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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 58

von Jojoi

Regulus Black zitterte immer noch. Seine Cousine Bellatrix bemerkte es Merlin-Sei-Dank nicht, sonst hätte sie ihn ausgelacht und vielleicht auch mit dem einen oder anderen Fluch belegt. Lestrange erwartete sie schon und Bellatrix lief ihm fröhlich entgegen. Ihre schwarzen Locken tanzten bei jedem Schritt.
»Sie haben gewimmert, Rodolphus, gebettelt und geweint!« Bellatrix sprang in seine Arme, schlang die Beine um seine Hüften und lachte. »Du hättest dabei sein sollen!«
»Es freut mich zu hören, dass ihr erfolgreich wart.« Lestrange grinste und nickte Regulus zu. Regulus wandte den Blick ab und ging an ihnen vorbei ins Haus. Die anderen Todesser warteten im Speisesaal auf ihn und seine Cousine. Tief atmete Regulus durch, bevor er den Saal durch die breiten Flügeltüren betrag, straffte die Schultern und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf.
Dabei wollte er eigentlich nur noch ins Bett.
Die Todesser verstummten als er eintrat und Regulus’ Unruhe wuchs. Es war immer seltsam, den Vätern seiner Schulkameraden Avery und Mulciber gegenüber zu treten, aber sie waren noch die etwas angenehmere Gesellschaft, wenn man sie mit Nott oder dem Dunklen Lord persönlich verglich. War wohl etwas passiert, von dem er noch nicht unterrichtet worden war?
»Nun, Black, wie ist es gelaufen?« Malfoy deutete auf einen freien Stuhl gegenüber von Averys Vater und Regulus setzte sich nach einem kurzen Zögern.
»Wir konnten Benett und Ward in eine Falle locken und«, Regulus zögerte kurz, »eliminieren.«
»Das sind nur zwei.« Nott lehnte sich über den Tisch hinweg zu Regulus rüber. »Ich habe drei Auroren gezählt.«
Regulus schluckte. »Einer konnte entkommen.«
»Potter!« Bellatrix hatte den Saal betreten und griff nach der Flasche Rotwein, die auf dem langgezogenen Tisch stand. »Er hatte Glück.«
»Er kennt unsere Gesichter!« Nott sprang auf. »Ihr solltet sie alle töten! Wir haben vom dunklen Lord den Auftrag, die Aurorenzentrale handlungsunfähig zu machen!«
»Dann töten wir ihn eben beim nächsten Mal!« Bellatrix grinste breit und Regulus schluckte. Noch mal da raus. Noch mal kämpfen. Noch mal töten.
»Sie haben ihre besten Auroren geschickt.« Malfoy lächelte grimmig und griff nach seinem Weinglas. »Sie haben Angst vor uns!«
»Das sollten sie auch haben.« Lestrange lachte und die anderen stimmten mit ein. Regulus lächelte müde. Er wollte nur noch schlafen.
»Was ist mit unserer mysteriösen Hexe?«, fragte Nott und strich sich über seinen Bart.
»Woher willst du wissen, dass es eine Hexe war?«, begann Lestrange wieder die alte Diskussion und Malfoy schnaubte. »Es kann ebenso gut ein Zauberer gewesen sein!«
Nott warf ihm einen düsteren Blick zu. »Die Stimme war eindeutig weiblich.«
»Es wurde nur ein Zauber gesprochen!«
»Der Zauber hat sie verraten.«
Lestrange verdrehte die Augen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau Catrall und Henderson getötet haben soll.«, meinte er und Bellatrix warf ihm einen wütenden Blick zu.
»Mich wollte sie auch töten.«, mischte sich Mulciber ein. »Und ich bleibe dabei, dass es eine Frau war. Vermutlich eine Witwe. Wir haben in letzter Zeit viele Ehemänner getötet.«
»Dann sollten wir von jetzt an die Ehefrauen nicht mehr verschonen.« Nott strich geistesabwesend mit seinem langen Fingernagel die Maserung des Tisches nach.
»Ich bin mir sicher: Catrall und Henderson hielten sie für Bellatrix. Anders hätte sie beide auf einmal nicht töten können.« Avery warf Bellatrix einen wütenden Blick zu, als wäre alles ihre Schuld. Regulus’ Cousine funkelte zurück.
»Wie dem auch sei, sie sind tot!«, knurrte sie und schenkte sich Wein in Lestranges Glas ein. »Und wenn die Kleine noch einmal auftaucht, töten wir sie.«
»Und wenn Catrall und Henderson sie nicht für Bella gehalten haben und diese Hexe mächtig ist? Wir sollten sie vielleicht nicht unter…« Regulus begegnete dem Blick seiner Cousine und verstummte.
