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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 45

von Jojoi

so, weil ich nächste Woche nicht da bin, gibt es diesmal gleich 2 kaps auf einmal! Viel spaß und viele Grüße,
eure jojoi =)


Natürlich versuchte James den restlichen Abend aus ihr heraus zu kitzeln, was Julia ihr erzählt hatte. Aber Lily blieb standhaft und fragte am nächsten Morgen nur schelmisch: »Warum so nervös, Mr Potter? Haben Sie etwas zu verbergen?«
Da wurde James aschfahl im Gesicht und Lily zog eine Augenbraue hoch.
»Ich bin nicht nervös.«, meinte er schnell und versuchte ein Grinsen. Dass er sein T-Shirt falsch herum anzog, schien er gar nicht zu merken.
Lily zog die Augenbraue noch höher und band sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz.
James schluckte. »Ich liebe dich!«, sagte er dann noch nervöser und machte einen fast hilflosen Eindruck.
Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Schlechter Versuch, Potter!«â€ą
»Na ja…« Verlegen strich James sich durch die Haare. »Den Joker hab ich bisher noch nie ausgespielt… Deswegen bin ich da recht ungeübt…«
»Was?« Verwirrt trat Lily näher und zupfte an seinem T-Shirt. James merkte endlich, dass er es verkehrt herum trug und zog es wieder aus.
»Ich hab noch nie zuvor zu einem Mädchen gesagt, dass ich es liebe.«, erklärte er und musterte dabei sein T-Shirt, als wäre es die schwerste Aufgabe der Welt, es herum zu drehen und wieder an zu ziehen. »Pad meinte nur, das zieht immer… Aber bei dir zieht irgendwie gar nichts.« Entschuldigend zuckte er mit den Schultern, schmiss das T-Shirt in seinen Schrank zurück und griff nach einem Pullover.
Lily grinste. »Es zieht ja auch.«, murmelte sie und strich mit den Fingerspitzen über James’ nackte Brust. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er ließ den Pulli wieder fallen. Seine Hände legten sich an Lilys Hüfte und er beugte sich zu ihr herunter. »Wenn du es ernst meinst.«, fügte sie dann hinzu und wich seinem Kuss geschickt aus.
»Ich meine es immer ernst!« James versuchte sie fest zu halten, aber Lily entschlüpfte seinen Armen. Sie ersparte sich jeden Kommentar und meinte nur: »Wir sollten uns langsam beeilen, wenn wir noch etwas vom Frühstück haben wollen.«
»Oder wir machen weiter, wo du gerade abgebrochen hast und lassen uns nachher was von den Hauselfen bringen.« Er setzte sein charmantes Grinsen auf und versperrte Lily den Weg zur Tür.
»Ein anders Mal, ja? Deine Fragerei hat mich nicht gerade in Stimmung gebracht, weißt du?« Damit huschte sie aus dem Zimmer und hörte, wie James sich leise selbst verfluchte.
Als sie Hand in Hand die Große Halle betraten, winkte Julia ihr vom Ravenclawtisch zu und Lily versuchte sich ihre Verwunderung nicht anmerken zu lassen.
»Du hast dir wohl schnell eine neue Freundin gemacht.«, murmelte James, schenkte Julia aber ebenfalls ein nettes Lächeln.
»Jaaah… Weißt du… Der Feind meines Feindes ist mein Freund.« Sie zwinkerte ihm zu und James hob die Augenbrauen.
»Du hast Feinde?«
»Unzählige.« Lily senkte die Stimme. »Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich habe der halben weiblichen Bevölkerung von Hogwarts den Grund ihrer schlaflosen Nächte geklaut. Die hassen mich hier alle. Und wer mich nicht hasst, hasst Miriam, weil sie sich Sirius geangelt hat. Und ich bin ihre beste Freundin… Also hassen mich doch alle!«
»Nicht alle.«, wandte James mit einem zufriedenen Grinsen ein und setzte sich neben Sirius an den Frühstückstisch. »Miriam hasst dich nicht. Und Emily auch nicht. Und Alice auch nicht.«
»Hast du eine Ahnung!« Lily senkte die Stimme noch weiter. »Alice hat letzten Sommer, als sie und Frank diverse Probleme hatten, ziemlich lange deine Bauchmuskeln beim Baden im See bewundert.«
Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem leichten Grinsen musterte er Alice, die ein paar Plätze weiter neben Frank saß neugierig. »Ach ja?« Er schürzte die Lippen. »Glaubst du, ich hab Chancen bei ihr?«
Lily hatte sich gerade einen Toast gegriffen, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Was soll denn das heißen?«, zischte sie.
»Gar nichts.« Das Grinsen auf James’ Lippen vergrößerte sich nur noch mehr. »Nur so ein Gedanke…«
Wütend blitzten Lilys Augen auf und sie legte den Toast ganz vorsichtig auf ihrem Teller ab. »Wenn du mich betrügst«, sagte sie dabei, »bist du tot, das weißt du doch, oder?«
»Nicht, wenn ich mich nicht erwischen lasse!«, kicherte er und beobachtete, wie Lilys Augen immer schmaler wurden. »Nur ein Scherz.«, sagte er dann und nahm Lilys Hand, die immer weiter zum Brotmesser gewandert war.
