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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 27

von Jojoi

Hallo!! Sooo ein bisschen verspätet kommt jetzt endlich Kap 27 ^^" Ich hoffe, es gefällt euch!

Vielen herzlichen dann an Rose_Malfoy-, meine neue Betaleserin, die freundlicherweise eingesprungen ist =) Sie schreibt selbst sehr viele und lustige ffs. Vor allem ist Sirius bei ihr so nett, das ist echt mal ne Abwechslung^^ Könnt ja mal vorbei bei ihren FFs vorbei gucken.

So genug, der Vorworte. Viel Spaß beim lesen!!!
__________________________________

Sirius schrubbte drei Stunden, bis er die Farbe wieder restlos aus seinem Gesicht gewischt hatte. Währenddessen war das Foto von seinem unsanften Erwachen bereits von Hand zu Hand gereicht worden und alle anwesenden Schüler lachten sich über den Schönling von Hogwarts kaputt.
»Von dir hätte ich das nicht erwartet!«, zischte er James zu, der neben ihm auf einem Waschbecken saß und breit grinste.
»Ach, komm schon, Pad!« James lachte. »Du verstehst doch Spaß, oder?«
Sirius knurrte nur und James zog es vor, seinen Freund in seinem Groll lieber allein zu lassen. Er suchte im Gemeinschaftsraum nach Lily, fand aber nur Remus, der mal wieder in ein Buch vertieft war.
»Hey Moony, wo ist meine Freundin?« James ließ sich auf das Sofa fallen und lächelte. »Lily, meine Freundin… Klingt genial, oder?«
Remus sah auf und grinste. »Fällt dir das erst jetzt auf?«
»Nein…« James seufzte glücklich. »Aber ich kann es nicht oft genug sagen. Geht dir das nicht auch so?«
Remus überlegte einen Moment. »Na ja… Ich hab ja nicht so lange auf Emily gewartet, wie du auf Lily… Aber stimmt, klingt nicht schlecht…« Zum Test murmelte Remus »meine Freundin Emily« ein paar Mal vor sich hin und James lachte.
»Wie war’s eigentlich gestern Nacht in Binns’ Büro?« Er zwinkerte Remus zu. »Und in deinem Zimmer?«
Wieder überlegte Remus einen Moment. »Magisch.«, meinte er dann und ahnte nicht, dass Emily in diesem Moment hoch oben in der Eulerei dieselbe Frage gestellt wurde. Miriam beugte sich so weit zu Emily runter, dass ihre Nasen sich beinahe berührten.
»Aaalsoo?«
Emily seufzte. »Was willst du hören, Miri?«
»Alles!«, kam es prompt und Lily grinste über Miriams Dreistigkeit.
»â€şAlles‹ ist ziemlich viel.«, wich Emily aus und suchte mit den Augen nach ihrer Eule, doch Miriam ließ nicht locker.
»Du weißt doch genau, was wir hören wollen! Also, habt ihr…?«
»Hör auf, Miri!« Emily hatte ihre Eule gefunden und versuchte sie zu sich herunter zu locken. Tatsächlich schwang die Eule sich in die Luft, landete aber auf Lilys Schulter. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sich die Vogelkrallen in ihren Umhang bohrten; sie war den Umgang mit Eulen nicht besonders gewöhnt.
»Du hast mir schon nicht erzählt, dass du mit Lupin zusammen bist, jetzt musst du mir zumindest diese Auskunft geben!« Miriam stellte sich Emily in den Weg und streckte ihr trotzig das Kinn entgegen.
»Du bist einfach nur blind!«, antwortete Emily ruhig. »Lily hat es schon ewig gemerkt. Du hättest mich einfach fragen müssen…«
»Du hättest es einfach erzählen können!« Miriam verdrehte die Augen. »Muss ich dir denn alles aus der Nase ziehen?«
Lily ging mit der Eule auf der Schulter vorsichtig dazwischen und versuchte Miriam zu beruhigen, doch die meinte spitz: »Du musst schön still sein, Fräulein! Du hast mir auch nicht erzählt, dass du mit Potter zusammen bist! Ist das hier eine Verschwörung gegen mich?«
»Nein.« Emily lachte. »Du bist nur immer ziemlich mit dir selbst beschäftigt, da wollen wir dich nicht stören.«
»Aber jetzt dürft ihr mich stören.« Sie legte ihren beiden Freundinnen die Arme um die Schultern und scheuchte die Eule auf. »Also erzählt jetzt Schwester Miriam schön jede Einzelheit, besonders du, Lewis!«
»Du erzählst uns auch nie Einzelheiten aus deinem Liebesleben!«, seufzte Lily genervt.