Aber Avery nickte langsam. »Ich denke auch, dass wir sie gezielt ausschalten sollten.«
»Und wo willst du suchen?« Bellatrix verschüttete den Wein auf dem Boden, so aufgebracht fuchtelte sie mit dem Glas herum. »Willst du ganz England nach einer einzigen schwarzen Witwe absuchen?«
»Ich denke, es war eine Aurorin.«, warf Malfoy ein. »Nur eine Aurorin hätte das Zeug dazu, die beiden zu täuschen und zu töten.«
»Das glaube ich nicht.« Mulciber runzelte nachdenklich die Stirn. »Dafür war sie zu… Unkoordiniert.«
Malfoy lachte auf. »Und dennoch hat sie dir solche Probleme bereitet?«
Wütend sprang Mulciber auf von seinem Stuhl auf, dass dieser nach hinten umkippte. »Das heißt nicht, dass sie nicht sehr gefährlich war!«
»Genug!« Nott schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Weingläser erzitterten und die Todesser verstummten. »Bis der Dunkle Lord neue Anweisungen gibt, werden wir unseren Auftrag wie befohlen ausführen, ohne Rücksicht auf Verluste.« Mit einem Ruck wandte er sich Bellatrix zu. »Wenn sie uns vernichten will, müssen wir sie nicht suchen, dann kommt sie zu uns.« Er lächelte grimmig. »Und dann werden wir vorbereitet sein.«

»Raus aus den Federn!«, flötete James ihr ins Ohr und Lily wollte ihn erwürgen. Sie war noch nie ein Morgenmensch gewesen, aber jetzt war es besonders schlimm. Als sie ihr geschundenes Gesicht im Badezimmerspiegel sah, hätte sie sich am liebsten wieder unter ihrer Decke vergraben, ganz, ganz tief, dorthin, wo kein Licht mehr hinkam.
Sie seufzte und spritzte sich angenehm kühles Wasser ins Gesicht. Die grüne Paste war von ihrer Haut inzwischen absorbiert worden, aber hatte Madam Pomfrey nicht behauptet, die Schwellung würde in ein paar Stunden nachlassen? Ihr Gesicht schien ihr sogar noch aufgequollener als am Vorabend.
Schnell senkte sie den Kopf, als James das Bad betrat. Sie hatte sich noch nie so hässlich gefühlt, nicht als sie mal blaue Haut angehext bekommen hatte und auch nicht, als sie mit James schlammbedeckt durch die Schule gelaufen war.
»Morgen!«, gähnte James und gab ihr einen Kuss ins Haar. Lily beugte sich schnell noch tiefer über das Waschbecken. »Wie geht’s deinem Gesicht?«
»Nicht viel besser.«, seufzte sie und ließ zu, dass James sie an der Schulter hochzog. Über den Spiegel hinweg sah sie ihn zweifelnd an und James runzelte die Stirn. »Vielleicht solltest du nochmal kurz zu Poppy gehen. Tut es weh?«
Lily schüttelte den Kopf.
»Dann ist ja gut.« Er griff nach seiner Zahnbürste und Lily seufzte noch einmal. Er ließ zwar kein Kommentar hören, aber sie wusste, dass er etwas wie: Merlin, sieht das grauenhaft aus! dachte, sie konnte es ihm ja nicht mal verübeln.
Als er jedoch mit einen Seitenblick auf sie warf und sie im Spiegel sah, wie er grinste, wurde sie doch wütend. Gestern hatte er sich ja wohl genug über sie lächerlich gemacht!
»Warte nur, bis du mal so einen Fluch abbekommst!«, knurrte sie und drohte ihm mit ihrer Haarbürste. »Dann lache ICH mich über DICH tot!«
»Ich hab doch gar nicht gelacht!«, verteidigte James sich.
»Doch, gerade eben! Ich hab gesehen, wie du gegrinst hast!«
»Ach das…« James versuchte den letzten Rest Zahnpasta aus der Tube zu drücken, vermutlich war sie schon ganz ausgetrocknet, weil er nie den Deckel drauf machte. »Das war wegen was anderem.«
»Etwas anderem, natürlich!« Lily verdrehte die Augen.
»Es war wirklich nicht wegen…«
»Hör auf zu lügen! Ich hab dir schon gesagt, dass ich das nicht leiden kann!«
»Ich kann es nicht leiden, wenn du mir nicht glaubst!«
»Warum hast du dann gegrinst? Ist meine Bürste lustig oder der Wasserhahn oder… Der Duschvorhang?« Herausfordernd sah Lily ihn an und James zögerte kurz.
Dann griff er in ihr Haar und zupfte an einer Haarsträhne.
»Ich dachte nur, dass die Locke hübsch ist.« Er zuckte mit den Schultern und steckte sich seine Zahnbürste in den Mund. »Ehrlich.«
Überrascht sah Lily in den Spiegel. Eine Strähne ihres Ponys hatte sich gekringelt und bildete eine formschöne Korkenzieherlocke. Fassungslos starrte sie James an, der sich müde durch die Haare fuhr und seine Gedanken weiß â€“ Merlin - wohin kreisen ließ.
Langsam löste sich Lily aus ihrer Starre, in die sie verfallen war, und packte seine Schultern. Sie war so hässlich wie noch nie zuvor. Und James Potter entdeckte trotzdem etwas Schönes an ihr, über das er lächeln konnte. Vielleicht hatte er gestern Abend doch nicht nur so daher geredet, vielleicht würde er sie wirklich immer lieben, auch wenn ihr Gesicht so blieb?
