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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe - Träume aus Zucker und Käse

von Kiosk

Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe
Ravenclaw/ Slytherin Edition

11. Träume aus Zucker und Käse

Personen:
Ulysses Rathburn: Ravenclaw Zweitklässler. Ein frühreifer Trotzkopf

Erinys Norcross: Egoistische Slytherin Drittklässlerin. Beste Freundin von Ulysses

Elicius Norcross: Erinys` jüngerer Bruder. Besucht Espengard, die norwegische Zauberschule

Klemencia (Klee) Greene: Muntere und sehr vorlaute Gryffindor Zweitklässlerin

Charley Greene: Hufflepuff Zweitklässler. Dicklich und bequem. Zwilling von Klee

Liam Evonshare: Gryffindor Zweitklässler. Still und kühl, aber der beste Freund von Klee

Nathaniel Deepwood: Hufflepuff Zweitklässler. Guter Schüler, aber äußerst merkwürdig. Er und Ulysses hassen sich

Lindsey Abnoba: Hufflepuff Zweitklässler. Hochintelligent und Jahrgangsbester. Auffallend mädchenhaft…

Nekoda Arkwright: Ravenclaw Zweitklässler. Pockennarbig. Der Kumpel von Ulysses

Plumbeus Botts und Humphrey Belch: Hufflepuff und Ravenclaw. Zusammen mit Charley gründeten sie einen kleinen Süßigkeitenladen in Hogwarts

Sybill Trelawney: Drittklässlerin aus Slytherin. Neigt zu düsteren Weißsagungen…

Raymond D`oily: Schöner Slytherin Erstklässler mit Autoverkäufer-Lächeln. Ulysses verabscheut ihn

Emilio Primavera: Älterer Slytherin…er und Lindsey verschwinden manchmal für Stunden…

Imbellis Ermay: Ulysses` erste Liebe. Die schöne und eiskalte Slytherin flog jedoch von der Schule

Bisherige Handlung:
Erinys steht vor einem schwierigen Projekt. In Geisterkunde soll sie den „weißen Grimm“ observieren, ein überaus scheuer Tiergeist…und dank Slughorns toller Ideen, darf sie ausgerechnet mit Sybill zusammenarbeiten. Währenddessen haben Ulysses und Klemencia das Kriegsbeil begraben und reden miteinander. Was wird sich daraus entwickeln?