»Genau!« Dankbar sah Emily Lily an. »Wie viele Freunde hast du eigentlich momentan?«
»Lenkt nicht vom Thema ab!« Tadelnd sah Miriam von der einen zur anderen. »Drei, wenn ihr es unbedingt wissen wollt.«, murmelte sie dann. »Und jetzt rück endlich raus mit der Sprache, Emily!«
»Damit du es überall verbreiten kannst?« Emily schnaubte.
»Nein. Damit ich euch Tipps geben kann! Euch helfen kann!«
Emily schenkte Miriam ein versöhnliches Lächeln. »Wenn ich Tipps brauche, dann melde ich mich, ok?« Doch Miriam ließ nicht locker und Lily ging das Hin und Her langsam auf die Nerven. Außerdem nagte das Thema ebenfalls an ihr. Bisher war mit James alles schön einfach und unbefangen, doch sie ahnte, dass es mit der Zeit komplizierter werden würde. Und bisher war sie sich nicht einmal sicher, ob sie überhaupt mit James schlafen wollte. Ein Teil von ihr fand den Gedanken aufregend und ein anderer Teil wollte dieses letzte Geheimnis in weite, weite Ferne rücken.
»Wir verbrachten eine wunderschöne Nacht miteinander, reicht dir das?«, gab Emily schließlich nach.
»Nein.«
»Meine Güte!«, mischte sich jetzt Lily ein. »Die sind jetzt seit sechs Monaten zusammen! Da ist es doch klar, dass…« Sie sprach nicht weiter, überrascht von ihren eigenen Worten. Gab es für so was ein Zeitlimit? Sie wusste es nicht, aber Miriam schien dieser Einwand äußerst plausibel.
»Können wir jetzt bitte von was anderem reden?«, fragte Emily mit einem inzwischen hochrotem Kopf.
»Ich muss erst noch Lily ausfragen.«
»Worüber?«
»Na, über dich und James!« Miriam verdrehte die Augen. »Jetzt kann ich endlich von einer vertrauenswürdigen Quelle erfahren, ob Potter wirklich so gut ist wie viele behaupten.«
Lily wurde kirschrot. »Du glaubst doch nicht, dass wir schon…«
»Mit Julia hat er zumindest schon nach einer Woche… Sagt sie.«
Lily schluckte. Nach einer Woche?! Das war doch viel zu früh! Sie könnte sich jetzt nie vorstellen, mit James zu schlafen! Aber was, wenn er es von ihr erwartete?
»Mach dir keinen Kopf, Lily.«, beruhigte Emily sie, die Lilys Gedanken zu lesen schien. »Von Remus weiß ich, dass so einiges, was man über Sirius und James sagt, nicht stimmt. Und Miriam weiß so viel über das Liebesleben anderer Leute, dass sie da leicht was durcheinander bringt.«
»Gar nicht!« Miriam sah sie einen Moment empört an und meinte im nächsten: »Wisst ihr eigentlich, dass Regulus Black jetzt mit Talkalot zusammen ist?«
»Mit Talkalot?«, wiederholte Lily überrascht. »Sie ist doch viel älter!«
»Wo die Liebe hinfällt.«, meinte Emily mit einem Schulterzucken.
»Liebe!« Miriam schnaubte. »Als ob!« Dann senkte sie die Stimme. »Wisst ihr, was man noch sagt? Blacks Bruder hat sich wohl das dunkle Mal eingebrennen lassen!« Sogar Emilys Eule Schuhute erschrocken.
»Das glaube ich nicht!«, meinte Emily sofort. »Dumbledore wüsste davon und würde ihn sofort aus Hogwarts schmeißen. Außerdem ist er viel zu jung.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher.« Lily biss sich auf die Lippen. »Denk daran, was sie James angetan haben!«
»Die sind nicht ganz dicht.« Miriam wickelte sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger. »Wenn Regulus das dunkel Mal hat, dann Avery und Mulciber erst recht.«
Lily wich ihrem Blick aus.
»Aber sie sind so alt wie wir!«, rief Emily aus.
