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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 34

von Jojoi

Lily hatte gar nicht gemerkt, wie sehr sie die lustigen Abende im Mädchenschlafsaal mit ihren Freundinnen vermisst hatte. Dumbledore hatte recht, es gab kein besseres Heilmittel gegen Liebeskummer. Und wenn Lily mit Alice und Emily über Miriams Darstellung von Sirius’ Art zu ›lernen‹ lachte, konnte sie James sogar beinahe vergessen.
Beinahe.
Der Nachteil ihres kleinen Umzuges war, dass Panna Cotta nun völlig verstört war. Immer, wenn Lily die Katze aus dem Schlafsaal ließ, fand sie wenig später miauend vor der Ritterrüstung. Sie konnte sich wohl einfach nicht merken, dass der Mädchenschlafsaal jetzt ihr zu Hause war. Mortimer hatte die Umstellung damals nach ein paar Tagen bereits begriffen.
Am nächsten Abend durchsuchte Lily wieder das Schloss nach der kleinen Katze, was allmählich lästig wurde. Flichs Mrs Norris war schon des Öfteren auf Panna Cotta losgegangen und Lily überlegte schon, ob es nicht klüger wäre, die Katze ein paar Tage im Schlafsaal zu lassen, da es ihr auch noch nicht gesundheitlich besser ging.
Als sie in de Korridor mit der Ritterrüstung einbog, saß Panna Cotta schon miauend davor. Lily seufzte erleichtert und beschleunigte ihre Schritte, als die Rüstung zur Seite ging und ein schwarzer Haarschopf aus der Wand auftauchte.
Lily erstarrte.
»Hey, Kleine!« James hob die Katze auf seine Arme. »Wo warst du denn so lange? Du bist ja ganz dreckig!«
Als wollte sie antworten miaute die Katze und nieste dann. James grinste.
Doch sein Grinsen erstarb, als er Lily bemerkte.
Er war so schnell bei ihr, dass Lily nicht einmal den Gedanken fassen konnte, weg zu laufen. »Alles in Ordnung?«, fragte er und beachtete Panna Cotta nicht weiter, die fordernd gegen seine Brust tappte. »Du warst nicht im Krankenflügel. Ich hab dich gesucht! Wo warst du denn?« Seine braunen Augen musterten sie besorgt.
Lily wollte sie ihm auskratzen.
Stattdessen griff sie nach der Katze und hob sie auf ihre Arme. Dabei berührte ihre Hand seine. Was für ein schreckliches Gefühl!
»Sei doch nicht mehr sauer!« James legte seine Hand auf Lilys Arm, schnell machte sie einen Schritt zurück. »Ich weiß, wir haben nicht gerade… höflich über dich gesprochen, aber… Ich bin mir so unsicher bei dir! Meine Wortwahl tut mir leid. Ich werde nie wieder mit den Jungs so über uns reden.« James hob schwörend die Hand. »Versprochen! Komm zurück. Ich vermisse dich Tigerlily!«
Sie hasste sich dafür, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Schnell sah sie zu Boden. »Ich dachte wirklich, du magst mich.«, murmelte sie und vergrub die Wange in Panna Cottas weichem Fell.
»Natürlich mag ich dich!« Wieder legte er seine Hand auf ihren Arm. »Sehr sogar!«
Wütend sah sie auf. »Tu nicht so! Ich wusste es! Ich wusste von Anfang an, dass du nur das Eine willst! Du bist so ein Mistkerl!«
»Was?« James fuhr zurück.
Und begriff.
»Nein!« Heftig schüttelte er den Kopf. »Du verstehst das völlig falsch! Ich bin mit dir zusammen, weil ich dich mag, nicht weil…«
»Du WARST mit mir zusammen!«, knurrte sie, drehte sich um und ging los.
James lief ihr nach. »Nein! Lily, bitte! Ich mag dich! Und diese blöden Gerüchte sind bestimmt nicht auf meinem Mist gewachsen! Ehrlich, Lily!«
»Heuchler!« Eine Träne rann über ihre Wange. »Lass mich einfach in Frieden, Potter!«
Damit rannte sie los, Hauptsache weg von diesem Idioten. Die Katze mauzte erschrocken auf und krallte sich in Lilys Arme.

»Sie glaubt, ich liebe sie nicht!«, rief James, als er mit Sirius an der einen und Peter an der anderen Hand in den Jungschlafsaal stürmte und weckte Remus, der über seinem Buch eingenickt war.
»Was?«, fragte er verschlafen und setzte sich auf. Sirius und Peter konnten sich endlich aus James Klammergriff befreien und Sirius rieb sich zornig sein Handgelenk. »Kein Grund, mich durch das halbe Schloss zu zerren! Warum konnte ich nicht wenigstens das Shampoo auswaschen?« Sirius hielt James seine klatschnassen Haare vor die Augen, in denen hier und da wirklich noch kleine Seifenblasen klebten. Überhaupt war Sirius’ Kleidung teilweise nass und er war barfuß, seine Schuhe hatte er in der Hand. James musste ihn regelrecht unter der Dusche hervor gezerrt haben.
»Doch, das ist sogar ein sehr guter Grund!« James packte Sirius Schultern und schüttelte ihn. »Sie glaubt, ich liebe sie nicht, Pad! Deshalb redet sie nicht mehr mit mir! Nicht, weil wir so abfällig geredet haben! Sie glaubt, ich liebe sie nicht!«
»Ja, ich hab’s kapiert!« Sirius stieß James fort und wandte sich mürrisch ab. Aber James ließ sich davon nicht irritieren, schnappte sich Peter und schüttelte ihn. »Wie kann sie so etwas nur denken?«
»Na ja…«, brummte Remus, verstummte aber, als er Sirius’ warnenden Blick sah.
»Dann überzeug sie vom Gegenteil!«, meinte Sirius leichthin und kramte in seinem Schrank nach Klamotten.
»Das versuche ich schon seit sieben Jahren!« James ließ von Peter ab, der kurz taumelte, bis er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte, und lief verzweifelt auf und ab.
»Oh Mann, hör auf hier rum zu heulen, Prongs!« Sirius gab ihm einen Tritt in den Allerwertesten. »Was bist du, ein Rumtreiber, oder eine Memme?«
James schien einen Moment wirklich nicht zu wissen, was er sagen sollte.
»Ein Rumtreiber!«, beantwortete Sirius seine Frage selbst. »Und was ist die oberste Regel für Rumtreiber?«
»Regeln sind für Idioten da.«, antwortete James prompt.
»Richtig.« Sirius grinste. »Und Nummer zwei im Verhaltenskodex?«
»Brech die Regeln!«
»Okay.« Sirius seufzte. »Nummer drei?«
»Eine große Portion Selbstbewusstsein, Einbildung, Schlagfertigkeit und Selbstüberschätzung sind die wichtigsten Grundessenzen für einen ordentlichen Rumtreiber.«
»Genau!« Sirius klopfte James aufmunternd auf die Schulter. »Wir, die unübertrefflichen, unvergleichlichen, gut aussehenden, überaus intelligenten, über alle Maßen talentierten und unnachahmlichen Rumtreiber sind einfach unüberbietbar! Keine Frau kann uns auf Dauer widerstehen!«
»Definiere ›Auf Dauer‹.«, grummelte James. »Noch mal sieben Jahre halte ich nicht aus!«
»Regel Nummer vier: Alles ist möglich, auch das Unmögliche und für einen unübertrefflichen, unvergleichlichen, gut aussehenden, überaus intelligenten, über alle Maßen taltentierten und unnachahmlichen Rumtreiber ist nur die Unmöglichkeit unmöglich!«, zitierte Sirius und hob belehrend den Zeigefinger. »Du darfst dich nur nicht unterkriegen lassen!
Doch die Tage zogen sich dahin und Lily redete immer noch kein Wort mit James, so sehr er sich auch bemühte.
Wenn er sich beim Essen neben sie setzte, stand sie sofort kommentarlos auf und verließ die Große Halle.
Wenn er ihr die Katze brachte, nahm sie sie ihm kommentarlos ab und verschwand in den Mädchenschlafräumen.
Wenn sie irgendetwas schulsprechermäßiges bereden mussten, vermied sie es grundsätzlich ihn anzusehen und reagierte nur auf Fragen, die mit ihren Pflichten als Schulsprecher zu tun hatten.
Nach vier Tagen kamen sogar Sirius leise Zweifel.
Außerdem nervte es, dass Miriam ihn nun ebenfalls mied. Warum musste sie gegenüber Lily auch so loyal sein? Er ahnte, dass sie für ihn nie etwas Derartiges durchziehen würde. Aber irgendwann fiel Sirius auf, dass er für James dasselbe tun würde und verzieh Miriam.
Trotzdem nervte es.
Und er fasste einen Plan. Miriam und Lily hatten Dienstagmorgens getrennt Unterricht, wenn er und James für gewöhnlich in Muggelkunde saßen. Dann muss Professor Burbage eben heute auf mein gutes Aussehen verzichten, dachte Sirius und fing Miriam an der Staute von Boris dem Bekloppten ab.
»Was willst du, Black?«, knurrte sie, als Sirius sie in das Vertrauensschülerbad zerrte.
»Reden!« Sirius schloss die Tür und stellte sich davor, damit Miriam nicht abhauen konnte. »Die ganze Situation ist doch lächerlich!«
»Lächerlich?« Miriam schnaubte. »James hat es verdient!«
»Und ich?« Sirius packte ihre Schulter. »Was ist mit mir? Habe ich irgendwas getan, damit du mich ignorierst?«
»Es ist eher die Tatsache, dass du mit diesem notgeilen Volltrottel befreundet bist!«
»Schön!« Sirius schnaubte. »Aber ich breche nicht deinetwegen mit James! Das kannst du dir abschminken!«
»Und ich nicht mit Lily!«
»Super!« Sirius fuhr sich wütend durch die Haare. »Wirklich ganz toll!«
»Ja.« Miriam strich sich die Haare, die sie nicht mehr hatte, hinter die Ohren. »Du hast recht, die Situation ist wirklich beschissen.«
»Jaah… Wir müssen die beiden irgendwie wieder zusammen bringen!« Sirius seufzte. »Aber sie spricht ja kein Wort mit ihm!«
»Natürlich nicht!« In einem plötzlichen Ansturm von Zärtlichkeit, strich sie Sirius beruhigend über die Wange. »Was denkst du denn? Er hat ihr nicht nur das Herz gebrochen! Er hat sie vor der gesamten Schule lächerlich gemacht!«
»Hat er nicht!« Sirius zog Miriam in seine Arme. »Diese dämlichen Gerüchte hat ganz bestimmt nicht James in die Welt gesetzt!«
»Er hat aber auch nicht klar gestellt, dass es nicht so war!« Miriam lehnte den Kopf an Sirius’ Schulter. »Er steht jetzt da wie der große Frauenheld und sie wie das naive Mädchen, das man einfach ausnutzen kann…«
»Das hat James doch nicht geplant!«
»Aber so ist es jetzt.« Miriam seufzte und löste sich etwas von ihm. »Und wenn er sie zurück will, muss er auch diese Gerüchte zerstören. Weißt du, Lily steht gerne über den Dingen. Jetzt steht er über ihr… Das gefällt ihr gar nicht.«
»Ach so?« Sirius hob die Augenbrauen. »Was gefällt Miss Evans denn noch nicht?«
»Dass sich alle über sie lustig machen und keiner James verspottet.« Miriam grinste und nestelte an Sirius losen Krawatte herum.
»Also… Wenn James sich richtig lächerlich macht und sie wieder auf einer Stufe stehen…«
»Nein, nein! Nicht auf einer Stufe.« Sie grinste diabolisch. »Potter muss vor ihr im Dreck kriechen! Eine andere Chance hat er nicht.«

Diese wichtige Information musste Sirius natürlich sofort weiterleiten. Doch James musste heute nachsitzen, weil er McGonagall im Unterricht ziemlich auf die Nerven ging (»Mr Potter, es scheint mir offensichtlich, dass Sie meinem Unterricht nur folgen würden, wenn ich mein Gesicht in Miss Evans’ Hinterkopf verwandle, nicht wahr?!«) und folglich wartete Sirius eine halbe Ewigkeit in James’ Zimmer auf ihn.
Als er dann endlich auftauchte, war James’ Laune wohl an ihrem absoluten Tiefpunkt angelangt. Für seinen besten Freund hatte er gerade mal einen kurzen Blick übrig, dann ließ er sich schon matt auf sein Bett fallen und vergrub das Gesicht in seinem Kissen.
»Hey, keine Sorge!«, meinte Sirius und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. »Ich arbeite schon an einem Plan! Weißt du, ich ab mit Miriam geredet und sie meint, du musst vor Lily im Dreck kriechen, damit sie dir verzeiht.«
James rührte sich nicht und Sirius redete weiter über irgendwelche Möglichkeiten, Lily wieder zur Besinnung zu kriegen. Aber James reagierte weiterhin nicht und schließlich verstummte Sirius.
James hatte schon öfter wegen Lily Liebeskummer gehabt, aber meistens hatte ein blöder Scherz gereicht, um seine Gedanken zu zerstreuen. Heute schien das nicht zu wirken und Sirius seufzte. James leiden zu sehen fiel ihm immer schwer. Manchmal fragte er sich schon, ob ihr dämlicher Bruderschaftszauber aus dem zweiten Jahr in Hogwarts wirklich gewirkt hatte oder nicht. James’ Vater hatte ihn ihnen in den Weihnachtsferien beigebracht: Rankenwurz’ und Bubotublerschleim, von heut’ an sollen wir Brüder sein! Sie hatten ihn drei Mal gesagt und sich dabei im Kreis gedreht, wie es ihnen gesagt worden war. Und dann den Schwur noch mit Spucke besiegelt.
Mr Potter hatte sich bestimmt prächtig amüsiert.
Tatsache war jedoch, dass Sirius seit dem immer gewusst hatte, was James dachte und manchmal sogar, was er im Moment fühlte, auch wenn sie nicht im selben Raum gewesen waren. Allerdings brauchte er diese mysteriöse zwischenmenschliche Verbindung im Moment nicht um zu wissen, dass es James dreckig ging, denn das sah sogar ein Blinder auf den ersten Blick.
Sie macht ihm nur Kummer!, dachte er frustriert, sagte aber: »Du verbiegst deine Brille!«
James rührte sich immer noch nicht.
Sirius seufzte noch einmal, stand auf und konzentrierte sich. Konzentration war wichtig, dann konnte nichts schief gehen.
Keine zehn Sekunden später stand ein hechelnder, zotteliger, schwarzer Hund vor James Bett und wedelte mit dem Schwanz. Als er darauf hüpfte, ächzte das Bett empört. Sirius schnupperte an James Kopf herum. Wasser hatte seinen eigenen Geruch, wie alles andere auch und Sirius wollte wissen, ob er weinte. Es überraschte ihn immer wieder, wie viel man mit seiner Nase herausfinden konnte.
Sirius fiepte. Stupste James erst mit der Pfote, dann mit der Nase an. Leckte ihm sogar über das Ohr, aber James ignorierte ihn. Schließlich rollte Sirius sich mit angelegten Ohren und einem leisen Fiepen neben James zusammen. Seinen Kopf legte er auf seine Vorderpfote, ein sehr gemütliches Plätzchen für seine Schnauze und seine grauen Augen waren weiterhin auf James gerichtet.
Was Sirius immer schwer fiel in Hundegestallt war das Abschätzen der Zeit. So wusste er nicht, ob Stunden oder nur Minuten vergingen, bis James schließlich den Kopf drehte und ihn mit einem Auge ansah. Er wusste auch nicht, wie oft er schon gegähnt oder sich hinter dem Ohr gekratzt hatte (sehr schwierig auf der wackligen Matratze). Zählen gehörte nicht zu den bedeutendsten Fähigkeiten von Hunden.
Sirius begann wieder zu fiepen und James Hand griff nach seiner Pfote. Sein buschiger Hundeschwanz zuckte reflexartig vor Freude (mit dem kam Sirius manchmal wirklich nicht zurecht, genauso wie James oft mit seinem Geweih in irgendwelchen Ästen stecken blieb).
Er hatte gewusst, dass es funktionieren würde. Es funktionierte immer.
»Sie hasst mich, Pad.« James’ Stimme klang weinerlich, aber Sirius’ Hundeaugen konnten nicht sehen, ob er weinte. »Ich hab ihr das Herz gebrochen. Ich bin ein Mistkerl.«
Sirius knurrte kurz, reckte den Hals, um James über die Wange zu lecken. Was konnte James schon dafür, wenn Evans so überreagierte?
»Ich vermisse sie so, Pad!« James vergrub das Gesicht in dem warmen, tröstlichen Hundefell. Sirius hätte am liebsten gekichert. James war ja so berechenbar! Er hatte bisher noch keinem Tier wiederstehen können, ihm sowieso nicht, was Sirius gut verstehen konnte, er fand sich ja selbst ganz flauschig.
»Was soll ich nur tun, Pad?« James klang ehrlich verzweifelt und Sirius legte seine Pfote auf seine Schulter.
Wir kriegen das schon hin!, wollte er sagen und leckte James die salzigen Tränen aus den Augen.

Sirius war der Meinung gewesen, man müsste erst einmal dieses dämliche Gerücht aus der Welt schaffen.
Remus meinte, es wäre viel wichtiger, Lily irgendwie dazu zu bewegen, wieder mit James zu reden, und wenn man sie dazu zwingen musste.
Peter meinte, dass man sie und James doch wieder aneinander kleben könnte.
Und James war alles recht, wenn es nur funktionierte.
Da Sirius der mit Abstand größte Dickkopf war, gewann sein Vorschlag die wie-bringen-wir-Lily-und-James-wieder-zusammen?- Diskussion.
»Ich glaub nicht, dass das allzu viel bewirkt.«, meinte Remus, als sie nachts um drei so leise wie nur möglich an der verzauberten Decke der Großen Halle herum pfuschten.
»Moony, hör auf immer alles so negativ zu sehen!« Sirius gab ihm einen so festen Tritt, dass Remus beinahe vom Besen fiel. »Du wirst schon sehen, dann stehen James und Lily wieder auf einer Stufe. Dann muss er nur noch vor ihr auf die Knie fallen!«
»Er hat ihr gestern fünf Zahnbürsten hinterher getragen, weil sie am morgen zu Emily gesagt hat, sie müsste dringend nach Hogsmeade, sich eine neue kaufen.« Remus sah Sirius verstört an. »Er kniet doch schon lange vor ihr! Ach Quatsch, er robbt quer durch den Dreck! Sieh ihn dir doch an!« Remus nickte zu James rüber, der schon seit fünfzehn Minuten verträumt an Lilys Namen herumbastelte.
»Ja, aber morgen früh stehen sie dann auf einer Stufe. Wenn er dann weiter robbt, robbt er genau in ihre Arme!«, meinte Sirius voller Überzeugung.
»Das glaube ich erst wenn ich es sehe.«, brummte Remus, zückte seinen Zauberstab und arbeitete weiter.
James schlief mit vielen Bedenken, was Sirius´ Plan anging ein, aber ihm war alles recht, wenn es nur funktionierte.
Seine Freunde warteten am Morgen an der großen Treppe auf ihn. James war nicht zum ersten Mal froh, so gute Freunde zu haben.
Es war genauso schlimm, wie James es sich ausgemalt hatte. Seine Klassenkameraden und sogar die Lehrer beobachteten jeden seiner Schritte, als er zu seinem Haustisch ging und das Gemurmel in der Großen Halle schien nicht enden zu wollen.
»Was soll denn das sein?«, fragte Frank, als sie sich zu ihm setzten und deutete an die Decke. Die Wolken bildeten einen langen, deutlich lesbaren Schriftzug: James Potter erklärt hiermit öffentlich, dass er nicht mit Lily Evans geschlafen hat!
»Das ist unser Plan, Lily wieder zu besänftigen.«, antwortete Sirius an James’ Stelle.
»Und ihr meint, das funktioniert?« Frank runzelte kritisch die Stirn.
»Ja, jetzt wird dieses dämliche Gerücht endlich aus der Welt geschafft!« Optimistisch nahm Sirius sich ein Frühstücksbrötchen.
»Wenn ihr meint…« Frank tauschte einen Blick mit Remus und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.
James aß nicht. Er beobachtete die Eingangstür zur Großen Halle. Dass Lily nicht da war, hatte Peter schon vor ihrem Eintreten nachgesehen. Nervös wippte er mit seinem Bein auf und ab, bis Sirius ihm auf den Fuß trat.
Und dann kam sie endlich.
Und die gesamte Schülerschaft drehte sich zu ihr um.
Und James’ Herz machte einen gewaltigen Aussetzer.
Und Lily sah sich verwirrt um, ging dann langsam los in Richtung Gryffindortisch. Miriam und Emily neben ihr wunderten sich ebenfalls und die Mädchen tuschelten leise.
Bis McDean laut rief: »Hey Evans! Sieh nach oben!«
Und die Mädchen gehorchten. Und alle drei klappten den Mund auf.
James verbog währenddessen vor Anspannung seinen Kaffelöffel in einer Hand zur Unkenntlichkeit.
»Evans muss ja ganz schön mies sein«, rief plötzlich jemand am Slytherintisch, »wenn nicht einmal Potter sie will!«
Die Schule lachte. Sogar Peter, was ihm einen heftigen Schlag von Remus auf den Hinterkopf einbrachte.
Lilys Augen suchten nach James’ Gesicht am Gryffindortisch.
Ihr Blick war tödlich.
James schluckte.
Und Sirius wurde ebenfalls unruhig, als Miriam nicht nur James, sondern auch ihn ansah, während sie sich mit dem Zeigefinger über den Hals strich, als würde sie sich die Kehle aufschneiden.
Lily drehte sich um, sie wollte aus der Halle stützen, aber Miriam hielt sie fest und die Mädchen verließen zwar schnell aber würdevoll die Große Halle.
»Mist.«, murmelte Sirius.
»War wohl doch nicht euer bester Plan, was?«, fragte Frank grinsend. Alice neben ihm kaute unruhig auf ihrer Unterlippe.
»Halt den Rand, Frank.«, knurrte Sirius.
»Verdammt.« James fuhr sich frustriert durch das Haar. »Warum läuft nur alles schief?«
»Vielleicht hättet ihr lieber ›Lily Evans hat Potter verlassen‹ schreiben sollen.«, überlegte Frank laut.
»Halt den Raahaand!«
»Er hat recht.«, mischte sich Remus ein. »Ich hab euch doch gesagt, das ist eine blöde Idee.«
»Ja, klar, du weißt auch immer alles besser, was Remus?«, zischte Sirius.
»Motz ihn nicht an!« James warf einen Brotkrümel nach Sirius. »Das ganze war immerhin deine Idee!«
»Ich hatte wenigstens eine!« Sirius warf den Krümel zurück. »Während ein gewisser Jemand sich heulend in seinem Zimmer verschanzt hat!«
»Jungs, das bringt doch nichts!«, versuchte Frank zu schlichten, aber James sprang schon auf.
»Wer hat hier denn rumgejammert, dass meine Beziehung seine kaputt macht? Ich kann nichts dafür, wenn du mit Clarefield nicht zurecht kommst!«
Sirius sprang nun ebenfalls auf. »Und ich kann nichts dafür, wenn du es nicht schaffst, Evans…«
»Sirius!«, fuhr Remus dazwischen und bewahrte den Marauder vor einer sehr unbedachten Aussage.
Allerdings geriet er nun selbst ins Kreuzfeuer.
»Du hast überhaupt nichts zu sagen, Remus!«, knurrte Sirius. Die Jungen merkten gar nicht, dass sie jetzt schon wieder die Aufmerksamkeit der Schule gewonnen hatten. »Wer hat denn den ganzen Schlamassel überhaupt angefangen?«
»Wieso ich?« Remus wich zurück. »Was hab ich denn schon gemacht?«
»Na, wenn du gleich mit der Sprache rausgerückt hättest, dann wäre das alles nicht passiert!«
»Stimmt!«, stellte sich James jetzt auf Sirius Seite. »Wirklich toll gemacht, Remus!«
»Ohne mich wärst du gar nicht mit Lily zusammen gekommen!«
»Oh doch, ich hätte das mit Sicherheit auch selbst geschafft!«
»Hättest du nicht!«, wiedersprach Sirius. »Du hättest noch jahrelang herum gejammert und…«
»Hey, Jungs«, sagte Frank, stand auf und legte James eine Hand auf die Schulter, »Wir beruhigen uns jetzt alle erst einmal und…«
»Was mischst du dich eigentlich ein, Frank?«, fuhr James ihn an.
»Gut, okay.« Abwehrend hob Frank die Hände und setzte sich wieder. »Ich hab ja nur versucht zu helfen.«
»Ja, jeder will mir helfen!«, rief James und sah dabei Sirius an. »Und schlussendlich wird alles nur noch viel schlimmer!«
»Schön!«, schrie Sirius zurück. »Dann helfe ich dir in Zukunft eben nicht mehr!«
»Das wäre mir wirklich mal eine Hilfe!«
»Dann sieh zu, wie du dein Leben allein auf die Reihe kriegst!«, gab jetzt Remus wieder seinen Senf dazu. »Und heul uns ja nie wieder die Ohren mit Lily voll!«
»Das sagt der Richtige!«, lachte Sirius bitter auf. »Mr Heul, heul ich bin ein…«
»Sirius!«, unterbrach James ihn.
»Schrei mir nicht ins Ohr, Potter!«
»Das muss ich doch!« James’ Stimme überschlug sich. »Wenn du so über Remus redest! Du bist wirklich ein…«
»Ein was, James?« Angriffslustig sah Sirius ihn an. »Ein was?«
»Ein…« James holte tief Luft. »Ein lausiger Köter!«
Sirius, Remus und Peter rissen gleichzeigt die Augen auf und schnappten empört nach Luft.
»Das nimmst du zurück!«, zischte Sirius dann und zückte seinen Zauberstab.
»Ich denke nicht daran!« James griff ebenfalls nach seinem Zauberstab.
Doch statt James einen Fluch auf den Hals zu hexen warf Sirius seinen Zauberstab fort und ging mit bloßen Händen auf ihn los. Frank sprang erschrocken auf und wich vor den Raufbolden zurück. Alice ging schnell hinter seinem Rücken in Deckung. Ihre Mitschüler standen entzückt auf und kamen näher, um den Kampf zwischen den beiden Rumtreibern verfolgen zu können.
»Genug jetzt!« Mit einem Mal war da eine unsichtbar Wand zwischen James und Sirius, gegen die die beiden heftig knallten, als sie sich wieder aufeinander stürzen wollten. Dumbledore bahnte sich seinen Weg durch die Schüler und blieb vor Sirius und James stehen. »Genug!« Seine wasserblauen Augen sahen zornig von Sirius zu James. »Sie sind Schulsprecher, Mann!«, herrschte er ihn an. »Reißen Sie sich zusammen!«
»Ja, Schulsprecher!«, höhnte Sirius. »Der miserabelste Schulsprecher aller Zeiten!«
James schwieg, warf Sirius nur einen kühlen Blick zu. Dann ging er an Dumbledore vorbei und ohne sich noch einmal umzusehen aus der Großen Halle.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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