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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 41

von Jojoi

hey! na wie gehts euch?
ich hab jetzt ferien *hurraaa* auch wenn ichs noch gar ned richtig realisiert hab...
viel spaß allen, die in urlaub gehen und ihre ferien genießen!
und danke für eure kommis, vor allem danke an chilly für ihren ausführlichen kommentar, fand ich sehr nobel =) Die Rekommis wie immer in meinem ff-thread
udn jetzt viel spaß bei kap 41!


___________________________________________
Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass Lily vor James aufwachte. Vermutlich hatte sie am Abend davor so oft daran gedacht, dass ihre innere Uhr jetzt nicht anders konnte, als sie zu wecken. Lily lächelte zufrieden und beobachtete James’ schlafendes Gesicht. Hin und wieder brummte er etwas und seine Augen zuckten. Lily wüsste zu gerne, wovon er träumte. Sie rutschte näher an ihn heran, drückte das Gesicht in seine Halsbeuge. James murmelte etwas vom Fliegen, von Engeln und Schuhen. Lily konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und drückte die Lippen in die Mulde unter seinem Ohr. James seufzte, Lily küsste ihn auf die Wange. Seine Hand tastete schwerfällig nach ihrer, seine Augen zuckten. Hatte sie ihn geweckt? Seine Hand glitt über ihren Körper und Lily konnte nicht wiederstehen und küsste ihn auf die Lippen. Er erwiderte ihre Küsse so schwerfällig und vorsichtig, dass Lily klar wurde, er konnte noch nicht ganz wach sein.
Ob er jetzt wohl von ihr träumte?
Lily bedeckte sein Gesicht mit Küssen und James begann wieder unverständliche Dinge vor sich hin zu murmeln. Sie spitzte die Ohren, versuchte irgendetwas aus seinem Gebrumme herauszuhören. Es gelang ihr auch, denn James sagte ganz deutlich: »Christin«.
Sie erstarrte. Christin? Wieso Christin? ›Lily!‹, sollte er hauchen! Sie war doch immerhin seine Freundin, oder? Warum träumte er von Christin, wenn sie ihn küsste?
Beleidigt sprang Lily aus dem Bett und rauschte aus dem Zimmer, wobei sie die Tür laut zuknallen ließ. In ihrem Zimmer durchwühlte sie wütend ihren Kleiderschrank nach Klamotten und hörte, wie James seine Tür öffnete und im Bad verschwand. Sie hatte sich gerade ihre Unterwäsche angezogen, als James in ihr Zimmer platzte.
»Morgen!«
»Raus!«
»Schon gut.« James machte auf dem Absatz kehrt und verschwand wieder. Lily knirschte mit den Zähnen und zog sich ihren Pulli über den Kopf. Dann tat es ihr schon wieder fast leid, dass sie ihn so angekeift hatte. Heute war sein Geburtstag und das erste, was sie sagte war: Raus!
Lily atmete tief durch und gab sich einen Ruck. »Alles Gute zum Geburtstag!«, sagte sie und steckte den Kopf nach einem kurzen Klopfen in James’ Zimmer. Er stand vor seinem Kleiderschrank und gähnte.
»Danke!«
Lily nickte kurz und verschwand wieder aus seinem Zimmer, doch James folgte ihr schnell. »Hey! Bekomme ich keinen Geburtstagskuss?«, fragte er grinsend und schlang die Arme um ihre Mitte.
Lily grinste. »Nein!«
»Nein?« Beleidigt sah James sie an.
»Nein.«, bestätigte Lily noch einmal und verschwand aus den Räumen, um zum Frühstück zu gehen. Sirius begrüßte James beim Frühstück mit einer überschwänglichen Umarmung und rammte ihm dann sein Geschenk in den Bauch. Auch Remus, Peter und Emily umarmten ihn und wünschten ihm alles Gute, während ihm Miriam ›freundschaftlich‹ so stark auf das Schulterblatt schlug, dass Lily schwor, sie hätte etwas knacken gehört.
Auch Christin umarmte James. Zu lange für Lilys Geschmack. Fast alle seine Exfreundinnen folgten und die gesamte Gryffindormannschaft, aber Christin blieb mit einem honigsüßen Lächeln neben James stehen und strahlte in die Runde.
Als wäre sie seine Freundin.
Lily knallte die Kaffeekanne auf den Tisch.
Christin setzte sich neben James und saß Lily damit schräg gegenüber. Sie lachte lauthals über jeden blöden Witz, den James und Sirius rissen und bestrich James sogar sein Brötchen.
Lily atmete tief durch, versuchte ein Lächeln aufzusetzen und sich in die Unterhaltungen einzubringen, aber Christin und ihre blöden Geschichten stahlen ihr immer wieder die Show. Und James’ Aufmerksamkeit.
Vielleicht hätte sie sogar darüber hinweg gesehen, wenn es nur beim Frühstück so gewesen wäre, aber Christin belagerte James den gesamten Vormittag und saß dann beim Mittagessen wieder neben ihm. Lilys Laune verschlechterte sich von Minute zu Minute. Diese blöde Schnepfe klebte förmlich an ihrem Freund! Was fiel ihr eigentlich ein? Vielleicht wollte Lily auch mal mit ihrem Freund allein sein?
Wütend beäugte Lily das Geplänkel zwischen Christin und James und die Frage, ob James vielleicht etwas mit ihr hatte drängte sich gegen ihren Willen in ihren Kopf.
Remus beobachtete, wie sie gerade zu babarisch ihre Kartoffeln aufspießte und beugte sich nach einer Weile über Christin hinweg zu James rüber. »Was ist mit Lily los?«
»Keine Ahnung.« James warf ihr einen kurzen Blick zu. »War schon heute Morgen schlecht drauf.«
Remus beließ es dabei, beobachtete Lily aber verstohlen hin und wieder aus den Augenwinkeln. Miriam beugte sich irgendwann zu Lily rüber, flüsterte ihr etwas ins Ohr und Lily errötete. Emily neben Remus kicherte.
»Was ist?«
»Ich glaube, Lily denkt gerade an Christin am Spieß«, flüsterte sie Remus zu und tauschte einen vielsagenden Blick mit Miriam.
»Christin am Spieß?«, wiederholte Remus und warf dem Mädchen neben sich einen kurzen Blick zu. »Verstehe… Und was hat Clarefield zu Lily gesagt?«
»Wie ich Miriam kenne hat sie Lily darauf hingewiesen, dass sie sich etwas mit mehr Ausschnitt anziehen soll, wenn sie James’ Aufmerksamkeit wiederkriegen will. Guck dir mal Christins Ausschnitt an.« Emily hielt kurz inne. »Natürlich guckst du dir ihren Ausschnitt nicht an, klar!«, meinte sie dann schnell und sah Remus streng an. Er grinste kurz, konnte aber einen kurzen Blick zur Seite auf Christins Outfit nicht vermeiden. Es war Samstag und einige Schüler trugen ihre Alltagsklamotten und nicht die weißen Hemden und Blusen der Schulkleidung. Christin trug einen Pullover mit ziemlich großem V-Ausschnitt, in dem zu allem Überfluss auch noch eine auffällige, goldene Kette lag.
»Lily hat es nicht leicht.«, stellte er dann fest und Emily seufzte.
»Ich hoffe nur, das gibt jetzt nicht schon wieder ein Donnerwetter…«
Tatsächlich war Lily kurz vor dem Explodieren, als Christin James sogar mit der Serviette einen nicht vorhandenen Spritzer Soße von der Wange wischte. Miriam bekam einen Lachanfall über ihr Gesicht und Lily sprang schnell auf und rauschte aus der Halle, bevor sie Christin tatsächlich noch den Kopf abriss.
»Was war los?«, fragte Sirius sofort neugierig.
Miriam kicherte. »Ach, Lily platzt bloß fast vor… Verlangen.«
»Verlangen?« James riss sich tatsächlich von seinem Gespräch mit Christin los. »Verlangen wonach?«
»Nach Christins Kopf auf einem Silbertablett.«, raunte Emily Remus zu.
