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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 35

von Jojoi

»Jetzt reicht’s!«, knurrte Miriam und krempelte die Arme hoch. »Ich geh jetzt zu Potter und…«
»Nicht mehr nötig, Miri.«, meinte Alice, die gerade den Mädchenschlafsaal betrat. »Er hat schon seine Abreibung bekommen.«
»Was?« Emily sah auf. Sie saß neben Lily und versuchte sie zu trösten. Der Spruch am Himmel war wirklich ein kleiner Schock gewesen.
»Ihr hättet bleiben sollen, habt da echt was verpasst!« Alice sprang aufgeregt hin und her. »Es gab nämlich eine Schlägerei!«
»Eine Schlägerei?«, wiederholte Lily, wischte sich die Tränen aus den Augen und sah auf.
»Ja, und ich war mitten drinnen!« Alice gestikulierte wild. »Natürlich hab ich nicht mitgekämpft. Ich kann so was ja gar nicht, weiß nicht mal, wo ich hinschlagen müsste, damit es weh tut, außer natürlich zwischen die Beine…«
»Alice! Wer hat sich geprügelt?«, unterbrach Miriam das geschwätzige Mädchen.
»Na, James und Sirius!«
»James und Sirius?!«
»Ja! Erst hat auch Remus mit gestritten, aber dann ist Sirius plötzlich auf James losgegangen und hat ihn zu Boden geworfen und wumm da hat James ihm eine Rechte verpasst und dann kam der Konter von Sirius mit einer Linken und dann ein Tritt in die Seite und ein Schlag in den Bauch und ich schwöre ich habe einen Knochen knacken hören«, erzählte Alice aufgeregt und demonstrierte die Tritte und Faustschläge in der Luft, dass ihre Haare und ihr Rock nur so wehten, »aber die haben trotzdem weiter gemacht und wieder eine Rechte von James und…«
»Sie haben sich wirklich geprügelt?« Emily konnte sich das nicht vorstellen. James und Sirius waren doch sonst nicht so!
»Ja, bis Dumbledore dazwischen ging. Er hat James richtig zur Sau gemacht von wegen: ›Was sind Sie denn für ein lausiger Schulsprecher!‹ und: ›Ein solches Benehmen verbiete ich mir!‹«
Miriam, Lily und Emily tauschten Blicke. Alice übertrieb zwar gerne, aber meistens war an ihren Geschichten immer etwas Wahres dran.
»Wow.«, meinte Miriam dann. »Und warum haben sie sich geprügelt?«
»Das ging so schnell, das hab ich gar nicht richtig mitbekommen.« Alice zuckte mit den Schultern. »Sirius hat nur erst alle Schuld auf Remus geschoben, dann hat Remus die Schuld auf Sirius geschoben, dann waren sich beide einig, dass James selber schuld ist und dann ging das plötzlich los!«
»Welche Schuld denn?«
»Na, dass Lily nicht mehr mit James zusammen ist!« Alice sah Lily anklagend an. »Da hast du wirklich ganz schön was angerichtet!«
»Ich
»Ja, du, wer denn sonst?« Alice verdrehte die Augen. »Es ist doch absolut offensichtlich, dass James dich wirklich mag!«
»Es ist eher offensichtlich, dass die Jungen total durchgeknallt sind.«, meinte Miriam.
»Ja, weil Lily alles durcheinander gebracht hat!«
»Ich hab jetzt Pflege magischer Geschöpfe mit Remus.«, sagte Emily und stand auf. »Da höre ich mir dann eine zweite Version der Gesichte an.«
»Tu das.« Alice zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht gelogen!«
Lily stand ebenfalls auf und warf noch einen kurzen, prüfenden Blick in den Spiegel, den Alice und Miriam mal im Mädchenschlafraum aufgehängt hatten. Ihre Augen waren nicht sehr gerötet und sie beschloss zum Unterricht zu gehen. Noch einmal würde sie nicht weinen, denn auf wundersame Weise hatte Alice’ Gesichte in ihr ein befriedigendes Gefühl ausgelöst.
