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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 25

von Jojoi

Sirius langweilte sich so sehr, dass sich sogar aus James’ herumliegenden Schultasche ein Buch holte, sich im Gemeinschaftsraum mit seinen Schokoringen auf das Sofa legte und las. Remus war immer noch nicht aus dem Schlafsaal gekommen und Sirius hatte keine Lust ohne Begleitschutz hinein zu gehen. Wer wusste schon, welche Kräfte in Remus schlummerten, wenn er erstmal so richtig in Raserei verfiel?
Weil ihm die Langeweile so zusetzte, war er beinahe froh, als sich das Portraitloch öffnete und Miriam ihren Koffer in den Gemeinschaftsraum hievte.
»Clarefield?!«
»Black?« Miriam riss die Augen auf. »Sehe ich das richtig? Versuchst du gerade ein Buch zu lesen
»Irgendwas muss ich ja machen.«, brummte Sirius und legte sein Buch zur Seite. »Was machst du hier?«
»Wo sind die anderen?«, wich Miriam seiner Frage aus.
»Lily und James haben ein Date, Remus ist im Schlafsaal und meidet Emily, Emily ist irgendwo und meidet Remus…«
»Haben sie sich gestritten?« Miriam ließ sich am anderen Ende des Sofas in die Kissen fallen.
»Ja. Und daraufhin haben wir uns mit Remus gestritten. Gab eine richtige Schlägerei, du hättest dich königlich amüsiert.«
»Hättet ihr nicht damit warten können, bis ich wieder da bin?« Wütend schnaufte sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Hat Lily mit geprügelt? Dann hattet ihr Warmduscher bestimmt nichts zu lachen.«
»Nein, nur James, Remus und ich.« Sirius grinste. »Also, was machst du hier?«
»Ach…«, Miriam griff nach einem Schokoring und schlug die Beine übereinander. »Nachdem ich mir drei Tage lang von meiner hysterischen Mutter anhören musste, wie fett ich sei, dass mein Vater uns nur deshalb verlassen hatte, dass sie sowieso jemand besseren verdient hatte und dass mein Vater es im Bett wohl nie gebracht hatte, bin ich zu meinem Dad gezogen. Dort konnte ich mir dann zwei Tage anhören, dass meine Mutter eine Hure ist, dass seine neue Freundin viel besser ist und dass ich nur gestört werden kann, wenn ich weiterhin Umgang mit meiner Mutter pflege. Da habe ich mir dann gesagt, dass ich auf weiteren Familienurlaub liebend gerne verzichte und bin in den Kamin gestiegen und nach Hogwarts gefloht. Dafür wird mein Dad jetzt wieder meiner Mum die Schuld geben und umgekehrt.« Sie biss in ihren Schokoring und schloss genießerisch die Augen. »Mhmmm! Von Lily, stimmt’s?«
Sirius nickte und wusste nicht so richtig, was er sagen sollte. »Meine Familie ist auch gestört.«, meinte er schließlich und fing sich einen bösen Blick von Miriam ein.
»Meine Familie ist nicht gestört!«
»So war das jetzt nicht…«
»Meine Familie ist total am Arsch.« Miriam grinste. »Wenn meine Mutter mir nicht sagt, dass ich, wenn ich nicht mindestens zehn Kilo abnehme, niemals einen Mann finde, dann tun es meine drei Tanten jedes Weihnachtsfest seit ich vier bin. Und den Vortrag meines Vaters, dass ich es ohne guten Schulabschluss nie zu etwas bringen werde, kenne ich seit ich acht bin auswendig.«
»Meine Eltern haben mich enterbt, mich praktisch aus der Familie gestrichen und reden von mir nur als ›der Blutsverräter‹.«
»Ich wünschte meine Familie würde mich in Ruhe lassen!«
Sirius lachte. »Jetzt lügst du aber!«
»Woher willst du das wissen?«
»Na ja…« Er dachte an ihr Gespräch damals in der Eulerei zurück.
»Doch, ich wünsche es mir wirklich.« Miriam kaute lustlos auf dem letzten Bissen ihres Schokorings rum. »Dann müsste ich mir nicht ihr Gezanke anhören.«
Sirius griff seinerseits nach einem Schokoring und drehte ihn unschlüssig in den Händen. Aus dem Augenwinkel beobachtete er immer wieder Miriam. Sie zog die Beine an und starrte mit ausdruckslosem Gesicht ins Kaminfeuer.
»Ich finde nicht, dass du fett bist.«, rutschte es Sirius raus und ein Grinsen stahl sich auf Miriams Gesicht.
»Ich weiß, dass ich nicht fett bin.« Sie nahm die Beine wieder runter, hob ihren Pulli an und trommelte mit den Fingerspitzen auf ihrem Bauch herum. »Aber ich habe kein Sixpack… Und vielleicht ist mein Po ein bisschen zu groß.« Sie stand auf und versuchte über ihre Schulter auf ihren Hintern zu sehen.
»Finde ich nicht.«, meinte Sirius und biss in seinen Schokoring. »Ehrlich gesagt bist du eines der schönsten Mädchen, das ich kenne.«
»Eines der schönsten?« Miriam zog eine Augenbraue hoch und warf dann elegant ihre schwarzen Haare nach hinten. »Nicht das schönste?«
»Lily ist auch schön.«, meinte Sirius und zuckte mit den Achseln.
»Stimmt.«, sagte sie zu seiner Überraschung. »Sie hat diese echt tollen roten Haare.« Miriam ließ sich wieder auf das Sofa fallen. »Kein Wunder, dass James sich nach ihr den Hals verrenkt.«
»Du kannst nicht klagen. Hast doch auch mehr als genug Verehrer.«, wandte Sirius ein und bot Miriam noch einen Schokoring an
»Ja, klar.« Sie grinste breit. »Versteh mich nicht falsch, Black. Ich habe keinen Minderwertigkeitskomplex oder so. Ich weiß, dass ich hübsch bin. Jetzt. Früher hatte ich dank meiner lieben Tanten das Selbstbewusstsein einer Maus.«
»Früher?«, wiederholte Sirius und dachte an ihr erstes Schuljahr in Hogwarts zurück, in dem Miriam Peter einmal so zusammengeschrien hatte, dass er eine Stunde geweint hatte. »In welchem Jahrhundert war das?«
Miriam grinste. »Bevor ich wusste, dass ich etwas konnte, was die anderen in meiner Grundschule nicht konnten: Sie nur mit bloßer Willenskraft am Wasserspender nass spritzen. Sie haben den Wasserhahn drei Mal gewechselt und konnten sich einfach nicht erklären, warum er manchmal eine sieben Meter weite Fontäne losschoss. Meine Klassenfotos sind immer super geworden.« Miriam kicherte. Auch Sirius musste grinsen.
»Emily ist übrigens auf dem Nordturm.«, sagte Miriam dann und schlug wieder die Beine übereinander. »Hab sie vorhin gesehen, als ich aus dem Fenster bei Gonnies Büro geguckt hab. Sieht echt toll aus, der Schnee.«
»Na ja… Lily ist jetzt sowieso beschäftigt, also…« Sirius zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht solltest du mit ihr reden. Bei mir hast du ja auch einen auf Frauenversteher gemacht.« Sie grinste frech und Sirius verdrehte die Augen.
»Warum redest du nicht mit ihr?«
»Ich muss auspacken. Außerdem weiß ich gar nicht, was passiert ist. Dazu kommt noch, dass ich in Beziehungsfragen eine totale Flasche bin. Keine meiner eigenen Beziehungen hielt bislang länger als vier Wochen, wie sollte ich da Emily Tipps geben?« Sie stand auf und ging wieder zu ihrem Koffer.
»Meine Beziehungen waren bisher auch nicht sonderlich fest.«, wandte Sirius ein und sah zu, wie Miriam ächzend ihren Koffer hoch hob.
»Na, schlimmer kannst du’s kaum noch machen, oder? Oh!« Überrascht ließ sie ihren Koffer los, der plötzlich in der Luft schwebte und langsam die Treppe hinaufflog. Sirius hob grinsend seinen Zauberstab und Miriam musste über sich selbst lachen. Dann verschwand sie in ihrem Schlafsaal und Sirius war wieder allein. Er sah auf sein Buch, fuhr sich durchs Haar, erhob sich dann doch und verschwand aus dem Portraitloch.

Als Remus zum Abendessen aus dem Schlafsaal kam, saß zu seiner Verblüffung Miriam in einem der Sessel und malte irgendetwas auf einen Papierblock.
»Hey Ray, wie geht’s?«, sagte sie ohne aufzusehen.
