiter vor und zog an den richtigen Fäden: „Du wärst wirklich eine unschätzbare Hilfe. Was könnte uns schon gefährlich werden, wenn du sie vorher schon alle kommen siehst? Bitte Sybill…“
„Ja, gut. Ich komme mit.“ sagte Sybill schließlich langsam und bedächtig, als bewege sie sich auf dünnen Eis.
„Versprochen?“
„Versprochen.“
Ulysses starrte Erinys mit zornerfüllten Blick an, vor ihm konnte sie ihr Werkzeug der Manipulation nicht so leicht verbergen. Er stürmte an ihr vorbei, aus dem Raum hinaus und schlug so wütend die Tür hinter sich zu, dass selbst die schweren Bücherregale leicht vibrierten.
Aber so war das nun mal: Die Klugen blieben in ihren sicheren Verstecken und die Dummen konnte man nur allzu leicht dazu überreden, ihre Höhle zu verlassen…

XXXXXXXXXXX

Ulysses fühlte sich miserabel und zerschlagen, selbst dann noch, als er schon längst in Horace Slughorns Büro saß, wo der elitäre Slug-Klub gerade zusammengekommen war und sich gewissermaßen selbst feierte.
„Was ist los mit dir?“ fragte Lindsey, der ihm gerade ein Schüssel mit kandierter Ananas reichte: „Du siehst traurig aus.“
Ulysses starrte auf die kleinen, gezuckerten Ananasstücken und stellte fest, dass er keinen Hunger hatte. Schnell reichte er die Schüssel an die Erstklässlerin Noblessia weiter, die neben ihm saß.
Was hätte er Lindsey erzählen können? Dass Erinys sich, mal wieder, von ihrer radikalsten und egoistischsten Seite gezeigt hatte? Dass sie sich erneut jeder Regel und jedem Verbot wiedersetzen wollte, die sich ihr in den Weg stellten? Oder vielleicht, dass sie Sybill Trelawney in die Sache reingezogen hatte, wo Sybill doch auf ihre Art und Weise so unglaublich dumm, naiv und doch schützenswert war?
„Ich glaube Erinys hat etwas vor…“ sagte Ulysses schließlich mit brüchiger Stimme: „Ich sollte es besser einem Lehrer sagen…“
Lindsey legte seine Hand auf Ulysses` Knie, und Ulysses hätte sein Bein beinahe instinktiv weggezogen, doch er besann sich. Gut, Lindsey war definitiv komisch, aber er wollte bloß trösten und Ulysses wollte sich nicht aufführen wie ein kleines Mädchen.
„Plant sie etwas bezüglich einer Rache an Liam, Klee oder Nathaniel?“ harkte Lindsey nach.
Eine gute Idee, aber heute einmal Ausnahmsweise falsch.
„Nein.“ sagte Ulysses und schüttelte den Kopf: „Es hat damit nichts zu tun. Es ist noch schlimmer.“
„Dann solltest du dich damit wirklich besser an einen Lehrer wenden.“
Ja, dass wäre sicherlich das Beste gewesen, aber Ulysses konnte nicht. Er hatte einfach nicht den Mut dazu, seine beste Freundin zu verpetzen, zu sehr scheute er die Konsequenzen. Er war so enttäuscht von Erinys Norcross, dass es ihn im Herzen wehtat, ein pochendes, nagendes Gefühl, vermengt mit einem Schuss seines eigenen schlechten Gewissens. Und Ulysses hatte Angst. Angst vor dem Verbotenen Wald und diesem körperlosen Schrecken, der in ihm hauste, zusammen mit den blutrünstigen Kreaturen der Nacht.
Weder Erinys noch Sybill durften einen Schritt hineinsetzen … aber wäre es nicht zu voreilig, jetzt schon zu petzen?
„Ich glaube, ich werde noch mal versuchen mit ihr darüber zu reden.“ sagte Ulysses leise zu Lindsey: „Bestimmt kann ich ihr das irgendwie austreiben.“
Ein guter Plan … nur ob er bei Erinys nützen würde, war eine andere Frage.
Professor Slughorn reichte gerade seine zahlreichen Fotoalben herum, die mit Bildern von ehemaligen Slug-Klub-Mitgliedern nur so überquollen.
„Das hier ist übrigens Ciceron Harkiss. Seiner Familie gehört der „Volle Goldtopf“, wie ihr alle wisst ein wunderbares Süßigkeitengeschäft in Hogsmeade. Ich habe sein Geschäft um einen zukünftigen Angestellten erweitert.“ Slughorn zwinkerte Ambrosius Flume zu, einem Siebtklässler aus Hufflepuff.
Ulysses und Lindsey ergatterten ein Album aus dem ein großes Foto hervorlugte. Ulysses zog es heraus und sah, dass es in der Mitte angerissen war, so als hätte jemand versucht, es kaputt zu machen. Das Bild zeigte mehrere Jugendliche, die kühl und überheblich in die Kamera lächelten. Allesamt schienen sich um einen Jungen zu scharren, jünger und hübscher als die anderen, mit einem selbstgefälligen Ausdruck in den Augen. Ulysses drehte das Foto um, auf der Rückseite standen einige Namen und ein Datum, geschrieben in grünschimmernder Tinte: Barritus Lestrange, Landolt Rosier, Tom Riddle und Alexander Avery, Winter 1943
Professor Slughorn war vollkommen in seinem Element, er erzählte zu jedem Photo eine seiner kleinen Geschichten, aber dann fiel sein Blick auf das große Photo in Ulysses` Hand und seine rosige Haut erbleichte sichtlich: „Oh…oh, nicht doch!“ murmelte er.
„Ist Barritus Lestrange der Bruder von Tantalus?“ fragte Ulysses und sah zu dem dicken Professor auf. Doch statt einer Antwort, riss Slughorn ihm plötzlich das Bild aus der Hand und stopfte es hastig in seine Hosentasche, als wollte er es um nichts in der Welt mehr sehen. Mit einem lauten Krachen ließ er sich auf seinem breiten Stuhl sinken und wischte sich fahrig mit der Hand über das Gesicht.
„Professor Slughorn?“ harkte die kleine Noblessia Hooper-Darling alarmiert nach: „Ist Ihnen nicht wohl?“
„Wie?“ Slughorn schreckte auf wie nach einem fürchterlichen Alptraum: „Oh, nein, nein, mir geht es hervorragend. Ganz ausgezeichnet.“ Er zog ein grünsilberkariertes Spitzentuch hervor, tupfte sich damit den Schweiß von der Stirn und wandte sich an Ulysses: „Barritus Lestrange…ja, dass war der Buder von Tantalus, ganz recht. Der Onkel Ihrer Freundin Erinys also…Barritus war ein hervorragender Quidditchspieler, er machte dem Hause Slytherin alle Ehre. Aber er hatte auch schlechte Seiten…genau wie seine Freunde.“ Slughorn räusperte sich lautstark und zwang sich wieder zu seinem charmanten Lächeln: „Aber reden wir nicht mehr darüber. Reden wir lieber über das Hier und Jetzt, über Euch.“
