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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 70

von Jojoi

Der Morgen der Prüfungen kam schneller als erwartet. Noch nie zuvor hatte James Lily beim ersten Weckerklingeln aus dem Bett springen und in Windeseile ins Bad rasen sehen, meist brauchte sie für den sieben Meter langen Weg eine gute viertel Stunde. Verblüfft ließ er sich wieder in die Kissen sinken und schaltete den Wecker aus. Wenn Lily duschte, konnte er ja noch ein paar Minuten dösen…
Sie kam zurück wie ein Wirbelwind nur im Handtuch bekleidet und James suchte nach der Brille auf seinem Nachttisch, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
»Na los, James, wir haben nicht mehr viel Zeit!«, trieb sie ihn an und verschwand wieder in ihrem Zimmer, um sich anzuziehen.
»Es ist sieben!«, rief James, sprang aus dem Bett und folgte ihr. »Die Prüfungen beginnen um neun. Zwei Stunden werden ja wohl reichen.« Er blieb in der Tür stehen, sie hatte sie nicht geschlossen.
»Nur noch zwei Stunden?«, rief sie aufgeregt und riss ihren Schrank auf. »Ich muss noch meine Federn anspitzen und meine Pergamentrollen glätten – ich hasse es, wenn sie sich immer wieder zusammenrollen!«
»Du bist eine Hexe. Wozu hast du denn Zauberkräfte?«, fragte James und beobachtete wie sie eine Unterhose nach der anderen auf den Boden warf. »Was machst du denn da?«
»Ich suche meine Glücksunterhose.«
»Du hast eine Glücksunterhose?!«
»Ja.« Lily zog ein hellblaues Höschen aus ihrer Schublade und hielt es James hin. »Siehst du?«
»Die sieht genauso aus, wie die anderen da.«, meinte er und zeigte auf die hellblauen Unterhosen auf dem Boden.
»Gar nicht!«, protestierte Lily und drehte das Kleidungsstück. »Da ist ein Bärchen drauf, siehst du?«
James musterte den Aufdruck schmunzelnd. »Und du glaubst wirklich, das bringt Glück?«
»Ich lasse nichts unversucht, dich und Black in den Prüfungen zu schlagen.«, meinte Lily spitz, drehte sich um und schmiss das Handtuch aufs Bett. Sie hatte sich noch nie vor ihm umgezogen.
»Schön… Mal sehen wer gewinnt: Mein Talent oder deine Glücksunterhose.«, grinste er und stieß sich vom Türrahmen ab.
»Mein Bärchen macht dich fertig.«, schwor Lily und schloss ihren BH.
Lachend legte James die Arme um sie und zog sie an sich. »Alles wird gut, Lily.«, versprach er und küsste sie sanft, wobei eine Hand zielstrebig unter den Bund ihrer Glücksunterhose strich.
Lily drückte ihn weg. »Wir haben jetzt keine Zeit dafür, James!«
»Wir haben zwei Stunden.«, versuchte James sie zu beruhigen.
»Ja! Dann müsste ich nachher noch mal duschen, anziehen, essen und prompt hab ich nur noch eine halbe Stunde, um mich vorzubereiten und meine Federn zu spitzen und…«
»Ich spitz dir deine dämlichen Federn in fünf Minuten.«, meinte James und drückte sie fester an sich, aber Lily protestierte weiter und er ließ los.
»Sei mir nicht böse, aber ich brauche heute einen klaren Kopf.«, meinte sie und zog sich ihre Bluse über.
»Wie du meinst, Evans.« James schüttelte seufzend über ihre Verbissenheit den Kopf und ging aus dem Zimmer. »Wie du meinst.«
Aber nicht nur Lily schien an diesem Tag völlig durch den Wind zu sein. Die meisten Siebtklässler bekamen beim Frühstück kaum etwas runter, einige waren jetzt schon vor Aufregung im ganzen Gesicht rot angelaufen. Remus hatte entweder die gesamte Nacht gelernt und war jetzt hundemüde, oder er versuchte zu meditieren. Emily wiederholte sämtliche Eselsbrücken, die sie sich zum Lernen gemacht hatte, Alice redete Frank das Ohr blutig und Peter zappelte auf seinem Stuhl herum. Nur Miriam, James und Sirius schienen von der Gruppe relativ ruhig zu sein, doch wenn man genau hinsah, bemerkte man auch bei ihnen Zeichen der Aufregung: Sirius aß nicht fünf Brötchen so wie sonst. James sah immer wieder auf seine Uhr, obwohl er wusste, wie viel Zeit er noch hatte. Miriam zupfte an ihren Fingernägeln herum, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.
»Schon aufgeregt?« Der Kopflose Nick erschien aus einem Brötchenkorb und schwebte über die Gruppe Siebtklässler hinweg.
»Wird schon werden.«, meinte Sirius grinsend.
»Viel Glück.«
Das erste Prüfungsfach war Verwandlung. Die schriftliche Prüfung würde vier Stunden dauern, am Nachmittag dann die praktische. Als die Schüler um Punkt Neun Uhr in die Halle gelassen wurden, waren die Haustische Einzeltischen gewichen. Die Rumtreiber und die Mädchen setzten sich geballt in eine Ecke des Raumes, Julia kam noch schnell rüber und wünschte allen viel Glück, und selbst Miriam murmelte: »Danke, dir auch.«
Professor Dumbledore und Professor McGonagall standen ganz vorne, wo sonst die Lehrertische waren. Hinter ihnen war eine gigantische Pendeluhr aufgebaut.
»Hilfsmittel sind Pergament, Tinte, Feder. Wer beim Schummeln erwischt wird hat keine Prüfung in diesem Fach abgelegt und somit seinen UTZ-Abschluss bereits verloren. Aber das wisst ihr sicher alle.« Professor McGonagall ließ den Blick über die Schüler schweifen, die alle mehr oder weniger verunsichert aussahen.
»Mit dem Gong habt ihr vier Stunden.« Professor Dumbledore hob den Zauberstab. »Viel Glück.«
Der Gong ertönte und allgemeines Rascheln entstand, als die Prüfungsblätter auf jedem Tisch aus dem Nichts erschienen und die Schüler nach den Pergamentrollen griffen.
Lily las sich die Fragen durch. Welchen Zauberspruch verwendet man, um menschliche Körperteile in tierische zu verwandeln? Worauf müssen Sie dabei achten? Welche Vorteile bieten Verwandlungszauber im Vergleich zu Illusionszauber? Alles Fragen, auf die man in zehn verschiedenen Arten antworten konnte. Die letzte brachte Lily zum schmunzeln. Wo müssen Sie sich unverzüglich melden, wenn sie eine Animagus-Verwandlung vollziehen können? Sie merkte, wie Sirius und James vor ihr Blicke tauschten. Bestimmt hatten sie die Frage auch gelesen, aber mit Sicherheit hatten sie nicht den Funken eines schlechten Gewissens.
Die vier Stunden zogen sich fast unendlich in die Länge. Als McGonagall von zehn runter zählte, legte Lily ihre Feder zur Seite und rieb sich ihr schmerzendes Handgelenk. Ihr Kopf war tomatenrot, weil vor Anstrengung alles Blut in die Wangen geflossen war und ihr war heiß, kochendheiß.
»Eins!«, reif Professor McGonagall, schwang den Zauberstab und alle Pergamente wurden auf einmal vom Tisch gerissen und flogen in eine recht kleine, aber vermutlich magisch vergrößerte Aktentasche, die Professor Dumbledore aufhielt.
»Sehr schön.« Professor Dumbledore schloss die Tasche, als auch die letzte Pergamentrolle ihren Weg hineingefunden hatte. »Ihr habt über die Mittagspause frei. Um fünfzehn Uhr beginnen die praktischen Prüfungen.«
Fast gleichzeitig erhoben sich alle Schüler, streckten sich und liefen ein paar Schritte, was nach der langen Zeit des Sitzens eine wahre Erleichterung war.