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Ein Schwall Butterfett ertränke den kross gebratenen Schinken und schwappte beinahe über Nekoda Arkwrights Tellerrand hinweg. Es war Montagmorgen und geräuschvoll wurde überall das Frühstück eingenommen, Geschirr klirrte und Schüler unterhielten sich über alle Tische und Köpfe hinweg.
Ulysses starrte sehnsüchtig auf den Speck.
„Denk noch nicht mal dran.“ tadelte ihn Nekoda freundschaftlich: „Nach dieser Geschichte mit dem Doxyzid musst du aufpassen und deinen Magen schonen.“ fuhr er sachlich fort.
Das wusste Ulysses nur zu gut und er bereute sehr, was erst sich selbst erst vor wenigen Wochen angetan hatte: „Ein wenig Speck könnte ich trotzdem wieder gut bebrauchen.“
„Oh, ganz sicher. Obwohl ich das Gefühl habe, du bist schon wieder etwas dicker geworden.“
„Erinys hat mich übers Wochenende mit Plätzchen versorgt. Du weißt ja, Rita Kimmkorn, Demelza Daffodil und diese hässliche Dolores Umbridge mussten zur Strafe welche backen.“ sagte Ulysses und spähte hinüber zu der Slytherintafel. Dort, neben der miesepetrig dreinblickenden Miserable Getmore und dem statisch-grinsenden Raymond D`oily, saßen die drei Erstklässlerinnen, schwatzten und kicherten eifrig miteinander.
Ulysses wandte sich kopfschüttelnd ab. Erinys tat ihm fast schon leid, ihre Geduld war ohnehin schon streng bemessen und dann durfte sie sich noch den Gemeinschaftsraum mit solchen Blagen teilen.
Jemand trat auf Ulysses und Nekoda zu und räusperte sich verhalten: „Nekoda Arkwright?“
Sie drehten sich um und blickten direkt in das strenge Gesicht der Quidditchkapitänin der Ravenclaws Leontynia Catmoore, die ihre dunklen Haare zu zwei exakt gleichlangen, praktischen Zöpfen geflochten hatte. Hinter ihr stand ein asiatisch aussehender Jugendlicher, den Ulysses als Takeo identifizierte: Ein stiller Mathematiker, der stets an der taktischen Raffinesse der ravenclaw`schen Spielmethode feilte und quasi als Leontynias Assistent auftrat.
Nekoda ließ sofort seine speckgespickte Gabel sinken: „Was gibt es?“ fragte er aufmerksam.
„Du hast bei der Quidditchauswahl gut abgeschnitten.“ sagte Leontynia: „Takeo und ich haben uns entschlossen, dich in die Mannschaft mit aufzunehmen. Du hast eine sehr ruhige besonnene Art, wenn du spielst, Takeo sieht eindeutig einen Hüter in dir.“
Wo andere wahrscheinlich in Freudenschreien ausgebrochen wäre, schob Nekoda bloß seine Brille ein Stück weit höher: „Okay…“, machte er baff: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, aber…natürlich. Ich werde gerne mitspielen.“
„Sehr schön.“ Leontynia ließ sich zu einem schmalen Lächeln hinreißen und hinter ihr schrieb Takeo eine Notiz auf sein Klemmbrett, bevor sich beide abwandten und verschwanden.
Nekoda zog die Brauen hoch und blickte ziemlich verdattert ins Leere.
Ulysses, der sich einfach nicht für Quidditch begeistern konnte, zwang sich zu einer positiven Bemerkung: „Hey, du bist von nun an Hüter, Nekoda. Das freut mich für dich.“ In Wirklichkeit fühlte er leichte Verbitterung in sich aufsteigen. Quidditch spielte in seinem Leben nun einmal keine große Rolle, der Sport interessierte ihn nicht, auf die Begeisterung der Anderen reagierte er immer nur mit ungetrübtem Trotz. Wenn Nekoda fortan seine schmale Freizeit zusätzlich wegen etlichen Trainingseinheiten begrenzen musste, wer verbrachte dann mit Ulysses die Abende im Gemeinschaftsraum? Und ganz nebenbei…Ulysses` Noten würden sicher auch sinken, denn Nekoda war nun mal ein zuverlässiger Hausaufgabenpartner und Ulysses ein zuverlässig fauler Schüler.
Schweigsam endete das Frühstück und der Unterricht begann. Der Montagmorgen schmückte sich mit dem VgddK-Fach, welches im Gegenzug nur leider von dem raubeinigen Professor Hellingsgard verunziert wurde.
„Egal ob ein verzaubertes Bajonett oder ein Normales, ihr solltet es vermeiden damit in die Rippen eurer Gegner zu treffen.“ Hellingsgard fuchtelte wild mit seiner schwarzen Rabenfeder herum, um seine Aussage zu verbildlichen: „Ein Bajonett kann sich zwischen den Rippen eures Feindes verkeilen und bevor ihr es dort wieder herausgezogen habt, hat euch ein anderer Gegner längst erwischt. Welche Konsequenz ziehen wir daraus? Ja, Mr. Evonshare?“
Liam hatte sich gemeldet, eine Tat gekrönt vom Seltenheitswert: „Am besten man tötet den Gegner mit einem Bauchtreffer, dort gibt es keine Knochen, an denen sich die Klinge verharken könnte.“ sagte er sachlich und so kühl, so wie es typisch für Liam war.
Ulysses schauderte es bei dem bloßen Gedanken.
