Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 32

von Jojoi

Miriam saß mit Howe in Madam Puddifoots Café und verscheuchte gerade die lästigen Engelchen mit ihrem Kaffeelöffel, weil sie ihr immer wieder rosarote Herzchen ins Haar warfen. Sirius und James beobachteten sie schon eine Weile schweigend durchs Schaufenster.
»Sie sieht recht genervt aus.«, stellte Sirius vergnügt fest.
»Wäre ich auch, wenn die Engelchen mir ständig Konfetti in die Augen werfen würden!«, meinte James schulterzuckend. »Also, was willst du ihr sagen?«
»Keine Ahnung. Was soll ich denn sagen?«
»Was weiß ich…« James zuckte mit den Schultern. »Dass Howe ein Idiot ist… Dass du die Engel schon lange in die Luft gesprengt hättest… «
»Dass Howe ein Warmduscher ist…«
»Ja, genau!«
Vorwurfsvoll sah Sirius ihn an. »Das ist eine Schnappsidee!«
»Lass dein Herz sprechen.«, meinte James dann grinsend.
»Haha.«, knurrte Sirius und beobachtete wieder Miriam, die ein Engelchen gepackt hatte und versucht ihn im Kaffee zu ertränken.
»Ich weiß nicht, Prongs… Sie kommt mir ziemlich gereizt vor… Vielleicht vertagen wir das doch lieber…«
»Feigling!« James warf ihm einen tadelnden Blick zu.
»Ja, verdammt!« Sirius wandte sich von dem Schaufenster ab. »Lily ist eine zahme Schmusekatze im Vergleich zu Miriam! Sie wird mich auslachen… schlagen… Feuer spucken…« Aufgewühlt lief Sirius um James herum. »Und sich dann einen anderen suchen!«
»Das weißt du nicht, bevor du es nicht versuchst! Clarefield ist auch nur ein Mädchen!« James blinzelte verwirrt. Er hatte plötzlich ein ziemliches Déjà-vu… Genau dieses Gespräch hatten James und Sirius schon diverse Male geführt nur damals war es SIRIUS gewesen, der JAMES Hoffnungen bei Lily machte…
»Hör zu.« James packte Sirius am Arm und hielt ihn fest. »Ich hab mein Date mit Lily für das hier sausen lassen. Mir ist kalt. Mein rechter Schuh drückt…«
»Und deine Freundin steht ziemlich wütend hinter dir.«, vollendete Sirius seinen Satz.
James seufzte. »Und meine Freundin steht ziemlich wütend hinter mir. Super. Also, ziehst du das jetzt durch, oder ziehst du das jetzt durch?!«
»Du hast Recht, ich zieh das jetzt durch!« Entschlossen marschierte Sirius auf den Eingang des Lokals zu, holte noch einmal tief Luft und ging dann rein. James beobachtete, wie er sich einfach einen Stuhl schnappte und sich eiskalt zu Miriam und Howe an den Tisch setzte. »Das ist mein Junge!«, grinste er. Lilys wütendes Gesicht spiegelte sich im Schaufenster. James holte noch einmal tief Luft und drehte sich dann um. »Hey, Schatz!«
»Spar dir das ›Schatz‹!«, zischte sie und funkelte ihn bedrohlich an. »Was soll das, James? Ich habe eine Stunde auf dich im Drei Besen gewartet. Alle Welt glaubt, du hättest mich versetzt!« Sie stockte kurz. »Hast du ja auch!«, rief sie dann und ihre Stimme überschlug sich. »Warum?«
»Pad hatte dringend was zu klären…«
»Ja, Sirius ist auch IMMER wichtiger!« Lily schnaubte und stemmte die Hände in die Hüften. »Heirate ihn doch!«
»Es war wirklich wichtig…«
»So wichtig, dass du mich am VALENTINSTAG versetzt? Wäre Mary nicht vorbei gekommen, würde ich jetzt noch warten!«
Verdammte Mary, dachte James und sagte niedergeschlagen: »Tut mir leid, Lily, aber…« Er verstummte, als Sirius aus dem Lokal gestürzt kam.
»Ich zieh’s doch nicht durch.«, sagte er und wollte Land gewinnen, doch auf der einen Seite funkelte Lily ihn wütend an und auf der anderen James… Sirius fühlte sich plötzlich wie die Maus in der Falle… Und zu allem Überfluss kam auch noch Miriam mit Howe im Gefolge aus dem Lokal gestürzt und warf ihm mindestens genauso zornige Blicke zu, wie Lily und James zusammen.
»Was sollte das, Black?«, knurrte sie. James sah Sirius auffordernd an, aber Sirius fixierte Howe, der Miriam ein Papierherzchen aus dem Haar pflückte. ER, Sirius, sollte dieses Herzchen aus ihrem Haar pflücken!
»Lass deine dreckigen Pfoten von ihr!«, herrschte Sirius ihn urplötzlich an und richtete seinen Zauberstab auf Howe. Schnell zückten auch alle anderen ihre Zauberstäbe, wobei Lily ziemlich verwirrt von Sirius zu James sah und wieder zurück. Einige Passanten blieben neugierig stehen und spähten herüber.
»Was soll der Mist, Blacky?« Miriam legte die Stirn in Falten. »Hast DU heute PMS?«
James kicherte.
»Sei still!« Sirius richtete seinen Zauberstab auf Miriam. »Erst gehst du mit mir ins Bett und danach gehst du mit der Flasche Kaffee trinken? Hast du noch alle Äste am Besen?«
»Warum interessiert dich das so brennend?« Miriam ließ den Zauberstab sinken. »Ich dachte, wir hätten das geklärt?«
»Nein!« Sirius steckte seinen Zauberstab ebenfalls wieder ein, machte aber angriffslustig einen Schritt auf Miriam zu. »Nein, wir haben das nicht geklärt!«
Miriam zuckte mit den Schultern und drehte Sirius den Rücken zu. »Tja, dein Pech, denn in meinen Augen…«
»Nein!« Sirius packte sie fest am Oberarm. »Du bleibst hier und hörst dir an, was ich zu sagen habe!«
Scheinbar hatte noch nie jemand so mit Miriam geredet, denn sie stand völlig fassungslos da und blickte Sirius mit großen Augen an.
»Ich will nicht, dass du mit Howe ausgehst!«, stellte er klar. »Ich will nicht, dass du mit Laurence ausgehst! Ich will überhaupt nicht, dass du mit anderen Kerlen ausgehst! Ich will, dass du mit mir zusammen bist, oder es sein lässt, aber dieser Mittelweg endet hier und jetzt, klar?«
Es war völlig still in der kleinen Gasse. Sogar die Gäste in Madam Puddifoots Lokal drückten sich am Schaufenster die Nasen platt und beobachteten die Szenerie. Lily wartete gespannt auf Miriams Antwort, nutzte die Pause aber auch gleichzeitig um zu verstehen, was sie da gerade gehört hatte.
»Weißt du was, Blacky?« Miriam grinste und machte einen Schritt auf Sirius zu. »Mich hat noch niemand zuvor so heiß gemacht!« Dann packte sie zu Lilys Überraschung Sirius’ Gesicht und küsste ihn auf eine Art und Weise, die Lily in der Öffentlichkeit fast verboten fand. Vielleicht dachte sie das aber auch nur, weil sie noch von keinem anderen Kuss je so geschockt worden war.
Auch James hatte kurz das Gefühl, er würde träumen, vor allem, als Sirius Miriam von sich stieß. James hatte noch nie beobachtet, dass Sirius jemals ein Mädchen davon abgehalten hatte, ihn zu küssen.
»Ich sagte, das ist vorbei!« Sirius ballte die Hände zu Fäusten. »Kannst du mich mögen lernen oder nicht? Denk darüber nach!« Mit diesen Worten machte Sirius auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon. James folgte ihm schnell.
»Sie starrt dir völlig fassungslos nach.«, berichtete er, als er ihn eingeholt hatte. »Das war echt eine gute Show, Pad!«
»Ich bin so blöd!« Sirius biss sich auf die Lippen. »Das war ja so blöd!«
»Nein, das war gut! Du hast dein Herz sprechen lassen!«
»Mein Herz ist blöd!«
»Nein!« James lachte. »Nur ziemlich aufbrausend!«

Die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Hogwarts und bereits beim Abendessen blufften einige Mädchen (scheinbar eine neu gegründete Miriam-Clarefield-hat-Sirius-Black-nicht-verdient-Partei) Lily an, wo Miriam, »diese miese Schlampe« steckte.
Tatsächlich hatte Lily keine Ahnung. Sie hatte versucht mit ihr zu reden, doch Miriam hatte sie gebeten, sie alleine zu lassen und Lily hatte sie seit dem nicht mehr gesehen. Sie hoffte nur, dass sie nicht immer noch in Hogsmeade war und sich in irgendeiner Bar betrank.
Die Stimmung am Tisch war gedrückt, so sehr Peter sich auch bemühte, sie mit flachen Witzen zu lockern.
»Sirius und Miriam.«, murmelte Lily, als sie am Abend mit James vor dem Kamin saß und Panna Cotta beobachtete, die versuchte James’ Schnatz mit den Pfoten zu fangen. »Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.«
»Das kann sich niemand vorstellen.« James schob ihre Haare zur Seite, um sie in den Nacken zu küssen.
»Du hättest es mir ruhig sagen können, statt zu lügen!«
»Ich stand unter Schock.«, versuchte James sich heraus zu reden. »Aber lassen wir das Thema. Heute ist Valentinstag! Lass uns unsere Beziehung feiern!« Seine Lippen wanderten zu der Mulde unter ihrem Ohr und er schlang die Arme um sie.
»Armer Sirius. Jetzt verbringt er den Valentinstag mit Liebeskummer!«
»Ach, davon lässt er sich bestimmt nicht unterkriegen.« James’ Hand wanderte über ihren Bauch zu ihrem Bein. »Wie wäre es, wenn wir in mein Zimmer-«
»Ich weiß nicht… Er sah ziemlich geknickt aus…«, unterbrach Lily ihn und runzelte die Stirn.
»Ich geb’s auf.«, seufzte James und ließ von ihr ab.
»Was?«
»Nichts.« Er stand auf. »Leisten wir Pad Gesellschaft, bevor er noch in Selbstmitleid zerfließt.«

Der Valentinstag, Tag der Liebenden und der Freundschaft. Bestimmt hatte Dumbledore sich den Tag rosarot im Kalender angemalt. Er schwärmte doch immer von der Liebe, der alte Narr!
Grimmig lächelte Lord Voldemort auf den Mann herunter, der vor ihm kniete und ihn bat, seine Familie in Frieden zu lassen.
Er würde ja alles für sie tun.
»Steh auf!«, befahl Voldemort. Alles verlief genau nach Plan. In einem musste er Dumbledore recht geben: Die Liebe war eines der stärksten Gefühle überhaupt.
Und sie brachte denen, die sie nicht kannten, unendliche Macht.

»Mulcibers Vater wurde zum Minister für internationale Zaubergesetzte ernannt.«, las Remus am Morgen aus dem Tagespropheten vor. Lily sah auf und warf einen Blick auf das Titelfoto. Ein Mann mit offensichtlich falschen Haaren und einem noch falscheren Lächeln blickte stolz in die Kamera.
»Mulcibers Vater arbeitet für das Ministerium?«
»Er war Auror.« James matschte in seinem Müsli herum. »Und ist ein Todesser, wenn du mich fragst.«
»Wie der Vater, so der Sohn.«, brummte Sirius und warf einen Blick zum Slyterhintisch.
»Warum sollten sie einen Todesser zum Minister erklären?«, fragte Lily verwirrt.
»Weil Voldemort es geschafft hat, das Ministerium zu unterwandern.« James schob seine Müslischale weg, er hatte plötzlich keinen Hunger mehr.
»Er hat sich ganz schön Zeit dafür gelassen.« Remus blätterte raschelnd um. »Ich frage mich, wieso.«
»Die Welt reißt man sich nicht innerhalb von ein paar Wochen unter den Nagel.«, erwiderte Sirius. »Er hatte bisher wohl noch nicht genügend Anhänger.«
»Oder nicht die Richtigen.«, warf James ein. »Außerdem würde ich mir eine Absicherung ausdenken. Einen Plan B. Mit dem scheint er jetzt zufrieden zu sein, sonst würde er diesen Schritt nicht gehen.«
»Aber es weiß doch niemand sicher, dass Mulciber ein Todesser ist!«, warf Lily ein.
»Du wirst schon sehen.«, knurrte James. »Sobald sie Voldemort zum Zaubereiminister ernennen. Dann weißt du, dass er genug Todesser in das Ministerium geschleust hat. Lange kann es nicht mehr dauern.«
Lily schluckte. Ihre eigene Besorgnis spiegelte sich in den Augen ihrer Freunde.
»Ich wünschte, ich würde nicht mehr hier festsitzen und könnte endlich gegen ihn kämpfen.« James schlug wütend mit der Faust auf den Tisch.
»Wie das?«
»Es gibt genügend, die sich gegen ihn stellen!« James Augen funkelten. »Wenn wir uns verbünden…«
»Selbst wenn«, wandte Sirius ein, »so haben wir doch keine Ahnung, wie wir gegen ihn kämpfen sollten. Gegen die Zauber, die diese Kerle anwenden, gibt es keine Gegenzauber! Keine, die wir kennen. Verteidigung gegen die dunklen Künste ist ein Fach wie jedes andere: Total weltfremd!«
»Stimmt. Wir müssten lernen, wie man kämpft.« James’ Blick wanderte zum Lehrertisch.
»Nun hört aber auf!« Emily lachte nervös. »Wir werden doch nicht gegen Todesser kämpfen, sobald wir die Schule verlassen haben!«
»Doch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es darauf hinauslaufen wird.«, meinte James ernst. Lily und ihre Freundin sahen sich verängstigt an. »Aber keine Sorge, Mädchen.« James zwinkerte ihnen zu und schlug Remus auf die Schulter. »Wir beschützen euch!«
In diesem Moment betrat Miriam die Große Halle. Zumindest erkannte Emily auf den dritten Blick, dass es Miriam war und zeigte mit offenem Mund auf sie. Auch Lily fielen beinahe die Augen aus.
Miriam, die sonst mit wehendem Umhang und blähenden Haaren schnellen Schrittes durch das Schloss stolzierte, kam jetzt langsam und mit einer ziemlich zweifelnden Miene näher an den Gryffindortisch heran. Ihre langen Beine steckten in schwarzen Hosen, obwohl sie sonst sogar in der eisigsten Kälte einen so kurzen Rock trug, dass McGonagall sie regelmäßig dafür nachsitzen ließ. Ihre Bluse war ordnungsgemäß zugeknöpft, die Krawatte umgebunden und nicht wie so oft lose um ihren Hals gelegt.
Aber das allein war es nicht, was jeden Schüler, der sie sah, ihr mit offenem Mund hinterher starren ließ.
Bei der Länge ihrer Haare hatte Lily schon so manches Mal daran gezweifelt, dass Miriam einen Friseursalon jemals von innen gesehen hatte.
Wer auch immer ihr jetzt die Haare geschnitten hatte, hatte seine Arbeit recht gründlich gemacht: Sie waren alle ab. Im Nacken waren sie sogar noch kürzer als James’, aber vielleicht wirkte es auch nur so, weil ihre nicht wirr, sondern schön glatt auflagen.
Sirius starrte sie mindestens genauso fassungslos an, wie alle anderen und wurde kreidebleich, als sie direkt auf ihn zusteuerte und hinter ihm stehen blieb.
»Miri, was zum Henker…«, begann Lily, aber James trat ihr auf den Fuß und sie verstummte.
Sirius hatte sich wieder gefangen und starrte jetzt auf sein Essen, als gäbe es nichts Spannenderes. Alle anderen starrten immer noch ziemlich unhöflich zu Miriam hinüber, während James sich demonstrativ abwandte.
Sirius spannte jeden Muskel an, sogar die, von denen er gar nichts wusste, als Miriam die Arme um seinen Hals legte und »Weißt du was?«, in sein Ohr hauchte. Alle hielten die Luft an. Was würde sie sagen? Dass sie Sirius mochte? Oder er sich falsche Hoffnungen machte?
»Madam Blanchard ist gar keine Französin!«
»Was?!«, fragten alle (sogar James) gleichzeitig. Niemand hatte damit gerechnet, dass jetzt so was kam, Sirius am aller wenigsten, der Miriam jetzt verwundert von der Seite ansah.
»Doch wirklich! Sie hat es mir gerade eben erzählt. Sie tut nur so, weil sie Dumbledore erzählt hat, sie wäre DIE Blanchard, die damals in Beauxbaton unterrichtet hat, um die Stelle zu bekommen.«
»Warum warst du bei ihr?« Sirius schien die Welt nicht mehr zu verstehen.
»Hab einen Tee bei ihr getrunken.« Miriam zuckte mit den Schultern. »Hab sie in der Eulerei getroffen und wir kamen ins Gespräch…«
»Wie kannst du dich mit der unterhalten? Die hat doch nicht alle Löcher im Kessel!«
»Stimmt.« Miriam grinste. »Ich weiß jetzt auch, warum wir sie nicht Professor nennen dürfen.« Sie räusperte sich und imitierte Blanchards französischen Akzent: »Die Kunst des Zükünftönlesöns ist so compliqué, dass nimande sie kann exactement entschlüsseln.« Miriam kicherte. »Der Akzent ist auch falsch abör sie sagtö sie kann nischt mehr o’ne redön.«
Sirius schüttelte verwirrt den Kopf und Miriam richtete sich wieder auf. Ihr Blick fiel auf die kleine Zweitklässlerin, die seit Weihnachten immer Sirius’ Nähe suchte und neben ihm saß. Mit großen Augen sah sie Miriam an.
»Was glotzt du so?«, fragte Miriam in ihrer gewöhnlichen Manier. »Bist du fertig mit Essen? Dann verschwinde!«
Das Mädchen sprang erschrocken auf und lief los. Miriam ließ sich auf den freien Platz fallen und griff nach Sirius’ Teller und seiner Gabel, die er immer noch in der Hand hielt. »Kinder.«, grummelte sie und begann sein Essen zu verzehren. James und Sirius tauchten verwirrte Blicke.
»Jedenfalls«, redete Miriam mit vollem Mund, »kam dann noch Rockwill dazu. Er heißt mit Vornamen Otto, könnt ihr euch das vorstellen?« Sie schluckte den riesen Bissen, den sie im Mund hatte herunter und sprach weiter. »Er und Blanchard haben sich total angeregt über Eulen unterhalten. Ich hab das erst für einen Scherz gehalten, aber dann unterhielten sie sich über Federn und dann über Haare…« Miriam steckte sich ein paar Erbsen in den Mund. »Und ich sagte, ich will eine neue Frisur und dann hat Rockwill gesagt: Kein Problem. Könnt ihr euch das vorstellen? Rockwill als Frisör! Aber so schlecht sieht es gar nicht aus, oder?«
»Rockwill hat das verbrochen?«, wiederholte James ungläubig und jetzt trat Lily ihm auf den Fuß.
»Ja.« Miriam suchte mit der Gabel in Sirius’ Essen nach einer weiteren Erbse. »Ihr hättet sehen sollen, wie der um mich herum gewuselt ist mit seinem winzig kleinen Scherchen! Er meinte, er wollte immer Frisör werden, aber seine Eltern haben es ihm verboten weil das doch kein ordentlicher Zauberberuf ist. Dann ist er nach Russland gegangen, hat dort eine Ausbildung so was Ähnlichem wie einem Auror gemacht und ist dann über weiß Merlin welche Umwege schließlich nach Hogwarts gelangt. Hat mir seine halbe Lebensgeschichte erzählt, aber ich hab irgendwann nicht mehr zugehört.« Miriam schnappte sich noch eine Kartoffel und schob Sirius dann wieder seinen Teller hin. »Irgendwann bin ich dann gegangen, ich glaube, er und Blanchard sitzen immer noch in ihrem Türmchen und trinken Tee. Wenn ich mir vorstelle, dass die beiden was miteinander haben…« Miriam schüttelte sich, stand dann auf. »Na ja… Rockwill hat mir die Fragen für die UTZ Prüfung verraten. Ich muss sie aufschreiben, bevor ich sie wieder vergesse.«
»Die stehen jetzt schon fest?« Verwundert blinzelte Remus.
»Keine Ahnung. Aber ich lern die Antworten auf jeden Fall.« Miriam grinste schulterzuckend. »Also dann…« Sie bückte sich und drückte Sirius zu Überraschung aller einen Kuss auf die Wange. »Bis später!« Und dann war sie auch schon weg.
Zum höchsten Maße verwundert sahen die Gryffindors ihr nach.
»Das war ja fast schon… Nein, das war unheimlich.«, sagte Frank und Remus nickte zustimmend.
Sirius saß da wie vom Blitz getroffen, bis James ihm eine Erbse an die Wange schnipste. Erst dann drehte er sich wieder zu seinen Freunden um und meinte: »Clarefield ist echt irre!«
»Sag ich ja schon seit langem.« James kicherte. »Und was willst du jetzt machen?«
»Sie fragen, ob man ihre Frisur noch retten kann.« Sirius zuckte mit den Schultern und stand auf. »Und die Fragen für die UTZ Prüfung aus ihr herausquetschen.«
Damit lief er Miriam hinterher und fand sie sogar recht schnell im zweiten Stock, weil Peeves sich lauthals über sie lustig machte. Miriam schien es nicht zu stören, dass der Poltergeist grölend und lachend hinter ihr her schwebte, aber Sirius nervte es gewaltig. Immerhin war es ziemlich mutig von Miriam, sich so krass zu verändern!
Mit einem Schlenker seines Zauberstabs katapultierte er Peeves durch die Decke. »Was soll der ganze Mist?«, fragte Sirius, kaum dass er bei ihr angekommen war.
»Welcher Mist?« Miriam ging unbeirrt weiter. Keuchend dackelte Sirius hinter ihr her und versuchte sich zu sammeln. Wenn er jetzt etwas Falsches sagte… Aber sein Mundwerk war sowieso mal wieder schneller, als sein Verstand.
»Der ganze Mist von wegen: Ich war bei Blanchard und hab mir spontan die Haare schneiden lassen!« Sirius hielt ihren Arm fest. »Was soll das?«
»Ich dachte mir, ich probier mal-«
»Red keinen Scheiß!«
»Tu ich nicht!« Wütend funkelte sie ihn an. Sirius beäugte sie kritisch und legte ihr dann die Hand auf die Stirn. »Was soll das?«
»Fieber hast du nicht… Was erklärt dann deine Halluzinationen? Bist du vom Besen gefallen?«
»Weder noch!« Miriam wischte unwirsch seine Hand fort.
»Warum hast du das gemacht?« Sirius griff in ihr Haar und ließ die kurzen Strähnen durch seine Finger gleiten. »Deine schönen Haare…«
»â€¦Waren unglaublich lästig. Außerdem, was stört es dich? Magst du mich nur wegen meiner Haare?«
»Nein!« Sirius verdrehte die Augen. »Willst du mich auf die Probe stellen?«
»Ich dachte einfach, es wäre mal Zeit für eine Veränderung.« Miriam lief wieder los.
»Warum? Um deine Mutter…«
»Das hat nichts mit ihr zu tun!« Miriam sah ihn wütend an und blieb doch wieder stehen. »Sieh mal, Blacky, alle haben sich verändert. Emily hat sich endlich getraut, Remus zu sagen, was sie schon eine halbe Ewigkeit für ihn empfindet, Remus hat gelernt anderen zu vertrauen und auch sich selbst. Peter weiß jetzt auch wie man mit Mädchen umgeht. Lily beginnt einem Jungen zu vertrauen und zu lieben und du und James, ihr habt schon lange keine jüngeren Mitschüler mehr aus Spaß gequält und seid beinahe erträglich geworden.« Sie schluckte. »Casanova hat sogar tatsächlich ein Mädchen gern… Ich hätte nie gedacht, dass das mal passieren könnte! Nur ich stehe auf der Stelle. Ich bin immer noch dieselbe störrische, aufmüpfige, blöde Gans, wie früher. Es wird Zeit, dass ich endlich etwas ändere.«
Sirius runzelte die Stirn, strich ihr dann über die Wange. »Für mich warst du schon vorher perfekt.«
Miriam lächelte. »Schleimer.« Dann setzte sie ihren Weg fort, diesmal in einem unbefangenem Ton. »Weißt du… Lily und Emily wollen die ganze Welt verbessern und schützen. Dabei vergessen sie ganz, dass man SIE auch beschützen muss.« Miriam strich sich aus Gewohnheit die nicht mehr vorhandenen Haare hinter das Ohr und lachte. »Das hab ich immer als meine Aufgabe angesehen. Emily kann nicht besonders gut lügen. Und Lily hat immer sofort ein schlechtes Gewissen. Aber manchmal braucht man jemanden, der lügt und betrügt… Und jemanden, der mal ordentlich zuhaut. Oder keine Angst davor hat, sich zu duellieren.« Sie seufzte. »Jetzt haben sie ja James und Remus, die sie beschützen. Und Lily hat Travers verprügelt… Emily hat McGonagall ins Gesicht gelogen… Die beiden haben offensichtlich was von mir gelernt.« Sie grinste. »Aber ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll.«
»Dich vielleicht mal um dich selbst kümmern?«, schlug Sirius vor, überrascht, dass Miriam so selbstlose Gedanken hatte. Früher hatte er sie immer nur als selbstsüchtige, verzogene Göre gesehen…
»Genau das habe ich mir auch überlegt!« Sie grinste. »Deshalb diese Veränderung. Ich will nicht perfekt werden. Nur weiterkommen.«
»Schön.« Sirius fuhr sich nervös durch die Haare. »Und welche Rolle spiele ich dabei?«
»Ich mache nachher mit den anderen Jungen Schluss. Das habe ich schon geplant.« Miriam lächelte. »Dann darfst du dir aussuchen, welche Rolle du spielen willst.
»Schön.«, meinte Sirius noch einmal, diesmal zufrieden.
»Allerdings«, schelmisch blitzten ihre Augen auf, »möchte ich auf die eine oder andere Streiterei nicht verzichten. Das macht einfach so viel Spaß mit dir!«
»Gut.« Sirius lachte. »Wenn wir und dann auch immer wieder vertragen!«
»Einverstanden.«
Und als sie sich dieses Mal küssten, zog sie ihn nicht plötzlich an sich, sondern wartete auf halben Weg darauf, dass Sirius seine Lippen auf ihre legte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Der Unterschied zwischen Evanna und den übrigen Kandidatinnen ist der: Die anderen können Luna spielen; Evanna Lynch ist Luna.
David Heyman ĂĽber Evanna Lynch