Natürlich waren in der ersten kommenden Stunde die Fragen und Antworten der Prüfung das Gesprächsthema Nummer eins unter den Siebtklässlern. Erst nach und nach ebbte das Interesse daran ab. Die meisten gingen raus aufs Schulgelände, um frische Luft zu schnappen. Es war schwül an diesem Sommertag, dicke Wolken verdeckten immer wieder die Sonne. Es hatte nicht geregnet, obwohl es oftmals so ausgesehen hatte.
Die Freunde setzten sich ans Flussufer, Peter und Sirius warfen um die Wette Steinchen in den See, Remus las sich noch mal ein Kapitel in seinem Verwandlungsbuch durch, James hatte sich ausgestreckt und die Augen geschlossen, während Miriam, Emily und Lily sich kichernd unterhielten. Ein bisschen war es so wie vor zwei Jahren, als sie die ZAG-Prüfungen hinter sich gebracht hatten. Aber dieses Mal war es nicht James Potter, der sehnsüchtig zu den Mädchen am See hinunter spähte, sondern Severus Snape.
Die Prüfungen waren ihm egal.
Der Abschluss war ihm egal.
Lily Evans liebte ihn nicht. Nicht mal ein bisschen.
Wo war da noch der Sinn des Ganzen?

James wünschte seinem besten Freund viel Glück, der mit den anderen As, Bs und Cs zuerst in die Große Halle musste. Lily neben ihm, die mit Sicherheit zur zweiten Gruppe gehören würde, zerquetschte seine Hand.
»Alles wird gut.«, murmelte er ihr zu.
»Ich bin so schlecht im Schuppen zaubern!«
»Sie werden bestimmt nicht verlangen, dass du dich in eine Nixe verwandelst.«
»Und wenn doch?«
»Lily, du schaffst das schon!«
Aber sie wurde nicht ruhiger, auch nicht als erst Betty mit einem Grinsen und schließlich Miriam und Sirius aus der Großen Halle kamen und beteuerten, dass manche Prüfer wirklich leichte Aufgaben stellten.
»Vor allem McGonagall ist heute gnädig gestimmt.«, meinte Sirius grinsend.
»Sie hebt sich die fiesen Sachen nur-«
»-für mich auf.«, vollendete James Lilys Satz und schob sie auf die große Flügeltür zu. »Du wirst da gleich reingehen und sie mit deinen Verwandlungen umhauen und hinzufügen, dass du alles von mir gelernt hast.«
»Das ist nicht klug, wenn McGonagall in der Jury sitzt.«
James grinste. »Für mich schon.« Und als die Flügeltür sich öffnete, schubste er Lily sofort hinein. Die meisten Ds, Es und Fs waren Slytherins, was Lily nicht weniger nervös machte.
Anders als bei den ZAG-Prüfungen, mussten die Schüler der Reihe nach die Aufgaben und Fragen der Prüfer lösen, was Lily nur noch nervöser machte, weil sie sich bei einem Fehler vor allen Beteiligten lächerlich machen würde und alle Jurymitglieder ihre Verwandlung beurteilen würden.
Lily musste die Hand ihres Mitschülers in einen Flügel verwandeln, dann seine Beine zu Pferdehufen, was bei dem dicken Finnigan ziemlich seltsam aussah, aber die Prüfer dennoch überzeugte. Mit einem Formular, auf dem ein dickes E als Prüfungsnote prangte kam Lily wieder aus der Großen Halle und strahlte James an.
»Erwartungen übertroffen!«, freute sie sich und hielt ihm den Zettel unter die Nase.
»Ich hab’s dir doch gesagt, oder?« James grinste und nahm sie kurz in den Arm. Jetzt nach Verwandlung war für Lily das Schlimmste vorbei. Sie würde noch in Zaubertränke, Kräuterkunde, Zauberkunst und VgddK Prüfung machen müssen, dann waren die Prüfungen für sie zu Ende. Anders als für Emily, die in Wahrsagen Prüfung schrieb und beinahe verzweifelte, weil sie bei den ganzen Symbolen und ihren Bedeutungen ständig durcheinander kam. Und Miriam las seit Wochen nur noch Bücher in Alte Runen, damit sie bei ihrer Prüfung nicht versagte. Peter war der einzige, der sich in Geschichte der Zauberei zur Prüfung gemeldet hatte, vermutlich weil es darin keinen praktischen Prüfungsteil gab. Und Remus machte außer in Geschichte in allen seinen Fächern Prüfung, weil er meinte, dass er das brauchte, um später irgendwo einen Job zu finden.
Er tat Lily jetzt schon leid. Jeden Tag der Woche hatte er eine andere Prüfung. Für sie wäre es die Hölle.
»Gut, dann geh ich mal.«, meinte James, als er mit den anderen Ps aufgerufen wurde und steckte gewohnt lässig seine Hände in die Hosentaschen.
»Sei höflich!«, mahnte Lily ihn und zog die Hände wieder heraus. »Streng dich an!«
James verdrehte die Augen. »Ich kann das, ich brauch mich nicht anzustrengen.«
Sie seufzte. »Viel Glück, James. Auch wenn du es nicht brauchst, es kann nicht schaden.«, meinte sie dann und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
»Bis gleich.« Er zwinkerte ihr zu und verschwand mit Peter hinter der Flügeltür.
»Zehn Galleonen, dass er nicht nur halb so ruhig ist, wie er vortäuscht zu sein.«, flüsterte Remus ihr ins Ohr und Lily stimmte ihm grinsend zu. James war und blieb ein Angeber, aber es überraschte Lily schon ein bisschen, dass er ihr sein Ohnegleichen eine halbe Stunde später nicht groß und breit unter die Nase rieb, sondern nur kurz zeigte und dann wieder in seine Tasche packte.
Peter war mit seinem Akzeptabel scheinbar mehr als zufrieden und Julia sprang vor Freude über ihr Ohnegleichen ihrem neuen Stiefbruder übermütig in die Arme.
Das Ergebnis der schriftlichen Prüfung blieb abzuwarten.
Doch nun mussten sich die meisten schon für den nächsten Tag vorbereiten: Zaubertränke.
Lily schenkte sich das Lernen darauf, half nur James hin und wieder oder fragte ihn ab, sonst klemmte sie sich hinter ihr Kräuterkundebuch.
Und tatsächlich war sie am nächsten Tag völlig entspannt - ja, freute sich regelrecht auf die Prüfung, während James und Sirius vor der Großen Halle abwechselnd vor sich hin stöhnten.
»Warum habt ihr das Fach gewählt, wenn es euch so ankotzt?«, fragte Lily spitz.
»Weil man als Auror ein UTZ in Zaubertränke braucht.«, knurrte Sirius und packte seine Tasche und Kessel, als sich die Türen öffneten. Wieder waren viele Einzeltische aufgebaut, doch dieses Mal versehen mit Schneidebrettern, Messern, Schälern und einer kleinen Feuerstelle. James platzierte sich so nah wie nur möglich an Lily, aber zu seinem Entsetzten bekam jeder Schüler einen anderen Trank zugeteilt, den sie in den letzten Jahren zu brauen gelernt hatten, und er konnte sich nichts von Lily abgucken. Das Reden während der Prüfung war untersagt. Ein bisschen nervös machten die Prüfer Lily schon, weil sie durch die Tische schlichen, in die Kessel der Schüler lugten und immer mal wieder Kommentare auf Klemmbretter schreiben. Aber einer der Prüfer machte zufrieden einen Haken auf dem Pergament, als er in ihren Kessel lugte, und Lily entspannte sich wieder.
Als die Prüfung zu Ende war, standen James’ Haare noch viel unordentlicher zu allen Seiten ab wie sonst, weil er sie sich im Laufe der Prüfung so oft gerauft hatte. Sirius hatte Rußflecken hier und da, aber immerhin ein Erwartungen Übertroffen kassiert, während James es zu einem Akzeptabel geschafft hatte. Das Ohnegleichen in Lilys Tasche war für niemanden eine Überraschung. Dafür das in Kräuterkunde am nächsten Tag. Sie hätte niemals gedacht, dass sie in diesem Fach so gut sein würde, ganz zu schweigen von Zauberkunst. Professor Flitwick war ganz aus dem Häuschen als er sah, wie viele seiner Schüler die Bestnote bekamen.
Als Miriam am nächten Tag nach ihrer Prüfung in Alte Runen in den Gemeinschaftsraum kam, schrie sie die kleinen Drittklässler regelrecht vom Sofa herunter und ließ sich dann der Länge nach vornüber darauf fallen. Sirius kam kichern näher. »Wie ist es gelaufen?«
Ohne den Kopf aus den Polstern zu heben streckte sie den Arm und zeigte ihm ein Victory-Zeichen. Danach fiel ihr Arm wieder kraftlos herunter.
Auch Remus kam jetzt in den Gemeinschaftsraum getrottet, murmelte: »Nur noch Verteidigung, Astronomie und Muggelkunde. Nur noch Verteidigung, Astronomie und Muggelkunde…«
»Und Wahrsagen.«, rief Emily aus einer Ecke und lugte hinter ihrem Schulbuch hervor.
»Und Geschichte.«, fügte Peter hinzu.
»Und Pflege magischer Geschöpfe.«, brummten Sirius und James gleichzeitig und Remus stöhnte auf.
»Verdammt! Pflege magischer Geschöpfe! Das hab ich ganz vergessen!« Und schon war er im Jungenschlafsaal verschwunden.
»Warum legen die die Prüfungen auch direkt hintereinander?«, knurrte Miriam und setzte sich müde etwas auf.
»Weil sie davon ausgehen, dass wir uns das ganze Jahr über darauf vorbereiten. Und nicht erst eine Woche davor.«, erklärte Lily seufzend.
»Die haben echt keine Ahnung.«, meinte Sirius und setzte sich zu Miriam aufs Sofa.
»Ich brauch ein bisschen Abwechslung vom Lernen.«, meinte James und sprang auf. »Kommst du mit?«
Lily merkte erst nach ein paar Sekunden, dass er nicht mit Sirius, sondern mit ihr geredet hatte. »Ähm…«, sie sah auf ihr Schulbuch herunter. »Klar!«, meinte sie dann und folgte ihm aus dem Gemeinschaftsraum. Ein bisschen Abwechslung konnte ja nicht schaden, oder? Was auch immer James vor hatte, um sich abzulenken.
Er ging ins Erdgeschoss und Lily dachte, er wollte mit ihr nach draußen gehen, obwohl heute wieder so ein wolkenverhangener, schwüler Sommertag war, aber James bog in Richtung Kerker ab.
»Sag mal, Liebling, braucht man für einen Vielsafttrank Mondstein?«, fragte James und zog sie um die Ecke.
»Nein, Unsinn! Wieso? Du hattest doch bei der Prüfung keinen Vielsafttrank, oder?«
»Nur so.«, meinte James ausweichend, riss urplötzlich eine Tür zu seiner linken auf und schubste Lily hinein. Erschrocken stolperte sie in die Dunkelheit und ehe sie irgendetwas machen konnte, war James hinter ihr und schloss die Tür. Jetzt war es absolut finster in der kleinen Kammer und Lily drehte sich vorsichtig zu James um.
»Was soll das?«
»Ich wusste doch, ich schaff es noch mit dir in eine Besenkammer!« James kicherte und Lily spürte seine Hände, die sie an sich ziehen wollten.
