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Fanfiction

BETAVERSION: Hogwarts 1962: Zirkel der Wölfe - Geisterlos

von Kiosk

Hogwarts 1962/ Ravenclaw/ Slytherin
Zirkel der Wölfe

9. Geisterlos

Hufflepuff/ Gryffindor Parallelkapitel von Feelicitas Lefay: Pläne und Erinnerungen


Personen (eine etwas ausführliche Liste, wegen der langen Pause):

Ulysses Rathburn: Zweitklässler aus Ravenclaw. Ein zwölfjähriger, kleiner Junge. Sein Vater züchtet magische Tierwesen und verdient gut daran. Ulysses ist trotzig, frühreif und schwänzt gerne mal den Unterricht. Obwohl er ein Ravenclaw ist, wirkt er mitunter etwas dämlich, was aber täuscht. In seinem ersten Schuljahr geriet er an die Slytherin Imbellis, wegen der er auf die schiefe Bahn geriet. Reinblut.

Erinys Norcross: Drittklässlerin aus Slytherin. Erinys wurde in Norwegen geboren, verbrachte aber den Großteil ihres Lebens in der nordkanadischen Stadt Norman Wells, wo sie die Zauberschule St. Brumalis besuchte. Wegen ihrem Verhalten flog sie von der Schule und wurde in Hogwarts aufgenommen. Sie ist egoistisch und hinterlistig, einzig ihr Bruder Elicius und ihr bester Freund Ulysses genießen einen hohen Stellenwert in ihrem Leben. Reinblut, Tochter von Tantalus Lestrange und einer Squib.

Nekoda Arkwright: Zweitklässler aus Ravenclaw. Er hat ein pockennarbiges Gesicht, ist aber ein sehr aufgeweckter Junge und zählt zu den Besten des Jahrganges. Nekoda ist Ulysses` ewiger Tischnachbar. Halbblut.

Klemencia (Klee) Greene: Zweitklässlerin aus Gryffindor. Klemencia wird von allen bloß „Klee“ gerufen, außer von Ulysses, für ihn ist und bleibt sie „Blondie“. Klee ist ein munteres Mädchen, die sich eigentlich mit allen gut versteht und alles andere als eine Außenseiterin ist. Auch Erinys zählte zu ihren Freundinnen, doch die kündigte vor einigen Monaten ihre Freundschaft. Mehr oder weniger Reinblütig.

Liam Evonshare: Zweitklässler aus Gryffindor. Liam ist ein hübscher, großer Junge, aber ausgesprochen schweigsam. Er kommt besser mit Tieren aus. Seine beste Freundin ist eindeutig Klee, andere interessieren ihn nicht wirklich. Halbblut aus einer kinderreichen, zum größten Teil aber unmagischen, Familie.

Nathaniel (Nathan) Deepwood: Zweitklässler aus Hufflepuff. Nathaniel ist ein schwieriges Kind. Seine Mutter, eine Slytherin, starb früh und sein Vater ist ein vielbeschäftigter Mann. Nathan wirkt mitunter unheimlich auf seine Umgebung. Er lebt, wie sein Erzfeind Ulysses, in der südenglischen Stadt Plymouth und beide kennen sich schon seit ihrer Kindheit…und ebenso lange hassen sie sich auch. Reinblut.

Charley Greene: Zweitklässler aus Hufflepuff. Er ist der wohlbehütete Zwillingsbruder von Klemencia. Charley ist dicklich, etwas träge und läuft lieber anderen hinterher. Er ist kein guter Schüler, kann aber gut zeichnen und malen. Mehr oder weniger Reinblütig.


Imbellis Antiana Ermay: Slytherin. In seinem ersten Jahr raubte diese verlogene Schönheit Ulysses nicht nur den Verstand, sondern auch seine Unschuld. Ihr Hang zur Provokation kennt keine Grenzen. Sie flog von der Schule.