Ihr rechtes Auge zuckte vor Wut. »Ha. Ha.« knurrte sie.
James kicherte und beugte sich zu ihr rüber. »Sei doch nicht gleich eingeschnappt.«, murmelte er, legte den Arm um sie und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. »Hab dich lieb, schon vergessen?«
»Dann hör auf, solche Witze zu reißen! Das ist nicht lustig.«, zischte sie und Remus drehte sich neugierig zu ihnen um. »Ich rede ja auch nicht davon, dass…« Unschlüssig sah sie sich um. »Sirius verdammt gut in seinem dunkelblauen Sweatshirt aussieht!«
Sirius, der bisher nur geistesabwesend in seinem Müsli herum gematscht hatte, sah auf.
Nachdenklich wiegte James den Kopf hin und her. »Das ist etwas anderes.«, meinte er dann. »Ich mache das ja nur, weil ich das wütende Funkeln in deinen Augen so sexy finde.«
Amüsiert tauschten Remus und Sirius Blicke, während Lily zornig Marmelade auf ihren Toast klatschte.
»Das ist keine Entschuldigung!«, murrte sie, aber James kicherte nur. Wieder einmal hatte sie das Gefühl, dass James sie auslachte und seinen Spaß mit ihr trieb. Und es kränkte sie. »Blödmann!«
In diesem Moment landete eine etwas verwirrte Eule direkt auf ihrem Marmeladentoast und leerte James dabei mit ihren Flügeln seine Tasse Kaffee über den Schoß. Schnell sprang er auf und die Eule geriet noch mehr in Panik, warf auch noch Remus’ Kürbissaft um und flatterte los, raus aus der Halle.
»Heiß, heiß, heiß!«, keuchte James, tänzelte von einem Bein auf das andere und Lily musste zugeben, es verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung. Sirius war am schnellsten an seinem Zauberstab und erlöste James mit einem Trockenzauber von seinem Leiden.
Ein paar einfache Zauber später zeugte nichts mehr von dem unangenehmen Besuch der Eule, abgesehen von dem rosaroten Brief auf Lilys Marmeladentoast.
Emily kicherte. »Ein Liebesbrief von Lucien, Lily?«, fragte sie und Lily sah James’ prüfenden Blick im Augenwinkel. Vorsichtig zog sie den Brief von ihrem Frühstücksbrot ab und öffnete ihn. Die Marmelade hatte das Papier noch nicht durchtränkt und Lily zog mehrere, ebenfalls zart rosarote Karten heraus.
»Hat er das Papier auch noch parfümiert?«, fragte Sirius und musterte den Brief belustigt. »Wie romantisch!« Auch einige andere Gryffindors waren durch die Eule auf sie aufmerksam geworden und Alice kicherte wie verrückt. James beugte sich zu Lily rüber, um die Karte auch lesen zu können, aber Lily warf ihm einen warnenden Blick zu und er lehnte sich wieder zurück, beobachtete aber ihr Gesicht genau.
Zuerst riss sie die Augen auf, als sie den Brief las, wurde bleich und schnappte nach Luft. Dann wurde sie langsam rot und knirschte mit den Zähnen. »Dieses Miststück!«, fluchte sie schließlich.
»Hat Lucien eine andere?«, fragte Emily sofort besorgt und James warf ihr einen ungläubigen Blick zu. Lily war doch mit IHM zusammen, oder hatte er da was verpasst?
»Der ist nicht von Lucien.«, knurrte Lily und nahm die nächste Karte zur Hand. »Der Brief ist von meiner Schwester. Die mich auf ihre Hochzeit einlädt.«
»Das ist doch großartig, oder?«, verwirrt legte Emily den Kopf schräg.
»Die Hochzeit ist in zwei Stunden.«
»Oh…« Betroffen tauschte Emily einen Blick mit Remus. »Hat die Eule sich verflogen?«
»Das glaube ich nicht.« Lily steckte die Karte wieder in den mit Marmelade verschmierten Umschlag zurück. »Ich glaube, sie hat ihn extra so spät losgeschickt, weil sie mich nicht dabei haben will.«
»Tja…«, machte James und zuckte mit den Schultern, konnte sein erleichtertes Grinsen jedoch nicht gut verbergen. Offensichtlich war er doch froh darüber, dass der Brief nicht von Lucien war.
»Aber den Gefallen werde ich ihr nicht tun.« Lily stand auf. »Emily, ich brauche ein Kleid! James, du brauchst den Anzug von deinem Vater! Ich rede mit McGonagall.« Emily nickte und sprang auf, doch James blieb entsetzt sitzen.
»Was? Ich will nicht…«
»Doch, du kommst mit, James Potter! Ich kann dort doch nicht ohne Begleitung auftauchen!« Lily schüttelte über seinen Unverstand den Kopf. »Na los, hopp, hopp!«
»Ja aber…« Hilfesuchend sah James zu Sirius.
»Er hat noch nicht mal gefrühstückt!«, kam Sirius ihm zu Hilfe.
»Bei Hochzeiten gibt es immer was zu essen. Komm, gehen wir zu McGonagall.« Unbarmherzig packte Lily seinen Arm und zwang ihn dazu, aufzustehen.