»Das interessiert diesen Wahnsinnigen doch nicht, wer für ihn stirbt!« Miriam verdrehte die Augen. »Jeder mit reinem Blut und einer Portion Boshaft sind bei ihm willkommen, egal ob zwölf oder sechzig!«
»Dumbledore meinte ihre Zahl steigt jeden Tag.«, murmelte Lily und sah zu den Eulen hinauf. Sie waren frei, konnten hinfliegen, wohin sie wollten, wann sie wollten…
Emily nahm Lily endlich ihre Eule von der Schulter und band den Brief an ihre Eltern an den knöchrigen Fuß. Da flatterte plötzlich eine weiße Schneeeule durch das Fenster der Eulerei und setzte sich auf Miriams ausgestreckten Arm. Sie trug einen Brief am Fuß. Geschickt öffnete Miriam das Schnürchen und steckte den Brief ein.
»Vermutlich ein verspätetes ›Frohes neues Jahr‹ von meinen Eltern.« Miriam grinste und die Freundinnen verließen den Turm.

Es war bereits Sperrstunde, als Sirius sich auf den Weg in die Küche machte, um sich noch einen kleinen Mitternachtssnack zu besorgen. Doch dann bemerkte er im sechsten Stock das Weinen aus der Mädchentoilette und blieb stehen. Myrte!, dachte er und grinste. Dieser Geist hatte irgendwie immer einen Grund zum Heulen. Wenn sie als Lebende genauso gewesen war, muss ihr Tod für ihr Umfeld eine wahre Erlösung gewesen sein.
Sirius überlegte kurz, wann er Myrte das letzte Mal geärgert hatte und entschied, dass es viel zu lange her war. Kurzentschlossen stieß er die Tür zum Mädchenklo auf und zückte seinen Zauberstab.
Myrte lugte aus einem der Wasserhähne am Waschbecken. Ihr durchsichtiger Kopf fuhr herum, als Sirius eintrat und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.
Doch es war nicht Myrte, die geweint hatte.
Miriam schnellte herum. Sie hatte ihre Haare fest nach oben genommen und Sirius bemerkte erschrocken das blitzende Messer in ihrer Hand. Ein paar Schwarze Strähnen lagen bereits auf dem Boden.
»Nein!« Sirius hob seinen Zauberstab und wandte einen Aufrufezauber an. Dass das bei einem Messer eine ziemlich dämliche Idee war, merkte er erst, als die spitze Klinge bereits auf ihn zuraste. Schnell duckte er sich und die Spitze des Messers versenkte sich in der geschlossenen Toilettentür hinter ihm.
»Was willst du?«, fuhr Miriam ihn an und Myrte rief aufgebracht: »Das ist das Mädchenklo!«
»Was machst du da?« Sirius stürzte auf Miriam zu. »Bist du verrückt? Deine Haare…«
Miriam ließ ihre Haare los und sie fielen ihr wieder über den Rücken. Die wenigen Strähnen, die sie bereits abgeschnitten hatte, fielen kaum auf. Sirius wusste, wie stolz Miriam immer auf ihre langen, schwarzen Haare gewesen war, die ihr bis zur Hüfte reichten.
»Was geht dich das an, wenn ich mir die Haare schneiden will?« Fahrig fuhr sie sich über die Augen, aber sie waren so rot, dass man sofort sah, wie sehr sie geweint hatte.
»Weil es völlig bescheuert ist!« Sirius packte sie an den Schultern. »Niemand hat so schöne Haare wie du! Wie kommst du auf den absurden Gedanken…«
»Es geht dich nichts an!«
»Doch! Ich lass nicht zu…«
»Du lässt nicht zu?« Miriam schuckte Sirius zurück. »Wer bist du? Mein Vater?«
»Ich bin dein Freund und Freunde…«
»Wir sind keine Freunde!«
»Dann bist du eben die beste Freundin der Freundin meines besten Freundes! Ist doch egal! Wenn du die Haare abschneidest, dann… Dann bist du nicht mehr Miriam!«
»Vielleicht ist das der Sinn der Sache!« Sie schrie es ihm so knallhart ins Gesicht, dass Sirius zusammenzuckte.
»Warum das denn?«, schrie Sirius.
»Es geht dich nichts an!«, keifte Miriam zurück.
»Verschwinde endlich aus dem Mädchenklo!«, schrillte Myrtes Stimme durch die Luft. Sirius und Miriam drehten sich gleichzeitig zu ihr um.
