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James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 31

von Jojoi

»Was hast du dir dabei gedacht, Regulus?« Sirius schüttelte fassungslos den Kopf. »Wie blöd bist du eigentlich?«
»Du verstehst das nicht. Entweder man versucht dazu zu gehören, oder man verliert.« Auch jetzt sah Regulus seinen Bruder nicht an. Sie waren allein im Büro, während Dumbledore, McGonagall und Slughorn in McGonagalls Büro mit ihren Eltern redeten.
»Nein. Nein, ich verstehe es nicht!« Sirius schnaubte. »Wie kannst du so welche deine Freunde nennen? Und warum die Katze?«
»Hätte ich Evans denn gleich umbringen sollen?«
»Dass du es wagst, so etwas überhaupt zu denken!« Sirius packte Regulus’ Arm so fest, dass es weh tun musste.
»Warum? Um das Schlammblut ist es nicht schade!«
Sirius schlug so schnell zu, dass Regulus unmöglich ausweichen konnte. »Das sagst du nicht nochmal, hörst du?!«, rief er und schüttelte seinen Bruder wütend. »Was ist nur aus dir geworden, Reg?«
»Ich habe mich weiterentwickelt, im Gegensatz zu dir.« Erst jetzt sah er Sirius in die Augen. »Spielst kindische Streiche und fühlst dich toll, weil die Mädchen auf dich fliegen. Wie ein zwölfjähriger!«
»Wenigstens bin ich kein Mörder.«, knurrte Sirius.
»Aber beinahe, oder?« Regulus grinste grimmig. »Das sagt Snape immer. Was hast du ihm getan?«
»Schniefelus ist ein Wichtigtuer!«, sagte Sirius barsch. »Und du ein Armleuchter! Es ist mir so peinlich mit dir verwandt zu sein!«
»Was soll ich da erst sagen«, knurrte Regulus, »Blutsverräter!«
Sirius ließ Regulus los, als hätte er sich an ihm verbrannt. »Ich scheiße auf euer Reinheitsgebot und auf euren Namen! Du wirst schon noch sehen, dass dieser Wahnsinn nichts als Unglück bringt! Du solltest umkehren, bevor es zu spät ist!«
»Das ist es bereits.« Regulus schob langsam seinen Ärmel hoch. »Entweder man gehört dazu, oder verliert.«
Voller Entsetzten und Abscheu starrte Sirus auf das Dunkle Mal auf dem Arm seines Bruders. Langsam schüttelte er den Kopf.
»Du bist so blöd, Reg!«
Ruhig schob Regulus den Ärmel wieder nach unten. »Man kann ihm nicht entfliehen. Wenn du klug bist, schließt du dich ihm an!
»Niemals!« Sirius wich zurück. »Für nichts in der Welt!«
Regulus schwieg und Sirius mit ihm. Eine Wanduhr in Dumbledores Büro schlug zehn.
»Er benutzt dich nur, Regulus!«, murmelte Sirius. »Wie kannst du das zulassen? Er ist schlimmer, als unser Vater, Großvater, Onkel und Großtante Agnes zusammen! Er ist BÖSE.«
»Ich kann nicht mehr zurück« Regulus schluckte und plötzlich flackerte doch so etwas wie Angst in seinen Augen auf. Und obwohl Sirius es genau sah – oder vielleicht auch gerade deshalb – sagte er: »Dann bist du ab jetzt für mich gestorben.«
Er wandte sich um und ging.

Remus liebte diese karamellfarbenen Augen. Er fand auch James’ Augen toll, die die meiste Zeit einen Funken Spaß zeigten oder Lilys, die immer wachsam und klug blitzten, aber nichts ging über das warme, weiche Braun von Emilys Augen. Es kam ihm schon beinahe unverschämt vor, dass er so lange hinein starrte, aber dieser Strudel aus flüssigem Karamell und blitzenden Sternen bannte ihn regelrecht an diesen wunderschönen Anblick.
