Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 47

von Jojoi

Julia schien bereits auf sie zu warten, als Lily mit ihren Freunden das Klassenzimmer für die Zusatzstunden betrat. Mit einem etwas mulmigen Gefühl gab sie Julia das Kleid zurück und beobachtete, wie sie abwechselnd rot, grün und weiß wurde. Schnell erzählte Lily, was geschehen war und mit der Zeit stellte sich Julias Gesichtsfarbe endgültig auf die Farbe weiß ein. Begierig lauschte sie Lilys Geschichte, wobei ihr Gesichtsausdruck Lily daran erinnerte, wie sie früher beobachtet hatte, wie James ihr Geschichten erzählt hatte. Lily hatte sich mit Miriam oft genug über Julias begeistertes Zuhören lustig gemacht.
Vor allem, weil sie James alles Mögliche geglaubt hatte.
Auch jetzt übertrieb er, als er Frank und Alice in einem anderen Teil des Klassenzimmers die Geschehnisse berichtete und Remus verdrehte die Augen und schlenderte zu Lily. »Vorhin waren es noch sechs Todesser.«, raunte er ihr ins Ohr und sie unterbrach ihr Gespräch mit Julia kurz. »Jetzt neun. Die vermehren sich wohl ziemlich schnell.«
Lily lächelte schwach, da packte Julia sie schon an den Armen.
»Das ist ja schrecklich!«, rief sie und betrachtete Lilys Hände, um die immer noch der Verband lag. »Aber das wird doch wieder, oder? Die werden dir doch nicht folgen, oder? Oh Merlin, wenn ich mir das vorstelle: Todesser in Hogwarts! Dumbledore verstärkt doch die Sicherheitsvorkehrungen, oder?«
Von so vielen Fragen überrumpelt wich Lily einen Schritt zurück. »Keine Ahnung… Ich denke nicht, dass sie mir folgen… Nach Hogwarts kommen die bestimmt nicht! Das Schloss ist bestimmt genug geschützt. Und meine Wunden sind nur halb so wild.«
Julia schüttelte den Kopf. »Das sagst du nur, weil du keine Panik verbreiten willst! Das Schloss ist nicht so sicher, wie wir alle glauben, richtig? Die Sache von damals, dieser Eindringling und jetzt die Zusatzstunden…«
»Sie haben die Sicherheitsmaßnahmen doch schon verstärkt.«, mischte Remus sich ein. »Du musst dir bestimmt keine Sorgen machen!«
Skeptisch musterte Julia Remus, nickte dann aber langsam und drückte Lily das Kleid wieder in die Hände. »Du kannst es behalten. Steht dir eh besser.« Dann ging sie mit federnden Schritten zu den anderen Ravenclaws zurück. Lily beobachtete, wie einige von ihnen die Köpfe zusammen steckten, vermutlich um über ihre und James’ Geschichte zu diskutieren.
»Was hältst du von Julia?«, fragte sie Remus leise und wandte sich demonstrativ von den Ravenclaws ab.
Remus zuckte mit den Schultern. »Sie ist nett… Vielleicht etwas oberflächlich. Wieso?«
»Ihr Verhalten kommt mir… Suspekt vor.«, murmelte Lily und warf noch einen Seitenblick auf die Ravenclaw, die mit Andrew Howe flüsterte.
»Sei doch nicht so misstrauisch!« Emily hatte sich unbemerkt von hinten an sie heran geschlichen und bedachte Lily eines tadelnden Blickes. »Sie ist wirklich nett! Ich hab schon oft mit ihr Kräuterkunde gelernt.«
»Ja, du!« Lily verdrehte die Augen. »Du kommst doch mit allen klar! Außerdem bist du nicht James neue Freundin! Und sie nicht die Exfreundin, die dir noch vor ein paar Wochen am liebsten einen Hippogreif auf den Hals gehetzt hätte!«
»Ich bezweifle, dass sie dir einen Hippogreif auf den Hals hetzten wollte!« Emily schüttelte den Kopf. »So toll war ihre Beziehung zu James jetzt auch wieder nicht.«
»Ach nein?« Neugierig bückte Lily sich weiter zu Emily herunter, aber in diesem Moment betrat Professor Dumbledore das Zimmer und sofort verstummten alle Gespräche. Dieses Mal war Madam Pomfrey nicht dabei, dafür eine große Glasbox, was James als ein gutes Zeichen deutete, und er wurde nicht enttäuscht: Heute würden sie einen Zauber lernen, mit dem man das Dämonsfeuer löschen konnte. Begeistert sahen James und Sirius sich an und zückten ihre Zauberstäbe. Professor Dumbledore räumte mit einem Schlenker seines Zauberstabs das Klassenzimmer völlig leer, bis nur noch die Schüler und er selbst den Raum beherrschten.
»Ich werde ein sehr schwaches Dämonsfeuer in dieses Windlicht einsperren.« Dumbledore stellte den Glaskasten in der Mitte des Raumes auf. »Wie ihr wisst, kann für gewöhnlich nichts Dämonsfeuer aufhalten, doch ich werde es für euch unter Kontrolle halten. Bevor ich es entfache, werden wir allerdings ein paar Trockenübungen machen.« Er hob seinen Zauberstab und alle Siebtklässler kramten schnell in ihren Umhängen nach ihren eigenen. Professor Dumbledore erklärte den Zauber, seine Wirkung und die Bewegung, die der Zauberstab machen musste im Detail und Lily merkte, wie ihre Augen schwer wurden. James und Sirius hingegen waren Feuer und Flamme und als Professor Dumbledore gewöhnliche Kerzen heraufbeschwor, deren Feuer sie löschen mussten, übten sie unermüdlich. Lily dagegen brauchte allein für diese lächerliche Kerzenflamme drei Versuche, bis das Feuer erlosch. Wie sollte das erst beim Dämonsfeuer werden?
Im Allgemeinen stellten sich die Siebtklässler sehr geschickt an und Professor Dumbledore ließ schon bald die Kerzen verschwinden und alle verteilten sich im Kreis um das Windlicht. James stand Lily gegenüber und sie fragte sich, wie er nur nach allem, was heute geschehen war, noch so fit sein konnte.
Ihr Professor öffnete eine Seite des gläsernen Windlichts und es wurde totenstill im Raum. Jeder wusste, wie gefährlich Dämonsfeuer war und wie schwer zu kontrollieren. Da sollte man nicht einmal Dumbledore in seiner Konzentration stören.
Das Feuer war gewaltiger, als Lily es sich vorgestellt hatte. Obwohl das Windlicht ihr kaum zum Knie reichte und einige Meter von ihr entfernt stand, kam es ihr so vor, als stände sie ganz nah davor. Die Hitze ließ ihren Körper sofort glühen und nicht nur sie wich zurück. Schneller, als Lily gucken konnte hatte Dumbledore den Glaskasten abgedichtet und in seinem Inneren wütete das Feuer, prallte von einer Glasplatte zur anderen und züngelte aus jeder Lücke, die es finden konnte.
Professor Dumbledore sah ihn die Runde. »Nun? Wer möchte es zuerst versuchen?«
Die Siebtklässler schwiegen. Lily wollte dem Feuer keinen Meter näher kommen. Sie presste sich inzwischen mit dem Rücken gegen die kühle Steinwand und versuchte tief durchzuatmen.
»Ich!«, meldete sich schließlich Sirius und warf James, der sich in genau demselben Moment gemeldet hatte, einen kurzen Blick zu. James ließ ihm den Vortritt und Sirius machte einen Schritt nach vorne.
»Wohlan, Mr Black. Aber bitte sprengen Sie nicht das Glas.«, meinte Dumbledore, der bisher nur einen einzigen Schritt vor dem Feuer zurück gewichen war, dabei musste er die Hitze doch ganz genauso spüren.
Sirius machte noch einen Schritt nach vorne, das Feuer tanzte auf seiner Haut. Entschlossen hob er den Zauberstab und Lily konnte keinen Mangel an seiner Ausführung entdecken. Trotzdem brauchte er drei Versuche, um das Feuer zu löschen.
»Sehr gut, Mr Black.«, lobte Dumbledore und entfachte das Feuer von neuem. Reihum mussten die Siebtklässler vortreten und versuchen, das Feuer zu löschen. Lily achtete gar nicht richtig darauf. Sie starrte in das helle Licht des Feuers und dachte, dass ihre Eltern in einer solchen Feuerhölle gestorben waren…
Erst als sich Emily mit geröteten Wangen und einem zufriedenen Lächeln wieder neben sie stellte, merkte Lily, dass sie an der Reihe war und drückte sich von der inzwischen ebenfalls warmen Steinwand ab. Professor Dumbledore entfachte das Feuer für sie und Lily zwang sich, nicht wieder zurück zu weichen. Ihr Zauberstab rutschte ihr beinahe aus den schweißnassen Händen, als sie ihn hob. Bildete sie es sich nur ein, oder nahmen die Flammen immer wieder die Form eines Vogelkopfes an?
Das Feuer zuckte nicht einmal, als sie den Zauber sprach. Wut keimte in ihr auf und sie probierte es erneut. Das konnte doch nicht so schwer sein! Aber die Hitze war so unerträglich. Schweiß rann ihre Stirn hinunter und nach dem dritten missratenen Versuch merkte Lily plötzlich, wie weiße Pünktchen vor ihren Augen tanzten. Hätte Remus hinter ihr nicht schnell einen Satz nach vorne gemacht, wäre sie vermutlich rücklings auf den Steinboden geknallt, als sie plötzlich das Gleichgewicht verlor. So aber fing er sie geistesgegenwärtig auf und hielt sie fest. Ein kleiner Schrei ging durch die Schüler und Professor Dumbledore löschte sofort das Feuer.
»Lily?« Remus ließ sie vorsichtig zu Boden sinken und fühlte ihre Stirn, auf der sich kalter Schweiß gebildet hatte. Sie öffnete die Augen, sah in unzählige besorgte Gesichter. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Hände strichen fürsorglich über ihre Arme und Wangen.
»Es war wohl alles etwas viel für sie.«, meinte Professor Dumbledore nachdenklich. »Mr Lupin, am besten, Sie bringen sie in den Krankenflügel. Sie soll sich ausruhen.«
»Ja, Professor.« Remus schob einen Arm unter ihre Kniekehlen, was Lily nur am Rand mitbekam. Sie war noch zu sehr damit beschäftigt heraus zu finden, wo oben und unten war.
»Soll ich?«, fragte James und kniete sich vor sie.
»Schon gut.«, erwiderte Remus und stand mit Lily in seinen Armen wieder auf. »Ich hab sie.«
James erhob sich ebenfalls schnell. »Sicher? Ich kann…«
»Nicht nötig.« Remus verkniff sich ein Lächeln und bahnte sich einen Weg durch die Schüler. James folgte ihm und Remus bemerkte einen allzu besorgten Blick auf dem Gesicht von Severus Snape, der ihn eine Augenbraue hochziehen ließ.
»Du kannst die Tür aufmachen.«, bot Remus James an. Er erntete einen genervten Blick und schmunzelte nun doch. »Ich lass sie schon nicht fallen, Prongs!«
James knurrte etwas Unverständliches und riss die Tür auf.
Während dem Weg zum Krankenflügel flimmerten Lilys Augen immer wieder und Remus beeilte sich umso mehr. Madam Pomfrey ordnete ihm an, Lily auf eins der Betten zu legen und ging los, um einen Trank zu holen, der Lily wohl wieder auf die Beine bringen sollte. Schon allein das Liegen schien Lily gut zu tun, denn sie stöhnte auf und schaffte es endlich, die Augen wieder ganz zu öffnen.
»Remus?«
»Ja.« Er schenkte ihr ein tröstliches Lächeln. »Du bist im Krankenflügel. Professor Dumbledore meint, du sollst dich ausruhen.«
»Mir ist so schwindlig.«
»Madam Pomfrey ist schon auf dem Weg, keine Sorge.«
Sie schoss wieder die Augen und Remus fragte sich, ob sie ihm überhaupt richtig zugehört hatte. »Arme Lily.«, murmelte er und strich ihr die Haare aus der Stirn. Madam Pomfrey kam zurück und zwang Lily dazu, etwas zu trinken, was scheinbar fürchterlich schmeckte und ihr einen Hustenanfall bescherte. Auf ihren hilfesuchenden Blick hin strich Remus ihr noch einmal über das Haar. »Das wird schon wieder. Schlaf jetzt, okay?«
»Okay.«, murmelte sie und schloss schon die Augen.
Als Remus wieder den Übungsraum betrat, waren wieder alle im Kreis um das Feuer aufgestellt und übten als wäre nichts geschehen. Remus stellte sich zu Sirius und James und beobachtete Alice dabei, wie sie versuchte, das Dämonsfeuer zu löschen.
»Wie geht’s ihr?«, fragte James auch schon mit besorgter Mine.
»Wem?«
»Lily!«
»Ach so.« Remus grinste. James warf ihm einen wütenden Blick zu und Sirius konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. »Schwächeanfall. Nichts ernstes, meint Poppy. Sie schläft jetzt, glaube ich.«
»Glaubst du?«
»Meine Schwester hatte auch ständig Schwächeanfälle, als sie schwanger war!«, sagte Julia so laut zu Howe, dass es alle hörten. Alice unterbrach ihre Übung und richtete ihren Blick, wie alle anderen auch, neugierig auf James. Selbst Professor Dumbledore sah ihn an und James spielte für einen Moment mit dem Gedanken, das Dämonsfeuer auf Julia los zu lassen, tat dann, als hätte er sie nicht gehört und drehte sich um, um zu sehen, was denn die anderen scheinbar so interessiert anstarrten.
Steinwand.
Mit einem gespielten verwirrten Blick drehte James sich wieder um und immer noch sahen seine Mitschüler ihn gespannt an, teilweise auch belustigt und in Snapes Fall sogar tödlich.
James errötete und hoffte inständig, dass man es im Flackerschein des Feuers nicht bemerkte. »Was?«, fragte er und Sirius neben ihm konnte ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken.
»Miss Mason«, erlöste Dumbledore James endlich von der peinlichen Situation und Alice schreckte zusammen. Schnell hob sie ihren Zauberstab und löschte das Dämonsfeuer.

»Jamesie, Jamesie, Jamesie«, grinste Sirius, als sie sich auf den Weg zum Krankenflügel machten. »Was wird deine Mutter sagen? Ist in eurem Haus überhaupt Platz für ein Baby?«
»Sirius, halt die Klappe!«
»Oje, oje, da ist aber jemand missmutig.« Sirius kicherte. »Ich finde, du solltest dich mehr freuen. Was meinst du Peter?«
Der kleine Marauder zuckte zusammen, als das Wort plötzlich an ihn übergeben wurde, meinte dann aber: »Na ja… Die Aussicht jahrelang Windeln zu wechseln ist nicht besonders toll…«
»Stimmt… Kannst du das überhaupt, Prongsie? Moony, ich sehe schon, wir müssen uns etwas einfallen lassen! Sonst kommt das Kind und James ist gar nicht vorbereitet!«
»Sirius, halt’s Maul!«
»Sei doch nicht so empfindlich, Jamesie!« Mit einem breiten Grinsen legte Sirius ihm den Arm um die Schulter, welchen James sofort weg schlug. »Wir versuchen nur dir zu helfen!« Sie waren vor dem Krankenflügel angekommen und James öffnete die Tür. Als seine Freunde ihm jedoch folgen wollten, schlug er sie schnell zu und versiegelte sie mit einem schnellen Zauber.
»Idioten!«, knurrte er.
Im Krankenflügel war nur ein einziges Bett verhangen und als James den Vorhang zurückzog, lag da tatsächlich seine Lily. Sie musste so eingeschlafen sein, wie Remus sie hingelegt hatte, denn sie trug noch immer ihre Klamotten und hatte sich auch nicht wie sonst zusammengerollt, um zu schlafen.
James seufzte und setzte sich vorsichtig zu ihr aufs Bett. Er dachte daran, wie harmlos der Tag begonnen hatte und an die unzähligen Ereignisse… Kaum zu glauben, dass alles wirklich an einem einzigen Tag geschehen war. Verständlich, dass Lily völlig fertig war.
Sanft strich er ihr über die Wange, während er daran dachte, was sie gesagt hatte. Ihre Träume… Vielleicht hätte sie Wahrsagen doch nicht abwählen sollen? Er selbst hatte sich auch nie für Wahrsagen interessiert. Vielleicht sollte er mal mit Remus darüber reden oder mit Emily… Sie schien ja völlig fasziniert davon zu sein…
Die Tür des Krankenflügels klackte und James seufzte. Er sollte seine Versiegelungszauber wohl noch mal üben.
Ein paar Sekunden später steckte Sirius seinen Kopf durch den Vorhang. »Hey Prongs.«, sagte er und grinste in der Hoffnung, James würde das Grinsen erwidern.
Er tat ihm den Gefallen nicht und Sirius seufzte. »Also gut.«, murrte er und trat hinter dem Vorhang hervor. Ein wenig unschlüssig blieb er vor James stehen, warf einen kurzen Blick auf die schlafende Lily und meinte dann: »Remus hat den Verdacht geäußert dass… Du vielleicht deshalb so bissig reagiert hast weil… na ja… du vielleicht Angst hast, dass sie wirklich… Ich meine… Ist es möglich, dass sie…?«
James verdrehte die Augen. »Ich hab so bissig reagiert, weil es meiner Freundin schlecht geht und du Witze darüber reißt!«
»Schon klar.«, meinte Sirius leichthin und James warf ihm einen wütenden Blick zu. »Aber ist sie…?«
»Nein.« James strich Lily noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Jedenfalls nicht von mir.«, fügte er dann hinzu.
»Oh. Okay.« Sirius nickte und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Vielleicht hätte James in einer anderen Situation über seine Befangenheit gekichert.
Mit einem Seufzen ließ Sirius sich neben James auf das Bett fallen. »Ist wohl doch ’ne harte Nuss, deine Lily, was?«
James zuckte mit den Schultern, nickte dann.
»Vielleicht solltest du es noch mal mit Romantik probieren?«
»So schlimm ist es gar nicht.«
»Ist es nicht?«
»Sie ist längst nicht mehr so zurückhaltend, wie am Anfang. Inzwischen kann ich unsere Zungenküsse nicht mehr zählen.«
Sirius rümpfte die Nase. »Trotzdem verstehe ich das nicht. Ich meine, du bist fast sechs Mal länger mit ihr zusammen, als Moony. Von diesem Lucien ganz zu schweigen. Wo liegt ihr Problem?«
James zuckte mit den Schultern. »Vielleicht waren Lucien und Moony so schlecht und haben sie verschreckt?«
»Oder sie haben gar nicht…«
»Du hast doch gehört was Moony erzählt hat.« James verdrehte die Augen. »Wie sie stundenlang mit Lucien weg war und ständig zusammen klebten bla, bla…« Sirius grinste kurz über James’ abfälliges Gesicht. »Außerdem sind das nur die Freunde, von denen wir wissen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bisher nur drei Jungen geküsst hat. Ich meine… Mal ehrlich: Wer würde schon zu Lily nein sagen?«
Sirius zuckte mit den Schultern. »Ich?«
»Ach, du!« James grinste kurz. »Das zählt nicht! Erstens hab ich von Anfang an klar gemacht, dass sie meine große Liebe ist und deshalb hast du dich nie wirklich für sie interessiert. Und zweitens ist dein Mädchengeschmack etwas abgedreht. Nichts gegen Miriam aber… Du weißt, ich halte sie immer noch für irre.«
Sirius grinste. »Njaa, aber Moony hat das auch nicht abgehalten, sich in sie zu verlieben! Und außerdem gab es schon Mädchen vor Miriam.«
»Was willst du mir damit sagen?«
»Nur, dass Lily für mich nie besonders anziehend war. Ich meine, klar, sie ist hübsch, aber… Ich fand sie früher eher… Nervtötend.«
»Nervtötend?«, wiederholte James fassungslos.
»Ja.« Sirius lachte leise. »Sie hat dir den Kopf verdreht. Das fand ich verdammt nervig. Ständig bist du ihr hinterher gelaufen und wolltest ihr imponieren. Und von deinen stundenlangen Jammereien will ich gar nicht anfangen. Merlin sei Dank hast du dich irgendwann anderen Mädchen zugewandt. Da hat es dann nämlich endlich nachgelassen, wenn auch nie ganz.«
James schnaubte und Sirius kniff ihm freundschaftlich in die Seite. »Jetzt hast du sie ja erobert, deine große Liebe! Und glaub mir: Lily ist ganz verrückt nach dir! Ich weiß das. Für solche zwischenmenschlichen Interaktionen hab ich ein ganz feines Gespür.«
»Ja, klar.« James verdrehte die Augen.
»Hey, ich wusste, dass du Lily liebst, bevor du es wusstest!«
»Ich war zwölf! Und du sagtest ständig: ›Sieh mal, da ist dein Schatzi!‹ Das war mir peinlich, okay? Ich wusste sehr wohl, dass ich sie mehr mochte, als alle anderen Mädchen.«
»Reg dich ab, Prongs, sonst weckst du sie noch auf.« Sirius grinste breit und warf einen kurzen Blick auf Lily, die selig weiterschlief. »Ich wollte eigentlich nur sagen, dass du sie vielleicht für perfekt hältst. Und vermutlich ist sie auch perfekt. Für dich. Nicht für jeden. Und Lily kommt mir auch nicht vor wie ein Mädchen, das jeden netten Jungen, der ihr hinterher schaut, gleich in die Arme springt. Eher ganz im Gegenteil.«
»Das weiß ich auch!«
Sirius grinste wieder und schüttelte leicht den Kopf. »Aber das ist noch ein Punkt, warum ich Lily so nervtötend fand: Sie ist so kompliziert.«
»Alle Frauen sind kompliziert.«, erwiderte James.
»Ja, aber nicht so extrem.«
»Na ja… Eine Herausforderung eben.« James lächelte und streichelte über Lilys Hand. Er sah dabei so glücklich aus, dass Sirius nicht anders konnte, als einfach auch zu lächeln.
Und musste dann daran denken, dass seine Miriam vielleicht gerade in diesem Moment in Gefahr sein könnte.
»James.« Sirius beugte sich zu ihm rüber und senkte die Stimme. »Du musst mir helfen. Ich muss zu Miriam!«
»Wieso?«
»Du weißt, wieso!«
»Pad, sie ist ein Halbblut. Für die Todesser völlig uninteressant. Wenn ihr Vater etwas wusste, hat er es mit ins Grab genommen, oder es den Todessern gesagt. Und wenn sie ihn bestrafen wollten, haben sie ihn schon mit dem Tode bestraft. Wieso sollten sie sich noch für Miriam interessieren?«
»Wenn sie glauben, er habe es ihr gesagt…«
»Das müsste schon eine wirklich sehr, sehr, sehr wichtige Mitteilung gewesen sein! Als ob er die seiner Tochter auf die Nase bindet, die viel und gerne plaudert! Du machst dir umsonst Sorgen.«
»Und wenn nicht?«
»Sie hat doch den Spiegel. Wenn etwas passiert ist, würde sie sich melden.«
»Wenn sie keine Gelegenheit dazu hat? James, bitte!«
»Du kannst nicht einfach abhauen. Im Dorf kennen uns alle und die Kamine in Gonnis und Dumbledores Büro werden sicher auch bewacht. Und wie willst du dann zurück kommen?«
»Ich vertraue dir da voll und ganz.« Sirius sah James ernst an. »Du lenkst Gonagall ab, während ich nach Miriam sehe. Ich will nur wissen, dass es ihr gut geht. Danach komme ich sofort wieder!«
»Und morgen willst du dann wieder nach ihr schauen? Und übermorgen? Die Ferien sind lang, Sirius!«
»Was würdest du tun, wenn es Lily wäre, James?«
James seufzte und betrachtete das rothaarige Mädchen in dem Bett einen Moment. Sie schlief jetzt so friedlich und heute Mittag noch hatte er solche Angst um sie gehabt…
»Na schön, Pad.«, knurrte er. »Aber wenn wir von der Schule fliegen erklärst du es meinen Eltern!«

Ein Blick auf die Karte verriet, dass McGonagall sich im Büro des Schulleiters befand. Schnell machten James und Sirius sich auf den Weg zu ihrem Büro im ersten Stock. Mit dem schlösseröffnenden Messer war es ein leichtes in das Büro einzudringen.
»In genau zwei Minuten zündest du die Raketen im zweiten Stock. Ich verschwinde durch den Kamin, während Gonni und Dumbledore von deinem Streich abgelenkt sind. Die ganze Sache wird schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Minuten dauern, bis sie dich gefunden haben. In der Zeit komme ich zurück, als wäre nichts geschehen. Voraus gesetzt, Miriam geht es gut.«
»Kannst du ihr nicht einfach eine Eule schicken?«
»Prongs! Bist du dabei, oder nicht?«
»Ja, verdammt.«, seufzte James. Sirius griff nach der Schale Flohpulver auf dem Kamin und James wollte gerade aus dem Büro verschwinden, als die Tür von außen aufging und er seiner Hauslehrerin gegenüber stand.
Professor McGonagall rümpfte die Nase, als läge ein schlechter Geruch in der Luft und machte ein verdrießliches Gesicht. »Mr Potter, Mr Black. Was für eine unangenehme Überraschung.«
»Professor! Wir äh… Wir haben ein Geräusch gehört und wollten nachsehen, weil äh… vielleicht ein neuer Eindringling wie vor ein paar Wochen, verstehen Sie?«, redete James drauf los und Sirius versteckte schnell das Flohpulver hinter seinem Rücken.
McGonagall hob die Augenbrauen und so etwas Ähnliches wie ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Netter Versuch, Mr Potter. Aber Sie glauben doch wohl nicht, dass ich nach all den Jahren mit Ihnen beiden nichts dazu gelernt habe?«
James und Sirius tauschten kurze Blicke und Professor McGonagall trat hinter ihren Schreibtisch. An ein Portrait gewandt sagte sie: »Vielen Dank, Mr Thomas!« James musterte das Portrait, das er noch nie zuvor gesehen hatte kurz und stöhnte auf: Es war einer der ehemaligen Schulleiter von Hogwarts, wie sie auch in Dumbledores Büro hingen.
»Nun, Mr Potter. Mr Black. Wollen Sie lieber mal wieder ein Klassenzimmer putzen oder Madam Blanchard beim ordnen ihrer Teeblätter behilflich sein?«
»Das Klassenzimmer.«, sagten die Jungen wie aus einem Mund und McGonagall murmelte etwas wie: »Immer dasselbe…«
Sirius räusperte sich und trat einen Schritt auf seine Hauslehrerin zu. »Professor. Wir wollten uns nicht davon schleichen, um auf ein Konzert zu gehen, wie beim letzten Mal. Ich mache mir Sorgen um Miriam.« Er stellte die Schale mit dem Flohpulver auf McGonagalls Schreibtisch. »Ihr Vater wurde von Todessern ermordet! Was ist, wenn sie jetzt hinter ihr her sind?«
»Mr Black, dieser Verdacht ist absolut…«
»Berechtigt.«, mische sich James ein und schnitt seiner Hauslehrerin damit das Wort ab. »Die Welt da draußen ist gefährlich geworden. Und nach dem, was heute geschehen ist…«
»Ich kann Ihnen versichern, Mr Potter,«, unterbrach Professor McGonagall nun ihrerseits das Gespräch, »dass Professor Dumbledore an alles gedacht hat, auch an die Sicherheit von Miss Clarefield. Es gibt wirklich keinen Grund zur Beunruhigung.«
Zweifelnd tauschten James und Sirius Blicke und Professor McGonagall seufzte. »Und selbst wenn eine Gefahr bestünde: Kopfloses Aufmarschieren hilft niemandem. Also seien Sie vernünftig und begeben Sie sich wieder in Ihre Schlafräume. In einer Stunde ist Ausgangssperre. Sie brauchen heute Nacht keine Aufsicht zu führen, Mr Potter. Ohne den wachsamen Blick von Miss Evans ist mir das Risiko zu hoch, dass Sie beide doch noch eine Dummheit begehen.«
James schnaubte. Er freute sich zwar, dass er heute Abend nicht sinnlos durch das dunkle Schloss laufen musste, aber andererseits war ein Abend ganz allein in den Schulsprecherräumen wenig verführerisch. Und dann kränkte es ihn auch, dass seine Hauslehrerin ihm so wenig zu traute, auch wenn er das niemals laut zugeben würde.
»Gute Nacht, Mr Potter, Mr Black.« Damit entließ Professor McGonagall die beiden Gryffindors und geknickt schlenderten sie zurück in ihre Schlafräume.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
Joanne K. Rowling