Natürlich war es der Slytherin Raymond D`oily, der sich als erster angesprochen fühlte. Er setzte sein unerträglich statisches Verkäuferlächeln auf: „Mein Vater und ich werden in den Winterferien einen Ausflug nach Moskau machen. Mein Vater hat dort exzellente Geschäftspartner und für mich ist es eine gute Möglichkeit, mein Russisch zu verbessern. Falls das überhaupt noch möglich ist.“
Ulysses verdrehte die Augen.
„Das klingt fantastisch.“ stimmte ihm Slughorn zu: „Wie ich gehört habe, lernen Sie auch fleißig Russisch, Mr. Rathburn?“
Bevor Ulysses antworten konnte, hatte Raymond wie selbstverständlich das Wort ergriffen: „Ganz Recht, Professor. Mein Vater war es, der Ulysses` Eltern den Privatlehrer empfohlen hat.“
„Wunderbar!“ sagte Slughorn und zupfte sich am mächtigen Schnauzer: „Wie schön, dass Ihre Familien so zusammenhalten“
Von Zusammenhalt konnte hier ganz sicher nicht die Rede sein…
„Kommen wir zu Ihnen, Ms. Hooper-Darling.“ Slughorn wandte sich an die Erstklässlerin aus Ravenclaw, die heftig zusammenzuckte, als ihr Name erwähnt wurde.
„Wie ich hörte hat Ihr Vater erst vor wenigen Monaten ein neues Buch veröffentlicht. „Das Ein mal Eins der Muggelbräuche und Gewohnheiten. Warum einem Muggel ein Fliegender Besen spanisch vorkommt“, so lautete der Titel, wenn ich mich recht entsinne.“
„Ja.“ piepste Noblessia und starrte scheu zu Boden, fast so als wünschte sie sich, hinter dem Vorhang ihrer langen Haare zu verschwinden.
„Was für ein Schund!“ knurrte Raymond abfällig, aber Professor Slughorn schien es nicht gehört zu haben.
Nach einer Stunde schließlich waren alle Stückchen der kandierten Ananas aufgegessen und jedes Glas frische Bananenmilch ausgetrunken, offenbar das Startsignal für Slughorn, seinen kleinen Klub für dieses mal aufzulösen. Er klatschte in die dicken, rosa Hände: „So, meine Damen und Herren, wir haben uns wirklich großartig unterhalten, aber es ist Zeit für euch, in die jeweiligen Gemeinschaftsräume zurückzukehren. Ich denke, jeder hat noch genügend unerledigte Hausaufgaben, die es zu machen gilt.“
Mit einigem Lärm erhoben sich die Schüler, griffen nach ihren Sachen oder stibitzten sich noch die ein oder andere Leckerei vom kleinen Büffet.
„Ach, jetzt hätte ich doch beinahe die Überraschung vergessen.“ seufzte Slughorn theatralisch. Ganz sicher hatte er diese Überraschung nicht einmal annährend vergessen, sondern sich bloß bis zum Schluss aufgehoben.
„Was gibt es denn, Professor?“ fragte Ambrosius Flume.
Slughorn setzte sein charmantestes Lächeln auf, während er ein großes, rot gerahmtes Bild von der Wand nahm, dass Ulysses bisher nicht wirklich aufgefallen war. Slughorn hielt es jedem der Schüler einen Moment lang unter die Nase, so dass sie alle einen Blick auf ein bezauberndes Wesen werfen konnten.
In dem Rahmen steckte eine große Photographie, auf der zwei Frauen abgebildet waren. Die Eine, dick und klein, mit einem übertrieben geschminkten Gesicht und einem Monokel, identifizierte Ulysses als Madame Barbette Burgunda, die schrullige Lehrerin des Benimmkurses. Aber er würdigte der wuchtigen Gestallt nicht eines Blickes, seine Aufmerksamkeit wurde augenblicklich auf die zweite, sehr viel jüngere Frau gelenkt und er wusste, dass er gerade auf den Inbegriff der weiblichen Schönheit gestoßen war: Sie hatte einen wohlgeformten Körper, nicht dürr und zerbrechlich, sondern schlank und kraftvoll; ihre Haut war dunkel und selbst die Photographie konnte nicht vertuschen, dass sich ihre Haut weicher als die eines Säuglings anfühlen musste. Von einem Schwall langer, schwarzer Haare umgeben, lag ihr strahlendes Gesicht, mit hohen Wangenknochen, einem vollen Mund und schrägliegenden Augen, die schöner und exotischer waren, als alles, was Ulysses je zuvor gesehen hatte. Die junge Frau stand vor der Kulisse einer afrikanischen Steppe, im Hintergrund thronte der Kilimandscharo über einer abendlichen Stimmung.
„Sie ist wunderschön.“ hauchte Noblessia ehrfürchtig: „Wer ist das?“
Professor Slughorn lächelte breit, anscheinend hatte er mit keiner anderen Reaktion gerechnet: „Das meine Liebe, ist die kleine Zsa Zsa Zabini. Die Adoptivtochter von Madame Burgunda. Das Photo haben sie diesen Sommer machen lassen, als sie zusammen auf Safari waren. Sie ist bezaubernd, nicht wahr?“
Sie alle mussten nicken.
„Zsa Zsa`s Eltern starben früh, das war wirklich eine traurige Geschichte. Madame Burgunda, die die Zabinis gut gekannt hatte, nahm Zsa Zsa bei sich auf. Zsa Zsa besuchte Beauxbatons und reiste danach um die Welt. Die Männer lagen ihr zu Füßen, natürlich…aber Zsa Zsa half auch gerne Anderen, sie besuchte afrikanische Zauberschulen und arbeitete freiwillig als Vertrauenslehrerin für die Mädchen. Sie ist wirklich ein herzensgutes Wesen, ihr werdet sie mögen.“
„Wieso?“ fragten Raymond D`oily und Ulysses in Chor.
Professor Slughorn zwinkerte ihnen zu: „Weil Zsa Zsa Zabini uns bald in Hogwarts besuchen wird um sich ein wenig von ihren vielen Reisen zu erholen. Sie wird sowohl den Benimmkurs besuchen -“ Einige Mädchen klatschten freudig in die Hände: „ - als auf den Slug-Klub.“
Die Jungs warfen sich vielsagende Blicke zu, aus denen deutlich herauszulesen war, dass sie dem Eintreffen dieser wunderschönen Besucherin erwartungsvoll entgegenfieberten…