»HALT DIE KLAPPE!«
Erschrocken zischte Myrte in den Wasserhahn zurück und Sirius wandte sich wieder Miriam zu. Er atmete tief durch, ihm wurde klar, dass er bei ihr mit Geschrei keine Chance hatte.
»Sag schon, was ist los?«, sagte er in einem versöhnlichen und ruhigen Ton. Seine Wut auf Miriam wegen ihrem kleinen Streich in der letzten Nacht war verflogen. »Du hängst doch sonst nicht weinend in einem Mädchenklo rum und schneidest dir die Haare, oder?«
»Ich weine nicht.«, brummte Miriam und Sirius runzelte die Stirn. Sie stützte sich auf ein Waschbecken und lehnte die Stirn gegen den Spiegel. Sirius beobachtete sie erst resigniert, überwand sich dann und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
»Ich weine nicht!«, wiederholte sie, doch ihrer Stimme war das totale Gegenteil anzuhören. Sirius spürte, wie ihre Schulter bebte.
»Nein.«, sagte Sirius ernst und legte noch die andere Hand auf ihre Schulter. »Aber selbst wenn ist es doch ganz normal, oder?«
»Nein!« Miriam schluchzte. »Weinen ist sinnlos und… Und nutzlos… Und schwach!«
Ein kurzes Grinsen fuhr über Sirius’ Lippen. »Und warum schneidest du dir die Haare?«
»Weil meine Mutter nicht will, dass ich sie abschneide.« Miriam holte zitternd Luft. »Sie sagt immer, meine Haare sind das Schönste an mir und sobald ich sie abschneide, will mich kein Mann mehr. Und wenn ich nicht irgendjemanden finde, der viel Geld hat, werde ich es mit meinem Spatzenhirn sowieso nicht weit bringen.«
Sirius runzelte die Stirn. »Das ist doch gar nicht wahr!«
»Für sie schon.« Miriam wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
»Dann kümmer dich nicht darum! Du kümmerst dich doch sonst nicht um irgendjemanden!« Sirius ließ eine ihrer nun kurz geschnittenen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten.
»Sie ist meine Mutter.« Miriams Spiegelbild sah ihn mit leichter Verzweiflung an.
Sirius grinste schief. »Seine Verwandten kann man sich leider nicht aussuchen. Aber… Weißt du, was James’ Mutter mir mal erzählt hat? Kennst du die Geschichte, von dem kleinen Vampir, der eine rote Tomate fand?«
»Nein…«
Sirius schloss kurz die Augen, um sich an Mirandas Worte zu erinnern. Miriam lauschte der Gesichte stumm und lächelte kurz matt, als er die Pointe erklärte.
»Und wo soll ich hin? Ich hab aber leider keinen reichen Onkel, der mir mal schnell ein halbes Vermögen hinterlässt!«, knurrte sie, doch das Lächeln verschwand nicht aus ihrem Gesicht.
»Dann such dir einen reichen Mann!« Sirius lachte. »Du schaffst das schon irgendwie, davon bin ich überzeugt! Weißt du, was James und ich inzwischen schon manchmal zu unverwüstlichen und steinharten Sachen sagen, wie Hagrids Weihnachtsplätzchen zum Beispiel? Wir sagen: ›Mann, ist das clarefest‹« Er zwinkerte ihr über den Spiegel hinweg an. »Wenn das überhaupt jemand schafft, sich die Welt da draußen Untertan zu machen, dann doch wohl du! Ich wette, sogar Voldemort hat einen höllischen Respekt vor dir, wenn du ihm erst einmal die Leviten gelesen hast!«
»Jetzt übertreibst du aber.« Miriam grinste. Dann legte sie den Kopf schräg und betrachtete sich kritisch im Spiegel. »Und du meinst, kurze Haare würden mir nicht stehen?«
»Ich kann mir dich so absolut nicht vorstellen.« Wieder griff er in ihr Haar und zerrieb es zwischen seinen Fingerspitzen. »Aber wenn du sie abschneidest, dann nicht, weil du deine Mom ärgern willst. Außerdem glaube ich, dass das mit einem Messer ziemlich krumm geworden wäre. Du hättest eine Schere verhexen können.«
»Ich wollte aber, dass es krumm wird. So hässlich, wie nur möglich.« Miriam schloss die Augen, die vom Weinen völlig verquollen und gereizt waren.
»Dann hättest du Myrte fragen können, wo sie ihre krummen Zähne, Pickel und die hässliche Brille her hat.« Miriam lachte unfreiwillig und mit einem Mal schoss eine Wasserfontäne aus dem Wasserhahn. Mit einem Aufschrei stolperten Sirius und Miriam zurück.
»Myrte ist wohl sauer.« Sirius grinste breit. »Lassen wir sie schmollen und schlagen uns in der Küche die Bäuche voll?«
»Vielfraß.« Miriam verschränkte die Arme vor ihrer nun nassen Brust. »Aber von mir aus... Ich hab drei Freunde, ich glaube, ich darf fett werden.«
Sirius lachte. »Die Treue in Person, was?«
»Sagt der Richtige.« Miriam boxte ihn in die Seite. »Hat Cecelia dich schon ran gelassen?«
»War nicht so berauschend, wenn du mich fragst…« Sirius hielt ihr die Tür auf. »Ihre langen Fingernägel kratzen verdammt oft.«
»Das tu ich auch. Aber absichtlich.« Miriam grinste. »Hab’s nicht so, mit dem Liebesgeplänkel. Ist doch sowieso alles nur scheinheiliges Getue.«
Sirius zuckte mit den Schultern. »Na ja… Ich hoffe, dass mich die Liebe nie erwischt. Wenn ich mir ansehe, was für einen Stress sich James mit Evans macht… Da bin ich lieber ein glücklicher Mistkerl.«
»Darauf trinken wir!« Miriam zwinkerte Sirius zu. »Oder ist dein Feuerwhiskey schon alle? Das wäre echt schade, denn ich habe wirklich tierische Lust, mich zu betrinken.«
»Großartiger Start ins neue Jahr!«
»Die Menschen machen sich immer gute Vorsätze fürs neue Jahr.« Nachdenklich runzelte Miriam die Stirn. »Ich glaube, ich nehme mir für dieses Jahr vor, dass ich so viel Mist bauen darf, wie ich will, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.«
Sirius lächelte. »Weißt du was, Clarefield? Wenn Lily James wirklich zu so einem Weichei erzieht, könnten wir doch die Tunichtgut GmBH weiterführen!«
»Die was?«
»Die Tunichtgut GmBH.« Er zwinkerte ihr zu. »Damit das Leben in Hogwarts nie langweilig wird!«

Weil sie über die Feiertage kaum für die Schule gearbeitet hatten, stand ›Lernen‹ im neuen Jahr ganz oben auf der To-Do-Liste der jungen Zauberer. Sie hatten über die Ferien massig Hausaufgaben bekommen und verbrachten nun die meiste Zeit über den Tischen im Gemeinschaftsraum oder in der Bibliothek. Trotzdem war das gemeinsame Hausaufgabenerledigen um einiges amüsanter als alleine zu Grübeln. Remus und Miriam hatten heimlich Sirius Schreibfeder verhext, und als er es schließlich merkte, waren bereits zwei seiner Aufsätze über und über mit Rechtschreibfehlern gespickt und er konnte sie noch einmal abschreiben.
An genau so einem aufgabenreichen Tag schien die Sonne kräftig vom wolkenlosen Himmel durch das kleine Fenster im Gemeinschaftsraum auf die Gryffindors, die sich zum Teil gerade mit Kräuterkunde und zum anderen mit Verteidigung gegen die dunklen Künste plagten.
Gelangweilt las Lily in einem Buch über fleischfressende Schlingen und James gähnte bereits zum elften Mal in fünf Minuten, als Sirius plötzlich erstaunt rief: »Hey, deine Augen sind gar nicht braun!«
Alle sahen auf. Sirius beugte sich zu der verdutzten Miriam rüber, nahm ihr Gesicht in eine Hand und drehte es zum Licht. »Krass! So eine Augenfarbe habe ich noch nie gesehen!« Tatsächlich lag ehrliche Faszination in Sirius’ Gesicht.
»Was redest du da?« James schüttelte den Kopf über so viel Blödheit. »Klar sind die braun!«
»Nein!« Sirius warf ihm einen zornigen Blick zu. »Die sind grün! Olivgrün!«
»Liegt am Licht.«, brummte Remus und griff wieder nach seinem Buch. Auch Lily fingerte wieder nach ihrer Schreibfeder. Dass Miriam grüne Augen hatte, war ihr neu.
»Blacky hat aber recht.« Miriam hob die Augenbrauen. »Du bist der Erste, dem das auffällt.«
Und dann – Lily traute ihren Augen kaum – lächelte Miriam Sirius an. Nicht kühl, überheblich oder selbstgefällig, sonder richtig… nett.
Lily und James tauschten Blicke. Er zwinkerte ihr zu und in seinen Augen lag etwas Wissendes.
»Echt cool.« Sirius ließ ihr Gesicht wieder los und machte sich wieder daran, seine Aufsätze abzuschreiben. Doch als Lily nach einer Weile einen forschenden Blick auf Miriam warf, lächelte diese immer noch.

Die Kerze, die sie zwischen sich gestellt hatten, um noch ein wenig mehr Licht zu haben, war schon beinahe ganz runter gebrannt und Lily erwischte sich immer öfter dabei, wie sie müde in die flackernde Kerzenflamme starrte. Das monotone, kratzende Geräusch von James’ Feder auf dem frischen Pergament machte es ihr nicht leichter, die Augen offen zu halten.
Als sie ihr das dritte Mal zufielen, stand James urplötzlich auf. »Genug gelernt!«, meinte er und streckte sich gähnend. »Gehen wir ins Bett!«
»Ich weiß nicht, ob ich noch gehen kann.«, brummte Lily und ließ ihren Kopf auf den Tisch sinken. Sie spürte, wie sich die noch feuchte Tinte ihres Aufsatzes auf ihre Wange drückte, aber es war ihr egal.
James blies die Kerze aus und strich über Lilys rote Haarmähne. »Soll ich dich tragen?«
»Schon gut.« Träge erhob sie sich und James grinste kurz über ihre jetzt schwarz gefärbte Wange. Er nahm sie bei der Hand und zog sie in sein Schlafzimmer. Seit Silvester hatten sie jede Nacht gemeinsam verbracht, aber mehr als ein, zwei Gute-Nacht-Küsse hatte es nicht gegeben. Lily war froh darum, Miriams Worte über James und Julia hatten sie verunsichert, aber er machte keinerlei Anstalten, sie verführen zu wollen.
Was Lily jetzt, wo sie genauer darüber nachdachte, stutzig machte. Sie hätte nie gedacht, dass sich James Potter so zurückhalten würde. Als sie noch nicht zusammen gewesen waren, hatte er sich mehr um sie bemüht… Bröckelte sein Verlangen nach ihr etwa schon?!
Wenn einer von Miriams Freunden plötzlich kein Interesse mehr an ihr hatte, wuchs in Miriam meistens der Verdacht auf Untreue und manchmal lag sie damit gar nicht so falsch…
Betrog James sie? Aber mit wem? Julia?
Nein, er liebte sie!
Aber für manche Leute sind Liebe und Sex zweierlei…
So dachte sie hin und her, während sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit um sie herum gewöhnten. James hatte einen Arm um sie geschlungen und die Augen geschlossen. Lily betrachtete sein entspanntes Gesicht. Ohne Brille sah er irgendwie anders aus… Oder lag es an der Dunkelheit?
Vorsichtig schob sie eine Hand unter der Decke hervor und strich über seine Nase, dort, wo seine Brille für gewöhnlich tiefe Abdrücke in der Haut hinterließen. James’ Mund verzog sich zu einem Lächeln und Lily erschrak ein bisschen, als er plötzlich seine Augen aufriss.
»Doch nicht so müde, Miss Evans?«, fragte er leise und hob die Hand, um seinerseits über ihre Nase zu streichen. Lily lächelte.
»Ich dachte nur gerade…«
»Hmm?«
»Dass du bisher ein richtig guter fester Freund bist.«
James lachte leise. »Stimmt… Ich tanze mit dir, backe dir einen Kuchen, rette dein Leben…«
»Ein richtiger Gentleman.« Sie grinste und ließ ihren Finger über seine kratzige Wange gleiten. Die Erinnerung daran, wie es war, selbst einen Bart zu haben, stieg wieder in ihr hoch und sie fragte schmunzelnd: »Ist unser kleiner Wettkampf eigentlich vorbei?«
»Welchen meinst du?« James lächelte. »Wir hatten schon so viele… Weißt du noch damals in der zweiten Klasse? Unser kleiner Wettlauf um den See?«
»Ich hätte gewonnen«, brummte Lily, »wenn du mir nicht Zementklötze ans Bein gehext hättest!«
»Wir haben nicht gesagt, dass Magie verboten ist.« Er kicherte.
»Seit dem Tag habe ich mich jeden Tag in Zauberkunst geübt, falls du mir nochmal Zementklötze anhext!«
»Und? Kennst du inzwischen den Gegenzauber?«
»Ich denke schon.« Lily lächelte und ihr Finger fuhr über seinen Kehlkopf. James ließ inzwischen immer wieder eine ihrer Haarsträhnen durch seine Hand gleiten. »Ich meine unseren kleinen Streiche-Wettkampf.«
»Ach… Der ist so lustig, wäre doch schade, wenn er vorbei wäre.« James grinste breit und Lily lachte.
»Schön… Ich hätte da nämlich schon eine Idee…«
James hob eine Augenbraue. »Da bin ich aber bespannt.« Damit nahm er ihr Gesicht in die Hand und legte seine Lippen auf ihre. Eigentlich war Lily immer noch schrecklich müde, doch als seine Zunge gegen ihre stieß war sie urplötzlich wach. Bisher hatten sie sich noch nie so geküsst. James war auch nicht der erste Junge, der sie so küsste, aber Lily konnte nur daran denken, dass sie ungestört in einem Bett lagen, beide nur im Pyjama und eine Packung Kondome griffbereit im Nachtschränkchen…
»Ich bin müde, James.« Bemüht sanft schob sie ihn zurück.
»Okay.« Er seufzte leise und rückte von ihr ab. »Schlaf schön, Tigerlily.«
Aber Lily schlief nicht. Wieder lag sie wach und starrte zur Decke hoch. War sie zu grob gewesen? Was war schon so schlimm daran, dass er sie küsste und streichelte? Es war doch eigentlich ganz schön gewesen…
»Bist du sauer?«, platze es aus ihr heraus.
»Wie kommst du darauf?«, brummte er in sein Kissen. Lily antwortete nicht. Er war also nicht sauer auf sie… Dann hatte Miriam unrecht mit ihrer Theorie, dass er schon nach wenigen Wochen mit ihr schlafen wollte.
»Warum eigentlich ›Tigerlily‹?«, fragte sie, weil sie auf seine Frage nicht eingehen wollte und er trotzdem auf eine Antwort wartete.
»Was?« James gähnte.
»Warum nennst du mich ›Tigerlily‹? Magst du Peter Pan?«
»Peter Pan?« Träge öffnete er die Augen. »Wer ist das?«
»Du kennst nicht Peter Pan?« Lily schnappte nach Luft. »Das ist der Junge, der nie erwachsen werden will. Er lebt mit seiner Bande, den verlorenen Jungs, im Nimmerland, einer Insel, auf der man immer jung bleibt und auf der alles passieren kann, wenn man es nur glaubt. Er kann fliegen und ist in ständiger Begleitung seiner Fee Tinker Bell… Zusammen mit seiner Bande und seiner besten Freundin, der Häuptlingstochter Tigerlily kämpft er gegen Capitain Hook, der Peter nach dem Leben trachtet… Kennst du das wirklich nicht?«
»Nein.« James lächelte, seine Augen hatte er wieder geschlossen. »Ich nenne dich nur Tigerlily, weil ich Tigerlilien schön finde… Du nicht?«
»Doch…« Lily seufzte. »Aber mal ehrlich: du solltest mehr lesen!«
James grummelte etwas vor sich hin, das klang wie: »Dachte, du seist müde« und legte wieder einen Arm um sie. »Nicht, wenn du es mir erzählst.«, meinte er dann deutlicher und grinste. »Erzähl mir mehr, von deinem Peter Pan!«
»Es ist lange her, dass ich das Buch gelesen habe…«, murmelte sie, erzählte James dann aber doch, wie Peter eines Nachts in London auf Wendy Darling trifft und sie und ihre Brüder mitnimmt nach Nimmerland. James schlief schon nach kurzer Zeit ein und Lily lauschte noch eine Weile seinem unverständlichen Gemurmel, bis auch sie einschlief.
Sie träumte von Feen und Kräuterkundeaufsätzen. Und von einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen mit einer großen, runden Brille, der vor ihr herlief, sich immer wieder zu ihr umdrehte und auf sie wartete, weil sie ihm mit ihren Zementfüßen nicht so schnell folgen konnte. ›Wo bleibst du denn?‹, rief er, winkte ihr vom anderen Ende des Sees zu und merkte nicht, wie sich der Mann mit den roten Augen hinter ihm aufbaute…


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter