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Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 22

von Jojoi

Nur sehr wenige blieben über die Weihnachtsferien in Hogwarts. Die meisten wollten in diesen dunklen Jahren so viel Zeit wie nur möglich mit ihren Familien verbringen und so kam es, dass nur der Slytherin Severus Snape, Julia Parker mit noch zwei Hufflepuffs, die Ravenclaws McDean und Howe sowie sechs Gryffindors in Hogwarts blieben. Die sechs Gryffindors waren natürlich James, der noch verletzt im Krankenflügel lag, Sirius, der ohne seinen ›Ersatzbruder‹ nicht allein nach Hause wollte, Lily, Remus, Emily und noch eine kleine Zweitklässlerin. Warum Emily nicht nach Hause ging wusste nicht einmal Lily. »Meine Eltern haben viel zu tun.«, war ihre Antwort auf die Frage gewesen. Jeder wusste von der hohen politischen Stellung ihrer Familie: Ihre Mutter unterstützte ihre Schwester Millicent Bagnold tatkräftig bei ihrer Karriere im Zaubereiministerium und Emilys Vater war ein Berater des Ministers. Deswegen hatte sie keiner weiter bedrängt.
Dafür hatte Emily Lily bedrängt, wie immer mit der Frage: »Was ist nur mit Remus los?«
»Frag ihn selbst!«, antwortete Lily jedes mal, doch Emily erklärte dann immer, dass er ihren Fragen auswich, sie ablenkte oder erst gar nicht antwortete. »Dann frag ihn nicht und finde dich einfach damit ab!«
»Würdest du dich einfach damit abgeben?«, zischte Emily höchst unemilyhaft zurück. Und da musste Lily ihr wieder seufzend zustimmen: Nein, das würde sie nicht. Trotzdem behielt sie Remus’ Geheimnis für sich, flüsterte dem Rumtreiber jedoch hin und wieder zu, dass Emily ihr mit ihrer Fragerei langsam auf die Nerven ging.
»Und mir erst!«, knurrte Remus dann zurück. »Das geht schon seit drei Wochen so!«
»Dann solltest du vielleicht mal mit ihr reden.« Aber Lily wusste, sie könnte genauso gut gegen eine Wand reden, Remus würde seine Meinung nicht ändern. Sie fragte sich, ob sie es tun würde, wenn sie an seiner Stelle wäre, aber merkte dann, dass sie es sich nicht vorstellen konnte.
Lily hatte sich über die Weihnachtsferien wieder im Mädchenschlafsaal einquartiert und erwachte am Weihnachtsmorgen erst, als Emily sie an der Schulter rüttelte. »Na los, Lily, es gibt Geschenke!«
Tatsächlich lagen vor ihrem Bett mehrere kleine Päckchen und Lily hob überrascht die Augenbrauen. Eigentlich hatte sie nicht mit vielen Geschenken gerechnet, schließlich waren ihre Eltern, die ihr immer die meisten geschickt hatten, tot und von ihrer Schwester hatte sie schon seit drei Jahren keines mehr bekommen.
Miriam schenkte ihr schwarze Spitzenunterwäsche, sozusagen ein Hauch von Nichts. Emily lachte erst laut über Lilys kritisches Gesicht, zog dann aber selber aus ihrem Geschenk von Miriam rote Reizwäsche.
Von Emily bekam Lily ein Fotoalbum mit Bildern aus ihren Jahren in Hogwarts. Die letzten Seiten hatte sie frei gelassen. »Dieses Schuljahr ist schließlich noch nicht zu Ende!«, grinste Emily und holte ihre Kamera aus ihrem Schrank.
Remus schenkte ihr ein ziemlich gut riechendes Parfüm, das er scheinbar selber zusammengebraut hatte, zumindest hatte er das Rezept dazu gelegt, damit sie sich bei Bedarf mehr machen konnte.
Erstaunt öffnete Lily sogar ein Päckchen von Sirius, in dem eine recht hübsche, grün-goldene Haarklammer lag.
Doch James’ Geschenk fehlte.
»Er will es dir persönlich geben.«, grinste Emily. »Was machst du, wenn es ein Ring ist?«
»Quatsch!«, meinte Lily, wurde jedoch durch Emilys Worten tatsächlich verunsichert. Die Mädchen zogen sich an, Lily steckte sich mit Sirius’ Geschenk die Haare hoch und legte etwas von Remus’ Parfüm auf. Dann gingen sie runter in den Gemeinschaftsraum, wo Remus und Sirius bereits herumlungerten.
»Frohe Weihnachten!«, flötete Sirius, nahm erst Emily in den Arm, dann Lily und schließlich auch noch die Zweitklässlerin, die daraufhin knallrot im Gesicht wurde. Er trug ein schwarzes Hundehalsband, auf dem silberne Nieten eingearbeitet waren, und Lily schmunzelte. Zur Feier des Tages küsste Emily Remus zum ersten Mal vor allen anderen auf den Mund, woraufhin sich Remus’ Gesichtsfarbe mit der der Zweitklässlerin messen konnte.
Sie beschlossen erst zu frühstücken und James ausschlafen zu lassen. In der Großen Halle waren die Haustische an die Wände gerückt worden und es gab nur einen gedeckten Tisch, an dem die Professoren Dumbledore, McGongagall, Flitwick und Rockwill saßen, zusammen mit Hagrid, Filch, den drei Hufflepuffs und Severus Snape, der allein ganz hinten saß. Lily hatte kein Mitleid mit ihm und nur einen verächtlichen Blick für ihn übrig, als er kurz aufsah.
»Frohe Weihnachten!«, rief Dumbledore, als die vier unschlüssig vor dem Tisch stehen blieben. »Setzt euch! Für so wenig Schüler ist es albern die Haustische zu nutzen.« Emily und Lily setzten sich den beiden Jungen gegenüber. Lily zählte die Gedecke und merkte überrascht, dass es eins zu viel war, oder…
»Professor, wurde James aus dem Krankenflügel entlassen?«, fragte sie Dumbledore.
»Das zu entscheiden, überlasse ich unserer lieben Madam Pomfrey. Tee, Miss Evans?« Er stupste mit einem Finger die Teekanne an, die sich schwerfällig erhob und auf dünnen Porzelanbeinchen zu Lily dackelte.
»Ja, danke, Professor.« Die Kanne verrenkte sich, um Lily einzuschenken und watschelte dann weiter auf Remus zu. Die Röte, die Emilys Kuss in seine Wangen gezaubert hatte, war verflogen. Er war jetzt so blass, dass Lily aus der Ferne hätte schwören können, er wäre ein Geist.
Natürlich entging das seiner fürsorglichen Freundin nicht. »Vielleicht solltest du ins Bett gehen, Remus.«
»Es geht schon.«, brummte er und bestrich andächtig seinen Toast, nur um ja niemanden anzusehen.
»Es ist wirklich ein Jammer, dass sie sich ausgerechnet an Weihnachten unwohl fühlen, Mr Lupin.«, meinte Dumbledore und schlürfte an seinem Tee. »Obwohl es Mr Potter vielleicht aufmuntern wird, wenn ihm jemand im Krankenflügel Gesellschaft leistet. Sie sollten sich bei Poppy melden.«
»Ja, Sir.« Remus tauschte einen kurzen Blick mit dem schmunzelnden Sirius und plötzlich wurden seine Wangen wieder ein wenig farbiger.
»Nun…« Dumbledore wandte sich an Hagrid »wie macht sich Mr Snape als Vogelscheuche?«
Sirius, der gerade einen Schluck Kaffee getrunken hatte, prustete los und bespritzte seine Rühreier mit dem braunen Getränk. Auch Lily konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie warf einen Blick auf Snape, der weiter lustlos in seinem Rührei rumstocherte, Dumbledore jedoch einen zornigen Blick zuwarf.
»Bringt nicht besonders viel, Professor.« Hagrid zuckte mit seinen gewaltigen Schultern und warf Snape einen bedauerlichen Blick zu. »Er bemüht sich ja sichtlich, aber die Krähen sind einfach zu stur. Haben fast Professor Sprouts halbes Gewächshaus leergeräumt. Verdammt listig diese Viecher!«
»Dann sollten wir es vielleicht doch mit einem Zauber probieren.«, meinte Flitwick und streckte sich nach dem Brotkorb.
»Nun, es widerstrebt mir, diesen armen Tieren mit einem Zauber zuzusetzen.«, meinte Professor Dumbledore und warf einen amüsierten Blick zu Sirius, der sich zwar seine Serviette vor den Mund hielt, trotzdem sah jeder ihm an, dass er vor sich hin lachte. Sein Kopf war schon ganz rot, so sehr versuchte er den Lachkrampf zurück zu halten und seine Schultern zuckten ununterbrochen. »Ich bin mir sicher, wenn Mr Snape sich noch ein wenig mehr anstrengt, werden Professor Sprouts Schützlinge den Winter doch noch überleben. Mr Filch, ich hoffe doch, sie sind mit Mr Rosier als Putzkraft zufrieden? Dieser neue Zitronenduft auf den Toiletten ist im Übrigen ganz ausgezeichnet! Ich hoffe doch, das ist nicht irgendein Zaubertrick von Mr Rosier?«
Sirius, der sich schon eben kaum noch halten konnte, krümmte sich jetzt auf seinem Stuhl zusammen und hielt sich den Bauch vor lachen.
»Mr Black, ist Ihnen nicht gut?«, fragte Professor Dumbledore scheinbar ahnungslos. Remus verpasste Sirius unter dem Tisch einen Tritt gegen das Schienbein und Sirius heulte auf. Jetzt, wo er einmal einen Laut von sich gegeben hatte, konnte er sich nicht mehr halten und lachte, während er sich sein schmerzendes Bein rieb. Auch Lily musste sich die Hand vor den Mund halten, um nicht loszulachen, und die Hufflepuffs sahen einander amüsiert an.

»Vogelscheuche!«, lachte Sirius, als er den Krankenflügel betrat und James schreckte hoch. Er hatte gerade die Geschenke seiner Eltern geöffnet und ließ sie jetzt vorausschauend neben sein Bett sinken, denn kaum dass Sirius an seinem Bett ankam, ließ er sich auch schon quer darauf fallen und lachte immer noch: »Vogelscheuche, Prongs! Vogelscheuche!«
»So hat mich noch keiner genannt.«, murmelte James verwirrt. »Vor allem nicht an Weihnachten. Wie komme ich zu dieser Ehre?«
Sirius antwortete nicht, drehte sich stattdessen auf den Rücken und lachte: »Toilettenputzer! Vogelscheuche!«
»Wirklich herzallerliebst.« James schüttelte verständnislos den Kopf und wandte sich Remus, Lily und Emily zu, die jetzt ebenfalls vor seinem Bett standen. »Muss ich den Witz verstehen?«
»Sirius erzählt ihn dir bestimmt gerne nachher, wenn er wieder bei Verstand ist.«, meinte Remus matt. »Frohe Weihnachten!«
»Frohe Weihnachten.« James grinste. »Sollen Sirius’ liebevollen Aussagen bedeuten, ihm gefällt das Hundehalsband?«
»Er trägt es.« Remus zuckte mit den Schultern. »Schätze also mal schon.«
James lächelte und zwinkerte Remus zu. »Danke für die Hasenpfote. Ich dachte, den Streich hätten wir verworfen?«
»Wahrsagern kann man nicht genug Streiche spielen.«, erwiderte Remus. »Wenn diese dämliche Blanchard noch einmal in ihre Kristallkugel sieht und mir sagt, ich müsse schon lange tot sein, weil sie in ihrer dämlichen Kugel nichts sieht, dann…«
»Was soll da Sirius sagen?« James lachte. »Laut Blanchard stirbt er beim Passieren eines Steinbogens! Steinbogen! Wie soll ich mir das vorstellen, er stürzt in sich zusammen und Sirius, direkt darunter, merkt es nicht?«
Remus zuckte mit den Schultern. »Sag deiner Mom Danke für das Geschenk.«
»Mach ich. Dir hat sie auch was gemacht, Lily.« James beugte sich aus seinem Bett und holte ein in rotes Papier eingeschlagenes Päckchen darunter hervor. Überrascht nahm Lily es entgegen.
»Das… Das wäre doch nicht…«
»Nötig gewesen? Nein, aber meine Mom liebt Weihnachten.« James grinste. »Ich glaube, unser Haus ist dann immer noch protziger geschmückt als Hogwarts.« Lily lächelte und konnte es sich lebhaft vorstellen, wie James’ Mutter durch das Wohnzimmer eilte und überall kleine Mistelzweige aufhängte.
»Ich geh dann mal«, brummte Remus und fügte, als er Emilys Blick sah, hinzu: »ins Bett. Schlafen. Gesund werden. Bis dann.« Schnell drehte er sich um und eilte aus dem Krankenflügel.
»Ich werde nicht schlau aus ihm.«, brummte Emily.
»Tja, Remus, immer geheimnisvoll…«, versuchte James die Stimmung zu lockern und warf einen faszinierten Blick auf Sirius, der sich auf dem Bett (und seinen Beinen) herum rollte und sich nicht mehr einkriegte. »Lacht Sirius gerade Tränen?«
Emily folgte Remus schnell und danach dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis James Sirius schließlich aus dem Krankenflügel schmiss, um ein bisschen mit Lily allein zu sein. Sirius schien ein bisschen gekränkt, kam James’ Bitte aber sofort nach.
»Wann wirst du entlassen?«, fragte Lily ihn, kaum dass sie alleine waren.
»Sobald Poppy von dem Weihnachtstee bei ihrer Mutter zurück ist.« James grinste schief. »Danke für die Schokoringe.« Er holte die Schachtel unter seinem Bett hervor und legte sie vor sich auf seinen Bauch. »Wann hast du die gebacken?«
»Vorgestern. Die Hauselfen haben mir ein bisschen geholfen.«, gab sie zu und nahm den Ring, den James ihr anbot. »Ich habe Sirius dieses Mal auch welche geschenkt, damit er nicht deine wegfuttert.«
»Macht er sowieso, wenn ich nicht schnell genug bin.« James biss genüsslich in einen Ring. »Wass hassst tschu tschu Weihmachten gekriescht?«
»Remus hat mir ein Parfüm geschenkt.« Lily hielt ihm ihr Handgelenk hin, damit er daran riechen konnte. »Von Emily ein Fotoalbum, Sirius die Haarspange und Miriam… Reizunterwäsche.« Lily errötete leicht.
»Oh.« James grinste. »Nett.«
»Das macht sie immer. So peinliche Geschenke machen ihr am meisten Spaß. Letztes Jahr hat sie mir ein Buch über Kamasutra geschenkt. Mit einem Teil hinten drinnen: ›Do it yourself‹.«
James lachte. »Sie ist eben praktisch veranlagt!«
»Was hast du bekommen?«
»Ach… Einen neuen Umhang von Mom, ein schlösseröffnendes Messer von Sirius. Von dir Süßigkeiten, von Dad…«, er räusperte sich, »einen jeden-Knoten-lösenden-Kamm, von Peter ein spritzsichere Feder, von Julia eine Schachtel Pralinen, von…«
»Du bekommst Weihnachtsgeschenke von deiner Ex?«
»Ja. Und einen ewig langen Lily-Evans-ist-eine-blöde-Kuh-komm-zu-mir-zurück-Brief.« James deutete auf den Mülleimer neben seinem Bett. »Als hätte ich sie verlassen.« Er verdrehte die Augen. »Und einfallsreich war sie auch nicht. Genau dasselbe haben mir nämlich Sophie, Lola, Nicole, Betty und Kathie auch geschenkt. Die Pralinen, meine ich.«
Lily klappte der Mund auf. Als ihr das bewusst wurde, machte sie ihn schnell wieder zu und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Weihnachten schlägt bei dir ja ganz schön auf die Figur, was?«, knurrte sie, dabei wollte sie eigentlich etwas ganz anderes sagen.
»Reg dich ab, Lily. Ich kann nichts dafür, dass sie mir die Sachen schenken.«
»Du solltest klar stellen, dass…«
»Dass du jetzt meine Freundin bist?« James grinste breit. »Mit dem größten Vergnügen. Ach ja, bevor ich es vergesse, dein Geschenk ist das hier.« Er deutete auf ein kleines, silbernes Päckchen auf seinem Nachttisch.
Sofort war Lilys Ärger verraucht und die Neugierde hatte sie gepackt. »Danke.« Verlegen griff sie danach und überlegte, ob die Schachtel vielleicht tatsächlich die richtige Größe für einen Ring hatte.
»Worauf wartest du? Mach’s auf!« Grinsend schob James sich noch ein Plätzchen in den Mund.
»Okay…«, murmelte Lily und öffnete vorsichtig die Verpackung. Eine schwarze Schatulle kam zum Vorschein und sie atmete tief durch, bevor sie sie öffnete. Bitte kein Ring, bitte kein Ring!
Erstaunt blickte sie auf die kleine Katze aus Silber. Sie war kaum größer, als Lilys Daumennagel und hob jetzt eine Pfote, um sie sich zu lecken. Ihre Augen waren kleine, grüne Glitzersteinchen.
»Ein Anhänger. Für die Kette vom letzten Jahr. Ich hoffe, die hast du noch.«, erklärte James und musterte Lilys Gesicht aufmerksam.
»Ja«, meinte Lily und strich über die kleine Katze. »Ja, die hab ich noch.« Sie sah auf. »James, das ist wunderschön! Das muss ein Vermögen gekostet haben, das kann ich nicht annehmen!«
James winkte ab. »Natürlich kannst du. Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt. Nach dem Kommentar über Sirius’ Halsband war ich mir nicht mehr so sicher.«
»Doch, es ist unglaublich schön.« Lily lächelte, als die kleine Katze anfing auf der Stelle zu laufen und ihr Schwanz unruhig hin und her zuckte. »Jetzt kommen mir meine Schokoringe blöd vor.«
»Quatsch.« Wie zum Beweis schob James sich noch einen in den Mund. »Das ist besser, als alles, was es im Honigtopf gibt. Und wenn du meinst, das reicht nicht… Ich hätte nichts gegen einen Weihnachtskuss einzuwenden.« Lily kam seinem Vorschlag lachend nach, dann setzte sie sich zu ihm ins Bett und gemeinsam aßen sie die Pralinen, die Julia, Sophie, Betty, Kathie, Lola und Nicole ihm geschickt hatten, wobei Betty, was Pralinen anging, den besten Geschmack bewies.
James wurde wie versprochen am Mittag entlassen und die Gryffindors verbrachten einen ruhigen Weihnachtstag. Remus war schon vor einer Weile verschwunden und Emily hatte sich daraufhin im Schlafsaal verschanzt. Lily machte sich ein bisschen Sorgen um sie, aber die wurden zerstreut, als die Hufflepuffs sie, James und Sirius zu einer Schneeballschlacht herausforderten.
Erst als es leicht dämmerte begaben sie sich wieder in den Gemeinschaftsraum und Lily lugte in den Mädchenschlafsaal, doch Emily war nicht da. Sirius vermutete, dass ›der Bücherwurm‹ in der Bibliothek war und lud Lily auf ein Butterbier ein, das er aus dem Geheimversteck der Rumtreiber holte. Zu dritt versuchten sie sich daran, James’ Besen wieder zusammen zu flicken, doch sie scheiterten. Schließlich war es Zeit für die Jungen zum Aufbruch.
»Bis dann«, grinste James und verschwand mit Sirius unter dem Tarnumhang. Das Bild der fetten Dame schwang wie von allein zur Seite und Lily erinnerte sich daran, wie ihr schon früher aufgefallen war, dass sich das Bild scheinbar von allein bewegte.
Jetzt war sie allein und sie langweilte sich recht schnell, also machte sie sich auf die Suche nach Emily. Sie begann in der Bibliothek, dann die Eulerei, die Große Halle… Aber die Hexe schien verschwunden. Nachdenklich betrat Lily noch einmal ihren Schlafsaal und setzte sich auf Emilys leeres Bett. Dann hörte sie Schritte auf der Treppe zu den Mädchenschlafsälen. Schnell sprang sie auf und lugte aus der Tür. Doch es war nur die Zweitklässlerin und auch die wusste nicht, wo Emily war.
Lily runzelte die Stirn. Dann griff sich nach ihrem Umhang und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle. Die Nacht war noch nicht ganz hereingebrochen und noch sah Lily ohne Mühe hinunter zum See.
Von Emily keine Spur.
»Na, bist du auf der Suche nach deinem… Leibeigenen?«, sagte eine Stimme hinter und Lily fuhr herum. Severus Snape lehnte an der Schlossmauer, eingewickelt in einen pechschwarzen Umhang, der sein Gesicht blass und wächsern wirken ließ.
»Was geht dich das an?«, zischte sie und verschränkte zornig die Arme vor der Brust.
Sie wollte gerade wieder ins Schloss gehen, da murmelte Snape: »Ihre Fußspuren erschienen aus dem Nichts. Sie haben sie nicht einmal weg gewischt, diese Narren.«
Lily blitzte ihn an und zog ihren Zauberstab. »Wenn du ihnen nur ein Haar gekrümmt hat…«
»Nein!« Snape hob abwehrend die Hände und wich zurück. »Ich meinte nur… ich dachte, du wolltest wissen…«
»Ich suche Emily.«, erwiderte sie kühl. Snape zuckte ratlos mit den Schultern und Lily senkte den Zauberstab. Dann wandte sie den Blick von Snape ab und blickte hinunter zum Pfad, der nach Hogsmeade führte. Ihr kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke.
»Die Fußspuren...«, sagte sie und sah Snape durchdringend an, »Wo sind sie?«
»Sie führen zur peitschenden Weide. Aber vergiss es, ich werde dir nicht sagen, wie man an ihr vorbei kommt.«, antwortete Snape.
Lily legte die Stirn in Falten und überlegte. Zur peitschenden Weide? Konnte man nicht einfach um sie herum…?
»Versuch es erst gar nicht!« Snape packte sie am Arm, als sie los ging. »Du weißt nicht…«
»Fass mich nicht an!« Lily entriss ihm ihren Arm. »Und verschwinde! Ich brauche keinen Aufpasser! Erst recht nicht dich!« Damit stapfte sie durch den Schnee davon. Als sie sich kurz vor der Weide umdrehte, war Snape verschwunden.
Lily sah auf den Boden. Da waren James’ und Sirius’ Fußabdrücke, vermischt mit den Schleifspuren des Tarnumhangs. Ganz in der Nähe waren die von Remus’, denn die waren von dem neuen Schneefall am Mittag ein wenig zugedeckt. Beide Spuren führten direkt zum Stamm der peitschenden Weide. Da war eine Stelle, an der der Schnee platt gedrückt war und als Lily vorsichtig und in einem sicheren Abstand um die Weide herum ging, entdeckte sie ein kleines Loch unter ihren Wurzeln. Hätten die Spuren im Schnee ihren Blick nicht direkt dort hin gelenkt, wäre ihr das Loch nie im Leben aufgefallen.
Doch da war noch etwas anderes. Eine dritte Spur im Schnee, genau dort, wo Lily stand. Auch diese führte auf das Loch zu und ein Umhang hatte sie verwischt.
Snape? Nein, er folgte den Jungen nicht mehr, seit… Und außerdem, warum hätte er in das Loch klettern und dann wieder heraus… Aber wenn nicht er, wer…
Lily schluckte. Das würde sie nicht tun, oder? So dumm war Emily doch nicht! Aber sie war ahnungslos! Sie wusste nicht, dass Remus… Sie wusste nur, dass er heute Mittag verschwunden war… Sie war James und Sirius unbemerkt gefolgt… Aber wie?
Ist doch völlig egal!, schrie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf. Sie ist in Gefahr! James und Sirius ahnen sicher nichts! Sie musste Emily zurück bringen, bevor Remus sich verwandelte, sonst…
Lily rannte auf das Loch zu. Doch als sie sich davor niederkniete, knarrte es über ihr und plötzlich schlug ihr ein Ast in die Seite und fegte sie davon. Lily stöhnte auf, sah zu der Weide hinauf, deren Äste auf sie herunter rasten, und schnell rollte sie sich davon. Die Weide holte erneut aus, ein Ast verfehlte Lily um Haaresbreite und plötzlich wurde sie am Fußknöchel gepackt. Wie eine Schlinge legten sich die Äste der Weide darum und versuchten Lily in die Luft zu heben. Sie schrie auf, versuchte sich los zu machen und davon zu krabbeln, doch die Weide war unnachgiebig.
Doch plötzlich packte sie jemand unter den Armen und versuchte sie von der Weide weg zu zerren. Lily keuchte. Sie fühlte sich wie beim Tauziehen – und sie war das Seil.
Aber dann gab die Wiede urplötzlich nach und Lily fiel mit ihrem Retter in den Schnee. Beide rappelten sich schnell auf und flüchteten, bis sie außerhalb der Reichweite der peitschenden Weide waren.
Lily wandte sich keuchend zu ihrem Retter um und sah in das erschöpfte Gesicht von Severus Snape. Verdammt, dachte sie und wandte sich noch einmal zu dem mächtigen Baum um.
»Ich… Hab… Dir… Doch… Gesagt…«, keuchte Snape aber Lily hatte jetzt keine Zeit dafür.
»Ein Geheimgang, nicht wahr?«, sagte sie stattdessen und packte Snape an den Schultern. »Der Baum verbirgt einen Geheimgang! Wohin führt er?«
»Das… Ich werde nicht…«
»WOHIN?« Lily rüttelte ihn an der Schulter.
»Ich… Weiß es nicht sicher… Vermutlich nach… Hogsmeade…«, brachte Snape unter ihrem Schütteln hervor und Lily erstarrte.
Hogsmeade… Plötzlich kam ihr das Gespräch mit James wieder in den Sinn. ›Wir waren schon drinnen… es wird Remus nicht besonders interessieren…‹ Keine Geister… ›Da kommst du schon selbst drauf…‹
Die Heulende Hütte! Remus war in der Heulenden Hütte!
Lily ließ Snape los und sah in die Richtung, in der Hogsmeade liegen musste. Dann sah sie in den Himmel. Sie hatte noch Zeit, vielleicht zwanzig Minuten, vielleicht auch weniger.
Lily rannte los. An der peitschenden Weide kam sie nicht vorbei. Die Sicherheitsvorkehrungen von Hogwarts ließen sie mit Sicherheit nicht das Schulgelände verlassen. Es gab nur einen Weg…
»Hey! Lily!« Snape rannte ihr hinterher durch den Schnee hinauf zum Schloss, doch nach der dritten Treppe hatte Lily ihn abgeschüttelt. Sie rannte los zur Statue der Buckligen Hexe. Sie war froh, dass sie James damals, als sie gemeinsam in den Keller des Honigtopfes geschlichen waren, dazu überredet hatte, ihr den Zauber zu verraten, der den Buckel öffnete.
»Dissendium!«, flüsterte sie jetzt und kletterte hinein. Dann rannte sie den endlos langen Gang entlang. Sie wusste, dass ihr Plan Löcher hatte, aber sie hatte keine Zeit, um groß nachzudenken. Emily war in Gefahr und nur sie wusste Bescheid! Remus, James und Sirius würden es sich nie verzeihen, wenn sie gebissen würde.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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