»Nein! James, so ein Blödsinn!«, knurrte sie, drückte ihn weg, aber er riss sie mit sich und donnerte mit ihr leicht gegen die Tür. Lily tastete in der Dunkelheit nach dem Türknauf, aber James fand ihre Hand schneller und hielt sie fest.
»Komm schon, Lily! Was hast du gegen Besenkammern?«, fragte er immer noch lachend.
»Wir haben zwei Zimmer mit Betten und ein Sofa für uns. Wieso willst du in eine Besenkammer?«, erwiderte Lily genervt und suchte mit der freien Hand nach ihrem Zauberstab.
»Weil ich schon seit Jahren davon träume, mal mit dir in einer Besenkammer zu verschwinden.« James’ Arme hatten sie umschlungen und hielten sie sanft.
»James, lass uns gehen, hier drinnen ist es stickig und es müffelt und…«
»Ich weiß, was ich mache.« James lachte, seine Nase streifte ihre Stirn und endlich hatte sie ihren Zauberstab gefunden, da beugte er sich schon herunter und suchte ihre Lippen. »Die Besenkammer zieht immer.«
»Tut sie nicht.«, meinte Lily, wich seinen Küssen aus, aber ihren Freund schien das nicht zu stören. Stattdessen küsste er ihren Hals, versuchte ihre Bluse aus dem Rock zu ziehen. »Das ist doch lächerlich! Was, wenn jemand die Tür aufmacht?«
»Versiegel die Tür.«, murmelte er in ihr Ohr, dass Lily ein Schauer über den Rücken lief. Ein wohliger Schauer.
»Man könnte uns hören.«
»Dann hör auf zu reden.« James hatte mit einem Ruck den Reißverschluss ihres Rocks geöffnet und zog ihre Bluse heraus, weshalb der Rock Anstalten machte, herunter zu rutschen. Schnell hielt Lily ihn fest.
»Hör jetzt auf, das ist doch verrückt!«, keuchte sie und krampfte die freie Hand in seine Schultern.
»Mach dich locker, Lily.«, meinte James strich mit einer Hand unter ihre Bluse und ihr Unterhemd. Seine Hand war kühl und Lily bekam Gänsehaut am ganzen Körper.
»Ich bin locker!«, log sie und James lachte in ihr Ohr, was die Gänsehaut nicht besser machte. Vermutlich weil es stockdunkel war und im Dunkeln das Innere Auge manchmal besser sah als das echte, konnte Lily sich plötzlich sehr genau an ihre Stunden mit James erinnern. Und die Erinnerung ließ ihr Herz rasen und lähmte ihren Zorn.
»Ich bin locker.«, wiederholte sie, ließ den Zauberstab fallen und ihren Rock los, schlang die Arme um seinen Nacken und zog sich an ihm hoch. »Aber das Pokalzimmer hätte mir besser gefallen.«
»Das nächste Mal.«, versprach James grinsend, strich mit beiden Händen unter ihre Bluse, ihr Rock fiel auf den Boden und Lily betete, dass jetzt wirklich niemand einen Eimer oder einen Lappen aus diesem Besenschrank brauchte.
»Siehst du? Der Zauber der Besenkammer.« James grinste, ließ seine Hände ohne Umschweife zu ihrer Körpermitte gleiten. »Für so was Ungehobeltes würdest du mir gewöhnlich eine knallen.«
»Mach ich noch.«, versprach Lily.
»Im Dunkeln treffen sie eh nie.«
»Deine Wange vielleicht nicht. Aber es gibt Körperpartien, die dir sehr weh tun, und mein Knie bestimmt nicht verfehlen wird.«, meinte sie und begann sein Hemd aufzuknöpfen.
»Das würde ich dir nicht empfehlen. Wir wollten doch Kinder.«
»Wollten wir? Warum nehme ich dann täglich einen Trank aus Blutegeln und Knöterich zu mir?«
»Ist mir auch ein Rätsel.« Und dann riss er sich das Hemd von den Schultern und küsste Lily, dass sie gar nicht mehr daran denken konnte zu antworten.
Schritte hallten durch den Korridor und Lilys Körper spannte sich wieder ein bisschen an, aber James unterbrach den Kuss nicht. Neue Geräusche kamen hinzu. Jemand lief die große Marmortreppe hinunter. Lily war überrascht, wie viel man in der Besenkammer hörte und hoffte, dass man sie und James in dem zugigen Schloss nicht genauso gut hörte. James’ Fuß stieß gegen einen Eimer, die Schritte draußen stockten, Lily hielt den Atem an. Wenn es Slughorn war, was würde er wohl sagen, wenn er sie und James hier erwischte, halbnackt?
Seltsamerweise brachte die Vorstellung sie zum Lachen und sie legte schnell ihre Lippen auf James’, um es zu unterdrücken.
Die Schritte gingen weiter und plötzlich war da eine Mädchenstimme. Lily verstand die Worte nicht, sie konzentrierte sich eigentlich auch nicht darauf.
Aber als eine andere Mädchenstimme antwortete, so nah, dass sie nur vor der Besenkammertür stehen konnte, schnappte sie schon kurz erschrocken nach Luft.
»Lass mich zu Frieden, Parker.«
Julia? Lily löste sich von James’ Kuss, legte das Kinn auf seine Schulter, spitzte die Ohren. Ihn schien das Gespräch nicht zu interessieren, stattdessen streifte er Lily die Bluse von den Schultern und ließ sie auf den Boden fallen.
Die andere Mädchenstimme, also Julias, kam näher. Lily verstand den Anfang des Satzes nicht, aber schließlich schien Julia in der Nähe des Besenschranks stehen zu bleiben.
»â€¦ du seinen Vorrat plünderst. Hast du die übrigen Zutaten zurück gebracht?«
»Ich sagte, du sollst mich in Ruhe…«
»Wirklich ein Jammer, dass du so versagt hast.« Julias überspitzte Stimmlage zeigte, dass sie das genaue Gegenteil meinte. »Aber gut für mich. Ich hab gewonnen!«, freute sie sich dann.
Gewonnen? Lily runzelte die Stirn, hob die Arme, als James ihr das Unterhemd ausziehen wollte und ließ ihn ihren Körper weiterentdecken.
»Gewonnen?«, fragte auch das andere Mädchen. »Du hast keinen Finger krumm gemacht, um Potter zu erobern!«
Bitte?
»Musste ich auch gar nicht. Das hat Lily für mich gemacht.« Julias Stimme klang übertrieben fröhlich und Lilys Verwirrung wuchs.
»Was meinst du?«, fragte auch das andere Mädchen und Lily war froh, nicht die einzige Dumme hier zu sein.
»Die Wette war, dass du es nicht schaffst, ihn zu erobern. Von meiner Eroberung war nie die Rede. Du schuldest mir zehn Galleonen, Cornwall.«
Lily schnappte nach Luft, aber nicht weil James ihren BH nach oben geschoben hatte. Cornwall? Julia hatte mit Christin gewettet? Um James?
»Die Wette war, ob du oder ich ihn Evans ausspannen!«
»Nein, war sie nicht. Darauf hätte ich mich nie eingelassen.« Julias Stimme hatte nichts an ihrer Fröhlichkeit verloren. »Ich wusste, dass weder du noch ich gegen Lily eine Chance haben. Es ging nur darum, ob DU James rumkriegst. Ich hab dagegen gewettet und du hast verloren. Zehn Galleonen. Jetzt.«
»Du… Du bist so ein Miststück, Parker!« Christin lachte auf. »Jetzt versteh ich das auch! Ich dachte, du wolltest über Lily an James herankommen, was mir ziemlich dämlich erschien, aber du hast nur dafür gesorgt…«
»Dass Lily nichts vergeigt, ganz recht. Und ich finde, sie sind wirklich ein tolles Paar, du nicht auch?«
Lily glaubte Christin knurren zu hören, aber vielleicht war es auch sie selbst. Sollte das heißen, Julia hatte ihr ihre Freundschaft nur vorgespielt?!
»Schön.« Etwas raschelte. »Schön, da hast du deine zehn Galleonen.« Klirrend fiel etwas zu Boden. »Miststück.«
»Es war mir eine Freude mit dir Geschäfte zu machen.«, meinte Julia, da setzten schon Schritte ein und entfernten sich. Lily stieß James von sich. Sie wollte da raus, wollte Julia ins Gesicht schreien…
»Du bist fast nackt.«, erinnerte James sie leise, zog sie wieder an sich und berührte sie, als wäre nichts gewesen. In der Dunkelheit sah er nicht, wie wütend sie ihn ansah.
»Hey, Cornwall!«,rief Julia da noch. »Ich glaube, von den zehn Galleonen lad ich Lily zum shoppen und auf einen Kaffee ein!«
Sie erhielt keine Antwort, aber sie lachte eine ganze Weile. Lily stieß James wieder weg, griff nach ihrem Rock auf dem Boden und zog ihn hoch.
James hielt sie fest. »Lily, lass sie!«, flüstere er in ihr Ohr.
»Was?!« Empört schnappte Lily nach Luft.
»Du hattest deine Rache an Christin. Jetzt hatte Julia ihre. Lass es darauf beruhen.«
»Sie hat mich benutzt!«
»Und trotzdem haben wir auch ihr das hier zu verdanken.«, flüsterte James und küsste Lily auf die Wange. »Vielleicht hätten wir es auch ohne sie hinkriegen können, aber das hätte unter Umständen auch ziemlich dreckig enden können… Außerdem mag sie dich!«
»Sie hat nur so getan, um…«
»Nein, Schatz, sie mag dich!« James’ Lippen strichen über ihren Mund. »Sie hat dich gern. Ich hab mit ihr geredet und sie hat nicht gelogen, als sie sagte, dass sie gerne deine Freundin ist.«
»Woher willst du das wissen? Wusstest du von der ganzen…«
»Nein! Schatz, jetzt beruhige dich und sei leise!« Julias Lachen war verstummt, es klang, als summe sie noch fröhlich vor sich hin. Dann entfernten sich ihre Schritte wieder, polterten über die Marmortreppe und verschwanden.
Lily war stolz auf sich. Sie war Julia nicht an die Gurgel gesprungen. Stattdessen hatte sie ihre Hände in James’ Schultern gekrampft, dass es ihm Tränen in die Augen trieb und er war froh, dass sie es in der Dunkelheit nicht sah.
»Sieh es so: Julia hat dir bei deiner Rache geholfen. Du hast ihr bei ihrer Rache geholfen. Ihr seid quitt, ihr versteht euch gut… Der Grund, warum ihr euch angefreundet habt ist doch egal!«
»Nein, ist er nicht!«
»Lily, du weißt ich liebe dich und ich würde dich bei allem unterstützten, aber ich will nicht noch eine durch geknallte Exfreundin haben, die du bekriegst! Also bitte, mir zu liebe, atme tief durch, schlaf ein paar Nächte darüber und dann verzeih ihr!«
Jetzt war es sicher Lily, die knurrte. James streichelte ihren Rücken auf und ab in der Hoffnung, es würde sie beruhigen. »Na schön.«, räumte Lily schließlich ein. »Aber ob ich ihr verzeihe weiß ich noch nicht!«
»Danke.« James atmete erleichtert aus. »Dann zieh dich jetzt wieder aus und lass uns weiter machen.«
»Du glaubst doch nicht, dass ich nach alldem immer noch…?!«
»Na ja«, James seufzte enttäuscht, »einen Versuch war’s wert.«


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