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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 24

von Jojoi

Sie schlief zusammengerollt wie eine Katze, als James sich zu ihr schlich. Poppy hatte ihn natürlich sofort rausgeschmissen, nachdem sie Lily geheilt und ins Bett verfrachtet hatte. Ihr Knöchel war angebrochen gewesen und obwohl Madam Pomfrey sie nach wenigen Sekunden geheilt hatte, wollte die Krankenschwester sie hier behalten. Also war James wieder in den Gryffindorturm zurückgekehrt, hatte sich seinen Tarnumhang von Sirius zurückgeholt und war zu Lily geschlichen.
Sie seufzte, als er die Arme um sie legte und sein Gesicht in ihrem Rücken vergrub. Er hatte solche Angst um sie gehabt.
Sie schliefen bis spät in den Nachmittag hinein. Die Vorhänge zu Lilys Bett waren zugezogen und als James aufwachte war er überrascht, dass Poppy ihn nicht schon lange rausgeworfen hatte, obwohl seine Armbanduhr bereits kurz vor fünf zeigte. Lilys Rücken presste sich immer noch an seine Brust und sie hatte die Hände um seine Arme geschlungen. James vergrub das Gesicht in ihrem Haar bis sie sich irgendwann regte und die Augen aufschlug.
»Morgen.«, brummte Lily und atmete tief durch.
»Morgen?« James kicherte. »Wir haben bereits den Weihnachtstee verpasst.«
»Oh.« Sie drehte sich in seinen Armen auf den Rücken und streckte die steifen Gliedmaßen. Kurz musterte sie James’ Pyjama und fragte: »Seit wann bist du hier?«
»Die ganze Zeit eigentlich. Bin heute Nacht zu dir geschlichen.« Wieder vergrub er das Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren Duft tief ein. »Ich habe dich in meinem Bett vermisst.«
»Wir sind erst vier Tage zusammen.«, erwiderte sie.
»Na ja… Du kannst nicht leugnen, dass wir schon davor öfters Mal geflirtet haben.«, grinste er und küsste ihr Ohr. Lily schloss die Augen und lauschte. Es war völlig still im Schloss. Nur James begann irgendwann wie Mortimer zu schnurren, als er die Nase über Lilys Hals auf und ab gleiten ließ.
»Mr Potter«, sagte Lily schmunzelnd, »Sie stehen doch nicht etwa auf kuscheln?«
»Mit dir?« Er küsste ihren Hals. »Schuldig im Sinne der Anklage.«
Lily grinste und vergrub ihre Hand in seinem Haar. James’ Arm, der bisher einfach nur um ihre Mitte gelegen hatte, begann jetzt sich zu bewegen. Er strich mit der Hand von ihrer Taille zu Hüfte, dann zum Bauch, während er wieder schnurrte und es genoss, wie Lilys Hand durch sein Haar fuhr. Sie kicherte und schnurrte dann zurück. Ihre Lippen fanden sich, James richtete sich ein wenig auf, ließ einen Finger unter ihren Pyjama gleiten…
Jemand räusperte sich. Sie fuhren auseinander und sahen erschrocken zu dem Schatten, der sich auf dem Vorhang um Lilys Bett abzeichnete.
»Miss Evans? Kann ich den Vorhang öffnen?« Dumbledore! Lily spürte, wie sie rot wurde und James fuhr sich verlegen durch sein Haar.
»Ja, Professor.«, sagte sie und wäre am liebsten im Boden versunken.
Professor Dumbledore zog den Vorhang vor ihrem Bett auseinander. Lily schien es, als würde er schmunzeln und James vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
»Wie geht es Ihrem Fuß, Miss Evans?«, wollte Dumbledore wissen und trat näher an das Bett. James erwägte, aus dem Bett zu krabbeln, aber dann stände er im Schlafanzug vor seinem Lehrer. War das nicht der Alptraum eines jeden Schülers?
»Gut.« Probeweise ließ sie den Fuß kreisen. »Madam Pomfrey hat wieder ganze Arbeit geleistet.«
»Das freut mich.« Der Schulleiter begann vor Lilys Bett auf und ab zu gehen. »Ich wollte Sie und Mr Potter gewiss nicht stören…«
»Oh, das… tun Sie nicht… Kein Problem… Wirklich… Also…«, stammelten sie und James gleichzeitig und wieder erschien ein Schmunzeln auf Dumbledores Lippen. »Allerdings wollte ich sowieso Sie beide sprechen, also…«
»W-Worum geht es, Professor?«, fragte James schnell. Er befürchtete, Dumbledore hätte etwas von der chaotischen Nacht mitbekommen und war hier, um ihnen die Leviten zu lesen. Doch dem war nicht so. Stattdessen fragte der Schulleiter, ob James’ Wunden gut verheilt wären. »Ja«, antwortete er, »aber ein paar Narben werden vermutlich bleiben, sagte Madam Pomfrey.«
»Oh, Narben können durchaus praktisch sein.«, sagte Dumbledore. »Ich habe eine über meinem Knie. Sie ist ein fehlerfreier Plan der Londoner U-Bahn.« Lily grinste. »Allerdings...«, kam Dumbledore auf sein eigentliches Thema zurück, »Ich muss ehrlich zugeben, der Angriff auf Sie hat mich zutiefst getroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Schüler dieses Instituts vor meiner Nase zu einer solchen Tat fähig wäre.«
»Es war nicht Ihre Schuld.«, meinte James schnell.
»Nein? Nun…« Wieder ging der Schulleiter vor Lilys Bett auf und ab. »Es hat mir gezeigt, dass dieser Krieg bereits in unserer Mitte herrscht. Dieser… Verrückte beeinflusst junge Menschen mehr, als ich in meinen schlimmsten Träumen erwartet habe. Ein solcher Angriff ist unentschuldbar!« Professor Dumbledore blieb stehen und sah die beiden Gryffindors mit ernster Miene an. »Eine solche Tat wird an meiner Schule nicht geduldet. Von nun an werden Sie mit Schülern, die andere wegen ihrer Abstammung oder aufgrund von Meinungsverschiedenheiten diskriminieren, nicht mehr geduldig umspringen. Sollten Sie einen solchen Vorfall beobachten, haben Sie selbstverständlich einzuschreiten und mich zu informieren. Flüche, wie die, von denen Sie verletzt wurden, sind dunkelste Magie. Sie sind weder auf dem Schulgelände, noch in Hogsmeade gestattet. Wenn jemand einen solchen Fluch anwendet, haben Sie mich zu benachrichtigen. Das Wort »Schlammblut« möchte ich in dieser Schule nicht mehr zu hören kriegen.« Dumbledore atmete tief durch und seufzte. »Ich weiß, ich verlange viel von Ihnen, doch ich habe Sie beide zu Schulsprechern gemacht, weil ich weiß, dass man sich auf Sie verlassen kann und weil Sie beide einen gewissen Sinn für Gerechtigkeit haben.«
»Wir werden unser möglichstes tun, Professor.«, sagte James ernst.
»Das war natürlich keine Aufforderung, andere Schüler… Aufzumischen.« Dumbledore sah ihn über seine Halbmondbrille hinweg durchdringend an und James nickte schnell.
»Professor, erlauben Sie mir die Frage, warum Sie Snape und Rosier so… glimpflich haben davon kommen lassen, wo Sie doch offensichtlich nicht wollen, dass… Dass etwas derartiges erneut geschieht.« Lily atmete tief durch. »Ich will Sie nicht kritisieren oder so, aber… Haben die beiden nicht härtere Strafen verdient? Sie hätten James töten können!«
»Sie denken an einen Schulverweis, Miss Evans.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung und Lily nickte kurz. »Nun, wenn ich Mr Snape und Mr Rosier aus der Schule verwiesen hätte, wären sie sofort in die Fänge dieses Verrückten gelangt, der sich selbst Lord nennt. Hier, wo jedoch noch Schüler, die nichts von Voldemorts Ideologie halten, Einfluss auf sie haben könnten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie wieder in die richtige Bahn gelangen. Was die beiden Mr Potter angetan haben ist ohne Zweifel einen Schulverweis wert, aber in diesem Krieg brauchen wir jeden Zauberer.« Dumbledore lächelte traurig und seine blauen Augen wirkten auf Lily plötzlich wässrig. »Wenn ich damit aufhöre, das Gute in meinen Schülern zu fördern, dann hat dieser Wahnsinnige da draußen bereits gewonnen.«
James schluckte und Lily senkte den Kopf. »Ist es wirklich so ernst, Professor?«, fragte er leise.
»Oh ja, James.« Professor Dumbledore nickte und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. »Und ich fürchte, es wird noch schlimmer.«
»Kann ihn niemand aufhalten?«
»Wenn er alleine wäre… Aber die Zahl seiner Anhänger nimmt täglich zu.« Dumbledore seufzte. »Aber machen Sie sich keine Sorgen, James. Solange es Menschen wie Sie oder Miss Evans gibt, hat er noch lange nicht gewonnen.«
Lily sah auf und auch auf James’ Lippen stahl sich ein Lächeln. Das war das vermutlich größte Lob, das ein Lehrer ihm je ausgesprochen hatte.
»Nun… Ich werde Sie nicht länger belästigen.« Professor Dumbledore zwinkerte ihnen zu, machte ein paar Schritte von Lilys Bett weg und zog den Vorhang wieder zu. »Einen schönen Tag noch!«
»Ihnen auch, Sir!«, sagte James. Er lehnte sich wieder in den Kissen zurück und ein paar Sekunden später öffnete und schloss sich die Tür zum Krankenflügel. James schlüpfte kurz aus dem Bett, warf einen Blick in den Raum und kroch dann wieder zu Lily ins Bett zurück. »Remus schläft tief und fest vier Betten weiter.«, sagte er und schlang seine Arme um Lily. »Also… Wo waren wir?« Er grinste und beugte sich über sie.
»Genau!« Lily schob ihn zurück. »Wo wart ihr?«
Verwirrt sah James sie an. »Was meinst du?«
»Heute Nacht. Wo wart ihr? Ich habe euch gesucht. Emily…«
»Ich weiß.« James ließ sich wieder in die Kissen sinken und seufzte. »Du wirst es nicht glauben, wie durchtrieben Lewis ist! Sie hat sich zu Weihnachten einen Tarnumhang schenken lassen.«
»Was?« Lily setzte sich auf. »Das ist doch…«
»Sie hat nach dem Frühstück beobachtet, wie Remus mit Poppy über das Schulgelände ging. Dann hat sie sich ihren Tarnumhang übergezogen und hat in der Eingangshalle gewartet.«
»Worauf?«
»Na, auf Sirius und mich! Als plötzlich ohne jeden Grund das Schlosstor aufging wusste sie, dass wir dahinter steckten. Sie lief unseren Spuren im Schnee nach und folgte uns so rasch, dass sie mit uns in den Geheimgang bei der peitschenden Weide gleiten konnte. Sirius und ich bemerkten sie natürlich nicht.«
»Wohin führt der Geheimgang? Ich dachte zur Heulenden Hütte, aber…«
»Das ist auch richtig.« James seufzte. »Aber die Heulende Hütte wird mit der Zeit langweilig, deshalb haben wir es uns angewöhnt, hin und wieder mal frei über die Ländereien mit Remus zu streifen.«
»Was?!« Lily schnappte nach Luft. »Wisst ihr nicht, wie gefährlich das ist?«
»Doch, aber… Na ja, du kennst uns ja.« James versuchte ein Lächeln, aber es erstarb schnell, als er Lilys zornigem Blick begegnete. »Jedenfalls sind wir nur in die Heulende Hütte gegangen, um Remus unter den Tarnumhang wieder zurück zu bringen. Dann wollten wir im Wald verschwinden, wie immer. Wir bemerkten Emily auf dem Rückweg. Jetzt lief sie natürlich vor uns und ungefähr auf halben Weg ist Sirius ihr irgendwann auf den Fuß getreten. Remus und sie haben sich den restlichen Weg tierisch gezankt… Er ist bei Vollmond sowieso schon immer so gereizt… Na ja.« James atmete tief durch und Lily biss sich auf die Lippen.
»Emily ist dann zurück ins Schloss.«, nahm James den Faden wieder auf. »Sie wusste ja, was sie wissen wollte… Und wir sind wie geplant in den Wald gegangen. Remus hat sein pelziges Problemchen ausgepackt und eigentlich war es recht friedlich… Vergleichsweise, meinte ich. Aber dann ist er plötzlich losgerannt und Sirius und ich haben es erst gar nicht kapiert. Er hat dich wohl gewittert… Merlin sei Dank bist du so eine gute Läuferin.«
Lily runzelte die Stirn. »Woher willst du das wissen? Ihr wart gar nicht da!«
»Doch, sicher.«
»Nein!«
»Doch!« James grinste. »Glaub mir! Remus ist dir in den Wald gefolgt, du bist gestolpert und hast dir vermutlich dabei den Fuß verletzt. Dein Kopf ist ziemlich hart gegen eine Tanne geknallt und du bist bewusstlos liegen geblieben. Beinahe wären Sirius und ich zu spät gekommen, aber wir haben Remus rechtzeitig von dir weg gescheucht. Er ist dann wieder im Wald verschwunden und Sirius ist ihm gefolgt. Ich hab dich durch den Geheimgang der Heulenden Hütte nach Hogwarts getragen. Du kannst Emily fragen, sie ist uns im Gemeinschaftsraum begegnet. Als du aufgewacht bist und uns sagtest, dass dein Fuß schmerzt, habe ich dich in den Krankenflügel gebracht.«
Lily schüttelte den Kopf. »Nein, so war es nicht! Ich war vor der Heulenden Hütte… Ein Wolf hat mich angefallen. Ich bin in den Wald gerannt und dort war noch ein Werwolf… Ein schwarzer… Kleiner als der andere. Und… Dann hat ein Hirsch mich gerettet und ich hab mit ihm geredet und…«
»Du hast mit einem Hirsch geredet?« James beäugte sie skeptisch und legte ihr eine Hand auf die Stirn. »Hast du Fieber? Bist wohl doch härter an die Tanne geknallt, als ich gedacht habe. Hat übrigens ein ziemlich hohles Geräusch gemacht.«
»Ich bin gegen keine Tanne geknallt!« Lily fegte seine Hand fort. »Und der Hirsch hat ja nicht geantwortet! Er hat meine Wunden versorgt und…«
»Ein Hirsch hat deine Wunden versorgt? Hatte er einen langen Kittel an? Dann meinst du vielleicht Poppy…«
»Hör auf Witze zu reißen!« Lily schlug ihm wütend auf die Schulter. »Ich weiß, dass es verrückt klingt! Dann bin ich in den Geheimgang beim Honigtopf appariert und auf allen vieren nach Hogwarts gekrochen und bin dann allein Emily im Gemeinschaftsraum begegnet.«
»Nein, Schatz.« James nahm ihr Gesicht in seine Hände und schüttelte den Kopf. »Du redest völlig wirr. Ich habe dich durch den Geheimgang der Heulenden Hütte zurück gebracht. Es gab keinen Hirsch und auch keinen zweiten Wolf.«
Lily sah in seine ersten, braunen Augen und schluckte. Warum log er?
»Bist du ein Werwolf?«, fragte sie leise.
»Nein.«
»Sirius?«
»Nein.« James seufzte. »Nur Remus. Sonst gibt es hier weit und breit keinen anderen Wolf. Du glaubst doch nicht, dass Moony jemand anderen in sein Revier lässt!« Er grinste und streichelte Lilys Wange. »Du musst echt hart mit dem Kopf irgendwo gegen gestoßen sein. Arme Tigerlily.« Er küsste sie auf die Stirn und strich ihr über das Haar. Lily schloss die Augen und versuchte sich an das zu erinnern, was James ihr erzählt hatte. Vielleicht hatte sie wirklich nur geträumt? Aber es kam ihr alles so real vor…
»Am besten, wir reden nicht mehr davon.« James legte seinen Finger auf ihre Lippen. »Remus weiß nichts und… Es wäre ein Schock für ihn, wenn er alles erfahren würde… Er hätte dich beißen können…«
Lily nickte zustimmend. Doch obwohl sie sich einredete, dass James bestimmt Recht hatte, ging ihr der Anblick des Hirsches nicht mehr aus dem Kopf.

»Also«, begann Lily und sah von James zu Sirius und wieder zurück. Sie saßen im Schlafsaal der Jungen, Remus war noch im Krankenflügel. Es war die letzte Vollmondnacht gewesen und er schlief noch tief und fest. »Irgendwelche brauchbaren Vorschläge, wie wir Remus und Emily wieder zusammenbringen können?«
»Ein Candlelightdinner.«
»Die Besenkammer im fünften Stock.«
»Gefälschte Liebesgedichte…«
»Gefälschte Liebeserklärungen!«
»Wir zerren sie unter einen Mistelzweig.«
»Wir kleben sie zusammen wie dich und James. Hundeschlabber und Ninskensaft haben wir ja bestimmt genug.«
»Könnte funktionieren… Solange sie nicht bis zum nächsten Vollmond zusammenkleben…«
»Dann doch lieber die Mistelzweige.«
Lily seufzte. »Okay, das ist Schrott.«
»Warum sind unsere Ideen Schrott?«, fragte Sirius gekränkt.
»Was ist denn ›Die Besenkammer im fünften Stock‹ bitteschön für eine Idee?«
»Na, in der sind kaum Spinnenweben und nur drei Besen… Wir könnten sie darin einsperren…«
»Oder wir kombinieren einfach alle unsere Ideen.« James grinste breit. »Wir kleben sie erst zusammen, zerren sie dann unter den Mistelzweig. Wenn das nicht funktioniert sperren wir sie zu einem Candlelightdinner in die Besenkammer und zaubern ihnen wenn gar nichts mehr hilft, die Liebesgedichte und -Geständnissie in den Mund!«
Lily schüttelte matt den Kopf. »Lass mich eines klar stellen, Potter: Unser zweites Date ist kein Candlelightdinner in einer Besenkammer, klar?«
»Hey, in der Besenkammer habe ich schon viele glückliche Momente erlebt. Warum solltet ihr beide…« Als Sirius Lilys Blick sah meinte er schnell: »Wir könnten auch einfach mal mit Emily und Remus reden und… Vermitteln.«
»So, wie du damals zwischen mir und Sophie vermittelt hast?«, fragte James argwöhnisch.
»Was hat er gemacht?«, fragte Lily.
»Ist mit ihr in der Besenkammer verschwunden.«
Lily sah Sirius geschockt an. »Ich dachte, ihr seid Freunde! Und du… Du fällst auf meiner ›Liste der Menschen, die ich schätze‹ momentan ins Bodenlose!«
Sirius zuckte grinsend mit den Schultern. »Ich habe nur versucht Sophie zu helfen. Aber wenn du dir solche Sorgen machst, übernehme ich Remus.«
»Ich entferne schon mal die Spinnenweben in der Besenkammer für euch.«, witzelte James und Lily sah ihn verwirrt an. Sein bester Freund hatte ihm die Freundin ausgespannt und James schien es nicht die Bohne zu kümmern!
»Das ist zwei Jahre her.«, sagte James, als er ihrem Blick begegnete. »Und ich hatte sowieso schon was mit Kathie am Laufen…«
»Ihr seid Mistkerle.« Lily sah von Sirius zu James und wieder zurück. »Alle beide beschissene Mistkerle.«
»Jaaah.« Sirius griff in die Tüte mit den Schokoringen, die Lily ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. »Was genau soll ich Remus denn jetzt sagen?«
Weil Lily es Sirius nicht zutraute, dass er Remus davon überzeugen konnte, dass er Emily verzeihen sollte, ging sie lieber selbst zu ihm. Aber so sehr sie sich auch anstrengte, Remus ging nicht auf sie ein. Er lehnte das gesamte Gespräch über schweigend am Fenster und starrte hinaus, während Lily ohne Unterbrechung auf ihn einredete. Sirius und James beobachteten sie von ihren Betten aus. Hin und wieder tauschten sie genervte Blicke, bis es James irgendwann zu blöd wurde.
Er trat hinter Remus und packte den Marauder grob an der Schulter. »Wenn meine Freundin mit dir redet, dann guck sie wenigstens an!«, knurrte er und drehte ihn energisch in Lilys Richtung. Remus versuchte sich mit Händen und Füßen aus James’ Griff zu befreien und schnell entstand ein Machtkampf zwischen den beiden. »Und jetzt hör ihr gefälligst zu! Was Lily sagt ist nämlich genau das, was wir alle denken und… Hör jetzt auf!«
»James!« Lily packte James an einem Arm, aber da mischte sich schon Sirius in den Kampf ein. Er stieß James grob zurück, holte dann aus und schlug Remus mit der Faust ins Gesicht.
»Weißt du was, Moony?«, schrie er seinem Freund ins Gesicht und hielt seine Arme so fest, damit Remus sich nicht rächen konnte. »Du KOTZT MICH AN! Seit sechs Jahren höre ich mir das jetzt schon an! Buhuu ich bin ein Werwolf, niemand liebt mich heul, heul!« Sirius schüttelte Remus wütend. »Aber verdammt noch mal, WIR VERACHTEN DICH NICHT! Das redest du dir nur immer wieder ein! Akzeptier endlich, wer du bist! Und geh mir damit nicht mehr auf die Nerven!« Damit stieß er Remus zurück. Einen Moment starrten sich die beiden wütend an, dann drehte Sirius sich um und wollte aus dem Schlafsaal gehen, aber da setzte Remus ihm plötzlich nach. James sprang schnell dazwischen und versperrte Remus den Weg. Remus versuchte an ihm vorbei zu kommen, aber James hielt ihn fest. Wieder rangen sie miteinander, während Sirius mit einer Hand an der Türklinke ruhig zusah.
»Lass mich los, James!«, knurrte Remus, den Blick fest auf Sirius gerichtet. »Ich werde diesem dämlichen Schnösel…«
»Gar nichts wirst du!« James stieß Remus zu Boden und kniete sich so über ihn, dass Remus praktisch bewegungsunfähig war. »Verdammt, Remus, Sirius HAT RECHT! Du verzeihst Emily nicht, dass sie dir nachgeschlichen ist, denkst, es sei ein Vertrauensbruch. Aber du hast nicht genug Vertrauen zu ihr, um ihr dein Geheimnis anzuvertrauen! Wenn wir es nicht herausgefunden hätten, hättest du es auch uns nie gesagt, stimmt’s? Du vertraust niemandem! Aber wir sind deine Freunde, du solltest uns vertrauen! Und vor allem vertraust du nicht dir selbst. Du bist ein spitzen Typ, aber du glaubst nicht, dass du Emily dazu bringen kannst, dich so zu lieben, wie du bist. Und das ist völliger Blödsinn, Moony!«
»Das sagst du!«, knurrte Remus und funkelte James zornig an. »Du bist ja kein… Kein Monster.«
»DU AUCH NICHT!« James krallte seine Hände in Remus’ Arme. »Warum kapierst du es nicht endlich? Wir haben alle genug von deinem Selbstmitleid, also hör jetzt auf damit und vertrag dich wieder mit Emily!«
»Sie will nichts mehr von mir wissen, jetzt wo sie weiß…«
»Wir alle wissen es!« James schüttelte ihn. »Wir alle! Und wir stehen nach wie vor hinter dir! Warum bist du dir so sicher, dass Emily jetzt nichts mehr von dir wissen will? Wenn sie dich nicht mehr will, dann nur, weil du ein engstirniger Vollidiot bist!« James’ Stimme überschlug sich. »Du probierst es ja nicht mal! Du denkst nur daran, was schief gehen, aber nie daran, dass es funktionieren könnte! Überleg doch mal, was du gewinnen könntest, wenn du nur endlich mal über deinen Schatten springen würdest!« Damit sprang James auf und ging zu Sirius. Remus blieb am Boden liegen, sein Körper zitterte und seine Fäuste waren geballt.
»Wenn du so weiter machst, heulst du dich in zehn Jahren bei uns darüber aus, warum du so einsam bist und du könntest es uns ersparen, indem du jetzt einfach in den Gemeinschaftsraum gehst und Emily um Verzeihung bittest. Aber dazu bist du zu feige!«, zischte Sirius. Dann rauschten die beiden Jungen aus dem Schlafsaal. Die Tür fiel krachend hinter ihnen ins Schloss und Lily zuckte zusammen.
Unschlüssig stand sie noch immer am Fenster und wusste nicht, ob sie sauer auf James und Sirius oder auf Remus sein sollte.
Der lag immer noch auf dem Boden und sah starr hinauf zur Decke. Lily schluckte.
»Es fällt mir schwer das zu sagen, Remus«, murmelte sie, »aber irgendwie haben die beiden schon Recht. Ich meine… das mit dem Vertrauen und so… Emily wusste ja nicht… Und wenn du ihr gesagt hättest…«
»Geh einfach, Lily.«, zischte Remus und schloss die Augen. Seine zu Fäusten geballten Hände bebten. Lily schluckte noch einmal und huschte aus dem Schlafsaal.
Als sie im Gemeinschaftsraum ankam und Sirius und James auf den Sofas lümmeln sah, als wäre nichts gewesen, entschied sie sich dafür, auf alle drei wütend zu sein.
»Das war ja mal so was von unnötig!«, herrschte sie Sirius an. »Ihr hättet auch ganz normal mit ihm reden können, statt gleich eine Schlägerei anzufangen!«
»Nein.« Sirius knackte mit den Fingern. »Das war schon lange überfällig. Und wenn er noch mal damit anfängt…«
»Du kannst das nicht verstehen, Lily.«, warf James ein. »Wir haben Remus schon tausendmal gesagt: Wenn du das Mädchen magst, dann sprich sie doch an! Und immer kam dieselbe dämliche Leier. Es wird langsam wirklich lächerlich.«
»Aber ihr könnt ihn auch nicht verstehen!« Trotzig verschränkte Lily die Arme vor der Brust. »Wir alle können nicht nachvollziehen, wie es sich anfühlt, so zu sein, wie er. Ich werde ja schon gemieden, weil meine Eltern Muggel sind, aber ihn wird man praktisch aus der ganzen Zauberwelt ausschließen. So ist es doch, oder?«
»Er hat seine Freunde. Was interessieren ihn die anderen?« Sirius baute sich angriffslustig vor Lily auf.
»Es ist nicht schön von jedem blöd von der Seite angesehen zu werden.«
»Er versteckt sich in seinem Mauseloch.« James zog seinen Zauberstab aus dem Umhang und drehte ihn nachdenklich in seinen Händen. »Wir hätten ihm einen schönen Fluch aufhexen sollen. Er ist so stur, ich glaube nicht, dass wir zu ihm durchgedrungen sind.« Lily schnappte empört nach Luft. Sie wollte James schon die Leviten lesen, da mischte Sirius sich ein.
»James hat Recht, Lily!« Sein Ton klang besänftigend. »Wir sind seine Freunde, wir dürfen nicht zulassen, dass er sein Leben in einem Rattenloch vergeudet. Und wenn das bedeutet, dass er von jetzt an nichts mehr mit uns zu tun haben will, dann ist es eben so. Wir haben es wenigstens versucht.« James nickte zustimmend und Lily seufzte tief.
»Wir können also nicht erwarten, dass Remus auf Emily zugeht.«, fasste sie zusammen und strich sich ihre Haare hinter die Ohren. »Dann gehe ich mal mit Emily reden.«
Doch daraus wurde nichts, weil Lily sie nirgendwo finden konnte. »Vermutlich hat sie sich mit ihrem Tarnumhang in irgendeine Ecke gesetzt.«, vermutete James und legte seiner verzweifelten Freundin den Arm um die Schulter. »Und vielleicht sollten wir uns nicht zu sehr in die Sache einmischen. Das ist eigentlich eine Sache zwischen Emily und Remus, also… Wie wäre es, wenn wir uns eine Auszeit nehmen?« Er zwinkerte ihr zu. »Ich schulde dir noch einen Apfelkuchen. Du musst nur Bescheid sagen, wann du ausgehen willst.«
»Mhm«, machte Lily und lehnte sich an James’ Schulter. »Stimmt, unser erstes Date ist schon eine Woche her. Und die Slytherins sind auch nicht da… Lust auf eine Verabredung, Potter?«
»Gerne.« James strahlte. »Aber versprich mir, dass wir nicht über Remus und Emily reden.«
»Einverstanden.« Lily seufzte. »Wenn die beiden nicht wollen, dass man ihnen hilft, dann ist ihnen auch nicht zu helfen.«
Sirius beschwerte sich zwar lautstark darüber, dass die beiden ihn allein im Gemeinschaftsraum versauern ließen, aber James navigierte Lily trotzdem aus dem Gryffindorturm.
»Wir gehen also Kuchen essen?«, fragte Lily, als James sie die Treppen runter leitete.
»Jaah… Aber ich muss ihn erst backen.«
»Oje…« Lily lachte. »Tolles Date, James!«
»Du wolltest ja kein Candlelightdinner im Besenschrank.«


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