James litt.
Doch das Gefühl verflüchtigte sich, als sie das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste betrat und sie einen kurzen Blick in James’ Gesicht warf. Er hatte ein blaues Auge und seine Lippe war an einer Seite aufgeplatzt. Sirius sah nicht besser aus, also musste an Alice’ Geschichte wirklich was dran sein.
»Hey Lily«, sagte er zu ihrer Überraschung, als sie sich gerade neben Miriam setzten wollte. James’ Blick huschte zu ihnen rüber. »Kann ich mich neben Miriam setzten?«
»Ähm…«, machte sie und suchte Miriams Blick. Die gab ihr mit einem kurzen Blick zu verstehen, dass es ihr egal war und Lily machte Sirius Platz.
»Danke.«, murmelte er. Lily setzte sich hinter sie neben Frank, während Rockwill die neue Sitzordnung mit einem kurzen Nicken absegnete. Einen Kommentar zu Sirius’ miserablen Linken konnte er sich trotzdem nicht verkneifen, und obwohl einige Schüler im Klassenzimmer kicherten blieb Sirius ruhig. Nur Lily bemerkte, wie er unter dem Tisch nach Miriams Hand griff.
Lily schluckte. James’ bekümmertes Gesicht ließ zu, dass sich ein schreckliches Gefühl in ihr breit machte. Nur wegen ihr hatte James seinen besten Freund verloren. James litt. Nur wegen ihr. Sie hatte plötzlich den Drang danach aufzustehen und seine Hand zu drücken.
Aber wenn er das gar nicht wollte? Wenn er sie nicht mehr wollte? Alice hatte recht: Sie hatte alles ruiniert. Und machte sie das glücklicher? Nein, ganz im Gegenteil.
Sie vermisste die gemütlichen Abende vor dem Kamin im Schulsprecherzimmer. Sie vermisste ihr eigenes Zimmer.
Sie vermisste James.
Sie vermisste Remus.
Sie vermisste Sirius.
Und sogar Peter.
Als Emily ihr in einem Korridor auf dem Weg zu Alte Runen mit Remus entgegenkam, blieb Lily stehen und fasste einen Entschluss.
»Hey, Lupin!«, rief sie, als er schon mit gesenkten Kopf an ihr vorbei gegangen war. Verdutzt blieb er, aber auch James und Sirius stehen, die einige Meter vor ihr gegangen waren und sich gegenseitig keines Blickes würdigten. Emily warf Lily einen ängstlichen Blick zu, als sie ungestüm auf Remus zu ging.
»Was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag?«, fragte sie und versuchte ein Lächeln.
Remus sagte nichts, lächelte nur zurück, als Lily ihn in den Arm nahm.
»Tut mir leid, dass ihr euch gestritten habt.«, flüsterte sie in sein Ohr.
»Du kannst nichts dafür, dass wir Idioten sind.«, seufzte Remus und drückte Lily an sich. »Danke.«
»Schon gut.« Lily lächelte und löste sich von Remus. Wenigstens hatte sie jetzt ihren besten Freund wieder.
Als sie sich umdrehte standen da nur noch Sirius und Miriam und warteten auf sie. James war verschwunden.

Sirius starrte an die Decke seines Himmelbettes und versuchte krampfhaft nicht zu denken. Aber seine Gedanken huschten doch immer wieder zu James. Und das flaue Gefühl in seinem Magen sagte ihm, dass James gerade irgendetwas Blödes tat.
Sirius’ Hand glitt über Miriams Rücken hoch zu ihrem Haar. Er hatte sich immer noch nicht an ihre kurzen Haare gewöhnt.
»Mann, jetzt bist du auch noch depressiv!«, murrte Miriam und vergrub das Gesicht in Sirius’ Halsbeuge. »Glaub bloß nicht, dass ich immer mit dir kuschle, wenn es dir schlecht geht. Ich steh nicht auf kuscheln.«
Sirius schmunzelte. »Ich eigentlich auch nicht.« Dann gab er ihr einen Kuss aufs Haar.
