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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 74

von Jojoi

»Sirius!« Kaum, dass James am Frühstückstisch angekommen war, gab er seinem besten Freund schon einen Klaps auf den Hinterkopf. Einen recht kräftigen Klaps.
»Au!«, empörte sich der Marauder und rieb sich seinen Kopf. Anklagend sah er James an, der sich neben ihn setzte. »Was soll das?«
»Du bist NICHT mein großer Bruder.«, stellte James klar und Sirius runzelte die Stirn. »Also hör auf, dich so aufzuführen und heimliche Briefchen mit meiner Mom über mich zu schreiben!«
»Heimliche Brie…«, murmelte Sirius nachdenklich und dann fiel der Sickel. Anklagend wandte er sich zu Lily um. »Du hast es ihm gesagt!«
»Sie war ehrlich zu mir! Das hab ich eigentlich von dir auch erwartet.«, meinte James und lenkte Sirius’ Aufmerksamkeit auf sich zurück.
»Ich wollte nicht…«
»Ich bin selber erwachsen! Ich brauch keine Babysitter!«
»Um was geht es hier eigentlich?«, mischte sich Miriam ein. »Wenn es darum geht, dass dein Dad im Mungo war, dann möchte ich hinzufügen: Erstens: Potter, sei froh, dass du zwei Freunde hast, die sich so um dich kümmern. Und zweitens: Doch, ganz besonders du brauchst einen Babysitter!«
Fassungslos wandte sich James an Lily. »Sie wusste es?«
»Ich hab’ ihr nicht erzählt!«
Fassungslos wandte sich James an Sirius. »Sie wusste es?«
Sirius druckste ein bisschen herum, nickte schließlich. »Ich musste reden…«
»Wie wär’s wenn du mit MIR geredet hättest?«, fragte James zornig.
Remus tauschte Blicke mit Emily und Peter. »Habt ihr eine Ahnung, worüber die streiten?« Sie schüttelten beiden den Kopf und Remus atmete erleichtert aus. »Gut. Ich dachte schon, ich hätte was WICHTIGES verpasst.«
»Sehr witzig, Moony.«
»Ist es denn noch wichtig?«
»Nein!«, rief Sirius.
»Ja!«, rief James zur gleichen Zeit.
»Okay… Während die Idioten streiten… Lily, du hast schon ein paar Tage nichts mehr mit deiner ach-so-tollen Julia gemacht.«, wechselte Miriam das Thema.
»Ich hab beschlossen, sauer auf Julia zu sein.«, erklärte Lily und griff nach der Milch.
Miriam grinste. »Wieso?«
»Sie hat mir nur mit James geholfen, um Christin eins auszuwischen!«, erklärte Lily und matschte grimmig in ihrem Müsli herum.
»Ehrlich?« Überrascht hob Miriam die Augenbrauen hoch und suchte am Ravenclawtisch nach Parker. »Das macht sie mir fast sympathisch.«

Eve hatte schon befürchtet, dass James so reagieren würde, wie er tatsächlich reagierte, als er mit Lily zusammen das Quidditchfeld betrat und in die Gesichter von fünfzehn anderen Mädchen und Jungen zwischen elf und vierzehn Jahren sah, die alle Flugunterricht von ihm wollten.
Lily hingegen musste ein Lachen unterdrücken, was Eve sehr gefiel. Lily war sehr nett.
»Nein.«, sagte James und schüttelte den Kopf. »Oh nein, nein, nein!«
»Komm schon, James.«, meinte Lily, immer noch ein Lachen unterdrückend und versuchte ihn weiter zu ziehen.
»Nein!«
»James…«
»Nein! Ich bin doch nicht… Kein Babysitter!«
Die fünfzehn Mädchen und Jungen sahen einander besorgt an. Eve holte tief Luft, trat dann mit einem strahlenden Lächeln aus der Menge hervor, das jedoch erlosch, als sie in James’ Gesicht sah. Er schien wirklich wütend zu sein.
»Eve, was machen die alle hier?«, fragte er auch schon und Lily drückte seine Hand, um ihm zu sagen, er solle sich zusammenreißen.
»Sie wollen Flugstunden… Manche haben sogar Geld dabei!«, murmelte Eve schuldbewusst und sah dabei mehr Lily an als James.