»Das findest du schon noch selber heraus, Potter.«, meinte Miriam nur und James tauschte einen Blick mit Sirius. Die beiden dachten wohl dasselbe und James verließ schnell die Große Halle, sehr zum Bedauern von Christin. Miriam und Emily grinsten breit und Remus schüttelte missmutig den Kopf.
»Ihr seid wirklich gemein, so mit James’ Gefühlen zu spielen.«, murmele er in Emilys Ohr.
»Wir spielen nicht mit seinen Gefühlen. Eher mit seinen Trieben.«, meinte Emily leise und lächelte so, dass wieder das kleine Grübchen auf ihrer Wange erschien. »Und wir haben ihn von Christin losreißen können. Du musst zugeben, Miriam weiß wirklich, was sie tut.«
»Solange die beiden jetzt nicht schon wieder anfangen zu streiten, soll es mir recht sein.«, brummte Remus dann und seufzte. »Aber mach das nicht bei mir, klar?«
Lily war inzwischen in den Schulsprecherräumen angekommen und tat das, was sie immer tat, wenn sie wütend war. Oder traurig. Oder verwirrt. Oder gelangweilt. Oder voller Tatendrang.
Sie lernte.
Bis James in ihr Zimmer platzte.
»Hey, was machst du?«, fragte er und beugte sich über sie, um zu lesen, was sie schrieb.
»Wo hat du Christin gelassen?«, fragte Lily spitz, statt auf seine Frage einzugehen.
»Ist wohl noch beim Essen, wieso?« James gab ihr einen Kuss aufs Haar.
»Nur so.«, log Lily. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und schlang die Arme um ihre Schultern.
»Ich hab heute Geburtstag.«, murmelte er. »Darf ich mir von dir was wünschen?«
»Du bekommst schon noch ein Geschenk von mir, keine Sorge.«
James machte einen Schmollmund. »Kann ich es nicht jetzt schon haben?«
»Eigentlich wollte ich bis zur Party damit warten…«, murmelte Lily, nicht zu letzt auch, weil sie etwas verstimmt war wegen ihm und Christin.
»Das sind noch fünf Stunden.« James machte ein noch bekümmertes Gesicht. »Wie soll ich das denn aushalten?« Nachdem er fünf Minuten bettelte, ihren Nacken kraulte und ihren Hals küsste gab Lily schließlich nach und ging zum Schrank. Das Geschenk, das sie hervorzog war in gold-rotes Papier eingebunden, rechteckig und flach.
»Aber es ist nichts besonderes.«, warnte sie vor und überreichte es dem strahlenden James zögerlich.
»Natürlich ist es das!« James zerrte bereits an der Verpackung. »Es ist doch von dir!« Lily konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und setzte sich auf ihr Bett. Nachdem er die Schleife gelöst und das Papier herunter gerissen hatte ließ er sich neben sie fallen und drehte sein Geschenk herum. »Ein Buch?« Er runzelte die Stirn und las den Titel. »James M. Barrie. Peter Pan.« James schlug das Buch auf, das schon hier und da das eine oder andere Eselsohr hatte. Deutlich sichtbar waren die Spuren eines kleinen Fingers, der beim Lesen unter den Zeilen entlanggefahren war.
»Ich habe es beim Ausräumen gefunden.« Lily zupfte nervös an einer ihrer Haarsträhnen. »Ich dachte mir, wenn du mir dein Märchenbuch schenkst, bekommst du meine Lieblingsgeschichte…«
James blätterte in den Seiten, las ein paar Zeilen, blätterte weiter. »Deine Lieblingsgeschichte ist die eines Jungen, der fliegen kann?«
»Nur weil ich Höhenangst habe, heißt das nicht, dass ich Leute verachte, die das Fliegen lieben.«, sagte Lily und biss sich nervös auf die Unterlippe. Gefiel James ihr Geschenk nicht? Schon als sie es eingepackt hatte, war sie sich nicht sicher gewesen, ob er sonderlich begeistert davon sein würde.