Nein, ganz bestimmt würde er das tun!
Und während sie das begriff, zog sie James schon an sich und küsste ihn prompt und leidenschaftlich.
»Mhhmmmmh!«, machte James überrascht und schob Lily weg. Schnell nahm er die Zahnbürste aus dem Mund und spuckte die Zahnpasta in das Waschbecken. »Was soll d-« Lily gab ihm keine Zeit zu Ende zu reden. Wieder drückte sie ihren Mund auf seinen, nahm seine Oberlippe zwischen ihre, schmeckte das Menthol auf ihrer Zunge…
Und James schien sich nur zu gerne nach einer kurzen Schrecksekunde auf ihre Stimmung einzulassen. Er legte die Arme um sie, vergrub die Hände in ihrem weichen Haar und spürte, wie sein Herz zu rasen begann. Lilys Hände wanderten unter sein T-Shirt hoch zu seinen Schulterblättern, vor zur Brust und wieder zurück. Überrascht zuckte er zusammen, als eine Hand in seiner Schlafanzughose verschwand und ließ jetzt ebenfalls seine Hände zum Saum ihres Oberteils wandern. Lily drängte ihn zur Badezimmertür und James tastete blind nach dem Türgriff. Teils weil sie so fest ineinander verschlungen waren, aber auch weil James’ Füße sich seit seinem ersten Kuss nicht mehr so sehr angefühlt hatten wie Pudding, stolperten sie in den kleinen Gemeinschaftsraum. Lilys Spontanaktionen sind wirklich überraschend plötzlich !, dachte James und konnte einen Blick auf ihren nackten Oberkörper nicht vermeiden, als sie sich das Oberteil über den Kopf zog.
Von da an kannte James kein Halten mehr, aber von Lily kam auch keinerlei Gegenwehr. Sie zweifelte keine Sekunde daran, dass das, was sie tat, richtig war. Wenn sie sonst mit James knutschte überlegte sie ständig, ob sie jetzt wieder seine Zunge anstupsen sollte, ob es ihm wohl gefiel, wenn sie seine Nase küsste… Jetzt dachte sie gar nichts mehr und sie hätte nie geglaubt, dass das wirklich möglich war. Aber es funktionierte überraschend gut. Plötzlich machte es ihr auch nichts mehr aus, nackt zu sein. Die Blicke, die James ihr zuwarf verwirrten sie nicht, sondern gefielen ihr.
Sie sprachen kein Wort. Nicht, weil ein ›Ich liebe dich‹ die Stimmung zerstört hätte. Einfach, weil es nicht nötig war, weil sie sich blind verstanden. Lily war die Erste, die das Schweigen brach, während sie zuhörte, wie sich James’ Atem wieder normalisierte.
»Du zitterst.«, flüsterte sie, weil laute Worte ihr unpassend erschienen und ließ die Hände über seine Oberarme streichen. Seine Muskeln zuckten vor Anstrengung, da er sich schon so lange auf sie stützte.
»Stimmt.«, murmelte James und sie sah das Lächeln auf seinen Lippen vor sich, ohne ihn anzusehen. Vorsichtig rollte er sich von ihr runter und seufzte zufrieden. Lily grinste kurz und zog die Decke höher. Ohne James’ wärmenden Körper war ihr plötzlich kalt. Sie traute sich nicht den Kopf auf seine gerade noch so angespannten Arme zu legen und sich an ihn zu kuscheln. Sie lag ganz still, starrte auf sein entspanntes Gesicht und in die geschlossenen Augen. Er sah vollkommen zufrieden aus mit sich und der Welt, während Lilys Körper immer noch unter Strom stand.
»Schläfst du?«, fragte sie irgendwann leise und sah zu, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verformten.
»Nein, ich träume.«, sagte er, drehte sich auf die Seite und schlang einen Arm um Lily. Das Gesicht vergrub er in ihrem Haar und atmete tief ein.
»Sie stehen wirklich auf Kuscheln, was, Mr Potter?«, kicherte sie und streichelte seinen Arm.
»Nur mit dir.«, schränkte James ein und öffnete die Augen. »Und Pad vielleicht manchmal… Aber du riechst so lecker. Nach Armortentia.«
Sie lachte. »Wohl eher anderes herum, oder?«
James lächelte nur und schloss wieder die Augen. Es verging eine Weile, bis er sie erneut öffnete und dabei leicht kicherte. »Ich muss einfach fragen.«, erklärte er und richtete sich wieder etwas auf. »Bin ich besser als Moony?«
»Keine Ahnung.« Sie lachte. »Ich hab nie mit Remus geschlafen!«
»Nicht?«
»Na hör mal!« Lily verdrehte die Augen. »Wir waren zwei Wochen zusammen!«
»Aber ihr kanntet euch doch davor schon so gut!«, warf James ein. »Und bei Lucien hast du dir auch nicht so viel Zeit gelassen!«
»Wer hat dir denn das auf die Nase gebunden? Miriam?«
»Was?«
»Na, das mit Lucien.« Lily schüttelte fassungslos den Kopf. »Du kennst mich doch inzwischen hoffentlich gut genug, um zu wissen, dass ich NIE mit einem Kerl ins Bett gehen würde, mit dem ich nicht mindestens zwei Monate zusammen bin!«
»Moment mal!« James richtete sich noch weiter auf und zog die Augenbrauen zusammen. »Wenn du nicht mit Moony und auch nicht mit Lucien… Soll das heißen… Ich bin dein Erster?!«
Ein breites Grinsen erschien auf Lilys Lippen. »War ich so gut, dass du das nicht gemerkt hast?«
James klappte der Mund auf und für einen Moment erinnerte er Lily an einen Fisch auf dem Trockenen. »Nein… Ja! Natürlich warst du… Ich… Du… Warum h-hast du nichts gesagt?«, brachte er schließlich heraus.