„Sehr schön. Fünf Punkte für Gryffindor.“ lobte Hellingsgard. „Schlagt jetzt alle euer Buch auf und lest euch das Kapitel „Verteidigung in Notsituationen - Die tödlichsten Treffer“ komplett durch. Hausaufgabe: Wie töte ich einen Gegner mit dem Gebrauch von Essstäbchen? Ich möchte darüber mindestens eine Viertel Rolle Pergament sehen. Fangt an.“
Schwer seufzend machte sich Ulysses daran, den schwerverständlichen Text durchzulesen, der über und unter gespickt war, mit medizinischen Fachbegriffen. Er würde sich in der Bibliothek ein Buch über Heilkunst ausleihen müssen, um die Hausaufgabe erledigen zu können.
„Hey, Ulysses.“ Klemencia lehnte sich von hinten an ihn heran. Bis vor kurzem hätte sich niemals freiwillig in die Nähe von Ulysses gesetzt, doch das hatte sich nun grundlegend geändert: Sie bezog den Sitzplatz eine Reihe hinter ihm…leider immer noch zusammen mit ihrem wortkargen Anhängsel Liam.
„Was gibt es?“ fragte Ulysses und wandte sich zu ihr und ihrem wunderbaren Lächeln um.
„Alternative Verteidigungskunst ist total öde, nicht wahr?“ fragte sie: „Solange ich noch meinen Zauberstab in der Hand halte, werde ich garantiert niemanden abstechen.“
„Deswegen heißt es ja alternativ. Es ist für den Fall gedacht, wenn du mal deinen Zauberstab verlierst.“ belehrte Ulysses sie spielerisch.
Bevor Klee darauf etwas antworten konnte, löste sich Liams Gesichtausdruck von der ewig kalten Miene und mürrisch schnarrte er: „Habe ich mich gerade verhört, war das grade etwa tatsächlich ein halbwegs intelligenter Satz? Nein…unmöglich.“
Klees blaue Augen huschten pfeilschnell zu ihrem besten Freund und fixierten ihn bedrohlich: „Hör bloß auf damit, Liam! Du weißt sehr wohl, dass Ulysses klug ist.“
Liam spielte desinteressiert mit einer seiner schwarzen Haarsträhnen herum: „Fragt sich nur woher ich das wissen sollte.“ sagte er giftig.
Ulysses versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie geknickt er war, sondern konzentrierte sich stur auf Klee. Sollte der tolle Liam doch denken was er wollte, wie kam er eigentlich dazu so über Ulysses herzuziehen? Liam war schließlich auch nicht gerade ein Ass, notentechnisch gesehen, und so oft wie er sich ausschwieg, machte er auch nicht gerade den klügsten Eindruck auf Erden. Ulysses war ein intelligenter Ravenclaw, - es musste doch schließlich etwas bedeuten, dass er gerade in dieses Schulhaus gekommen war, oder? - Liam hingegen war nur ein großgewachsener, gutaussehender Gryffindor und Klees bester Freund…okay, Ulysses erkannte doch einen triftigen Grund fern am Horizont, warum er Liam mit Neid begegnen könnte.
Auf Liams bissiges Kommentar hin, beschloss Klee ihn offenbar erst einmal zu ignorieren: „Ulysses, mein Bruder Charley braucht unbedingt kaufkräftige Kunden in seinem Laden. Hast du nicht Lust mitzukommen?“
Ulysses warf einen vorsichtigen Seitenblick zu Liam, aber solange dieser Junge nicht mitkam, würde er Klee überall hin folgen, selbst bis nach Feuerland und zurück.
Höchst trotzig starrte Liam auf sein Blatt Pergament und kritzelte seinen Aufsatz, schien aber regelrecht die Ohren gespitzt zu haben, um ja kein Wort zu verpassen.
„Also…ich hätte schon Lust.“ sagte Ulysses schließlich. Eigentlich hätte er heute noch sehr viel zu tun: Hausaufgaben, Duellierklub und russisch lernen. Sein Privatlehrer hatte ihn einen neuen, verdächtig dicken Brief mit weiteren Aufgaben geschickt, Ulysses musste sich wirklich ranhalten, bevor sich Heuler seiner Eltern zur Post dazugesellen würde.
Liam ließ seine dunkle Schreibfeder sinken, starrte Ulysses einen Moment feindselig an und wandte sich dann zu Klemencia: „Mir fällt gerade ein, dass ich mich für den Nachmittag mit Alyson Timper verabredet habe, also kannst du ja mit Ulysses alleine hingehen.“ sagte er mit pampiger Süße.
Klee verdrehte die Augen: „Von wegen…“, zischte sie so leise, dass nur Ulysses es verstehen konnte. Offenbar war die Verabredung mit der Klette Alyson eine Farce.
„Ruhe!“ Hauself Kedavra zog an ihren Tischen vorbei, er wankte verdächtig: „Isch will nix mehr von eusch hörn, klar?“ Mit seinem knochigen Finger zog er Ulysses am Ohr und drückte ihn regelrecht in sein aufgeschlagenes Schulbuch: „Lernen!“ knurrte der Elf mit schwerem Dialekt, sein Atem stank nach Alkohol.
„Deine Liebe zu Wodka geht manchmal zu weit.“ hörte Ulysses Klee gewagt sagen. Der hässliche Kopf des Hauselfen wischte zu dem Mädchen: „So`n Quatsch.“ sagte Kedavra und verbrachte die nächsten zehn Minuten damit, ihnen zu erzählen, wie er und sein früherer Besitzer, ein russischer Schwarzmagier, sich erbitterte Trinkwettbewerbe geleistet hatten. Ulysses hörte kaum zu und arbeitete lieber still an seinem Aufsatz über tödliche Essstäbchen.

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„Die hier ist übrigens für Sie, Mr. Rathburn.“ feierlich senkte sich Professor Slughorns dicke Hand und legte ihm eine grüngoldgestreifte Karte neben seinen dampfenden Kessel.
Ulysses sah von seiner Arbeit - blutgefüllte Moskitos in drei gleichgroße Teile zu schneiden und in seinen Kessel zu geben - auf und griff nach der Karte: Es war eine Einladung für den Slug-Klub.
Ulysses blickte etwas irritiert an Slughorns gewaltigen Schnauzer vorbei, hinein in die kleinen Äuglein: „Ich darf den Slug-Klub besuchen, Professor?“
„Oh, aber selbstverständlich!“ Slughorn strahlte sein breitestes Grinsen: „Wissen Sie, ich kannte Ihren Großvater sehr gut, er verkaufte mir meinen ersten Argentinischen Wirrkopfdackel. Odysseus Rathburn war ein fabelhafter Geschäftsmann und Zoologe, alleine durch ihn wurde die Zucht von Tierwesen in Großbritannien zur Kunstform erhoben. Und Sie sind schließlich der Erbe dieses großartigen Familienbetriebes, Sie passen ganz fabelhaft in meinen elitären Klub. “
Das war tatsächlich eine große Ehre, Ulysses wusste es zu schätzen. Er sollte seine Eltern am besten sofort darüber unterrichten, vielleicht milderte das ihre Stimmung?
Slughorn zog weiter und quetschte seinen dicken Körper durch die Tischreihen. Ulysses beobachtete ihn lauernd und seine Freude wurde erheblich gehemmt, als er sah, wie der Tränkemeister eine Karrte zu Lindsey Abnoba und eine Weitere zu Nathaniel Deepwood reichte. Ausgerechnet Nathaniel, dieser verrückte Hufflepuff…gut, Ulysses musste zugeben, dass es ihn nicht überraschte, Nathaniels Vater war schließlich ein hohes Tier im Ministerium und Nathaniel selbst, war ein sehr guter Schüler. Vielversprechend genug also für den Slug-Klub.
Ulysses seufzte schwer, füllte die fertigen Moskitos in seinen Kessel und nahm die nächste Zutat in Angriff.

XXXXXXXXXXX

Ulysses legte sein Besteck zur Seite, nachdem er sein sehr verspätetes Mittagessen beendet hatte. Er wollte sich beeilen, Klemencia wartete sicher schon auf ihn, damit sie gemeinsam dem Süßigkeitenladen ihres Bruders einen Besuch abstatten konnten.
Allerdings hatte Ulysses den Faktor Erinys nicht mitberechnet.
„Du kannst Professor Binns sagen, dass sein Tipp völliger Nonsens ist. In der Bücherei steht nirgends ein Buch mit dem Titel „Die Gründer Hogwarts“, zumindest nicht die Erstausgabe.“
Ulysses` Kopf schnellte herum, hinter ihm stand tatsächlich Erinys, die offenbar sehr viel besser schleichen konnte als die weltbeste Schleichkatze. Ihre kurzen, schwarzen Haare fielen ihr wirr ins Gesicht und mit ihrer blassen Haut, sah sie mehr denn je wie ein Geist aus.
„Oh…hallo, Erinys.“ grüßte er und stand von seinem Platz auf.
„Sag mir lieber was ich tun soll! Das Buch existiert nicht! Ich dreh noch total durch, die meisten anderen haben ihre Hausarbeit schon zur Hälfte fertig!“
„Du hast doch noch gut drei Wochen Zeit.“ erinnerte er sie: „Und hast du wirklich die ganze Bibliothek durchsucht?“
„Ja!“
„Hast du Madame Pince gefragt?“
Sie stockte kurz und ihr Mund verzog sich mürrisch: „Nein…sie hat am Wochenende frei gemacht. Aber ich werde gleich mal hingehen und sie aushorchen. Kommst du mit?“
Großartig, genau damit hatte Ulysses gerechnet. Er sah sie entschuldigend an: „Tut mir Leid, aber ich bin schon verabredet.“ sagte er: „Mit Blondie.“ fügte er etwas kleinlaut hinzu.
Erinys` Kinnlade sackte ein Stück weit abwärts und sie starrte ihn verdattert an: „Mit Klee?“ spuckte sie angewidert aus: „Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?“
Er schüttelte den Kopf und fühlte sich plötzlich ziemlich elendig.
Erinys` Miene verdunkelte sich und sie zog die blassen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, Trotz und Widerwillen schimmerte in ihren dunklen Augen. Sie schien nicht im geringsten Verständnis zeigen zu wollen, im Gegenteil: Ihr unnahbarer Egoismus, eine Eigenschaft von ihr, die Ulysses selbst zum Glück bisher kaum zu spüren bekommen hatte, flammte plötzlich sichtbar auf: Erinys akzeptierte keine Klemencia neben sich.
„Weißt du was, Ulysses?“ knurrte sie drohend: „Die Freundschaft zu Klee habe ich nur wegen dir gekündigt! Weil sie dich beleidigt hat! Und nun schließt ihr im Gegenzug einfach hinter meinen Rücken Freundschaft?“ Ihre Stimme war kalt und bissig.
Von diesem Blickwinkel aus hatte Ulysses die Situation bisher noch gar nicht betrachtet. Er beschloss gegenzulenken: „Dann vertrag dich doch einfach wieder mit ihr.“ schlug er vor.
Für einen sehr kurzen Augenblick dachte er, sie würde mit ihrer Handfläche ausholen, aber stattdessen zuckte nur ein Muskel in ihrer rechten Wange und ein bitterböser Blick wanderte hinüber zu der Gryffindortafel. Klee saß dort und schwatzte ungezwungen mit der Erstklässlerin Amaryllis Milano.
„Nein.“ sagte Erinys mit eisenfester Stimme: „Ganz sicher nicht.“
Eigentlich hatte sie keinen Grund länger mit Klee Streit zu suchen, fand Ulysses. All ihre Zwistigkeiten hätten sie hier und heute endgültig besiegeln können. Wahrscheinlich lag das Hindernis weniger an Erinys` Trotzigkeit, ein Wesenszug der durchaus vorhanden war, sondern daran, dass Erinys alles für sich selbst behalten zu wollen…wie ihren Bruder Elicius zum Beispiel.
„Warum habt ihr euch vertragen?“ fragte Erinys und der Blick ihrer dunkelblauen Augen schwappte wieder zu ihm zurück: „Ihr konntet euch vom ersten Tag an nicht riechen, das hast du mir selbst erzählt.“
„Ein Missverständnis. Sie hat viel schlimmer von mir gedacht, als ich in Wirklichkeit bin; und ich habe genau das gleiche von ihr gedacht.“
Erinys nickte zwar, schien es aber überhaupt nicht zu verstehen wollen: „Na schön…“, sie seufzte theatralisch, wie eine weise Großmutter die dazu ansetzte, ihren kleinen Enkel zu tadeln: „Klee und du, ob das was wird? Naja, ich muss mich jetzt an meine Hausarbeit setzen, Sybill hat sicher Zeit sich mit in die Bibliothek zu setzen.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und stapfte von dannen.
„Erinys!“ rief Ulysses ihr hinterher.
Sie drehte sich zu ihm um, dass blasse Gesicht regungslos und unleserlich.
„Ist das wirklich okay für dich? Ich meine, ich kann die Sache mit Klee auch verschieben.“
Ein freudiges, fast schon gieriges Strahlen funkelte für einen Moment in ihren Augen und sie schien plötzlich hellauf zufrieden mit sich und der Welt: „Wirklich?“
Ulysses fühlte sich auf einmal so, als hätte er sich geradewegs selbst ins Schach manövriert. Einerseits wollte er Erinys um keinen Preis verärgern, weil er ahnte, dass die Konsequenzen bitter zu schlucken sein würden, aber Klemencia, mit ihrer Wärme und Munterkeit hatte in ihm irgendeine ferne Sehnsucht geweckt. Aber so Beständig wie Erinys war, so wechselhaft schien Klee zu sein und Ulysses fürchtete eine herbe Enttäuschung, wenn er ihr zu Nahe treten und dafür die Tür vor der Nase zugeschlagen bekommen würde.
…warum waren Entscheidungen eigentlich immer so schwer zu fällen?

XXXXXXXXXXX

Erinys schließlich abzuwimmeln war keine leichte Aufgabe gewesen und als er es endlich geschafft hatte, loderten die wilden Flammen des Schuldbewusstseins in seiner Brust. Am Ende hatte er sie mit einem Kompromiss besänftigt: Nach dem Ausflug zum Süßigkeitenladen, würde er gleich zu Erinys und Sybill in die Bibliothek kommen. Erinys erklärte sich, zwar noch immer etwas mürrisch, einverstanden und so trennten sich ihre Wege.
Klemencia wartete am offenstehenden Eingangsportal auf ihn, mit einem rotgoldenen, dünnen Gryffindorschal um den Hals geschlungen und ihre langen Kniestrümpfe hatte sie inzwischen auch gegen die Winterstrumpfhose ausgetauscht. Zu Recht, denn es war merklich kühler geworden und der junge Oktober brachte eisige Schauer und Böen.
Zu Klees Füßen wuselte Fischotter Nerie. Sie war inzwischen ausgewachsen, trug aber noch immer ihr freudig bimmelndes Glöckchenhalsband. Sie quakte voller Missmut und stellte sich auf die Hinterbeine, als Argus Flichs hässliche Katze Mary-Sue die Treppe hinunter geschlichen kam.
„Hi, Uly. Hast du dein Geld dabei? In dem Laden bekommt man nämlich grundsätzlich nichts gratis, dazu läuft er noch zu schlecht.“
Allerdings, Geld war reichlich vorhanden, Ulysses hatte seine ganze Hosentasche damit vollgestopft. Vielleicht sollte er Erinys und Sybill noch etwas Leckeres kaufen, wo beide doch so entsetzlich dürr waren und Erinys` Laune momentan eh jede Art von Besänftigung gebrauchen könnte?
Langsam machten sich Ulysses und Klee auf den Weg, während Klee ihm von ihrem letzten Quidditchtraining erzählte und Ulysses im Gegenzug von seiner Einladung zum Slug-Klub und von Erinys` wahrhaft gespenstischer Hausarbeit in Geisterkunde. Es war eine sehr seichte Unterhaltung, verglichen mit der, von vor wenigen Tagen, als Ulysses erfahren hatte, dass Klemencia und Charley ein totes Geschwisterchen zu beklagen hatten. Dafür hatte Ulysses aber die Sache mit dem Doxyzid, Imbellis und Nathaniels Unfall richtiggestellt und seine Sicht der Dinge hatten wahre Wunder bewirkt. Klee, sonst immer garstig und fies, begegnete ihm nun wie einen alten Freund.
Und das fühlte sich sehr viel besser an, als ihre ewige Streiterei.
Sie erreichten den Korridor, in dem sich, versteckt unter dem Boden, das alte Alchemielabor befand, dass Plumbeus Botts im letzten Jahr entdeckt hatte. Allerdings war es nun unnötig, siebzehn lange Schritte von der Ecke aus abzuzählen, um genau über dem geheimen Eingang des Labors zum stehen zu kommen: Ein Schild hing an der Steinwand und bunte Lettern bildeten die Aufschrift: Zum kleinen Laden Zuckerkäs! Bitte Klopfen wo der Käse hinfällt.
„Fällt das nicht auf?“ fragte Ulysses skeptisch: „Der Hausmeister ist schließlich nicht blind.“
„Kein Problem. Professor Dumbledore hat mit Direktor Dippet darüber geredet und überzeugt, dass der Laden eigentlich ganz sinnvoll ist.“ sagte Klee und fügte dann leise, hinter vorgehaltener Hand hinzu: „Aber eigentlich glaube ich, die Lehrer wollen den Süßkram für sich selbst. Dumbledore und Slughorn kaufen hier nämlich direkt ein und Madame Burgunda hat einen Dauerauftrag oder so, jeden Sonntagmorgen lässt sie sich eine Schachtel Pralinen eulenwendend in ihr Zimmer fliegen.“
Bitte Klopfen wo der Käse hinfällt, war übrigens eine höchst merkwürdige Lösung, den richtigen Ort zu markieren. Mitten auf dem, mit Holz verkleideten, Untergrund gab es eine Stelle, an der ein großer, runder Käse gemalt wurden war. Klemencia stampfte drei Mal mit dem Fuß und es vergingen keine fünf Sekunden, da klappte schon die Holzdiele hoch und Charley Greenes dickliches Gesicht erschien: „Hallo Klee!“ rief er freudig, dann schwappte der Blick seiner blauen Augen vorsichtig zu Ulysses und er versuchte ebenso herzlich zu lächeln, wie bei seiner Zwillingsschwester: „Hi, Ulysses.“
Ulysses roch Planung hinter diesem Benehmen. Offenbar hatte Klemencia ihrem Bruder schon vorher die Ohren lang gezogen. Eigentlich grundlos, denn mit Charley hatte Ulysses nie wirklich Probleme gehabt. Trotzdem fühlte er sich unwohl, als würde er die Grenze zum Feindesland betreten und Leuten begegnen, die er eigentlich nie wirklich kennen gelernt hatte.
Charley machte ihnen Platz, so dass sie die Treppe mit den schmalen Stufen hinuntersteigen konnten. Vor Ulysses lag, im goldenen Dämmerlicht einiger ewiger Kerzen getaucht, ein länglicher Raum, den er von damals noch gut in Erinnerung hatte.
Allerdings gab es nun einige grundlegende Veränderungen zu bestaunen: Der große Tisch, der einst die Mitte des Raumes fast ausgefüllt und einige seltsame Apparaturen beherbergt hatte, war nun über und unter vollgestellt mit Kesseln, Schachfiguren aus Käse, Dutzenden Gläsern gefüllt mit Leckerein und, und, und.
Abgesehen von Ulysses selbst und Charley Greene, wuselten noch drei andere Jungen und eben so viele Mädchen durch den Raum: Gut, beim Hufflepuff Plumbeus Botts konnte man nicht von „wuseln“ sprechen, so gemächlich wie ein sonnenbadendes Faultier, rührte er in einem Kessel herum, der über einer alten Feuerstelle dampfte. Die wabernden Wolken, die der Kessel ausspie dufteten nach Zimt und frischgeschnittenen Erdbeeren.
Humphrey Belch, ein Ravenclaw aus Ulysses` Klasse, wog hingegen gerade einen Haufen Schokoladenraspeln mit seiner kleinen Waage ab und war dabei hochkonzentriert. Ebenfalls in Ulysses` Klasse waren die drei kichernden Mädchen, Zarah, Betsy und Rosario, die sich soeben einige Papiertüten geschnappt hatten und nun den Süßkram aussuchten, den sie kaufen wollten.
An der Wand gelehnt stand das letzte der Kinder, Lindsey Abnoba. Der Hufflepuff bedachte dass rege Treiben mit aufmerksamem Blick, während er an einer blau-gelb gekringelten Zuckerstange knabberte. Trotz der Kleiderordnung trug er kunterbunte Handschuhe und Socken, die mindestens noch bunter waren und unter seiner schwarzen Hose hervorlugten.
„Willkommen im Zuckerkäs!“ sagte Charley feierlich und deutete auf ein großes, kunstvoll bemaltes Banner, das am Kopfende des Raumes an der Wand befestigt wurden war:

Zum Zuckerkäs

Süßes und Herzhaftes aus dem Hause Botts, Belch und Greene
Kaufen Sie auf beste Empfehlung von Albus P. W. B. Dumbledore und Horace E. F. Slughorn!

„War gar nicht so leicht da mitzuhalten.“ sagte Charley: „Die Botts sind ja bekannt für ihre Leckerein, und Humphrey Belchs Vater gehört ein gutgehendes Geschäft für Käsespezialitäten.“
„Dafür hat Charley einen Sinn für das Gestalterische, ohne ihn wäre der Laden hier schon im Chaos versunken.“ mischte sich Lindsey gelassen ein und rückte von der Wand ab: „Außerdem hat der Schokoladenkuchen, den du gestern gebacken hast, wirklich sehr gut geschmeckt, Kompliment. Mein Kumpel Emilio konnte gar nicht genug davon bekommen…“ er ließ den Satz mit einem verschwörerischen Klang enden, der viel Platz für dreckige Gedanken ließ, die Ulysses aber als äußerst ekelerregend empfand.
So ganz sicher konnte er sich noch immer nicht sein - Lindsey war schließlich mitunter ein Rätsel - aber er ahnte zumindest, dass Lindsey und der viel ältere Slytherin Emilio Primavera einer äußerst vertieften Beziehung nachgingen. Es hatte schon einen guten Grund, warum Ulysses sich da an sich und Imbellis zurückerinnert fühlte…nur mit einem erheblichen Unterschied: Imbellis war ein Mädchen, Lindsey und Emilio hingegen beide nicht.
„Hey Ulysses, du bist auch zum Slug-Klub eingeladen?“ erkundigte sich Lindsey.
Ulysses nickte: „Ja. Warum bist du eingeladen worden?“
Lindsey machte eine wegwerfende Geste: „Bester Schüler des Jahrgangs. Professor Slughorn sieht mich schon als zukünftiger Zauberminister oder Leiter der Aurorenzentrale.“
Das konnte Ulysses sich allerdings auch nur zu gut vorstellen. Es mochte viele gute Schüler in Hogwarts geben, aber nur ganz selten reihte sich jemand in die kleine Gruppe der wirklich Hochbegabten ein. Ulysses könnte so viel üben wie er wollte, oder so viele Bücher lesen wie er fand, aber an Lindseys Intelligenz und seinem natürlichen Gespür für die Magie, würde er niemals heranreichen.
Klee dirigierte Ulysses durch den Raum und er tapste ihr willenlos hinterher, den Blick so oft wie es ging auf ihr hübsches Gesicht gerichtet. Er fühlte sich noch immer fremd bei ihr und ihren Freunden, und verspürte den Wunsch, sich wieder bei Erinys zu verkriechen, um in ihrer Sicherheit die Eindrücke dieser neuen Welt zu verarbeiten.
„Magst du Käse, Ulysses?“ fragte Klee und deutete auf die runden, goldenen Laibe, die in einem Regal aufgereiht lagen und auf einen Käufer warteten. Das Wappen der Käserei Belch war in die oberste Schicht eingestanzt worden. In einem kleinen Regal daneben standen halb- und fertig geschnitzte Schachfiguren, natürlich ebenfalls aus Käse.
„Mein Vater findet es toll, wenn ich hier seine Ware verkaufe.“ meldete sich der dicke Humphrey zu Wort: „Er schickt mir wöchentlich neue Sorten per Eule.“
„Verkauft es sich gut?“ erkundigte sich Ulysses und Klee unterdrückte ein Kichern.
Humphrey blickte betreten zu Boden: „Nicht wirklich…einfach Käse zu verkaufen reicht hier nicht, schätze ich. Für Hogwarts braucht man etwas ganz besonderes, z.B. die Schachfiguren…oder diesen Käse hier-“ Der Ravenclaw wuselte davon, hin zu einer kleinen Nische in der Wand, wo eine einzelne Kiste stand, abgedeckt mit einigen Tischdecken. So vorsichtig, als befänden sich in der Kiste neugeborene Katzenwelpen, legte er die Decken zur Seite und förderte einen Käseleib zu Tage, eingeschlagen in grünlichem Stanniol.
Humphrey hielt ihn den Händen wie einen zerbrechlichen. Schatz: „Das hier ist der Spezial Käse. Das Rezept stammt noch von meinem Urgroßvater Monsieur Ardèche. Es ist der beste Roquefort Käse den man finden kann, wetten?“
Ulysses sah seinen Klassenkameraden etwas verdattert an, zuckte dann aber die Schultern: „Kann ich nicht beurteilen.“ sagte er schleppend.
Humphrey hielt ihm den Laib unter die Nase. Ein breiter Schriftzug verzierte das Stanniol:
Belch ER
„Belch ER?“ harkte Klee kritisch nach, während sie Nerie vom Boden hob, die versucht hatte in eines der Käseregale zu klettern: „Wofür soll das den stehen?“
„Belch Extra Roquefort. Das ist der Name des Käses. Echte Gourmets kennen ihn aber unter dem Namen Belch ER.“ Humphrey geriet sichtlich ins Schwärmen.
Klee fächerte sich Luft zu: „Ich finde dein extra Käse stinkt ziemlich extra käsig.“
Humphrey stutzte und wurde augenblicklich so puterrot im Gesicht, dass diese Verlegenheit unmöglich alleine durch dem Belch ER Käse verursacht werden konnte…

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: Belch ER…ich habe euch ja gesagt, das ich die Sache mit dem falschen Namen noch ganz unelegant lösen werde XD

Tami9: Oh, clever, clever mit deinem Tipp, bezüglich „Erinnyen“. Die weiblichen Mitglieder ihrer Norcross Familie haben übrigens fast alle solch rabiate Namen, sollte einem zu denken geben XD


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