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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 72

von Jojoi

»Rate, was in Pflege magischer Geschöpfe abgefragt wurde.«, begrüßte James Lily im Gemeinschaftsraum am Nachmittag, als er mit Sirius, Remus und Frank von der Prüfung zurück kam. Lily hatte gerade Emily in Wahrsagen abgefragt, ihre Prüfung war morgen.
»Ähm… Flubberwürmer?«, riet Lily.
»Einhörner!«, knurrte Frank und ließ sich auf das Sofa fallen. »Diese miesen Grasfresser, die meine Alice angegriffen haben! Die wollten von uns hören, dass Einhörner an sich zahme und friedvolle Tiere waren. Pah!«
James und Sirius zuckten mit den Schultern. »Frank hat es ziemlich versaut.«, meinten sie dann und Frank knurrte: »Ich hab doch recht! Diese Viecher sind aggressiv!«
»Weil die Einhörner sich gewöhnlich nur Jungfrauen annähern, war es ziemlich schwer ihr Vertrauen zu gewinnen, was Teil der Aufgabe war.«, brummte Sirius. »Ehrlich, wer hat sich diese dämliche Prüfung ausgedacht?«
»Was musstet ihr genau machen?«, fragte Emily nach und musterte Remus besorgt. Er sah ziemlich fertig aus, bleich und hatte Augenringe wie sonst an Vollmond.
»Wir sollten ihnen ein Haar aus dem Schweif schneiden.«, murmelte er, schloss die Augen und lehnte sich im Sofa zurück.
»Remus war der einzige, der überhaupt an ihren Schweif hingekommen ist.« James klopfte Remus anerkennend auf die Schulter, was den Gryffindor sofort wieder aufschreckte, wo er sich doch gerade entspannt hatte. »Aber als er das Messer rausholte war das Einhorn blitzschnell weg!«
»Ihr Armen.«, seufzte Lily und legte Emilys Wahrsagebuch zur Seite. »Was habt ihr bekommen?«
»Na ja, Frank bekam ein dafür, dass er die Tiere angespuckt und beschimpft hat ein großes, dickes Schlecht.« James blinzelte zu Frank rüber, der mit verschränkten Armen auf dem Boden vor dem Kamin saß und immer noch vor sich hin schmollte. »Remus bekam ein Erwartungen übertroffen und Sirius und ich ein Akzeptabel
»Dann war es also gar nicht so mies. Außer für dich, Frank.«
»Ausgerechnet Einhörner!«, fauchte er noch einmal und brachte Lily zum grinsen.
»Geh doch mal nach Betty sehen. Sie heitert dich sicher wieder auf.«
»Potter, halt die Klappe!«, meinte Frank genervt, stand aber auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Kichernd sahen die Jungen ihm nach.
»Also, James.« Lily stand auf und setzte sich zu James auf den Schoß. »Wann hast du die Flugstunde für Eve geplant?«
»Eigentlich noch gar nicht.«
»James!«
»Ja, schon gut!« James verdrehte die Augen. »Ist mir egal… Jetzt? Es ist weitgehend windstill.«
»Schön. Dann hol ich sie.« Lily sprang auf, aber James hielt sie fest.
»DU gehst nicht zum Slytheringemeinschaftsraum!«, bestimmte er barsch.
»Was? Aber…«
»Ich hol sie. Du gehst dich umziehen und meinen Besen und den Schlüssel für den Schuppen holen.«
»Aber…«
»Keine Widerrede, Lily!« Und damit ging James aus dem Gemeinschaftsraum. Verdutzt sahen ihm seine Freunde nach.
»Was sollte das denn?«, fragte Emily verwundert.
»Das war wohl Jamesies Beschützerinstinkt…«, meinte Sirius schulterzuckend. »Solange er dich nicht ankettet ist alles in Ordnung. Viel Spaß bei der Flugstunde, Evans!«

Eves hochrote Gesichtsfarbe biss sich ein wenig mit dem zarten Rosa ihrer Haare, als sie aus dem Slyhteringemeinschaftsraum trat, wo James auf sie wartete. Er hatte ein paar Erstklässler gebeten sie raus zu holen. Sie hatten ihn argwöhnisch angeguckt und er hatte schon gedacht, sie hätten seine Bitte nicht weitergesagt, als Eve aus dem Gemeinschaftsraum trat.