»Wieso?« Sie richtete sich ebenfalls auf und sah ihn fragend an. »Ist das so wichtig?«
»Ja!« Fassungslos schüttelte James den Kopf. »Mensch, so was erwähnt man doch mal! Wenn ich das gewusst hätte… Ich hab nie kapiert… Ich dachte immer, du ziemst dich nur bei mir so! Das ist also verdammt wichtig!«
»Jetzt weißt du es ja.«, meinte Lily schulterzuckend und legte sich wieder hin. Sie wollte die Zeit mit James genießen und nicht mit ihm diskutieren über Dinge, die sie jetzt sowieso nicht mehr ändern konnte. Auffordernd streckte sie den Arm nach ihm aus und James legte sich zögernd wieder neben sie.
»Hab ich dir sehr weh getan?«, fragte er schließlich leise, als sie wieder dicht beieinander lagen und Lily schüttelte den Kopf. »Lügnerin.«
Sie entgegnete nichts, legte den Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Wieder schwiegen sie und nur das monotone Klicken von James’ Wecker schnitt die Stille unaufhaltsam in kleine Teile.
»Wo hab ich nochmal meine Brille hingeschmissen?«, fragte James schließlich.
»Hier.« Lily richtete sich auf und suchte auf dem Boden vor dem Bett nach seiner Brille. Als er sie endlich wieder auf der Nase hatte grinste er Lily frech ins Gesicht.
»Du siehst bezaubernd aus.«
»Blödmann!, knurrte sie, fuhr sich über die geschwollenen Wangen und lächelte dann doch.
»Wenn wir jetzt aufstehen sind wir noch pünktlich zur ersten Stunde.«, stellte James mit einem kurzen Blick auf den Wecker fest.
»Der Unterricht hat vor zehn Minuten angefangen.«
»Gut, FAST pünktlich.«, korrigierte James sich.
Lily überlegte kurz, ließ sich dann wieder in die Kissen fallen. »Wenn wir schon Punktabzug für’s Zuspätkommen kriegen, muss es sich auch lohnen.«, meinte sie und schloss die Augen. James lachte leise und küsste sie auf die Stirn.
»So bist du echt sexy, Evans. Sag es nochmal!« Lily lachte und James schloss sie in seine Arme. »Wir könnten dich glatt zur ersten Rumtreiberin küren!«
»Ja, du hast einen echt guten Einfluss auf mich!« Lily biss ihm sanft in den Hals. »Darf ich dich was fragen?«
»Hmm?«
»Wer war dein erstes Mal?«
James verzog das Gesicht und seufzte. »Das wird dir nicht gefallen.«, meinte er.
»Narzissa Black?«, riet Lily.
»Nein, nicht ganz so schlimm.« James lachte leicht. »Nein… Das war mit… Christin.«
Der Stich traf Lily völlig unvorbereitet, aber mit voller Wucht. James beobachtete ihr Gesicht und sie sah schnell weg. Christin. Ausgerechnet Christin!
»Da wäre mir Narzissa lieber.«, murmelte sie schließlich und versenkte das Gesicht in ihrem Kissen.
»Wenn es dich beruhigt: Sie war nie besonders großartig.«, meinte James schnell. »Akzeptabel…«
»Nett.« Lily warf ihm einen zornigen Blick zu. »Und welchen Stempel verpasst du mir?«
Stöhnend drehte James sich auf den Rücken und verdrehte die Augen. »Egal was ich sage, von jetzt an ist alles falsch, oder?«
»War ich so schlecht?«
Noch einmal stöhnte er frustriert auf und murmelte wie Hagrid: »Hätt’ ich doch bloß nichts gesagt!« Lily biss sich auf die Lippen und suchte Trost in ihrem Kissen. Dämliche Christin, ständig stand sie ihr im Weg! Konnte man sie nicht einfach aus James’ Gedächtnis löschen?
Konnte man. Aber Lily wollte niemals ihren Zauberstab auf James richten. Bestimmt gab es noch einen anderen Weg…
Überrascht öffnete James die Augen, als Lily seinen Hals zu küssen begann. »Deine Stimmungsschwankungen sind wirklich verwirrend, Schatz.«, murmelte er und legte die Hände an ihre Taille.
»Ich sorge nur dafür, dass du Christin vergisst.«, erklärte sie und biss ihn sanft in die Nase.
»Ach so?!«, machte James und zog die Augenbrauen hoch. »Aber ich glaube, ich erinnere mich noch an sie…« Schelmisch grinste er Lily an und genoss es, wie sie sein Gesicht küsste und an seinem Ohrläppchen knabberte.
»Jetzt?«
»Immer noch.«
Lily küsste sich an ihm herunter. »Jetzt?«
»Langsam verblasst die Erinnerung…« James richtete sich auf und zog Lily an sich.
»Jetzt?«
»Sehr wage.«
»Und je-«
Weiter kam Lily nicht mehr.
Das Schwänzen lohnte sich nach Lilys Ermessen definitiv und sie ging davon aus, dass James es genauso sah. Besonderes als er sich grinsend von ihr löste und seinen Kopf an ihre Schulter schmiegte.
»Und jetzt?«, fragte Lily leise und holte tief Luft.
»Was?«
»Ob du noch weißt, wer Christin ist.«
James hob den Kopf, zog eine Augenbraue hoch und drückte Lily fest an sich. »Welche Christin?«

In ihrer Laufbahn als Lehrerin hatte Minerva McGonagall schon viele seltsame Dinge erlebt. Wie Schüler mitten im Unterricht aus unerfindlichen Gründen anschwellten und zu schweben begannen wie Heißluftballons. Eine eingefangene Waldfee als neue beste Freundin einer kleinen Hufflepuff. Nicht zu vergessen ganz erstaunlicher Leistungen ihrer schlechtesten Schüler, wenn sie mal nicht unter Druck standen.
Aber dass die Schulsprecher im Schlafanzug in ihr Klassenzimmer stürmten war mal was Neues.
»Tut uns… uns leid, Professor!« Lily ließ James’ Hand los, als sie endlich vor Professor McGonagalls Pult ankam und atmete stoßweise. »Mein Wecker… Katze… gefressen…«
Professor McGonagall zog die Augenbrauen zusammen und musterte die Schulsprecher abschätzend, die scheinbar wirklich gerade eben erst aus dem Bett gestiegen waren, zumindest hatte sie sie nicht beim Frühstück gesehen.
»Ihre Katze hat Ihren Wecker gefressen, Miss Evans?«, wiederholte sie kritisch und rückte ihre Brille zurecht.
»Ja, Professor.«
»Wie das Krokodil bei Peter Pan!«, warf James ein und Professor McGonagall zog die Stirn in Falten.
»Wie bitte?«
»Na das Krokodil… Peter Pan… Ach, egal.« James winkte ab und machte einen Schritt hinter Lilys Rücken. Aber so leicht ließ McGonagall ihn nicht davon kommen.
»Wissen Sie, Professor«, Lily holte tief Luft, »letztens haben James und ich Marankentränke geübt, und wie Sie vielleicht wissen, müssen Marankentränke zwei Tage in Ruhe stehen, erst dann sieht man, ob sie richtig gebraut und wirkungsfähig sind. Wir haben sie auf das Regal über meinem Nachttisch gestellt, damit meine Katze nicht ran geht, Marankensäfte sind ja ganz süßlich. Aber gestern Abend, als wir nach unseren Tränken geguckt haben, ist James ein bisschen davon herunter getropft, zum Glück nicht auf mein Bett, das Zeug macht ja ganz fürchterliche Flecken. Aber auf meinen Wecker. Er funktionierte noch, aber meine Katze muss in der Nacht an ihm geschleckt haben und dabei hat sie wohl die Klingel verschluckt…«
Professor McGonagall sah sie an, als hätte das Mädchen nicht mehr alle Löcher im Kessel. Lily biss sich auf die Lippen. Ob ihre Lehrerin die Geschichte wohl glauben würde?
»Professor, warum sonst sollte Lily mich im Schlafanzug in den Unterricht zerren?«, mischte sich James wieder ein und Professor McGonagall richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn.
»Was ist mit Ihrem Wecker, Mr Potter?«
James zuckte mit den Schultern. »Lily ist mein Wecker.«
Prüfend musterte Professor McGonagall die Gryffindors noch einige Sekunden, schüttelte dann genervt den Kopf. »Ihr System hat Lücken, Mr Potter. Und Ihrer Katze sollten Sie ein Abfüllmittel geben und sie heute Abend nicht in Ihre Zimmer lassen. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Und jetzt setzten Sie sich!«
Die Schulsprecher nickten und huschten schnell an ihre Plätze neben ihren besten Freunden. Miriam warf Lily einen kritischen Blick zu und Sirius grinste James breit entgegen. Professor McGonagall betrachtete ihre Klasse mit einem missbilligenden Blick und schüttelte über James’ und Lilys Auftreten den Kopf.
