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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 55

von Jojoi

Unbemerkt schlichen sie durch das düstere Schloss. In Lilys Zimmer verwandelte Sirius sich in den großen, zotteligen Hund und schnüffelte an ihrem Bett, bis James ihm ihre Klamotten hinhielt. Schon vor der Ritterrüstung senkte Sirius den Kopf, schnüffelte herum, machte sich auf den Weg zum Treppenhaus.
Sirius schnaubte, schnüffelte die vor ihnen liegende Treppe entlang, ging hinunter, lief die nächste hinauf, dann wieder runter.
James, der immer wieder einen Blick auf die Karte warf, seufzte tief »Müssen wir jetzt alle Treppen ausprobieren, bis du die richtige findest?« Doch der Hund ließ sich nicht ablenken. Plötzlich schien er etwas gefunden zu haben, raste eine Treppe hinunter, dass James kaum hinterher kam, dann die nächste. Erst ganz unten machte Sirius wieder halt, schnupperte hier und da, lief dann schnell weiter, dass James Mühe hatte, hinterher zu kommen.
»Pad! McGonagall!«, flüsterte er plötzlich und der Hund kam schlitternd zum stehen. Kurz sahen sie einander an, dann öffnete James die nächstbeste Tür und sie schlüpften hinein.
Es war das Klo der Maulenden Myrthe. James biss sich auf die Lippen um nicht zu fluchen. Wenn Myrthe jetzt einen Aufstand machte, während Gonni an ihnen vorbei lief…
James, noch immer außer Puste von dem rennen, versuchte so leise wie nur möglich zu sein. Ein Blick auf die Karte verriet ihm, dass Myrthe zwischen zwei Toilettenkabinen war, vermutlich steckte sie in einem der Rohre. Er hoffte nur, dass sie gerade in ihrem Selbstmitleid versank und ihn nicht bemerkte…
McGonagall kam näher, Myrthe bewegte sich zu der linken Toilette. James starrte gebannt auf die Karte, McGonagall blieb kurz stehen, ein paar Meter von der Toilette entfernt, Myrthe machte es sich in der Kloschüssel bequem. Dann lief die Professorin um die Ecke und James atmete tief durch. Er wartete noch ein paar Sekunden, vernahm dann ein Plätschern aus der Kabine. Sirius’ Ohren zuckten, aber er schien eins der Waschbecken besonders interessant zu finden und schnüffelte wie verrückt drum herum.
»Pad! Komm schon!«, flüsterte James und öffnete die Tür. Sirius riss sich nur schwerfällig von dem Waschbecken los, lief dann wieder nach draußen und schnüffelte, bis er Lilys Fährte wieder hatte. Er führte James die große Marmortreppe hinunter, wartete dann vor der großen Flügeltür, die nach draußen führte.
»Bist du sicher?« James strich mit einer Hand über das Holz der Tür. »Was soll sie denn draußen machen?«
Sirius knurrte, kratzte an der Tür und James nickte schnell. »Schon gut, schon gut!« Ein Blick auf die Karte zeigte, dass die Luft rein war. Zwei Schlenker seines Zauberstabs später standen Sirius und er in der Dunkelheit vor dem Schlosstor. Ein kalter Wind fegte über die Ländereien. Ob Sirius Lilys Fährte überhaupt noch wahrnehmen konnte? Er schnüffelte wie verrückt über die Treppenstufen, dann im Gras. James faltete noch einmal die Karte auseinander, suchte im Wald nach ihrem Namen. Sirius war der weilst ein paar Meter weit gelaufen, schnüffelte sich durch das hohe Gras immer weiter runter zum See. James ließ seinen Blick über das Gelände gleiten. Der Mond und Hagrids Hütte waren die einzigen hellen Punkte in der Nacht, kein Zauberstableuchten nirgendwo… Noch ein Blick auf die Karte.
Und James erstarrte.
Da war sie.
Was machte sie denn da?
Wie hatte er nur so blind sein können?
Warum war er nicht schon früher darauf gekommen?
Er rannte los, Sirius folgte ihm dicht auf den Fersen. Tausend Fragen schossen James durch den Kopf. Geschickt sprang er die Stufen zu Hagrids Hütte hinauf und rüttelte an der Tür. Sie war verschlossen. Sirius versteckte sich schnell hinter ein paar Büschen, als von drinnen Geräusche zu hören waren. Bei all der Aufregung vergas James ganz, die Karte zu löschen, er stopfte sie einfach nur in seinen Umhang.
Hagrid öffnete die Tür und James machte schon einen Schritt hinein, doch Hagrid versperrte ihm den Weg.
»Hagrid, wo ist Lily?«, fragte er, obwohl er es ja wusste.
»Keine Ahnung.«, japste Hagrid, sah James dann wütend an. »Was machste hier draußen zu der Zeit? Solltest doch im Schloss sein! Troll dich, na los!«
»Hagrid!« James stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür, die Hagrid zuschlagen wollte. »Ich weiß, dass sie da ist!«
»Weiß nich’, wovon du redest!«
»Hagrid!«
»Na schön.« Hagrid ließ die Tür los, und James fiel beinahe zu Boden. »Sie is’ hier. Aber du gehst jetzt wieder ins Schloss zurück und…«
»Lily!« James drückte sich an Hagrid vorbei in die Hütte. Auf dem Küchentisch dampfte eine Kanne Tee, aber Lily saß nicht am Tisch. Fang, anscheinend todmüde, hob nur kurz den Kopf und legte sich dann wieder unter dem Tisch schlafen. Hagrid schloss schnell die Tür und eilte zu dem kleinen Vorhang, der sein Schlafzimmer von dem Essbereich abgrenzte. »Ne, James, weiß ja nich’ was für Probleme ihr habt, aber Lily ist jetzt sicher nich’ in der Verfassung…«
»Probleme?«, wiederholte James und ging auf Hagrid zu. »Was hat sie denn gesagt?«
»Sie hat gar nich’s gesagt.« Hagrid versperrte James diesmal geschickter den Weg und hielt den Gryffindor fest. »Hab sie draußen gefunden, ganz verfroren war sie. Is’ anfangs von mir weggelaufen, kannste dir das vorstellen? Was haste denn gemacht, dass sie solche Angst hat?«
»Ich hab gar nichts gemacht!«, empörte sich James und versuchte sich aus Hagrids Klammergriff zu befreien.
»Musst nich’ lügen, sie war schon heute Mittag bei mir. Hab wirklich gedacht, du liebst sie!«
»Das tu ich, Hagrid, hör auf!« James zückte seinen Zauberstab, befreite seinen Arm und richtete ihn auf den Halbriesen. »Lass. Mich. Los.«
Einen Moment lang sah der Wildhüter James erschrocken an, dann ließ er ihn langsam los. James atmete tief durch, sein Herz hämmerte in seiner Brust, dann ließ er den Zauberstab sinken.
»Gut. Noch mal von vorne. Du hast Lily gefunden und hierher gebracht? Und sie sagte, sie habe Probleme mit mir?«
»Ne, sie hat nich’s gesagt!« Hagrid stapfte auf den Küchentisch zu. »Das hat sie heute Mittag erzählt.«
»In der Zwischenzeit haben wir uns aber wieder vertragen.«
»Und deshalb sitzt sie weinend am See?«
James seufzte. »Lass mich mit ihr reden. Bitte, Hagrid, ich hab mir Sorgen gemacht!«
Der Halbriese rang einen Moment mit sich, nickte dann. »Na schön… Aber wenn du was machst, dann werf ich dich…«
»Hagrid, was denkst du von mir?!«
»Tut mir leid, James.« Jetzt sah er wirklich bedrückt aus. »Aber wenn du sie weinen gesehen hättest…« Damit zog er den Vorhang zurück. Lily lag zusammengerollt auf Hagrids Bett und schlief. Vermutlich hatte Hagrid einen Stillezauber über sein Bett gelegt, wenn sie der Krach nicht gestört hatte, den er und der Wildhüter veranstaltet hatten.
»Finite.«, murmelte James, steckte den Zauberstab dann weg und setzte sich zu Lily aufs Bett. »Lily?« Sanft strich er ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie hatte geweint, ihre Wimperntusche war verlaufen. Sofort war aller Groll vergessen. »Was ist denn passiert, mein Schatz? Lily?«
Müde öffnete sie die Augen, fuhr dann zurück, als sie bemerkte, wie sich jemand über sie beugte. James hatte diese Angst in ihren Augen schon einmal gesehen. Schnell nahm er die Hände weg und erhob sich dann langsam vom Bett. »Lily, ist ja gut, ich bin nicht böse.«
Ihr Blick huschte zu Hagrid, der neben dem Vorhang stand, dann wieder zu James. Ein bisschen entspannte sich ihre Haltung. Zögerlich streckte James die Hand nach ihr aus. »Komm her, Schatz. Was ist passiert? Ich hab dich gesucht.«
Lily kam nicht zu ihm. Stattdessen legte sie sich wieder auf das Bett mit dem Rücken zu ihm. Er zögerte kurz, setzte sich dann wieder neben sie und beugte sich langsam über sie.
»Was hast du? Lily?« Vorsichtig tastete seine Hand nach ihrer. »Was ist passiert? Du machst mir Angst.«
Sie antwortete wieder nicht, griff aber nach seiner Hand und zog sie an sich. Ihr Körper begann zu zittern, eine Träne fiel aus ihren Wimpern und James streichelte vorsichtig ihren Rücken, aber sie zuckte zurück. Leise flüsterte er tröstliche Worte, dabei fragte er sich die ganze Zeit nur, was geschehen war.
Irgendwann beruhigte Lily sich wieder, ließ sich von ihm streicheln und James beschloss, sie in das Schloss zu bringen. Vorsichtig hob er sie hoch und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
»Soll ich sie nehmen?«, bot Hagrid an und streckte die Arme nach ihr aus.
»Es geht schon, danke.« James drückte sich an ihm vorbei und ging auf die Tür zu. Hagrid eilte herbei und riss die Tür auf, kalter Wind schlug James entgegen. »Danke, Hagrid.«, sagte er noch einmal und ging dann mit Lily ihm Arm hinauf zum Schloss. Hagrid sah ihnen noch einen Moment lang nach, dann verschwand er wieder in seiner Hütte und Sirius traute sich aus seinem Versteck. Er sprang an James und Lily hoch, bis James ihn zur Ordnung rief, lief dann beleidigt neben ihm her. Lily beachtete den Hund gar nicht, sie hatte den Kopf auf James’ Schulter gelegt und starrte vor sich hin. Ihr Verhalten machte James Angst. Kurz stellte er sie auf ihre Füße, um das Schlosstor zu öffnen, trug sie dann den restlichen Weg zu den Schulsprecherräumen. Sirius lief voraus und warnte sie, wenn ein Lehrer in der Nähe war. James seufzte erleichtert auf, als er endlich den Gemeinschaftsraum betrat und Lily auf dem Sofa abladen konnte. Auf Dauer war sie ganz schön schwer. Lily setzte sich, zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie. Ihr Freund holte eine Decke und wickelte sie fürsorglich darin ein. Dann setzte er sich neben sie, betrachtete noch einmal forschend ihr Gesicht und legte schließlich den Arm um ihre Schulter. Sirius tapste unruhig von einer Vorderpfote auf die andere und rollte sich dann zu ihren Füßen zusammen. James beschloss ihn zu ignorieren. Sanft streichelte er Lilys Rücken und fragte noch einmal: »Was ist denn passiert, Lily? Sprich mit mir, bitte!«
Sie antwortete nicht gleich, sah mit müden Augen in die Glut im Kamin und murmelte schließlich: »Der Ring war wirklich im Klassenzimmer… Snape hat ihn gefunden.«
»Snape?« James zog die Augenbrauen hoch. »Er war da?«
Lily nickte. »Ich glaube, er hat auf mich gewartet.«
»Warum?«
»Um mit mir zu reden. Er wollte wissen, ob wir tatsächlich verlobt sind.«
»â€¦ Was hast du geantwortet?«
»Dass es ihn nichts angeht.«
James grinste kurz, doch es verging ihm gleich wieder, als Lily meinte: »Dann ist er ausgerastet.«
»Hat er dir weh getan?« Auch Sirius hob erschrocken den Kopf.
Lily zögerte kurz. »Nein«, sagte sie dann, »nicht direkt…«
»Was heißt: ›Nicht direkt‹?« Wut flammte in James Magen auf. Stocksteif saß er auf dem Sofa, bereit sofort loszulaufen zu den Slytherinräumen, um Lily zu rächen.
»Er hat meine Schultern gepackt, mehr nicht.« Lily seufzte. »Lass uns schlafen gehen, ich bin müde.« Sie stand auf und wankte zu seinem Zimmer, die Decke fest um ihre Schultern geschlungen. Schnell sprang James auf und lief ihr nach. Verblüfft sah er zu, wie Lily sich in voller Montur ins Bett legte.
»Willst du nicht wenigstens die Schuhe ausziehen?«, fragte er und tauschte einen Blick mit Sirius.
»Oh, stimmt…« Lily schüttelte leicht verwirrt den Kopf, ging sich dann umziehen. Besorgt zog James die Augenbrauen zusammen.
»Was ist mit dir?«, fragte er Sirius und zog seinen Pyjamaoberteil an. »Willst du nicht langsam die Fliege machen?«
Als Antwort sprang Sirius auf das Bett und wälzte sich darin mit einem wohligen Grunzen.
»Was ist das für ein Hund?«, fragte Lily plötzlich hinter James, als bemerkte sie Sirius erst jetzt.
»Ähm…« Hektisch sah er zwischen Sirius und Lily hin und her. »Er ist im Wald zu Hause… ist mir mal zugelaufen… Manchmal verfolgt er mich, so wie heute…«
Er hätte nicht gedacht, dass Lily die Lüge glaubte, aber sie nickte und hielt Sirius die Hand hin, an der er kurz schnüffelte. James löschte das Licht, als sie im Bett lagen und Sirius lief kurz im Kreis, kletterte dabei über ihre Beine und ließ sich schließlich auf James’ Füßen nieder.
»War ja klar.«, brummte er und bewegte die Zehen, damit Sirius sich wo anders hinlegte. Natürlich vergebens.
Trotzdem versuchte er etwas näher zu Lily zu rücken. Obwohl es nur wenige Tage gewesen waren, hatte er es vermisst, neben ihr einzuschlafen und aufzuwachen. Lily war zu einem wichtigen Bestandteil seines Alltags geworden. Unweigerlich dachte er an das Versprechen, das sie ihm gegeben und doch nicht gehalten hatte. Warum war sie draußen gewesen? Wieso hatte sie geweint? Warum hatte sie den Ring nicht mitgenommen? So viele Fragen… James konnte keine einleuchtenden Antworten finden. Was war in dem Verteidigungsklassenzimmer geschehen? Hatte Snape sie geschlagen? Hatte er das vielleicht schon öfter gemacht? James hatte keine Wunden erkennen können…
»Ich habe Snape geküsst.«
Sirius hob den Kopf von den Vorderpfoten und seine Ohren zuckten. Auch James dachte im ersten Moment, er habe sich verhört.
»Was?!«
»Snape und ich…« Lily biss sich auf die Lippen und James setzte sich auf.
»Was?«, fragte er noch einmal, diesmal voller Entsetzen. Sie hatte Snape geküsst? Betrog sie ihn etwa mit diesem schmierigen Todesser? Diesem widerlichen Möchtegern-Alchemist? Zog sie James tatsächlich diese erbärmliche Missgestalt aus Boshaft und Untreue vor?
James sprang aus dem Bett und versetzte Sirius dabei aus Versehen einen Tritt. »WAS?!«
»Es war nicht so…« Lily setzte sich auf. »Er sagte, er liebe mich und…«
»Und dann betrügst du mich mit DEM?!« James’ Stimme überschlug sich und Sirius duckte sich ängstlich. »Mit diesem Mistkäfer? Bist du irre? Diesem schleimigen, widerwärtigen…«
»Er hat einfach meine Schultern… Ich wollte das gar nicht! Aber er… Und… Der Ring…«
James war so in Raserei, dass er ihre Worte erst begriff, nachdem er bereits vor Wut sein Tintenfass in die Luft gesprengt hatte.
»Was?«, fragte er dann wieder und betrachtete Lily eindringlich. »Was heißt das, du wolltest gar nicht?«
Lilys schluchzte und wischte sich Tränen von der Wange. »Ich wollte ihn nicht küssen«, sagte sie leise, »aber er hat mich an den Schultern… und dann gegen die Wand… Und dann musste ich ihn küssen!«
James lief langsam um das Bett herum auf Lilys Seite. »Er hat also dich geküsst?«
»Zum Küssen gehören immer zwei!«
»Hast du zurückgeküsst?«
»Nein!« Lily krampfte die Hände um die Bettdecke. »Ich hab versucht ihn los zu werden.«
Für einen Moment durchfloss Erleichterung James’ Körper. Doch dann kam die Wut zurück. »Ich bring ihn um!«, knurrte er und lief zu seinem Zauberstab. »Ich zerquetsche diese miese Kakerlake, ich…« James stürmte aus dem Zimmer. Was fiel Schniefelus ein, Lilly ohne ihren Willen zu küssen? Das würde er ihm büßen!
Sirius warf Lily, die wieder die Knie anzog einen kurzen Blick zu, eilte dann James hinterher und erwischte gerade noch sein Hosenbein, bevor er aus den Schulsprecherräumen stürmen konnte. Er zog und zerrte daran, James wehrte sich, musste dann aber nachgeben, wenn er nicht plötzlich ohne Hose dastehen wollte. Wütend starrte er in die grauen Hundeaugen und plötzlich fiel ihm auf, dass Lily nicht zu ihm geeilt war, obwohl sein Kampf mit Sirius doch recht laut gewesen war. Schnell ging er in sein Zimmer zurück, wo Lily immer noch regungslos saß und ins Leere starrte. James hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl. Er kletterte über das Bett zu ihr, griff nach ihrer Hand.
»Was noch?«, fragte er. »Was hat er noch gemacht? Erzähl mir alles, Lily! Hat er dir doch weh getan? Hat er dich angefasst?«
Sie schüttelte leicht den Kopf.
»Lily, sei ehrlich! Bitte, Schatz, vertrau mir doch!«
Da richtete sich ihr Blick endlich auf ihn. Nicht lange, aber es gab James das Gefühl, endlich zu ihr durchgedrungen zu sein. Er rückte noch ein bisschen näher, legte einen Arm um ihre Schultern und den anderen auf ihr Knie. Stockend begann Lily zu erzählen.
»Er war da, als ich den Raum betrat… Den Ring in der Hand. Er hat mich erst bemerkt, als ich zu ihm sagte, er solle mir den Ring zurückgeben. Er hat erst den Ring angestarrt, dann mich und wurde plötzlich wütend. Er hat mich angeschrien. Hat geschrien: ›Ist das wahr mit dir und Potter?‹ Ich sagte, das ginge ihn nichts an und wollte ihm den Ring weg nehmen. Er hat ihn auf den Boden geschmissen und mit dem Zauberstab in die Luft gesprengt. Dabei hat er gesagt, dass du, James, das Allerletzte seist, dass ich dich doch früher nie leiden konnte und dass ich etwas Besseres verdient hätte.«
James ballte die Hände zu Fäusten. »Und dann?«
»Ich hab gewartet, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann wollte ich den Ring aufheben und auf einmal… Er zog mich hoch und redete davon, wie es wäre wenn… wenn er und ich… wenn ich ihn statt deiner wählen würde.«
James knirschte mit den Zähnen. Er hatte es gewusst. Er hatte es immer schon gewusst.
»Dann hat er mich geküsst.« Verunsichert sah Lily James an. »Und dann sind bei mir die Sicherungen durchgebrannt, weil alles so wie damals war und ich bin weggelaufen und wusste doch gar nicht, wohin, und…«
»Moment, warte!«, unterbrach James sie. »Erstens: Was sind Sicherungen?«
»Meine Nerven.« Lily seufzte. »Meine Nerven lagen blank.«
»Okay. Und was heißt: ›So wie damals‹?«
Lily sah auf und dann wieder weg. Sirius spürte, dass ihr die Sache immer unangenehmer wurde. Bisher war er sich möglichst unauffällig in der Tür gestanden, allzeit bereit, James wieder vor einer Dummheit zu bewahren, doch jetzt sagte ihm sein Instinkt, dass es besser wäre, sich wieder einzumischen. Er tapste an Lilys Seite, sprang auf das Bett und rieb den Kopf an ihrem Rücken. Lily reagierte, wie jeder Tierfreund reagieren würde: Sie öffnete ihre verkrampfte Haltung etwas und ließ eine Hand durch Sirius’ Fell streicheln, als er sich an ihrer Seite niederlegte.
Auch James rückte etwas näher, schlang die Arme um sie und versuchte unbeschwert zu klingen, als er sagte: »Hey, vertrau mir, Tigerlily! Was war damals?«
Lily biss sich auf die Lippen und holte dann tief Luft.
»Mein… Mein erster Kuss also… Der war mit… Mulciber.«
James riss die Augen auf und auch Sirius’ Maul klappte für einen Moment nach unten.
»Ernsthaft?«
»Ja.« Ihre Stimme verwandelte sich in ein leises Piepsen und sie räusperte sich. »Du hat mal gesagt, du könntest nicht verstehen, wieso Miriam und ich befreundet sind.« James schüttelte verwirrt den Kopf. Was hatte das denn damit zu tun?
»Miriam hat nie vor etwas Angst, weißt du?« Lily wischte sich eine Träne aus den Augen. »Ich hab immer versucht, Streitereien mit den Slytherins aus dem Weg zu gehen. Sev war schließlich auch einer und diese Rivalität Gryffindor - Slytherin war mir zu blöd. Wir waren doch schließlich alle gleich, oder? Aber manche von den Slytherins – und auch du, ihr saht das anders. Du hast die Slytherins gehasst und die Slytherins hassten die Gryffindors UND Schlammblüter. Ich war beides. Drum hetzten sie Sev ständig gegen mich auf. Ich hab sie einmal belauscht und sie haben schreckliche Dinge gesagt… Sev sagte immer, sie würden das nicht so meinen.« Lily lachte kurz auf. »Sie respektieren Sev bestimmt immer nur weil sie glauben, er sei Reinblüter.«
»Ist er nicht?«
»Nein. Sein Vater ist ein Muggel. Haben sich wohl noch nicht die Mühe gemacht, seinen Stammbaum zu überprüfen. Jedenfalls… Die Slytherins ärgerten mich, auch die älteren, besonders Malfoy… Erinnerst du dich an ihn?«
»Sicher… Athur Weasley hat sich ständig über ihn lustig gemacht.«
»Ja, genau… Sie haben mich ständig geärgert und Sev war so manches Mal zu feige, mich zu beschützen. Ich hab darüber hinweg gesehen, er wollte nicht gehasst werden, ich konnte das verstehen, ihr fandet mich ja auch alle seltsam, weil ich mit Sev befreundet war. Nur Emily war richtig nett zu mir. Und Mary. Sie kennt das ja, wenn man wegen Muggelabstammung geärgert wird… Sie ärgern sie ja heute noch.«
James schluckte. Er erinnerte sich. Jeden Tag hatte er Lily gefragt, ob sie nicht lieber mit ihm als mit Schniefelus rumhängen wolle… Schniefelus und Lily waren das Dreamteam… Aber Mulciber? James war nie aufgefallen, dass Lily besonders viel Zeit mit ihm verbrachte…
»Ich mochte keinen von Sevs Freunden besonders… Meist mied ich sie alle. Auch Mulciber und Avery, obwohl Sev ständig mit ihnen herumhing. Na ja… Jahrelang ging das gut. Aber im vierten Schuljahr hat Mulciber begonnen, mir hinterher zu schauen. Natürlich hab ich es gemerkt, ich bin ja nicht blind. Sev hat es nicht bemerkt, glaube ich… Er war viel zu sehr darauf versessen, dich zu beobachten.« Lily seufzte und legte den Kopf auf die Knie. »Mulciber ist älter als ich und… Ja, es war ganz schön, dass mir auch mal ein Junge hinterher schaute und nicht nur Miriam oder Christin oder Natalie…« James runzelte die Stirn und Lily fügte, als sie seinen Blick sah, schnell hinzu: »Du zählst nicht! An deine Starrerei hatte ich mich schon gewöhnt.«
»Na, vielen Dank.«, brummte James. »Und weiter?«
»Jahh… Weiter…« Lily schwieg einen Moment und James tauschte einen Blick mit Sirius. Er erinnerte sich an die Szene, die er vorhin nach der Zusatzstunde beobachtet hatte, wie Mulciber Lily an die Wand gedrängt hatte…
»Einmal, Ende der vierten Klasse, da bin ich früher von Slughorns Party gegangen. Es war die Weihnachts- oder Neujahrsparty, also muss ich vierzehn gewesen sein. Ich war allein. Und plötzlich hielt mich Avery im dritten Stock an und meinte, Severus wolle mit mir reden, es wäre wichtig. Ich bin ihm gefolgt, blöd und naiv wie ich war. Aber nicht Sev wartete in dem Zimmer auf mich, sondern Mulciber.« Lily krampfte die Hände in Sirius’ Fell. »Ich hab ihn sogar noch gefragt, wo Sev sei, kannst du dir das vorstellen?« Trocken lachte sie auf und James ahnte plötzlich Schreckliches. Die Angst in ihren Augen, als er sie vorhin mit Mulciber gesehen hatte… Ein Teil von ihm wollte plötzlich gar nicht mehr wissen, warum der Slytherin ihr solche Angst machte.
»Er sagte, er wolle mit mir reden. Ich hab auch noch gefragt, worüber, aber dann stand er plötzlich vor mir und hatte mein Gesicht in seinen Händen und… und küsste mich.«
James wagte nicht, sich zu bewegen. Er starrte nur die Träne an, die Lilys Wange hinunter lief und schließlich auf die Decke tropfte.
»Am Anfang war ich einfach nur geschockt. Ein Kuss war das Letzte, mit dem ich gerechnet hatte! Und dann ist mir erst wieder alles bewusst geworden und ich hab versucht, Mulciber weg zu drücken, aber er hat meine Schultern gepackt und mich fest gehalten… Irgendwie hat er mir auch meinen Zauberstab abgerungen… Das ging alles so schnell! Und dann waren seine Hände plötzlich überall und dieses widerwärtige Grinsen und…«
Lily löste die Hände aus Sirius’ Fell und vergrub das Gesicht in ihnen. Fassungslos und mit weit aufgerissenen Augen starrte James sie an. Sein Atem stockte.
»Das ist ein Scherz, oder?«, fragte er dann mit zittriger Stimme. »Das ist doch nicht wahr, Lily! Oder?« Sie reagierte nicht und James suchte Sirius’ Blick. Der Hund fiepte und legte die Ohren an. Auch er war geschockt. James nahm all seinen Mut zusammen und fragte langsam: »Hat er… Ich meine… Hat er dir weh getan? Also… Du weißt schon.«
Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort und James wurde immer nervöser. Vor seinem inneren Auge spielten sich die grausamsten Szenen ab und Sirius ging es nicht anders.
»Ich weiß nicht, wie weit er gegangen wäre… Meine Bluse war offen… Mein Rock… und er hat mich angestarrt, wie ein Stück Fleisch. Da ist Miri in den Raum gerauscht.«
»Miriam?«
»Ja. Sie hatte ihren Ohrring verloren und suchte ihn. Als sie Avery vor der Tür stehen sah, wusste sie gleich, dass etwas nicht stimmte. Sie setzte ihn außer Gefecht und kam in den Raum. Sie begriff sofort, was passiert war und hexte Mulciber ordentlich durch, ohne zu zögern. Sie war so wütend, er hatte keine Chance. Sie half mir und von diesem Tag an suchte ich ihre Nähe, weil ich mich vor Mulciber und Avery fürchtete. Sie versprach mir, mich zu beschützen und wir wurden Freundinnen. Aber Sev erzählte ich nur, dass ich nichts mehr mit Avery und Mulciber zu tun haben wollte. Ich erzählte nichts. Nie. Ich hatte Angst vor ihrer Rache.« Lily schluchzte auf. »Und jetzt… Miriam sagt, Mulciber schaut mich in letzter Zeit öfter an als sonst… Weißt du, danach war er mit dieser Melbourn zusammen und dann die anderen Mädchen, da hat er sich nicht für mich interessiert, aber jetzt…« Sie sah auf, suchte James’ Blick. »Ich war dumm und naiv… Du meinst, ich sehe in allen Menschen nur das Gute, aber das stimmt nicht. Bei Mulciber und Avery sehe ich nichts, NICHTS Gutes. Und als Miri mir erzählte, mit wie vielen Mädchen du und Sirius eure Spielchen spielt, da hab ich mir gesagt, dass alle Männer so sind. Ich wollte keinem mehr vertrauen. Das war töricht, ich weiß.« Sie schloss die Augen. »Vor allem, weil ich ja jemanden an meiner Seite haben will. Aber dann muss ich wieder an damals denken und dann geht das nicht… So war es bei Remus. So ist es bei dir.«
James begriff. Schnell nahm er den Arm von ihrem Rücken und rückte von ihr ab. Er war nah, viel zu nah. Und endlich verstand er, warum sie seine Nähe nicht mochte.
»Und das hast du jahrelang mit dir rumgeschleppt?« Verzweiflung quellte in seiner Brust auf. Wieso hatte er nichts gemerkt? Es hatte Tage gegeben, an denen er Lily ständig beobachtet hatte. Wieso war ihm nie etwas aufgefallen?
»Ich hatte Miriam zum reden.« Lily krampfte die Hände um ihre Knie. »Und ich wollte nicht, dass das mein Leben beherrscht!« Sie biss sich auf die Lippen und Sirius erhob sich und rieb seien Kopf an ihrer Schulter. »Verachtest du mich jetzt?«
»Warum sollte ich?«
»Weil ich feige bin!« Lily vergrub das Gesicht in Sirius’ Fell. »Feige und schwach!«
James versuchte zu verstehen, aber es gelang ihm nicht. »Das ist doch nicht wahr!«, meinte er und seine Hand zuckte wieder zu ihrem Rücken, doch er beherrschte sich.
»Doch.« Sie atmete stockend ein. »Ich weiß, du liebst mich, und dass ich dich verliere, wenn ich dir nicht irgendwie zeige, wie viel ich für dich empfinde. Aber deine Nähe ist manchmal unerträglich. Und gleichzeitig… Nicht bei dir zu sein ist, als könnte ich nicht richtig atmen.«
»Lily…« James saß da, völlig ratlos. Er wollte sie in den Arm nehmen und die Tränen aus dem Gesicht küssen, und hatte gleichzeitig Angst, sie noch mehr zu verschrecken.
»Ich weiß, wenn ich über meinen Schatten springe, wir des wunderbar sein und… Heute Abend… Ich wollte mutig sein und jetzt heule ich schon wieder. Ich bin so lächerlich!«
»Nein!« James rutschte wieder näher zu ihr »Du bist ehrlich, Lily. Und das bedeutet mir sehr viel. Hör zu: Ich sorge dafür, dass Mulciber dich in Ruhe lässt, okay? Du musst keine Angst haben, ich bin da, versprochen.«
»Wie willst du das anstellen?« Lily schluchzte und wischte sich über die Wangen. »Du weißt, was sie mit Mary machen.«
»Ja, sicher.« Bei dem Gedanken daran stieg erneut Wut in ihm auf, die langsam die Fassungslosigkeit überbot. Klar, er und Sirius hatten ihren Mitschülern auch schon böse Streiche gespielt, teilweise auch wirklich gefährliche, wie er jetzt zugeben musste, aber wenn jemand dabei verletzt wurde, war das nie geplant gewesen! »Aber ich lasse nicht zu, dass der Kerl dich noch einmal anfasst! Geh zu Dumbledore, dann wird er der Schule verwiesen, dann…«
»Dann rächt sich Avery an mir!« Lilys Augen waren voller Tränen, als sie ihn erschrocken ansah. »Das darfst du nicht! James, versprich mir, dass du nicht zu Dumbledore gehst! Ich hab dir das nicht erzählt, damit du die Geschichte publik machst! Avery ist genauso zu allem fähig, James, zu ALLEM.«
James schluckte. »Was sollen wir dann machen? Tatenlos rumsitzen?«
»Ja!« Lily wischte sich die Tränen aus den Augen und sah ihn ernst an. »Ganz genau das tun wir. Das hat die letzten drei Jahre funktioniert, es wird auch noch dieses halbe Jahr funktionieren und dann muss ich ihn nie wieder sehen.« In seinen Augen las sie, dass ihm dieser Weg nicht gefiel, aber er schwieg und fügte sich, zumindest für den Moment. Lily versuchte, durch tiefes Einatmen sich wieder zu beruhigen. Jetzt war es draußen, ihr wohlbehütetes Geheimnis und sie hatte keine Ahnung, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollte.
»Mir ist schlecht.«, sagte James plötzlich und kletterte aus dem Bett. Lily sah ihm nach, wie er aus dem Zimmer verschwand und plötzlich fühlte sie sich so einsam. Sie hatte es ihm erzählt und schon war sie allein, nur der Hund hechelte neben ihr. Das Geräusch kam ihr so laut vor, dass Lily befürchtete, sie könnte taub werden. Sie kletterte aus dem Bett, tapste zum Badezimmer, der Hund blieb in der Schlafzimmertür stehen.
James beugte sich über das Waschbecken, die Brille lag daneben und er atmete tief durch. Lily blieb in der Tür stehen, beobachtete, wie er sich quälte, ihretwegen. Vorsichtig strich sie über seinen Rücken und James legte die Stirn an den Spiegel. »Geh schlafen.«
»Nicht ohne dich.«
»Lily…« Er seufzte. Eine Weile schwiegen sie und Lily ließ die Fingerspitzen über James’ Rücken gleiten. Eigentlich wollte sie nur noch in ihr Bett, allein, schlafen und hoffen, dass morgen alles wieder gut war. Aber James so fertig zu sehen machte es ihr unmöglich, ihn einfach stehen zu lassen.
»Wenn er dich nochmal anfasst, bring ich ihn um. Dann bin ich auch zu allem fähig. Dasselbe gilt für Snape.«
Sie wusste nicht, ob er das nur sagte, weil er wütend war, oder es wirklich ernst meinte. Vorsorglich ging sie nicht darauf ein, fragte stattdessen: »Du erzählst es doch keinem, oder?«
Ein paar endlose Sekunden lang schwieg James. »Nein.«, sagte er dann.
»Danke.«
»Du brauchst dich nicht zu bedanken. Deine Geheimnisse sind meine Geheimnisse.« Lily lächelte leicht und auch auf James’ Lippen erschien ein Schmunzeln. »Weißt du was, Evans? Jetzt hab ich dich sogar noch lieber. Auch wenn das kaum noch möglich ist…«
»Die letzten Tage waren der Horror.«
»Fand ich auch.«
»Lass uns nie wieder streiten.«
»Nie wieder? Du glaubst, du hältst das durch?«
Lily lachte kurz. »Nie wieder so, meine ich. Hin und wieder muss ich dir die Leviten lesen!«
»Okay. Nie wieder.« James richtete sich wieder auf und griff nach seiner Brille. »Versprochen.«


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