»Potter ist aber auch ein Vollidiot.«, seufzte Miriam. »War doch klar, dass so ein Schriftzug eine total dämliche Idee ist! Warum hast du ihn nicht davon abgehalten?«
»â€¦Na ja…« Sirius schluckte. »James ist eben ein Dickkopf.«
»Wenn er Glück hat weckt er jetzt Lilys Mutterinstinkt, weil er immer herumläuft wie ein verwahrlostes Kind.« Sie kicherte und Sirius’ Gehirn schmiedete neue Pläne.
Pläne für den besten Freund, den er nicht mehr hatte.
Er knurrte.
»Hey!« Anklagend hob Miriam den Kopf. »Knurr mich nicht an!«
»War nicht an dich gerichtet.« Sirius grinste. »Eher an mich.«
»Ach so.« Miriam lachte. »Vielleicht sollte ich das übernehmen? Böser Sirius!« Sie knurrte, biss ihn in die Nase und ihre Fingernägel bohrten sich in seinen Arm.
Sirius lächelte kurz, seufzte dann. »Ich mach mir Sorgen um James.«
Miriam richtete sich auf und setzte sich auf Sirius’ Bauch. »Warum? Glaubst du, er kann es noch mehr versauen? Kleiner, das ist kaum möglich!«
»Nein…« Sirius schloss die Augen. »Ich hab nur so ein mieses Gefühl…«
»Denkst du, er fliegt gegen die Schlossmauer?« Miriam warf einen Blick aus dem Fenster, wo hin und wieder am Horizont eine schwarze Gestallt vorbeirauschte.
»Nein…« Sirius seufzte. »Kannst du nicht mit Lily reden?«
»Ich habe keine Ahnung, wo sie ist.« Miriam zuckte mit den Schultern. »Sie verschwindet immer mal wieder unauffindbar…«
Sirius runzelte die Stirn. »Interessant… Dann lass uns doch mal auf der Karte nachsehen!« Er richtete sich auf und Miriam kletterte von seinem Bauch.
»Auf der Karte?«
»Ja.« Sirius grinste. »Das Geheimnis unseres Erfolges.«
Lily hatte ihrer Freundin nichts von der Karte erzählt, was Sirius ihr hoch anrechnete. Miriam schien wirklich beeindruckt und zum ersten Mal lobte sie die Rumtreiber für diese geniale Idee. Dann staunten beide nicht schlecht, als sie Lilys Punkt nach langem Suchen in Dumbledores Büro fanden.
»Was macht sie da?«
»Fragt das Mädchen, dass selbst mit Blanchard und Rockwill Tee trinkt.«

Lily trank keinen Tee mit Dumbledore.
Auch keinen Feuerwhisky.
Sie half ihm beim Sortieren seiner unzählbaren Büchersammlung. Beim chronologisieren von Daten, die sie in keinen Zusammenhang bringen konnte, aber für Dumbledore äußerst wichtig schienen.
Gut, ein Mal tranken sie dann doch zusammen Tee. Aber davor hatte sie Fawlks Nest ausgemistet.
Warum Lily plötzlich so viel Zeit mit ihrem Schulleiter verbrachte, war leicht zu erklären: Die Arbeit lenkte sie ab und nie sprach Dumbledore sie auf ihre Beziehung mit James an, womit sie andere Schulkameraden zu Tode nervten.
Nur ein einziges Mal kamen sie kurz zu dem Thema zurück, als Lily aus dem Fenster starrte und die kleinen Gestalten am Quidditchfeld beobachtete. Scheinbar hatte Dumbledore ihre Gedanken gelesen, denn schon bald trat er hinter sie und fragte: »Das ist die Gryffindormannschaft, nicht?«
Lily nickte und identifizierte einen Spieler, der besonders hoch flog und seine Kreise über dem Feld zog als James, der seinen Kollegen Anweisungen gab.