»Hätten Sie nicht einmal kurz die Zeit gefunden, für einen Ankleidespruch? Zu meiner Schulzeit hätten Sie sich das nicht erlauben dürfen! Damals hätten Sie mit ihren Schlafanzügen das Schloss putzen dürfen, für so eine Respektlosigkeit.«
»Tut uns leid, Professor.«, murmelte Lily, aber Sirius fragte schon viel lauter:
»In welchem Jahrhundert war das, Professor?«
Die meisten Schüler konnten ein kurzes Grinsen nicht unterdrücken und Professor McGonagall schüttelte genervt den Kopf. »In den Zwanzigern, Mr Black, wenn es Sie so brennend interessiert!«
»Tatsächlich?«, sagte James und Lily wusste nicht, ob er absichtlich oder aus Versehen so laut redete. »Ich hätte jetzt auf 1800 geschätzt…«
»Vielen Dank, Mr Potter!«, knurrte McGonagall und reckte den Kopf in die Höhe. »Wie ich höre sind Sie und Mr Black heute mal wieder äußerst schmeichelhaft.« James und Sirius grinsten blöd und Lily wandte sich zu Miriam um.
»Also, ich hätte jetzt ›Mittelalter‹ gesagt…«, raunte sie ihrer Freundin zu, die prompt lauthals zu lachen begann.
Professor McGonagall und alle anderen drehten sich zu den Mädchen um und Lily spürte, wie sie errötete, dabei hatte sie sich so bemüht, nicht verlegen zu werden!
»Darf ich fragen, was Sie so lustig finden, Miss Clarefield?« Zu allem Überfluss kam McGonagall jetzt auch noch auf sie zu und Lily sah schnell in Miriams Schulbuch.
»Lily hat nur einen Witz gemacht«, kicherte Miriam und Lily trat ihr unter dem Tisch erbost auf den Fuß.
»Nun denn, Miss Evans, ich würde auch gerne lachen!« Professor McGonagalls Augen waren zu kühlen Kieselsteinen geworden und Lily zweifelte an ihrer Aussage.
»So witzig war es gar nicht…«, murmelte sie.
»Jetzt ist mein Unterricht sowieso schon unterbrochen«, McGonagalls Blick durchbohrte sie, »also nur zu, Miss Evans!«
»Na ja… Also…« Lily überlegte fieberhaft. Sie konnte doch nicht sagen, was sie Miriam wirklich zugeflüstert hatte! Das wäre der Gipfel der Dreistigkeit! Drum kramte sie in ihrem Kopf nach einem Witz (warum vergaß sie die auch immer gleich wieder?) und stotterte schließlich: »Schwimmt ein Hai im Meer… Wo auch sonst… Also er schwimmt und schwimmt und… dann fliegt ein Kuckuck über das Wasser und ja… dann sagt der Hai: ›Kuckuck!‹ und der Kuckuck sagt ›Hai!‹ also ›Hi‹ also… äh…« Lily verstummte. Wann hatte sie das letzte Mal solchen Unsinn geredet? Wenn man von der weckerfressenden Katze mal absah…
Kommentarlos runzelte McGonagall die Stirn und Lilys Mitschüler tauschten spöttische Blicke. Sie wollte am liebsten im Boden versinken.
Bis James nach einer gefühlten Ewigkeit in die Stille rief: »Ach JETZT hab ich’s kapiert!« und loslachte. Schockiert drehten sich alle zu ihm um und Lily fragte sich, ob er nur so tat, als fände er ihren Witz lustig. Wenn ja, machte er seine Sache wirklich gut. Es schien ihm gar nicht aufzufallen, dass niemand mit lachte, selbst Sirius sah ihn verächtlich an. Lilys Herz begann zu rasen und der blödeste Gedanke von allen setzte sich in ihrem Kopf fest: Komm her, küss mich, mach mit mir, was du willst!
Schockiert von diesem Gedanken wandte Lily sich ab. Und grinste. Was war denn nur los mit ihr? Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen und dabei wusste sie noch nicht einmal, wieso.
Professor McGonagall zog den Gryffindors weitere fünf Punkte ab, aber Lily lächelte weiter. Ihre Lehrerin fragte Lily in dieser Stunde drei Mal ab und nie wusste sie die Antwort, weil in ihrem Kopf immer noch James’ Lachen hallte, das ihr eine Gänsehaut und Schmetterlinge im Bauch verpasste. Lächerlich. Aber trotz allem fühlte sie sich wundervoll. Und als sie sich kurz umdrehte merkte sie zufrieden, dass James auch noch schmunzelte.

»Panna Cotta frisst also neuerdings Klingeln?«, fragte Miriam leise, als die Stunde beendet war.
»Ja, nicht zu fassen, oder?« Lily machte ein erstauntes Gesicht und zupfte an ihrem Schlafanzug herum. Sie hatte den erstbesten aus ihrem Schrank gerissen, ein altes Teil, das ihre Mutter ihr vor Jahren gekauft hatte…
»Nicht zu fassen, dass Gonnie dir das abgekauft hat.«, raunte Miriam ihr ins Ohr und schob ihre Freundin auf die Tür zu, aber Lily ging langsamer, wartete auf James. Für gewöhnlich machte sie sich nicht viel daraus mit James händchenhaltend durch die Gänge von einem Klassenzimmer zum nächsten zu spazieren, aber heute war ihr irgendwie danach.
»Wenn du wartest… Ich geh schon mal vor.«, meinte Miriam und drückte sich an Lily vorbei.
»In Ordnung!«, sagte Lily, hörte ihr aber kaum mehr zu, denn James kam jetzt mit einem Lächeln auf sie zugeschlendert.
»Hey Evans! Was ist braun und hängt an der Wand? Ein Klebkuchen!« James schlang einen Arm um ihre Schultern und Lily konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
»Sagt ein Magnet zum anderen: Was soll ich heute bloß anziehen?«
»Was ist ein Keks unterm Baum? Ein schattiges Plätzchen!«
Sirius warf den beiden einen entsetzten Blick zu und ging schnell an ihnen vorbei. Auch Remus, Peter und Emily tauschten Blicke und zuckten dann mit den Schultern. Was auch immer in die beiden gefahren war, solange sie sich nicht stritten, konnten sie ruhig weiter Sparwitze erzählen…
Es wurde der erste, sonnige Tag der letzen Wochen, natürlich pünktlich zum Schulanfang. In der Mittagspause trieben sich die meisten Schüler auf dem Schlossgelände rum und genossen die Sonne. James und Lily hatten sich einige Meter von ihren Freunden entfernt ins Gras gesetzt, ganz dicht nebeneinander, und immer wieder hörte man sie kichern.
Sirius kam beinahe sein Mittagessen hoch. Schon den ganzen Tag verhielten sie sich so schnulzig, Küsschen hier, Küsschen da, als wären sie gerade erst zusammen gekommen.
»Die beiden sind so süß.«, meinte Emily und lehnte sich an Remus, der prompt ein bisschen errötete.
»Ich finde, sie übertreiben.«, platzte Sirius heraus und Emily wandte sich verwundert zu ihm um.
»Sie sind eben verliebt, Sirius!«
»Ja, und das nicht erst seit gestern.« Sirius schnaubte und legte sich ins Gras. Die Sonne wärmte sein Gesicht und eigentlich könnte es so perfekt sein, aber wirkliche Zufriedenheit wollte sich bei ihm einfach nicht einstellen… »Sie müssen mit ihrer tollen Beziehung ja nicht so angeben.«
Emily zog die Stirn kraus und Remus wandte sich zu Sirius um. »Was ist eigentlich mit dir und Miriam?«
Remus. Warum musste er jetzt wieder damit anfangen? Sirius warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Was soll mit uns sein?«
»Du schienst gestern ziemlich sauer auf sie zu sein.«
Sirius schloss die Augen und wandte den Kopf von Remus ab. »Sie nervt.«
»Tatsächlich? Wie das, wo sie doch die ganzen Ferien nicht da-«
»Sie nervt einfach, okay?!«, fauchte Sirius und Remus begriff, dass es nicht klug gewesen war, das Thema anzusprechen. Emily warf ihm zwar einen fragenden Blick zu, aber er schwieg resigniert.
»Da kommt sie!«, sagte Peter plötzlich und selbst Sirius wandte den Kopf. Miriam kam über das Schulgelände zielstrebig auf sie zu und Remus schluckte. Jetzt würde es gleich ziemlich ungemütlich werden. Trotzig schloss Sirius die Augen wieder und wandte sich ab, aber dennoch war er gespannt, was Miriam jetzt tun würde. Schon beim Frühstück hatte er sie gekonnt ignoriert und fast nur mit Christin geredet, auch wenn Christin recht viel über James gesprochen hatte. Vor allem darüber, wie unfair er doch ihr gegenüber gewesen war. Wäre Sirius nicht so sauer auf Miriam gewesen, hätte er Christin gesagt, sie solle losziehen und ihre Brüste gegen ein Gehirn eintauschen, dann hätte sie eventuell eine minimale Chance gegen Lily.
Da er es nicht gesagt hatte, hatte Miriam es gesagt und wäre er nicht so sauer auf sie gewesen, hätte er sie dafür geküsst.
So aber hatte er Miriam nur einen verächtlichen Blick zugeworfen und sie auch nicht in Schutz genommen, als Christin sie beleidigte.
»Diese dämliche Julia Parker sucht Lily überall.« Miriam ließ sich neben Sirius ins Gras sinken und strich sich die Haare aus der Stirn. Ihr Pony ging ihr inzwischen wieder bis zu den Augenbrauen und Sirius hoffte, dass sie sich die Haare nicht wieder abschneiden würde.
»Gut möglich. Lily hat in den Ferien viel mit Parker unternommen.«, antwortete Remus und warf einen Blick zu Lily, die in einen Kuss mit James verfallen war.
»Mit Parker?«, wiederholte Miriam. »Wieso denn Parker? Parker ist total ätzend. Jetzt wo sie Potter nicht mehr hinterherlaufen kann, läuft sie Howe hinterher wie ein Hündchen. Ihr Männergeschmack ist wirklich bedenklich.«
Sirius konnte nicht anders, für diesen Kommentar musste er sie einfach wütend ansehen. Zu seiner Überraschung grinste Miriam ihm entgegen. Sie hatte in provoziert, um eine Reaktion von ihm zu erzielen. Dumm war sie nicht, das musste Sirius ihr zugestehen, aber eine blöde Kuh blieb sie trotzdem. Schnell schloss er wieder die Augen.
»Julia ist nicht in Howe verliebt. Ihre Eltern heiraten, dann sind sie Geschwister.«, antwortete Emily. »Außerdem finde ich Julia sehr nett…«
»Du findest JEDEN Nett.« Miriam schnaubte.
»Von den Slytherins kann ich einige nicht leiden.«, erwiderte Emily ein bisschen trotzig.
»Die Slytherins zählen nicht zu Jedermann. Die sind eine Spezies für sich. Eine, die ausgerottet gehört.«
Remus seufzte und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Du hast dich kein Stück verändert, Miri. So wirst du deinen Ruf als Wahnsinnige niemals los.«
»Wer sagt, dass ich ihn los werden will?«
Sirius schnaubte. Remus hatte recht, Miriam hatte sich nicht verändert, obwohl sie es ihm versprochen hatte. Sie spielte ein Spiel mit ihm. Hatte er nicht klar und deutlich gesagt, dass er keine Lust auf Spielchen hatte?
Energisch sprang er auf. Weiter unten, unter einer verkrüppelten Eiche saßen Cecelia und ihre Freundinnen. Er hatte schon lange nicht mehr mit Cecelia geflirtet… Kurzentschlossen marschierte er auf die Mädchen zu und setzte sich zu ihnen. Zu gerne wüsste er, wie Miriam ihn jetzt ansah, aber Sirius drehte sich nicht um. Er ließ seinen Charme spielen, hatte Cecelia schon nach ein paar Minuten um den Finger gewickelt. Beinahe war es zu leicht gewesen. Dieses Spiel, dachte er bitter und legte seinen Arm um Cecelia, konnte man auch zu zweit spielen, Miss Miriam Clarefield!

»Die Riesen campieren etwa hundertfünfzig Meilen von hier entfernt, Professor.« Hagrid zeigte aus seinem Fenster gen Nordwesten. »Wären in zwei Tagen hier, wenn sie wollten. Gefällt mir gar nich’, Professor.«
»Mir auch nicht, Hagrid. Ganz und gar nicht.« Professor Dumbledore ließ einen Zuckerwürfel in seinen Tee fallen.
»Die Zentauren sin’ ganz durcheinander, von den Einhörnern ganz zu schweigen. Kommen jeden Tag mehr hier her! Können Sie sich das vorstellen, Professor? Einhörner im verbotenen Wald?«
»Vielleicht haben wir Glück und ein paar bleiben für immer?« Dumbledore schlürfte an seinem Tee und sah zum Wald hinüber. Der Wind blies in die Wipfel der Bäume und ließ die Äste tanzen.
»Sind sehr ungemütliche Riesen, haben die Feen gesagt.« Hagrid schenkte sich noch eine Tasse Tee nach und stellte dann die Kanne wieder beiseite. »Trauen sich schon gar nich’ mehr aus ihren Nestern. Die Feen, nich’ die Riesen.«
»Verständlich.« Nachdenklich nahm Dumbledore noch einen Schluck. »Eine sehr ungewisse Situation für Hogwarts. Für uns alle.«
»Aber Hogwarts is’ doch sicher, Professor!« Hagrid lachte. »Wenn die glauben, ein paar Riesen könnten uns zu schaffen machen…«
»Ja, Hogwarts ist ein sicherer Ort.« Dumbledore nickte langsam. »So sicher, wie vermutlich kein anderer in ganz Großbritannien. Dennoch stellen die Riesen eine gewisse Bedrohung dar.« Professor Dumbledore trank seine Tasse aus und musterte den Teesatz eine Weile. »Oh, wenn ich das richtig deute, gehe ich bald auf Reisen.« Mit einem Schmunzeln stellte er seine Tasse wieder ab. Vor der Hütte brach plötzlich ein lauter Tumult los und Hagrid sah neugierig aus dem Fenster. Ein Mädchen kreischte, Schüler lachten. Professor Dumbledore erhob sich und sah neugierig aus dem Fenster. Er sah gerade noch, wie James Potter seine Kameradin Lily Evans über die Schulter schmiss und dann mit ihr in den See rannte. Lily strampelte und kreischte, aber nichts hielt James davon ab, sich mit ihr in das kalte Wasser zu stürzen.
»Und Miranda will sicher nich’, dass der Junge was erfährt?«, fragte Hagrid leise, als könnte James sie unter Umständen hören.
»Nein, absolut nicht.« Professor Dumbledore seufzte leicht, musste dann aber wieder schmunzeln, als die Köpfe der Schulsprecher wieder aus der Wasseroberfläche traten und Lily James heftig mit Wasser bespritze. »Und ich denke, sie tut das richtige. Es wäre ungerecht, ihm diese schönen Momente zu zerstören.«


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