»Hey!«, begrüßte er sie und suchte ihren Blick, aber Eve starrte auf den Boden.
»Hey.«, piepste sie.
»Bist du bereit?«
Eve nickte.
»Dann komm.« James ging los und das Mädchen folgte ihm schnell. Sie trug Hosen, Umhang und Stiefel, was sie aussehen ließ, als würde sie gleich raus in den Schnee stapfen, dabei herrschten milde Temperaturen. Ihr Umhang war etwas zu lang und am Saum schon ganz ausgefranzt.
»Wie heißt du mit ganzem Namen?«, hörte James sich fragen, selbst ein bisschen von sich überrascht. Was interessierte es ihn?
»Eve McMillan.«
»McMillan? Du bist die Tochter von Ambrose und Annabell?«
»Ja. Wieso?« Eve sah auf, zum ersten Mal.
»Nur so.«, meinte James schnell und sah weg.
Lily wartete schon auf dem Quidditchfeld und lief ihnen entgegen, als sie sie sah. Eve schien sich über ihren Anblick zu freuen, denn James entging das Lächeln auf ihren Lippen nicht. Lily konnte wohl wirklich jeden um den kleinen Finger wickeln.
Bevor er sich an das Training mit Eve machte, gab er Lily ihre Aufgabe. Sie bekam einen der Sauberwischs, weil der halb zerfallene Besen für Eve reserviert war. »Okay, Lily«, begann James und hielt ihr einen handgroßen roten Ball vor das Gesicht. »Wirf den Ball und fang ihn.«
»Bitte?«
»Du setzt dich auf den Besen.« James nahm ihr den Besen aus der Hand und setzte sich darauf. »Du wirfst den Ball«, er warf den Ball weit in die Mitte des Spielfelds, »und fängst ihn«. Damit raste er los und fing den Ball tatsächlich noch auf, bevor er den Boden berührte. »Klar soweit?«, rief er dann und kam zurückgeflogen.
»Klar.«, murmelte Lily, nahm Besen und Ball entgegen und seufzte tief. Sie wusste jetzt schon, dass die Übung in einem Desaster enden würde. Nicht nur, dass schnelles Starten mit einem Besen eine Katastrophe für sie war, Weitwurf gehörte auch nicht zu ihren Stärken.
»Wenn du es ohne Probleme hinbekommst, wartest du immer drei Sekunden bevor du losfliegst.«, meinte James noch über die Schulter, dann führte er Eve zum anderen Ende des Spielfelds. »Also, Lily hat Höhen- und offensichtlich auch Geschwindigkeitsangst. Was ist dein Problem beim Fliegen?«, fragte er das Mädchen und beugte sich zu ihr runter.
»Der Besen macht nie das, was ich will.« Eve musterte den morschen Stab in James’ Händen argwöhnisch.
»Warum nicht?«
»Ich weiß nicht!«
»Setz dich mal drauf.« Er hielt ihr den Besen hin und das Mädchen kletterte ein bisschen unbeholfen darauf. Sofort bemerkte James Fehler bei ihrer Haltung, korrigierte sie eine halbe Ewigkeit lang und forderte sie dann auf, sich vom Boden abzustoßen und zu fliegen.
Eve hüpfte los wie ein kleines Häschen, aber der Besen blieb nicht in der Luft stehen. James hatte sichtlich Mühe sich ein Lachen zu verkneifen.
»Okay. Pass auf.« Er hielt sie fest und legte eine Hand auf den Besenstiel. »Du musst dem Besen schon ein Signal geben, dass er fliegen soll. So wie du zu ihm ›Auf‹ sagen musst, wenn er von selbst aufstehen soll. Die Übung hat Madam Hooch doch bestimmt mit euch gemacht, oder?«
»Ja, aber das hast auch nicht geklappt!«
»Daran üben wir später. Also, wenn du losfliegen willst, dann musst du auch ganz, ganz fest ›Flieg‹ denken. Am besten sagst du es am Anfang mal laut. Stoß dich vorsichtig ab und sag: ›Flieg!‹. Okay?«
Sie nickte stieß sich ab und sagte: »Flieg!«
Aber sie flog nicht. Entmutigt sah sie James an, aber er setzte sich auf den Boden und meinte: »Weiter! Das braucht Übung.«
Eve nickte und hüpfte weiter. James warf währenddessen einen kurzen Blick auf Lily. Sie versuchte gerade vom Besen aus den auf dem Boden liegenden Ball aufzuheben und lehnte sich dabei so weit nach vorne, dass sie vom Besenstiel rutschte und mit einem leisen Aufschrei im Matsch landete. James kicherte, Eve stoppte.