Mit einem Lächeln drückte James ihr das Buch in die Hände und lehnte sich zurück. »Liest du es mir vor?«
»Das ganze Buch?«
»Wir können uns abwechseln.«
Forschend blickte Lily in seine Augen, doch das weiche Haselnussbraun zeigte keine Spur von Enttäuschung oder Unmut. Schließlich machte sie es sich mit ihm auf dem Bett bequem und schlug das Buch auf der ersten Seite auf. Sie hatte von Alice sowieso die Aufgabe übertragen bekommen, James vom Gryffindoraufenthaltsraum fern zu halten und wenn sie ihm ein paar Stunden lang das Buch vorlas, erfüllte sie diese Aufgabe ziemlich gut. Vermutlich machte Alice schon alle mit ihrem Vorbereitungsfieber wahnsinnig. Hoffentlich trug sie Christin besonders viel auf…
Schon nach der dritten Seite schloss James die Augen und Lily hielt irgendwann inne. »Schläfst du?«
»Nein. Mit geschlossenen Augen kann man sich alles besser vorstellen.« Die braunen Augen öffneten sich und Lilys Herz machte einen kleinen Hüpfer. Es war so albern. Sie erinnerte sich daran, wie sie das erste Mal so richtig in seine Augen gesehen hatte. Er war auf sie gefallen, weil ihre Hände plötzlich aneinander geklebt hatten… Es kam Lily plötzlich so furchtbar lang her, dabei war kaum ein halbes Jahr vergangen.
»Ist was?« James zog eine Augenbraue hoch und schenkte ihr ein unsicheres Lächeln. Sie hatte wohl etwas zu intensiv in seine Augen gestarrt.
»Nein, nein…«
»Soll ich weiterlesen?«
»Wenn du willst.« Lily riss sich von seinem Anblick los und reichte ihm das Buch. Nach einer Weile schloss auch sie die Augen, nur aus Spaß um zu testen, ob sie sich Peter und Wendy dann wirklich besser vorstellen konnte. Doch schon nach kurzer Zeit merkte sie, dass James’ Stimme und seine Wärme sie langsam aber sicher schläfrig machten.
»Nicht einschlafen.«, flüsterte James ihr ins Ohr und erst, als er sie ins Haar küsste, merkte Lily, dass die Worte nicht zur Geschichte gehörten.
»â€™Tschuldigung«, murmelte sie verlegen und schlug die Augen auf.
»Schon gut.« James legte das Buch zur Seite und schlang seine Arme um sie. »Die Geschichte läuft uns ja nicht weg.«
Kurz spannte Lily ihre Muskeln an und streckte sich, um wieder etwas wach zu werden. Dann hatte James schon wieder ihren Blick gefangen.
Er griff nach der Katzenkette, die in ihren Ausschnitt gefallen war und ließ den Anhänger auf seiner Hand laufen. »Schön warm.«, bemerkte er und legte den Anhänger wieder auf Lilys Brust. »Da siehst du mal, wie heiß du bist, Evans!«
Sie verdrehte die Augen, lächelte aber trotzdem. »Idiot.«
»Ich hab Geburtstag.« James drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Da darfst du mich nicht so nennen!«
»Lieber Idiot.«, verbesserte Lily sich und nahm James die Brille ab, die ihm schon wieder von der Nase zu rutschen drohte.
»Idiotin.«, flüsterte er, bekam seinen Kuss aber trotzdem, als er seine Lippen ihren näherte. »Jetzt hab ich meinen Geburtstagskuss doch noch bekommen.«, stellte er zufrieden fest und ließ seine Hand über ihren Bauch streichen.
»Das war doch kein Geburtstagskuss.« Lily verdrehte die Augen.
»Nicht?«
»Nein.« Lily lachte.
James schürzte die Lippen. »Bekomme ich heute noch einen?«
»Wenn du brav bist…«
»Heute ist mein Geburtstag!« Empört stieß James die Luft aus. »Und du stellst mir Bedingungen!?«
»Es heißt auch nur ›Geburtstag‹«, meinte Lily und tippte ihm gegen die Nasenspitze, »nicht: ›Ich kann tun und lassen, was ich will- Tag‹!«
James grummelte noch ein bisschen vor sich hin und vergrub das Gesicht in Lilys weichem Haar. »Erfüllst du mir dann wenigstens meinen Wunsch?«, fragte er schließlich und küsste ihren Hals.
Lily schluckte und schloss die Augen. »Kommt drauf an…«, meinte sie, obwohl sie sich schon denken konnte, was James wollte. Seine Fingerkuppen strichen schon über die empfindliche Innenseite ihrer Oberschenkel und seine Lippen näherten sich wieder ihren.
»Worauf?«
»Auf das, was du willst natürlich.«
»Aber ich muss es vorher wissen. Sonst erfindest du irgendeine Ausrede und machst nicht mit.« James küsste ihre geschlossenen Augen. »Bitte!«
»Dann sage ich nein.«
»Schade.« Er seufzte tief und setzte sich auf. »Dann muss ich jetzt doch Sirius fragen.«
»Was?« Lily schnellte nach oben. »Du willst Sirius fragen, ob er mit dir…? Bist du jetzt doch schwul geworden?«
James runzelte die Stirn. »â€¦Nein…«
»Nein?« Lily stutzte wieder. »Was war denn dein Wunsch?«
Er kicherte und seine Augen blitzten erwartungsvoll. »Ich wünsche mir, dass du mir hilfst, mich an den Slytherins zu rächen!«
»Oh.« Überrascht hob sie die Augenbrauen, lachte dann. »Warum hast du das nicht gleich gesagt, Potter? An was genau hast du gedacht?«
Ungläubig riss James die Augen auf. »Du bist einverstanden? Aber Dumbledore hat es doch verboten! Und was ist mit dem ganzen ›wir müssen den Schülern Vorbild sein, wir sind schließlich Schulsprecher‹- Gerede?«
»Na, mein Gerede hat dich ja noch nie interessiert.« Lily stieg aus dem Bett und stemmte die Hände in die Hüfte. »Und Dumbledore braucht ja nicht wissen, dass wir es waren. Außerdem hast du heute Geburtstag.«
Langsam breitete sich ein Grinsen auf James’ Gesicht aus, das seine Augen abenteuerlustig blitzen ließ. »Wenn diese Rache nicht schon lange überfällig und dringen notwendig wäre, würde ich dich wieder aufs Bett schmeißen und mir doch etwas anderes wünschen.«, meinte er und stand ebenfalls auf.

Lily hatte noch nie derartige Illusionszauber angewandt, aber nach ein paar Übungen gelang es ihr recht gut. James meinte, er sei richtig stolz auf sie und Lily konnte es kaum erwarten, ihre neu erlernten Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden.
Als weitaus schwieriger gestaltete sich die Frage, wie sie die Slytherins an einen Ort brachten. Ein Blick auf die Karte verriet: Lestrange, Wilkes und Travers befanden sich im fünften Stock. Avery, Mulciber und Snape lungerten im dritten Stock in einer Toilette herum. Rosier war allein im zweiten Stock.
Zunächst mussten sie herausfinden, was die Slytherins an diesen Plätzen trieben. James zauberte zwei kleine Handspiegel aus seinem Koffer und reichte einen Lily. »Damit können wir über Entfernungen miteinander reden.«
Lily musterte den Spiegel kritisch, steckte ihn sich dann in den Umhang. Sie würde herausfinden, was Travers und sein Gefolge machten, während James den dritten und zweiten Stock übernahm. Er überließ ihr den Tarnumhang und so war es Lily ein leichtes, Wilkes Travers und Lestrange dabei zu beobachten, wie sie versuchten über einen magischen Spiegel einen Blick in das Vertrauensschülerbad zu erhaschen, in dem scheinbar ein Mädchen gerade ein Bad nahm.
Sie verschwand schnell wieder um eine Ecke, kramte den Spiegel hervor und wartete darauf, dass James sich meldete.