»Aber Lily, ich hab keine Ahnung, wie… Nimm doch Remus!«
»James, BITTE!« Der flehende Ausdruck in ihren großen, grünen, unschuldigen Augen ließ seinen Widerstand sofort einknicken und einmal mehr bemerkte Lily, wie viel Macht sie über James hatte.
»Verdammt.«, fluchte er, schnappte sich noch einen Toast und folgte ihr zu ihrer Hauslehrerin.
Professor McGonagall musterte den mit Marmelade durchtränkten Brief mit hochgezogenen Augenbrauen und zusammengekniffenen Mund.
»Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist, aufgrund jüngster Vorkommnisse.«, meinte sie dann und gab Lily den Brief mit spitzen Händen zurück. James atmete erleichtert auf, aber so leicht ließ Lily sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
»Professor!«, sagte sie und setzte erneut ihren unschuldigsten Gesichtsausdruck auf. »Es ist die Hochzeit meiner SCHWESTER! Sie wird nur ein Mal heiraten und wenn ich nicht dabei bin, könnte sie mir das nie verzeihen! Bitte Professor McGonagall!« So bettelte sie unermüdlich, und nach und nach schien sie wirklich das Herz ihrer Hauslehrerin zu erweichen.
»Also gut, Miss Evans.«, seufzte die Professorin schließlich und James biss sich auf die Lippen, um nicht genervt aufzustöhnen. Mit einem höchst zufriedenen Lächelnd verließ Lily mit einem missmutigen James an ihrer Seite wieder das Büro ihrer Hauslehrerin.
»Jetzt brauche ich nur noch ein Kleid…«, murmelte sie und ein James unbekanntes, fieses Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Stell dir nur Petunias Gesicht vor, wenn ich plötzlich vor ihr stehe!«
James zuckte mit den Schultern. »Vielleicht wollte sie auch, dass du kommst und die Eule hat sich wirklich verflogen?«
»James, ich kenne meine Schwester.« Lily seufzte. »Sie hat den Brief bestimmt gestern losgeschickt, in der Hoffnung, die Eule wäre zu langsam. Überleg doch mal: Wann lädt man Leute für gewöhnlich zu einer Hochzeit ein? Wochen, nicht Tage vorher! Sie wusste den Termin bestimmt schon eine halbe Ewigkeit und hat nichts gesagt.«
Da musste James ihr zustimmen. »Miststück!«
»Nenn meine Schwester nicht so!«
»Aber du hast selber…« Doch Lily warf ihm einen so warnenden Blick zu, dass James verstummte. Das wird bestimmt ein gaaanz toller Tag, dachte er und seufzte wieder tief.
Vor den Schulsprecherräumen warteten Emily, Sirius und – James traute seinen Augen nicht – Julia Parker auf sie. In Sirius’ Augen las James dieselbe Ratlosigkeit und auch Lily schien etwas verwirrt.
»Ich hab Emily auf der Treppe getroffen.« Julia warf James nur einen kurzen Blick zu und schenkte Lily ein offenes Lächeln. »Sie sagte, du gehst auf eine Hochzeit und hast kein Kleid. Da hab ich meinen Kleiderschrank geholt.« Sie deutete auf die lederne Handtasche, auf die Lily bisher noch nicht geachtet hatte. Sie war gerade groß genug für ein oder zwei Bücher. Und das war ihr gesamter Kleiderschrank? Außerdem: Warum war Julia Parker plötzlich so nett zu ihr? Hatte sie James nicht einen Lily-Evans-ist-eine-blöde-Kuh-komm-zu-mir-zurück-Brief zu Weihnachten geschrieben?
Lily beschloss das Mädchen in Zukunft genauer zu beobachten, jetzt durfte sie jedoch nicht wählerisch sein. »Danke! Das ist sehr nett von dir!«
»Kein Problem. Wir sind gleich groß, ich denke, da finden wir schon etwas.« In ihrem Lächeln konnte Lily absolut nichts Falsches erkennen. Allerdings, das hatte Lily inzwischen begriffen, hatte sie nicht die allerbeste Menschenkenntnis. Ihren Freund hatte sie jahrelang gehasst und für einen großkotzigen Arsch gehalten. Und ihr früherer bester Freund hatte sich als Fanatiker herausgestellt. Warum nicht auch Julia eine Chance geben?
Tatsächlich stellte sie sich als hervorragende Modeberaterin heraus. Und Lily kannte auch kein Mädchen, das so viele schicke Kleider besaß. Julia schien sie zu sammeln wie andere die Schokofroschsammelkarten berühmter Hexen und Zauberer.
Sie einigten sich schließlich auf ein helles, zartgrünes Kleid, das oben eng anlag und ab den Knien ausfächerte.
»Ich will dir deine neue Freundin ja nicht schlecht machen«, raunte Sirius Lily ins Ohr, als Julia ihre Kleider wieder in ihre Handtasche packte, die unendlich groß zu sein schien, »aber Miri würde sagen, du solltest das Kleid auf schwarzmagische Zauber untersuchen, bevor du es anziehst!«
»Sirius, ich weiß, was ich tue.«, log Lily und verstaute das Kleid und noch ein paar andere, wichtige Sachen vorsichtig in einer Tasche. »Komm James, wir gehen! Wir haben nur noch eine Stunde Zeit!«
James seufzte wieder und warf Sirius einen letzten, Hilfe suchenden Blick zu. Dann ergab er sich seinem Schicksal und folgte Lily zu Dumbledores Büro. Durch den Kamin flohten sie zu James nach Hause, wo sie seiner Mutter durch ihr plötzliches Auftauchen einen gehörigen Schrecken einjagten.
Während Lily mit Miranda im Badezimmer verschwand, suchte James in dem Schrank seines Vaters nach dem Anzug zwischen den vielen Reiseumhängen. Als Auror war sein Vater ständig unterwegs, vermutlich auch jetzt und James wurde klar, dass seine Mutter wohl sehr einsam war in dem großen Haus ohne Mann und Kinder…
Als er sich umgezogen hatte, wartete er im Wohnzimmer auf Lily und betrachtete dabei die unzähligen halbfertigen Bilder, die gegen jedes Möbelstück lehnten. Seine Mutter schien der Malerei wirklich verfallen zu sein…
Jemand räusperte sich hinter ihm und James fuhr herum. Bei Lilys Anblick stockte ihm für einen Moment der Atem. Natürlich hatte er sie schon bei der Anprobe vorhin in dem Kleid hübsch gefunden, aber das war kein Vergleich zu dem Bild, das sie jetzt bot: Ihre Haare waren hochgesteckt, umrahmten aber ihr Gesicht durch einzelne, herunterhängende Locken. Lange, silberne Ohrringe funkelten mit der Brosche, die am Kleid befestigt war und die James von seiner Mutter kannte, um die Wette. Aber das Beste war ihr strahlendes Lächeln, als sie sein fasziniertes Gesicht sah. Vorsichtig kam sie auf ihren hohen Schuhen die letzten Stufen der Wendeltreppe herunter und James’ Mutter lachte hinter vorgehaltener Hand über das Gesicht ihres Sohnes. Erst da bemerkte James sie und auch, dass er sich wie ein sabbernder Vollidiot benahm.
Mit einem schiefen Grinsen eilte er zu Lily und reichte ihr seine Hand. Lily verkniff sich ein kindisches Kichern, setzte einen würdevollen Gesichtsausdruck auf und ließ sich von James bei den letzten Stufen von der Treppe helfen.
»Du siehst bezaubernd aus.«, bemerkte er und reichte ihr seinen Arm.
»Sie auch, Mr Potter.« Lily lächelte, hakte sich bei ihm ein und James entdeckte den funkelnden Ring an ihrer Hand. Er war silbern und ein weißer Kristall war darauf angebracht.
»Der Ring meiner Mutter.«, erklärte Lily, als sie seinen Blick bemerkte.
»Du willst ihn tragen?«
»Ja.« Lily lachte bitter. »Und ihn Petunia unter die Nase reiben.«
James grinste, seine Mutter ermahnte sie noch einmal, ihre Zauberstäbe gut zu verbergen und schon disapparierten sie.
James war bisher nur ein Mal auf einer Hochzeit gewesen, die seiner Tante. Der erste Unterschied war, dass Muggel in ihren Gotteshäusern heirateten, was James nicht sonderlich gefiel. Er mochte keine Kirchen mit ihren hohen Decken, den unbequemen Bänken und dann noch das Kreuz mit dem sterbenden Heiligen. James schauderte jedes Mal, wenn er es sah. Ganz bestimmt würde er in keiner Kirche heiraten, sondern zu Hause, wo er frei atmen und lachen konnte, ohne gleich Angst haben zu müssen, Gottes Zorn auf sich gelenkt zu haben.
Lily spazierte in die Kirche, als würde sie ihr gehören und schleifte James erbarmungslos hinter sich her. Die Zeremonie hatte noch nicht begonnen und die Gäste tratschten. Lily winkte dem einem oder anderen zu, während sie James ganz nach vorne in die erste Reihe zog. Der Leibesfülle nach zu urteilen besetzte Vernons Familie die rechte Bankhälfte, Lilys die linke, zu der sie sich jetzt auch wandte. Mit einem breiten Lächeln kam eine rothaarige ältere Dame auf sie zu und Lily umarmte sie. Laut Lily hieß die Dame Tante Olivia und Lily wollte ihr gerade James vorstellen, doch Tante Olivia begann schon von ihrer Hüftoperation zu reden und Lily verfiel in ein höfliches Nicken an geeigneten Sprechpausen.
Innerlich stöhnte James das erste Mal laut auf. Warum hatte er nur eingewilligt, mit Lily auf die Hochzeit zu gehen? Warum? Er war ja so ein Idiot! Wäre er in Hogwarts geblieben, könnte er jetzt mit Sirius im Jungenschlafsaal heimlich rauchen, Witze reißen und vielleicht an einem neuen Streich feilen, statt wie der letzte Vollpfosten neben Lily herum zu stehen und das Geschwafel ihrer senilen Tante anzuhören.
Das zweite Mal stöhnte er innerlich auf, als Tante Olivia ihren Rock hoch schob, um Lily ihre Hüfte zu zeigen. Demonstrativ drehte James sich um und betrachtete mit gespielter Faszination die Buntglasfenster. Dabei entgingen ihm nicht die schmachtenden Blicke zwei junger Frauen, die drei Reihen weiter hinten saßen.