Die Klobande: Bestehend aus den Slytherins Veikko Johnson, Erebus Nott und Prester Penkins. Diese drei Gesellen ziehen Jüngeren das Geld aus der Tasche, indem sie Nonsens-Steuern auf alle möglichen Tätigkeiten erheben, z B die Klobenutzung. Wer diese Steuern nicht zahlt, wird verprügelt. Ulysses kann davon ein Lied singen…

Kedavra: Der dauerbetrunkene Hauself des russischen VgdDK Professors Hellingsgard

Bisherige Handlung (auch etwas länger):
In Hogwarts herrscht eine erbitterte Schlacht zwischen den Häusern, auch bedingt durch die tödlichen Unfälle, die sich im letzten Schuljahr im Wald ereigneten. Ulysses, sonst ein verwöhntes Einzelkind, muss, nach Meinung seiner Eltern, strenger erzogen werden. Eine Reihe von Missverständnissen führte dazu, dass der verzweifelte Ulysses giftiges Doxyzid schluckte, um seinen Eltern wieder etwas Aufmerksamkeit abzuringen. Leider ohne nennenswerten Erfolg, denn das führte nur zu einem weiteren Missverständnis. Währenddessen ging der Kleinkrieg weiter: Liam mischte Erinys Schwelltrank in ein Stück Schokolade und während Erinys auf dem Besen saß, zeigte der Trank Wirkung: Erinys` Körper blähte sich auf und sie fiel zu Boden, doch sie kam mit dem Schrecken davon.

