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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 23

von Jojoi

Hallöchen!!
Eigentlich wollte ich gar nicht so fies sein, und das letzte Kap so blöd cutten, aber es wäre sonst so lang geworden... *tschuldigung*
Für alle, die es noch nicht bemerkt haben, will ich noch kurz erwähnen, dass ich eure Kommentare in meinem Thread beantwortet hab!
Soo, und jetzt viel spaß beim lesen =)
______________________________________________

Die Kellertür des Honigtopfs war verschlossen. »Alohomora!«, flüsterte Lily, doch die Tür öffnete sich trotzdem nicht. Natürlich nicht, ich würde auch meinen Keller abschließen, wenn ständig irgendwelche Sachen auf wundersame Weise daraus verschwinden!, dachte sie und wünschte, Sirius hätte ihr und nicht James das Schlösser-öffnende Messer geschenkt. So aber musste sie die Tür wohl oder übel aufsprengen, selbst wenn sie damit die Hausherren weckte.
Einen Schlenker ihres Zauberstabs später sprang die Tür krachend auf und Lily rannte los auf den Ausgang zu. Sie hörte einen Schrei und Schritte über sich, aber Lily murmelte schon »Expluso!« und die Tür war für sie kein Hindernis mehr. Schnell rannte sie die Straße entlang, in einigen Häusern flackerte jetzt Licht auf, doch Lily konnte sich im Augenblick darüber keine Gedanken machen. Sie rannte durch den Schneematsch der Gassen ohne sich umzusehen und erreichte schließlich den Zaun, der die Heulende Hütte vor Eindringlingen schützte. Sie versuchte darüber zu klettern, doch als sie ein Bein auf die andere Seite schwingen wollte, spannte sich plötzlich der Zaun nach hinten. Lily klammerte sich daran, doch dann schnellte er in seine ursprüngliche Form zurück und Lily wurde durch die Luft geschleudert. Auch dieser Eingang zur Heulenden Hütte war also magisch gesichert.
Verdammt!, dachte Lily, rappelte sich auf und lief am Zaun entlang. Sie hatte schon Schüler von Hogwats vor der Hütte stehen sehen, es musste also einen Weg geben… Vielleicht hörte James sie, wenn sie nach ihm schrie? Ihr Arm, auf dem sie gelandet war, schmerzte und sie war völlig aus der Puste, trotzdem versuchte sie auf irgendeinen Weg in das Grundstück zu gelangen.
Plötzlich durchstieß ein lautes Jaulen die Stille der Nacht und Lily blieb erschrocken stehen. Sie sah hinauf zum Himmel. Der Mond war aufgegangen und auf einmal kam Lily die große, silberweiße Scheibe äußerst bedrohlich vor.
Ängstlich klammerte sie sich an den Zaun und sah hinauf zur Heulenden Hütte. Die Fenster waren mit Brettern vernagelt, ebenso die Türen. Lily konnte nicht erkennen, was im Inneren vor sich ging. Sie wartete.
Nichts geschah.
Ihr Atem stieg vor ihr als weißer Rauch auf, der helle Schnee ließ die Welt erleuchten. Hinter den Fenstern der Heulenden Hütte rührte sich nichts. Hatte sie sich geirrt? Führte der Geheimgang gar nicht in die Heulende Hütte? Aber was hatte James dann gemeint? Und wie sollte sie jetzt Emily warnen?
Warnen? Nein, dafür war es bereits zu spät. Sie sah noch einmal hinauf zum Vollmond, der über dem Wald stand.
Im dichten Busch hinter ihr raschelte es, Lily fuhr herum. Eine Katze rannte heraus und flitze an ihr vorbei runter zum Dorf. Lily warf einen Blick in den Wald. Ob er in den Wald auf dem Schulgelände mündete? Ob sie durch ihn zurückkam? Die Schutzzauber wirkten bestimmt auch im Wald…
Wieder durchbrach das Heulen eines Wolfes die Nacht, doch es war nicht auszumachen, woher es kam. Es hallte im Wald wieder und schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen. Lily fröstelte, schlang die Arme um die Brust. Dann richtete sie den Blick wieder auf die Heulende Hütte. Sie war sich so sicher gewesen. Wo war Remus nur? Wo Emily?
Hatte sich in der Hütte etwas bewegt? Lily riss die Augen auf und presste das Gesicht an den Zaun. Im Wald hinter ihr knackte es wieder, ein Vogel schwang sich vom Baum und flog durch die Luft auf das Dach der Heulenden Hütte. Irgendwo schrie ein Kauz und das Unterholz raschelte.
Und dann war da dieses Knurren. Ein Schnauben. Das Knacken eines zerbrechenden Astes.
Lilys Körper versteifte sich. Die Geräusche kamen nicht aus der Heulenden Hütte. Sie schluckte und drehte sich langsam um.
Sie presse den Rücken in den Zaun, als sie zurück wich. Der Wolf schob sich langsam aus dem Dunkeln und knurrte. Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an, ihre Beine begannen zu zittern. Der Werwolf war riesig, hatte fingerlange Zähne, die er bedrohlich bleckte. Er stand auf den Hinterbeinen, seine Vorderpfoten glichen Krallen. Langsam bückte er sich und machte sich zum Sprung bereit, irgendwo im Wald raschelte es. Lily war wie erstarrt.
Dann, als der Wolf mit einem lauten Knurren und aufgerissenen Maul auf sie zusprang, hechtete sie zur Seite, überschlug sich ein paar Mal im Schnee. Der Wolf verbiss sich im Zaun. Wie bei ihr beugte er sich herunter und schnellte dann wieder nach oben. Der Wolf wurde krachend gegen einen Baum geschmettert.
Lily dachte nicht viel nach, sie rappelte sich auf und rannte los, den Hügel hinunter. Hinter sich hörte sie den Wolf aufheulen und dann seinen hechelnden Atem, der immer näher kam.
Sie konnte nicht ins Dorf laufen. Wenn sie Remus sahen… Lily schlug Haken und rannte schließlich in den dunklen Wald, der irgendwann in den Verbotenen Wald überging. Vielleicht konnte sie auf einen Baum klettern, oder…
Die kahlen Bäume ließen das Mondlicht ein und Lily konnte gut sehen, aber irgendwann standen die Bäume so dicht, dass sie langsamer laufen musste, weil ihr ständig Geäst das Gesicht zerkratzte. Außerdem stolperte sie immer wieder über das Wurzelwerk. Dem Wolf schien keins von beidem etwas auszumachen, Lily hörte, wie er immer näher kam.
Schließlich schnappte er nach ihrem Winterumhang, sie schrie auf. Er verbiss sich darin auf der Suche nach ihrem Fleisch. Lily löste blitzschnell die Schlaufe, die den Umhang an ihrem Hals befestigte und machte sich so los. Sie rannte sofort weiter, tiefer in den Wald hinein. Der Wolf hielt sich noch kurz mit ihrem Umhang auf und Lily wurde klar, dass sie ihm nicht entkommen konnte. Sie musste irgendetwas tun, irgendein Zauber…
Ihr Fuß verfing sich in einem Dornenbusch, sie hörte ihre Hose reißen, ihr Fuß knickte um und sie stolperte. Hart schlug sie auf dem Wurzelwerk auf, Schmerz durchzuckte ihren Knöchel, trotzdem versuchte sie sofort weiter zu kriechen, denn schon kam das Keuchen des Wolfes näher, immer näher… Lily sah über die Schulter. Der Wolf machte einen gewaltigen Satz auf sie zu, sein Maul war weit aufgerissen. Er würde sie beißen und seine messerscharfen Krallen tief in ihr Fleisch bohren…
Doch da erschien ein anderer, pechschwarzer Wolf wie aus dem nichts und erfasste Lilys Angreifer noch in der Luft. Beide landeten neben ihr und Lily kroch schnell davon. Die Wölfe verbissen sich ineinander, knurrten, jaulten. Lily wusste, sie musste weglaufen, doch ihr Fuß schmerzte und sie war völlig außer Atem. Sie versuchte zwar sich aufzurappeln, knickte aber mit dem Fuß sofort wieder ein. Sie schob ihr Hosenbein hoch mit dem Vorhaben, auf gut Glück einfach einen Heilzauber anzuwenden, als sie irgendetwas im Nacken am Kragen packte. Sie schrie auf, spürte warmen Atem an ihrem Hals und Zähne die ihre Haut berührten. Sie fuchtelte mit den Armen in der Luft, als sie hochgehoben wurde, jedoch war, was auch immer sie da festhielt nicht erreichbar. Aber dann fanden ihre Hände doch etwas - weiches Fell - aber bevor Lily ihre Fingernägel in die Haut des Etwas schlagen konnte, wurde sie auch schon von dem Viech über den Waldboden gezerrt, weg von den Wölfen in die Richtung, aus der sie gekommen war.
Immer wieder versuchte Lily einen Blick auf das Wesen zu werfen, das sie davon schleifte, aber da es sie am Kragen gepackt hatte, wurde ihr von ihrer Kleidung beinahe die Luft abgeschnürt und sie konnte den Kopf kaum bewegen. Sie hoffte nur, dass es ein Einhorn war oder ein anderer Pflanzenfresser, nur nichts, was von ihrem Blut angelockt war, das aus den Kratzern an ihren Armen und Beinen lief.
Schließlich wurden die Kampfgeräusche leiser, das Trommeln von Pfoten war zu hören, doch es entfernte sich.
Und dann war es still. Das Etwas schnaufte ein letztes Mal in Lilys Nacken, ließ sie dann wieder auf den Boden gleiten und Lily war frei.
Ängstlich sah sie nach oben und sah überrascht in das Gesicht eines Tieres mit einem großen Geweih auf dem Kopf.
Ein Hirsch! Lily schnappte nach Luft. Die Ohren des Hirsches zuckten, er richtete sich auf und trat einige Schritte vor ihr zurück.
Lily atmete erleichtert durch und ließ den Kopf auf den Waldboden sinken. »Merlin sei Dank.«, seufzte sie. Nur ein Hirsch. Hirsche fraßen doch kein Fleisch, oder?
Das Tier schnaubte und Lily richtete sich wieder auf. Es war still im Wald, doch die Ruhe hatte sie schon einmal getäuscht. Sie sah sich nach dem Hirsch um, er stand halb verdeckt hinter einem Baum und beobachtete sie.
»Danke.«, murmelte sie, wieder zuckten seine Ohren, diesmal in ihre Richtung. Lily wandte sich ihrem Fuß zu. »Episkey«, murmelte sie und die Schnittwunden an ihrem Bein schlossen sich langsam. Sie versuchte ihren Atem zu beruhigen, während sie die Heilung beobachtete und versuchte sich dann an einem Baum hochzuziehen. Ihre Beine zitterten wie verrückt und als sie mit ihren verletzten Fuß auftrat, durchzuckte sie wieder ein Schmerz und sie klammerte sich an den Baumstamm, um nicht umzufallen. So konnte sie nicht zurücklaufen. Lily ließ sich langsam wieder zu Boden sinken, stöhnte vor Schmerz auf und betastete ihren Knöchel.
»Wenn ich Emily finde und sie noch am Leben ist«, flüsterte sie, »dann bring ich sie um!«
Es knackte hinter ihr, sie fuhr herum, doch es war nur der Hirsch, der mit gebeugtem Kopf langsam näher kam. Lily beschloss, dass es vermutlich das Beste wäre, sich einfach nicht zu bewegen und erstarrte. Wenn sie den Hirsch beunruhigte… Sein Geweih konnte ihr mindestens genauso gefährlich werden, wie die Wölfe.
Die Wölfe… Sie schauderte bei dem Gedanken an sie und sah sich wieder im dunklen Wald um. Der Hirsch war inzwischen so nah gekommen, dass sie ihn hätte berühren können, wenn sie die Hand ausstreckte. Er lief um sie herum und beugte sich über sie. Lily hielt die Luft an, um ja keinen Laut von sich zu geben.
Er beugte sich über ihr Bein, das immer noch blutverschmiert war, beschnupperte es. Waren Hirsche etwa doch Fleischfresser?
Sie zuckte zusammen, als seine Zunge über ihr Schienbein fuhr und rechnete damit, dass er gleich zubeißen würde, aber der Hirsch leckte weiter das Blut von ihrer Haut.
Er will mir helfen, dachte sie und atmete erleichtert durch. Trotzdem ließ sie den Hirsch nicht aus den Augen. Einmal ließ er von ihr ab, hob den Kopf und seine Ohren zuckten in alle Richtungen, doch dann widmete er sich wieder Lilys Bein. Es juckte sie in den Fingern ihn zu berühren, aber sie tat es lieber nicht, wollte sie ihn doch nicht verjagen.
Schließlich beschnüffelte er ihren Knöchel, der von ihrem Socken verdeckt war. Mit langsamen Bewegungen zog Lily ihr Bein an, öffnete ihren Schuh und zog ihn vorsichtig aus. Schmerz durchzuckte sie, aber es war erträglich. Dann strich sie sich die Socke ab, machte mit ihrem Zauberstab ein kleines Licht und betrachtete ihren Knöchel. Er war rot und geschwollen.
»Sieht nicht gut aus, oder?«, sagte sie und lachte dann kurz, weil sie mit einem Hirsch redete. Er schnupperte an ihrem Knöchel, seine raue Zunge fuhr darüber. Lily lehnte sich gegen einen Baum, der Hirsch ließ von ihrem Knöchel ab und trottete langsam auf sie zu. Er ließ sich neben ihr nieder und streckte ihr seinen Hals entgegen. Lily schloss die Augen und kniff die Lippen zusammen, als sein Kopf ganz nah war. Er schnupperte an ihr, leckte dann über ihre Wange. Ihre Verletzungen brannten, wenn er mit seiner rauen Zunge darüber strich, aber Lily wagte nicht, ihn von sich zu schieben.
Schließlich ließ er von ihr ab und beschnupperte ihre zerkratzten Arme. »Ich scheine dir ja zu schmecken.«, grinste sie und der Hirsch drehte ihr den Kopf zu. Was für ein seltsames Tier… Und es hatte sie gerettet… Aber Delfine retteten auch manchmal Menschen, warum also nicht auch ein Hirsch?
»Was mach ich jetzt?« Lily strich sich den Schweiß aus der Stirn. »Emily… Wenn einer von den beiden Wölfen Remus war, dann… wenn er sie nicht schon davor erwischt hat, dann konnte sie jetzt in der Zeit fliehen. Aber vielleicht hat er sie auch erwischt und sie verblutet irgendwo.«
Der Hirsch sah auf und schüttelte sein Geweih. Lily stutzte. Konnte er sie verstehen?
»Aber gegen einen Werwolf habe ich keine Chance… Gegen zwei erstrecht nicht… Zwei… Vielleicht ein Dorfbewohner…« Lily schluckte. »Ich muss nach Hogwarts zurück. Aber wie?« Fragend sah sie den Hirsch an. »Nach Hogwarts kann man nicht apparieren… Und durch den Honigtopf…« Sie seufzte. »Wenn ich nur wüsste, wo James ist! Er muss doch irgendwo sein! Außer… Keiner dieser beiden Wölfe war Remus…« Sie riss die Augen auf und sah sich unwillkürlich um. Wieder schüttelte der Hirsch sein Geweih. Ein Wolf jaulte, doch diesmal klang es fern.
»Ich habe beim Abendessen gefehlt. Vielleicht ist Dumbledore ja etwas aufgefallen?«, machte Lily sich Mut und der Hirsch legte den Kopf schräg. »Aber wir haben alle gefehlt… Vielleicht… Severus könnte etwas gesagt haben. Vielleicht sucht er mich schon.« Der Hirsch schnaubte plötzlich und Lily sah sich wieder ängstlich um. »Ich muss hier weg. Im Dorf bin ich bis morgen früh auf jeden Fall sicher!« Sie richtete ihren Zaubestab auf ihren Fuß und murmelte: »Ferula«. Eine Binde umwickelte Lilys Knöchel und schiente ihn. Dann zog sie sich an dem Baumstamm hoch und der Hirsch erhob sich mit ihr. Nachdenklich betrachtete sie ihren Zauberstab und grinste plötzlich. »Vielleicht… Eigentlich müsste ich mich doch direkt in den Geheimgang hinein apparieren können! Warum bin ich da nicht schon früher drauf gekommen?« Wieder schnaubte der Hirsch, als wollte er ihr zustimmen.
»Danke.« Lily hob die Hand, streckte sie dem Hirsch entgegen, hielt dann aber inne. Er beschnupperte sie erst, leckte dann aber über ihre Handfläche. Sie lächelte, zog die Hand zurück. Nie hätte sie gedacht, dass es so liebenswürdige Hirsche auf dieser Welt gab. Am liebsten hätte sie mehr Zeit mit diesem faszinierenden Tier verbracht, aber ein weiteres Jaulen zerstörte die nächtliche Stille und der Hirsch versteifte sich. Lily war klar, dass sie schnellstens weg musste. Sie konzentrierte sich auf den Geheimgang im Honigtopf und dann apparierte sie schon. Ihre Brust wurde zusammengepresst, ihr Fuß schmerzte und sie fiel im Geheimgang erst einmal auf den Boden.
Dann machte sie Licht. Sie war genau unter der Luke, die in den Keller des Honigtopfes führte. Erleichtert atmete sie durch.
Weil sie ihren Fuß nicht weiter belasten wollte, kabbelte Lily auf allen vieren den weiten Weg zurück nach Hogwarts.
Die Lehrer schienen die nächtlichen Patroullien an Weihnachten nicht so ernst zu nehmen, auf jeden Fall begegnete Lily niemandem, als sie vom dritten Stock in den Gryffindorturm humpelte. Sie musste nachsehen, ob Emily zurück war, erst dann konnte sie Dumbledore benachrichtigen.
Die fette Dame schnarchte bereits, ein Glas Wein immer noch in der Hand. Als Lily sie weckte, zeterte sie so laut, dass noch ein paar andere Gemälde aufwachten, schließlich schwang sie aber doch zur Seite.
»Lily! Was ist passiert?« Sie traute ihren Augen nicht, als Emily vom Sofa aufsprang und auf sie zugerannt kam. Ihre Freundin trug bereits ihren Pyjama und hatte nicht einen Kratzer.
»Wo. Warst. Du?«, knurrte Lily und krallte sich die Finger in Emilys Schultern.
»Ich… Also… Ich war…«, stammelte Emily und Tränen sammelten sich in ihren karamellfarbenen Augen. »Ich hab mit Remus geredet… Es… Ist Schluss.« Sie biss sich auf die Lippen. »Was ist denn nur passiert, Lily?«
Lily atmete tief durch, ließ Emily dann los und humpelte zum Sofa. Erschöpft ließ sie sich darauf fallen, die kleine Zweitklässlerin musterte erschrocken ihr zerschrammtes Gesicht.
»Was ist passiert?«, fragte Emily noch einmal, aber Lily antwortete nicht. Sie schloss einfach die Augen und war einen Augenblick später eingeschlafen.

James war es egal, ob ein Lehrer ihn bei nächtlichen Spaziergängen erwischte, oder nicht. Sobald er Sirius’ Wunden im Krankenflügel mit einigen Tinkturen von Poppy beträufelt und verbunden hatte, rannte er ohne den Tarnumhang los zum Gryffindorturm. Sirius folgte ihm so schnell er konnte, doch er hatte eine Wunde in der Wade, die nicht so schnell hatte heilen können und er fiel zurück.
Die fette Dame beschwerte sich, warum man sie denn das zweite Mal in dieser Nacht störte und James knurrte sie an, dass sie einfach zur Seite klappen sollte.
»Wenn das so weiter geht, kündige ich. Ich brauch schließlich meinen Schönheitsschlaf.«, näselte die fette Dame und ließ James und den gerade ankommenden Sirius ein.
Als sie Lily auf dem Sofa liegen sahen, fiel beiden ein Stein vom Herzen. Emily war neben ihr auf dem Fußboden eingeschlafen.
»Ihr solltest du ein Halsband schenken.«, raunte Sirius James zu. »Und sie anketten!«
James antwortete nicht. Er ging um das Sofa herum zu Lily und betrachtete ihr im Schlaf noch angespanntes Gesicht. Es war völlig zerkratzt von den Büschen, durch die sie gerannt war, ebenso wie ihre Arme. Selbst jetzt, nach seiner Verwandlung, konnte James das Blut noch riechen. Sie hatte Glück gehabt, dass nicht andere Wesen von ihrem Blut angelockt worden waren.
Es war ein komisches Gefühl, den Zauberstab auf Lilys Gesicht zu richten. Er flüsterte einen Heilzauber und sah zu, wie die Wunden in Sekunden heilten. Emily regte sich, aber es war James egal. Sie hatte ihm das ganze eingebrockt.
Emily schlug die Augen auf und rekte die steifen Glieder. »Wie geht es ihr? Was ist passiert?«
»Sie hat dich gesucht.«, knurrte James und versuchte irgendwie ihren Arm von dem Stoff zu befreien, ohne Lily zu wecken.
»Dumm ist sie nicht.« Sirius grinste matt und ließ sich in einen Sessel fallen. »Obwohl ihr das mit dem Apparieren wirklich früher einfallen…«
»Wäre es dir auch nicht!«, zischte James und riss ihren Ärmel in zwei. Der Pulli war sowieso hinüber, genauso wie ihr Umhang, den Remus zerfetzt hatte.
»Sie… Sie ist euch gefolgt?«
»Sie ist dir gefolgt.«, verbesserte James. »Zumindest wollte sie das.« Er heilte ihren Arm und Lily seufzte. Ihre Augen flackerten und sofort waren alle drei ruhig, damit sie weiterschlief.
Aber Lily schlug die Augen auf und fuhr hoch.
»Ganz ruhig.«, sagte James sofort und strich ihr beruhigend über den Rücken. »Alles okay?«
Lily schloss die Augen und ließ sich wieder auf das Sofa fallen. »Ja. Nein.«
»Was denn jetzt?«
»Nein.«, entschied sie sich und machte die Augen wieder auf. »Mein Fuß tut weh.«
»Du solltest zu Poppy. Aber vorher heilen wir noch deinen Arm, waschen das Blut ab und du ziehst dir was anderes an.«, bestimmte James und griff nach ihrer anderen Hand.
»Warum?«
»So wie du jetzt aussiehst, glaubt sie dir nie, dass du die Treppe runtergefallen bist.« Um seine Theorie zu unterstreichen, zog er ein kleines Ästchen aus ihrem Haar.
»Die Treppe runtergefallen?« Lily runzelte die Stirn.
»Ja.« James zwinkerte und schob ihr den Ärmel hoch. »Halt still!«
»Accio Lilys Schlafanzug.«, murmelte Sirius und ihr Pyjama flog schon im nächsten Moment die Wendeltreppe herunter. James und Sirius verschwanden kurz in ihren Schlafsälen, während Lily sich umzog und das Blut wegwischte. Als sie zurückkamen trugen sie selbst ihre Pyjamas oder eigentlich trugen sie beide einen von Sirius, weil James Sachen noch in seinem Zimmer waren.
»Okay, dann gehen wir mal.« James legte seinen Arm um Lilys Mitte und sie stützte sich auf ihn beim Gehen.
»Wo wart ihr?«, flüsterte sie ihm zu, als sie durch das Schloss gingen. Draußen ging bereits die Sonne auf.
»Bei Remus.«
»Ja, wo?«
»Später.« James musste sich noch überlegen, ob er ihr alles erzählen würde. »Du bist zu erschöpft.«
»Bin ich nicht!«
»Aber ich.« Er gähnte. »Morgen ist auch noch ein Tag.«


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