»Snape braut seinen beiden Todesserfreunden die Zaubertrankhausaufgaben.«, berichtete James. »Er ist gleich fertig. Rosier wartet vermutlich auf seine Freundin Elizabeth Correy. Er hat die ganze Zeit auf seine Uhr gesehen.«
»Okay, und jetzt?«
»Wir locken sie in den vierten Stock zu der Statue von Gregor dem Kriecher. Fang erst an, wenn ich es dir sage!«
»Aber wie?«
»Improvisier!«
Dann war James schon verschwunden und der Spiegel zeigte wieder ihr eigenes, verwundertes Gesicht. Obwohl sie den Tarnumhang trug lugte sie vorsichtig um die Ecke. Wie sollte sie die Slytherins denn in den vierten Stock locken?
Während Lily sich noch den Kopf zerbrach hatte sich James bereits einen Plan zu Recht gelegt. Zuerst wollte er sich um Rosier kümmern. Er schloss die Augen und versuche sich Elizabeth Correy vorzustellen. Sie ging ihm ungefähr bis zur Schulter, braune Haare, ein etwas längliches Gesicht mit einer Stupsnase, die Schulkleidung mit der Slytherinkrawatte…
»Decipere!«, flüsterte James und vor ihm formte sich langsam wie aus farbigen Nebelschwaden seine Vorstellung von Elizabeth Correy und zu seiner Überraschung sah sie ihr tatsächlich etwas ähnlich. Wenn Rosier ihr näher kam, würde er natürlich merken, dass ihr Gesicht zu makellos, zu undetailiert war, aber so weit würde James es nicht kommen lassen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er die Elizabethkopie um die Ecke laufen. Er stellte sich vor, wie Correy Rosier zuwinkte und lächelte und er wusste, seine Kopie tat dasselbe. Dann ließ er sie umdrehen und davon rennen, an ihm vorbei den Gang entlang. Wie erwartet raste schon ein paar Sekunden später Rosier an ihm vorbei und rief Elizabeth hinterher, dass sie warten soll.
James grinste. Dann rannte er los zu der verborgenen Treppe, die ihm als kleine Abkürzung zum dritten Stock diente. Dabei hatte er immer ein Auge auf die Karte des Rumtreibers, die ihm verriet, wo Rosier jetzt gerade war. Er stellte sich genau vor, wie Elizabeth wohl an den Ecken auf ihn warten und dann weiterlaufen würde und er wusste, dass seine Kopie genau das tat, was er sich in seinem Kopf ausmalte. Wie geplant kam seine Elizabeth um die Ecke und James ließ sie mit einem Schlenker seines Zauberstabes verschwinden. Dann lehnte er sich lässig gegen die Wand und faltete schnell die Karte zusammen. Keine zwei Sekunden später raste Rosier um die Ecke und sah sich verwirrt um. Er warf James einen kurzen, wütenden Blick zu, als sei er schuld daran, dass seine Freundin vor ihm wegrannte (war er ja auch irgendwie) und begann nach ihr zu rufen.
»Sie ist da lang gelaufen!«, meinte James und zeigte in Richtung Treppen. »Beziehungsstress?« Sein aufgesetztes, überhebliches Grinsen tat sein übriges.
»Schnauze, Potter!« zischte Rosier und rauschte an ihm vorbei in die Richtung, die James ihm gewiesen hatte. Zufrieden grinste James und faltete die Karte wieder auseinander, sobald Rosier verschwunden war. Snape, Avery und Mulciber waren noch immer im dritten Stock. James lief den Korridor entlang, wandte sich nach rechts und bog dann in eine Abkürzung ab, die direkt zu der Toilette führte. James kannte das Schloss wie seine Westentasche und bezweifelte, dass irgendjemand außer ihm, Sirius, Remus und Peter es jemals so gut gekannt hatte.
Vor der Toilette angekommen warf er noch einen letzten Blick auf die Karte. Rosier war falsch abgebogen. James seufzte tief, ließ erneut seine Elizabethkopie erscheinen (diesmal war sie etwas schlechter gelungen, aber es würde reichen) und ließ sie durch die Korridore zu Rosier eilen, der ihr wieder folgte. Zufrieden beobachtete James, wie Rosier bei den Treppen ankam und wahllos hinaufstieg, da seine Freundin schon wieder verschwunden war. Dann löschte James die Karte, steckte sie sicher in seinen Umhang, informierte Lily darüber, dass sie loslegen konnte und öffnete kurz darauf mit einem lauten Knall die Toilettentür.
Sie flog Mulciber mitten ins Gesicht.
»Upps.« James grinste.
»Potter, du Mistkerl!« Drei Zauberstäbe richteten sich auf James.
»Protego!«, rief er schnell, als sie alle drei gleichzeitig Flüche auf ihn losließen, drehte sich um und rannte los zum großen Treppenhaus.
Lily sprengte zur gleichen Zeit den magischen Spiegel der Slytherins und ließ die Jungen in Panik zurückschrecken.
»Was war das?«, fragte Wilkes verwirrt und sah sich um, aber natürlich war Lily gut unter dem Umhang verborgen.
»Das muss das Mädchen gewesen sein!« Travers zeigte auf die Tür zum Vertrauensschülerbad. »Sie hat uns bemerkt!«
Schnell rannten die drei Jungen los und merkten nicht, wie Lily ihnen folgte. Bereits drei Korridore weiter blieben sie wieder keuchend stehen und Lily biss sich auf die Lippen. Einen Augenblick lang war es ihr zuwider, sich den Hausmeister von Hogwarts bis ins Detail vorzustellen, doch dann tat sie es gezwungenermaßen doch und Filch erschien in dem Korridor.
»Was lungert ihr hier herum?«, herrschte er die Slytherins an, die sofort wieder die Flucht ergriffen. Exakt in die Richtung, die Lily brauchte. Mithilfe von ein paar weiterer Illusionen von Lehrern und einer wirklich gelungenen Ausgabe der Bibliothekarin lotste sie die Slytherins zu den Treppen, wo James gerade eine Treppe herauf stürmte, drei wütende Slytherins im Schlepptau. Auch Rosier befand sich im Treppenhaus auf der Treppe, die gerade ihre Richtung änderte und schließlich zum vierten Stock führte. Angelockt von dem Kampfgeschrei seiner Kumpel blieb er jedoch stehen.
James rettete sich auf eine Treppe, die ebenfalls ihre Richtung änderte, gerade als Mulciber sie betreten wollte. Für einen Moment war James sicher vor den Slytherins, doch seine Treppe, die für kurze Zeit nach oben ins Nichts führte, wurde dann mit der sich in Bewegung setzenden Treppe verbunden, auf der Lily mit Wilkes, Travers und Lestrange stand. Einen Moment zögerten die Slytherins noch, dann rasten sie auf James zu, der schnell wieder den Weg nach unten nahm, dann aber wieder abgeschnitten wurde und sich nun auch noch Rosier gegenüberfand.
»Oje.«, murmelte James, auf beiden Seiten von Slytherins umgeben. Mulcibers Treppe setzte sich auch endlich in Bewegung, doch sie verband ihn nur mit dem zweiten Stock.
»Glisseo!«, rief James und die Treppe unter Rosier verwandelte sich prompt in eine Rutsche. Travers ließ einen Schockzauber auf James los, aber er rettete sich mit einem »Deprimo!«, das sekundenschnell ein Loch in der Treppe erscheinen ließ und James fiel nach unten. Lily unterdrückte einen Aufschrei und lehnte sich erschrocken über das Geländer.
Doch James fiel nicht tief. Direkt unter ihm war eine weitere Treppe gewesen, auf der keiner der Slytherins stand und die direkt in den vierten Stock führte.
»Bis dann, ihr Idioten!«, rief James und sprintete die Treppe zum vierten Stock hinauf. Travers und Wilkes beschossen ihn zwar mit Flüchen, doch James wurde nur ein einziges Mal getroffen und kam schließlich im vierten Stock an. Er drehte sich nochmal um, schenkte den Slytherins ein dreistes Lächeln. Die Treppen änderten sich immer und immer wieder und die Slytherins liefen wahllos Treppen auf und ab, bis endlich nach einer Ewigkeit eine Treppe zu James führte.
Rosier, Travers und Mulciber sprinteten auf ihn zu. Und James rannte los. Travers war der Schnellste der drei und James dicht auf den Fersen. Kurz vor der Statue von Gregor dem Kriecher blieb James stehen, drehte sich blitzschnell um, richtete seinen Zauberstab auf Travers und rief: »Decipere!«
Er traf Travers mitten in die Brust. Verwundert blieb der Slytherin stehen, vermutlich wartete er auf den Schmerz, doch es kam keiner. James nutzte den Moment seiner Verwirrung und sagte: »Obscuo!« Travers, jetzt von einer Augenbinde behindert schrie wütend auf. Blitzschnell verschwand James in dem Geheimgang hinter der Statue und wartete einen Moment im Dunkeln. Er hörte Rosiers und Mulcibers Schritte, wie sie um die Ecke schossen und grinste, als der Kampf begann. Schnell machte er mit seinem Zauberstab Licht, holte seinen Spiegel heraus.
»Den Rest darfst du erledigen, Schatz!«, meinte er und sein Spiegelbild war so in Dunkelheit gehüllt, dass Lily sich fragte, wo er war, doch schon war er wieder verschwunden.
Lily knurrte leise, steckte den Spiegel wieder weg. Sie war immer noch im Treppenhaus gefangen, aber vielleicht war das auch ganz gut so…
Als ihre Treppe sich wieder in Bewegung setzte machte Lily todesmutig einen Sprung und landete tatsächlich auf dem kleinen Vorsprung zum vierten Stock. Sie hoffte nur, niemand hatte sie gesehen, denn der Tarnumhang war ihr verrutscht, doch die Slytherins waren zu beschäftigt damit, die Treppen hoch und runter zu laufen, als dass sie die ganze Zeit den Vorsprung beobachten würden. Schließlich war Snape der erste, der mit seiner Treppe den Vorsprung erreichte und rannte an Lily vorbei. Sie überlegte kurz, verwandelte Snape dann aber, ohne dass er es merkte, in einen Bergtroll.
Die nächsten waren Avery und Lestrange und Lily belegte sie mit einem Illusionszauber, der sie wie Fluss-Trolle aussehen ließ und zu guter letzt fand auch Wilkes in den vierten Stock, den Lily zum Oger machte. Dieser Illusionszauber könnte glatt ihr Lieblingszauber werden!
Belustigt rannte Lily los, den Slytherins hinterher und fand sich in einer wilden Schlacht wieder: Flusstrolle, Bergtroll und Oger gegen Rosier, Mulciber und – James? Was machte James denn da?
Erschrocken hob Lily den Zauberstab und warf unter dem Tarnumhang verborgen einen Schildzauber zwischen James und Mulciber. Aber plötzlich fiel ihr etwas auf: James’ Mimik war ganz anders als sonst, seine Bewegungen viel eckiger. Und als sie genauer hinsah merkte sie, dass sich sein Haar nicht im Wind bewegte.
Lily grinste kurz, machte dann kehrt und ließ die Slytherins sich gegenseitig bekriegen. Eins musste sie ihrem Freund wirklich lassen: Er war verdammt gut im Improvisieren!
James wartete bereits mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht vor den Schulsprecherräumen auf sie. Er hatte nicht mal einen Kratzer abbekommen, nur seine Brille saß mal wieder schief auf seiner Nase.
»Das war genial, oder?«, kicherte er und legte ihr einen Arm um die Schulter.
»Lebensmüde!« Tadelnd schlug sie ihm auf die Schulter. »Du hättest dich verletzten können!«
»Hab ich aber nicht.« James zog sie in die Räume und ließ sich mit ihr auf das Sofa fallen. »Und gib’ s zu, es hat einen riesen Spaß gemacht, oder?«
Lily wiegte den Kopf hin und her. »Ein wenig.«, gestand sie schließlich. »Aber jeden Tag mache ich das bestimmt nicht! Nur heute.« Sie gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange »Happy Birthday, Spinner!« und ging ins Bad, sich für die große Party fertig machen.


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