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: Pfui, Erinys! Ist sie nicht widerlich fies? Ich glaube, ich sorge hier gerade dafür, dass ihre Beliebtheit rapide sinkt, aber so ist sie nun mal. Eine Slytherin durch und durch…und Zsa Zsa? Nun, auch ich freue mich auf sie ;)

Hacipotter: Schon durch? Du liest ja schnell ;)

Tami9: Was Klee und Uly angeht…ich muss da selbst noch etwas überlegen. Die Situation zwischen ihnen war nie von mir geplant gewesen, ich war selbst ziemlich überrascht, als ich im HG Parallelkapitel davon gelesen habe…da es wohl keine weiteren HG Kapitel mehr geben wird, muss ich diese Sache alleine zu Ende bringen, was nicht gerade leicht ist.

Nightwish: Die Hogwarts-FFs werden allerdings nicht so ruhig bleiben XD
1962 wird bald schon wieder etwas düsterer werden, hauptsächlich dank Erinys.
Was die Milanos angeht: Eine Alyssa Milano kenn ich nicht (hat meine Co-Autorin mal eine erwähnt?), aber wenn du Kalliope meinst, dann hast du recht: Amaryllis Milano ist die ältere Halbschwester von Kalliope. Es gibt insgesamt 12 Milanokinder…Mr. Milano war ein ziemlicher Weiberheld mit Tausenden Affären XD




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