»Darf ich Sie eines fragen, Miss Evans?«, fragte Dumbledore mit ernster Miene und seine wasserblauen Augen schienen wirklich ihre Gedanken lesen zu wollen. »Bereuen Sie ihre Beziehung mit Mr Potter?«
Lily wusste auf diese Frage lange keine Antwort und Professor Dumbledore wandte sich wieder von ihr ab. Ächzend setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und begann etwas zu schreiben, während Lily weiter die Quidditchspieler beobachtete. Sie wunderte sich ein wenig über sich selbst, sie mochte ja Quidditch nicht besonders. Aber wenn sie jetzt versuchte, ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken, landeten ihre Augen doch wieder am Stadion.
»Ich habe mir überlegt, Lehrerin zu werden.«, sagte sie und schaffte es endlich, den Blick abzuwenden. »Was meinen Sie, Professor?«
Dumbledore sah auf. »Oh, eine ausgezeichnete Idee! Sie wären sicher eine wunderbare Lehrerin, Miss Evans. Denken Sie an Zaubertränke?«
Lily nickte. »Kann ich dann… Nach diesem Schuljahr…«
»Nun, zunächst sollten sie die Akademie besuchen.« Dumbledore streifte sorgfältig die Tinte von der Feder und legte sie fort. »Eine weitere Ausbildung nach Hogwarts ist für den Beruf als Lehrer an dieser Bildungsanstalt unabdingbar. Die Ausbildung dauert je nach dem wie gut Sie sind mehrere Jahre. Fragen Sie doch Professor Slughorn, wenn Sie näheres wissen wollen.«
»Ja.« Sie biss sich auf die Lippen und sah wieder raus ins Stadion. Die Spieler hatten sich in einer Reihe aufgestellt. Vermutlich übten sie Flugmanöver…
Dumbledore hatte gerade wieder nach seiner Feder gegriffen, als Lily »Ich glaube nicht, dass ich es bereue« murmelte und sich die Haare hinter die Ohren strich. »Es ärgert mich nur, dass ich so… töricht bin. Und er selbstsüchtig.«
Lily glaubte, Dumbledore kichern zu hören.
»Selbstsüchtig ist ein sehr negativ belastetes Wort, Miss Evans.«, meinte er und erhob sich von seinem Stuhl. »Dabei ist es nicht immer schlecht, auch seine eigenen Interessen im Blickfeld zu behalten.«
»Es ist aber nicht gut, wenn man nur sich sieht.«
»Auch das ist richtig.« Dumbledore trat wieder näher an sie heran. »Aber wissen Sie, ich würde andere Worte finden, um Mr Potter zu beschreiben. Selbstsüchtig gehört nicht dazu.«
»Was dann?« Lily runzelte die Stirn.
»Sie haben schon recht, dass er und Mr Black durch ihren Ruhm arrogant geworden sind.« Dumbledore nickte und blickte zu den Portraits der Schulleiter herauf. »Das werden die Menschen sehr leicht, wenn sie auf Dauer Erfolg haben. Aber bedenken Sie, dass Mr Potter einmal fünf Stunden mit Mr Pettigrew Verwandlungszauber geübt hat, weil dieser sonst durch die ZAGs gefallen wäre. Und er hat Mr Snape gerettet…«
»Woher wissen Sie das?«, fragte Lily überrascht. »Das mit den ZAGs meine ich.«
»Miss Evans, ich wäre ein äußerst schlechter Schlossherr, wenn ich nicht wüsste, was in diesem Gemäuer vor sich geht, nicht wahr?« Dumbledore zwinkerte ihr zu.
»Mag ja sein, dass James selbstlos ist in Bezug auf seine Freunde.«, murmelte sie und seufzte. »Aber was Mädchen betrifft…«
»Ist er nur ein unerfahrener Junge. Kein Erwachsener hätte einen derartigen Spruch an die Decke der Großen Halle gezaubert.« Dumbledore schüttelte den Kopf über so viel Unverstand.
»Unerfahren würde ich das nicht nennen.«, brummte Lily und errötete, wie immer, wenn sie jemand auf das Ereignis in der Großen Halle ansprach. Der Spruch war wirklich oberpeinlich gewesen.
»Oh doch.« Dumbledore lachte. »Mr Potter und Mr Black wissen vielleicht, wie man kleine Mädchen um den Finger wickelt. Aber das Herz einer Frau zu erobern ist ein viel schwierigeres Unterfangen.«
Lily runzelte die Stirn.
»Versuchen Sie nicht krampfhaft, James zu hassen, Lily. Sie sagten, Sie bereuen Ihre Beziehung mit ihm nicht? Ich sage Ihnen: Beenden Sie nie etwas, das Sie nicht bereuen. Unsere Zeit ist zu knapp bemessen, um auf höhere Zeichen zu warten. Hören Sie auf Ihr Herz, Miss Evans.«
»Wollen Sie, dass ich wieder mit ihm zusammen komme?«, fragte Lily misstrauisch.
»Wie gesagt, Sie waren das Traumpaar der Schule.« Dumbledore schmunzelte. »Und Sie haben sich wirklich wunderbar ergänzt.«
»Ergänzt?«, wiederholte Lily kritisch.
»Aber ja!« Dumbledore warf einen Blick auf die Quidditchspieler und wandte Lily dabei den Rücken zu. »Sie sagen, Mr Potter ist selbstsüchtig, Miss Evans? Vielleicht liegt das daran, dass Sie so selbstlos sind. Vielleicht ein bisschen zu selbstlos und selbstaufopfernd. Einer der Gründe, weshalb Sie vielleicht eine wunderbare Lehrerin wären.«
Überrascht hob Lily die Augenbrauen. Dann schwieg sie beklommen, kaute auf einer Haarsträhne herum, wie Emily es so oft tat und dachte über Dumbledores Worte nach.
»Im Übrigen haben Sie gar nicht gefragt, wovor.« Dumbledore drehte sich wieder zu Lily um.
»Wie bitte?«
»Sie fragten nicht, wovor Mr Potter Mr Snape rettete.« Ihr Professor sah sie durchdringend an und Lily errötete unter seinem Blick. Was sollte sie antworten? Sie konnte ihn doch nicht belügen, ihren Schulleiter!
»Es gibt bald Abendessen.«, meinte Dumbledore dann und Lily atmete erleichtert aus. »Sie sollten sich fertig machen.«
»Ja, Professor.« Eilig huschte sie aus dem Büro. Und obwohl die Situation höchst unschön gewesen war, kam Lily wieder.
Weil die Arbeit sie ablenkte.
Und sie sich dann nicht eingestehen musste, dass Professor Dumbledore recht hatte.

Da Lily sowieso den größten Teil ihrer raren Freizeit entweder mit Lernen oder in Dumbledores Büro verbrachte, war es ihr relativ egal, dass ihre beiden Freundinnen wieder mit Sirius, Remus und Peter Zeit verbrachten. Sirius hatte sich bei Remus entschuldigt und die Rumtreiber hatten sich wieder vertragen.
Nur James blieb stur und wälzte sich in Selbstmitleid.
Sirius hätte kotzen können.
»Und so jemand nannte sich Rumtreiber.«, raunte er Remus beim Mittagessen zu, als James lustlos und bekümmert in seinem Rührei herum stach und scheinbar nichts um sich herum wahrnahm. Auch nicht Christin, die sich neben ihn setzte und verzweifelt versuchte seine Aufmerksamkeit zu erringen.
»Hör auf.« Remus seufzte. »Wenn du an seiner Stelle wärst…«
»Ich wäre nie an seiner Stelle! Ich bin nämlich nicht so dämlich und…«
»Doch, bist du.« Miriam lächelte zuckersüß und fuhr unter dem Tisch mit dem Fuß Sirius’ Bein auf und ab. »Man könnte dich und James nahtlos austauschen.«
»Na, vielen Dank.«, knurrte Sirius und zog sein Bein weg. Emily kicherte und Lily sah verwirrt von ihrem Buch auf, in dem sie sogar beim Essen weiterlas. Wenn Madam Prince das sehen würde, dachte Remus, hätte Lily für den Rest des Jahres in der Bibliothek Hausverbot.
»Meine Mom hat mir mal gesagt, wenn ich zu lange fernsehe, bekomme ich quadratische Augen.«, sagte Miriam und griff noch einmal nach den Kartoffeln. »Pass auf, Lily, vielleicht gilt das auch bei Büchern!«
»Fern- was?«
Remus schüttelte genervt den Kopf. »Du solltest in Muggelkunde wirklich besser aufpassen, Pad!«
»Das ist das UTZ-Jahr.«, verteidigte Lily ihren Lerneifer. »Ich will einen guten Abschluss!«
»Du hast bisher nur Ohnegleichen kassiert.« Miriam verdrehte die Augen. »Mach uns nichts vor, du hast monstermäßigen Liebeskummer.«
Lily setzte bereits zu einer genervten Antwort an, aber Sirius schnitt ihr prompt das Wort ab. »Vielleicht ist das ihre neue Strategie! James hat doch immer von ihren Augen geschwärmt. Wenn die noch größer werden, schmilzt er vor ihr dahin und sie kann ihn richtig leiden lassen!«
»Dafür muss sie nicht ihre Augen quadratisch formen«, lachte Miriam, »sondern einfach ihre Bluse aufknöpfen!«
»Idioten!«, knurrte Lily, schlug ihr Buch zu und verließ die Große Halle.

»Rede mit ihm!«, brummte Remus zum wiederholten Male, als er wieder bemerkte, wie Sirius schon beinahe sehnsüchtig aus dem Fenster zum Wald sah, über dessen Baumkronen immer mal wieder ein gewisser Besenreiter flog.
»Nerv mich nicht, Moony!«, knurrte Sirius und vertiefte sich wieder in sein Kräuterkundebuch, nur um zehn Minuten später wieder aus dem Fenster zu gucken.
»Rede mit ihm!«
»Rede du doch mit ihm!«
»Wenn ich das tue, ist Lily wieder sauer auf mich. Und ich hab mehr Angst vor Lily, als vor James.«, meinte Remus und kratzte sich mit seiner Feder am Kinn.
Sirius verdrehte die Augen. »Was bist du? Eine Maus oder ein Mann! Und so jemand nennt sich Rumtreiber!«
»Ich nenne mich nicht so!«
»Ach, willst du schon wieder deinen Kopf aus der Schlinge ziehen, du feiger…«
»Müssen wir uns denn schon wieder streiten?«, piepste Peter und zog den Kopf ein. Remus und Sirius tauschten einen kurzen Blick und Sirius seufzte.
»Tut mir leid, Remus. Ich bin nur so wütend…«
»Das bist du immer, wenn James traurig ist.«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Miriam beugte sich über Sirius hinweg und griff nach seinen fertigen Verwandlungshausaufgaben. »Das ist die Idiotenkette!«
»Die was?«
Miriam grinste. »Die Idiotenkette.« Sie gab Sirius einen Kuss auf die Wange und verschwand mit seinen Hausaufgaben an den anderen Tisch, an dem sie mit Lily und Emily ihre Arbeiten erledigte. Die Jungen wunderten sich noch kurz über das Mädchen, dann meinte Remus:
»Spätestens bis zu den Sommerferien musst du dich wieder mit James vertragen haben. Falls du dich nämlich nicht mehr daran erinnerst: Du wohnst bei ihm!«
»Ich bin schon auf der Suche nach einer eigenen Wohnung.«, meinte Sirius und klaute sich mit einem Wink seines Zauberstabs als Gegenleistung für die Hausaufgaben die Packung Bertie Botts Bohnen von Miriams Tisch.
»Ihr streitet euch nicht, wenn ihr euch gegenseitig die Freundinnen ausspannt.«, murmelte Remus. »Aber wehe er nennt dich einen lausigen Köter!«
»Ja!« Sirius griff in die Packung und steckte sich gleich fünf Bohnen auf einmal in den Mund. »Ich nenne ihn ja auch nicht einen… möchtegern Rehbock!«, meinte Sirius, dem kein passendes Schimpfwort einfiel. »Oder Peter eine fette Ratte!«
»Aber du hattest Läuse, Pad!«, quiekte Peter und griff in die Süßigkeitenpackung.
»Das waren Flöhe!«, erwiderte Sirius genervt. »Und das auch nur drei Mal!«
»Ist aber auch nicht besser.«, meinte Remus leise, aber Sirius hörte es trotzdem und warf ihm einen wütenden Blick zu. »Ich fand es ja auch nicht nett, was James gesagt hat«, sagte er deshalb schnell. »Aber du und James, ihr wart schon immer die besten Freunde! Und euch jetzt so verstritten zu sehen… Das passt einfach nicht! James und du, ihr gehört zusammen, wie Dumbledore und sein weißer Bart!«
»In rosa war er aber auch ziemlich hübsch.«, meinte Peter.
»Wirklich nett, dass du James und mich mit einem alten Mann und seinem Vollbart vergleichst.«, knurrte Sirius nicht sonderlich friedlich gestimmt.
»Kannst du dir Dumbledore ohne seinen Bart vorstellen?«, fragte Remus und Sirius versuchte es kurz, schüttelte dann aber den Kopf. »Na also! Genauso ist es mit euch beiden! Niemand hätte sich vorstellen können, dass ihr beide mal aufeinander losgeht, bevor es passiert ist!«
»Da muss ich ihm recht geben.«, meinte Miriam, die wieder hinter Sirius auftauchte und sich die Süßigkeiten zurückholte. »Ich vermute nach wie vor, dass ihr in eurem tiefsten Inneren genau wisst, dass ihr mehr für einander empfindet, als nur Freundschaft.«
Sirius runzelte die Stirn. »Darf ich fragen, warum du dann mit mir zusammen bist?«
»Nein, darfst du nicht.« Miriam grinste und ging fröhlich wieder zu ihrem Tisch zurück.
»Das war eine rhetorische Frage!«, rief Sirius ihr nach. »Du musst antworten!« Aber Miriam lachte nur.
Wütend schlug Sirius sein Buch zu und kippte dabei sein Tintenfass über Peters gerade fertiggestellten Aufsatz. »Hier kann man offensichtlich nicht in Ruhe lernen!«, meinte er und stopfte alles in seine Tasche, während Peter verzweifelt versuchte zu retten, was noch zu retten war.
»Als ob DU wirklich lernen wolltest.«, brummte Remus und verdrehte die Augen. Sirius warf ihm nur einen zornigen Blick zu und rauschte dann davon.
»Schöne Freunde.«, brummte er vor sich hin, während er planlos durch die Korridore stapfte. »Idioten… Halten sich für so schlau… Haben doch keine Ahnung!... Lausiger Köter, pah!«
»Sirius!«, hallte es plötzlich durch die Gänge.
»Was?«, schrie Sirius zurück, der Remus’ Stimme erkannte. Ein paar Sekunden später hörte er Schritte und Remus kam um eine Ecke gebogen. Als er schließlich vor Sirius ankam, war er völlig außer Atem. »James…«, brachte er nur heraus und schnappte nach Luft.
»Remus, ich hab keine Lust…«
»â€¦ist abgestürzt!«
»Was?« Sirius riss die Augen auf.
»Peter hat es gesehen.« Remus holte tief Luft, sein Gesicht war rot angelaufen und in seinen Augen lag Panik. »Er ist plötzlich über dem Wald einfach vom Besen gefallen! Vielleicht eine Windböe… Der Besen ist noch ein paar Meter geflogen!«
»Wo?«
»In etwa über dem kleinen See, wenn mich nicht alles täuscht…«
Sirius überlegte nicht lange, sondern rammte Remus sofort seine Tasche in den Bauch. »Sag Poppy und McGonagall Bescheid!« Er rannte los. »Ich suche ihn!«


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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