Remus war zwar nicht so selbstverliebt wie Sirius oder so angeberisch wie James, aber dieses Mal musste er sich wirklich selbst loben: Dieses Versteck vor Lily und James war beinahe perfekt. Natürlich kannten sie beiden den geheimen Gang, der zur Heulenden Hütte führte, aber bis die beiden darauf kamen, dass er und Emily sich nicht mehr im Schloss versteckten, konnte noch eine Weile dauern. Das ständige Versteckspiel und die andauernde Furcht vor einem Hinterhalt zerrten an Remus’ Kräften. Er wusste, ihre Rache würde ihn treffen, aber konnten sie sich nicht endlich beeilen?
Sein Versteck in der Heulenden Hütte hatte aber noch einen großen Vorteil gegenüber allen Geheimgängen, Klassenzimmern und Besenkammern: Das prachtvolle Himmelbett im ersten Stock. Als er Emily die Hütte gezeigt hatte, warf sie sich sofort darauf und hüpfte wie ein kleines Kind in der Matratze auf und ab.
»Hast du das Bett schon mal ausprobiert?«, fragte sie und Remus antwortete, dass er schon manches Mal darin geschlafen hatte, wenn er zu müde war, um in den Krankenflügel zurück zu gehen. Es war ihm immer noch ein bisschen unangenehm darüber zu reden.
»Ach, das Bett lässt sich bestimmt auch anders nutzen… Was meinst du?« Remus hatte nicht verstehen können, wie sie das hatte sagen und gleichzeitig so unschuldig gucken können. Kaum hatte er verstanden, drängte sich schon der Wolf in ihm in sein Bewusstsein und ließ Remus mutig werden.
Jetzt schlief das Biest wieder zufrieden irgendwo im hintersten Teil seines Kopfes. Zärtliche, liebevolle Gedanken behagten ihm nicht.
»Es gibt bald Abendessen.«, brummte Emily und vergrub das Gesicht in Remus’ Brust. Ihr Haar kitzelte seinen Hals.
»Egal.« Remus schloss die Arme fester um sie. »Ich hab doch gerade genug zum naschen bekommen.«
Emily kicherte. »Und? War’s lecker?«
»Köstlich.« Grinsend küsste er ihr Haar.

»Wo sind eigentlich Remus und Emily?«, fragte Sirius, als sie die Große Halle nach dem Mittagessen verließen. »Hab die beiden schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
»Seit Zaubertränke um genau zu sein.«, verbesserte Miriam und kramte in ihrem Umhang.
»Dass die solche Angst vor uns haben…« James zwinkerte Lily zu.
»Tja, Hochverrat wird normalerweise mit dem Tod bestraft.« Miriam zog einen Lippenstift aus ihrer Tasche, suchte aber weiter, bis sie einen zweiten gefunden hatte. »Bege oder rot?«, fragte sie zu Lilys Erstaunen Sirius und hielt ihm die Lippenstifte unter die Nase.
Auch er schien kurz irritiert, tauschte einen Blick mit James und meinte dann: »Ähm.. rot?«
»Gut.« Miriam grinste und zückte den blauen Schminkspiegel, der damals Dumbledores Bart verhext und den Sirius ihr wohl überlassen hatte. »Dann nehme ich bege!« Sie weidete sich an Sirius’ Wut und James lachte. Vor der Ritterrüstung angekommen trennten sich die Schulsprecher von ihnen und Sirius trottete bemüht gelangweilt und gleichgültig neben Miriam her zum Gryffindorturm.
»Wir haben eine zweite Myrte.«, sagte Miriam irgendwann und rieb ihre frisch bemalten Lippen aufeinander.
»Was?«
»Lucinda Talkalot weint sich seit dein Bruder weg ist jeden Tag auf der Toilette im fünften Stock die Augen aus.« Miriam verdrehte die Augen.
»Warum das denn?«
»Oh, Blacky, du bekommst aber auch gar nichts mit!« Miriam blieb stehen, spähte in ein Klassenzimmer und zog Sirius dann hinein. »Die beiden waren oder sind bereits zwei Monate zusammen. Zieh das Hemd aus!«, sagte sie und ließ die Tür ins Schloss fallen.
»Talkalot?« Sirius schüttelte fassungslos den Kopf, während er seine Krawatte löste.
»Tja, kann eben nicht jeder so einen guten Geschmack haben wie du!«, meinte Miriam mit einem verschmitzten Lächeln.
»Sie sieht aus, als hätte sie ein paar Klatscher zu viel auf die Nase gekriegt.«, brummte Sirius und zog sich sein Hemd über den Kopf.
»Nicht nur auf die Nase. Schon mal ihre O-Beine bemerkt?« Miriam schlang die Arme um Sirius’ Taille. »Charlie Chaplin ist nichts dagegen.«
»Charlie wer?«
»Egal.«
Es war Miriams Art ihn sozusagen aus heiterem Himmel an sich zu ziehen und zu küssen, aber meistens überraschte es Sirius trotzdem immer wieder aufs Neue. Er verstand auch nicht, warum er sich überhaupt auf sie einließ, aber irgendwie erschien es ihm auch logisch: Sie nutze ihn aus, er nutzte sie aus.
Wäre da nur nicht dieses seltsame Kribben, da er seit einer Weile in ihrer Nähe spürte. Die panische Angst, sich vor ihr lächerlich zu machen. Und der penetrante Wunsch das Gesicht in ihrem seidigen Haar zu vergraben und die Welt zu vergessen.
»Was, wenn jemand reinkommt?«, fragte Sirius mit rauer Stimme, als sie ihn zu den Tischen drängte und dazu brachte, sich darauf zu legen.
»Dann hat derjenige entweder einen Schock für’s Leben oder eine schöne Erinnerung mehr.« Miriam kletterte auf seinen Schoß. »Beides geht mir sonst wo vorbei.«
»Stell dir vor, es ist Peeves.«, murmelte Sirius, richtete sich auf und fingerte an den Knöpfen ihrer Bluse. »Die Lieder, die er dichten würde…«
»Oh ja, die würden McGonagall gefallen!«, witzelte sie und lachte. »Stell dir ihr Gesicht vor, wenn Peeves singt: ›Blackys Piepmatz ist ein kleiner Spatz!‹«
Dafür biss Sirius sie zwei Mal fest in die Nase.

»Lily? James?« Remus’ Stimme erschreckte Panna Cotta beinahe zu Tode und die Katze flüchtete unter das Sofa. Lily sah verwirrt von ihren Hausaufgaben auf und James kam mit einem Schnatz in der Hand aus seinem Zimmer. Sie tauschten einen kurzen Blick, dann ließ James Remus in die Schulsprecherräume.
»Ich kann nicht mehr schlafen, James!« Remus packte ihn an den Schultern. »Ich halte diesen Stress nicht mehr aus! Was auch immer ihr als Rache plant TUT ES ENDLICH!«
James grinste breit und tauschte einen weiteren, amüsierten Blick mit Lily. »Schon erledigt, Remus.«
»Merlin sei Dank!« Remus ließ sich auf das Sofa fallen. »Was ist es? Habt ihr fleischfressende Schleichen in meine Hose getan? Oder meine Hausaufgaben verhext? Ich schwöre, ich steige in die Hose, nur sagt mir endlich, was los ist, ich werde noch wahnsinnig!«
»Fleischfressende Schleichen sind viel zu selten und zu teuer.«, warf James ein.
»Tut mir leid.« Remus sah ehrlich geknickt aus. »Aber wir wussten schon immer, dass ihr ein tolles Paar seid…«
»Schon gut.«, meinte nun auch Lily und beugte sich wieder über ihre Hausaufgaben. James ließ den Schnatz los und fing ihn gleich wieder geschickt ein. Remus beobachtete sie eine Weile und fragte dann: »Also? Wie sieht eure Rache nun aus?«
»Ziemlich unspektakulär.« James lachte. »Aber lustig.«
»Nämlich? Was habt ihr euch ausgedacht?«
»Gar nichts.« Lily lächelte überlegen. »Ihr habt euch selber so verrückt gemacht… Es war uns eine Freude euch zuzusehen.«
Remus klappte der Mund auf und erst nach einiger Zeit machte er ihn wieder zu. »Gemein.«, murmelte er und ließ sich in die Kissen fallen. »Aber endlich vorbei.«
James und Lily lachten laut, aber nichts auf der Welt konnte Remus Lupin davon abhalten, endlich wieder zu schlafen. Und das tat er, tief und traumlos.

Am Valentinstag war der letzte Schnee getaut und die Schüler, besonders die Pärchen, machten sich vergnügt auf den Weg nach Hogsmeade. Auch James hatte geplant, heute hinzugehen, aber dafür musste SIE IHN ja erst einmal fragen. Dass ihr der Strauß weiße Lilien gefiel, den er ihr am Morgen vor ihre Zimmertür gelegt hatte, wusste er gleich, als sie mit einer weißen Blüte im Haar die Große Halle betrat. Dazu trug sie eine lange, weiße Bluse und James konnte sie sich plötzlich lebhaft mit ihm vor dem Traualtar vorstellen…
»James ist gerade in einem anderen Universum, Nora.«, hörte er Sirius sagen und wandte widerwillig den Blick von seiner wunderschönen Freundin ab.
»Was?«
»Nora hat gefragt, ob du mit ihr nach Hogsmeade gehst.« Sirius deutete mit der Gabel auf die hübsche Hufflepuff, die neben James’ Stuhl stand und ihn hoffnungsvoll anlächelte. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass sie neben ihm gestanden hatte.
»Oh… Ich…«, stammelte James, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. James fuhr herum, sah in Lilys strahlende Augen und Nora war vergessen. Sirius beobachtete amüsiert, wie Nora gekränkt die Arme vor der Brust verschränkte und davon stapfte, während Lily James zum Dank einen Kuss auf die Wange gab. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Miriam ebenfalls über die Szene lachte und spürte wieder, wie sein Herz einen kleinen aber unbekannten Hüpfer machte.
Während James mit Lily turtelte, Remus mit Emily verliebte Blicke tauschte und sogar Peter Kusshände zum Hufflepuff Tisch an Crouch warf, überlegte Sirius fieberhaft, warum er der einzige Single zu sein schien und warum sich ein anderer Teil seines Kopfes immer wieder fragte, ob Miriam wohl auch nach Hogsmeade ging…
Er könnte sie doch einfach ganz locker fragen, ob sie mit ihm auf ein Butterbier in den drei Besen ging… Aber würde sie ja sagen, oder ihn auslachen? Eher lachen…
Plötzlich schlenderte Andrew Howe an ihren Tisch und fragte laut: »Hey Miri, heute schon was vor?« Er lud sie zu einer Tasse Kaffee ein.
Sirius wollte ihm mit einem Brotmesser den Kopf abtrennen…
Ihn reißen wie der Fuchs ein Schaf riss…
Seine Klauen in sein Fleisch bohren…
Doch als Miriam zusagte, kreierte sein Gehirn auch schon ohne es zu wollen Mordgedanken für sie.
Wie konnte sie vor seinen Augen ein Date mit einem anderen Kerl ausmachen? Sie hatte mit ihm geschlafen! Bedeutete ihr das gar nichts?
Entschlossen stapfte er Miriam nach dem Frühstück hinterher und zog sie in einem geeigneten Moment in eine Putzkammer. »Nicht so stürmisch, Blacky!«, grinste sie und spielte am Reißverschluss einer Sweatshirtjacke. »Hab ich dich gestern nicht genug ausgepowert?«
»Du gehst mit HOWE nach Hogsmeade?«, platze Sirius anklagend heraus.
»Warum nicht?«
Sirius schnappte nach Luft. »Vielleicht weil wir miteinander geschlafen haben?«
»Das weiß Howe doch nicht!« Miriam runzelte die Stirn. »Oder.. Oh, entschuldige, meinst du dich und Howe? Das hättest du mir aber früher sagen müssen, dass du ihn magst!«
»Lass die blöden Sprüche, Miriam!«, knurrte Sirius.
Sie seufzte. »Hör mal, Blacky. Ich streite ich echt gerne mit dir. Und der Sex ist auch toll. Aber das war’s, okay? Wir streiten, wir knutschen und leben jeder sein eigenes Leben, richtig?«
Sirius schluckte.
»Klar.«, sagte er. »Ich meinte nur, vielleicht solltest du nicht mit Howes Gefühlen spielen.«
Miriam lachte. »Dafür ist es jetzt schon zu spät. Ich bin schon seit Silvester mit ihm zusammen… Aber ich schätze mal, Laurence und er haben sich schon kurzgeschlossen…«
»Bei dir und deinen Typen blickt man echt nicht mehr durch.«
»Na, ich hatte noch keine fünf Partner auf einmal!« Damit schlüpfte sie aus der Besenkammer und ließ Sirius allein in der Dunkelheit zurück. Wütend kickte er gegen die steinerne Wand und bereute es kurz darauf, als der Schmerz seinen Verstand für einen Moment lähmte.
Er war noch nie von einem Mädchen zurückgewiesen worden, doch von Miriam hatte er nichts anderes erwartet. Was ihm plötzlich klar wurde und ihn traf wie ein präzise gesetzter Faustschlag, war etwas anderes:
Sie benutzte ihn mehr, als er sie.
Nein, sie benutzte ihn nur, während er dabei war, Gefühle für sie zu entwickeln. Gefühle wie Zuneigung, Freundschaft,…
Das muss aufhören!, dachte Sirius und trat aus der Putzkammer. Das muss auf der Stelle aufhören sonst…
Er blinzelte in das helle Licht einer Fackel, die den Korridor erhellte und biss sich auf die Lippen. Sonst was? Sonst brach sie ihm das Herz? War es wirklich schon soweit? Hatte er ohne es zu merken Gefühle für dieses Miststück entwickelt?
»Vollidiot!«, schimpfte er sich selbst und rannte los. Er hatte es immer als schrecklich nervig empfunden, wenn James mal wieder von seiner Lily geschwärmt hatte und sich über ihn lustig gemacht. Aber jetzt brauchte er einen Experten auf dem Gebiet und er war froh, dass James zugleich auch sein bester Freund war.
Er schnürte gerade seine Winterstiefel, als Sirius in sein Zimmer stürmte (natürlich hatte James ihm das Passwort zu den Schulsprecherräumen verraten, sie teilten fast alles miteinander).
»Hey, Pad! Rate, mit wem ich nach Hogsmeade gehe!« Vergnügt versuchte James mit den Fingern Ordnung in das Chaos auf seinem Kopf zu bringen und machte alles noch viel schlimmer. Sirius schloss die Zimmertür und beobachtete James eine Weile.
Dann sagte er: »Ich hab mit Clarefield geschlafen!«, und sein Magen fühlte sich plötzlich an wie ein Stein.
James erstarrte mitten in der Bewegung und drehte sich schließlich ganz langsam zu Sirius um.
»Hab ich richtig gehört?«
»Ja, hast du.«
Stille. Sirius bemerkte, dass James versuchte es sich vorzustellen und bei dem Gedanken kläglich scheiterte. Er konnte es ihm nicht verübeln, vermutlich würde er genauso reagieren, wenn Peter ihm erzählen würde, er hätte mit seiner Cousine Bellatrix rumgemacht. Denn mindestens genauso unvorstellbar war sein Verhältnis mit Clarefield. Wieder fragte Sirius sich, wie es überhaupt dazu hatte kommen können.
»Oh.«, machte James dann und fuhr sich durch seine Haare.
Oh. Ja, das war wirklich der richtige Ausdruck. Sirius schloss die Augen und atmete gequält ein und aus.
»Ich weiß jetzt ehrlich nicht, ob das gut oder schlecht ist.«, sagte James dann und kratzte sich am Hinterkopf. »Soll ich dich beglückwünschen?«
»Schaufel lieber mein Grab.«
James schien nicht zu wissen, was er darauf sagen sollte und bedrückte, peinliche Stille füllte den Raum, bis Lily an seine Tür klopfte. »James? Bist du fertig?«
James warf Sirius einen langen Blick zu. Schließlich ging er an ihm vorbei nach draußen und Sirius hörte ihn sagen: »Lily, geh’ schon mal vor, ich komme nach.«
»Prongs das musst du nicht!«, rief Sirius und fuhr sich genervt durchs Haar. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, zu James zu gehen.
»Was ist los?« Lily versuchte einen Blick in Sirius’ Gesicht zu erhaschen, doch er wandte ihr den Rücken zu.
»Gar nichts!«, blockten die Jungen gleichzeitig ab. James nuschelte schließlich noch irgendwas von wegen Regulus, weil Lily sonst nie nachgegeben hätte und schob sie aus den Schulsprecherräumen. »Wir treffen uns im Drei Besen, ja? Sei nicht böse!« Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder in seinem Zimmer.
»Du hättest das nicht tun müssen.«, knurrte Sirius verärgert.
»Halt’s Maul und erzähl!« James ließ sich auf sein Bett sinken und beobachtete Sirius angespannt.
»Da gibt’s nichts zu erzählen!« Sirius lief aufgebracht in seinem Zimmer auf und ab und raufte sich die Haare. »Ist einfach passiert… Ohne Absprache oder Planung oder… Einfach… Peng! …Und jetzt geht sie mit HOWE nach Hogsmeade! Mit HOWE!«
James runzelte die Stirn. »Wann ist es denn passiert?«
»Wann ist nicht die richtige Frage.«, murmelte Sirius und blieb stehen.
»Sondern?«
»â€¦ Wie oft…«
James stöhnte auf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Mann Pad! Clarefield! Das Monster von Loch Ness! Was denkst du dir dabei?«
»Keine Ahnung! Gar nichts!« Sirius ließ sich auf James’ Bett fallen. »Aber kannst du dir das vorstellen? Mit HOWE!«
»Ich kann mir Clarefield eher mit Howe vorstellen, als mit dir!« James schüttelte fassungslos den Kopf. »Sag jetzt bloß nicht, du hast Gefühle für sie!«
»Quatsch!«
»Pad!« Eindringlich sah James ihn an.
»Keine Ahnung!« Sirius warf das Kissen nach ihm. »Ich hab keine Ahnung, hör auf zu bohren! Ich… Ich meine, sie ist ein totales Miststück!«
»Richtig!«
»Eine dämliche Zicke!«
»Absolut!«
»Und immer weiß sie alles besser!« Sirius schnaubte. »Aber…«
»Was: Aber?«
»Aber… Keine Ahnung!« Sirius schloss die Augen und ließ sich auf den Rücken fallen.
»Sag ehrlich Pad, liebst du sie?«
»Woher soll ich das wissen?« Sirius riss die Augen auf und sah James vorwurfsvoll an. »Ich weiß nur… Ich meine... Sie ist wunderschön. Und wir lachen über dieselben Sachen… Und dann ist da noch dieses komische Kribbeln…«
James kratzte sich nachdenklich am Kinn. »So, als würden eine Milliarde Ameisen durch deinen Magen und deine Eingeweide wuseln?«
»Ja… Das ist echt unangenehm…«
»Wenn du sie siehst und sie dich anlächelt, wird dir dann abwechselnd heiß und kalt?«
»Das kommt nicht besonders häufig vor.« Sirius starrte an die Decke von James’ Himmelbett. »Aber ich mag ihr Lächeln…«
»Und hast du dich schon mal dabei erwischt, dass du bei dem Gedanken an sie total dämlich vor dich hin gegrinst hast?«
»Ja.« Sirius richtete sich auf.
»Und alle anderen Mädchen interessieren dich plötzlich nicht mehr halb so sehr wie vorher?«
»Ja!«
»Pad, das IST verliebt sein.«
»Oh…«
Betreten schwiegen sie.
»Okay.« James sprang auf. »Los, wir müssen nach Hogsmeade!«
»Nein, Lily will bestimmt mir dir allein sein, und…«
»Mensch, Pad, wer redet denn von Lily?« James verdrehte die Augen. »Miriam sitzt in diesem Moment mit Howe in irgendeinem Lokal und lacht über seine Witze. Na, wo ist der Fehler in meinem letzten Satz, den wir beheben müssen?«
Sirius grinste und sprang auf. Wieder einmal war er froh, dass er sich damals auf ihrer ersten Fahrt nach Hogwarts zu James ins Abteil gesetzt hatte. Einen besseren besten Freund hätte er wirklich nicht finden können.


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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