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Es war Dienstagmorgen und Dienstage hatten sich im Allgemeinen erheblich verschlechtert, seit Ulysses` meistgehasstes Fach Kräuterkunde vier wertvolle Stunden auf einmal beanspruchte. Als sein Wecker klingelte, spielte Ulysses ernsthaft mit dem Gedanken, das Schulfach für heute sausen zu lassen, aber sein Klassenkamerad Nekoda bewarf ihn so lange mit alten Socken, bis Ulysses sich schließlich aufraffte und anzog.
Gut, Kräuterkunde zu überstehen war eine Sache…wenn auch keine leichte (dank giftigen Dornenpflanzen und seinem untrügerischen Talent diesen zu Nahe zu kommen).
Das eigentliche Problem waren heute vielmehr die Gryffindors, mit denen sie sich das Fach im zweiten Jahr teilten. Gestern hatte Ulysses es geschafft, Liam im Duellierklub zu besiegen und sein hübsches Gesicht kurzzeitig mit einem äußerst hässlichen Eiterzauber zu belegen. Und das konnte eigentlich nur bedeuten, dass die Zeichen heute allesamt auf Sturm stehen würden; Ulysses lief Gefahr entweder Klemencia Greenes aufbrausendes Temperament zu spüren zu bekommen, oder er geriet wieder an Liam Evonshare, oder vielleicht beschuldigte ihn Nathaniel Deepwood erneut, dass Ulysses angeblich versuchen würde seine Eule Nyx umzubringen.
Also bitte…als ob Ulysses etwas daran lag die Eule eines unheimlichen Hufflepuffs zu töten!
Zu Beginn der kräuterkund`schen Unterrichtsstunde, sahen Ulysses und Nekoda erst einmal nach ihrem missglückten Zuchtprojekt Candy Lou.
In ihrem ersten Schuljahr hatte Madam Sprout ihnen allen die Aufgabe gegeben, bis zum Sommer eigenständig eine Pflanze zu züchten. Nun, Candy Lou war unter anderem also Ulysses` Beitrag zu einer farbenfroheren - und bissigeren - Welt: Die Wurzeln der vollkommen eigenartigen Züchtung rekelten sich inzwischen in mehreren großen Töpfen und ihre faustgroßen, goldrot gesprenkelten Blüten kratzten schon am gläsernen Dach des Gewächshauses. Sie verströmten einen herbsüßlichen Geruch, der Ulysses an Zimtkuchen erinnerte.
Madame Sprout kam mit einem Kräuterbuch zu ihnen gewuselt: „Ich habe während der Ferien mit einem japanischen Botaniker gesprochen, er meinte dass es sich bei diesem Exemplar vielleicht um eine Kreuzung zwischen Wildem Mohn und einer hochgiftigen Zauberpflanze namens Glückliche Witwe handeln könnte.“ sagte sie.
Ulysses war das ziemlich egal, aber Nekoda horchte auf und rückte seine Brille zu Recht. „Glückliche Witwe?“ echote er: „Wenn die Pflanze so giftig ist, wie sollen wir denn an den Blumensamen gekommen sein?“
Professor Sprout schürzte die Lippen und schien plötzlich äußerst entsetzt: „Solche Samen lagern wir nicht in Hogwarts!“ sagte sie nachdrücklich: „Nur erfahrene Kräuterkundler mit Doktortitel dürfen mit solchen Pflanzen hantieren. Falls es sich Bestätigen sollte, dass die Glückliche Witwe tatsächlich im Stammbaum eurer Candy Lou auftaucht, dann muss ich eure Pflanze sofort aus dem Gewächshaus entfernen lassen. Die Gefahr ist einfach zu groß…“
Tatsächlich…schlechte Neuigkeiten konnten einen ohnehin schon miserablen Tag also doch noch verschlechtern. Eigentlich hasste Ulysses Pflanzen aller Art - weil sie immer eingingen, sobald er sie nur anfasste - aber Candy Lou war ihm inzwischen doch ans Herz gewachsen, denn den Preis für die charakterstärkste Pflanze würde sie sicherlich gewinnen.