»Siehst du, Lily hat auch Probleme.«, erklärte er sein Lachen und Eve sah zu Lily rüber, die sich sichtlich verärgert aufrappelte, den Ball griff und sich wieder auf den Besen hockte. »Aber sie gibt nicht auf. Also geben wir auch nicht auf, okay?«
Eve nickte und hüpfte, rief: »Flieg!«. Sie sah wirklich zu affig aus und es machte James wirklich Freude ihr zuzusehen.
Aber als er die Tränen in ihren Augen entdeckte tat sie ihm schlagartig leid. Sie strengte sich wirklich an, das sah er, aber sie schien sogar noch weniger Talent zu haben, als Lily (wenn das überhaupt noch möglich war). Nach einer kurzen Überlegung holte James seinen Zauberstab aus seinem Umhang und richtete ihn gut versteckt auf Eve. Einen Moment später schwebte sie in der Luft. Das Mädchen quiekte auf, rief James, dass er zu ihr sah, aber da löste er den Zauber schon wieder auf und sie landete wieder auf dem Boden.
»Hast du gesehen?«, fragte sie aufgeregt, ihre Augen leuchteten wieder.
»Ja!« James klatschte in die Hände. »Sehr gut! Los, noch mal!«
Wieder voller Optimismus hüpfte Eve los. Immer mal wieder bevor sie kurz vorm Verzweifeln war hielt James sie für einen Moment in der Luft. Jedes Mal begannen ihre Augen dabei so zu strahlen, dass er sie am liebsten nicht mehr zu Boden schweben lassen wollte.
Und ein Mal schwebte sie schließlich auch ohne sein Zutun für ein paar Sekunden, was James aufspringen ließ. »Sehr gut! Du machst das wirklich sehr gut!«, log er, lief neben ihr her hüpfte jetzt mit, wenn sie hüpfte. Seine Darbietung brachte Eve zum Lachen und lenkte sie erst vom Fliegen ab, aber dann klappte es immer besser.
Lilys Freudenschrei über ihren ersten Fang nach gefühlten drei Stunden hallte über den Platz, gefolgt von einem lauten: »Ahh!« als sie vom Besen fiel. Eve und James applaudierten ihr, wobei Eve prompt wieder auf dem Boden landete, als sie den Besen losließ.
Das höchste waren zwei Minuten und dreißig Sekunden. Zwei Minuten und dreißig Sekunden hielt Eve sich in der Luft und freute sich darüber wie ein Honigkuchenpferd. Völlig unvermittelt schlang sie die Arme um James und drückte das Gesicht in seinen Bauch. »Dankedankedankedankedanke!«, rief sie dabei und wippte aufgeregt vom Fußballen zur Ferse und wieder zurück.
»Äh gern geschehen.«, meinte James und tätschelte unbeholfen ihren Rücken. Lily musste bei dem Anblick schmunzelnd und flog vorsichtig näher.
»Haben wir für heute genug geübt, Herr Trainer?«, fragte sie.
»Ja. Ihr habt das sehr gut gemacht.«, meinte James und Eve löste sich von ihm mit einem Lächeln.
»Wann üben wir das nächste Mal?«, fragte sie aufgeregt.
»Ähm… Morgen?«, schlug James vor.
»Ja!« Eve strahlte, hüpfte aufgeregt auf der Stelle, als wäre sie nicht die letzten zwei Stunden genug herum gehopst.
»So schlimm war es gar nicht, oder?«, fragte Lily leise, als Eve vorauslief, ihren und Lilys Besen unter dem Arm, um sie in dem kleinen Schuppen aufzuräumen.
»Oh, nein.« James lachte. »Ich bringe meiner Cousine gerne das Fliegen bei! Auch wenn sie wirklich, WIRKLICH keinerlei Talent hat.«
Überrascht sah Lily auf. »Deiner Cousine?«
»Ja.« James zuckte mit den Schultern. »Du hast mir gar nicht gesagt, dass sie McMillan heißt.«
»Ich wusste auch nicht, dass du Verwandte hast, die McMillan heißen. Ich wusste nicht mal, dass Eve McMillan heißt!«
»Alle reinblütigen Zauberer sind irgendwie irgendwo verwandt, Lily.« James zuckte mit den Schultern. »Ihre Mutter ist Dads Schwester glaube ich.«
»Glaubst du?«
»Die Potters bleiben lieber unter sich.«
»Wieso?«
James zuckte mit den Schultern. »Sie ist Slytherin. Du kannst dir also meine Tante und Onkel vorstellen. Und meine restlichen Verwandten ebenso. Der Bruder meines Vaters hat Dorea Black geheiratet. Sie haben auch einen Sohn… Ich muss mal Sirius fragen, wie er heißt. Vermutlich auch James… In unserer Familie heißen alle James.«
Fassungslos schüttelte Lily den Kopf. »Du liebe Güte! Du kennst wirklich deine Cousinen und Cousins nicht beim Namen?«
»Guck mich nicht so an! Frag Eve doch, ob sie überhaupt weiß, dass ich ihr Cousin bin! Ich bin mir ziemlich sicher, sie weiß es nicht. Wenn man von dem Rest seiner Familie geächtet wird, interessiert man sich auch nicht für den Rest.«
»Erstens: Warum werden die Potters geächtet? Und zweitens: Vielleicht weiß sie es doch. Sie wird immer rot, wenn sie dich sieht. Das ist dir wohl kaum entgangen.«
»Wir werden geächtet, weil mein Dad meine Mom geheiratet hat. Und Eve nennt mich ›Mr Potter‹. Nennt man seinen Cousin ›Mr Potter‹?«
Lily wollte antworten, aber sie waren am Schuppen angekommen, wo Eve auf sie wartete. James schloss ab und gemeinsam gingen sie zurück zum Schloss. Das Mädchen verabschiedete sich von den beiden vor der Marmortreppe, lief dann aufgeregt in Richtung Slytheringemeinschaftsraum davon, aber nicht ohne ihnen noch drei Mal zuzuwinken.
»Deine Cousine ist echt süß.«, stellte Lily fest und James zuckte mit den Schultern. »Noch was: Wenn dein Onkel bei den Blacks eingeheiratet hat, dann bist du auch mit Sirius verwandt?«
»Ich bin sogar mit Peter verwandt. Und verrat es keinem, aber ich glaube sogar mit Miriam! Vermutlich mit der halben Schule. Aber wie du siehst interessiert es niemanden. Oder hast du Travers schon mal an mir vorbeilaufen und sagen hören: ›Hallo Cousin zweiten Grades!‹?« Noch einmal zuckte er mit den Schultern. »Blut ist nicht dicker als Wasser.«
»Wow.« Lily schluckte. »Wenn ich dich heirate, hab ich plötzlich einige Verwandte, für dich ich mich schämen muss. Zusätzlich zu meiner Schwester meine ich.«
James lachte. »Wenn du mich heiratest?«, fragte er nach und legte ihr den Arm um die Schultern.
»FALLS ich dich heirate.«, verbesserte Lily sich und schmunzelte über James theatralisches Schluchzen.

Bei all dem Prüfungsstress, den Remus Lupin gehabt hatte, war ihm der Geburtstag seines Freundes trotz allem nicht entfallen, wohingegen Peter am Morgen erst einmal laut fluchte und aufgeregt seinen Koffer durchsuchte nach irgendetwas, das er Sirius schenken konnte. Sirius war nicht da, Remus vermutete, dass er irgendwo im Schloss mit Miriam in seinen Geburtstag hinein gefeiert hatte.
Peter fand schließlich ein Paar noch eingepackter Pralinen, die noch von ihrem Süßigkeitenverkauf übrig geblieben waren und zusammen machten sich die beiden auf den Weg zum Frühstück. Sirius war schon da, wurde gerade von Lily umarmt, die ihm mit James zusammen ein kleines Geschenk überreichte. Sirius ließ sich nicht lange bitten und riss voller Erwartungen das Geschenk auf.
»Oh. Toll. Ein Flohhalsband.«, sagte er dann und hob ein quietschgelbes Hundehalsband aus dem kleinen Karton.
»Selbstgezaubert.«, fügte Lily hinzu und James bekam sich kaum mehr ein vor Lachen, als er Sirius’ Gesicht sah.
Miriam, die neben ihm am Frühstückstisch saß ruckte ihren Stuhl weg von ihm. »Du hast Flöhe?«
»Nein!« Sirius schüttelte schnell den Kopf. »Quatsch! Nein! Nur ein Mal und die hatte ich von Remus!«
Peter lachte. »Oh, Miriam, diese Schwindelei würde ich mir nicht gefallen lassen!«
»Ualgh«, machte Miriam und schüttelte sich. »Ihr Jungs seid ja so was von eklig!«
»Es waren nur Flöhe!« Sirius verdrehte die Augen. »Keine Bisamratten!«
Bei der Vorstellung musste James noch viel mehr lachen. In diesem Moment taumelte eine Eule mit einem ziemlich großen Paket an beiden Füßen auf den Gryffindortisch zu, setzte zum Landeflug an, erschrak aber zu Tode, als plötzlich der Fastkopflose Nick aus dem Tisch auftauchte, blieb mit dem Paket an einem Krug Kürbissaft hängen, überschlug sich einmal in der Luft und landete mit einem lauten Plopp auf dem Packet und das Packet auf Franks Frühstück, dass die Müslischale zerbrach und Frank über und über mit Müsli bekleckert wurde.
Der Gryffindortisch brüllte vor Lachen. Genervt sah Frank auf die Eule herunter, die ein bisschen verwirrt umher guckte und aufgeregt schuhute. »Ist das deine Eule, Potter?«
»Ach, Agnes!« James wollte wohl bekümmert klingen, konnte das Grinsen aber nicht ganz aus seinem Gesicht verbannen. Er stand auf und hob die Eule von Franks Teller, Milch tropfte vom Paket herunter und Agnes schuhute noch aufgeregter. James setzte sie auf seinen Schoß, begann ihr das Paket von den Füßen zu binden, während die Eule immer noch ganz verdattert drein guckte.
»Meine arme Eule. Was tun dir meine Eltern nur wieder an?« James strich ihr über das Gefieder und Agnes flatterte aufgeregt auf seine Schulter. »Ich schätze mal, das Paket ist für dich.« James reichte es über den Tisch an Sirius weiter. »Dass sie sich nicht mal die Mühe gemacht haben, es mit einem Verkleinerungszauber zu belegen. Meine Eule ist doch kein Packesel!«
»Vielleicht ist es schon verkleinert?«, überlegte Sirius und riss aufgeregt die Packung auf.
»Vermutlich dein Motorrad. Verkleinert und flachgepresst.«, überlegte Miriam und James grinste breit.
»Mom hatte dich ja gewarnt, dass du es loswerden sollt…«
»Wenn sie das gemacht hat…«, brummte Sirius und hatte endlich das Paket aufgerissen. Was er herauszog sah einem Motorrad nicht gerade ähnlich und James vermutete im ersten Moment, es wäre ein neuer Umhang, weil seine Mutter ahnte, wie viele Löcher auch Sirius’ inzwischen hatte.
Aber es war kein Umhang. Erstaunt aber zutiefst erfreut faltete Sirius die Lederjacke auseinander. »Genial!«, meinte er, drehte und wendete sie in der Luft. »Genial!«
»Eine Motorradjacke?« Frank grinste. »Ist der Helm auch dabei?«
»Ich schätze, das ist Dads Art dir zu sagen: ›Wenn ich deine Mom überrede, dass du das Motorrad behalten darfst, darf ich dann auch mal damit fahren?‹«
Sirius grinste James an. »Ich liebe Dad!«
»Na los, zieh sie an!«
Er ließ sich nicht zwei Mal bitten und Lily musste zugeben, die Jacke stand ihm. »Die zieht er nie wieder aus.«, flüsterte James ihr zu und hob Agnes von seiner Schulter, um sie noch mal zu untersuchen.
»Bestimmt nicht.«, stimmte Lily ihm zu und hob vorsichtig die Hand, um die Eule auch mal zu streicheln. »Nicht mal zum duschen.«
»Nein, niemals.« James strich noch mal die Federn an Agnes’ Kopf zur Seite, fand aber nirgendwo eine Verletzung. »Wenn sie dir noch mal so ein Paket an die Beine binden, dann flieg einfach nicht los.«, flüsterte er der Eule dann zu und vergrub das Gesicht in ihrem Gefieder.
Agnes schuhute zustimmend und biss ihn sanft ins Ohr.

»Lily, ich hab nachgedacht.«
Argwöhnisch sah Lily auf. Niemand wollte diesen Satz aus dem Mund der Person hören, die man liebte. Auf diesen Satz folgten immer schlechte Nachrichten. Er stand auf der Liste, gefährlicher Satze gleich hinter »Ich glaube, wir müssen uns unterhalten« und »Ich muss dir etwas gestehen«.
Es war ein Beziehungskiller in 80% der Fälle.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ja?«
James nickte in Richtung Portraitloch. Gerade eben hatten sie noch fröhlich Sirius’ Geburtstag und Emilys ohnegleichen in Wahrsagen gefeiert. Und jetzt kam James mit diesem Spruch an? In Miriams Gesicht las Lily, dass sie genau das gleiche dachte.
»Okay…« Lily folgte ihm aus dem Portraitloch. Was würde jetzt kommen? Vielleicht etwas ganz harmloses. Vielleicht wollte er sie noch einmal in eine Besenkammer locken, oder ins Pokalzimmer, die Richtung würde eher passen. Vielleicht wollte er über Panna Cottas Angewohnheit, an seinem Besen zu knabbern reden. Vielleicht…
James blieb stehen, sah kurz über die Schulter und drängte Lily dann gegen die Steinwand. Ihr Herz überschlug sich. Die wenigsten Lehrer sagten etwas gegen Annäherungen von Pärchen auf den leeren Korridoren. Professor McGonagall warf den meisten nur strenge Blicke zu, Professor Dumbledore musste sich jedes Mal ein Lächeln verkneifen und Madam Blanchard schwebte verträumt seufzend an ihnen vorbei. Nur Rockwill schrie die meisten an, dass es eben dafür Besenkammern gab und Filch hasste ja sowieso alles (außer seine Katze) und fauchte jedes Paar an, man solle sich verziehen.
Generell sprach also nichts gegen das, was James tat.
Aber irgendwie war es Lily doch unangenehm, zumindest ihrem Kopf, ihre Hände fummelten schon an seiner Krawatte rum. »Wenn jemand kommt…«
»Lily, hör mal«, James sah sie an mit seinen braunen Augen, so intensiv, dass Lily sich von selbst gegen die Wand lehnen musste, damit ihre Füße nicht einfach einklappten. Seit wann hatte er diese Wirkung auf sie? Hatte er sie schon immer gehabt und nutzte er es erst jetzt aus? Oder spielten einfach nur ihre Hormone verrückt?
»Ja?«
»Ich will, dass du zu Blanchard gehst.«
»Hä?«
James seufzte und legte seinen Kopf an ihren, verwirrt runzelte Lily die Stirn. Wieso Blanchard? Was hatte sie denn mit Blanchard am Hut? Was hatte James denn mit Blanchard am Hut?
»Deine Träume fangen an, mir Angst zu machen.« James hob den Kopf wieder und suchte Lilys Blick, aber sie sah weg. »Du träumst jede Nacht und…«
»Es sind normale Träume!«
»Lüg mich nicht an!« James hob ihr Gesicht an und Lily sah kurz in ihre Augen. Sie guckten ungewohnt streng. »Lily Evans, hör auf zu lügen wenn es um dich geht! Ich schlafe jede Nacht neben dir in einem ziemlich engen Bett und ich weiß, wie unruhig du schläfst. Und es wird immer schlimmer!«
»Wenn du ein breiteres Bett haben wölltest, hättest du doch einfach einen Zauber…«
»Es geht nicht um das Bett! Ich liege gerne nah neben dir. Es geht hier um DICH.« James seufzte. »Ehrlich, Lily, du machst mir Angst!«
Bekümmert sah Lily zu Boden. »Tut mir leid… Aber du hast mir auch Angst gemacht mit deinem: ›Ich hab nachgedacht‹.«
Verwirrt runzelte James die Stirn, beschloss dann ihren Kommentar zu übergehen. »Emily hat ein ohnegleichen von den Prüfern bekommen. So eine schlechte Lehrerin kann Blanchard dann ja gar nicht sein, oder?«
»Du hast selber gesagt, sie hat nicht alle Äste am Besen!«
»Ja… Und ich will auch nicht, dass du genauso wirst aber… Traumdeutung ist soweit ich weiß ihr Fachgebiet.«
»Die Frau ist eine Hochstaplerin! Du hast doch gehört, was Miriam erzählt hat!«
»Nur weil sie ein bisschen geflunkert hat, um die Stelle zu bekommen, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht vielleicht doch irgendwie was auf dem Kasten hat!« James seufzte. »Ich kann die Frau auch nicht leiden! Sie ist mir zuwider mit ihren Todesahnungen und verrückten Vorhersagen… Aber du bist ja nicht sie! Und deine Vorhersagen werden irgendwie wahr, also… Vielleicht kennt sie jemanden, der dir helfen kann? Du willst doch auch, dass es aufhört, oder?«
Lily sah auf. Wollte sie, dass es aufhört?
Ja. Ja, das wollte sie. Sie wollte diese Bilder nicht mehr sehen. Jedes Mal wenn sie über die Ländereien strich hatte sie Angst, die leblose Hand zu finden. Sie hatte Angst vor Voldemort, der immer öfter in ihren Träumen auftauchte. Und vor Mortimer, dem sie seit Neustem im Traum folgte und der sie immer wieder zu einem Friedhof führte. Auf jedem Grabstein stand ein Name, den sie kannte. Auf jedem Grabstein stand ein Name eines Menschen, den sie geliebt hatte.
Letzte Nacht war sie schreiend aufgewacht, weil sie James’ Grabstein gefunden hatte.
Langsam nickte sie. »Okay. Ich rede mit ihr.«
»Jetzt?«
»Jetzt?!«
»Je früher, desto besser, oder?« James streichelte ihre Arme, auf denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte, und das nicht wegen der kalten Steinwand.
»Okay. Jetzt.« Sie seufzte. »Aber… Allein.«
James nickte langsam. »Okay. Aber ich warte am Treppenende. Ich lass dich mit der Irren nicht völlig allein.«
»Mit Miriam lässt du mich ständig allein.«, stichelte Lily.
»Sie mag dich. Sie würde ihren Irrsinn nicht an dir raus lassen.«, meinte James optimistisch und beugte sich zu Lily herunter, küsste sie auf die Stirn. »Danke, dass du das für mich machst.«
»So oft, wie ich dich inzwischen geweckt habe, bin ich es dir schuldig, oder?«
»Na ja… In unserer Wohnung können wir uns ruhig ein Doppelbett zulegen.«, räumte James ein, wiegte dabei den Kopf hin und her. »Und ein Liegesofa.«
»Willst du in unserer Wohnung nur noch schlafen?«
James grinste frech. »Nur mit dir.«, meinte er und gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund.
Einen Moment lang ließ Lily sich das durch den Kopf gehen. »Warum auf unsere Wohnung warten?«, fragte sie dann, stellte sich auf die Zehnspitzen und küsste James noch einmal.
»So verlockend das Angebot auch ist«, murmelte er an ihre Lippen, »um den Termin bei Blanchard kommst du nicht herum.«
Frustriert ließ Lily sich wieder auf die Fersen zurücksinken nahm beleidigt die Hände von James’ Brust. »Ich muss dringend lernen, dich besser zu verführen.«
»Zieh dich aus. Das klappt immer.« James zwinkerte ihr zu, legte den Arm um ihre Schulter und zog sie in Richtung Wahrsagerturm.

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Ich hab euch warten lassen, entschuldigt^^ dafür bekommt ihr das kap am Do aber auch schon morgens^^ (wenn es rechtzeitig freigestellt wird...)
glg


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Joanne K. Rowling