Als eine andere Frau Lily endlich von Tante Olivia erlöste, atmete James das erste Mal auf, stöhnte dann aber Sekunden später wieder innerlich, als Lily mit Vernons Cousinen, die scheinbar auf den falschen Plätzen saßen, einen Streit anfing. Für gewöhnlich fand James es außerordentlich hervorragend, im Mittelpunkt zu stehen und zu beobachten, wie andere ihn bewundernd ansahen. Jetzt war es ihm einfach nur peinlich und unangenehm. Er wusste nicht, ob die Hochzeitsgäste über ihn oder Lily hinter vorgehaltenden Händen tratschten, aber die missbilligenden Blicke, die ihnen vor allem von der Seite des Bräutigams zugeworfen wurden, machten James immer nervöser.
Die Frau, die Lily schon von Tante Olivia erlöst hatte, half ihr irgendwann auch dabei, Vernons Cousinen von den Sitzen zu vertreiben und Lily ließ sich mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Platz in der ersten Reihe nieder. James setzte sich neben sie, warf der Frau neben ihm ein entschuldigendes Lächeln zu, das sie mit einem hochmütigen, beinahe angewiderten Blick entgegen nahm.
Ach herrje!, dachte James missmutig und versuchte unauffällig seine schweißnassen Hände an seiner Hose abzuwischen. Das wird bestimmt ein tolles Fest!
Ein Mann in einer langen, weißen Kutte räusperte sich. Er stand hinter dem Altar und trug eine – für James’ Geschmack - schrecklich lächerliche Mütze. Er bat die Gäste Platz zu nehmen, und kaum saßen alle, standen sie schon wieder auf, weil der Hochzeitswalzer erklang. Vernon und Petunia stolzierten durch den Gang zum Altar vor und wenn Petunia so lächelte, konnte James sie beinahe mögen. Als sie jedoch Lily in der Menge entdeckte, erstarrte ihr Lächeln und sie stolperte kurz über ihr weites, weißes Kleid, das an ihrer dürren Gestalt herunter fiel, wie ein Nachthemd. Vielleicht war es ein Geschenk der neuen Schwiegermutter gewesen und die dicken Cousinen, denen Lily den Platz geklaut hatte, hatten Model gestanden, dachte James amüsiert und schenkte Petunia ein höfliches danke-dass-ich-nachher-dein-Büffet-plündern-darf-Lächeln.
Als die beiden vor dem Altar angekommen waren setzten sich urplötzlich alle wieder und James folgte schnell ihrem Beispiel. Nervös sah er sich noch einmal um. Er hatte immer noch das Gefühl, beobachtet zu werden, dabei waren doch jetzt sicher alle Blicke auf Petunia und Vernon gerichtet, oder?
Die Zeremonie dauerte eine halbe Ewigkeit und James machte sich einen Spaß daraus, die Schweißperlen zu zählen, die Vernons Schläfe herunter liefen. Entweder war er extrem nervös, oder ihm war in seinem Anzug extrem heiß. Die giftigen Blicke Petunias, die sie hin und wieder Lily zuwarf, nahmen mit der Zeit immer mehr ab und als James seiner Freundin einen kurzen Blick zuwarf, lächelte sie ein bisschen schadenfroh.
Zwanzig Schweißperlen später besiegelten Vernon und Petunia ihre Ehe endlich mit einem Kuss und James atmete erleichter durch. Vernon trug Petunia traditionell aus der Kirche, was ihn vermutlich noch mal zehn Schweißperlen kostete, obwohl Petunia bestimmt ein Fliegengewicht war. Eine weiße Kutsche mit zwei Schimmeln wartete auf sie und die Hochzeitsgäste bewarfen das junge Paar mit Reis, riefen Glückwünsche und applaudierten, nur Lily und James hielten sich etwas abseits.
»Kitschig.«, kommentierte er die Kutsche und wurde sich erst im nächsten Moment klar, dass es nicht Sirius war, der neben ihm stand, sondern Lily, ein Mädchen, das bestimmt schon immer von einer weißen Hochzeit geträumt hatte. »Ich meine… Warum werfen die mit Reis?«, sagte er schnell.
»Soll Glück bringen.« Lily zuckte mit den Schultern und griff nach seiner Hand. James war froh darüber, dass sie seinen Kommentar einfach überging. »Ich hoffe wirklich, sie wird glücklich.«, murmelte sie stattdessen und seufzte.
»Klar wird sie das!« James grinste breit. Sein Magen knurrte laut und er sah sich unbehaglich um. »Ähm… Hast du nicht irgendwas von Essen gesagt?«
Lily kicherte. »Noch ein bisschen musst du dich gedulden. Jetzt geht es erst mal ins Gemeindehaus. Dort wird gefeiert und gegessen.«
»Gibt’s dort auch Alkohol?«
»Das will ich hoffen.«
James schüttelte lachend den Kopf und Lily zog ihn zu den anderen Gästen hinüber, die sich langsam auf den Weg zum Gemeindehaus machten.
»Wie kommen wir dort hin?«
»Wir fragen Onkel Edward, ob er uns mit nimmt. Onkel Edward!« Lily winkte einem stabilen, bärtigen Mann, der zufrieden vor sich hin grinste und Lily in seine Arme zog, als er sie sah. James erkannte sofort, dass er das gleiche rote Haar hatte, wie Lily und schon das allein machte ihm den Mann sympathisch. Er und seine winzige Frau (sie reichte Lily gerade bis zur Brust) nahmen die beiden jungen Zauberer nur zu gerne mit und James’ Herz schlug ein bisschen höher, als er das erste Mal in einem Auto fuhr.
Doch die Fahrt dauerte nicht lange. Das Gemeindehaus befand sich nur ein paar Straßen weiter, ein großes, rustikales Gebäude mit gigantischen Fenstern. Der Saal war ziemlich groß, an der Seite reihten sich Stehtische, um die sich bereits kleine Grüppchen gebildet hatten, als James mit Lily den Raum betrat. Das Brautpaar war noch nicht da, vermutlich machte die Pferdekutsche einen kleinen Umweg durch das idyllische Wäldchen. James entdeckte Männer und junge Frauen in Anzügen, die auf einem Tablett Häppchen und Sekt verteilten, aber von einem großen Buffet war nichts zu sehen.
»Du hast gesagt es gibt hier was zu essen!«, raunte James Lily ins Ohr.
»Stell dich nicht so an! Du bist ja schlimmer als Peter!« Sie verdrehte die Augen, lächelte in nächsten Moment einem Kellner zu, der ihr prompt ein Glas Sekt anbot. Er lächelte Lily einen Moment zu lange an, was sowohl ihr, als auch James auffiel. Dreist drängte er sich zwischen Lily und den Kellner, um sich ebenfalls ein Glas Sekt vom Tablett zu schnappen. Der Kellner warf ihm einen abschätzenden Blick zu, ging dann weiter.
Lily musterte die restlichen Leute in Saal und die, die noch eintrafen. Unschlüssig stand James neben ihr, roch an seinem Sekt und nippte einmal daran. Eigentlich mochte er keinen Sekt aber das schien hier der einzige Alkohol weit und breit zu sein. Die Häppchen, die ihm eine hübsche Kellnerin anbot waren da schon mehr nach seinem Geschmack und er nahm gleich fünf Stück. Lily warf ihm einen tadelnden Blick zu und verdrehte die Augen, als James mit vollem Mund: »Was denn?«, fragte.
Sie blieben noch eine ganze Weile unschlüssig in einer Ecke stehen und James fragte, wieso sie sich nicht zu dem Stehtisch von Lilys Onkel Edward begaben.
»Bist du blind?« Lily verdrehte erneut die Augen. »Da steht Tante Olivia! Wenn wir uns da hinstellen, müssen wir uns vermutlich noch mal die Geschichte, über ihr Hüftgelenk anhören, gefolgt von ihrem künstlichen Knie und dem Wasser in ihren Füßen und was weiß ich was die Frau noch für Leiden hat, die keinen interessieren, und die sie sich bestimmt teilweise auch nur einbildet.«
James schmunzelte. »Ich sehe schon, du liebst deine Familie!«
»Seine Verwandten kann man sich nicht aussuchen, oder?« Sie seufzte und nippte an ihrem Glas. »Sie sind in Ordnung. Aber wenn ich den ganzen Abend Tante Olivia zu hören muss… Dann bekomme ich einen Schreikrampf.«
Das Brautpaar erschien und die Gäste verfielen erneut in Beifall und Jubelrufe. James stopfte sich schnell seine Häppchen in den Mund, um die Hände frei zu haben zum Klatschen, während Lily unbemerkt in ihr Handtäschchen griff und ein Geschenk herausholte, das eigentlich zu groß für die Tasche war, wäre es eine gewöhnliche Handtasche gewesen. James schluckte den riesigen Happen, den er im Mund hatte, herunter und fragte: »Was schenkst du ihr?«
»Ein Kochbuch.«, antwortete Lily und fügte: »Sie liebt Kochen!« hinzu, als sie James’ Blick sah. Sie stellten sich hinter die anderen Gäste an, die Petunia und Vernon ihre Geschenke überreichen wollten und Lily musste zugeben, auch wenn sie Vernon so gut leiden konnte, wie Magendarmgrippe, so freute sie sich doch für ihre Schwester. Für einen Moment dachte sie daran, wie sie früher mit Petunia ihre Barbiepuppen hatten heiraten lassen und fragte sich unweigerlich, ob sie wohl auch einmal den passenden Mann finden würde, wobei sie verstohlen zu James schielte, der mal wieder sehnsüchtig zu der Kellnerin mit den Häppchentablett sah.
Endlich waren sie an der Reihe und Lily lächelte ihrer Schwester entgegen, deren Lächeln bei ihrem Anblick sofort gefror. James riss sich von dem Essen los und wandte sich Vernon zu.
»Tunia, ich freue mich ja so für dich!«, jauchzte Lily und fiel ihrer Schwester um den Hals. James streckte Vernon steif seine Hand zur Gratulation aus und der Dicke zögerte einen Moment und besah sich James’ Hand, als erwartete er spitze Nadeln, Gift oder ähnliches auf der Handfläche.
Petunia löste sich bestimmt aus Lilys Umarmung, Vernon schüttelte kurz James’ Hand und zog sie dann schnell zurück, als habe er sich verbrannt.
»Ich kann kaum glauben, dass du wirklich hier bist!«, sagte Petunia mit diesem gefrorenen Lächeln. James war noch nie gut darin gewesen, zwischen den Zeilen zu lesen. Er hatte schon immer alles beim Wort genommen und war deshalb schon in das eine oder andere Fettnäpfchen getreten. Aber Petunias Botschaft war so eindeutig, dass selbst James die Worte durchschaute.
»Nie würde ich die Hochzeit meiner Schwester verpassen!«, erwiderte Lily mit einem Unterton, den James noch nie bei ihr gehört hatte.
»Wie… nett von dir!« Petunia lächelte gekünstelt, Lily grinste zurück. James wusste nicht wieso, aber irgendwie war ihm das Geplauder der beiden Frauen unheimlich. Außerdem hasste er dieses Um-den-heißen-Brei-herum-Gerede. Sein Blick wanderte wieder zu den Häppchen.
»Du erinnerst dich vermutlich an James?«, sagte Lily und er richtete seine Aufmerksamkeit schnell wieder dem Gespräch zu. Schnell streckte er Petunia die Hand hin und nuschelte »Glückwunsch!«. Im Gegensatz zu ihrem frisch gebackenen Ehemann nahm sie seine Hand nicht und James zog sie wieder zurück.
»Ist das jetzt dein neuer, abnormaler Freund?«, fragte Petunia kühl. Die Nettigkeiten schienen wohl vorbei zu sein. »Hast du diesen widerlichen Snapejungen endlich ersetzt?«
James biss sich auf die Zunge und warf einen nervösen Blick zu Lily, deren Grinsen sofort verschwand.
»Ich hab Sev nicht ERSETZT!«, zischte sie. »Und James ist nicht abnormal! James ist…«
»Wie auch immer.« Petunia wandte sich scheinbar gelangweilt von Lily ab und winkte einer üppigen Frau. »Erna! Es ist so wunderbar, dass du kommen konntest!« Dann war sie schon weg und Vernon folgte ihr schnell. Um Fassung ringend sah Lily ihr nach und James fragte schon hoffnungsvoll: »Gehen wir jetzt?«
Lily atmete tief durch und sah auf das Geschenk in ihren Händen. »Nein, mein Schatz.«, sagte sie dann bestimmt und legte das Geschenk zu den anderen auf dem Gabentisch. »Diese Feier ist finanziert durch den Verkauf unseres Hauses. Diese Feier gehört zur Hälfte MIR.« Wut glitzerte in Lilys Augen, als sie sich zu James umdrehte. »Deshalb ziehst du jetzt los und frisst so viele Häppchen in dich rein, wie du finden kannst! Und ich lasse ein paar Flaschen Champagner in meiner Tasche verschwinden…«
Das ließ sich James nicht zwei Mal sagen. Schon ein paar Sekunden später hatte er der Kellnerin das Tablett abgenommen, sich in eine Ecke verzogen und aß in aller Ruhe, während er die anderen Gäste beobachtete. Lily schleifte bald ihre vollgestopfte Handtasche zu James zurück und zauberte sie hinter seinem Rücken wieder leicht. James schmunzelte wieder und bot Lily etwas zu Essen an, doch sie verneinte. »Dieses Kleid ist hauteng.«, erklärte sie. »Wenn ich was esse, platzt es!«
James hob eine Augenbraue. »Dann sollte ich dich vielleicht dazu zwingen, was zu essen?«
»Weil du hier verschwinden willst, oder weil du mich nackt sehen willst?«
James überlegte kurz. »Vielleicht beides… Wieso? Hast du nichts drunter?«
Lily lächelte und zupfte an ihrem Ausschnitt, der sich kaum von der Haut löste. »Sieht das so aus, als würde da noch ein BH drunter passen?«
Mit gerunzelter Stirn und einem leichten Lächeln musterte James noch einmal Lilys Kleid und ihre Brüste. »Interessant. Und das Kleid geht hier auf?« Er wollte nach dem Reisverschluss greifen, der unter Lilys Achseln begann aber sie schlug seine Hände fort.
»Finger weg! Bist du verrückt?« Unbehaglich sah sie sich um. »Was sollen denn die Leute denken?«
»Ich glaube nicht, dass dieser neu angetraute Familienzweig besonders viel denkt.« James nickte zu den zwei Männern, die Lily und ihm am nächsten waren und die eindeutig Vernon zuzuordnen waren. »Ich hab ein paar Gesprächsfetzten mitbekommen. Sonderlich geistreich waren die nicht.«
Lily schürzte die Lippen. »Aber irgendetwas muss Vernon doch haben! Ich meine… Er ist weder sonderlich hübsch… Noch besonders klug oder reich oder witzig…«
»Passt doch prima zu deiner Schwester.«, meinte James und brachte Lily zum ersten Mal an diesem Morgen richtig zum Lachen. Onkel Edward winkte sie zu sich und auf dem Weg zu ihm, drückte James das inzwischen leere Tablett einem Kellner in die Hand. Lily platzierte sich so weit wie nur möglich mit James von Tante Olivia weg und begrüßte ihre restlichen Verwandten. Besonders angetan war eine kleine, sehr alte Dame, die Lily Tante Dorothy nannte (Wie viele Tanten hatte sie eigentlich?). Die ganze Zeit über, während sie mit Lily sprach, hielt Tante Dorothy Lilys Hand fest in ihren und lächelte so strahlend, dass sie James sofort an seine verstorbene Großmutter erinnerte. Nach all den Jahren vermisste er sie immer noch.
Tante Dorothy fragte Lily, wie es ihr ging und ob sie ihre Eltern sehr vermisste. Lily hielt sich tapfer und Tante Dorothy schweifte ab, erzählte von Lilys Vater, wie er früher immer zu ihr gekommen war, und um ein Eis gebeten hatte. Dann tätschelte sie Lilys Hände ein letztes Mal und wollte sie los lassen, als sie auf den Ring an ihrem Finger aufmerksam wurde.
»Lily, Liebes, das ist aber ein schöner Ring!«, rief sie und hielt sich Lilys Hand vor die Augen. »Der muss aber teuer gewesen sein!«
»Zeig mal!«, sagte die Frau neben Tante Dorothy – die, soweit James das mitbekommen hatte, Clarissa hieß â€“ und entriss Dorothy Lilys Hand. Sie stieß einen leisen Pfiff aus und sah Lily mit großen Augen an. »Das ist doch ein Verlobungsring, richtig?«
»Ja.« Lily lächelte. »Das ist…«
»Verlobt!« Tante Dorothy strahlte über das ganze Gesicht. »Unsere Lily ist verlobt!«
»Verlobt?« Sofort wandten sich alle anderen an dem Tisch zu Lily um. »Ist das wahr?«
»Ich äh…«, stammelte Lily, wurde, aber sofort wieder unterbrochen.
»Wer ist denn der Glückliche?«
»Blöde Frage, Olivia!« Onkel Edward verdrehte die Augen und zwinkerte James zu. »Ihre Begleitung natürlich, habe ich Recht? Warum hast du das nicht gleich erzählt Lily?«
»Ich äh…«
»Oh ich freue mich ja so!« Tante Dorothy griff wieder nach Lilys Hand und drückte sie ganz fest. »Das ist so wunderbar! Vielleicht hab ich tatsächlich das Glück, auch noch dich in einem weißen Brautkleid zu sehen! Das wäre mir das Allerliebste: meine beiden Lieblinge, Petunia und Lily glücklich!«
Lily lächelte nervös. James konnte verstehen, was in ihr vorging. Sie wollte ihre Tante nicht belügen, gleichzeitig aber auch nicht enttäuschen. Mit einem breiten Grinsen nahm James ihr die Entscheidung ab und legte ihr den Arm um die Taille.
»Ich weiß, du hast gesagt, es ist Petunias Hochzeit, aber jetzt wissen sie es doch sowieso schon!«, sagte er zu Lily und bestätigte damit indirekt die scheinbare Verlobung. Lily sah ihn entgeistert an, aber da hagelte es schon Glückwünsche auf das angeblich glücklich verlobte Paar und wie James vermutet hatte, brachte Lily es nicht über das Herz, alles wieder richtig zu stellen. Von da an wollten alle ihre Familienmitglieder alles über ihre Beziehung wissen: Woher sie sich kannten, wie lange sie schon zusammen waren, wann sie heiraten wollten. James beantwortete alle Fragen mit Vergnügen, während Lily ein Lächeln aufsetzte und ihm für alle verborgen ihre Fingernägel in den Rücken bohrte.
»Wir kennen uns aus der Schule. Ich habe mich gleich am ersten Tag in Lily verliebt.« James lächelte Lily zu, ihre Hand verschwand unter seinem Sacko, damit es mehr schmerzte. »Einen genauen Termin haben wir noch nicht fest gelegt. Erst einmal werden wir selbstverständlich die Schule beenden, dann sehen wir weiter. Aber ich konnte einfach nicht mehr warten, sie zu fragen.« Dann erfand er einen Heiratsantrag, bei dem es Herzchen und rote Rosen geregnet hatte und die Frauen lauschten seinen Lügen mit Begeisterung. Lily nahm sich vor, James dafür zurück in Hogwarts richtig dafür büßen zu lassen. Schließlich schwärmten die Frauen aus, um den Neuigkeit unter den Gästen zu verbreiten und Lily zog James zur Seite.
»Du bist tot, das weißt du, oder?«, sagte sie mit blitzenden Augen, lächelte dabei aber, weil sich ständig irgendwelche Gäste zu ihnen umdrehten.
»Dann sterbe ich als dein Verlobter.« James seufzte zufrieden und zog Lily an sich. »Dafür lohnt es sich!«
»Du hörst jetzt sofort auf, Märchen zu erzählen!«, zischte sie und atmete tief durch. »Mir ist schlecht.«, meinte sie dann. »Ich geh kurz raus…«
»Soll ich…«
»Nein!« Ihr Ton und Blick duldete keinen Widerstand. Seufzend sah James ihr nach, wie sie den Saal verließ. Vielleicht hatte er es doch ein bisschen zu weit getrieben?
Dann sah er, wie die Kellnerin mit neuen Häppchen kam und nahm die Verfolgung wieder auf.


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