Während er darauf wartete, dass eine Rosenschere frei wurde, erreichte seine Laune einen gewissen Tiefpunkt, als Klemencia das Gewächshaus betrat. Die Gryffindor war eine Viertelstunde zu spät, aber Madam Sprout drückte beide Augen zu, schließlich war Klemencia ihre beste Schülerin.
„Sieht aus als würde Blondie mal wieder mit allem durchkommen.“ knurrte Ulysses an Nekoda gewandt: „Sie ist schließlich eine heilige Gryffindor und ein so unverschämt süßes Mädel.“
Die verbale Attacke, bestehend aus hundertprozentigem Hohn und Spott, schwebte eine Weile im stillen Gewächshaus herum, doch - und das war das erste Wunder des Tages - Klee blieb untätig…ja richtig, Klemencia Greene, der nervtötende Blondschopf, die es schaffte gleich drei befreundete Jungs zu unterjochen und im Zweifelsfall schneller den Zauberstab gezogen hatte, als Hauself Kedavra seine Wodkaflasche…und eben diese Klemencia Greene reagierte nicht auf die Lästerei!
Ulysses und Nekoda wechselten einen verwirrten Blick.
Und dann, ganz langsam, bewegte sich Klee doch, drehte sich zu ihnen um und lächelte ein Lächeln scheinbar frei von aller Boshaftigkeit. Sie hielt das gute, geschärfte Exemplar einer Rosenschere, im Gewächshaus absolute Mangelware, in der Hand…und statt ihm diese Rosenschere auf den Kopf niedersausen zu lassen, überreichte sie ihm das Werkzeug in einem fast freundschaftlichen Akt.
Das wurde langsam unheimlich…
Das zweite Wunder des heutigen Tages folgte auf dem Sprunge: Ulysses war ein sehr kleiner Junge, weswegen er im Unterricht oft die Tafel nicht richtig erkennen konnte, weil die Köpfe seiner Mitschüler ihm die Sicht versperrten. Da Kräuterkunde ohnehin sein schlechtestes Fach war, blieben ihm zumindest die Notizen an der Tafel, an die er sich stets klammerte wie ein Ertrinkender an ein Rettungsseil: Denn, im Gegensatz zur Pflege von diversen Pflanzen und Kräutern, lesen konnte er.
Diesmal versperrte Klees Blondschopf die Sicht auf die Tafel, Ulysses streckte und reckte sich in alle Richtungen, aber seine Sicht blieb ziemlich beschränkt. Als er gerade dazu übergehen wollte, einfach von Nekoda abzuschreiben, drehte Klemencia sich plötzlich zu ihm um, wieder schenkte sie ihm ein unglaublich liebes Lächeln. Sie schob ihm ihre fertigen Notizen auf den Tisch, ein schwerer Ordner gesellte sich dazu.
Ulysses starrte sie perplex an, aber ihr strahlendes Lächeln wollte einfach nicht verschwinden.
Er kam zu dem Schluss, dass sie mit diesen merkwürdig netten Verhalten sicher nur irgendeine Gemeinheit kaschieren wollte und dass sie längst wieder irgendetwas ausheckte.
Sein Blick fiel auf ihren Ordner, den sie ihm überlassen hatte. Sicher nicht ohne Hintergedanken, ganz bestimmt würde er sich einen Fluch einfangen, wenn er den Ordner öffnen würde…
…er tat es trotzdem: Doch statt eines Fluches, blätterte er bloß in unzähligen Pergamentseiten herum, ordentlich sortiert nach Datum und Themen und verfasst in liebevoller Schönschrift: Vor ihm lag ein Ordner, der Klees gesamtes Kräuterkundewissen beherbergte, er kam sich vor, als hielt er seinen ganz persönlichen heiligen Gral in den Händen. Er brauchte es nur noch zu kopieren.
Aber nun machte sich eine Gewissheit entgültig im Inneren seines Schädels breit: Klemencia Greene ist verrückt geworden!

XXXXXXXXXX

Als Ulysses am Mittagstisch saß, hatte er seinen „Schock“ noch immer nicht recht überwunden. Klemencias übertriebene Freundlichkeit machte ihm Angst, er wusste dass sie irgendetwas plante.
Er hielt jetzt gezielt nach ihr Ausschau, um sicherzugehen dass sie sich nicht plötzlich von hinten an ihn heranschlich und ihn niederschlug oder verhexte…obwohl für solch hinterlistige Aktionen eher Erinys Norcross bekannt war, eine Slytherin durch und durch.
Klee traf viel zu spät zum Mittagessen ein und setzte sich zu ihren Freunden. Sie schaufelte Unmengen von Essen auf ihren Teller und noch mehr davon landete in ihrem Magen.
Nekoda, der Ulysses` starrem Blick gefolgt war, zog kritisch eine Augenbraue hoch: „Was hat sie denn? Sieht aus als ob sie die letzten Tage nichts zu Essen bekommen hat…sie wird platzen wenn sie zu weitermacht.“
Platzen? Nein…daran hatte Ulysses überhaupt nicht gedacht, vielmehr an die herrlich weiblichen Rundungen, die ihn erwarteten, wenn Klee weiterfutterte und den Zustand des „dünnen Mädchens“ endlich hinter sich ließ.
Ulysses beendete schließlich seine Mahlzeit und stand auf. Er wollte seine Freundin Erinys auf der Krankenstation besuchen und das möglichst schnell, denn der nachmittägliche Unterricht würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Zur selben Zeit erhob sich nun auch Klee und strahlte ihm herzlich entgegen. Ulysses stockte und seine, bis dahin noch halbwegs klaren, Gedanken brachen völlig in sich zusammen.
Was war mit diesem Mädchen bloß los?!
Ihr Lächeln war zumindest äußerst hübsch, das fiel Ulysses zu Recht erst jetzt auf, denn bis vor kurzem hatte sie ihn kaum eines gnädigen Blickes gewürdigt. Aber nun hatte er freie Sicht auf ihr spitzes Gesicht, die leicht gewellten Haare, die blauen Augen und einen gedeihenden Körper. Ein paar äußerst schmutzige Gedanken wandten sich einige Sekunden lang in seinem Kopf, doch er schob sie energisch beiseite.
Das ist alles eine Finte du Depp! sagte er sich streng, Klemencia mag zwar hübsch geworden sein, aber das ändert nichts daran, dass sie deine Erzfeindin ist und wahrscheinlich bloß etwas ausheckt!
Klee verließ die Große Halle und Ulysses eilte ihr hinterher, festentschlossen sie zur Rede zu stellen. Dieses Theater sollte besser beendet werden, bevor es richtig anfing!
Allerdings wurde nichts aus seinem klugen Plan. Lange bevor er Klee eingeholt hatte, trat plötzlich ein dunkler Schatten hinter einer Säule hervor und packte ihn unsanft am Arm.
„Wohin geht\'s denn, Uly?“
Ulysses wandte seinen Kopf und starrte direkt in das blasse Gesicht von Erinys Norcross, die ihn kameradschaftlich angrinste.
„Erinys, was tust du hier? Ich dachte du musst noch in der Krankenstation bleiben?“
Erinys schnaubte und strich sich gelangweilt ein verirrte, kurze Haarsträhne hinter das Ohr: „So`n Quatsch. Naja, gut, eigentlich hätte ich da bleiben sollen, aber ich habe heute Nachmittag Geisterkunde, das will ich nicht verpassen. Mein Lieblingsfach.“
Erinys eine werdende Musterschülerin? Das wurde langsam immer merkwürdiger.
Sie fasste ihn sehr genau ins Auge und schien zu bemerken, dass etwas in ihm vorging: „Ist etwas passiert Ulysses? Hat die Klobande dich angefallen?“ Schon griff sie nach ihrem neuen Zauberstab.
„Nein.“ sagte Ulysses schnell: „Es ist was ganz anderes! Es geht um Klemencia -“
Erinys stieß einen zischenden Laut der Verachtung aus.
„- sie ist entweder vollkommen durch den Wind, oder plant irgendetwas! Sie hat mich heute mindestens Einhundert mal angelächelt und hat mir dann auch noch ihre Kräuterkundeunterlagen überlassen! Verstehst du? Ich rede von Klee!“
Erinys` dunkle Augen verengten sich und in ihnen glomm plötzlich etwas Unerbittliches, fast so als ob sie es als persönlichen Angriff betrachten würde.
„Was sagst du dazu?“ harkte Ulysses nach.
„Sie plant etwas.“ entschied Erinys kalt: „Ganz sicher…und ich wette Liam ist wieder mit von der Partie. Langsam wird die Sache lustig...“
„Äh…Erinys, du bist wegen Liam letztens fast gestorben, vergessen? Das ist nicht lustig!“
Sie machte eine unwirsche Geste: „Ja und dafür muss ich mich noch persönlich rächen. Ich weiß, du hast ihn im Duellierklub für mich besiegt, aber das entschädigt den Sturz aus einhundert Metern Höhe noch nicht ganz, für den er verantwortlich war.“
Also blühte ihnen wieder das alte Spiel vom ewigen Hin und Her, Ulysses konnte dankend darauf verzichten.
Erinys schlug vor ein wenig am Hogwartssee herumzuwandern, ehe der Unterricht anfing. Sicherlich würde sie die frische Luft nutzen, um sich noch kniffligere Gemeinheiten aus den Fingern zu saugen, die sie gegen Klee und Liam anwenden konnte…und im Zweifelsfall natürlich auch gegen Charley und Nathaniel, die man in dem Hufflepuff und Gryffindor Quartett nicht vergessen durfte.
Während sie also munter Pläne schmiedete, wagte Ulysses einen äußeren Direktvergleich zwischen Klemencia und Erinys. Klees Gesicht wirkte frisch, offen und kindlich, ihr Körper rundete sich allmählich. Sicherlich würde aus ihr eine gutaussehende Frau werden.
Erinys hingegen war trotz ihrer fast vierzehn Jahre noch immer ausgesprochen mager und wirkte jungenhaft…mal abgesehen davon, dass sie sich eigentlich auch eher wie ein Junge benahm. Und sie schien überhaupt nicht dran zu denken, ihr rabenschwarzes Haar einmal lang wachsen zu lassen, sie hielt es ja schon für widerlich unpraktisch, sobald die ersten Strähnen auch nur ihren Nacken erreichten.
Ulysses betrachtete seine beste Freundin und fragte sich, ob aus ihr einmal eine ansehnliche Erwachsene werden würde. Im Gegensatz zu Klee, ließ sich das bei nicht so leicht erkennen.
Sie umrundeten den Hogwartssee und mussten sich am Ende beeilen, um noch rechtzeitig zum Schloss zurückzukehren.
„Was hast du jetzt für ein Fach?“ erkundigte sich Erinys, als sie gerade die steinernen Warzenschweinstatuen am Eingangsportal passierten.
„Geschichte der Zauberei.“ antwortete Ulysses murrend.
Erinys lachte freudlos auf: „Viel Spaß.“ sagte sie sarkastisch: „Du darfst dich auf die dritte Klasse freuen, da wird das Fach nämlich um eine Stunde gekürzt…obwohl die verbleibenden zwei Stunden natürlich ausreichen, um sich zu Tode zu langweilen. Ach, was bin ich froh, jetzt Geisterkunde zu haben!“

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Erinys` sonst so überaus seltene Schwärmerei für ein Schulfach hatte gute Gründe: Geisterkunde war ein Fach das sich mit Spuk befasste, stets für eine gruselige Grundstimmung sorgte und die unheimlichen Erzählungen schlugen sich auf Puls und Nerven nieder…
…und so etwas liebte Erinys einfach.
Professor Binsfeld leitete den Unterricht, ein erfahrener Geisterjäger aus Deutschland. In den ersten Stunden hatte er ihnen erzählt, wie er einmal eine äußerst gefährliche Geisteraustreibung in einer stillgelegten Munitionsfabrik gewagt hatte, wo ein Feuer einst fast die gesamte Arbeiterschaft getötet hatte. Binsfelds Bericht hatte nicht an unheimlichen Details gespart und Erinys hatte in der folgenden Nacht kaum schlafen können…obwohl sie das natürlich niemals zugeben würde.
Zumindest hatte sie begriffen, dass Geisterkunde fortan ihr Lieblingsfach sein würde und darüber hinaus konnte sie sich gut vorstellen, sich nach der Schule etwas Berufliches in der Richtung zu suchen. Spukhäuser und bösartige Geister…konnte es etwas Besseres geben?
Definitiv nicht!
„Ich habe heute etwas Besonderes für eich vorbereitet.“ verkündete Professor Binsfeld ihnen im dialektreichen Englisch: „Für die Aufgabe habt ihr einen Monat Zeit.“
Er tippte mit seinem Zauberstab leicht gegen die Tafel und ein langer Text erschien, gespickt mit einigen Bildern. Binsfeld erklärte die Sache zusätzlich noch einmal mit eigenen Worten: „Jedem von euch wird eine Geistererscheinung Hogwarts zugeteilt. Ich will, dass ihr euren Geist zu verschiedenen Zeiten beobachtet, euch Notizen zu seinem Verhalten macht und Hintergrundmaterial zu seinem damaligen Leben herbeischafft. Da es hier ganz verschiedene Geister gibt, dürfte die Aufgabe von Schüler zu Schüler sehr unterschiedlich ausfallen, aber sie ist für Keinen unmöglich!“
Erinys schrieb eifrig mit, während Professor Binsfeld kleine Zettelchen in eine alte Tabakdose warf, gut durchschüttelte und sie schließlich um Ruhe bat.
Die Schüler des Kurses verharrten sofort in absoluter Stille.
„Hier drin befinden sich die Namen von dreißig Geistererscheinungen die in Hogwarts zu finden sind.“ Binsfeld hob die Tabakdose an, so dass jeder sie sehen konnte: „Ich werde euch alphabetisch aufrufen, damit ihr eines der Lose ziehen könnt. Dieses Los bestimmt, über welchen Geist ihr eure Hausarbeit schreibt. Alles klar?“
Kollektives Nicken.
„Schön.“ Binsfeld nahm die Schülerliste zur Hand: „Ms. Clarimonda ist die Erste in der Liste.“
Die Slytherin mit der übergroßen Brille, Deike Clarimonda, erhob sich hastig, trabte nach vorne zum Lehrerpult und zog eines der Lose: „Oh!“ rief sie: „Ich habe den Blutigen Baron!“
Die übrigen Slytherins im Klassenraum schnaubten voller Gram.
Es dauerte eine Weile bis „Ms. Norcross“ aufgerufen wurde. Erinys stand auf, zog ihr Los und faltete es auf. Mit schwarzer Tinte stand dort geschrieben „Der weiße Grimm.“
„Dieser Wolfgeist?“ harkte Erinys nach und starrte zu ihrem Professor hoch.
„Ja, genau der.“
Erinys würgte ihre Bedenken herunter. Natürlich, der weiße Grimm war überaus interessant, aber das lag eher daran, dass er sich kaum jemals blicken ließ…und genau hier setzten ihre Probleme schon an: Wie sollte sie eine Arbeit über einen Geist verfassen, der so scheu war, dass er höchstens alle paar Wochen einmal durch die Korridore schlich?
Allerdings…Ulysses hatte ihn gestern Abend noch gesehen, er hatte es ihr erzählt.
Bestand also vielleicht doch noch Hoffnung?