Lily hob die Augenbrauen. »Da siehst du mal, wie viele vom großen James Potter unterrichtet werden wollen!«
»Hör auf, Lily! Ich mach das nicht!«, zischte James ihr zu.
»James, komm schon…«
»Nein! Ich hab was Besseres zu tun als…«
»James«, bittend sah Lily ihn an.
»Nein!«, meinte er überraschend standhaft und Lily beschloss mit einem Blick auf die missmutig dreinblickenden Schüler, dass sie ihre Taktik wohl ändern musste.
»Schatz«, sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu, »wenn du das machst, dann werde ich…« Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr, das Eve nicht verstehen konnte, aber als Lily wieder einen Schritt zurück machte, musterte James sie abschätzig, während sie nur geheimnisvoll lächelte.
»Wirklich?«, fragte er dann nach.
»Ja. Versprochen.«, meinte sie mit ihrem Lächeln, das Eve sich so gut es ging einprägte, denn es schien Wunder zu wirken.
»Na schön.«, meinte James seufzend. »Los, kommt mit, wir holen die Besen…« Und ein bisschen musste er lächeln, als die Kinder in Jubelrufe ausbrachen und ihm hinterher liefen zum Schuppen.
»Was hast du ihm gesagt?«, fragte Eve Lily leise, bevor sie den anderen nachliefen.
»Das, was alle Frauen sagen, wenn sie etwas von Männern wollen.«, meinte Lily nur und biss sich auf die Lippen, um nicht los zu lachen. Es musste also etwas ziemlich dämliches sein…
»Und was ist das?«, fragte Eve nach. Wenn sie es diesem dämlichen Harris sagte, bekam sie vielleicht ihr Lieblingsarmband wieder.
»Oh… Das wirst du schon noch früh genug rausfinden.«, meinte Lily nur. »Und jetzt komm, sonst sind alle guten Besen weg.«

Erschöpft räumte James den letzten Besen an seinen Platz zurück und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Als er sich umdrehte, warteten Lily und Eve vor dem Schuppen. Die beiden schienen sich wirklich gut zu verstehen. Eve war auch nett, das musste James zugeben, richtig süß manchmal. Wie konnte jemand wie sie nur Slytherin zugeteilt werden?
»Entschuldigung.«, murmelte Eve, als James den Schuppen abgeschlossen und sich zu den Mädchen gewandt hatte. »Ich wollte Sie wirklich nicht unter Druck setzten oder…«
»Schon okay.«, meinte James. Er war müde und seine Beinmuskeln zuckten noch vom ständigen hin und her hetzten auf dem Quidditchfeld. »Aber noch mal mache ich das nicht.«, fügte er hinzu und sah, wie Lily die Augen verdrehte. »Wenn, dann trainiere ich nur noch dich und Lily.«, meinte er deswegen und seine Freundin sah gleich wieder viel versöhnlicher aus. »Du kannst mich übrigens James nennen.«
Eve strahlte. »Okay. Entschuldige, James.«
»Wie gesagt, alles gut. Jetzt äh… Geh Hausaufgaben machen!«
Zu seiner Überraschung gehorchte Eve sogar. Zumindest verabschiedete sie sich mit einer Umarmung bei Lily und schlang sogar kurz die Arme um James, dann lief sie übermütig den Hügel hoch zum Schloss.
Verträumt sah Lily ihr nach, während James die Arme um sie schlang und sich an sie lehnte. »Mir tun alle Muskeln weh!«, jammerte er. Drei nicht gerade leichte Mädchen waren auf ihn drauf gefallen. Die übermütige Ravenclaw hatte ihn zur Weißglut getrieben mit ihren ständigen Lerneifer. Eve hatte er auch mehrmals auffangen müssen. Er wollte eigentlich nur noch ins Bett.