»Was machst du hier?«
»Ach, ich hab’s gemacht wie Sirius, nur ein paar Jahre später.« Jetzt sah sie doch auf und grinste. »Muss mir eben in den Sommerferien irgendwo eine Wohnung mieten… Wo ziehst du hin? Lust auf eine WG?«
»Weiß noch nicht.« Remus fuhr sich durch die Haare, er sah müde und erschöpft aus, aber das war bei Remus nichts Neues. Seine Wange wies jedoch eindeutige Spuren eines Kampfes auf. »Wo sind die anderen?«
»Ähm… Sirius sagte, James und Lily haben ein Date und Sirius ist mit Emily auf dem Nordturm.«
»Sirius ist mit Emily auf dem Nordturm?!«, wiederholte Remus mit zugezogenen Augenbrauen.
»Ja… Schon eine ganze Weile.« Miriam warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Es gibt ja gleich Essen! Super!« Sie legte die Schokoringe weg, die sie wohl die ganze Zeit über genascht hatte und stand auf. »Kommst du mit zum Essen?«
»Nein, ich…« Der Rest seines Satzes ging in unverständlichem Gemurmel unter und dann war er schon aus dem Portraitloch gestürmt.
Miriam schmunzelte.

Remus’ Hände begannen wieder zu beben. Er versuchte tief einzuatmen und sich dadurch zu beruhigen, doch es funktionierte nicht besonders gut. Sirius mit Emily? Als er Sirius das letzte Mal mit seiner vorherigen Fast-Freundin allein gelassen hatte, war sie plötzlich Hals über Kopf in ihn verliebt gewesen, obwohl Sirius bis heute behauptete, nichts mit ihr gehabt zu haben.
Während er die Treppen zum Nordturm hinaufstieg versuchte er einen Plan zu fassen. Was sollte er tun? Mit Emily reden? Sirius von ihr fortzerren? Oder einfach wieder gehen?
Doch so sehr er sich auch anstrengte, der Kampf in seinem Innersten nahm fast seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch und es war ihm unmöglich einen Gedanken festzuhalten. Für gewöhnlich schwieg der Wolf in ihm nach Vollmond für einige Tage, doch diesmal war es anders. Remus spürte seine Wut, seine Kampflust und es fiel ihm schwer, seine Gefühle von denen des Wolfes zu trennen, weil sie sich in diesem Moment so sehr ähnelten. Remus wollte irgendetwas zertrümmern, irgendwo seinen Zorn raus lassen, genauso wie seine Angst.
Er wollte Emily zurück. Er wollte es so sehr, dass es beinahe körperlich schmerzte. Ob es Liebe war, wusste er nicht. Aber wenn Emily von jetzt an nur noch das Monster in ihm sehen würde, könnte er es nicht ertragen mit ihr zusammen zu sein.
Sie verstanden es nicht. Weder James, noch Sirius oder Lily. Sie kannten es nicht, wenn man ständig wegen demselben Problem von allen Menschen zurückgewiesen wurde. Ja, sie hatten Recht, sie kamen mit dem zurecht, was er war und er war ihnen dankbar dafür. Aber die wenigsten waren wie sie. Und Emily war die Tochter mächtiger Politiker. Wenn ihre Eltern herausfanden, was er war, würden sie ihr jeglichen Umgang mit ihm verbieten, davon war er überzeugt. Mr Lewis war nicht bekannt für seine Güte gegenüber Werwölfen. Remus wusste nicht einmal, wie Emily über Werwölfe dachte…
Endlich hatte er das Ende der Treppe erreicht. Er atmete noch einmal tief durch, versuchte den Wolf in die hinterste Ecke seines Bewusstseins zu verbannen und stieß die schwere Holztür auf. Eiskalter Wind blies ihm entgegen, ein paar Schneeflocken wehten durch die Luft. Die Sonne war bereits untergegangen und die Nacht tauchte alles in ein schwarzgrau. Der Mond stand über dem Wald direkt vor Remus.
Und Sirius hielt Emily in seinen Armen. Remus bohrte seine Fingernägel in seine Handfläche. Nicht nur der Wolf in ihm brüllte wütend auf, da war noch ein Monster, das sich regte. Heiße Wut durchströmte ihn und sein Herz begann zu rasen.
»Oh, hey.« Sirius sah ihn erschrocken an und schob Emily ein wenig von sich weg. Sie drehte sich zu Remus um, aber er sah sie nicht an. Seine Augen fixierten Sirius, den Verräter. Hatten sie nicht ausgemacht, dass Emily tabu war? TABU!
Die Stimme der Vernunft in seinem Kopf meinte: Ganz ruhig! Wenn du ihm etwas antust, bringst du dich nur selbst in Schwierigkeiten! Aber die andere, viel lautere Stimme sagte: Wenn du ihn von der Brüstung stößt, kann nicht mal Poppy ihn wieder zusammen flicken! Es muss nur wie ein Unfall aussehen!
»I-Ich gehe wohl lieber.«, murmelte Sirius und ließ Emily schnell los, als er das wütende Funkeln in Remus’ Augen sah. »Lasse euch beide allein.« Er drückte sich an der Brüstung entlang an Remus vorbei und schloss schnell die Holztür hinter sich.
Remus stand da und versuchte ruhig zu atmen. Er war stolz auf sich: er hatte Sirius nicht ein Haar gekrümmt, dabei hatte alles in ihm danach geschrien. Einen Fingernagel nach dem anderen löste er aus seiner Handfläche, der kühle Wind um ihn herum half ihm, sich zu beruhigen und brachte ihm langsam seinen kühnen Kopf zurück.
Das erste, was er wieder von seiner Umwelt wahrnahm war, dass Emily weinte. Sie sah ihn an, schluchzte und wischte sich immer wieder mit dem Ärmel über ihre Wangen.
»A-Alles okay?«, fragte sie leise und atmete tief ein.
Sie fragte ihn, ob alles okay war. Dabei war sie es doch, die weinte!
Sofort überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Sie weinte nur wegen ihm! Warum hatte er ihr auch alle diese fürchterlichen Dinge ins Gesicht geschrien? Wie konnte er sie überhaupt anschreien?
»Es tut mir leid!« Remus war mit einem Schritt bei ihr und packte sie an den Schultern. »I-Ich wollte nicht… Du… Und… Sirius…« Er wollte so viel sagen, aber plötzlich gingen ihm alle Worte aus. Emily schien das nicht zu stören, sie presste ihr Gesicht in seine Brust und schlang ihre Arme wie Schraubstöcke um seinen Bauch.
»Du h-hasst mich nicht?«, schniefte sie.
»Nein.« Remus hätte beinahe gelacht. So eine blöde Frage! »U-Und du? Ich meine… Ich bin…«
»Du bist Remus Lupin.« Emily löste sich von ihm und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Richtig?«
»Ja.«
»Du bist der Remus Lupin, der mir immer die Bücher aus den oberen Regalen in der Bibliothek holt, weil ich zu klein bin und sich alle immer über mich lustig machen, wenn ich mal wieder das falsche Buch runter schweben lasse. Der Remus Lupin, der immer ein Stück Schokolade für mich übrig hat und sich in der Bibliothek immer vor mich stellt, damit ich es heimlich essen kann. Der Remus Lupin, der dieses wunderschöne Mädchen ohne mit der Wimper zu zucken für mich sitzen ließ.« Sie schniefte. »Richtig?«
»J-ja…«
»Es tut mir leid. Mehr brauchte ich eigentlich nicht wissen, aber… Ich habe mir solche Sorgen gemacht.« Emilys Haare blieben immer wieder an ihren feuchten Wangen hängen und sie strich sie hinter die Ohren. »Ich mag diesen Remus Lupin wirklich sehr gerne, weißt du?« Sie lächelte leicht und suchte seinen Blick.
Remus schluckte. »Ich auch... Aber der andere Teil…«
»Mit dem komm ich auch irgendwie klar.« Sie legte eine Hand an seine Brust, ganz leicht und beinahe konnte er ihre Wärme spüren. »Wenn du mich lässt.«
Remus grinste. Das war ja ganz leicht!, dachte er, dann schlang er die Arme um sie und legte seinen Kopf auf ihren. Wieder spürte er, wie sich das unbekannte Monster in ihm regte, doch dieses Mal brüllte es triumphierend.

Weder James und Lily noch Emily und Remus erschienen zum Abendessen und so saß Sirius mit Miriam allein an einem Ende des Tisches. Julia Parker fragte ihn flüsternd, ob James sich über ihr Geschenk gefreut hätte und er bejahte, obwohl James kein Wort über ihr Geschenk verloren hatte. Professor Dumbledore und Flitwick unterhielten sich angeregt über den Ninsken-Hundeschlabber-Klebstoff und Hagrid schmunzelte immer wieder in seinen Bart hinein.
Eine Eule flog in die große Halle und ließ einen Brief auf Sirius’ Teller fallen. Überrascht hob er ihn hoch.
»Nachtpost.« Miriam grinste. »Du bist aber wichtig, Blacky.«
Sirius ignorierte sie und öffnete den Brief. Überrascht hob ein eine Augenbraue hoch und grinste dann. »Wenn meine Mutter das herausfindet, hat unser Familienbaum ein Brandloch mehr!«
»Warum?« Miriam wollte ihm den Brief aus den Händen reißen, aber Sirius war schneller und steckte ihn in seinen Umhang.
»Dein Essen wird kalt, Clarefield!« Er grinste frech. »Oder bist du auf Diät?«

»Hey Prongs, zieh dir das mal rein!«, rief Sirius, kaum dass er ganz durch das Portraitloch gestiegen war. Lily warf James einen genervten Blick zu, aber er sah ihn nicht (oder wollte ihn nicht sehen). Sie hatten zusammen einen tollen Nachmittag und sie hätte die Zweisamkeit mit James noch ein bisschen länger genießen können. Jetzt machte sie ein wenig widerwillig auf dem Sofa für Sirius Platz und der Rumtreiber ließ sich sofort neben James fallen. Dabei drückte er James mit einem breiten Grinsen einen Pergamentbogen an die Brust. Neugierig faltete James den Pergamentbogen auseinander und las was darauf stand.
»Oh!« James sah auf. »Das tut mir leid, Pad!«
Sirius wedelte ungeduldig mit der Hand in der Luft. »Jaja, ließ weiter!«
James hob eine Augenbraue und las dann weiter. Schließlich stieß er einen Pfiff aus und lachte. »Pad, ich hoffe du weißt, dass wir praktisch Brüder sind.«, sagte er, als er Sirius den Brief zurück gab. »Und Brüder teilen doch alles, oder?«
Sirius grinste nur weiterhin selig.
»Was ist denn los?« Lily konnte ihre Neugierde nicht unterdrücken.
»Mein Onkel Alphard ist gestorben.«, meine Sirius mit einem Hauch Bedauern in seiner Stimme.
»Das tut mir leid.«, meinte Lily schnell.
»Nicht mehr, wenn du die gewaltige Summe siehst, die er ihm überlassen hat.« James schüttelte fassungslos den Kopf. »Hatte er so viel Geld oder warst du sein Lieblingsneffe?«
Sirius zuckte mit den Schultern. »Jetzt muss ich deinen Eltern nicht mehr auf der Tasche liegen. Am besten, ich sehe mir gleich mal die Immobilien im Tagespropheten an.« Voller Tatendrang sprang Sirius auf und lief die Treppe zu den Jungenschlafsälen hoch.
»Du musst nicht ausziehen!«, rief James so laut, dass Sirius es hörte. »Im Gegenteil! Meine Mutter lässt dich bestimmt nicht mehr gehen!«
Sirius kam zurück, den Tagespropheten in der Hand und lachte. »Irgendwann muss ich doch auf eigenen Füßen stehen. Außerdem komme ich dann vermutlich zum Essen trotzdem zu euch, es sei denn, ich finde einen Hauselfen. Kochen… Zaubertränke… Alles nicht meine Stärke.« Er setzte sich wieder neben James und schlug den Propheten auf.
»Hast du den von Moony?« James hob die Augenbrauen. »Und er hat dir nichts angehext?«
»Moony ist weg. Mit Emily auf dem Nordturm.«
»Ach was?!« James riss die Augen auf. »Haben sie sich wieder vertragen?«
»Keine Ahnung. Remus hat mich angesehen, als würde er mir gleich den Kopf abreißen, da hab ich mich lieber aus dem Staub gemacht.«
»Feigling.«
James und Lily fuhren herum. Miriam stand mit einem breiten Grinsen im Portraitloch und kletterte hinein. Lily sprang auf und lief zu ihrer Freundin.
»Was machst du hier?«
»Ich gehe hier zur Schule, oder?«
»Ja, aber…«
»Also, was hab ich verpasst?« Miriam legte Lily den Arm um die Schulter und navigierte sie zu einem Sessel neben dem Kamin.
»Ähm…« Lily und James tauschten kurze Blicke. »Eigentlich nichts.«
»Eigentlich?«
»Jetzt sag schon, warum du hier bist!«
»Meine Eltern haben sich gestritten und ich hatte einfach keine Lust so ins neue Jahr zu starten. Gibt es eigentlich so was wie eine Party?« Miriams Stimme klang unbekümmert und Sirius hob eine Augenbraue. Sagte sie Lily nichts, weil James da war? Doch Miriam hatte wohl nicht mit Lilys Hartnäckigkeit gerechnet.
»Du haust einfach ab, weil sie sich streiten?« Lily schüttelte den Kopf. »Das ist total bescheuert! Die werden sich bis Übermorgen schon wieder eingekriegt haben!«
»Glaube ich nicht.« Miriam schmunzelte und Sirius fragte sich, ob Lily überhaupt wusste, dass ihre Eltern sich scheiden ließen. »Ich verbringe meine wohlverdienten Ferien nun mal lieber in aller Ruhe hier, als bei den beiden Streithähnen. Ist das so schlimm?«
»Ja!« Lily sprang auf. »Ja, verdammt, ja!« Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stürzte aus dem Portraitloch. Überrascht von diesem plötzlichen Wutausbruch sahen die anderen ihr nach.
»Was war das?«, fragte Sirius.
»Der Catwoman-Modus.« Miriam zuckte unberührt mit den Schultern und erntete einen verwirrten und fragenden Blick von den Jungen. »Was? Kennt ihr nicht ›Batman‹? Ihr Reinblüter seid echt langweilig!«
»Das ist ihr erstes Weihnachtsfest ohne ihre Eltern.«, murmelte James.
»Stimmt. Ziemlich taktlos von dir, Clarefield.« Sirius sah sie tadelnd an und griff nach der Tüte mit den Schokoringen. »Hast du mein Weihnachtsgeschenk gegessen?« James warf Sirius einen fassungslosen Blick zu. Wie konnte er so seelenruhig da sitzen und Plätzchen futtern, als wäre nichts geschehen? Als Sirius seinen Blick bemerkte, steckte er sich gerade noch ein Plätzchen in den Mund und meinte dann kauend: »Was denn?«
»Sie hat Recht.« James schüttelte den Kopf. »Du bist ein Mistkerl.« Dann stand er auf und beeilte sich, Lily hinterher zu kommen.
Miriam und Sirius sahen ihm kurz nach. »Ich hoffe, Potter wird nicht zu so einem gefühlsbedachten Weichei.«, meinte Miriam dann.
Sirius stimmte ihr zu. »Wäre echt ätzend.«
»Du bist auch ätzend.«
»Du bist fett.«
»Du bist einfallslos.«

Auch wenn Sirius Miriam nicht besonders mochte, die Idee mit der Silvesterparty gefiel ihm. Also schnappte er sich James, kaum dass der in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte und zerrte ihn in den Jungenschlafsaal.
»Wie wäre es mit einer Party?« Erwartungsvoll sah Sirius James an. »Eine Silvesterparty mit allen! Wir fragen Dumbledore, ob wir ein Klassenzimmer benutzen dürfen. Dann lassen wir noch unseren Vorrat an Knallkörpern hoch gehen. Stell es dir vor James!«
»Lily geht es gut, danke, dass du fragst.«
»Mensch Prongs!« Sirius verdrehte die Augen. »Bist du jetzt eingeschnappt, weil ich mich nicht um Evans sorge? Sie kann auf sich selbst aufpassen!«
»Das weiß ich auch.« James fuhr sich durch das Haar und seufzte. »Es wäre nur schön, wenn mein bester Freund und meine Freundin sich verstehen würden.«
»Ach, mach dir darüber keine Gedanken.«, winkte Sirius ab. »Sie mag dich, dann mag sie irgendwann auch mich, immerhin sind wir uns total ähnlich! Wir denken sogar manchmal dasselbe!«
»Manchmal ist gut.« James grinste. Es war schon oft vorgekommen, dass sie die Gedanken des anderen ausgesprochen hatten oder sich stumm verstanden.
»Also, bist du dabei? Wir haben schon lange keine Party mehr steigen lassen.« Sirius grinste breit. »Mit dem Alkohol müssen wir nur aufpassen, nicht dass die kleine Zweitklässlerin sich betrinkt!«
»Wie heißt sie eigentlich?«
»Wollte ich dich gerade fragen.«


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