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Nach dem Abendessen ergriff Ulysses die Gelegenheit - und all seinen Mut - um endlich mit Klemencia Greene ein ernstes Wörtchen zu wechseln und somit zu verhindern, dass er direkt in sein eigenes Verderben tappte.
Er holte sie nahe der Bibliothek ein, der sie offenbar gerade einen Besuch abstatten wollte.
„Hey Blondie!“ rief er mit vorsichtiger Höflichkeit.
Klee drehte sich zu ihm um und augenblicklich huschte wieder dieses übertrieben breite Lächeln über ihr Gesicht.
„Können wir mal kurz reden?“ fragte er an.
Zu seiner milden Überraschung nickte sie, setzte sich auf eine der Fensterbänke und ließ ihm genug Platz um sich zu ihr zu setzen. Aber gut, heute konnte ihn nichts mehr schocken, Klee wandelte sich zu einem netten Mädchen und Erinys zu einer Musterschülerin…sollte er sich Sorgen machen, wenn dieser Zustand länger anhalten sollte?
Das einfallende Abendlicht ließ Klees Haar kupferrot schimmern und ihr Gesicht wirkte in dem farbigen Schein noch ein wenig weicher. Ulysses trat näher und versuchte sich daran zu erinnern, ob er seinen Zauberstab heute auf der linken oder rechten Seite trug, die Frage sollte er besser schnell klären, bevor Klee dazu überging, ihn wie gewohnt zu verhexen.
Unsicher blickte er zu Klee und fragte sich, wie er sein Anliegen am Besten formulieren könnte, aber Klee verlor langsam die Geduld.
„Überleg dir das nächste Mal vorher was du sagen willst, dann können wir das hier gerne wiederholen.“ sagte sie freundlich, obwohl ihr offenbar etwas gehörig an den Nerven zerrte. Sie rutschte von der Fensterbank hinunter und Ulysses wusste, dass er besser schnell handeln musste, um die Sache hier und jetzt aufzuklären.
Er öffnete den Mund, holte tief Luft, aber bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, fiel ihm plötzlich etwas auf der Fensterbank auf. Er wandte den Kopf und starrte auf einen blutigen Fleck, genau dort wo Klemencia eben noch gesessen hatte.
Die Luft in seinen Lungen wandelte sich zu einem erschrockenen Aufkeuchen.
Klee drehte sich zu ihm um, brauchte keine Sekunde, um den Grund für sein Benehmen zu finden und keine weitere, um auch zu begreifen, dass ihr Körper dafür verantwortlich war.
Sie starrte schließlich ihn an und schien einen Moment lang mit der Idee zu spielen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen und wegzulaufen. Klar, Ulysses verstand wieso. Für sie war er schließlich nicht mehr als der frühreife Perverse und Erzfeind.
Aber Klee ohrfeigte ihn nicht, wie ein verletztes Rehkitz stand sie da, zu unschlüssig und zu unerfahren um zu wissen, wie sie jetzt am besten vorgehen könnte.
Schließlich brachte sie es zumindest auf einen Satz: „Bitte Ulysses, wenn das nicht unter uns bleibt, dann... dann weiß ich nicht, was ich mit dir mache.“
Aha…das klang schon mehr nach Klee.
Beschwichtigend hob Ulysses die Hände und schüttelte den Kopf: „Ich werde kein Wort sagen, versprochen Blondie.“
Etwas trotzig blickte sie ihm entgegen: „Nicht einmal zu, Erinys?“
Wieder schüttelte er den Kopf: „Um zu riskieren dass sie sich totlacht vor lauter Schadenfreude? Sicher nicht. Außerdem versteht sie nichts von solchen Dingen.“
Klee starrte auf ihre Schuhe, als ob sie sich schämte. Was sicherlich auch stimmte.
„Blondie…ich weiß, du denkst ich bin bloß irgendein Perverser, wegen der Geschichte mit Imbellis im letzten Jahr. Aber komm schon…hast du mich jemals blöd herumkichern hören, wenn das „spezielle Thema“ angeschnitten wird, so wie die anderen Jungs?“
Sie verneinte und schien jetzt kurz davor in Tränen auszubrechen.
„Siehst du? Gut, ich gebe zu dass ich gerne Mädchen hinter her starre und so, aber ich bin eigentlich ganz normal.“ Er fasste sie vorsichtig bei der Hand und - oh wunder - sie rannte immer noch nicht vor ihm davon, ein seltener Umstand, der eine friedliche halbe Stunde lang währen sollte.

Fortsetzung folgt…

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SEHR WICHTIGE NOTIZ: Nach langer Zeit geht es also endlich weiter, allerdings ein wenig anders als gewohnt: Feelicitas und ich werden jetzt erst einmal nicht mehr direkt zusammenarbeiten, da es noch immer zu keiner Absprache/Aussprache kam. Ich habe jetzt über ein halbes Jahr gewartet und jetzt reichts mir langsam auch, schließlich ist es auch meine FF und ich will sie zu Ende bringen.
Ich werde den RS Teil also fortführen, ohne Rücksprache mit meiner Co-Autorin. Aus Gründen der Fairness werde ich im Gegenzug allerdings nicht mehr so direkt auf die HG Charaktere oder die geplanten Geschehnisse des HG Teils eingehen, es sei denn es bezieht sich direkt auf meinen Teil (zB Klee, die versucht Ulysses Freundin zu werden, einen solchen Plotpunkt kann ich schließlich nicht einfach weglassen oder ignorieren).
Ich hoffe natürlich das sich dieser \"getrennte Zustand der beiden Editionen\" irgendwann wieder aufgehoben werden kann, an mir solls nicht liegen (es gibt auch ein paar Details, besonders im 4. und 7. Schuljahr, die ich eigentlich extrem ungern ohne Absprache schreiben würde, ich glaube das ist auch der Punkt, warum ich überhaupt so lange gebraucht hab, um mich dazu durchzuringen weiterzuschreiben).

Reviews: Vielen Dank übrigens für die netten Reviews, ich werde im nächsten Kapitel näher drauf eingehen und Fragen beantworten :)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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