Lily hingegen schlang schmunzelnd die Arme um ihn. »Ich glaube, ich möchte wirklich Kinder haben.«
Überrascht sah James auf. »Was? Sofort?«
»Nein!« Sie lachte. »Nicht jetzt! Vielleicht wenn ich mit der Ausbildung fertig bin… Etwas Geld zur Seite gelegt habe…«
»Hmmm…«, machte James und schürzte die Lippen. »Eine Horde Kinder, die auf mich losgeht überzeugt dich also davon, auch mal solche Quälgeister zu haben?«
»DU warst es doch immer, der vom Kinderkriegen angefangen hat!«
»Ja, aber seit heute ist meine Wunschstückzahl von zwölf auf vier geschrumpft.« Sein gequältes Gesicht brachte Lily zum Lachen. »Aber wie willst du das mit deinem Lehrerjob vereinbaren?«
»Ich weiß nicht… Das steht doch noch gar nicht fest. Muss man denn als Lehrer in Hogwarts wohnen? Und außerdem wird mein Mann sich doch hoffentlich auch mal um die Kinder kümmern, oder?«
»Wenn du ihn ganz lieb darum bittest…« James grinste wieder verschmitzt und gab ihr einen Kuss auf den Mund. »Du schuldest mir übrigens noch was…«
»Hab’s nicht vergessen.«
»Gut. Ich wird’s auch nicht vergessen.«
»Das befürchte ich auch.«
Er lachte, küsste sie noch einmal. Sie plänkelten noch ein bisschen herum, während sie durch das Stadion zurück zum Schloss liefen, als Lily plötzlich die Person auf dem Turm sah.
Sofort blieb sie wie angewurzelt stehen.
»Was ist?«, fragte James und Lily zeigte Stumm hoch zu einem der Holztürme. Tatsächlich, da war jemand und Lily hatte ihren Traum wieder vor Augen. Wenn das da oben Snape war, dann…
»Wir müssen ihn da runter holen!«, meinte Lily und rannte los. Ohne darüber nachzudenken, dass jede Treppenstufe sie weiter und weiter in schwindelerregende Höhen brachte, rannte sie den Turm hinauf. Sie musste das verhindern, ihre Träume mussten aufhören, wahr zu werden, es sollte aufhören, er durfte nicht…
»Sev!«, rief Lily, stolperte auf die Tribüne und blieb überrascht stehen.
Es war nicht Severus Snape, der sich verdutzt zu Lily umdrehte.
Es war ein Mädchen mit schulterlangen, braunen Haaren, die im Wind wehten. Sie war blass, die Lippen blau trotz der schwülen Wärme und sie hatte sich in ihren Umhang gewickelt.
Erst auf den zweiten Blick sah Lily die Tränen, die das Mädchen eilig von den Wangen wischte.
James kam hinter ihr polternd zum Stehen, keuchte und sah verwirrt von dem Mädchen zu Lily und wieder zurück.
»I-ich wollte euch nicht stören.«, murmelte das Mädchen, die Stimme so ausdruckslos, und wandte sich wieder dem Quidditchfeld zu. Sie stand ganz vorne an der Tribüne und sah nach unten auf das Feld.
»Was machst du hier?«, fragte Lily. Ihr klopfendes Herz beruhigte sich nur langsam. »Du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt.«
»Tut mir leid.«, meinte das Mädchen ohne sich umzudrehen.
Lily tauschte einen Blick mit James. Irgendetwas stimmte nicht.
»Alles in Ordnung?«, fragte Lily und ging langsam näher. Das Mädchen antwortete nicht, beugte sich nur weiter vor und Lily beschleunigte ihren Schritt. Trotz allem hatte sie immer noch Angst, das Mädchen konnte herunterfallen.
»Hey?«, sanft legte sie ihre Hand auf die Schulter des Mädchens und drehte sie herum. »Was hast du denn?«
Das Mädchen schloss die Augen, Tränen quollen aus ihren Augen und sie biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzuschluchzen. Sie sah so verzweifelt aus, dass Lily gar nicht anders konnte, sie schloss ganz automatisch die Arme um das Mädchen und streichelte ihren Rücken.
James kam langsam näher. Er überlegte, ob er das Mädchen kannte, ob Lily es kannte, konnte sich aber nicht daran erinnern, sie jemals zuvor bewusst gesehen zu haben. Aber dem Mädchen schien die Umarmung nicht unangenehm zu sein, denn sie legte den Kopf an Lilys Schulter und weinte. Hilfe suchend sah Lily ihn an und James machte die letzten paar Schritte zu ihnen, streichelte ebenfalls den Rücken des Mädchens. Zusammen redeten sie beruhigend auf das Mädchen ein, obwohl sie gar nicht wussten, warum sie sie trösteten.
Und irgendwann, als es schon dunkel wurde löste sie sich von Lily und wischte sich die letzten Tränen von den Wangen. »â€™Tschuldigung.«, sagte sie mit dünner Stimme.
»Schon okay.«, meinte Lily und James fragte: »Können wir irgendwas für dich tun?«
Da musste das Mädchen plötzlich bitter lachen. »Nein.«, meinte sie dann. »Das glaube ich nicht.« Und noch eine Träne lief ihre Wange herunter.
»Miss Adams.«
Die drei fuhren herum. Die Professoren Dumbledore und McGonagall standen in der Eingangstür zur Tribüne und blickten mit seltsam angespannten und betrübten Gesichtern zu den drei Schülern hinunter.
»Miss Adams, Ihr Onkel möchte Sie sprechen.« Professor McGonagall atmete tief durch, versuchte ein Lächeln, versagte aber kläglich.
»Okay.« Das Mädchen nickte, löste sich endgültig von Lily und James und trabte mit gesenktem Kopf zu ihren Lehrern nach oben. Professor McGonagall warf dem Schulleiter einen kurzen Blick zu, legte dem Mädchen dann eine Hand auf den Rücken und führte sie den Turm hinab. Professor Dumbledore sah ihnen nach und Lily entdeckte eine Spur Verzweiflung in seinen Augen.
Als er sich wieder ihnen zuwandte, war dieser Ausdruck in seinem Blick jedoch verschwunden. »Vielen Dank, dass Sie sich um Miss Adams gekümmert haben.«
»Was ist mit ihr?«, fragte James sofort und Dumbledore kam langsam näher. Er stellte sich neben sie und besah sich das Quidditchfeld, als hätte er es noch nie zuvor gesehen.
»Ihre Eltern sind gestorben. Sie haben Crouch in seinem Beschluss unterstützt, ich weiß nicht, ob Sie den Artikel im Tagespropheten gelesen haben.« Lily und James tauschten Blicke. Welchen Artikel? Es hatte viele gegeben zu den neuen Vollmachten der Auroren.
»Sie wurden tot in ihrem Haus aufgefunden. Ich glaube, es waren Todesser.« Dumbledore seufzte tief und seine wasserblauen Augen waren plötzlich ungewohnt glasig. »Sie hat die Nachricht nicht gut aufgenommen – wie könnte sie auch? Sie ist noch so jung… Schon seltsam, dass Sie sie gefunden haben, Miss Evans.« Er nickte Lily zu, die gequält die Augen schloss.
»Wie schrecklich.«, murmelte sie und James legte ihr die Hände auf die Schultern. Plötzlich kamen die Erinnerungen zurück, wie Professor McGonagall sie in das Büro des Schulleiters gerufen hatte… Ihr Zusammenbruch und die fürchterlichen Stunden danach.
Wann hatte das Loch in ihrer Brust, das der Tod ihrer Eltern in ihr Herz gerissen hatte, aufgehört zu bluten? Wann hatte die Wunde begonnen zu heilen? Es tat noch weh. Aber es war nicht mehr so schlimm, wie damals.
»Ja, schrecklich.« Professor Dumbledore nickte traurig. »Und ich fürchte, es wird noch schlimmer werden.«
James räusperte sich. »Professor, wieso haben Sie mir nichts gesagt. Wegen meinem Vater. Sie wussten doch sicher davon.«
Beinahe erstaunt drehte Professor Dumbledore sich zu James um. »Es tut mir sehr leid, was mit Ihrem Vater passiert ist, James. Aber es lag nicht in meiner Verantwortung, es Ihnen zu berichten. Ihre Mutter ist immer noch Ihr Vormund.«
»Ich bin achtzehn. Ich bin erwachsen. Ich habe ein Recht darauf…«, begann James aber Professor Dumbledore hob die Hand als Zeichen, dass er sich beruhigen sollte.
»Ihre Mutter bat mich darum, Sie vor den Prüfungen nicht auch noch damit zu belasten. Sie bat mich als ihr Freund, Mr Potter, und ich schätze die Freundschaft zu Ihren Eltern sehr. Es tut mir leid, wenn Ihnen das nicht als Begründung reicht.«
»Es reicht.«, meinte Lily, bevor James etwas sagen konnte. »Es war schon in Ordnung so.«
»War es nicht!«
»James, bitte!« Lily wandte sich zu ihm um und griff nach seinen Händen. »Es ist doch alles gut!«
»Alles gut? Wann hätte man mir Bescheid gesagt? Wenn mein Dad schon tot wäre? Glauben Sie nicht, er hätte seinen Sohn gerne noch ein letztes Mal…«
»Er ist nicht tot, James.«, versuchte Lily ihn noch einmal zu beruhigen. »Und deine Mutter weiß, was sie tut! Sie hätte nicht versucht es dir zu verschweigen, wenn es ernst gewesen wäre!«
Aber James lachte auf. »Du kennst meine Mutter nicht, Lily.« Er warf Dumbledore einen weiteren wütenden Blick zu, dem der Schulleiter auswich.
»Sie kennen Ihre Mutter, James. Sie wissen, wie überzeugend sie sein kann. Und wie stur.« Professor Dumbledore lächelte leicht. »Und wie vernarrt. Sie lässt fragen, ob man Ihnen jetzt eigentlich doch gratulieren darf.«
Verwirrt tauschten Lily und James Blicke. Professor Dumbledore deutete schmunzelnd auf den Ring an Lilys Finger und beide antworteten prompt: »Nein!«, tauschten noch einen Blick und erröteten. Professor Dumbledore lächelte.
»Schade.«, meinte er, ging ein paar Schritte die Tribüne hinauf. »Ich wünsche Ihnen trotz allem noch einen schönen Abend. Und Danke.« Damit verschwand er von der Tribüne, die Treppen knarrten unter seinem Gewicht.
Lily sah dem Schulleiter nach und versuchte James wütende Blicke zu ignorieren. Schließlich wandte sie sich doch zu ihm um. »Was?«
»Hör auf, für mich zu reden!«
»Wie?«
»Das machst du ständig. Immer antwortest du an meiner Stelle Sachen, die ich gar nicht sagen will!« Beleidigt verschränkte James die Arme vor der Brust. »Erst die Flugstunden, jetzt das…«
»Stimmt.« Lily lächelte leicht. »Das hat Julia mir beigebracht.«
James knurrte. »Du gibst das auch noch zu?«
»Liebling.« Sie nahm seine Hand und drückte sie leicht. »Ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung mich mit dir zu streiten.«
»Oh, bitte entschuldige!«, fauchte James, riss sich los und stapfte zum Ausgang der Tribüne. Lily ließ ihn gehen, seufzte und setzte sich schließlich auf die Holzbänke. Die Dämmerung war vorbei, es wurde langsam Dunkel. Bald war Ausgangssperre.
Aber sie blieb sitzen, dachte an ihre Eltern, an ihr neues Leben ohne sie und ohne Hogwarts.
Warum hatten ihre Eltern sie gerade in diesem entscheidenden Jahr verlassen? Nachdenklich drehte sie den Ring ihrer Mutter, den sie schon seit einer Weile ständig trug. Sie mochte ihn. Und zugegeben, sie mochte auch die neiderfüllten Blicke der anderen Mädchen, wenn sie ihn sahen.
Wenn ich aus Hogwarts draußen bin, gehe ich ihr Grab besuchen, nahm Lily sich vor und seufzte leise.
James kam zurück, genauso polternd wie er gegangen war, setzte sich neben sie, verschränkte die Arme vor der Brust, sagte aber kein Wort.
Ein Lächeln schlich sich auf Lilys Lippen. »Genug geschmollt?«, fragte sie schließlich und sah ihn von der Seite an. Sie hatte ihn den Turm nicht verlassen hören, obwohl man jeden Schritt auf dem Holzboden hörte. Vermutlich hatte er auf irgendeiner Treppenstufe gesessen, nachgedacht wie sie, oder gewartet, dass sie ihm nachlief.
»Noch nicht.«, antwortete er, sah hoch in den Himmel. Die Wolken hoben sich dunkellila vom blauen Abendhimmel ab. Im Wald schrie ein Kauz. Der Wind flachte ab. Ein Stern erschien am Himmel. »Jetzt.«, sagte James schließlich und legte Lily einen Arm um die Schulter.
Sie grinste. »Ich bin froh, dass wir das so diplomatisch gelöst haben.«
»Ja, ich auch.« James lachte. »Nein ernsthaft… Ich hab meine Wut an dir raus gelassen. Tut mir leid.«
»Entschuldige dich nicht dafür. Das mach ich doch auch oft genug.« Lily kuschelte sich an ihn, schloss die Augen. »Ich kann verstehen, dass du nicht willst, dass ich für dich spreche…«
»Weißt du, wer das auch immer gemacht hat? Meine Exfreundinnen. Alle. Ist wohl irgendwie eine Macke von euch Mädchen.«
»Es ist Taktik.«
»Es ist nervig.« James lachte. »Sirius meinte immer, das ist der Preis, wenn man eine Beziehung eingeht. Man verliert seine Persönlichkeit und wird nur noch zu einem ›Wir‹ dezimiert, und der Willen des ›Wir‹ ist ganz klar nach dem der Frau gerichtet.«
»Er hat das gut erkannt. Und fällt bei Miriam trotzdem darauf rein.«
James lachte. »Die zwei sind kein ›Wir‹. Die sind ein ›Es‹. Die können ihre Beziehung doch selber nicht definieren.«
»Miriam hat gesagt, Sirius hätte ihr das L-Wort gesagt.«
»â€şLeck mich‹?«
»Liebe, James. L wie Liebe.«
»Nja, aber ersteres hat er bestimmt schon öfters gesagt.«
»Das wage ich nicht zu bezweifeln.« Sie lachten, verschränkten ihre Hände ineinander, küssten sich.
»Wir sind das bessere Paar.«, stellte James fest.
»Das behauptet, glaube ich, jedes Paar von sich.«
»Wir sind trotzdem das bessere.«
»Angeber.« Aber sie gab ihm trotzdem einen Kuss, weil er ja irgendwie mit ihrer Liebe angab. Und irgendwie war das schön, dass er stolz auf seine Beziehung mit ihr war.
»Komm mal mit.«, bat James unvermittelt und stand auf.
»Wohin?«
»Komm schon!« Er nahm ihre Hand, aber er führte sie nicht weit weg, gerade einmal in den Holzturm ein paar Treppenstufen hinunter zu dem Herzchen in dem Pfeiler, in dem J+C stand.
»Das hast du doch damals angestarrt, oder?«, fragte er und Lily erinnerte sich an das Quidditchtraining, bei dem sie James zugesehen hatte.
»Ja?«, gab sie zu und sah zur Seite. James hatte das Thema Christin doch abhaken wollen, oder?
Er nahm seinen Zauberstab aus dem Umhang und ging einen Pfeiler weiter. »Hier?«, fragte er, deutete auf eine Stelle.
»Was?«
»Unser Herz. Deine Initialen zuerst oder meine?«
Überrascht sah Lily erst du ihm, dann zu dem Herzchen und zurück. Er hob schon den Zauberstab, überlegte wohl, wie groß das Herz werden sollte.
»Nicht!« Lily hielt seine Hand fest.
»Warum nicht?«
Warum. Konnte sie ihm sagen, dass es sie an die Bäume in ihrem Traum erinnerte? Grabsteine, die Namen in Holz geritzt wie dieses Herz, tot und leblos…
»Wir brauchen so was nicht.«, meinte sie nur und küsste ihn.
»Okay.« Ein bisschen überrascht steckte James seinen Zauberstab wieder ein. »Ich hab übrigens einen neuen Witz für dich, den du McGonagall morgen erzählen kannst.«, sagte er dann, während sie den Turm hinuntergingen.
»Wieso morgen?«
»Ich bin todmüde und morgen haben wir in der ersten Stunde wieder Verwandlung. Ich lass dich nicht aus dem Bett, bis du dein Versprechen eingelöst hast.«
»Super.« Lily lachte. »Und der Witz wäre?«
»Was ist rot und hüpft über eine Wiese? Ein Kaminchen!«
»Doofkopf.«, murmelte sie, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken. »Du hast es schon wieder gemacht.«, meinte sie dann und lehnte sich an seine Schulter.
»Was?«
»Mich aus meinem Tief herausgeholt. Wie damals. Und die vielen Tiefs danach.«
»Immer wieder gerne, Lily.« James grinste. »Immer wieder gerne.«


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Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson